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Fanfiction

Verheissung - Verheissung

von Noble Scarlet

Hallo lieber Leser/ liebe Leserin!
Mit diesem Beitrag habe ich am Adventskalender-Fanfiktion-Wettbewerb 2011 teilgenommen. Leider habe ich es nicht auf einen der drei ersten Plätze geschafft, aber ich möchte euch die Geschichte trotzdem nicht vorenthalten. :-D
Lasst mich doch nach dem Lesen wissen, wie sie euch gefallen hat. Ich bin immer erfreut über Feedback. Konstruktive Kritik sehe ich sehr gerne!
Ihr dürft mich auch sehr gerne hier in meinem Fanfiktion Theard besuchen oder hier meine neuste Fanfiktion "Lorbeerzweige" lesen.

Nun wünsche ich viel Vergnügen!

Eure Noble Scarlet



Verheissung

„Wie leide ich vor Sehnsucht. Wäre es doch Weihnachten.“
Hans Christian von Andersen


Gelächter und das Murmeln von mehreren dutzend Stimmen hallte durch das grosse Haus und erfüllte es mit Leben, wie es nur an einem Festtag möglich war. Die sonst so leere, düstere Eingangshalle war geschmückt mit silbernen Kerzenhaltern, auf denen weisse Kerzen thronten und die eintretenden Gäste mit einem angenehmen, warmen Licht empfingen. Das Geländer der grossen Treppe, die ins Obergeschoss führte, war verziert mit anmutigen Rankengebilden aus Tannenzweigen, die Luft war erfüllt von einem Duft aus Zimt, Mandarine, Kerzenwachs und Tannenholz. In allen Räumen war es angenehm warm, während draussen bittere Kälte herrschte und der Schnee fast einen Meter hoch lag. Unablässig schneite es aus dem schwarzen Himmel und die Schneeflocken, welche sie durch das grosse Fenster des Ganges im zweiten Stock sah, glitzerten im Schein des Lichtes, welches aus dem Haus durch die Fenstern auf den Garten fiel.
Sie seufzte und zeichnete mit einem Finger eine kleine Blume auf das kalte Fensterglas. Sie stiess ihren warmen Atmen darüber aus und für ein paar Sekunden erschien die Zeichnung auf der perfekt geputzten Scheibe, um sogleich wieder zu verblassen.
Der Frühling war noch so fern. Der unschuldig weisse Schnee hatte die Natur in eisigen Schlaf versetzt und es würde noch ein paar Monate dauern, bis das erste Grün wieder zu sehen sein würde. Solange würde sie dazu verdammt sein hier drinnen zu sitzen, machtlos den Erwartungen und Wünschen ihrer Familie ausgeliefert. Im Winter konnte sie schlecht nach draussen fliehen, übers Land irren, bis ihr die Füsse schmerzten, durch die Wälder streifen und sich in Maisfeldern verstecken. Der Winter war fiel zu kalt und hatte kaum Nahrung und trockene Schlafplätze unter freiem Himmel zu bieten.
Der Winter war der Feind einer jeden Rebellin und das Weihnachtsfest die Krönung aller gesellschaftlichen Verpflichtung.
„Dromeda!“, rief eine hohe Mädchenstimme aus dem unteren Stock die Treppe rauf, „Dromeda! Bist du da oben? Du sollst jetzt runterkommen! Gleich sind alle Gäste da!“
