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Fanfiction

All I Want For Christmas - Dezember: Die Party geht weiter

von ChrissiTine

21. Dezember: Die Party geht weiter

2041


"Bist du sicher?", fragte James, nachdem er die erste Enttäuschung heruntergeschluckt hatte. "Ich meine, war es überhaupt schon wieder Zeit?" Er hatte keinen Überblick, was ihren Zyklus betraf. So genau musste er dann doch nicht über den Körper seiner Frau Bescheid wissen. Es reichte, wenn er wusste, welche Stellen er berühren musste, um sie um ihren Verstand zu bringen. Und das wusste er verdammt noch mal ganz genau.

Sie nickte. "Heute bin ich fünf Tage überfällig. Ich dachte wirklich ..." Sie seufzte und wandte den Blick ab. James zog sie an der Hand, die er immer noch hielt, zu sich und legte seinen Arm um sie. Sie schlang ihre Arme um ihn und Haley, die nichts mitbekam und weiter schlief, und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Er konnte ihre Tränen spüren.

James hatte aufgehört, die Monate zu zählen, in denen sie gedacht hatte, dass sie schwanger war. Anfangs war sie so aufgeregt gewesen, dass sie immer schon einen Test gemacht hatte, bevor ihre Periode überhaupt überfällig gewesen war, aber schnell war das zu enttäuschend geworden. Also hatte sie es sich irgendwann zur Regel gemacht, zu warten, bis ihre Periode fünf Tage überfällig war. Bisher war das nur einmal der Fall gewesen. Aber nie war sie wirklich schwanger gewesen.

"Wir versuchen es weiter", sagte James aufmunternd. Mehr konnte er nicht sagen. Er wusste, dass sie in diesem Zustand nichts trösten würde.

"Ich weiß", erwiderte Julia. Sie atmete tief durch und richtete sich wieder auf. Sie griff nach ihrem Zauberstab, ließ die Tränen verschwinden und brachte ihr Make-Up in Ordnung. Würden ihre Augen nicht tottraurig aussehen, würde nicht einmal James merken, dass etwas nicht in Ordnung war. Er beugte sich vor und küsste sie auf ihre Stirn.

James hätte nie gedacht, dass es so lange dauern konnte, jemanden zu schwängern. Früher hatte er alles getan, um genau das zu vermeiden, denn obwohl er Kinder sehr gerne hatte und von dem Tag, an dem Haley geboren worden war, richtiggehend in sie vernarrt war, hatte er nie das Bedürfnis verspürt, selbst einmal Kinder zu haben. Dann war Julia in sein Leben getreten und hatte alles auf den Kopf gestellt. Er hatte nichts dagegen gehabt, sie zu heiraten, im Gegenteil, es war der schönste Tag seines Lebens gewesen und er hatte auch nichts dagegen, eine Familie mit ihr zu gründen. Sie hatten entschieden, nach der Hochzeit erst einige Zeit zu zweit zu verbringen bevor sie zu dritt sein würden. Aber er hatte keinen Zweifel daran gehabt, dass sie es irgendwann sein würden. Was war also so schwierig daran? Al und Lily hatten es so einfach aussehen lassen. Tia und Lily schienen in der gleichen Minute schwanger geworden zu sein, in der sie sich dazu entschieden hatten. Rose und Hugo hatten noch nicht einmal geplant, Kinder zu bekommen und hatten jetzt welche. Warum klappte das bei Julia und ihm nicht? Würden sie so schlechte Eltern sein, dass man ihnen ein Kind überhaupt nicht zumuten wollte? Aber warum hatten dann Leute wie Lucius und Narcissa Malfoy oder die Eltern von Voldemort ein Kind bekommen? Wäre er so ungeeignet als Vater?

Naja, wenigstens bedeutete das einen weiteren Monat voller Sex. Das war das einzig positive, auch wenn er zugeben musste, dass es nicht mehr ganz so viel Spaß machte wie früher. Der Sex war zwar immer noch fantastisch - er war immerhin James Potter, da war das selbstverständlich - aber es war anders geworden. Es ging um mehr und dieses mehr passierte einfach nicht.

"Vielleicht sollten wir uns nächstes Jahr untersuchen lassen", sagte Julia schließlich. "Vielleicht gibt es einen Grund, warum nichts passiert."

