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Fanfiction

All I Want For Christmas - Dezember: Mutterglück

von ChrissiTine

23. Dezember: Mutterglück

2021


"Ich weiß wirklich nicht, warum wir so einen großen Baum brauchen", stöhnte Arthur Weasley, nachdem er das verdammte Ding endlich aufgestellt hatte. Seine Frau Molly hatte dieses Jahr auf ein so stattliches Exemplar bestanden, dass es das halbe Wohnzimmer ausfüllte. Wie die ganze Familie und die Freunde, die sie eingeladen hatten, zur alljährlichen Weihnachtsfeier in den Fuchsbau passen sollte, war ihm ein Rätsel. Das Haus war so schon nicht groß genug. Er würde morgen wohl wieder ein paar seiner Jungs bitten müssen, ihm beim Aufstellen des wetterfesten Zeltes im Garten zu helfen, damit alle Platz fanden.

"Er sieht doch so schön aus, Arthur", erklärte Molly ihm schwärmerisch. Sie begann enthusiastisch, in den Kartons mit dem Weihnachtsschmuck herumzuwühlen. Sie förderte unzähligen selbstgebastelten Baumschmuck zu Tage, den ihre Kinder und Enkelkinder in den letzten Jahrzehnten angefertigt hatten. "Und die Kinder lieben einen schönen Weihnachtsbaum. Roxy und die kleine Lily sind jedes Jahr ganz begeistert."

Es war Arthur ein Rätsel, wie Molly das machte. Sie sah in ihren eigenen Kindern immer noch ihre kleinen Babys, ganz zu schweigen von ihren ganzen Enkelkindern, aber zeitgleich hatte sie andauernd Percy gepredigt, dass seine Tochter Molly schließlich erwachsen sei und ihre eigenen Entscheidungen treffen könne, wenn er seine Zweifel bezüglich der Hochzeit geäußert hatte.

"Und dieses Weihnachten ist schließlich ein ganz besonderes", fuhr sie fort und begann damit, Papiersterne auf den Baum zu hängen, die Fred und George vor mehreren Jahrzehnten gebastelt hatten. "Wir haben vor drei Tagen ein neues Familienmitglied bekommen und wir müssen Justin richtig willkommen heißen."

Arthur seufzte. "Molly lädt ihn doch schon seit Jahren zu der Feier ein. Er weiß, wie es hier zugeht."

"Aber jetzt ist er ein richtiger Weasley. Das ist etwas anderes. Er gehört jetzt wirklich zu uns."

Arthur entschied, dass es am besten war, seiner Frau ihren Willen zu lassen. Sie bekam ihn sowieso jedes Mal. Also setzte er sich in einen ihrer durchgesessenen Sessel und schaute ihr dabei zu, wie sie liebevoll den Baum behängte. Es gab kein Stück, dass keine besondere Bedeutung für sie hatte. Und Molly hängte sie alle auf. Eigentlich konnten sie gar keinen kleineren Baum haben, weil sonst gar nicht alles Platz finden würde.

"Es war doch wirklich eine wunderschöne Hochzeit.", sagte Molly nach fünf Minuten mit einem schwärmerischen Lächeln. "Molly hat das alles so fantastisch geplant - und das mit ihrem kleinen Budget. Und sie hat so glücklich ausgesehen, als Percy sie zum Altar geführt hat. Ich wusste, dass er es machen würde."

Arthur war sich da bis zur letzten Sekunde nicht sicher gewesen. Percy war überzeugt davon gewesen, dass Molly einen Fehler machte und wenn er von etwas so felsenfest überzeugt war, dann hatte er sich in der Vergangenheit von nichts erweichen lassen. Er erinnerte sich immer noch an den großen Streit, den er damals mit seinem Sohn gehabt hatte, als dieser von dem damaligen Zaubereiminister Fudge zum Juniorasstistenten befördert worden war. Percy war so schrecklich verbohrt gewesen, so stur, er hatte nicht mal eine Sekunde darüber nachgedacht, ob er vielleicht im Unrecht war. Und am Ende hatte er seine Sachen gepackt, war aus dem Haus gestürmt und Arthur war sich nicht sicher gewesen, ob er jemals wieder zurück kommen würde. Nicht mal den Pullover hatte er in dem Jahr behalten, obwohl er wusste, wie sehr er seine Mutter verletzen würde, wenn er ihn zurückschickte.

