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Fanfiction

Snogging very weasley - Chaos im Mädchenklo

von h+rinlove

Molly setzte mit ihrer Feder den letzten Punkt auf ihre UTZ – Prüfungspapiere, dann lehnte sie sich erleichtert zurück. Geschafft. Die allerletzte Klausur war geschrieben.
Im nächsten Moment rieselte das letzte Sandkorn aus der Sanduhr auf dem Pult des Prüfers.
Der grauhaarige, alte Zauberer erhob sich und bat mit kräftiger Stimme, dass die Schüler nun zum Ende kommen sollten. Kurz darauf schwang er seinen Zauberstab und alle Pergamentrollen erhoben sich von den Tischen in die Luft und ordneten sich zu einer großen Pyramide auf seinem Pult an.
Lautes Summen erhob sich unter den Schülern. Die meisten klangen froh, endlich alles hinter sich zu haben. Nur wenige Leute wirkten offen geknickt und stöhnten über die schwierigen Aufgaben. Molly war guter Dinge; seit ihrem Schulantritt gehörte sie grundsätzlich zu den besten Schülern des Jahrgangs, und da sie in der Fünften in all ihren ZAG – Prüfungen ein Ohnegleichen erhalten hatte, machte sie sich nur wenig Sorgen um ihren UTZ.
Na gut, vor den Prüfungen war sie natürlich das reinste, nervliche Wrack gewesen und hatte jeden wütend angemacht, der sie beim Lernen störte. Das war als Schulsprecherin nicht unbedingt schlau, wie ihr später einfiel. Aber das war nun egal.
Bald würde Molly Hogwarts für immer verlassen – und eine Karriere im Ministerium anfangen, zum ganzen Stolze ihres Vaters.
Der war nämlich leider wegen ihrer kleinen, unbändigen Schwester oft ein wenig enttäuscht. Beziehungsweise entsetzt über deren Traum, ihrem Lieblingsonkel Charlie nachzueifern und Drachenwärterin in Rumänien zu werden.
Ihr persönlich schwebte zum Glück Höheres vor – ein Platz im Zaubergamot würde sie besonders reizen.
Gut gelaunt erhob sich Molly von ihrem Platz und folgte ihren schnatternden Mitschülern aus der Großen Halle.
Eine Einzelgängerin war sie immer schon gewesen. Sie wurde zwar im Allgemeinen akzeptiert, doch ihre strenge Art und penible Achtung auf Ordnung hatte ihr nie wirklich Freunde beschert. Das fand Molly aber nicht schlimm.
Lieber verbrachte sie Zeit in der Bibliothek und las, oder sie saß im warmen Gemeinschaftsraum und lernte. Im Sommer ging sie gerne an den See des Schlossgeländes, setzte sich unter einen Baum und entspannte.
Den meisten Kontakt hatte sie die Jahre über mit Vertrauensschülern und Schulsprechern gehabt. In diesem Jahr hatten ihr die Treffen insofern auch viel Spaß gemacht, da sie als Schulsprecherin respektiert wurde und sogar Anerkennung bekam, weil sie sich sehr für das Schulleben engagierte.
Im Unterricht jedoch arbeitete sie meist allein, half anderen aber gerne auf Nachfrage und wenn sie gefordert wurde, Gruppenarbeit mitzumachen, dann tat sie das gehorsam.
Molly's Leben als angehende Karrierefrau, was ihr sehr gerecht wurde, störte nur eine winzige, männliche Kleinigkeit: der andere Schulsprecher Martin Miller.
Martin Miller gehörte dem Haus Hufflepuff an und war solch ein Vollidiot, dass Molly sich fragte, wie er Schulsprecher werden konnte. Vermutlich nur, weil er allgemein gemocht wurde. Von allen. Außer von Molly.
Sie wusste nur nicht so recht, warum.
Vom Aussehen her verkörperte er den puren Durchschnitt. Einmeterachtzig groß, kurze, hellbraune Haare, schlanke Figur, kein besonders auffälliges Gesicht. Vielleicht fanden die anderen Schüler ihn gerade deswegen sympathisch. Martin war nett und hilfsbereit, und trotz seiner Position sehr locker im Umgang mit Unruhestiftern.
Während Molly schon Standpredigten hielt oder Punkte abzog, redete er mit ruhiger Stimme dazwischen und versuchte, ihr Gemüt zu beruhigen. Wenn das nicht klappte, vergrößerte er das blöde Dauerlächeln, welches er grundsätzlich auf den Lippen trug, und machte einen Scherz, der die Erwischten zum Lachen und Molly zum Ausrasten brachten.