"Jaah, vielleicht." Bisher hatte er es erfolgreich vermeiden können, sich untersuchen zu lassen. Er hatte schreckliche Angst, dass es an ihm lag und dass er niemals Kinder würde bekommen können. Es war ein Gedanke, mit dem er einfach nicht umgehen konnte. Er hatte keine Ahnung, was er machen würde, wenn es wirklich so wäre und so blieb er lieber im Ungewissen. Und wer weiß, vielleicht würde es ja nächsten Monat klappen, dann bräuchte er sich gar nicht untersuchen lassen. Auch wenn er sich das jetzt schon seit Monaten einredete.

Haley regte sich in seinen Armen und James schaute überrascht auf seine Nichte. Er hatte völlig vergessen, dass er sie noch festhielt.

"Onkel James?", fragte sie verschlafen und schaute von ihm zu Julia. "Du hast aufgehört zu tanzen.", fügte sie vorwurfsvoll hinzu.

"Es tut mir Leid", sagte er sofort. Er machte einen Schritt in Richtung Tanzfläche, aber Haley schüttelte den Kopf.

"Schon in Ordnung", sagte sie großzügig. "Du kannst mich runterlassen." Vorsichtig stellte er sie auf den Boden. Sie zog ihr rosa Rüschenkleid glatt. Sie war so ein mädchenhaftes Mädchen. Dann umarmte sie seine Beine. "Danke, dass du mit mir getanzt hast. Du bist der beste Onkel auf der ganzen Welt." James lächelte und wuschelte ihr liebevoll durch die Haare. Haley machte immer alles besser. Wenn sie einen so ansah, wie sie es jetzt tat, dann war nichts mehr so schrecklich wie zuvor. "Du kannst jetzt mit Tante Julia tanzen." Sie ergriff Julias Hand und hielt sie James hin. Ohne zu zögern ergriff er sie. Ihre Finger verschränkten sich mit seinen und ein schwaches Lächeln erschien auf ihren Lippen. Haley hatte die gleiche Wirkung auf sie wie auf ihn. "Onkel James tanzt wirklich sehr gut", sagte sie zu Julia.

Julias Lächeln wurde breiter. "Ich weiß, meine Süße. Dein Onkel ist der beste Tänzer, den es gibt."

Haley legte den Kopf schief. "Ich weiß nicht. Ich glaube, Daddy ist besser." Al war Haleys Held. Niemand war besser als er. Aber James kam direkt nach ihm. "Aber Onkel James ist der zweitbeste." James grinste zufrieden. Er hatte es gewusst.

Haley strahlte die beiden an. "Viel Spaß!", wünschte sie und machte sich dann auf die Suche nach ihren Eltern, die in der Nähe an einem Tisch saßen und sich mit Lily unterhielten, die einen putzmunteren Robert auf dem Schoß hatte. Sie waren alle mehr als erleichtert gewesen, als sie gehört hatten, dass ihm nach diesem Zauberstabdebakel nichts passiert war. Dieser Vorfall hatte wahrscheinlich alle anderen mehr mitgenommen als Robert selbst. Lily hatte ihn mehrfach ins Krankenhaus gebracht, weil sie gemeint hatte, etwas an ihm zu bemerken, was nicht stimmte. Wäre James Rose gewesen, dann wäre er schon sehr genervt gewesen, aber wäre er Lily gewesen, dann hätte er sich wahrscheinlich gar nicht mehr aus dem Krankenhaus wegbewegt. Rose hatte Lily zwar versichert, dass alles in bester Ordnung war und dass sie keine schlechte Mutter war, weil sie ein paar Sekunden nicht aufgepasst hatte, aber Lily war noch immer nicht überzeugt. Das war ganz offensichtlich, wenn man sich anschaute, wie fest Lily Robert an sich drückte. Sie würde wahrscheinlich noch eine Weile brauchen, bis sie sich wieder normal verhalten konnte.

Ein langsames Lied ertönte. James schlang die Arme um Julias schlanke Hüften und sie legte ihre Arme um seinen Hals. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Durch ihre tiefen Atemzüge wusste er, dass sie versuchte, weitere Tränen zurückzuhalten.

