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Fanfiction

Snogging very weasley - Mousse au Chocolat mit Kirschen

von h+rinlove

Fred saß in seinem Zimmer und starrte nach draußen auf die Winkelgasse.
Auf den Dächern glitzerte der Schnee, und die Menschen eilten in dicke Winterumhänge gehüllt durch die Straßen, um den letzten Rest für das anstehende Silvesterfest am nächsten Tag zu kaufen. Fred fand es cool, in der Winkelgasse zu wohnen. Die große Maisonette – Wohnung, in der sie lebten, lag in dem Haus über dem erfolgreichen Scherzartikelladen seines Vaters George. Bevor sein Zwillingsbruder und Fred's Namensgeber verstarb, hatte er in der damals noch wesentlich kleineren Wohnung mit ihm zusammen gehaust und im Laden gearbeitet. Jetzt hatte sein Onkel Ron diesen Part übernommen und mit einem Umbau des Dachbodens war neben der Drei – Zimmer – Wohnung im ersten Stock zusätzlich Platz für die Unterbringung der restlichen Scherzartikel und Fred's Zimmer entstanden.
Natürlich musste sein Vater schwören, die Tür zum Lagerraum der Scherzartikel immer mit einem Zauber zu versiegeln, wenn seine Kinder da waren. Seinem Sohn aber hatte er den Gegenspruch verraten, solange er es seiner Mutter nicht erzählen und nur harmlose Artikel „stibitzen“ würde – und auch nur im anständigen Maß.
Fred fand seinen Vater einfach genial.
Auch seine Freunde bestätigten ihm immer wieder, einen richtig coolen Dad zu haben – sogar Fremde hatten ihn schon angesprochen. Aber nicht so viele, wie James oder Albus schon belagert hatten – die hatten immerhin Harry Potter als Vater. Da kam noch der beste Scherzartikel nicht gegen an.
James persönlich schien das nie zu stören, besonders wenn es Mädchen waren, die sich scharenweise um seine Aufmerksamkeit prügelten. Fred stand oft daneben und kam sich leicht blöd vor. Trotzdem war James nicht nur sein Cousin, sondern auch sein bester Freund. Zusammengehalten hatten sie bisher immer. Genauso wie Louis, der leider bei ihrer Einschulung in Hufflepuff gelandet war. Dafür hatten sie ab dem Zeitpunkt ein Mädchen in der Clique. Dorothe war eine hübsche Dunkelhäutige und gehörte zu den wenigen, die nicht heuchlerisch um James buhlten, und sich als wahre Freundin erwies, während andere in ihrer Clique kamen und gingen.
Deswegen waren die Drei auch am nächsten Tag eingeladen, um bei Fred Silvester zu feiern; die vorherigen Male waren sie einmal bei James in Godric's Hollow, dann in Hogwarts, und zuletzt bei Louis im Shell Cottage gewesen.
Die Zeit verging ganz schön schnell; Fred kam es erst vor wie gestern, als ihm der Sprechende Hut über die Ohren rutschte und abrupt nach Gryffindor schickte.
Fred grinste gut gelaunt vor sich hin. Plötzlich öffnete sich seine Zimmertür.
„Fred Weasley! Hast du etwa immer noch nicht aufgeräumt?“
Das war seine Mutter Angelina. Noch dick in ihre Wintersachen eingepackt und ein paar Einkaufstüten in der Hand, stand sie im Türrahmen.
„Bin schon dabei!“, meinte Fred, erhob sich hastig von seinem Schreibtischstuhl und fischte nach ein paar Klamotten, die neben seinem Bett auf dem Boden lagen.
„Dann beeile dich, ich hab vorhin Mrs. Darcy getroffen. Sie hat gefragt, ob Dorothe schon einen Tag früher zu uns kommen kann, weil ihr Mann und sie einen wichtigen Termin wahrnehmen müssen.“
Fred hielt inne und sah seine Mutter fragend an.
„Und was hast du gesagt?“
„Natürlich kann sie zu uns kommen. Bei ihr weiß ich wenigstens, dass nicht so ein großes Chaos entsteht wie bei James und dir.“ Seine Mutter lächelte verschmitzt. Sie hatte seine beste Freundin von Anfang an ins Herz geschlossen, nachdem Dorothe bei ihrem ersten Besuch einen kleinen Strauß Blumen mitgebracht und andauernd „Danke“ und „Bitte“ gesagt hatte.
„Okay! Dann räume ich jetzt schnell auf“, erklärte Fred und widmete sich wieder dem Fußboden.
„Ich guck nachher unterm Bett nach!“, meinte seine Mutter gespielt drohend.
