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Harry Potter - Auserwählter oder Ausgenutzter? - Der Dunkle Lord kehrt zurück

von Krabbentaucher

Für die Hogwarts-Schüler – und sicher auch für Harry Potter – war der Abend des dreißigsten Oktober 1994 einfach nur ein gewaltiges Spektakel: Die Abordnung aus Beauxbatons kam in einer Riesenkutsche vom Himmel herabgeschwebt, die Abordnung aus Durmstrang tauchte in einem Segelschiff aus dem See vor dem Schloß auf. Das anschließende Festessen war gewaltig und die Präsentation des Feuerkelchs eindrucksvoll.

Der Feuerkelch – dabei handelt es sich um ein altes magisches Artefakt. Optisch nichts weiter als ein grob geschnitzter Holzkelch, dessen schlichtes Erscheinungsbild im krassen Gegensatz zur juwelenbesetzten Truhe steht, in der er aufbewahrt wird, züngeln in ihm blaue Flammen. Die Bewerber um das Championat hatten ein Pergament mit ihrem Namen und ihrer Schule einzuwerfen, und einen Tag später sollte der Kelch den Namen des jeweils würdigsten Vertreters jeder Schule auswählen. Man war übereingekommen, nur volljährige Bewerber zuzulassen, weshalb Dumbledore eine Alterslinie um den Kelch gezogen hatte.

Für Dumbledore war der dreißigste Oktober 1994 sicher ein Tag äußerster Befriedigung seiner Eitelkeit. Endlich konnte er nicht nur vor seinen Schülern glänzen, sondern sich auch vor den Schulleitern und Schülern von gleich zwei der bekanntesten europäischen Zauberschulen produzieren. Er war einfach in seinem Element, der eitle Geck.

Für Bartemius Crouch junior war der dreißigste Oktober 1994 der Startschuß, sein in den vergangenen zwei Monaten bei Harry erworbenes Vertrauen einzusetzen und mit der Umsetzung des finsteren Plans von Du-weißt-schon-wem zu beginnen. Phase eins: Harry als Champion ins Turnier bringen. Zweifellos besonders prickelnd dürfte die Tatsache gewesen sein, daß mit Bartemius Crouch senior sein Vater mit am Lehrertisch in der Großen Halle saß, der dem Imperius-Fluch unterworfen war und in dessen Haus sich Der, dessen Name nicht genannt werden darf, und Wurmschwanz breitgemacht hatten.

Für Bartemius Crouch senior dürfte der dreißigste Oktober 1994 daher keine besondere Bedeutung gehabt haben.

Und noch einer saß am Hohen Tisch in der Großen Halle: Ludo Bagman. Für ihn dürfte der dreißigste Oktober 1994 einfach der Tag gewesen sein, an dem er seine wichtigste Aufgabe für den Dunklen Lord erfüllt hatte, nämlich daß das Trimagische Turnier überhaupt stattfand. Außerdem dürfte er sich ausgemalt haben, welche Gelegenheiten sich daraus ergeben würden, unvernünftige Wetten abzuschließen.

So saßen denn gleich zwei aktive Todesser am Lehrertisch neben Albus Dumbledore, der sich zu sehr im Licht des Ereignisses sonnte, als daß er sich auch nur im Ansatz darum gekümmert hätte, sich die Beteiligten näher anzusehen. Doch was kümmerte es ihn, wenn es um seine persönliche Wichtigkeit ging? Es ging doch nur um die Sicherheit der Schüler und eigentlich der ganzen magischen Welt.

Neben den zwei aktiven Todessern auf Geheimmission saßen noch zwei unsichere Kantonisten am Tisch: Igor Karkaroff und Severus Snape. Beide angeblich Ex-Todesser, konnte sich Dumbledore ihrer kaum sicher sein. Eine feine Tischgesellschaft war das, die sich da den Schülern präsentierte.

Und weil's so schön war, folgte einen Abend später ein weiteres Festmahl in derselben Besetzung. In dessen Anschluß spuckte der Feuerkelch die Namen der Champions aus: Die blauen Flammen färbten sich jeweils rot, dann kam ein verkohltes Pergament herausgeflogen. Champions waren Viktor Krum für Durmstrang, Fleur Delacour für Beauxbatons, Cedric Diggory für Hogwarts – und Harry Potter.