Sie antwortete nicht und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Wie sehr sie dieses lächerliche Fest hasste. Weihnachten, das Fest der Liebenden und der Familie. Für sie war Weihnachten nichts weiter als die Möglichkeit ihrer Eltern ihre Position in der Gesellschaft der Reinblüter immer wieder aufs Neue zu festigen und den Gästen heile Familie vorzuspielen. Wer von ihren Gästen kannte schon die wahre Bedeutung von Weihnachten? Wer von all diesen zwangsverheirateten, reichen Schnösel-Zauberern hatte jemals an die Geburt eines Messias geglaubt oder über Liebe nachgedacht? Bestimmt würde sie diejenigen an einer Hand abzählen können. Hier zählten keine Besinnung, kein Mitgefühl und keine Liebe. In dieser Welt zählte nur die Reinheit des Blutes, der Reichtum und die damit verbundene gesellschaftliche Stellung.
„Da bist du! Andromeda, komm jetzt endlich!“
Andromeda Black wandte den Kopf vom Fenster und hin zu ihrer kleinen Schwester Narzissa, die soeben oben an der Treppe angekommen war.
Sie trug ein elegantes, trägeloses, weisses Kleid, das ihre schmalen Schultern und die dünne Taille vortrefflich unterstrich und zugleich die Zartheit ihrer Gesichtszüge betonte.
Sie erschien wie ein blasser, blonder Weihnachtsengel, nur das gefährliche Funkeln ihrer Augen verriet, dass hinter ihrer unschuldigen Fassade die Ehrziehung einer traditionsbewussten, strengen Familie lag.
„Die Gäste warten, du wirst Mutter doch heute nicht wieder Ärger machen. Wenigstens an Weihnachten könntest du dich zusammenreissen, Schwester.“
„Du weißt, dass ich dieses Fest nicht ausstehen kann, Zissy.“
Narzissa schritt auf sie zu, packte sie an ihrem nackten Oberarm und bugsierte sie zur Treppe.
„Ich tue das nur zu deinem Besten, Dromeda. Ich verstehe ja, dass du die Festlichkeiten nicht magst, aber denk nur, was sie reden werden, wenn du nicht erscheinst. Und Bellatrix! Wir wollen heute auf ihre Verlobung anstossen. Sie würde es dir nie verzeihen, wenn du nicht mit dabei wärst!“
Sie waren unten an der Treppe angekommen, Narzissa liess Andromeda los und rauschte mit bauschendem Rock an ihr vorbei in den kleinen Salon.
Andromeda seufzte wieder und betrachtete sich in dem grossen Spiegel, der an der linken Wand der Eingangshalle hing. Sie trug das selbe Kleid wie Narzissa. Jede Weihnachten veranlasste ihre Mutter, dass die drei Schwestern die gleichen Kleider trugen. Massgeschneidert und von bester Qualität, verstand sich. In ihren Ohren steckten Perlen, ansonsten trug sie keinen Schmuck und ihr Haar hatte man ihr kunstvoll hochgesteckt.
Sie verdrehte die Augen. Sie sah aus wie eines dieser Porzellanpüppchen, die Muggelkinder zu Weihnachten geschenkt bekamen. Sie war nichts als das Vorzeigetöchterchen ihrer arroganten Eltern. Doch es nützte nichts. Wenn sie einen halbwegs angenehmen Winter in diesem Haus verbringen wollte, so musste sie sich heute fügen und an den Festlichkeiten teilnehmen. Andromeda schluckte ihre Missbilligung hinunter, prüfte mit einem letzten Blick in den Spiegel ihre Erscheinung und schritt dann zügigen Schrittes auf den grossen Salon zu.