Aber Percy hatte sich verändert. Die Zeit ohne seine Familie hatte ihn verändert, der Entschluss, zurückzukommen und an ihrer Seite zu kämpfen, hatte ihn verändert und Freds Tod ebenfalls. Wie sie alle. Audrey hatte ihm eine Zufriedenheit mit seinem Leben geschenkt, die er vorher noch nie gehabt hatte und seine Töchter waren die wichtigsten Menschen für ihn geworden. Wahrscheinlich war es gar nicht so überraschend, dass Percy Molly entgegen Arthurs Erwartungen doch zum Altar geführt hatte. Letzten Endes war er doch genauso ein Vater wie Arthur selbst, der alles für seine Kinder tun würde. Und er hatte Molly damit eines der größten Geschenke gemacht, die sie sich wünschen konnte.

"Ich bin froh, dass wirklich die ganze Familie gekommen ist und Molly und Justin unterstützt hat", fuhr Molly fort. "Weißt du noch, wie das damals bei uns war?"

Wie hätte er das nur vergessen können? Alle hatten sie Mollys und seine Hochzeit für einen Fehler gehalten. Seine alten Eltern waren zwar zur Hochzeit gekommen, aber sie hatten sie sofort wissen lassen, dass sie der Ehe nicht mal ein Jahr geben würden. Sie hatten Molly nie gemocht und Arthur wusste bis heute nicht, warum. Molly war ein warmherziger, umgänglicher, herzensguter Mensch. Er konnte nicht verstehen, wie irgendjemand sie nicht mögen konnte.

Mollys Familie war auch nicht viel besser gewesen. Ihre Eltern hatten ihn ebenso wenig akzeptiert wie seine Molly und auch ihre Brüder, Fabian und Gideon, hatten lange versucht, ihnen die Hochzeit auszureden. Sie hatten Arthur zwar versichert, dass es nichts persönliches war und dass sie ihn mochten, aber Arthur hatte ihnen nicht wirklich geglaubt. Er war nur dankbar, dass sie letzten Endes dennoch zur Hochzeit gekommen waren, wenn auch nur widerwillig. Molly hatte ihre Brüder über alles geliebt und es hätte sie sehr verletzt, ohne sie feiern zu müssen.

Und sie hatten es allen gezeigt, die gezweifelt hatten. Es war nicht einfach gewesen, aber ihre Ehe hatte zwei Kriege, sieben Kinder und vierzehn Enkelkinder überlebt. Ihre Ehe hatte mittlerweile einundfünfzig Jahre auf dem Buckel und Arthur hoffte, dass noch einige Jahre dazukommen würden. Er freute sich schon darauf, Urenkel zu haben, schon allein, weil es immer wunderschön war, Molly mit einem kleinen Baby auf dem Arm zu erleben. Sie blühte dann immer förmlich auf. Aber es war auch völlig in Ordnung, wenn Molly und Justin oder auch Victoire und Ted noch ein paar Jahre warten würden, bis sie Kinder bekamen. Die Zeit zu zweit war ein Geschenk, besonders am Anfang einer Ehe, das viel zu wertvoll war, um es zu schnell zu verschenken. Molly und er konnten ein Lied davon singen, denn ihr ältester Sohn Bill war in ihrer Hochzeitsnacht gezeugt worden.

"Wir hatten eine schöne Hochzeit, trotz aller Probleme." Molly lächelte ihn liebevoll an. "Es war die beste Entscheidung, die ich je in meinem Leben getroffen habe."

Er erwiderte ihr Lächeln. "Ich weiß. Meine auch."