"Ich liebe dich", flüsterte er ihr zu. Mehr konnte er ihr nicht sagen. Mehr gab es nicht zu sagen. Es war das wertvollste, was er ihr überhaupt sagen konnte.

"Ich liebe dich auch", hörte er sie leise antworten. Voller Erleichterung nahm er das Lächeln in ihrer Stimme wahr. Auch wenn sie nie ein eigenes Kind haben sollten, sie liebten sich. Und das war das wichtigste.

Haley war inzwischen am Tisch angekommen und streckte ihre Hände aus. "Daddy!", sagte sie fordernd. Al verstand sofort, was sie wollte, und hob sie hoch. Er setzte sie auf seinen Schoß, wo sie es sich bequem machte. "Hat es Spaß gemacht, mit Onkel James zu tanzen?", fragte er sie lächelnd und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Sie nickte. "Aber nicht so schön wie mit dir", sagte sie und erwiderte sein Lächeln. Al war sehr dankbar dafür, dass sie Tias Lächeln geerbt hatte. Seit er es zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er sich in dieses wundervolle Lächeln verliebt.

"Wir haben doch heute fast eine Stunde lang getanzt." Er hatte schließlich erschöpft aufgegeben, weil seine Füße ihn umgebracht hatten und er nicht die Energie einer Sechsjährigen hatte. Er war froh, dass James sie schließlich übernommen hatte, denn er hatte wirklich eine Pause gebraucht. Und glücklicherweise schien sie endlich müde geworden zu sein, denn sie lehnte sich an seine Brust und hatte die Augen geschlossen. Gleich würde sie im Land der Träume entschwunden sein.

"Ich glaube, ich feiere meinen Geburtstag dieses Jahr nur mit Henry und den Kindern", sagte Lily gerade zu Tia. Al riss den Blick von seiner Tochter los und konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung, die sie alle geführt hatten, bevor Haley seine Aufmerksamkeit gefordert hatte. "Nach dieser Feier hier und Weihnachten im Fuchsbau brauch ich eine Pause." Sie hatte am 29. Dezember Geburtstag, fünf Tage nach Weihnachten. Kein Wunder, dass das alles ein bisschen viel wurde.

"Kann ich verstehen", erwiderte Al. "Zu meinem Geburtstag haben wir auch nichts großes geplant." Al hatte am 5. Januar Geburtstag, eine Woche nach Lily. Ihre Eltern schienen Spaß daran gehabt zu haben, Sex im April zu haben. "Mum und Dad nehmen die Kinder über Nacht. Das reicht völlig als Geschenk." Er und Tia tauschten einen Blick aus und Lily lachte.

"Das glaube ich. Eine Nacht ohne Kinder kann himmlisch sein." Sie wussten alle, wie anstrengend es sein konnte, Zeit zu zweit zu verbringen, wenn man kleine Kinder hatte, die die volle Aufmerksamkeit beanspruchten. Glücklicherweise wussten ihre Eltern das auch und boten ihnen regelmäßig an, die Kinder für ein oder zwei Nächte bei sich übernachten zu lassen. Diese Zeiten waren himmlisch.

Lily schaute zur Tanzfläche. "Manchmal beneide ich James und Julia. Die zwei können es tun, wann immer sie wollen." Und sie alle wussten das, denn jeder von ihnen hatte sie mindestens schon einmal dabei überrascht. Allerdings musste Al seinem Bruder widerwillig zugestehen, dass dieser wirklich wahnsinnig kreativ war. Aber bei der vielen Übung war das auch kein Wunder. "Ich meine, schau sie dir doch jetzt an. Die beiden sind doch kurz davor, in der Garderobe des Hotels zu verschwinden." Sie verzog das Gesicht zu ihrer üblichen missbilligenden Grimasse, aber Al entging der sehnsüchtige Ausdruck in den Augen seiner kleinen Schwester nicht. Darüber wollte er lieber nicht nachdenken.

"Ich weiß nicht", warf Tia ein und betrachtete ihren Schwager und ihre Schwägerin mit schiefgelegtem Kopf. "Ich finde, es sieht nicht so aus, als ob sie sich gleich aufeinander stürzen würden."