Während des Weihnachtsballes im Hause Black, war das Zentrum des grossen Salons ein, ganz in grün und silbern geschmückter, riesiger Tannenbaum, der bis zur Decke reichte. An den Längsseiten des Saales standen Tische mit festlichen Speisen zur Verpflegung der Gäste. Silberne Tabletts mit Sekt, Wein und Likör beladen schwirrten durch den Raum und wer dem Durst erlag, konnte ganz einfach zugreifen. Der freie Platz um den Weihnachtsbaum war den tanzenden Gästen vorbehalten. Wer sich bei einem Tee oder Kaffee unterhalten wollte, dem stand dafür der kleine Salon zur Verfügung, der über zwei Türen zu erreichen war. Für Unterhaltungen unter vier Augen, standen kleinere Räumlichkeiten im ersten Stock und der Garten zu Verfügung, was vor allem die wichtigtuerischen Männer zu schätzen wussten.
Andromeda schlängelte sich an den Gästen vorbei durch den grossen Salon, grüsste alle näheren Verwandten, liess sich von manchen in ein Gespräch verwickeln und lächelte dabei höflich, wie es ihre Mutter sie gelehrt hatte. Sie hatte gerade ein paar Lachshäppchen gegessen, ihr erstes Glas Champagner intus und über einen Witz von Rabastan Lestrange gelacht, als ihre Eltern, sowie ihre ältere Schwester Bellatrix mit ihrem Verlobten Rodolphus Lestrange, in den Salon traten.
Das Orchester am Kopfende des Salons wurde leiser und verstummte dann gänzlich. Die Tanzenden hielten inne, man machte Platz für die Familie Black und wandte die Köpfe nach ihnen.
Andromeda verbiss sich eine gehässige Bemerkung, stellte ihr leeres Glas auf ein herbeischwirrendes Tablett, entschuldigte sich bei Rabastan und ging auf ihre Eltern zu, die nun vor dem Weihnachtsbaum Halt gemacht hatten. Narzissa war bereits zu ihnen gestossen.
Als sie bei ihnen ankam und Andromeda sich neben Narzissa stelle, sah sie, wie ihre Mutter ihr kurz zunickte. Offenbar war sie zufrieden mit ihr. Gut, wenigstens heute.
„Meine lieben Freunde!“, sagte ihr Vater, Cygnus Black, „Ich freue mich so viele von euch heute hier in unserem Hause versammelt zu sehen. Es ist uns wie jedes Jahr eine grosse Ehre die wunderbare Weihnachtszeit mit euch allen verbringen zu dürfen.“
Die Gäste klatschten. Ihr Vater neigte leicht den Kopf, lächelte und hob eine Hand, wie um dem Lärm Einhalt zu gebieten.
Andromeda liess unterdessen die Augen über die Gäste wandern. Da war die ganze Familie Lestrange, Rabastan prustete gerade in sein Glas, er wusste nur zu gut, wie sehr Andromeda solche Reden hasste und lachte wahrscheinlich gerade über die blödsinnige Erscheinung, die sie dort ganz in weiss neben ihren Schwestern vor dem ollen Tannenbaum machte. Die Malfoys standen nicht weit von ihnen entfernt, auf der rechten Seite des Saales, Andromeda bemerkte, wie einer ihrer Söhne, Lucius, Narzissa aufmerksam musterte. Ihr Onkel, Orion Black, unterdessen, war in ein Gespräch mit einem grossen, schlanken Mann mittleren Alters vertieft. Orion gestikulierte, während der Mann gelassen zu bleiben schien. Andromeda kniff die Augen zusammen um den Fremden besser erkennen zu können.
„Nun, habe ich euch heute, neben meinen besten Wünschen für die Weihnachtszeit und das kommende Jahr“, Cygnus hob sein Glas, „- mögen all unsere Ideale weiterhin fortbestehen und mit Bestimmtheit weiterhin durchgesetzt werden- auch noch eine erfreuliche Neuigkeit zu machen.“
„Bei Slytherin!“, stiess mit einem Mal Bellatrix leise neben Andromeda aus. Ihre Augen hatten sich geweitet.
„Er ist auch gekommen!“, Aufregung lag in der Stimme ihrer grossen Schwester.
Andromeda sah in die Richtung, in die sie schaute, doch der Einzige, der ihr dabei wirklich auffiel, war der fremde Mann neben Orion.
