von Hanne
Kapitel 6 - Ein Ausflug nach Hogsmeade
Es waren bereits zwei Wochen seit der Projektwoche vergangen. Nun war es mitte November und der Winter war eingebrochen. Zwar lag noch kein Schnee, aber die klirrende Kälte war enorm. Die ersten Eiszapfen hingen an den Dächern und Fenstern. Neville war voll und ganz damit beschäftigt mit Profesor Sprout die kostbaren Pflanzen winterfest zu machen und deckte sie zu oder stellte Öfen in den Gewächshäusern auf. Hagrid schlug den liebenlangen Tag Holz und die Eulen mussten von ihm wieder aufgeppelt werden, nachdem einige von ihnen in harte Stürme geraten waren.
Währenddessen waren Malfoy und Hermine sehr mit ihrem Vielsafttrank beschäftigt. Bis jetzt war er gut gelungen, aber die nächsten Schritte waren komplizierter. Hermine beäugte ihren Vorrat an Zutaten für den Vielsafttrank kritisch. “Mhm, uns fehlen einige Zutaten. Die brauche ich bis Sonntag... Meinst du der Eulenversand ist schnell genug und liefert so schnell?” Malfoy schüttelte den Kopf. “Auf die würde ich mich nicht verlassen”, meinte er kritisch. Gemeinsam saßen sie mal wieder vor dem Kamin. “Dafür solltest du lieber ins Dorf gehen. Morgen ist Freitag und die letzte Stunde Zauberkunst fällt aus, da Flitwick doch in London ist. Wir könnten zusammen gehen!”, schlug er vor. Hermine überlegte kurz. “Ja eine gute Idee! Dann kann ich die Zutaten kaufen, wir können einen Butterbier trinken. Und Mrs Weasley schrieb mir, dass Krumbein unter Gnomakne leidet. Ich wolle eh in der Apotheke etwas für ihn kaufen und ihr zuschicken.” “Wer oder was ist Krumbein, und warum lebt er bei den Weasleys?”, fragte Malfoy irritiert. Hermine lachte. “Krumbein ist mein Kater. Ich konnte ihn im letzten Jahr schlecht mitnehmen, daher habe ich ihn bei Mrs Weasley gelassen.” Malfoy nickte. Wie immer war sein Gesicht ausdruckslos, wenn das Gespräch auf die letzten Jahre fiel. “Also noch etwas für unsere Einkaufsliste”, schloss er schließlich.
Am Freittag Mittag trotten sie gemeinsam die kleine Straße entlang, die vom Schloss zum Dorf führte. “Schade, dass man nicht vom Gelände herunter appariern kann, es würde uns viel Zeit sparen!”, meckerte Malfoy mal wieder. “Ach weißt du, ein bisschen Bewegung schadet uns sicher nicht”, fand Hermine und sie beließen es dabei. “Bald fängt der Advent an!”, fiel es Hermine ein. “Wir sollten uns überlegen, wie wir das Schloss schmücken und ob der alte Weihnachtsschmuck den letzten Sommer überlebt hat.” Malfoy nickte. “Wir sollten einmal Professor Flitwick fragen. Er hat in den vergangenen Jahren sich besonders um das Schmücken des Schlosses gekümmert. Vielleicht weiß er es!”
Und so redeten sie noch ein bisschen weiter über die Dekorierungsvorstellungen des Schlosses. Hermine würde Hagrid darum bitten, wie üblich die Tannen zu schlagen und Malfoy würde Flitwick bitten, beim Schmücken zu helfen.