Die Nachricht von Harry Potter als viertem Champion ging wie ein Beben durch die magische Welt. Alle – zugegebenermaßen auch ich – dachten, daß Harry es geschafft hatte, sämtliche magischen Barrieren zu überwinden und seinen Namen in den Feuerkelch zu werfen. Das löste dem Vernehmen nach eine internationale Krise aus, denn natürlich fühlten sich die Vertreter von Beauxbatons und Durmstrang betrogen. Dumbledore dürfte sich jedoch gefreut haben: Einerseits verdoppelte ein weiterer Hogwarts-Champion die Chancen für seine Schule, den Trimagischen Pokal zu gewinnen, andererseits hoffte er, daß ein Sieg seines besonderen Schützlings seine Popularität entscheidend steigern würde. Das hätte Harry Potter für Dumbledores finstere Pläne nach der Schulzeit nur noch wertvoller gemacht.

Ich persönlich hatte keine Probleme mit der Vorstellung, daß Harry seinen Namen dem Feuerkelch untergejubelt hat. Erstens mag doch jedermann Rebellen, zweitens hätte es durchaus für Harrys Fähigkeiten gesprochen, einen Zauber von Dumbledore und zugleich den Feuerkelch selbst auszutricksen. Wäre er nicht dadurch zu einem würdigen Champion geworden?

Erst später sollte sich herausstellen, was wirklich geschehen war, und Harry hatte es mir am Valentinstag 1996 exklusiv offenbart: Der Feuerkelch „wußte“, daß nur ein Champion pro Schule antreten würde und überhaupt nur drei Schulen teilnehmen würden. Er mußte daher mit einem mächtigen Verwirrungszauber getäuscht werden. Das war die eigentliche Herausforderung. Dumbledores Alterslinie war dagegen nur magischer Firlefanz, mit dem dieser sich den Anstrich eines Ausnahmezauberers geben wollte. Sie konnte ohne weiteres ausgetrickst werden, indem ein Volljähriger den Namen eines Minderjährigen einwarf.

Bartemius Crouch trat nun also in der Nacht in Aktion: Er überschritt mit einem Pergament mit Harrys Namen die Alterslinie, die für ihn selbstverständlich kein Problem darstellte. Dann verwirrte er den Feuerkelch so, daß dieser nun die Auswahl für vier Schulen zu treffen hatte. Einziger Starter der vierten Schule sollte Harry Potter sein – eine sichere Sache also.

Der Plan klappte reibungslos. Und Dumbledore interessierte sich gar nicht für die möglichen Hintergründe. Ein mächtiger magischer Gegenstand wurde getäuscht, es gab offensichtlich dunkle Machenschaften von dritter, machtvoller Seite? Für Dumbledore kein Grund, das Turnier, das seine Karriere so schön schmücken würde, abzubrechen. Nein, es wurde einfach weitergemacht, mit Harry als viertem Champion. Du-weißt-schon-wer konnte mit der Entwicklung der Angelegenheit nicht zufriedener sein.

Der sechste November 1994 war sowohl für Harry Potter als auch für mich ein denkwürdiger Tag. An diesem Tag fand die Eichung und Überprüfung der Zauberstäbe statt, die aber weiter nicht erwähnenswert war: Sämtliche Zauberstäbe wurden für voll funktions- und einsatzfähig befunden. Erwähnenswert war wiederum, daß der Prüfer, Mr Ollivander, es nicht für erwähnenswert gehalten hatte, daß Harrys Zauberstab denselben Kern enthielt wie die Zauberstab von Dem, dessen Name nicht genannt werden darf. Das läßt Ollivanders Rolle in dem ganzen Spiel rätselhaft erscheinen. War auch er ein Todesser? Wohl nicht, denn sonst hätte er Du-weißt-schon-wen längst vor dem Zwillingskern und seinen Folgen gewarnt.

Ein denkwürdiger Tag war der sechste November vielmehr, weil Harry und ich aufeinandertrafen: Erstmals hatte ich Gelegenheit, mit dem Jungen, der überlebt hat, persönlich zu sprechen. Und erstmals lernte Harry mit mir die Person kennen, der er vertrauen konnte und die ihm geholfen hat, in wichtigen Fragen Kontakt zur Öffentlichkeit herzustellen.

Harrys bisherige Meriten – nicht nur sein Überleben am ersten November 1981 – ließen vermuten, daß er als selbstsicherer und sogar selbstgefälliger Junge auftreten würde. Das hatte ich jedenfalls erwartet, zumal er es, wie wir alle dachten, geschafft hatte, sich ins Turnier zu schmuggeln, so daß er auch noch Champion geworden war. Aber nein, er wirkte schüchtern und unsicher. Deutlich war zu erkennen, daß er sehr zurückhaltend war und nicht jedermann sofort Vertrauen schenkte, der nicht von Dumbledore gesandt war. Aber er faßte Vertrauen zu mir und eröffnete mir die Dinge, die in jenem ersten Interview veröffentlicht wurden, das in der Woche nach der Eichung der Zauberstäbe erschien: Wie er noch immer um seine Eltern trauerte und wie sehr er doch aus der Erinnerung an sie Kraft für die Trimagische Turnier schöpfte.

Doch auch aus etwas anderem schöpfte er noch Kraft, wie eine Auskunft eines seiner Mitschüler, Colin Creevey, nahelegte. Dieser berichtete nämlich von einer „umwerfend schönen Muggelstämmigen“, die Harry ständig begleitete. Von dieser Muggelstämmigen war bereits die Rede: Hermione Granger. Als ich Colin Creevey befragt habe, hatte ich sie noch nicht persönlich gesehen. Dazu bestand erst später Gelegenheit. Ich mußte feststellen, daß es mit der Schönheit nicht wirklich weit her war.

Die Freundschaft bestand zu diesem Zeitpunkt seit mindestens drei Jahren. Nun ist es allerdings so, daß Zauberer im Alter von 14 Jahren gegenüber Zauberern im Alter von elf Jahren eine gewisse Entwicklung durchgemacht haben, sie interessieren sich nämlich für das andere Geschlecht. Ganz sicher hatte sich Harrys Beziehung zu diesem äußerst gewieften Mädchen geändert. Hatte sie am Anfang noch dafür gesorgt, daß er seine Hausaufgaben ordentlich erledigt, war zwischen beiden nun offenbar eine stille Liebe entbrannt.

Harry hat sich dabei äußerst diskret verhalten. Zu keinem Zeitpunkt wurde er gesehen, wie er Miss Granger geküßt oder auch nur mit ihr Händchen gehalten hatte. Stattdessen hatten sich beide ziemlich häufig in der Bücherei aufgehalten. Doch das spricht nur für eine engere Liaison zwischen beiden, wie eine Information von Pansy Parkinson ergibt: „Die Granger war wohl ein ziemlicher Bücherwurm. Ehrlich gesagt war sie eine unerträgliche Alleswisserin.“ Hinzu kommt, daß Harry weder davor noch danach so häufig in der Bibliothek zu sehen war. Nur seine Gefühle für Hermione Granger konnten ihn dazu bringen, sich mit ihr dauernd an ihrem Lieblingsort aufzuhalten.

Ron Weasley wurde dagegen in der ersten Turnierphase so gut wie gar nicht in Harrys Nähe gesehen. Das änderte sich erst wieder nach der ersten Aufgabe. Offenbar hatte Ron erst einmal abwarten wollen, ob Harry auch eine halbwegs gute Figur machte, bevor er sich wieder zu ihm bekannte und etwas von Harrys Ruhm für sich abschöpfen konnte. Bezeichnenderweise habe ich Harry in Ron Weasleys Begleitung angetroffen, als ersterer sich auf dem Rückweg von der ersten Trimagischen Aufgabe zum Schloß befand. Für mich war es offensichtlich, daß Ron Weasley auf diese Weise dafür sorgen wollte, daß ich ihm auf die Titelseite des Tagespropheten verhelfe.

Die erste Trimagische Aufgabe fand am 24. November 1994 statt und bestand darin, daß jeder Teilnehmer ein goldenes Ei aus einem von jeweils einem anderen Drachen bewachten Nest stahl.

Es war das erste Mal, daß ich selbst Harry dabei beobachten konnte, wie er sich einer Herausforderung stellte. Für mich war das günstig, denn bislang und auch nach dem Trimagischen Turnier war ich darauf angewiesen, auf Berichte anderer zurückzugreifen. So aber konnte ich feststellen, daß Harry tatsächlich ein – gemessen an seinem eher schüchternen und linkischen Auftreten – außergewöhnlich mutiger und fähiger Zauberer war und ist. Harry rief nämlich durch einen Aufrufezauber seinen Besen, einen Feuerblitz, herbei und stellte seine überragenden Flugkünste unter Beweis, indem er den Drachen beherzt ausmanövrierte und das goldene Ei in der kürzesten Zeit aller Champions schnappte.

Das brachte Harry die Führung in dem Turnier punktgleich mit Viktor Krum ein. Zweifellos war sie verdient, aber sie war auch gefördert worden durch Ludo Bagman, der als einziger Juror die volle Punktzahl von zehn Punkten vergab, während Karkaroff Harry nur vier Punkte zugestand. Es ist offensichtlich, daß Bagman dafür sorgen wollte, daß Harry das Turnier auch wirklich gewann und letztendlich dem Dunklen Lord ausgeliefert werden konnte. Zuvor hatte schon Barty Crouch junior seinen Teil beigetragen, indem er Harry auf die Idee gebracht hatte, sich den Besen zu verschaffen und sein Flugtalent auszunutzen. Doch wie erklärt sich Karkaroffs Verhalten? Offenbar ging es mit ihm durch, weil der Ruhm seiner Schule betroffen war, seinem Schützling Krum hatte er nämlich die vollen zehn Punkte zugeschanzt. Diese Treulosigkeit seinem Herrn gegenüber dürfte dazu beigetragen haben, daß er knapp zwei Jahre später ermordet wurde.

Zurück dazu, wie es Harry nach seinem Erfolg in der ersten Aufgabe erging: Wie gesagt, war der Speichellecker Ron wieder an seiner Seite, als ich Harry gesehen hatte, wie er zur Schule zurückging. Aber Hermione Granger fehlte. War das ein Zeichen?

Zwar konnte ich etwas später beobachten, daß sie in Pflege magischer Geschöpfe zusammen mit Harry und Ron Weasley dabei half, Hagrids marodierende Eigenkreationen wieder einzufangen, aber das sagt nichts aus. Schließlich handelte es sich – angeblich – um Unterricht,und da dürfte Hagrid seine Hand im Spiel gehabt haben, denn immerhin gab er vor, was in dem lief, was er Unterricht nannte.

Offenbar wandte sich Hermione Granger gerade einem anderen Jungen zu, nämlich einem, der ähnlich berühmt wie Harry, dafür aber vier Jahre älter war. Das wurde während des Weihnachtsballs offenbar, der in der Schule gegeben und der traditionell von den Champions eröffnet wurde. Ich war zu diesem gesellschaftlichen Großereignis natürlich als Journalistin anwesend. Dumbledore kam – bei allen seinen Versuchen, eine objektive Berichterstattung über ihn und seine Amtsführung zu verhindern – nicht umhin, mich als Vertreterin des Tagespropheten zuzulassen.

Wie erstaunt sah ich, daß sich Miss Granger nicht von Harry, sondern von Viktor Krum zum Ball führen ließ! Offenbar reichte ihr die Berühmtheit des Jungen mit der Blitznarbe, mit dem sie immerhin das eine oder andere durchgestanden hatte, nicht mehr. Sie gierte nach noch mehr Berühmtheit. Hatte ich damals noch gemutmaßt, daß die Granger sowohl Harry als auch Krum mit einem Liebestrank verhext und sich gefügig gemacht hatte, gehe ich heute davon aus, daß sie ihre Intelligenz und Skrupellosigkeit dafür eingesetzt hat, sich beide Jungen hörig zu machen. Oder schlimmer noch: Sie hatte ihr amouröses Abenteuer mit Harry einfach beendet, nachdem sie feststellen mußte, daß auch Krum noch Siegchancen hatte. Er war das neue Pferd, auf das sie setzte.

Harry erschien dennoch nicht solo auf dem Ball. In seiner existenziellen Verzweiflung, von seiner festen Freundin sitzengelassen worden zu sein, warf er sich einem anderen Mädchen indischer Herkunft an den Hals. Pansy Parkinson weiß nur zu berichten, daß es sich bei der jungen Dame um Parvati Patil handelte: „Zugegebenermaßen das hübscheste Mädchen – allerdings nur von Gryffindor. Trotzdem optisch gegenüber der Granger sicher eine Verbesserung. Soviel Geschmack hätte keiner in Slytherin Potter zugetraut.“

Die Irrungen und Wirrungen der Pubertät hielten aber wohl an, denn nach dem Weihnachtsball wurde Harry nicht mehr in Begleitung von Miss Patil gesehen. Einmal mehr mußte Harrys sensibles Herz leiden. Das wiederum dürfte ihn veranlaßt haben, sich wieder der tückischen Hermione Granger zuzuwenden, als „gute Freunde“, wie man bei solchen Gelegenheiten wohl sagt. Jedenfalls habe ich die beiden mit Harrys unvermeidlichen Adlatus Ron Weasley zusammen in den Drei Besen gesehen, als die Hogwarts-Schüler Mitte Januar 1995 wieder einmal nach Hogsmeade gehen durften.

Miss Granger verstand es während dieses Hogsmeade-Ausflugs gut, Harrys Pressekontakte zu kontrollieren. Als er sich mir in einem Interview anvertrauen wollte, schritt sie ein und unterband es, daß der Junge über seine unglückliche Beziehung zu ihr auspacke konnte. Wer weiß â€“ vielleicht wäre sogar herausgekommen, daß sie selbst hinter dem Ende von Harrys hoffnungsvoll aufkeimenden Liebesbeziehung zu Parvati Patil steckte? Denn sicher wollte sie den berühmten Krum gewinnen – ohne den berühmten Harry zu verlieren.

Am 24. Februar 1995 hatten die Champions ihre zweite Aufgabe zu bewältigen, und hier zeigte sich, wie erfolgreich die tückische Hermione Granger war.

Die Aufgabe bestand nämlich darin, daß jeder Champion binnen einer Stunde eine Geisel aus der Gewalt der Meermenschen im See vor Hogwarts zu befreien hatte. Die Geiseln lagen im Zauberschlaf und waren so ausgewählt, daß es sich um eine Person handelte, die dem jeweiligen Champion besonders wichtig war. Die magische Herausforderung lag darin, sich entsprechend lange unter Wasser aufhalten zu können.

Harry hatte Ron Weasley zu befreien, was zeigte, wie erfolgreich letzterer darin gewesen war, sich die Zuneigung des berühmtesten Schülers von Hogwarts zu erschleichen. Und Krum lag besonders am Herzen – Miss Granger!

Obwohl Harry am längsten brauchte, ging er als Zweiter aus diesem Wettbewerb mit geringem Abstand hinter Cedric Diggory hervor. Harry hatte nämlich nicht nur Ron befreit, sondern auch die Geisel von Fleur Delacour. Es handelte sich um deren kleine Schwester. Die Beauxbatons-Vertreterin hatte gepatzt und Harry hatte seine Selbstlosigkeit demonstriert. Oder doch nicht? Es könnte auch ein verzweifelter Schrei nach Liebe gewesen sein, nachdem die Granger nur mit Harrys Herz spielte und aus der Beziehung mit Miss Patil nichts geworden ist. Jedenfalls wurde Harry von Fleur Delacour geküßt, als er wieder auftauchte.

Währenddessen wirkten sich Hermione Grangers Bemühungen aus: Wie ich selbst gehört habe – ich war als offizielle Beobachterin des Tagespropheten da, und es ließ sich nicht überhören –, hat Krum unmittelbar nach der Aufgabe Miss Granger eingeladen, ihn im Sommer in Bulgarien zu besuchen. Er teilte ihr Gefühle mit, die er so noch nie für ein Mädchen empfunden habe. Doch Hermione Granger achtete nicht darauf und trampelte auf den genannten Gefühlen herum, indem sie sich vor allem um Harry kümmerte. Zweifellos hatte sie gesehen, daß sie auf das falsche Pferd gesetzt hatte, da Krum nicht Gesamtführender geworden war. Und zweifellos wollte sie verhindern, daß sich eine Beziehung zwischen Harry und Fleur Delacour anbahnte, hatte doch die Französin einiges an Alternativen zu bieten, nicht zuletzt an optischen Reizen.