Lauter kleine Kinder in einer Zeit, in der man sich seines Lebens nicht sicher sein konnte, der Tod von Mollys Brüdern und ihr ständiger Geldmangel hatten es ihnen nicht einfach gemacht. Oft hatte er sich Vorwürfe gemacht, dass er im Ministerium nicht mehr Geld für seine Familie verdiente, aber er hatte es einfach nicht über sich gebracht, den Job aufzugeben, den er so sehr liebte. Und Molly hatte es nie von ihm verlangt, auch wenn er wusste, dass sie wenig Verständnis für seine große Leidenschaft gehabt hatte.

Sie war die beste Frau, die er sich wünschen konnte, die fantastischste Mutter, die seine Kinder nur haben konnten und die liebste Großmutter, die seine Enkelkinder sich vorstellen konnten. Und sie würde eines Tages auch eine verdammt gute Urgroßmutter sein, mit der niemand anders würde mithalten können, da war Arthur sich sicher.

Sie alle konnten sich glücklich schätzen, Molly Weasley in ihrem Leben zu haben. Ohne sie wäre es nicht das, was es war.

/-/

2041

"Grandma, ich danke dir so sehr, dass du sie heute nimmst. Wir wären ohne dich wirklich verloren." Hugo drückte seiner elf Monate alten Tochter Angela einen dicken Kuss auf die Wange, strich ihr liebevoll über ihre rötlichen Haare und überreichte seinem Großvater die Tasche mit ihren Windeln, Sachen zum Wechseln, Claras Muttermilch und ihrem Lieblingsspielzeug.

Eigentlich hätte Clara heute frei haben und auf Angela aufpassen sollen, aber in letzter Sekunde waren zwei Schneiderinnen bei Madam Malkins ausgefallen und sie brauchten jede Hand, um einige Bestellungen bis morgen fertig zu kriegen. An ruhigen Tagen konnte Clara Angela mit ins Atelier nehmen, aber heute hätte sie keine Ruhe gehabt. Hugo selbst konnte unmöglich frei nehmen. In den letzten Tagen vor Weihnachten, wenn schon die Weihnachtsferien begonnen hatten, legten sie immer jegliche Erfindungen, an denen sie gerade arbeiteten, auf Eis und halfen beim Verkauf mit. Da konnte er unmöglich fehlen. Und bei diesem riesigen Menschenauflauf nahm er Angela auch nur sehr ungern mit, denn dann musste er sie unbeaufsichtigt in der Werkstatt lassen. Rose, Scorpius und die Kinder waren nicht da, Lily und Henry besuchten mit ihren Kindern Henrys Großmutter zu einer verfrühten Weihnachtsfeier und seine Eltern hatten zu viel im Ministerium zu tun, als dass sich einer von ihnen so spontan hätte freinehmen können. Und bevor er es bei dem Rest seiner Cousins und Cousinen versuchte, hatte er vorsichtshalber seine Großmutter gefragt.

Grandma Molly stürzte sich immer auf jede Gelegenheit, um auf einen ihrer Urenkel aufzupassen und gab sie am liebsten gar nicht mehr her, also musste Hugo auch kein schlechtes Gewissen haben, ihr so kurzfristig zusätzliche Arbeit aufzubürden.

"Ich bitte dich, Hugo, du weißt, wie ich mich freue, wenn ich auf eure ganzen Kinder aufpassen kann. Du kannst sie ruhig bis morgen hier lassen, Clara und du hättet bestimmt gerne mal wieder eine Nacht für euch." Sie wusste, wie schwer es mit kleinen Kindern sein konnte. Sie forderten die ganze Aufmerksamkeit, während die Zweisamkeit oft völlig verloren ging. Und Hugo und Clara hatten es sogar noch schwerer als Arthur und sie gehabt, da sie erst kurz vor Angelas Geburt zusammengekommen waren und kaum Zeit zu zweit verbracht hatten.

Hugo lächelte kleinlaut, schüttelte aber den Kopf. "Danke für das Angebot, Grandma. Ein andermal gerne, aber heute holen Clara oder ich sie wieder ab. Ich hab sowieso nicht genug Zeug eingepackt, dass sie bis morgen hier bleiben könnte." Hugo freute sich immer über jegliche Zeit, die er allein mit Clara verbringen konnte, aber er brauchte ein bisschen mehr Zeit, um sich innerlich darauf vorzubereiten, dass er Angela bei jemand anderem lassen würde. Er hätte nie gedacht, dass er so übervorsichtig sein würde, was sein Kind betraf, aber es war so.