„Ich bin vierzehn, nicht vier“, sagte Fred und verdrehte die Augen. Seine Mutter lachte leise, dann ging sie und schloss die Tür hinter sich.
Tatsächlich schaffte es Fred, vor Ankunft seiner besten Freundin am Abend sein Zimmer aufzuräumen und sein Schlafsofa für sie herzurichten. Selbst Angelina staunte nicht schlecht, als sie in sein Zimmer trat.
„Ich wusste ja gar nicht, dass du einen Fußboden hast!“
„Sehr witzig, Mum.“ Er streckte ihr die Zunge raus, gerade als die Tür schellte.
„Ich geh schon!“ Fred quetschte sich an seiner Mutter vorbei aus dem Zimmer. Im ersten Stock lugte seine Schwester Roxanne aus ihrem Reich.
„Wer kommt denn?“, fragte sie interessiert. Sie selbst war schon startbereit, um sich bei ihrer Cousine Lucy für die nächsten beiden Tage einzuquartieren.
„Dorothe!“, sagte Fred knapp. Er eilte zur Tür und öffnete sie.
„Hey Fred!“ Dorothe schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Schneeflocken schmolzen auf ihrem schwarzen Haar. Das Wasser reflektierte das warme Licht des kleinen Treppenhauses.
„Hey, komm rein!“, meinte er und erwiderte ihr Lächeln.
„Hi Dorothe!“ Roxanne hatte sich aus ihrem Zimmer begeben. „Schicke Jacke!“
„Danke“, meinte Dorothe und zupfte an ihrem neuen, dunkelroten Wintermantel. „Der Verkäufer meinte, ich würde ihn darin an Mousse au Chocolat mit Kirschen erinnern. Wer da nicht schwach wird!“ Sie kicherte und Roxanne stimmte mit ein. Fred setzte ebenfalls ein Lächeln auf, aber der Verkäufer hatte recht; sie sah wirklich sehr einladend in dem Mantel aus. Doch Fred verwarf den Gedanken sofort.
„Dorothe!“ Das war seine Mutter, die die Treppe herunter kam.
„Miss Weasley!“, sagte Dorothe freudig.
„Schön dich zu sehen!“
Schon kramte Dorothe in ihrer Ledertasche und zauberte eine Großpackung Pralinen heraus.
„Ein kleines Dankeschön“, erklärte sie verschmitzt. „Ich bin nämlich immer wieder gerne hier.“
„Ach Dorothe, das wäre doch nicht nötig gewesen!“ Trotzdem nahm seine Mutter mit einem entzückten Gesichtsausdruck das Geschenk an.
„Wie gesagt, immer wieder gerne“, erwiderte Dorothe lächelnd.
„Wir machen uns dann auch auf den Weg, nicht wahr, Roxanne?“
Roxanne nickte, eilte in ihr Zimmer und kam mit zwei kleinen Gepäcktaschen wieder heraus.
„Viel Spaß euch“, meinte sie, während ihre Mutter schon zur Tür wuselte.
„Danke, dir auch“, sagte Dorothe.
„Trink nicht zu viel, Schwesterchen.“
„Das gilt wohl eher dir“, gab sie zurück.
Fred ignorierte Roxanne und wandte sich an Dorothe.
„Wollen wir hoch gehen?“
Sie nickte, er nahm ihr die Tasche ab und die beiden begaben sich zur Treppe.
„Übrigens Fred, dein Vater und ich sind heute Abend bei Hannah eingeladen. Aber wir sind vorher noch kurz hier und machen uns zurecht. Danach habt ihr eure Ruhe.“
„Tut euch keinen Zwang an.“
Seine Mutter und Roxanne schlossen die Tür hinter sich, und Fred setzte samt Dorothe den Weg in sein Zimmer fort.

Es wurde ein recht vergnüglicher Abend, in welchem die beiden Zauberschnippschnapp spielten und über alles mögliche quatschten.
Dorothe hatte natürlich auch an ein Mitbringsel für Fred gedacht, und so warteten neben dem Schlafsofa eine Tüte voller Süßigkeiten, aus dem sie sich bereits eine Packung Gummischnecken gegönnt hatten.
„Wenn wir in Hogwarts sind, wird meine Uniform nicht mehr passen. Ich hab zu viel gegessen an Weihnachten!“, beschwerte sich Dorothe, steckte sich jedoch genüsslich eine rosa Schnecke in den Mund.
„Sieht man aber nicht“, meinte Fred nur. Zwar hatte er kaum Erfahrung mit Mädchen, dennoch hatte er genug von James abgeguckt um zu wissen, dass man solche Aussagen am besten nicht bestätigte. Dabei sah Dorothe wirklich nicht danach aus, als hätte sie zu viel auf den Rippen. Sie hatte Kurven, aber die waren genau richtig. Das hatte James mal gesagt. Fred holte sich aus seinen Gedanken, damit sein Blick nicht irgendwo an ihrem Körper hängen blieb.

Gegen zwanzig Uhr steckte seine Mutter den Kopf in sein Zimmer, während die beiden gerade Radio hörten. Für den gesamten Tag waren nämlich im Magic Youth Funk (MYF) die alten Klassiker der Schwestern des Schicksals und Lieder ihrer „Nachfolger“, den Vettern der Verdammnis, nonstop angesagt, was in der Nacht mit einem Konzert ausklingen würde.
„Wir sind dann weg“, meinte Angelina.
Fred und Dorothe nickten. Seine Mutter lächelte, dann ging sie. Kaum eine halbe Minute später schlug unten die Tür zu.
„Sturmfrei, herrlich!“, seufzte Fred und streckte sich genüsslich. Er und Dorothe hatten es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Fred lehnte mit dem Oberkörper gegen eine der Seitenpolster und hatte die ausgestreckten Beine angewinkelt. Dorothe lag auf der anderen Hälfte, den Kopf auf der Rückenlehne, die Beine ebenfalls angewinkelt.
Zwischen ihnen lag neben der leeren Gummischnecken – Tüte eine offene Packung Schokofrösche.
„Wen hast du?“, wollte Dorothe wissen und drehte ihre Karte vor der Nase hin und her.
„Dumbledore, den hab ich schon voll oft gehabt. Du?“
„Myron Wagtail.“
„Passt ja zur Musik.“
Myron Wagtail, Leadsänger der Schwestern des Schicksals, grinste mit wilder Mähne und Rockergruß aus der Karte, die Dorothe neben sich ablegte. Kurz darauf war er wieder verschwunden, genauso wie Dumbledore, der mit weisem Blick aus dem Rahmen geschaut hatte.
„Ich hab noch gar nicht gefragt, wie deine Ferien bisher waren“, sagte Dorothe, während sie den nächsten Schokofrosch auspackte.
„Hm, ganz gut. James hat wie jedes Jahr mal wieder ein Haufen Liebesbriefe bekommen. Und ich dachte, die meisten Mädels wären aus dem Alter für solchen Quatsch raus. Selbst seine Ex hat ihm was geschickt.“
„Welche?“
„Ähm...“ Fred dachte nach, doch ihm wollte der Name partout nicht einfallen. Bei der Anzahl von James' Verflogenen war das allerdings auch ein kein Wunder. Dorothe grinste.
„Schon gut, die Frage ist, ob das Geschenk wirklich ein Geschenk oder ein versuchtes Attentat war.“
„Gilt es als Attentat, wenn es aus dem Laden meines Vaters stammt?“
„Kommt drauf an.“ Dorothe lachte. „Was hat er denn bekommen?“
„Wir haben doch diese Wiederverwendbaren Henker. Eigentlich ist das ja nur ein Spiel. Aber Angesprochene hat es so verhext, dass das Männchen beim ersten Spielzug schwarze Haare und 'ne Brille bekam, die Treppen hochstieg und sich anschließend sehr makaber kopfüber aufhing.“
„Inwiefern makaber hing es sich denn kopfüber auf?“
„Zwischen den Beinen.“
Für drei Sekunden schaute Dorothe ihn perplex an. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
„Das ist nicht nett“, meinte Fred und verkniff sich seinem besten Freund zuliebe ein Grinsen.
„Ja, finde ich auch.“
Plötzlich war Fred froh, noch keine Freundin gehabt zu haben. Wenigstens war ihm so ein gemeines Geschenk erspart geblieben.
„Übrigens, danke für den Gutschein, der hat meinen Mantel mitfinanziert.“
„Gern geschehen. Das Besenpflegeset hab ich schon eingepackt – woher wusstest du, dass meines fast alle war?“
„Instinkt“, antwortete Dorothe lapidar. „Plus euer letztes Spiel. Dein armer Besen sah aus wie ein Wischmopp.“
Fred nickte zustimmend.
„Bei den Kubikmetern Wasser, die gefallen sind, kein Wunder.“
Er griff nach einem Schokofrosch und wickelte eine Karte von Celestina Warbeck aus. Unweigerlich musste er an das jährliche Festessen zu Weihnachten bei seiner Großmutter denken, wenn sie mit drei Eierlikör intus selig auf ihrem Platz schunkelte und gerührt „Ein Kessel voller heißer, starker Liebe“ trällerte.
