von Hanne
Kapitel 19 - ein wahres Wort
“Draco? Bitte bleib hier”, sprach Hermine auf einmal wieder im sanften Tonfall. Der Klang seines Vornamen schien die letzten Steine seines frisch aufgebauten Schutzwalles einreißen zulassen. Er schaute in ihre Augen. In seinem Blick lag tiefe Verzweiflung.“Hermine, wenn ich das tue, dann...” Er wusste nicht was dann geschehen würde. Alles was diese Nacht geschehen war, könnte er bis jetzt vielleicht noch aus seinem Kopf verbannen. Vielleicht würde es sogar schaffen es als eine Art Traum oder Wunschvorstellung abzulegen. Aber sollte sie ihm jetzt ein Gespräch über diese Nacht und seine Gefühle aufzwingen, dann würde er dies nicht mehr können. Sobald er seine Gefühle sich und ihr eingestehen würde, wäre es vorbei. Dann würde er sie niemals vergessen können. Und in dem Augenblick, als ihm das Ausmaß dieser Gedanken klar wurde, war er sich bewusst, dass er jetzt bereits darüber nachgedacht hatte. Es war zu spät. Er hatte angefangen über diese Nacht nachzudenken und er merkte, dass er hoffnungslos verloren war.
Da war sie wieder diese Angst. Es war ein nagender Gedanke, der mit jeder verstreichenden Sekunde in der Stille herrschte, ein Stückchen mehr aus seiner Hoffnung fraß. Alles zentrierte sich auf diesen einen Satz: “Hermine, bitte verlass mich nicht.” Er zitterte am ganzen Körper. Kalter Schweiß rann seinen Rücken hinunter.
Hermine blieb stumm und blickte ihn an. “Du wolltest mich gerade verlassen”, dachte sie sich bloß. Aber sie sagte es nicht. Sie merkte, wie verletzlich und angreifbar er war. Er hatte nicht nur seinen Körper, sondern vor allem seine Seele vor ihr entblößt. Nackt und schutzlos hatte er sich ihr mit diesen Worten ausgeliefert. Es lag nun in ihrer Macht ihn vollkommen zu zerstören - oder ihn zu halten. Hermine stand langsam auf und bewegte sich nur vorsichtig, als hätte sie Angst ein scheues Tier zu verscheuchen. Das Laken rutschte an ihr herunter und sie stand völlig entkleidet ihm gegenüber und griff seine Hand.
“Draco, mir ist egal, was die anderen denken oder sagen werden. Und dir sollte es das auch sein. Ich sehe eine Zukunft, wir müssen es nur versuchen. Die magische Welt beginnt gerade von vorne und wir werden ihr und allen ihren Bewohnern zeigen, dass Veränderungen möglich sind! Bitte...”
Nun war er es, der ihr eine Antwort schuldete. Die Wärme ihrer kleinen warmen Hand ging über in seine. Er schaute von ihrem Gesicht über ihren Körper und ihm wurde bewusst, dass er noch nie eine so schöne Frau gesehen hatte. Innerlich wie äußerlich, auch mit Narben auf der Haut, krausem Haar und Sommersprossen auf dem Gesicht. Sie war perfekt. Draco drückte ihre Hand und ging einen Schritt auf sie zu. Dann legte er seinen Arm um ihren warmen Leib und drückte sie an sich. Niemals wollte er dieses Gefühl wieder hergeben. Langsam zog sie ihm das Hemd wieder aus und schob ihm die Hose über die Hüften. Draco klammerte sich an ihren nackten, warmen und so weichen Körper. Sie war seine Rettung. Durch ihr buschiges braunes Haar flüsterte er ihr etwas ins Ohr. “Ich dich auch!”, hauchte sie zurück und küsste ihn.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel