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Fanfiction

Ein Kinderspiel - Kapitel 4

von Glasschmetterling

Ein Kinderspiel – Kapitel 4

„Du siehst schon wieder beleidigt aus, Minerva.“
„Du weißt ganz genau, wieso! Unsere Wette gilt nicht, wenn Hermine deinetwegen weniger Zeit hat, um sich des Problems anzunehmen.“
„Ich verspreche dir, sie wird heute Nachmittag viel Zeit zum Überlegen haben – ihre Aufgabe ist geistig nicht gerade anspruchsvoll.“


Sie entschlossen sich, ihren ersten Versuch am Samstag zu wagen, während Hermine ihre nächste Strafarbeit bei Snape im Kerker absitzen musste, wohingegen Ginny diesmal Filch mit der Wiederherstellung der Weihnachtsdekorationen helfen musste, die Peeves in den letzten Tagen zerstört hatte.

„Es wird schon klappen!“, wisperte Ginny kurz, als sie sich in der Eingangshalle trennten, doch Hermine verzog nur das Gesicht, als sie an all die verschiedenen Möglichkeiten dachten, die an ihrem Plan schiefgehen konnten. „Ich hoffe“, erwiderte sie, bevor sie sich an den langen Abstieg machte und schließlich vor Snapes Büro anhielt.

Sie war pünktlich, Merlin sei Dank, und nahm sich noch einen Moment, um ihre schwere Büchertasche zu überprüfen und tief Luft zu holen, bevor ihre Knöchel schließlich zögerlich an das schwere, raue Holz schlugen.

„Herein“, antwortete Snapes kalte Stimme auf ihr leises Klopfen hin und widerwillig trat sie ein, versuchte, das Gefühl des Eingesperrtseins zu unterdrücken, das sie befiel, als sie die Tür hinter sich schloss.

„Miss Granger.“ Seine Stimme klang kalt und schneidend wie immer, doch er schenkte ihr nicht mehr als einen kurzen, stechenden Blick aus seinen schwarzen Augen, bevor er auf den kleinen Tisch an der Wand neben ihm deutete, auf dem einige Etiketten lagen. „Sie werden heute Nachmittag meine Vorräte überprüfen.“

Hermine warf einen schaudernden Blick auf die vielen Gläser an den Wänden seines Büros, in denen undefinierbare, aber in jedem Fall sehr ekelhafte Flüssigkeiten und eingelegte Tiere schwammen, doch Snape blickte nicht einmal von dem Aufsatz auf, den er gerade korrigierte. „Sie werden nachsehen, ob der Inhalt der Gefäße verdorben ist. Wenn ja, werden Sie es reinigen und neu befüllen, selbstverständlich ohne Zauberei oder Handschuhe. Falls das Etikett unleserlich ist, werden Sie den Inhalt identifizieren und das Glas neu und leserlich beschriften. In Ihrem Drang, eine unerträgliche Alleswisserin zu sein, haben Sie ja selbstverständlich Ihr Zaubertränkebuch auswendig gelernt, also wird Ihnen das Erkennen der Zutaten keine Probleme machen.“

„Ja, Sir“, antwortete sie nur, jede andere Erwiderung hätte ihre Strafarbeit nur unweigerlich verlängert, auch wenn sie nicht genau wusste, welcher seiner Aussagen sie gerade zugestimmt hatte.

Die nächsten zwei Stunden vergingen mit langweiliger Arbeit, die sie nur deswegen nicht monoton nennen wollte, weil der Geruch und die Konsistenz des Inhaltes der Gläser ihr regelmäßig das Mittagessen hochtreiben wollten. Wenigstens konnte sie von hier aus nicht die Sonnenstrahlen sehen, die den Schnee auf den Ländereien zum Glitzern brachten, oder die fröhlichen Laute der Kinder hören, die sich Schneeballschlachten lieferten – aber das war auch das einzig Gute an dieser Strafarbeit.

Snape schien merkwürdigerweise von dem Gestank unberührt. Allerdings hatte sie, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, von ihm nichts anderes erwartet – immerhin war er der Mann, der mit diesen Abscheulichkeiten freiwillig die Wände seines Büros... verzierte, und mittlerweile nicht einmal mehr, um sein Image als Todesser aufrechtzuerhalten.

Sie musste für einen Moment in ihrer Arbeit innegehalten haben, mit ihren Gedanken abgeschweift sein, denn als sie den Gedankengang beendete, spürte sie seine schwarze, bedrohliche Präsenz in ihrem Rücken. „Haben Sie ein Problem, Miss Granger?“

Von jedem anderen Lehrer in diesem Schloss hätte diese Frage freundlich geklungen, doch nicht von Snape – bei ihm war sie purer Hohn, und Hermine nahm all ihre Selbstbeherrschung zusammen. „Nein, Sir.“

„Warum haben Sie dann aufgehört zu arbeiten? Denken Sie, Ihre Strafarbeit ist schon abgeschlossen?“

„Nein, Sir.“

Sie zwang ihre Finger, sich weiter zu bewegen und das nächste Glas zu öffnen, ein übler Gestank, der sie vage an faulige Eier erinnerte, vermischte sich mit den anderen Gerüchen und sie unterdrückte ein Würgen.

„Und Ihre Antwort?“ Snape klang vollkommen unberührt und sie wusste, sie musste etwas sagen – irgendetwas – und am besten nicht die Wahrheit... „Ich habe über das Problem in der Großen Halle nachgedacht, Sir.“

Sie spürte, wie seine bedrohliche Aura sich zur Seite verlagerte, bis er in ihrem Blickfeld stand, Verachtung ausstrahlend. „Miss Grangers ach so ausgezeichneter Verstand hat die Lösung also noch immer nicht gefunden?“

Sie antwortete nicht, fischte stattdessen mit spitzen Fingern die tote Kröte aus dem Glas und warf sie in die danebenstehende Blechschüssel, um sie zu untersuchen – sehr oberflächlich.

„Nach all den Lobliedern, die der Rest des Kollegiums regelmäßig auf Ihre Intelligenz und Ihren Enthusiasmus singt, wundert es mich, dass Sie nicht in der Lage sind, ein so kinderleichtes Problem zu lösen.“ Sein Tonfall drückte das Gegenteil aus von dem, was die Worte sagten, doch Hermine nahm nur einen möglichst flachen Atemzug und berührte die Kröte vorsichtig, die unter ihren Fingern sofort zerfiel.

„Bei all Ihrer Fähigkeit dazu, Bücher zu durchstöbern, ihren Inhalt auswendig zu lernen und damit im Unterricht anzugeben, fehlt Ihnen doch eines, Miss Granger: Die Fähigkeit, sich eigene Gedanken zu machen, die ausgefahrenen Wege zu verlassen. Selbst Ihr... Freund...“, seine Betonung machte das Wort zu etwas Obszönem, „Weasley ist besser darin, und das trotz seines mangelnden Intellektes.“

Hermine war kurz davor, Snape zu sagen, was Rons ungewöhnliche Idee zu ihrem jetzigen Problem gewesen war, konnte sich aber gerade noch davon abhalten – immerhin wollte sie die Kerker vor zwei Uhr morgens verlassen. Aus dem Augenwinkel erhaschte sie Snapes abschätzigen Blick, zwang sich aber dazu, nicht näher hinzusehen, sondern ihre Aufmerksamkeit auf die schleimige Kröte vor ihr zu konzentrieren, darauf, wie sie sie in den Mülleimer neben ihr fallen ließ, nur um sich gleich darauf dem nächsten Glas zuzuwenden.

Snape schwieg und schien ihren inneren Aufruhr zu genießen, doch Hermine wartete, bis sie glaubte, ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu haben, bevor sie langsam ihren ersten Versuch startete. „Möchten Sie meinem mangelnden Intellekt dann nicht auf die Sprünge helfen?“ Sie klang weder so ruhig noch so abschätzig, wie sie es gehofft hatte, sondern stattdessen sehr wütend und so, als ob ihre Zähne mit jedem Wort aufeinanderknirschen würden.

Snape schnaubte nur. „Habe ich da etwa einen Nerv getroffen? Miss Granger Superschlau, die klügste Hexe ihres Alters, macht sich Sorgen, ob sie auch intelligent genug ist?“ Wieder einmal fragte sie sich, wie er in ihre Gedanken gelangen konnte, ohne dass sie es bemerkte, doch die Überlegung starb in dem Moment, als er weitersprach. „Warum sind Sie eigentlich nach Hogwarts zurückgekehrt? Ihnen standen alle Türen offen, jede Abteilung des Ministeriums, jedes private Unternehmen hätte Miss Granger – die weltberühmte Freundin von Harry Potter – mit Freuden eingestellt. Sie brauchen Ihren Abschluss nicht – haben Sie Angst, dass Sie in der realen Welt dort draußen nicht bestehen können?“

„Das ist nicht wahr!“ Sie stand, bevor sie es wahrgenommen hatte. Mit einem dumpfen Knall schlug ihr Stuhl auf dem steinernen Boden auf und sie starrte in Snapes schwarze Augen, hoffte, dass ihre Wut ihn in Flammen aufgehen lassen würde. „Das ist lächerlich und das wissen Sie!“

Snape hob die Augenbrauen. „Wenn meine Worte lächerlich sind, wieso lachen Sie dann nicht, Miss Granger?“

Verzweifelt mühte sie sich, ihren heftigen Atem unter Kontrolle zu bringen, versuchte, seine absurden Anschuldigungen aus ihrem Kopf zu vertreiben, und doch wusste sie, dass ein kleiner Teil davon wahr war. Für ein letztes Schuljahr hatte sie nach Hogwarts zurückkehren wollen, an diesen Ort, der so sehr mit Wissen angefüllt war, an dem sie wusste, was sie erwartete – den sie unter Kontrolle hatte, auf eine gewisse Art und Weise. Die Lehrer mochten sie, lobten sie für ihre Intelligenz, respektierten sie für ihre Leistungen, und sie wusste, dass es hier keinen Unterschied machte, ob sie ein Reinblut war oder ein Halbblut oder eine Muggelgeborene, ganz anders als in der Welt dort draußen, wo trotz Voldemorts Sturz so viele Vorurteile herrschten...

In Snapes Blick hatte sich etwas gewandelt, als sie es wieder schaffte, in sein Gesicht zu sehen, doch er sagte nichts mehr, sondern ging an seinen Schreibtisch zurück, wandte sich wieder der Korrektur seiner Aufsätze zu. Hermine kam die Atempause gelegen, auch wenn sie nicht mit ihr gerechnet hatte, und sie hob vorsichtig, um so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen, ihren Stuhl wieder auf, nahm an ihrem kleinen Arbeitstisch Platz. Obwohl ihre Gedanken rasten, achtete sie nun darauf, dass ihre Hände nicht wieder innehielten, dass sie mechanisch ein Glas nach dem anderen öffnete, seinen Inhalt überprüfte und im Bedarfsfall eine neue Etikette schrieb.

Zuvor hatte sie nie so recht begriffen, wie Snape es geschafft hatte, unter den Todessern zu überleben, sie so zu manipulieren, dass seine eigene Machtposition gestärkt und ausgebaut wurde trotz des Misstrauens, das ihm entgegengebracht wurde. Jetzt verstand sie – er konnte andere Hexen und Zauberer lesen, ohne in ihre Gedanken eintauchen zu müssen, und er tat etwas, mit dem sie nie gerechnet hätte: Er schenkte seinen Mitmenschen Beachtung, wenn auch auf eine andere Art als die, die sie in Gryffindor beigebracht bekommen hatte.

Sie wusste nicht, woher sie den Mut nahm, den Kopf zu drehen und Snape anzusehen, wie er über seinen Schreibtisch gebeugt dasaß, das schwarze Haar in fettigen Strähnen vor seinem Gesicht. „Wieso ich, Sir?“, fragte sie leise und ihre Worte hallten in dem Kerkerraum, als Snape langsam aufblickte.

Für einen Moment schien er zu überlegen, eine Ehre, die ihren Fragen im Unterricht nur selten zuteilwurde – wenn er überhaupt zuließ, dass sie sie stellte – dann zuckte er mit den Schultern, eine kaum sichtbare, minimalistische Geste. „Sie sind interessanter als Ihre Mitschüler, Miss Granger.“

In den sechseinhalb Jahren, in denen sie nun schon von ihm unterrichtet wurde, waren diese Worte das, was einem Lob am nächsten gekommen war, und sie konnte ein kleines Keuchen nicht unterdrücken.

Im Gegensatz zu ihr schien er von seinen Worten vollkommen unbeeindruckt, denn er warf nur einen kurzen Blick auf die Uhr, die auf seinem Schreibtisch stand und in deren Rund sich Planeten drehten, dann fixierte er sie mit einem strengen Blick. „Sie sollten sich auf die Etiketten konzentrieren, Miss Granger, Sie haben nur noch eine halbe Stunde Zeit.“

„Sir?“ So kalt er auch geklungen hatte, seine Worte sagen etwas anderes aus, und sie konnte die überraschte Frage nicht unterdrücken.

„Sie haben mich gehört, Miss Granger. Auch wenn Sie etwas anderes zu vermuten scheinen, ich habe nicht den ganzen Tag, um Ihrer Zeitverschwendung zuzusehen. Also schreiben Sie die Etiketten fertig und dann verschwinden Sie.“

Sie bemühte sich, ihren erleichterten Blick zu verbergen, indem sie schnell wieder auf ihren Arbeitsplatz hinabsah – vielleicht würde er sie länger hier behalten, wenn er ihn bemerkte – und griff nach ihrem Federkiel, um das nächste Wort zu schreiben.

„Das ist also Miss Grangers geniale Lösung des Bonbonproblems – sie versucht, ihren Zaubertränkeprofessor auszuhorchen.“
„Severus?“
„Miss Granger hat keine Ahnung von der ganzen Angelegenheit und ist so verzweifelt, dass sie sogar mich um Hilfe bittet. Du kannst die Flasche Feuerwhiskey eigentlich jetzt schon bestellen.“
„Wenn du das sagst. Und hast du ihr geholfen?“
Keine Antwort.


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