„Komm, und rühr meinen Kessel...“, summte Dorothe munter vor sich hin, als sie seine Karte erspähte.
Fred lachte sich halb tot.
„Das solltest du mal bei Bone im Unterricht singen. Er gibt dir hundertprozentig ein O.“
„Du meinst wohl eher ein T“, meinte Dorothe. „Plus das nächste Halbjahr Nachsitzen für sexuelle Belästigung eines Lehrers.“
„Weil er so verklemmt ist?!“
„Wir reden von Bone. Der hat doch nie im Leben...okay, neues Thema!“, rief sie und hob abwehrend die Hände. „Das will ich gar nicht wissen.“
„Auch er war mal jung!“, sagte Fred mild.
„Hör auf, ich kann die ganze Nacht nicht schlafen!“ Dorothe rappelte sich auf und presste ihm die Hand auf den Mund.
„Vielleicht fand ihn eine damals eine ganz süß und...“, nuschelte er unter ihrer Handfläche.
Sie legte die zweite Hand obendrauf und sang laut das Lied mit, welches gerade im MYF lief.
Fred versuchte, ihren Singsang zu übertönen und ihre Hände wegzudrücken. Eine Weile rangelten sie miteinander. Dann fing Dorothe an zu lachen, Fred nutzte die Gelegenheit und gewann Oberhand, indem er sie zurück auf das Sofa drückte.
„Jetzt mache ich dir böse Albträume“, meinte Fred und grinste sie kaum einen halben Meter über ihrem Gesicht an.
„Ich kann immer noch singen“, sagte sie sofort. „Außerdem machen gute Freunde so was nicht!“
Fred hob eine Augenbraue.
„Sicher?“
„Besonders nicht, wenn es um das Liebesleben von Bradford Bone geht“, setzte Dorothe überzeugt hinzu.
Irgendwie sieht sie ziemlich hübsch aus, dachte Fred. Die dichten, schwarzen Haare, die dunklen Augen, das neckische Grinsen auf ihren Lippen, die langen Wimpern...warum war ihm das nie vorher aufgefallen?
„Hast du schon mal ein Mädchen geküsst?“, wollte Dorothe plötzlich wissen. Sie lag immer noch unter ihm, wie ihm peinlich bewusst wurde.
„Nee...gilt es als Ausrede wenn ich sage, dass James mir alle vor der Nase weggeschnappt hat?“, fragte Fred und wunderte sich, warum sie ihn nicht längst von sich geschoben hatte.
„Klingt sogar plausibel“, sagte sie ohne groß zu zögern. Ihre Körperwärme löste ein sehr angenehmes Gefühl in ihm aus, wie Fred peinlich berührt feststellen musste.
War es richtig, dass eine gute Freundin so etwas bei einem verursachte? Fred war sich nicht sicher.
„Und du?“ Er schaute sie fragend an.
„Ein Mädchen? Oder einen Kerl?“
Fred verdrehte als Antwort nur die Augen.
„Scherz. Ja. Da war ich neun“, erklärte sie ernst. „Er und ich haben zusammen die schönsten Sandburgen gebaut. Und er musste mich vor der bösen Meerkönigin retten.“
„Nicht dein Ernst, oder?“, fragte er trocken.
„Doch. Und wie in allen Märchen durfte die Prinzessin den mutigen Prinzen am Ende küssen. Danach war die Romanze allerdings auch wieder vorbei; am nächsten Tag spielte er lieber mit dem Mädchen aus dem Ferienhaus gegenüber.“
Fred konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen.
„Hey, besser als gar nichts!“, meinte Dorothe schnippisch.
„Ich meinte den Kerl. Blödmann.“
„Männer sind im Kopf immer zwei Jahre zurück. Er konnte nichts dafür, er war psychisch erst sieben.“
„...dann bin ich also in Wirklichkeit ein Zwölfjähriger in deinen Augen?“, fragte Fred und tat beleidigt.
„Ein ganz großer!“, fügte sie nickend hinzu. „Und schwer, könntest du ein Stück rücken?“
„Oh, 'tschuldige!“, rief er sofort und wollte sich erheben, aber sie zwängte einen Arm unter seinem sanften Händedruck auf ihren Schultern weg und hielt ihn am Kragen fest.
„Hier geblieben“, meinte Dorothe grinsend.
„Wieso?“
„Einen Neunjährigen zu küssen ist jetzt nicht so das ultimative Erlebnis!“
„Was soll ich machen? Den Kerl aufspüren?“
„Mich küssen, zum Beispiel“, antwortete sie prompt.