Nur in wirklich seltenen Fällen (zum Beispiel, als ein paar Schüler einen unbeliebten Erstklässler von der Treppe geschubst hatten, worauf dieser sich die Nase brach), unterstützte er ihre disziplinarischen Maßnahmen.

Wenn Martin sie besonders ärgern wollte, schenkte er denjenigen die Punkte zurück, denen Molly sie gerade abgezogen hatten.
Einmal passierte dies direkt vor den Stundengläsern; Molly hatte mal wieder die schlimmsten Chaoten der Schule, ihre jüngeren Cousins James und Fred, bei einem Streich erwischt.
Eigentlich war ihr Vergehen nicht schlimm; sie hatten ein paar Slytherins verhext, worauf diese Tarantallegra tanzend in den Krankenflügel mussten, während ihnen zusätzlich Tiernasen wuchsen.
Trotzdem war sie extrem sauer auf die beiden; seit ihrer Ernennung war sie noch empfindlicher gegenüber solchen Dingen geworden, und sah ihre Position durch ihre frechen Verwandten gefährdet.
Während Molly also Blitz und Donner über die beiden Fünfzehnjährigen kommen ließ, welche unter ihren Worten förmlich einschrumpften, mischte Martin sich ein.
„Molly, es reicht langsam.“
Empört starrte sie ihn an.
„Sie haben ihre hilflosen Mitschüler verhext!“, knurrte sie.
„Das will ich auch gar nicht befürworten. Aber du tust so, als hätten sie dabei unverzeihliche Flüche verwendet.“
„Ich bin Schulsprecherin und tue nur meine Pflicht.“, beharrte sie.
„Und ich bin Schulsprecher und finde, dass du die beiden unfair behandelst.“
„Wie bitte?“, rief Molly entzürnt. „Unfair?“
„Ja. Unfair.“
Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt. Unfair. Pah! Was für eine Unterstellung. Molly atmete tief durch. Dann wandte sie sich wieder ihren Cousins zu, die sie ängstlich anstarrten.
„Gut, da der andere Schulsprecher findet, dass ich übertreibe, komme ich gleich zu eurer Strafe: Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor, für jeden von euch beiden!“
James und Fred starrten sie bestürzt an.
„So viel?“
„Molly, altes Haus, jetzt hab dich nicht so.“, flehte James. „Zehn für jeden, und das reicht!“
„Ich kann auch gleich bei jedem von euch beiden nochmal Zehn abziehen!“, drohte sie.
James sah sie entsetzt an.
„Das sind deine Cousins. Zehn für jeden reicht; immerhin war das doch nur ein blöder Scherz, den sie nicht wiederholen werden. Oder, Jungs?“, erwiderte Martin.
„Ja, natürlich, da hat er recht!“
„Ja, das war echt nicht böse gemeint.“
„Molly, du kennst uns doch! Wir haben nie böse Absichten.“
Molly starrte erst Martin, dann ihre Cousins wütend an.
„Wollt ihr mich verarschen?“
„Nein!“, riefen Fred und James im Chor.
„Nein, da hab ich gar nicht das Recht zu.“, meinte Martin sofort.
„Dann werdet ihr auch verstehen, dass ich das nicht gelten lassen kann; es bleibt beim Punkteabzug.“
Damit drehte sie sich um und stolzierte schnurstracks Richtung Treppe davon.
Plötzlich hörte sie es leise scheppern.
Das ist nicht sein ernst,dachte sie,als sie sah, wie zwanzig Rubine in das Stundenglas von Gryffindor fielen.