„Wer?“, flüsterte Andromeda.
„Ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, dass meine älteste Tochter, Bellatrix-“
„Bella, das ist dein Moment!“, zischte Narzissa und Bellatrix wandte sich zu Rodolphus um ihm eine Hand zu reichen.
„-sich vor zwei Wochen mit Rodolphus Lestrange verlobt hat.“
Die Gäste applaudierten. Manche riefen Glückwünsche. Der Fremde drehte langsam den Kopf.
„Die Hochzeit wird noch nächsten Sommer stattfinden. Wir sind überaus erfreut!“
Es war nicht sein Blick, der sie überraschte, sondern vielmehr dessen Intensität.
Andromeda war, als würde er geradewegs auf ihre Seele blicken. Seine dunklen Augen bohrten sich mit einer Gewalt in sie, der unmöglich zu entkommen war.
Er trat einen Schritt vor und so lag sein Gesicht nicht länger im Schatten, sondern wurde vom Licht des Kronleuchters über ihnen beleuchtet. Weiss, weiss wie der frische Schnee draussen vor dem Haus strahlte es im Licht. Seine dunklen Augen und das dunkle Haar standen in seltsamen Kontrast zu seiner blassen Haut. Er neigte ein Wenig den Kopf, und Andromeda wusste, dass diese Bewegung ihr galt.
Schnell drehte sie den Kopf zu Bellatrix und Rodolphus, nur um seinen Augen zu entgehen.
Dass sie ihn im ersten Moment nicht erkannt hatte, war nicht verwunderlich. Jedes Mal, wenn er dieses Haus betrat, hatte er sich wieder ein bisschen verändert. Es gab viel Gerede um ihn. Er war lange auf Reisen gewesen und man konnte nur raten wo er sich wirklich aufgehalten und was er getrieben hatte.
Er hatte viele Geheimnisse und vielleicht war es genau das, was ihn bei all den reinblütigen Familien so beliebt machte. Alle Reinblüter hatten ihre Geheimnisse.
Mister Tom Volorst Riddle, in ihren Kreisen mittlerweile fast ausschliesslich als Lord Voldemort bekannt, war der merkwürdigste Zauberer, der Andromeda jemals untergekommen war. Und zugleich war er die interessanteste Persönlichkeit, mit der sie seit Langem zu tun gehabt hatte.
Bevor er sich auf seine langen Reisen begeben hatte, war er des Öfteren bei ihrer Familie zu Besuch gewesen. Ihre Eltern und besonders Bellatrix schätzen ihn sehr. Andromeda war sich sicher, hätte er Bellatrix einen Heiratsantrag gemacht, sie hätte Rodolphus sofort in die Wüste geschickt.
Er war lange nicht mehr vorbeigekommen. Erst jetzt bemerkte Andromeda, dass seine Besuche ihr auf eine seltsame Art und Weise gefehlt hatten. Er war der einzige Besucher gewesen, dem sie wirklich interessiert zugehört hatte.
Sie hatte immer mit ihrer Mutter und ihren Schwester im kleinen Salon gesessen und Tee getrunken, wenn er gekommen war um sich mit ihrem Vater zu unterhalten. Manchmal hatte er dann auch mit ihnen gesprochen.
Und schon damals hatte er sie immer mit diesem Blick bedacht.
„Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit, meine sehr verehrten Gäste“, sagte ihr Vater abschliessend, „Ich wünsche euch weiterhin wunderbare Feierlichkeiten.“
Damit war die Bekanntmachung von Bellatrix' Verlobung zu Ende und das Orchester begann wieder zu spielen.
„Na, geht schon“, sagte ihre Mutter zu ihr und Narzissa, „Ich will, dass ihr tanzt. Nehmt euch ein Beispiel an Bellatrix. Wir wollen euch ja schliesslich alle bald in gutem Hause sehen. Narzissa, so lass dich doch von dem jungen Malfoy zum Tanz bitten!“
Andromeda hatte jetzt keinen Sinn für solche Dinge. Der Einzige, mit dem sie tanzen wollte, war Rabastan und das nur, weil er der Einzige war, der all das, genau wie sie, nicht sonderlich ernst nahm.
Suchend blickte sie sich nach ihm um. Potenzielle Ehemänner ignorierten ihre Augen schon von ganz alleine.