Fred stutzte und rutschte vor Überraschung mit den Händen von ihren Schultern.
„W-was?“
Dorothe seufzte, stützte sich auf ihren Unterarmen ab und tauchte mit ihrem Gesicht knappe fünf Zentimeter vor seinem auf.
„Wie alt bist du doch gleich?“
„Ähm...zwölf?!“
Fred schluckte und versuchte, sein schneller schlagendes Herz zu ignorieren.
In ihren Augen glitzerte der Schalk.
„Idiot“, murmelte Dorothe nur, dann legte sie ihre Lippen auf seine.
Ein Mädchen zu küssen, hatte er sich schon immer toll vorgestellt. Spätestens als James mit seiner ersten Eroberung ankam. Aber es war nicht toll, Dorothe zu küssen.
Es war besser.
Ihre Lippen waren voll und weich, und langsam ließ sie sich auf das Sofa zurück sinken und zog Fred mit sich. Dann schoben sich ihre Hände auf seinen Rücken und er ließ eine Hand auf ihrer Hüfte ruhen, während die andere wie automatisch über ihr Schlüsselbein strich, den Hals entlang, und irgendwo zwischen Ohr und Wange liegen blieb.
Dorothe entfuhr ein kleiner Seufzer und sie grub sanft ihre Finger in sein Haar.
Fred fuhr mit den Fingern die Konturen ihres Oberkörpers nach, ließ seine Hand wieder runter gleiten, und berührte dann sachte ein Stück nackter Haut unter ihrem Oberteil.
Plötzlich hörte man in der unteren Etage, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
Jemand öffnete die Tür und man hörte zwei Stimmen munter plappern.
Fred und Dorothe sprangen hastig auseinander. Während sie eilig durch ihr Haar strich, um es zu ordnen, murmelte sie: „ Deine Eltern?“
„Das glaub ich nicht.“ Fred konnte sich einen leicht zerknirschten Tonfall in seiner Stimme nicht verkneifen.„Die würden nicht so die Treppe hoch poltern.“
„Freeeeed! Überraschung!“
Das war eindeutig James' Stimme.
„Dich hört man bis draußen in die Winkelgasse“, murrte eine zweite Stimme leicht vorwurfsvoll. Louis.
„Die Jungs!“ Dorothe schlug sich die Hand vor die Stirn.
Ja, das waren eindeutig die Jungs. Fred sah Dorothe entschuldigend an, doch sie winkte ab und setzte ihr überzeugendstes Grinsen auf.
Schon riss jemand die Zimmertür auf.
„Na ihr?“, griente James und ließ sich mitten aufs Schlafsofa zwischen seinen besten Freund und Dorothe fallen. Glücklicherweise schien er nicht zu bemerken, in was für einer Situation die beiden sich bis eben befanden. Vielleicht dachte er auch, dass sie nur leicht außer Atem waren, weil sie gerade zu einem guten Lied auf MYF gerockt hatten. Selbst Louis, der sich schon rücksichtsvoller auf die Kante setzte, schien nichts zu ahnen, während James Fred wie einen Schraubstock an sich presste. Dafür wies er nur Dorothe darauf hin, dass ihr Oberteil verrutscht war.
Hastig richtete sie es.
„Was führt euch beide denn hierher?“, fragte Fred.
„Elterntreff im Tropfenden Kessel. Zufall. Louis war schon bei uns, weil das Shell Cottage eingeschneit wurde. Dad hat uns dann abgeholt. Hier ist übrigens der Schlüssel“, erklärte James und fummelte ihn aus seiner Hosentasche.
„Und was habt ihr beide so gemacht?“, fragte Louis.
Fred und Dorothe versuchen, möglichst lässig zu klingen.
„Ähm wir...wir haben nur ein bisschen Radio gehört und Schokofrösche gegessen.“
„Ja, und geredet. Seht mal, ich hab eine Karte von Myron Wagtail!“ Schnell klaubte Dorothe die Karte auf und hielt sie nach oben, als wäre sie eine Medaille.
„Cool“, sagte Louis.
„Die hab ich schon“, meinte James recht unbeeindruckt. Dann grinste er seinen besten Freund an.
„Was für ein Zufall, dass wir jetzt schon Party machen können, nicht wahr?“
James starrte ihn erwartungsvoll an. Fred lächelte, so gut wie er konnte, und nickte.
„Ja, was für ein Zufall“, stimmte er schwach zu und warf einen kurzen Blick auf Dorothe, die sich unauffällig auf die Unterlippe biss.
Sag nichts, hieß das. Das bleibt unser Geheimnis.
Fred nickte abermals.
Verstanden. Für immer und ewig.

ENDE


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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