Al betrachtete seinen großen Bruder genauer. Julia war zwar fest an seinen Körper gepresst, aber seine Hände lagen auf ihrem Rücken und nicht auf ihrem Hintern. Und er sah auch nicht so aus, als ob er gerade scharf auf Sex wäre (den Blick kannte Al leider zur genüge, in den letzten Schuljahren in Hogwarts hatte er keinen anderen Blick bei James gesehen). Er sah vielmehr traurig aus. Tieftraurig. Und Julia wirkte auch nicht viel fröhlicher.

"Haben die zwei sich gestritten?", fragte Lily mit gerunzelter Stirn.

Al zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Vielleicht." Aber würden sie dann so eng tanzen? Würden sie dann überhaupt tanzen? Tanzten sie nur, um Haley glücklich zu machen, weil sie die zwei dazu genötigt hatte? Aber Haley schlief bereits. Und James und Julia sahen nicht so aus, als ob sie für irgendjemanden tanzten. Sie sahen nicht mal so aus, als ob sie irgendjemand anderen wahrnehmen würden.

"Ich hab keine Ahnung, was mit ihnen los ist. Er hat nichts gesagt."

"Mir auch nicht.", fügte Lily hinzu. "Aber das ist typisch für ihn." James fraß seine Probleme sehr lange in sich hinein, bevor er überhaupt vor jemand anderem zugab, dass er ein Problem hatte. Ihre Mum sagte immer, dass er das von ihrem Dad geerbt hatte und wahrscheinlich hatte sie Recht. "Er wird es uns schon sagen, wenn es etwas ernstes ist.", sagte Lily dann zuversichtlich. Das war auch immer so. Wenn James das Problem irgendwann nicht mehr ignorieren konnte, dann kam er immer zu ihnen. Oder zu Rose, wenn Lily und er nicht erreichbar waren.

Mittlerweile war Lilys Mann Henry an den Tisch getreten. Er hielt ihr mit einem auffordernden Blick seine Hand hin. "Du hast mir noch einen Tanz versprochen, wenn ich dich daran erinnern darf."

Lily schaute ihn entschuldigend an und deutete mit dem Kopf auf Robert, den sie in ihren Armen hielt. Sofort streckte Tia die Arme aus. "Ich nehm ihn so lange für dich, Lily." Dann schaute sie zu Haley, die beinahe schlafend vom Schoß ihres Vaters rutschte. "Oder wir bringen ihn gleich mit ins Bett. Haley ist für den Abend auch schon völlig fertig." Da Molly geplant hatte, dass die Feier die ganze Nacht dauern sollte, hatte sie in weiser Voraussicht einen kleinen Raum neben dem Saal gemietet. Sie hatte dem Personal verboten, hineinzugehen und hatte dann so viele Matratzen heraufbeschworen, dass der ganze Fußboden damit bedeckt war. So konnten die kleinen Kinder alle schlafen gehen, wenn sie müde waren, und ihre Eltern konnten weiterfeiern, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Mindestens jede halbe Stunde schaute einer von ihnen in das Zimmer, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung war.

"Würdet ihr das tun?", fragte Lily dankbar. Dann schaute sie auf Robert und biss sich unsicher auf die Lippe. "Aber ich weiß nicht ..."

"Lily, ich verspreche dir, dass wir gut auf ihn aufpassen werden", sagte Al ernst. "Du musst dir wirklich keine Sorgen machen." Das würde sie natürlich trotzdem, aber nachdem Henry ihr eine Hand auf die Schulter gelegt und sie tief durchgeatmet hatte, gab sie Tia schließlich Robert. Dann stand sie auf und nahm Henrys Hand, aber bevor sie die Tanzfläche betreten konnte, drehte sie sich um und kam zurück. Sie küsste ihren Sohn auf die Stirn und strich ihm zärtlich durch sein Haar. "Ich hab dich lieb", flüsterte sie ihm zu, gab ihm noch einen Kuss auf die Nasenspitze und eilte dann zurück zu Henry, der sie verständnisvoll anschaute.

Al und Tia tauschten einen Blick, dann hob Al Haley in seine Arme und stand auf. "Na los, bringen wir die zwei zu den anderen, bevor sie wieder aufwachen." Tia lachte und folgte ihm. Vor der Tür trafen sie auf Als Onkel Ron, der mit seiner putzmunteren Enkelin Angela auf und ab ging.