Molly suchte seinen Blick mit verärgerter Miene. Martin stand mit verschränkten Armen neben ihren Cousins und schaute sie herausfordernd an.
„Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor und fünf Punkte Abzug für Hufflepuff .“, zischte sie.
Die zwanzig Rubine, als auch fünf Opale im Nachbarglas, verschwanden.
Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie das Lächeln von seinem Gesicht verschwinden.
„Zwanzig Punkte für Gryffindor und fünf für Hufflepuff.“, sagte er trotzig.
Die Rubine und Opale fielen in der verlorenen Menge wieder in ihre Gläser.
„Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor und fünf Punkte Abzug für Hufflepuff.“, wiederholte Molly und verschränkte die Arme. Martin trat drohend mehrere Schritte auf sie zu. Als er vor ihr stand, kniff er die Augen zusammen und forderte: „Zwanzig Punkte für Gryffindor und fünf Punkte für Hufflepuff. Ach ja, und fünf Punkte Abzug für Ravenclaw.“
Im zweiten Glas von links verschwanden fünf Saphire. Molly riss empört den Mund auf.
„Fünf Punkte für Ravenclaw, dafür fünf Punkte Abzug für Hufflepuff und zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor.“
Und so ging es weiter. Immer wieder verschwanden und erschienen die verschiedenen Edelsteine in den Stundengläsern in gleicher Menge. Fred und James verfolgten das Wortgefecht, als würden sie einem Tennisspiel beiwohnen und dem Flug des Balles folgen.
Molly und Martin schrien sich sogar schon an, als eine empört wirkende McGonagall zwischen sie trat.
„Mister Miller! Miss Weasley! Was in Merlin's Namen veranstalten Sie beiden hier?!“, fragte die Schulleiterin mit missbilligender Stimme.
Die beiden Schulsprecher verstummten und sahen verlegen zu Boden.
„Nun?“, wiederholte McGonagall scharf.
„Nichts Vernünftiges, Professor.“, murmelte Martin.
„Verzeihen Sie die Störung, Professor.“
Obwohl Molly und Martin, die in etwa auf gleicher Augenhöhe standen, größer als die gealterte Schulleiterin waren, fühlten sie sich furchtbar klein neben ihr.
„Dass Sie beiden nichts Vernünftiges gerade gemacht haben, ist mir auch klar!“
Molly traten augenblicklich die Tränen in die Augen; sollte sie wegen diesem dummen Kerl etwa ihre Position verlieren?
McGonagall räusperte sich nach einigen Sekunden des Schweigens, die Molly wie Stunden vorkamen, so nervös war sie.
„Nun ja, da Sie beiden sonst das Schulleben fördern und ihre Vernunft walten lassen, schlage ich vor, dass Sie beiden jetzt auseinander gehen. Und keine weiteren Vorfälle. Sie müssen sich zusammenreißen, haben Sie beiden das verstanden? Sonst muss ich ernsthaft überlegen, ob ich die richtige Wahl bei Ihnen getroffen habe.“
Molly und Martin nickten heftig.
„Ja, Professor.“
„Natürlich, Professor.“
„Gut.“ Damit kehrte die Schulleiterin in ihre Räume zurück.
Fred und James hatten sich in der Zwischenzeit erfolgreich davongeschlichen.
Molly und Martin warfen sich beide einen verlegenen Blick zu, dann eilte jeder in eine jeweils andere Richtung davon.

