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Fanfiction

All I Want For Christmas - Dezember: Eltern

von ChrissiTine

19. Dezember: Eltern

2041


"Mummy!" Frank Cooper flog beinahe in die Arme seiner Mutter. Ungeachtet ihrer Strumpfhosen, die sie noch trug, weil sie direkt aus dem Ministerium zum Bahnhof gekommen war, kniete Molly sich hin und drückte ihren jüngsten Sohn fest an sich. Er hatte ihr so gefehlt. Alle ihre Kinder hatten ihr so schrecklich gefehlt. "Ich hab dich vermisst!"

"Ich hab dich auch vermisst, mein Schatz", erwiderte Molly und versuchte, ihre Freudentränen zurückzuhalten. Als sie Jeremy das erste Mal vom Zug abgeholt hatte, hatte er ihr empört zu verstehen gegeben, wie peinlich ihm das war, dass seine Mutter in aller Öffentlichkeit in Tränen ausgebrochen war. Sie war so froh, dass Frank sich überhaupt nicht darum zu scheren schien, was die anderen dachten, nicht mal sein großer Bruder und der war eigentlich Franks Dreh- und Angelpunkt.

Danach schloss sie Michelle in die Arme, die direkt hinter Frank darauf gewartet hatte, an die Reihe zu kommen. "Es ist unglaublich, wie groß du in den letzten vier Monaten geworden bist", stellte Molly ungläubig fest, nachdem sie ihre Tochter wieder losgelassen hatte. Sie war mindestens zehn Zentimeter gewachsen. Auch Frank war um einiges in die Höhe geschossen, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Nur Jeremy, der etwas entfernt von ihnen stand und so tat, als ob er sie nicht kennen würde, hatte sich kaum verändert.

"Ich wünsche euch beiden alles gute zum Geburtstag, meine Engel", sagte Molly und schloss ihre beiden Kinder noch einmal in die Arme. "Ihr müsst mir noch sagen, was für Kuchen ihr haben wollt, damit ich zu Hause den Koch anrufen kann." Sie war nicht besonders gut darin, Kuchen zu backen und griff zum Geburtstag ihrer Kinder immer auf eine Backmischung zurück, deshalb hatte sie sich gedacht, ein Fünf-Sterne-Koch wäre vielleicht eine nette Abwechslung für die beiden. Es würde ihre Hochzeitstagfeier außerdem zu etwas besonderem für sie machen. Jeremy hatten sie schon versprochen, dass sie zu seinem Geburtstag nächstes Jahr in einen Vergnügungspark mit ganz vielen Achterbahnen fahren würden.

"Super", freute sich Michelle. Ihr Geburtstag war schon einen Monat her und sie hatte schon beinahe vergessen gehabt, dass sie ihn nicht mit ihren Eltern hatte feiern können. Erst Franks Geburtstag gestern hatte sie wieder daran erinnert.

"Und hast du dir schon überlegt, was wir heute noch schönes machen sollen?", wollte Molly dann von Frank wissen. "Oder bist du zu müde und wir verschieben das um ein paar Tage?" Sie konnte sich noch daran erinnern, dass sie sich immer todmüde gefühlt hatte nach der langen Zugfahrt, obwohl sie eigentlich überhaupt nichts gemacht hatte als mit ihren Freunden zu quatschen und später als Vertrauensschülerin ein bisschen für Ordnung zu sorgen und mit Justin rumzuknutschen.

"Ich dachte, wir könnten alle noch auf den Weihnachtsmarkt in London gehen. Der ist doch immer so schön." Er war fasziniert von dem bunten Weihnachtsmarkt mit den vielen verschiedenen Ständen und Gerüchen und Leuten.

Molly stand auf und wischte sich den Dreck von ihrer Strumpfhose. "Natürlich können wir das machen", sagte sie. Sie hatte sich schon gedacht, dass Frank sich soetwas wünschen würde. Sie war froh, dass sie ihren Sohn so gut kannte. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Okay, dann schlage ich vor, dass wir nach Hause gehen, das Gepäck abstellen, ich mit dem Koch telefoniere und wir dann alle zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen. Was sagst du dazu, Jer?", rief sie ihrem ältesten Sohn zu.

Jeremy, der sich mit einem hübschen Mädchen unterhalten hatte, hob den Kopf und tat überrascht. "Mum!", rief er. "Ich hab dich gar nicht gesehen. Du siehst toll aus." Er wandte sich wieder dem Mädchen zu.