"Komm schon, du warst doch gerade so müde", sagte er flehentlich zu ihr. "Soll ich dir nochmal was vorsingen?" Er öffnete seinen Mund und holte tief Luft.

"Bitte nicht", sagte Al schnell. "Wahrscheinlich hat sie das wieder munter gemacht."

Ron schaute Al mit seinem finsteren Aurorenblick an. Ein bisschen einschüchternd war er tatsächlich.

"Rose und Hugo sind immer sehr schnell eingeschlafen, wenn ich ihnen etwas vorgesungen habe", verteidigte er sich.

"Vielleicht wollten sie seinem Gesang einfach nur entkommen", flüsterte Tia ihm grinsend zu. Al hatte Mühe, nicht laut loszulachen. Aber dann hätte er womöglich Haley aufgeweckt.

"Schläft sie immer noch nicht?" Hugo und Clara kamen mit erhitzten Gesichtern auf sie zugelaufen. Sie hatten die Tanzfläche unsicher gemacht. Ohne viel Federlesen nahm Hugo Ron seine Tochter aus dem Arm. Sofort kuschelte sie sich an seine Brust und schloss die Augen.

Ron schaute sie mit offenem Mund an. "Wie hast du das gemacht?", fragte er perplex.

Clara schaute Hugo liebevoll an. "Er ist der Babyflüsterer", verkündete sie. "Ich hab keine Ahnung, wie er das macht, aber er kriegt es jedes Mal hin." Hugo grinste verlegen, aber auch geschmeichelt.

"Kannst du auch zu uns kommen?", sprach Tia Als Gedanken aus.

"Es klappt nur bei Angela", erwiderte Hugo entschuldigend. "Diana und Aiden hab ich nie ruhig stellen können, wenn ich auf sie aufgepasst hab. Und bei Lilys Kindern ist das genauso."

"Verdammt!", murmelte Al. Das hätte ihnen so viel Ärger ersparen können. "Naja, was soll's. Kann einer von euch die Tür öffnen?" Ron tat, wie ihm geheißen, und Al betrat, gefolgt von Tia und Hugo den Raum. Clara leuchtete ihnen mit ihrem Zauberstab und Al ließ auf der Suche nach einem freien Platz seinen Blick über die Matratzen schleifen. Ihre Tochter Amanda schlief schon seit zwei Stunden tief und fest in einer Ecke, gleich neben Lilys Tochter Elizabeth. Daneben war eine Matratze frei. Vorsichtig stieg er über Dominiques schlafenden Sohn Jacob und die Tochter von einer Cousine von Justin. Er legte seine kleine Prinzessin behutsam hin, zog ihr die Schuhe von den Füßen und deckte sie mit der Decke zu, die am Fußende der Matratze lag. Währenddessen legten Tia und Hugo Robert und Angela in zwei von den sechs Gitterbetten, die am anderen Ende des Raumes standen.

Als sie fünf Minuten später das Zimmer wieder verließen, ohne auch nur eins von den Kindern aufgeweckt zu haben, atmeten sie erleichtert durch. "Man denkt gar nicht, dass sie solche Quälgeister sein können, wenn sie so friedlich schlafen", sagte Hugo kopfschüttelnd und schlang seinen Arm um Clara. "Meinst du, es ist noch Kuchen da?", fragte er seine Verlobte dann hoffnungsvoll. Er zog sie mit sich zum Buffet, während Tia Als Hand nahm.

"Du hast mir versprochen, dass wir noch tanzen", sagte sie und schaute ihn auffordernd an.

Al stöhnte. "Aber meine Füße ..." Sie hob eine Augenbraue und lächelte und Al gab sich geschlagen. Wie immer. Wie hätte er ihr auch widerstehen können? "Na schön", seufzte er und folgte ihr auf die Tanzfläche. Glücklicherweise wurden im Moment langsamere Lieder gespielt, sodass er nur die Arme um sie legen und ein bisschen vom einen Bein aufs andere treten musste. Er war kein schlechter Tänzer, aber er war auch nicht Fred Astaire und das war das beste, was er heute noch zu Stande bringen würde. Glücklicherweise war Tia das mehr als genug. Merlin, wie sehr er diese Frau liebte.