Seitdem ließen sie ihre Streitereien im kleinen Rahmen. Doch trotz Martin's Versuchen, mit Sympathie bei ihr zu punkten, konnte Molly ihn nicht leiden.
Aber das war ebenfalls egal. Hogwarts war bald nur noch Vergangenheit. Jetzt stand ihr hoffentlich eine erfolgreiche Zukunft bevor.
Sie schloss sich dem Großteil des Schülerstromes an, der auf das Schlossgelände und den See zusteuerte.
Plötzlich kam ihre Cousine Dominique auf sie zu. Umringt von ihren ganzen Freunden, meistenteils männlich, strich sie sich durch ihre rote Kurzhaarfrisur und grinste ihre Cousine an. Obwohl sie im gleichen Jahrgang waren, waren sie nie richtig Freundinnen geworden. Dafür waren sie einfach zu verschieden.
„Hör mal Molly, wir treffen uns heut' Abend für eine vorträgliche Abschlussfete. Kommst du auch?“
Partys. Igitt. Molly hasste Partys. Sinnlose Zeitverschwendung, gefüllt mit hohem Alkoholkonsum und Blödsinn labernden Mitschülern.
„Nee, hab keine Lust.“, lautete ihre Antwort.
„Schade. Echt nicht? Martin kommt vielleicht auch.“
„Dann komm ich erst recht nicht.“
„Oh. Okay.“
Ja. Molly fand, dass sie ihre Entscheidung deutlich genug gemacht hatte, und quetschte sich an ihrer Cousine vorbei nach draußen.
Am See ergatterte sie einen ihrer Lieblingsplätze unterm Baum, wo sie sich am Stamm anlehnte und die Beine ausstreckte.
Party. Tz. Was für eine Frage.

Als Molly am Abend im Gemeinschaftsraum saß, fühlte sie sich doch ein bisschen einsam. Fast ihr gesamtes Haus schien auf Achse zu sein. Nur ein paar vereinzelte Schüler, die allesamt optisch der Sparte „Außenseiter“ zugeordnet werden konnten, teilten ihre Anwesenheit.
Auch gut, dachte Molly, kann ich wenigstens in Ruhe lesen.
Sie hatte sich aus ihrem Schlafsaal ein paar Bücher geholt und wollte es sich gerade am Tisch gemütlich machen, als in einem der Bogenfenster des Turmzimmers eine Eule landete und mit dem Schnabel gegen die Scheibe klopfte.
Da keiner auf das Tier reagierte, erhob sich Molly widerwillig von ihrem Stuhl und ließ der Eule Einlass. Diese streckte sofort ihr Bein zu aus, an welches ein zusammengefaltetes Stück Pergament gebunden war. Nachdem Molly es ihr abgebunden hatte, flog sie fort.
„Erwartet jemand von euch eine Nachricht?“, fragte Molly in die Runde. Allgemeines Kopfschütteln. Sie drehte das Pergament um. Molly stand darauf geschrieben. Oh. Es war für sie.
Verdutzt ging sie zu ihrem Platz zurück. Dann faltete sie die Nachricht auf.

Hey,

hatten deine Cousins zufälligerweise irgendwann mal erwähnt, dass sie ein Klo in die Luft jagen wollen?

Komm bitte um halb Zehn zum Mädchenklo im zweiten Stock.

M.


Molly klappte der Mund auf.
Dunkel erinnerte sie sich den ersten September, an dem sie ihr drittes Schuljahr antrat.

Der elfjährige James drückte seine weinende Schwester Lily an sich.
„Du brauchst doch nicht weinen, Lily. Ich schick dir jede Woche mindestens einen Brief aus Hogwarts, versprochen!“
Lily liefen weiter die Tränen, während sie sich an seiner Schulter festklammerte.
Hilflos sah James zu seinen Eltern auf, die allerdings in ein Gespräch mit Onkel Percy und Tante Audrey verwickelt waren.
Fred versuchte, ihm zu helfen.
„Ja, Lily, wir machen auch Fotos, und an Weihnachten kommen wir wieder.“
Sie schluchzte immer noch herzzerreißend.
Onkel George trat an Fred's Seite und legte ihm väterlich die Hand auf die Schulter.
„Wir wollten Ginny damals eine Klobrille aus Hogwarts schicken, aber eure Grandma war dagegen, dass wir dafür eins in die Luft jagen.“, meinte er beiläufig. Lily fing an zu kichern. Molly, die etwas abseits stand, starrte ihn entrüstet an.
„Klasse Idee, Onkel George!“, rief James euphorisch.
Fred, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war bis auf die dunkle Haar- und Hautfarbe, setzte ein schelmisches Grinsen auf.
„Was denn für eine Idee, James?“ Das war seine Mutter Ginny. Sie klang argwöhnisch.
„Ach nichts!“, erwiderte er hastig.
Ginny warf einen fragenden Blick auf George, doch der guckte nur unschuldig in die Luft.