Bei diesen ganzen amourösen Irrungen und Wirrungen kommt der ernste und bedrohliche Hintergrund zu kurz, der die ganze Veranstaltung begleitete: Der Plan des Dunklen Lord, Harry zum Gewinner es Turniers zu machen und ihn per Portschlüssel zu entführen. Der als Mad-Eye getarnte Todesser Crouch junior hatte auf Umwegen Harry Dianthuskraut zukommen lassen, mit dem er die Aufgabe bewältigen konnte, während Ludo Bagman Harry weitere Punkte zuschusterte.

Und Barty Crouch senior? Der hatte schon auf dem Weihnachtsball gefehlt und fehlte auch während der zweiten Aufgabe, obwohl er einer der Richter war. Stattdessen hatte er Percy Weasley zu seinem Assistenten gemacht, der ihn nunmehr vertrat und scheinbar von Crouch schriftliche Anweisungen erhielt. Tatsächlich war es aber so, daß Du-weißt-schon-wer offenbar dem Imperius-Fluch von Wurmschwanz nicht so recht traute und entschieden hatte, daß Crouch senior zu Hause zu bleiben hatte. Und so kamen die schriftlichen Anweisungen letztlich vom Dunklen Lord selbst. Zumindest das Fehlen bei den Aufgaben als Richter hätte Dumbledore alarmieren und zu Nachforschungen anspornen müssen, aber er sonnte sich weiterhin im Glanz des Ereignisses und übersah fahrlässig alle Anzeichen für drohendes Unheil.

Im Mai entwischte Crouch senior dann doch und schlug sich nach Hogwarts durch, wo er auf Harry stieß. Crouch senior war jedoch zu verwirrt, um Harry irgendwelche Hinweise zu geben. Während Harry sich auf den Weg machte, um Dumbledore zu holen, tötete und beseitigte Crouch junior seinen Vater. Das Zaubereiministerium nahm den Vorfall nicht richtig ernst und wollte keinen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Bertha Jorkins herstellen. „Es gab einfach keine Anhaltspunkte“, verteidigt sich Fudge, der es hätte besser wissen müssen.

Inzwischen gab es noch ein Alarmzeichen bei Harry selbst, denn er brach im Wahrsageunterricht zusammen, weil seine Narbe schmerzte. In einem Interview teilte mir ein Heiler vom St Mungo mit, daß sich Harry die Schmerzen wahrscheinlich einbilde, aber es kann auch mit seiner Kompetenz als Heiler nicht weit her sein.

Wie auch immer: Die Alarmsignale waren vorhanden und hätten Dumbledore zu besonderer Vorsicht veranlassen müssen – nicht nur in Harrys Interesse, sondern auch im Interesse der gesamten magischen Gemeinschaft. Aber davon konnte keine Rede sein. Dumbledore genoß einfach weiter das sich ihm bietende Schauspiel. Dabei hätte es seiner Pflicht nicht zuletzt als Trimagischer Richter entsprochen, den Trimagischen Pokal unmittelbar vor Beginn der dritten Aufgabe zu überprüfen und dafür zu sorgen, daß kein anderer noch einmal Zugriff auf ihn erlangte.

Dumbledore tat es nicht, und so nahm das Verhängnis am Abend des 24. Juni 1995 seinen Lauf, an dessen Ende die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem stand.

Die dritte Aufgabe am 24. Juni 1995 bestand darin, den im Zentrum eines im Quidditch-Stadion der Schule gepflanzten Irrgartens aufgestellten Pokal zu erreichen, nachdem Hindernisse verschiedenster Art zu beseitigen waren. Die Champions betraten das Labyrinth in der Reihenfolge ihrer bisherigen Platzierung, Harry und Diggory also zuerst. Für die Zuschauer war die Sache eigentlich so langweilig wie die Aufgabe im See, denn sie sahen nichts. Aufregung gab es nur durch das Ausscheiden von Fleur Delacour und Viktor Krum. Ansonsten tat sich nichts – bis Harry mit dem Pokal und dem toten Cedric Diggory an der Hand außerhalb des Irrgartens erschien.