Da sie ihn nicht finden konnte, wollte sie nach einem Glas Likör greifen, um die ganze Veranstaltung in etwas angeheiterterem Zustand zu ertragen. Gerade kam ein Tablett angeflogen und sie streckte den Arm danach aus um nach einem Glas zu greifen, als sich eine langfingrige Hand sanft um ihr Handgelenk legte.
„Aber, aber Miss Black“, flüsterte eine kühle, samtweiche Stimme an ihrem linken Ohr, „Sie haben doch schon Champagner getrunken. Ihre Eltern wären nicht begeistert, wenn sie über das Tanzparkett schwanken würden.“
Andromeda blieb fast das Herz stehen und schnell schüttelte sie seine Hand ab.
„Sie!“, rief sie aus und drehte sich zu Voldemort um, der direkt hinter ihr stand und nun eine Augenbraue hob, „Bei Slyhterin! Was müssen Sie mich auch so erschrecken!“
„Verzeihung, Miss“, sagte er in verächtlichem Ton und deutete eine spöttische Verbeugung an, „Ich dachte mir nur, dass ein Schock sie eher von ihrem Durst heilen würde, als gutes Zureden.“
Seine dünnen Lippen verzogen sich zu einem wissenden Lächeln.
„Sie sind ja unverschämt!“, empörte sich Andromeda gespielt, „Halten sie mich etwa für Alkoholsüchtig, weil ich ein Glas Champagner getrunken habe und mir jetzt einen Likör gönnen wollte? Da sollten sie mal ein Auge auf meine Tante werfen!“
Und tatsächlich schwankte gerade Durella Black an ihnen vorbei und summte leise vor sich hin, in der rechten Hand ein grosses Glas Wein.
„Das ist schon ihr Fünftes! Und vom Sekt rede ich jetzt nicht!“
„Nun, in Anbetracht der Umstände... Sie haben ja Recht, Miss Black. Es ist Weihnachten, da kann man es nicht manchem Zauberer verübeln dem Alkohol etwas mehr zuzusprechen um das Ganze zu ertragen, nicht wahr?“
Er streckte die Hand nach einem Tablett aus, griff sich ein Glas und leerte es in einem Zug.
Andromeda beobachtete ihn perplex.
„Und schon sind wir wieder gleich weit“, meinte er und dabei bohrten sich seine Augen wieder in die ihren.
Sie war machtlos. Sie erlag seinem Blick, verlor sich in diesen Augen, so dunkel und tief. Und mit einem Mal war ihr völlig klar, was Bellatrix an diesem Mann fand.
Er war schön, auf diese ganz besondere Weise, er hatte diese Ausstrahlung, die so wenige Menschen hatten.
Wer war er wirklich?
„Ich fürchte, wir sind hier im Weg“, meinte er, griff sie an der Schulter und zog sie ein wenig zur Seite, damit Narzissa mit Lucius an ihnen vorbei tanzen konnten.
„Es sei denn...“, er fasste ihre rechte Hand, „Sie möchten tanzen...“
Andromeda sah zu ihm auf. Was war es nur, dass sie so sehr an ihm faszinierte?
Wahrscheinlich waren es die Geheimnisse die ihn umgaben, die ihn umhüllten wie der kalte Schnee die schlafende Natur. Er war wie der Winter, ruhig und kühl, kaum eine Regung. Eigentlich abstossend, eigentlich hassenswert. Er war all das, was Andromeda nicht ausstehen konnte, er war ein Gefängnis, genau wie der Winter. Von reinem Blute, hoch angesehen, ein Monopol dieser Gesellschaft. Eigentlich all das, wovor sie flüchten wollte. Und doch fühlte sie seinen Blick auf ihrer Haut und dort, wo seine Augen sie gestreift hatten, brannte sie. Sie folgte ihm aufs Tanzparkett und liess sich von ihm im Ryhthums der Musik neben den anderen Gästen vorbei führen.
Seine Augen zeugten von der Energie, von der Kraft und der Macht, die ihm innewohnen musste. Da war so viel Leben verborgen hinter dieser kalten Fassade. Auf jeden Winter folgte ein Frühling. Konnte es nicht bei ihm genauso sein?
„Wer sind Sie eigentlich wirklich?“, flüsterte Andromeda und sah ihm dabei ins Gesicht, „Was haben Sie vor?“