Seine Großmutter umarmte ihn fest, ohne dass Angela in irgendeiner Weise in Mitleidenschaft gezogen wurde, drückte ihm einen ihrer dicken Schmatzer auf die Wange und scheuchte ihn dann zur Tür. Er schaffte es gerade noch, sich von seinem Großvater zu verabschieden.

"Wir werden heute einen tollen Tag haben", prophezeite Molly ihrer Urenkelin und ging ins Wohnzimmer. "Wir schauen dabei zu, wie dein Urgroßvater den Weihnachtsbaum aufstellt und dann kannst du mir dabei helfen, den Schmuck auszusuchen."

"Ich bitte dich, Molly, du hängst doch immer alles auf", erwiderte Arthur und dachte an den Weihnachtsbaum, der noch draußen im Garten war. Er würde mehr als den halben Platz im Wohnzimmer einnehmen. Das Zelt für den Garten wurde auch immer größer und größer. Ganz zu schweigen von der Couch, auf die Molly ihre Enkelkinder jedes Jahr setzte, um ein Foto von ihnen zu machen. Das machte sie, seit Victoire auf der Welt war. Das Sofa hatte sich schnell gefüllt mit all den anderen Kindern, die über die Jahre hinzu gekommen waren. Und seit ihre erste Urenkelin Dora auf der Welt war, bestand Molly auch auf ein Foto mit all ihren Urenkeln. Dieses Sofa wurde auch jedes Jahr voller. Angela war letztes Jahr zum Beisiel noch nicht dagewesen.

Molly ignorierte Arthurs Einwand und strich Angela über die Wange. "Das ist ihr erstes Weihnachten. Das muss doch was besonderes sein." Sie küsste sie auf die Stirn. "Wer weiß, vielleicht ist sie unsere letzte Urenkelin."

"Das hast du schon oft gesagt", erwiderte er lachend. "Ich bin nicht sicher, ob die Kinder schon alle fertig sind mit der Familienplanung." Hugo und Clara hatten schließlich erst angefangen. Sie liebten ihre Tochter abgöttisch und er hielt es für sehr wahrscheinlich, dass sie noch mindestens ein Kind bekommen würden. Hugo war mit Rose als großer Schwester aufgewachsen. Er würde bestimmt nicht wollen, dass Angela ohne Geschwister groß wurde.

"Da magst du Recht haben", überlegte auch Molly und machte sich daran, mit einer Hand den Schmuck aus einer ihrer vielen Kisten herauszuholen. Angela grabschte mindestens nach der Hälfte der Sachen. "James und Julia sind auch schon eine Weile verheiratet. Aber vielleicht wollen die auch gar keine Kinder. Wenn ich bedenke, wie viel er durch seine Quidditchspiele unterwegs ist ..."

"Er wird nicht ewig Quidditch spielen, Molly", wandte er ein. "Er ist siebenunddreißig, seine Karriere ist bald vorbei." Alle wussten das, allen voran James, der häufig davon sprach, dass die nächste Weltmeisterschaft in drei Jahren auf jeden Fall die letzte sein würde, an der er teilnehmen würde. Vielleicht wollte er nur warten, bis seine Karriere beendet war, um mit Julia eine Familie zu gründen. Er war so ein liebevoller Onkel, dass Arthur sich schwer vorstellen konnte, dass James überhaupt keine eigenen Kinder wollte. Und mit Julia hatte er die richtige Frau gefunden. "Und dann sind da auch noch Fred und Roxanne und Lucy."