Die tatsächlichen Ereignisse hat mir Harry in jenem legendären Interview Anfang 1996 offenbart: Barty Crouch junior hatte in Gestalt von Mad-Eye von außen dafür gesorgt, daß die Konkurrenz ausgeschaltet wurde. Aber er hatte nicht damit gerechnet, daß Harry und Diggory sich entschlossen hatten, den Pokal gemeinsam zu ergreifen. Damit wurden auch beide fortgerissen zu jenem Friedhof, auf dem Diggory sofort umgebracht wurde und Du-weißt-schon-wer zurückkehrte. Die nachfolgende Tatsachenschilderung beruht auf Harrys Bericht mir gegenüber.

Harry hatte sich vom Schock, daß sein neugewonnener Freund Cedric – eine Freundschaft, die vielleicht viel tiefer und ehrlicher geworden wäre als die zu Ron Weasley – umgebracht worden war, noch nicht erholt, da wurde er auch schon von Wurmschwanz entwaffnet und an den Grabstein vom Grab des Vater von Du-weißt-schon-wem gefesselt.

In einer finsteren Prozedur stellte Wurmschwanz einen Zaubertrank in einem riesigen Kessel her. Der Dunkle Lord brauchte Knochen seines Vaters, Blut seines Feindes und Fleisch seines Dieners. In den Zaubertrank ließ Wurmschwanz aus dem Grab die zu Splittern gewordenen Gebeine des Vaters des Dunklen Lord fliegen, dann schnitt er Harrys Arm auf und entnahm Blut, das ebenfalls in den Kessel kam. Schließlich hackte er sich die eigene rechte Hand ab und warf sie ebenfalls in den Kessel. Dann versenkte Wurmschwanz den rudimentären Körper des Unnennbaren in dem Trank.

Aus dem Kessel erhob sich – wieder zurückgekehrt in den eigenen richtigen Körper – der Dunkle Lord.

Dieser rief sofort die anderen noch freien Todesser herbei. Harry hatte durch mich seinerzeit erstmals öffentlich gemacht, daß Todesser am linken Arm das Dunkle Mal trugen, mit dem Der, dessen Name nicht genannt werden darf, den inneren Kreis seiner Anhänger herbeirief. Und sie kamen – darunter Lucius Malfoy. „Nicht freiwillig, das kann ich Ihnen sagen“, beteuert er. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie erschrocken ich war. Aber ich wußte: Wenn ich nicht Folge leiste, ist es um mich und meine ganze Familie geschehen.“ Du-weißt-schon-wer war keineswegs erfreut darüber, daß die Todesser nicht nach ihm gesucht hatten – mit Ausnahme von Wurmschwanz und einem weiteren Todesser, von dem Du-weißt-schon-wer offenbarte, daß er unerkannt in Hogwarts weilte und die Hand beim Trimagischen Turnier im Spiel hatte. Aber dann wollte er demonstrieren, daß er mächtiger als Harry war, der ihn seinerzeit seiner Kraft und seines Körpers beraubt hatte.

Harry wurde losgebunden und sollte sich mit Du-weißt-schon-wem duellieren. „Potter hat nicht besonders gut dabei ausgesehen, er hat den Cruciatus-Fluch abbekommen. Ich habe richtig mitgelitten, war ich doch eigentlich auf Potters Seite“, behauptet Mr Malfoy. Man muß sich Harrys Situation vorstellen: Weit weg von Hogwarts, im Stich gelassen von Dumbledore, der es nicht einmal für nötig gehalten hatte, den Pokal auf Manipulationen zu überprüfen, verraten von dem, den er für Mad-Eye gehalten hatte, zum Spielball geworden von seiner ersten großen Liebe Hermione Granger, sitzengelassen von Parvati Patil, war er überraschend auf einen unbekannten Friedhof entführt worden und hatte die Ermordung des ersten echten Freundes seines Lebens mitansehen müssen.

Doch Harrys Blatt wendete sich, und es kam zu dem legendären Teil des Duells, in dem sich sein Zauberstab mit dem des Dunklen Lord verband. Das hing mit den schon in einem früheren Kapitel erwähnten Zwillingskern der Zauberstäbe zusammen.