Molly verkniff sich ein Grinsen, als sie sah, wie Michelle die Augen verdrehte und "Idiot!" murmelte. Sie konnte Jeremy verstehen. Er war ein Teenager, er wollte cool rüberkommen und seine Mutter vor Freude zu umarmen, weil er sie vier Monate nicht gesehen hatte, war alles andere als das.

"Molly?" Scorpius und Rose hatten sich ihnen unbemerkt genähert. Sie hatten Diana und Aiden im Schlepptau, der so überglücklich war, seine große Schwester zu sehen, dass er sie gar nicht mehr loslassen wollte. "Wir wollten uns nur verabschieden. Wir sehen uns dann morgen bei der Feier."

Molly ergriff das Gepäck ihrer Kinder und lud es mit Hilfe von Michelle und Frank auf den Gepäckwagen, den sie mitgebracht hatte. "Ich freu mich schon", sagte sie lächelnd und winkte Victoire und Ted zu, die sich etwas weiter von ihnen entfernt auf den Weg machten.

"Es wird bestimmt schön werden", sagte Rose voller Vorfreude. "Wie eure Hochzeit."

"Ich hoffe es", erwiderte Molly. Sie hatte die Feier mehrere Monate lang bis ins kleinste Detail geplant. Sie hatte ewig gebraucht, um den dämlichen Koch davon zu überzeugen, auch Pommes zu kochen und den Saal zu mieten, den sie haben wollte. Jetzt war alles fix und fertig und sie hoffte, dass nichts schief gehen würde. Aber zumindest würden dieses Mal nur Menschen anwesend sein, die sich wirklich für sie und Justin freuten und ihr Glück mit ihnen teilen würden. Anders als bei ihrer Hochzeit, als doch einige Zweifler unter den Gästen gewesen waren, die ihrer Ehe nicht mal ein Jahr gegeben hatten, wie zum Beispiel ihr Dad.

"Ganz sicher", erwiderte Rose überzeugt und strich Diana geistesabwesend über ihre blonden Haare. "Also, wir sehen uns morgen." Auch sie winkten zum Abschied und machten sich dann auf den Weg zum Ausgang.

"Wo ist eigentlich Dad?", wollte Michelle wissen. Sie war so abgelenkt gewesen von der Freude, ihre Mutter wiederzusehen, dass ihr die Abwesenheit ihres Vaters gar nicht aufgefallen war.

"Der musste länger arbeiten als geplant", erwiderte Molly entschuldigend. "Aber er hat gesagt, dass er zu Hause auf uns wartet. Also los, auf geht's!" Sie rief laut Jeremys Namen und warf ihm den strengsten Blick zu, zu dem sie als Mutter fähig war. Jeremy deutete mit seinem Kopf auf das Mädchen neben ihm, aber als Molly warnend ihre rechte Augenbraue hob, seufzte er ergeben und verabschiedete sich von ihr.

"Du hättest doch noch zehn Minuten warten können", beschwerte er sich genervt und hob seinen Koffer auf die seiner Geschwister.

"Du hattest vier Monate und eine mehrstündige Zugfahrt Zeit, um mit ihr zu reden", widersprach Molly und überließ es ihm, den Gepäckwagen zu schieben weil sie wusste, dass er das gerne tat und weil er langsam mehr Kraft hatte als sie, um das Gefährt fortzubewegen.

"Aber das ist das erste Mal, dass Afnan überhaupt mit mir geredet hat", wandte Jeremy beleidigt ein. "Davor hat sie mich noch nie bemerkt."

"Na dann wollen wir doch hoffen, dass sie dich nach den Ferien immer noch bemerkt", erwiderte Molly unbeeindruckt.

Jeremy stöhnte. "Du hast doch keine Ahnung, Mum. Nicht jeder hat so eine langweilige Geschichte wie du und Dad. Du weißt gar nicht, wie kompliziert das ist, mit jemandem etwas anzufangen, mit dem man nicht seit Ewigkeiten befreundet ist."

Molly verdrehte die Augen. "Und du hast keine Ahnung, wie kompliziert es ist, mit jemandem etwas anzufangen, mit dem man seit Ewigkeiten befreundet ist. Es ist nicht so einfach wie du vielleicht denkst. Frag einfach Tante Victoire und Onkel Ted. Oder Großonkel Ron und Großtante Hermine. Die können dir das alle bestätigen." Wenn man nicht wusste, ob der andere auch so fühlte wie man selbst, wenn man Angst hatte, dass man eine fantastische Freundschaft ruinierte, wenn der andere die Gefühle nicht erwiderte oder die Beziehung nicht funktionierte. Es war alles andere als einfach.