"Meinst du wirklich, dass Fred jemals ein Kind haben wird?", fragte Molly zweifelnd. "Ich meine, nach allem, was mit Ellen war ... Ich glaube nicht, dass er schon über ihren Tod hinweg ist. Wie lange ist er schon mit dieser Frau zusammen, dieser Lisa? Und er hat sie trotzdem noch nie mit hierher gebracht." Alle Weasleys auf einem Haufen war auch nicht unbedingt das, was sich jeder Mensch auf der Welt wünschte. Diese Familie konnte ganz schön überwältigend sein, wenn sie wollte, auch wenn sie sich immer große Mühe gaben, jedem, der ihr Haus betrat, das Gefühl zu geben, willkommen zu sein, egal, wer er war, angefangen bei Scorpius Malfoy vor vielen Jahren. "Und Lucy und Roxy scheinen auch keine große Sehnsucht nach Babys zu haben." Was völlig in Ordnung war. Nicht jeder musste Kinder haben. Molly Weasley liebte es, eine Mutter zu sein, liebte jedes einzelne ihrer Kinder, Enkelkinder und Urenkel über alles und konnte sich ihr Leben ohne sie auch nicht vorstellen, aber nicht jedem ging es so. Viele waren ohne Kinder rundum zufrieden. Lucy war so ein Mensch. Sie war als Single glücklich und auch wenn Molly sie manchmal gerne damit neckte, ob sie nicht auch manchmal gerne eine Familie hätte, würde sie nie versuchen, ihr das einzureden. Und auch Roxanne schien vollauf zufrieden zu sein mit dem Leben, das sie jetzt führte.

Nur Fred machte ihr Sorgen. Seit über sieben Jahren machte sie sich Sorgen um ihn. Seit er seine Ellen verloren hatte. Seine schwangere Ellen. Er versicherte zwar allen, dass es ihm gut ging, dass er zufrieden war, aber wirklich überzeugend war er nicht. Ellen fehlte ihm immer noch sehr und weder seine Familie noch diese Frau, mit der er sich schon seit über einem Jahr traf, konnte irgendetwas dagegen tun. Molly hatte es anfangs versucht, aber schnell eingesehen, dass es nichts gab, was Freds Schmerz leichter machen würde.

Sie hatte ihren Sohn Fred vor dreiundvierzig Jahren verloren und es tat immer noch weh. Besonders zu Weihnachten, wenn Fred zusammen mit George so viel Leben in den Fuchsbau gebracht und alles auf den Kopf gestellt hatte. Wie das eine Weihnachten, als er einen Gartengnom als Engel verkleidet und an die Spitze des Weihnachtsbaumes gesetzt hatte. Er hatte gedacht, dass sie es nicht bemerkt hatte. Aber sie war seine Mutter, sie wusste alles.

Über die Jahre war es leichter geworden, mit seinem Tod fertig zu werden. Es war leichter geworden, an die schönen Zeiten mit ihm zu denken, ohne dass der Schmerz ihr die Luft zum Atmen nahm. Es war leichter geworden, Georges Kindern von ihm zu erzählen, allen Kindern von dem wundervollen Onkel zu erzählen, den sie nie hatten kennen lernen dürfen.

Aber es gab keinen Tag, an dem sie nicht an ihn dachte, und sie brachte es noch immer nicht fertig, zu Weihnachten keinen Pullover für ihn zu stricken. Sie hatte versucht, es nicht mehr zu tun, aber es fühlte sich nicht richtig an. Und so waren dreiundvierzig Pullover auf dem Dachboden, die niemals jemand tragen würde. Arthur wusste natürlich davon, aber er hatte nie etwas gesagt und Molly war ihm dankbar dafür. So war es für sie einfacher, mit seinem Tod fertig zu werden, gerade wenn die Feiertage anbrachen.

Doch immer wenn sie ihre Enkel und Urenkel sah, erinnerte sie sich daran, dass das Leben weiterging und dass es keinen Sinn hatte, sich von dem Schmerz auffressen zu lassen. Das hätte Fred am allerwenigsten gewollt.

Und so versetzte es ihrem Herzen auch nur einen kleinen Stich, als sie den Pappstern in die Hand nahm, den Fred als Fünfjähriger gebastelt hatte. Angela brabbelte fröhlich vor sich hin. Ihre bloße Anwesenheit ließ es gar nicht zu, dass ernsthafte Traurigkeit aufkam.

Hugo glaubte vielleicht, dass sie ihm einen Gefallen taten, indem sie auf Angela aufpassten, aber eigentlich war er es, der ihnen den Gefallen tat.

TBC...


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