Du-weißt-schon-wer wollte Harry mit dem Todesfluch erledigen, der eigentlich unabwehrbar ist. Harry setzte dem einen schlichten Entwaffnungszauber entgegen, der seit diesem Duell sein Markenzeichen ist. Die beiden Zauber prallten mit einer Urgewalt kosmischen Ausmaßes zusammen und wurden zu einer goldenen Linie zwischen beiden Zauberstäben. Beide Zauberer wurden hochgehoben und schwebten etwas weiter weg. Von der goldenen Verbindungslinie faserten sich tausende leuchtende Linien ab, die eine Kuppel über den beiden Duellanten bildeten. Lichtkugeln bewegten sich auf der Verbindungslinie entlang. Es herrschte ohrenbetäubendes Donnern. Harry schaffte es durch eine übermenschliche Anstrengung, die Perlen in den Zauberstab seines Gegners zu drücken.

Nun kam es zum unheimlichen Fluchumkehreffekt: Die Geister der vom Dunklen Lord zuletzt Ermordeten brachen aus dessen Zauberstab hervor. Das war höchst bemerkenswert: Ein Zaubereffekt, der Tote aus dem Totenreich herbeirief! Doch Harry hatte keine Angst. Er wußte: Sie waren auf seiner Seite.

Die Todesser und der Dunkle Lord selbst waren schockiert und verängstigt. Der Dunkle Lord war wie gelähmt, während die Todesser völlig verwirrt waren, wie Lucius Malfoy berichtet: „Damit hatte niemand gerechnet. Es war das gespenstischste, was ich je gesehen habe. Schon daß es Potter mit einem schlichten Entwaffnungszauber gelungen war, den Todesfluch aufzuhalten, war erstaunlich. Aber es ließ mich Hoffnung schöpfen, daß Potter doch mächtiger als der Dunkle Lord war und ihn eines Tages sogar ganz besiegen könnte.“

Schließlich erschienen auch zuerst Lily und dann James Potter, seine Eltern. Harry war hin- und hergerissen zwischen dem Kampf mit seinem Erzfeind und seiner Sehnsucht nach seinen geliebten Eltern, bei denen er so gerne sein wollte. Diese hatten Tränen in den Augen und sprachen ihrem Sohn, den sie das erste Mal seit knapp 14 Jahren sahen, Mut zu. Harry konnte ebenfalls vor Tränen der Rührung, Trauer und Sehnsucht kaum noch etwas erkennen. Aber die Liebe seiner Eltern gab ihm Kraft.

Derart gestärkt, hielt Harry stand. Immer wieder versuchten seine Eltern, ihm durchs Haar zu streichen, ihn zu umarmen, aber sie waren ja körperlos. Doch ihre beruhigenden Worte waren eine Quelle ungeahnter Macht für Harry und sein von Verlusten und Verrat geplagtes Herz. Er faßte den Entschluß: Er würde versuchen, zum Pokal zu gelangen, der als Portschlüssel – dieses Mal zurück nach Hogwarts – immer noch aktiv war.

Mit herkulischer Kraft zerriß Harry die Verbindung zum Dunklen Lord und lief zu Cedrics totem Körper. Cedric hätte gewollt, daß dieser zu seinen Eltern gebracht werden würde statt von Todessern beseitigt zu werden, das wußte Harry. Er packte den Arm seines ermordeten Freundes und den Pokal. Dadurch kehrte er mit Cedric nach Hogwarts zurück, wo er völlig entkräftet vor dem Eingang des Labyrinths im Quidditch-Stadion aufschlug.

Doch wenn Harry dachte, er sei nun in Sicherheit, hatte er sich getäuscht. In der Bestürzung, die sich über Cedrics Tod breitmachte, und in dem dadurch entstandenen Chaos nahm sich der angebliche Professor Moody seiner an und brachte ihn fort in sein Büro. Harry hatte Vertrauen zu ihm gefaßt. Doch Barty Crouch junior wollte vollenden, was seinem Herrn – dem Dunklen Lord – nicht gelungen war: Harry Potter töten.

Gerade noch rechtzeitig erschienen Dumbledore und einige andere Lehrer auf der Bildfläche. Wenigstens dieses eine Mal hatte der alte Mann geschaltet und sich gefragt, warum sein Freund Moody Harry mitnahm. Man wird wohl sagen müssen, daß eher die anderen Lehrer einen Anteil daran hatten, den falschen Moody zu schocken, der sich danach langsam in Barty Crouch junior zurückverwandelte.

Nun war Harry außer Gefahr – aber Der, dessen Name nicht genannt werden darf, war zurückgekehrt. Sofortiges Handeln war das Gebot der Stunde.


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