"Jaja, schon gut", murmelte Jeremy abwehrend. "Du hast trotzdem keine Ahnung."

Molly zog es vor, nichts darauf zu erwidern, als sie auf die Mauer zuliefen und auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 9 und 10 landeten. Sie warf einen Blick auf ihren Ehering, den Justin ihr vor zwanzig Jahren an den Finger gesteckt hatte und war heilfroh, dass sie kein Teenager mehr war.

/-/

2021

"Du siehst wirklich wunderhübsch aus", sagte Audrey mit Tränen in den Augen. Sie fuhr mit der Hand über den weichen Stoff und bewunderte einmal mehr, wie schön er im Licht funkelte.

"Meinst du?", fragte Molly zweifelnd und legte den Kopf schief. Kritisch betrachtete sie den Schleier, den sie an ihren provisorisch hochgesteckten Haaren befestigt hatte. Sie hatte sich immer noch nicht entschieden, ob sie wirklich einen Schleier tragen wollte oder ob es nicht doch schöner aussah, wenn sie die Haare offen ließ. Justin liebte ihre offenen Haare. Doch das Kleid kam besser zur Geltung, wenn sie die Haare hochsteckte. Aber ihre Mutter hatte bei ihrer Hochzeit auch eine Hochsteckfrisur gehabt und Molly wollte nicht, dass es zu sehr danach aussah, dass sie die Hochzeit ihrer Eltern kopierte, wo sie doch schon das Kleid ihrer Mutter trug. Allerdings hatte sie einiges daran geändert, was ihr nicht gefallen hatte und das Kleid sah nicht mehr genauso aus wie auf den vielen Hochzeitsfotos.

"Natürlich, Liebes. Du strahlst wie noch nie in deinem Leben.", erwiderte Audrey und wischte sich mit einem Taschentuch über die Augen. "Du bist wirklich glücklich, nicht wahr?"

Molly nickte. Seit Monaten versuchte sie ihren Eltern klar zu machen, dass es nichts gab, was sie glücklicher machen würde als die Frau von Justin zu werden, aber bisher hatten sie es nicht gesehen. Ihre Mum hatte ihr zwar ihr altes Hochzeitskleid gegeben, als Molly sie darum gebeten hatte (sie hatte Lucy gefragt, ob sie sauer sein würde, wenn sie es tragen würde, aber Lucy hatte Molly nur einmal mehr vorgeworfen, dass sie anscheinend den Verstand verloren hatte. Molly hatte das als ein Nein aufgefasst), aber dennoch war sie von den Hochzeitsplänen nicht überzeugt gewesen, das hatte Molly deutlich sehen können.

"Ich bin glücklich, Mum. Wirklich." Vorsichtig entfernte sie den Schleier aus ihren Haaren und legte ihn auf den Nachttisch in ihrem alten Zimmer. Sie und Justin hatten sich entschlossen, die letzte Nacht getrennt zu verbringen und so war sie wieder in ihrem Elternhaus gelandet. Lucy war vor einer Stunde völlig erschöpft mit einem Portschlüssel angekommen und hatte sich sofort in ihr Zimmer verzogen um zu schlafen. "Auch wenn ihr glaubt, dass wir noch zu jung sind, um so eine Entscheidung zu treffen. Wir sind uns sicher. Wir wollen das. Und wir werden es schaffen, das weiß ich." Sie war davon überzeugt.

"Ich hoffe es für euch. Wirklich", erwiderte ihre Mutter und strich ihr zärtlich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn, die sich aus Mollys Frisur gelöst hatten. "Ich möchte, dass du glücklich bist. Dein Vater genauso. Wir haben nur Angst, dass ihr euch da zu früh reinstürzt, ohne euch wirklich darüber Gedanken zu machen, was es bedeutet. Du bist neunzehn. Und die Ehe ist ein gewaltiger Schritt."

"Wir sind so weit, Mum", sagte Molly entschlossen. "Wir sind so weit. Es ist das Richtige. Es fühlt sich richtig an. Grandma hat mal gesagt, wenn man weiß, dass es der Richtige ist, dann ist es nie zu früh. Wenn wir uns beide sicher sind, dann wird es funktionieren. Und Grandma weiß doch, wovon sie redet. Sie war in meinem Alter, als sie geheiratet hat und sie ist jetzt seit einundfünfzig Jahren verheiratet. Da kann man doch gar nicht Unrecht haben, oder?" Sie war schließlich nicht umsonst nach ihrer Großmutter benannt worden.