Hermine liebte das kleine Zaubererdorf. Es war so schön verwinkelt und so - magisch. In den Schaufenstern lagen die abstrusesden Gegenstände aus: Hagrids beliebter fleischfressender Schneckenschutz, nichtabbrennende Kerzen, selbstkochende Kessel, vorlesende Bücher und sprechende Eulen. Sie hielten vor der kleinen Apotheke. Die Tür klingelte als sie eintraten. Ein seltsamer Geruch hing in der Luft des vollgestellten Raumes. Überall standen Gläser mit Pulvern, Töpfe mit Cremes und Gefäße mit irgendwelchen Dingen von den seltsamsten Tieren. “Phönixtränen - 2 Tropfen - 150 Galleonen”, las Malfoy naserümpfend vor. “Krokodilsschuppen, Papageienkot - wer will den soetwas? - Mistkäferflügel, Riesenzehennägel, boar Granger ist das widerlich!” Malfoy verzog angewidert das Gesicht. “Kann ich Ihnen behilflich sein?”, keifte eine kleine hutzelige Hexe. Bevor Malfoy noch irgendetwas sagte, dass die Alte noch mehr beleidigte sagte Hermine: “Oh, ja! Hier ich habe eine Liste mit diversen Dingen.” Und sie hielt ihr die Liste entgegen. Grunzend nahm sie sie entgegen. Es brauchte über eine halbe Stunde, bis sie alle Sachen zusammen hatte. Das lag wiederum vor allem daran, dass sie nur schlurfend durch den Raum schlich und sich zwischen durch auch noch einen Tee kochte. Malfoy stierte völlig entnervt an die Decke und murmelte Schimpfwörter vor sich her. Hermine grinste. Ein bisschen Malfoy war also doch noch in ihm grblieben. Im Gegensatz zu ihm blieb sie geduldig, beantworte freundlich die Fragen und ging glücklich aus der Apotheke heraus. “Meine Güte, was hatte die denn für ein Problem?”, fragte Malfoy ärgerlich. Hermine lachte. “Komm, reg dich ab. Lass uns ein Butterbier bei Madam Rosmerta trinken!” Es war dunkel geworden. Und bitter kalt. Die Straßenlaternen spendeten ihnen etwas Licht, sowie die hellerleuchteten Schaufenster.
In dem kleinen Pub war es gemütlich und warm. Das Butterbier wärmte sie zusätzlich und schnell waren sie beide ein bisschen beschwipst und machten ihre Späße. Mittlerweile war es Nacht geworden. Die Laternen und Schaufenster wirkten noch heller. “Lass und gehen”, sagte Malfoy und half Hermine in den Mantel. Dick eingewickelt in Schals, Handschuhe und Mützen standen sie auf der gepflasterten Straße. “Schau, es schneit!”, meinte Malfoy und blickte nach oben. Tatsächlich, die ersten Flocken fielen vom Himmel. “Ohh”, Hermine seufzte entzückt. Malfoy schaute sie lächelnd an. Sie lächelte zurück. Nach einem kurzen Zögern hielt er ihr den Arm hin und sie hakte sich bei ihm ein. Sie wanderten schweigend durch den ersten Hauch von Pulverschnee, zurück zum Schloss. Hermine genoss die Nähe zu ihm. Es verwirrte sie selbst. Aber loslassen wollte sie ihn auch nicht. Und so beschloss sie, die Wanderung ohne irgendwelche Gedanken oder gar Hintergedanken zu genießen. Der Weg schlängelte sich über die Lädereien. Nur durch den Lumoszauber aus Malfoys Zauberstab konnten sie etwas sehen. Die Flocken wurden dicker und der Schnee ging ihnen schon bis zu den Knöcheln. Hinter einer Biegung sahen sie endlich das Schloss. Hochoben und hellerleuchtet stand es auf der Bergspitze. Die Dächer waren mit Schnee bedeckt und Eulen flog ein und aus. Es war märchenhaft.
***
Erst an der Eingangshalle löste sich Hermine von Malfoy und lächelte ihn nocheinmal schüchtern an. Verlegen grinste er zurück. Immernoch schweigend betraten sie ihren Raum. “Schau, du hast eine Eule!”, sagte Hermine und deute auf den Uhu, der an die Fensterscheibe klopfte. Malfoy öffnete ihm und nahm in den Brief ab. Mit gerunzelter Stirn öffnete er den Brief und schaute entsetzt als er die ersten Zeilen gelesen hatte.
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Hallo ihr Lieben,
ich würde mich über weitere Reviews sehr freuen! Bald folgt das Briefkapitel!
LG
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