Ihre Cousins wollten doch nicht tatsächlich ein Klo in die Luft jagen?
Und wer war überhaupt M.?
Martin? Da würde es sie auch nicht wundern, wenn er sich einen Scherz mit ihr erlaubte.
Aber woher sollte er diese Idee haben, wenn er doch das Gespräch damals nicht miterlebt hatte?
Molly musste schnell entscheiden; wenn es kein Scherz war, war es ihre Pflicht zu verhindern, dass ihre Cousins sich großen Ärger einhandelten.
Andererseits wäre es sehr peinlich, wenn sie während der Nachtruhe alleine vor einem Mädchenklo herumlungern würde.
Aber Molly musste gehen. Es ging immerhin um ihre Familie!


Pünktlich um halb Zehn kam Molly die letzte Treppe zum zweiten Stock herunter und lief, hoffentlich unauffällig wirkend, zum Mädchenklo.
Sie hatte auf ihr sonst seriöses Aussehen verzichtet und trug Jeans, Sweatshirt und Turnschuhe. Auch ihre roten Haare waren nicht streng nach hinten gebunden, sondern fielen glatt auf ihren Rücken. Es war ein ziemlich ungewohntes Gefühl.
Aber wenn Martin oder irgendjemand sich tatsächlich einen Scherz erlaubte, hatte sie keine Lust, in voller Montur aufzutauchen.

Molly bog in den nächsten Gang ein – und sah tatsächlich Martin vor der gegenüberliegenden Wand des Mädchenklos stehen. Er hatte die Arme verschränkt und blickte auf seine Armbanduhr.
Sie räusperte sich leise.
Martin sah abrupt auf und wirkte verwirrt, als er sie bemerkte.
Dann erhellte sich sein Gesichtsausdruck.
„Molly, bist du's?“, fragte er.
„Ja, wer sonst?“ Sie verdrehte die Augen.
„Tut mir leid, hab dich nicht gleich erkannt, du siehst heute so...leger aus.“, meinte er und betrachtete sie von oben bis unten. Molly spürte, wie sie rot wurde.
„Ich seh völlig normal aus.“, zickte sie, um ihre Unsicherheit zu verbergen. Schnell trat sie auf ihn zu. „Aber jetzt wieder zu deinem eigentlichen Anliegen. James und Fred wollen ein Klo in die Luft jagen?“
„Ähm ja. Glaube ich jedenfalls.“
Molly zog eine Augenbraue hoch.
„Ich hab sie vorhin auf der Toilette belauscht; sie wussten nicht, dass ich da war. Dabei meinte James, dass es doch eine witzige Aktion sein würde, zum Abschluss der Prüfungen ihre Kindheitsidee umzusetzen. Fred bejahte begeistert. Ein Klo in die Luft zu jagen hatte sich immerhin noch nicht mal sein Vater zu seiner Schulzeit getraut.“, erklärte Martin.
„Diese Idioten!“, murmelte Molly und schlug sich die Hand vor die Stirn. „Was machen wir denn jetzt?“
„Sie davon abhalten?““
„Wenn die beiden was vorhaben, setzen sie das auch mit allen Mitteln in die Tat um. Außerdem, woher weißt du, dass sie ausgerechnet dieses Klo hier nehmen werden? Das ist doch schon seit Jahren kaputt.“ Molly seufzte. Womit hatte sie diese Verwandtschaft nur verdient?
„Es ist nicht wirklich kaputt. Es wird nur wegen Myrte gemieden.“
„Myrte?“
„Ja. Die Maulende Myrte. Ein Geistermädchen, das dieses Klo bewohnt.“
„Ein Geist wohnt in diesem Klo? Hab ich nie von gehört.“
„Du hörst ja meistens auch nur dir selbst zu.“
Molly funkelte Martin wütend an.
„Schön, dann werden die beiden Chaoten nicht nur wegen Zerstörung des Schulmobiliars bestraft, sondern auch wegen der Gefährdung von Mitmenschen und der eines Geistes, der sich häuslich am Ort der Tat niedergelassen hat. Idioten! Idioten!“ Molly lief unruhig auf und ab. „Sicher, dass sie hier auftauchen werden?“
„Ja. Sie haben was vom zweiten Stock gesagt. Und ähm...ich hab sie vorhin reingehen sehen.“
„Was?“, keuchte Molly. „Sie sind schon drin?!“
„Ähm...ja?!“ Martin schaute verunsichert.
„Oh du....du...du...du blöder...du...Aaaaah!“ Molly beließ es bei einem wütenden Aufstampfen auf den Boden. Dann stürmte sie auf die Toilettentür zu und riss diese mit voller Wucht auf.
„JAMES SIRIUS POTTER UND FRED WEAS-“
Plötzlich gab es einen lauten Knall, und Molly wurde von einer Wasserwelle übergossen. Widerlich kalt sog sich das Wasser in ihre Klamotten, bis es über ihre Schuhe schwappte und sich als ein Miniatursee auf den Gang hinter ihr verbreitete. Vor ihr war der Anfang des Sees, in welchem Fred und James breit grinsend standen und eine angekokelte Klobrille hochhielten.
„Coole Sache, Mann!“
„Das sollten wir öfter tun!“
Dann bemerkten sie ihre Cousine, die klitschnass vier Meter von ihnen entfernt inmitten der Tür stand. Sie rührte sich nicht, doch ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
„Mit Evanesco kriegt man das alles wieder weg!“, meinte Fred unschuldig.
Molly explodierte.
„JAMES SIRIUS POTTER UND FRED WEASLEY, WAS DENKT IHR EUCH EIGENTLICH? HABT IHR VIELLEICHT SCHONMAL DARÜBER NACHGEDACHT, WAS FÜR KONSEQUENZEN ES HABEN KANN, WENN MAN EIN SCHULKLO SPRENGT? IST EUCH BEWUSST, WAS EUCH JETZT BEVORSTEHT? GLAUBT IHR, IHR SEID NUR SO ZUM SPAß HIER? HABT IHR IDIOTEN MA-“
Plötzlich wirbelte Martin sie am Handgelenk herum und drückte seine Lippen fest auf ihre.
Molly verstummte gezwungenermaßen. Sie versuchte, sich zu wehren, doch er hielt ihre Hände mit seinen in Schach.
Dann geschah etwas Seltsames. Ihr Puls fuhr herunter, ihr Zorn verrauchte, ihre Wehrhaltung fiel von ihr ab, wie aufgesogen vom kalten Wasser an ihren Füßen.
Sich zum ersten Mal über die Lippen auf ihren bewusst, fiel ihr das angenehme Gefühl auf, welches sich in ihrem Körper verbreitete. Molly schloss die Augen und schmiegte ihren Mund zärtlich an Martins.
Fred und James standen sowohl perplex, als auch grinsend daneben.
„Dann müssen wir wohl aufräumen.“, seufzte Fred, während er sah, wie Molly ihre Arme um Martin's Hals schlang.
James und er zogen ihre Zauberstäbe, womit sie anfingen, das Wasser aufzusaugen bzw. verschwinden zu lassen. Der Evanesco allein war von ihnen nämlich zu schwach, das Chaos im Ganzen zu beseitigen.
„Was man nicht alles für seine Schulsprecher tut.“, murmelte James Fred zu. Dieser nickte.
Ohne von einem Lehrer erwischt zu werden, beseitigten die beiden in minutenschnelle das Aqua – Tohuwabohu. Dann zwängten sie sich mit eingezogenen Bäuchen an ihrer Cousine und dem Hufflepuff vorbei.
Dieser grinste in den Kuss hinein; wie gut, dass er wegen der Punktesache bei den beiden noch was gut gehabt hatte.

Ende



Danke für die lieben Reviews :) Hoffe, dieses Kapitel gefällt euch auch :)


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