Audrey seufzte. "Wahrscheinlich nicht. Dein Dad und ich haben ja auch nicht lange gewartet, bevor wir geheiratet haben." Sie hatten sich gerade mal sechs Monate gekannt. Molly kannte Justin jetzt bereits seit acht Jahren und war seit vier Jahren mit ihm zusammen. Das war ein himmelweiter Unterschied. "Obwohl wir älter waren als ihr es seid."

"Und es hat geklappt", erwiderte Molly. "Und bei anderen, die sich viel länger kennen als Justin und ich und die älter sind als wir, klappt es nicht. Es gibt keine Garantie, aber wir wollen es wenigstens versuchen. Ich würde es bereuen, wenn wir es nicht versuchen würden. Das weiß ich."

Audrey umarmte Molly fest. Molly schloss die Augen. Ab morgen würde sie verheiratet sein. Das war die letzte Nacht in ihrem Elternhaus als Molly Weasley. Ab morgen war sie Molly Cooper. Sie konnte es nicht mehr erwarten. Und trotzdem war es merkwürdig. Ihre Jugend war jetzt wirklich vorbei. Sie würde erwachsen sein, richtig erwachsen. Verheiratet, in einer eigenen Wohnung, auf dem besten Weg, Erfolg in der Abteilung für Magische Strafverfolgung zu haben.

Molly schaute in den großen Spiegel, der in ihrem Zimmer hing. Sie sah wirklich erwachsen aus. Wie eine erwachsene Frau, die ein wunderschönes Hochzeitskleid trug und den besten Mann der Welt heiraten würde.

Es war seltsam. Sie hatte gedacht, dass sie aufgeregter sein würde. Aber abgesehen davon, dass sie immer noch nicht sicher war, wie sie ihre Haare morgen tragen sollte, war sie völlig entspannt. Sie war so oft gefragt worden, ob sie wirklich sicher war, dass diese Hochzeit das Richtige war, dass sie auch ihren allerletzten Zweifel schon lange losgeworden war. Sie wollte Justins Frau werden.

Es gab nur eine Sache, die ihr noch auf dem Herzen lag und das war die einzige Sache, die sie wirklich traurig machte.

"Glaubst du, dass Dad mich morgen doch noch zum Altar führen wird?"

Audrey seufzte. Sie wandte den Blick ab. "Ich weiß es nicht, Liebes. Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe versucht, ihn davon zu überzeugen, aber du kennst deinen Vater ..."

Molly nickte. Es würde ihr unglaublich viel bedeuten, wenn ihr Vater sie zum Altar führte. Es würde ihr zeigen, dass er ihre Entscheidung doch noch akzeptierte, dass er sie unterstützte und nicht nur mit grimmiger Miene in der ersten Reihe saß und sich ständig missbilligend räusperte.

Audrey umarmte Molly und küsste sie auf die Stirn, so wie früher. "Schlaf gut, mein Schatz. Genieß deine letzte Nacht als unverheiratete Frau." Ihre Mum verließ das Zimmer und machte die Tür leise hinter sich zu. Molly ließ sich auf ihr kleines Bett sinken und ließ ihren Blick durch ihr altes Zimmer schweifen. Ihre vielen Kuscheltiere waren immer noch in einer Ecke, ihr kleiner Bär neben der großen Giraffe, auf der ihr Niffler saß. Mehrere Regale waren voll mit alten Kinderbüchern. Besonders die Märchen hatten es ihr als Kind angetan, angefangen bei den Muggelmärchen, die ihre Mutter ihr immer vorgelesen hatte bis hin zu den Märchen von Beedle dem Barden. Es hingen auch noch einige Poster von ihren Lieblingsmusikern an der Wand (und eines von George Clooney in Emergency Room - was sollte sie sagen, er sah dort einfach umwerfend aus!). Auch wenn ihr das Zimmer in den letzten Jahren zu kindisch vorgekommen war, hatte sie nie die Energie gehabt, es umzugestalten. Sie hatte sowieso die meiste Zeit in Hogwarts verbracht. Und jetzt wollte sie es am liebsten für immer so lassen, als Erinnerung an ihre Kindheit, die morgen definitiv vorbei sein würde.

Sie nahm den Schleier wieder in die Hand und schaute in den Spiegel. Wie sollte sie ihr Haar nur tragen?