In der Nähe von Al und Tia saßen Lucy und Roxanne an einem Tisch.

"Wo ist denn dein schweizer Arzt?", neckte Roxanne sie grinsend und nippte an ihrem Champagner. "Er ist dir doch den ganzen Abend nicht von der Seite gewichen. Noch nicht mal, als Dad seine Muggel-Witze über ihn gemacht und Onkel Percy ihn praktisch über sein ganzes Leben ausgefragt hat."

Lucy schüttelte den Kopf. "Onkel George hat wirklich Nerven gehabt, Magie und Muggeldinge so häufig vor ihm zu erwähnen. Er hat doch keine Ahnung, dass ich eine Hexe bin."

"Ach nein?", fragte Roxanne überrascht. Sie hatte keine Ahnung wieso, aber sie war sich sicher gewesen, dass Pierre das wusste.

"Nein", erwiderte Lucy kopfschüttelnd. "Wieso hätte ich es ihm sagen sollen? Damals hab ich in einem Muggelhotel gewohnt und bin Ski gefahren. Außerdem war klar, dass wir uns nach den zwei Wochen nicht wiedersehen würden. Warum sollte ich ihm da sagen, dass ich eine Hexe bin?"

"Und jetzt?"

Lucy lachte. "Ja sicher. Nach elf Jahren. Er würde denken, dass ich verrückt bin. Glücklicherweise hat er ja nichts gemerkt." Ihre Mutter Audrey war eine Muggel und ein Teil ihrer Familie war auf dieser Feier anwesend. Nicht alle wussten, dass sie mit einem Zauberer verheiratet war. Genauso war es bei einem Teil von Justins Familie. Und alle Hexen und Zauberer hatten versprochen, auf Magie zu verzichten, solange sie hier waren, ein Muggel in der Nähe war und es nicht absolut notwendig war. Es war einer der Gründe, warum Molly das Muggelhotel Savoy als Ort der Feier gewählt hatte. Also hatte Lucy keine Veranlassung gesehen, Pierre einzuweihen.

"Und wird jetzt was aus euch?", fragte Roxanne dann gespannt und lehnte sich etwas näher zu Lucy. "Ich meine, ihr seht toll zusammen aus und er ist wirklich nett und lustig und er ist Arzt ..." Roxanne zählte weitere Vorzüge auf, aber Lucy blendete sie aus. Natürlich hatte Roxanne Recht. Pierre sah immer noch toll aus. Natürlich war er in den letzten elf Jahren älter geworden, aber das Alter stand ihm wirklich gut. Er hatte immer noch seine niedlichen Grübchen und diesen tollen Sinn für Humor. Außerdem konnte er sie immer noch so gut necken wie damals.

Aber in seinem Leben hatte sich viel verändert. Vor acht Jahren hatte er geheiratet und vor einem Jahr hatte er sich wieder scheiden lassen. Seine Frau hatte eine Fehlgeburt gehabt und war nicht damit fertig geworden. Ihre Ehe hatte das nicht überlebt.

Er hatte zwar gesagt, dass er damit abgeschlossen hatte, aber sein Blick sagte ihr etwas anderes. Und obwohl sie mit dem Gedanken gespielt hatte, dieses Mal wirklich ernsthaft etwas mit ihm anzufangen, seit er sich bei ihr gemeldet und ihr gesagt hatte, dass er über Weihnachten in London war und sich gerne mit ihr treffen würde, wenn sie Zeit hatte, war ihr keine zehn Minuten nach ihrem Treffen klar gewesen, dass daraus nichts werden würde. Er war zwar immer noch einer der tollsten Männer, mit denen sie sich je getroffen hatte, aber er brauchte Hilfe, die sie ihm nicht geben konnte. Außerdem wohnte er immer noch in der Schweiz und sie wollte immer noch keine Fernbeziehung.

Aber das würde sie trotzdem nicht daran hindern, die Zeit, die er hier sein würde, mit ihm zu genießen. Ihnen war beiden klar, dass sie sich danach höchstwahrscheinlich nie wieder sehen würden.