„Ich denke, dass können Sie sich selbst beantworten, Miss Black“, hauchte er an ihrem Ohr und sein heiser Atem strich über ihre Wange.
Sie fühlte, wie seine Hand an ihrem Rücken sich mit einem Mal langsam bewegte, sie strich über ihr Kleid, hin zu ihrer Hüfte wo sie zu liegen kam.
Andromedas Herz begann heftig gegen ihren Brustkorb zu pochen.
„Sie kennen die Weihnachtsgeschichte?“, fragte er und zog sie etwas näher an sich, sie war nur noch ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.
„Natürlich“, sagte sie erstaunt.
„Dann sagen sie mir, was das Essentielle dieser Geschichte ist.“
„Ich verstehe nicht-“
„Sie wollten wissen, wer ich bin.“
Er verzog die Lippen zu einem arroganten Lächeln.
„Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christus. Das Fest der Liebenden und des Lichtes. Jesus, der Junge, der in einem Stall geboren wurde und später einer der bekanntesten Männer der Menschheitsgeschichte wird. Jesus, der Sohn Gottes, der Messias. Die Weihnachtsgeschichte handelt von seiner Geburt.“
„Exakt, Miss Black.“
„Verzeihen sie, aber ich verstehe nicht, was das mit Ihnen zu tun haben soll.“
Fast hätte sie gelacht. Was genau wollte er ihr hier sagen?
„Er scharrte unzählige Anhänger um sich, er wirkte Wunder, er veränderte die Welt, er ging in die Geschichte ein, Miss Black“, flüsterte Voldemort, „Er war der Messias, er ist unsterblich geworden.“
„Ich verstehe noch immer nicht-“
Er wirbelte sie nochmals herum, liess die Hand von ihrer Hüfte über ihren Rücken hoch streichen und liess sie dann abrupt los.
„Eines Tages werden Sie verstehen, Miss Black.“
Er liess sie mitten auf der Tanzfläche stehen, ging zwischen den anderen Tänzern hindurch und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Andromeda brauchte eine Weile, bis sie wieder klar denken konnte.
Er war zweifelsohne der seltsamste Zauberer, der ihr je untergekommen war.
Und dies war zweifelsohne das seltsamste und verwirrendste Weihnachtsfest, das sie je erlebt hatte. Sie verstand überhaupt nichts mehr.
Langsam schritt sie von der Tanzfläche und hin zu einem Silbertablett. Sie griff sich ein Glas Champagner und trank es in drei Schlucken leer.
„Andromeda!“, zischte Bellatrix plötzlich neben ihr, „Meine Güte! Hat er dich etwas zum Tanz aufgefordert?“¨
Sie war sichtlich aufgeregt.
„Hm? Ja, hat er“, Andromeda runzelte die Stirn.
Sie stellte das leere Glas zurück auf das Tablett und wandte sich Bellatrix zu.
„Bella, darf ich dich was fragen?“
„Ja, wenn du meinst“, Bellatrix reckte den Kopf um einen Blick auf Voldemort zu erhaschen.
„Was ist dieser Lord Voldemort für dich?“
Bellatrix sah sie erstaunt an.
„Aber das ist doch völlig klar, Dromeda! Meine Güte! Er ist der Mann, den wir so lange erwartet haben! Er wird den reinblütigen Familien zu mehr Macht verhelfen. Seine Ideen und Ziele sind so grossartig! Hast du nie aufgepasst, wenn er uns besucht hat? Dromeda!“
Bellatrix schüttelte den Kopf und rauschte davon.
Zurück blieb Andromeda und begann zu verstehen.
Es würde nicht lange dauern, dann würde Lord Voldemort noch mehr Anhänger um sich geschart haben, er würde die Welt verändern, er würde in die Geschichte eingehen. Er war der Messias, den diese Gesellschaft so sehnsüchtig erwartet hatte.
Er würde unsterblich werden.

Ende


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Ich tanze sehr gern und gerade die Walzerproben haben viel Spaß gemacht, aber interessanterweise wollte Mike gar nicht, dass wir die Tänze perfekt beherrschen. Er wollte vielmehr unsere Unsicherheit bei den Tanzschritten ins Bild bringen.
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