Sie hörte ein leises Klopfen. Einen Moment später ging die Tür auf und ihr Vater steckte seinen Kopf herein. "Ich wollte nur sehen, ob du noch wach bist", sagte er entschuldigend. Dann folgte eine lange Pause, in der er sie nur anschaute. "Kann ich mit dir sprechen?", fragte er schließlich.

Molly seufzte. Alle ihre Gespräche hatten sich nur darum gedreht, dass sie morgen den größten Fehler ihres Lebens begehen würde. Sie hatte keine Lust mehr darauf, noch einmal seine lange Liste an Argumenten zu hören.

"Dad, ich werde morgen heiraten. Du kannst dir deine Rede sparen. Du wirst mich nicht mehr vom Gegenteil überzeugen können."

"Ich weiß", erwiderte Percy.

Molly schaute ihn geschockt an. "Ach ja?" Das war ihr völlig neu. Sie musste sich verhört haben. Oder das war gar nicht ihr Vater. Jemand hatte Vielsafttrank geschluckt und tat jetzt so, als wäre er es. Warum er aber ausgerechnet sie täuschen wollte, war ihr ein Rätsel. "Was ist deine Lieblingsmarmelade?"

"Hollunder-Kirsch, wieso fragst du?", erwiderte Percy verwirrt.

Molly atmete aus. Also war er doch ihr Vater. Es klang trotzdem nicht nach ihm. "Weil du erst heute Nachmittag lauter Leute aufgezählt hast, die viel zu früh geheiratet und sich wieder scheiden gelassen haben. Das klang mehr nach dir."

"Ich weiß", wiederholte er und betrat ihr Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben sie auf das Bett. "Ich war nicht besonders fair zu dir und Justin. Es ist nur so schwer, seiner Tochter dabei zuzusehen, wie sie einen riesengroßen Fehler macht und man nichts sagen kann."

Molly schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Wenn er eines nicht gemacht hatte, dann war es zu schweigen. "Dad -"

"Ich weiß, ich weiß. Ihr macht keinen Fehler und ihr seid euch sicher und bereit und ich habe Unrecht.", erwiderte er und nahm ihre Hand. "Ich hoffe wirklich, dass es stimmt. Ich hoffe, dass ich Unrecht habe. Es ist nur ... das letzte, was ich will, ist, dass du unglücklich bist. Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst und bei dieser ganze Sache, da gibt es so unzählig viele Möglichkeiten, wie das passieren kann."

"Das einzige, was mich im Moment verletzt, ist, dass du nicht an mich glaubst", erwiderte Molly mit Tränen in den Augen. "Du hast immer an mich geglaubt, du hast mich immer bei allem unterstützt. Und jetzt wäre es wirklich toll, wenn du mich unterstützen würdest. Morgen ist der wichtigste Tag in meinem Leben. Und dass du mich nicht zum Altar führen willst ..." Sie brach ab und wischte sich ihre Tränen aus den Augen. Sie spürte, wie ihr Vater die Arme um sie legte. Wie früher. Er roch immer noch so, wie sie ihn als kleines Mädchen in Erinnerung hatte. Nach schrecklichem Rasierwasser, Pergament und dem Ministerium.

"Ich mach's", sagte er schließlich, nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte.

"Wirklich?" Ungläubig schaute sie ihn an. Das musste ein Scherz sein, auch wenn er todernst ausschaute. Oder sie hatte sich verhört. Oder es war doch nicht ihr Vater. Das mit der Marmelade war vielleicht nur gut geraten.

"Wirklich", erwiderte er. "Ich glaube zwar immer noch, dass du einen Fehler machst, aber wenn es dir so viel bedeutet ..."

Molly schluckte. Es war zwar nicht genau das, was sie sich gewünscht hatte, denn sie wollte seine volle Unterstützung, aber es war besser als nichts. Er hatte ihre Entscheidung zumindest akzeptiert. Sie umarmte ihn. "Danke, Daddy", flüsterte sie. "Danke."

"Gern geschehen", erwiderte er und strich ihr die gleiche Haarsträhne aus der Stirn wie ihre Mutter vorhin. "Du siehst wunderschön aus, mein Schatz. Justin kann sich glücklich schätzen."

"Das tut er", erwiderte Molly schniefend. Die Tränen waren wieder da. "Und ich schwör dir, dass es kein Fehler ist. Du wirst schon noch sehen. Spätestens in zwanzig Jahren wirst du davon überzeugt sein, dass es das richtige war."

Percy lächelte. "Das hoffe ich wirklich."

TBC...


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