"Hey, hier bist du." Pierre trat lächelnd an ihren Tisch und Lucy musste unwillkürlich lächeln. Es sollte verboten sein, so gut auszusehen. Schnell stand sie auf und strich ihr rotes Kleid glatt. Roxanne hatte Recht gehabt, es war eine fantastische Wahl gewesen. Sie hatte schon unzählige Komplimente und einen missbilligenden Blick ihres Vaters dafür bekommen. "Wollen wir tanzen?"

Lucy schüttelte den Kopf. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen (trotz ihrer High Heels war er immer noch verdammt groß) und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich hätte eigentlich gedacht, dass wir etwas anderes machen könnten. Hast du nicht gesagt, du hättest ein Hotelzimmer hier?" Sie zog eine Augenbraue hoch und er grinste.

"Allerdings, das hab ich", erwiderte er mit einem verführerischen Grinsen. Lucys Knie wurden weich. Sie fragte sich, ob er immer noch so umwerfend war wie vor elf Jahren, oder ob er sogar noch besser geworden war. Und sie wollte unbedingt einmal ein Hotelzimmer des Savoys sehen. Es war super, dass Ärzte in der Schweiz so viel verdienten, dass er sich das tatsächlich leisten konnte.

Er ergriff ihre Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Lucy schaute zu Roxanne, die die ganze Szene amüsiert beobachtete. "Wenn jemand fragt, dann war ich müde und bin nach Hause gegangen, um zu schlafen."

Roxanne schüttelte lachend den Kopf. "Sicher, als ob mir das jemand glauben würde."

Lucy seufzte. "Mach's einfach, okay?"

Roxanne gab nach, als sie Lucys flehenden Blick saß. "Na schön." Sie wedelte mit ihrer Hand. "Und jetzt geht schon, bevor euch noch jemand aufhält. Scorpius und Grandpa sind sicher sehr interessiert, was Mugg- äh, ich meine schweizer Medizin betrifft."

Lucy formte ein lautloses "Danke" mit ihren Lippen und schlängelte sich mit Pierre dann schnell durch die Menge der Partygäste. Sie hatten Glück und erreichten den Ausgang des Saales unbeschadet.

Lucy mochte Pierre, das war offensichtlich. Aber wirklich ernsthafte Beziehungen mit Zukunft waren nicht ihr Ding. Sie war immer eher davongelaufen, als sich wirklich in jemanden zu verlieben. In der Hinsicht war sie James sehr ähnlich und der war jetzt immerhin schon seit ein paar Jahren alles in allem glücklich verheiratet. Vielleicht war ja Pierre endlich der Richtige für Lucy. Ihre verrückten Seiten schienen ihm immerhin nichts auszumachen und auch mit ihrer Familie kam er überraschend gut klar. Aber vielleicht war er auch nur ein weiterer Mann in der langen Reihe von Lucys Liebhabern und sie würde nie jemanden finden, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Was auch völlig in Ordnung war, denn Lucy war wirklich glücklich mit ihrem Leben.

So wie Roxanne. Meistens zumindest.

"Wohin sind denn Lucy und ihr scharfer Muggelarzt verschwunden?", wollte Fred wissen und ließ sich auf Lucys Stuhl sinken.

"Was denkst du denn?", fragte sie und sah ihn schief an. "Ich hätte auch nichts gegen jemanden, der so aussieht. Und wenn ich Luy glauben darf, dann soll er wirklich super sein im Bett. Die letzten zwei Männer, mit denen ich was hatte, waren nicht gerade sehr beeidruckend."

"Oh, du Arme" Fred rutschte mit seinem Stuhl näher zu ihr und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. "Irgendwann wird der Tag kommen, an dem du auch einen Mann triffst, der so fantastisch ist im Bett. Und vielleicht auch in anderen Sachen."

"Das Bett reicht schon", erwiderte Roxanne. Mehr wollte sie gar nicht.

"Wer weiß", erwiderte Fred vage. "Vielleicht hast du nächstes Jahr um diese Zeit schon jemanden kennen gelernt, mit dem du dich dann davonschleichen kannst, so wie Lucy. Oder mit dem du so herumknutschen kannst wie Hugo." Fred deutete mit dem Kopf auf Hugo und Clara, die zwei Tische weiter saßen. Ein halb aufgegessenes Kuchenstück lag auf einem Teller vor ihnen, aber das schien sie nicht die Bohne zu interessieren. Die beiden waren gerade noch an der Grenze dazu, nicht jugendfrei zu sein. "Vor zwei Jahren war er noch mit dieser schrecklichen Collette zusammen und jetzt hat er ein Baby und eine Verlobte. Ich wette, er hat auch nicht gedacht, dass sein Leben so verlaufen würde."

Roxanne lächelte. "Nein, bestimmt nicht." Hugo hatte in Clara wirklich die richtige Frau gefunden. Und er hatte nicht mal nach ihr gesucht, er war betrunken über sie gestolpert. Aber er war so glücklich und zufrieden mit seinem Leben, dass es manchmal sehr schwierig war, nicht eifersüchtig zu werden. Sie fühlte sich zwar wohl mit ihrem Leben, aber manchmal fragte sie sich doch, ob es da draußen nicht auch jemanden für sie gab. Doch wenn es wirklich so war, dann würde sie ihn irgendwann schon finden. Und wenn es nicht so war, dann ersparte sie sich zumindest eine Menge Probleme. Denn wie sagte man so schön? Die Ehe ist die Zeit, in der man zusammen Probleme lösen muss, die man allein gar nicht hätte.

"Und wenn wir schon von unserem Liebeleben sprechen, wo hast du Lisa gelassen?"

Fred seufzte. "Du weißt doch, dass ich sie zu Familiensachen nicht mitnehme. Außerdem hab ich jetzt schon seit fast einem Monat nichts mehr von ihr gehört. Sie hat meine Anrufe nicht angenommen und auf meine SMS hat sie auch nicht reagiert. Ich weiß gar nicht, ob wir überhaupt noch zusammen sind."

Roxanne holte schon Luft, um ihn zu trösten, aber er sah nicht so aus, als ob er Trost überhaupt nötig hatte. Wahrscheinlich störte ihn mehr diese Ungewissheit, was jetzt zwischen ihnen war, weil er schon immer ein großer Fan von klaren Verhältnissen gewesen war, als die Möglichkeit, dass Lisa nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte.

Ellen hatte ihm gewünscht, dass er nach ihrem Tod jemanden fand, mit dem er glücklich werden konnte, aber vielleicht würde das nie der Fall sein. Vielleicht war Ellen diese eine Person für Fred gewesen und es gab keine zweite auf der Welt.

"Willst du tanzen?", fragte Roxanne dann unwillkürlich. Fred verzog das Gesicht und zog den Arm, der immer noch um ihre Schultern lag, sofort zurück. "Komm schon, Brüderchen. Ich hab vorhin mit Justins Bruder getanzt und der ist mir ständig auf die Füße getreten. Ich brauch jemanden, der weiß, was er tut." Fred schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Na schön, ich brauch jemanden, der sich führen lässt, ohne zu meckern. Wir sind doch nicht mehr im achtzehnten Jahrhundert." Sie verdrehte die Augen. Justins Bruder war nicht nur ein miserabler Tänzer, obwohl er sich für Patrick Swazey hielt, er war auch nicht im Stande gewesen, ihr wenigstens für drei Minuten die Kontrolle zu überlassen. Fred war zwar auch kein guter Tänzer, aber sie waren ein eingespieltes Team und mit ihm machte es wenigstens Spaß. Sie schaute ihn mit ihrem Dackelblick an. "Biiitteeeeeee! Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte! Du bist doch mein Lieblingsbruder."

Zehn Sekunden blickte er sie stur an, bis er sich schließlich geschlagen gab. "Du bist unmöglich, Roxanne Angelina Weasley. Unmöglich!"

Roxanne grinste und stand begeistert auf. Sie küsste ihn auf die Wange. "Aber du liebst mich trotzdem." Und das würde er immer tun. Es war egal, ob sie jemals den Richtigen fand. Solange sie ihre Familie hatte, konnte sie nicht glücklicher sein.

TBC...

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A/N: Ich will mich wirklich nicht beschweren, aber wäre ein kleines Review wirklich zu viel verlangt?

Danke an alle, die eins geschrieben haben, hätte ich mehr Zeit, würde ich auch antworten.


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