von Pablo
Nach und nach verließen die Mitglieder den Grimmauldplatz wieder, zuletzt waren nur noch Mr und Mrs Weasley, sowie Tonks übrig und unterhielten sich noch ein wenig bei einem Glas Rotwein, was Tonks nur noch schläfriger machte.
Den ganzen Tag hatte sie gearbeitet und war aufgeregt gewesen,was genau sie erwarten würde, wenn Kingsley und MadEye von „der Sache“ sprachen.
Nun wusste sie es und es gab ihr ein gutes Gefühl,noch mehr für den Kampf gegen Voldemort tun zu können, wenn auch heimlich.
An der anderen Seite des Tisches betrachtete Sirius seinen alten Freund unbemerkt, da Remus gedankenverloren und immer wieder seufzend und kopfschüttelnd in sein Weinglas blickte.
Schließlich raffte Sirius sich auf und fragte:“Sag mal Remus,ich weiß ja, dass du jedes Mal mitgenommen bist,wenn du von dort zurück kommst, aber irgendetwas stimmt doch nicht mit dir?“
Traurig blickte Remus ihn an und sagte schließlich bloß:“Es ist nicht leicht, weißt du?“
„Ich weiß Remus, aber irgendetwas scheint dich besonders zu belasten. Ich meine...du hast an der Tür geklingelt! Du kennst doch das Passwort! Und dann starrst du dauernd nur ins Leere!“
„Nunja...einer der Jungen, er ist gerade mal 12. Einer von denen, die Greyback entführt hat. Er...er hat ihn für einen seiner Aufträge ausgewählt. Ich kann den Schock in seinen Augen nicht vergessen, als Greyback es verkündet hat.“
„Alter Feigling...schickt die Kinder vor.“, knurrte Sirius. „Was hat er dazu gesagt?“
„Na was schon?“, schnaubte Remus sarkastisch und betrübt zugleich. „Er ist sofort aufgebrochen!“
„Und was ist aus ihm geworden?“,fragte Sirius schockiet.
Doch Remus antwortete nicht, stattdessen warf er im nur den aktuellen Tagespropheten hin und suchte wieder nach unsichtbaren Dingen in seinem Rotwein.
„Werwolf greift Zauberer an...sofort geschnappt...Dementoren haben ihn nach Askaban gebracht...jetzt droht ihm“, las Sirius sich flüsternd den Artikel durch, wurde jedoch von Remus unterbrochen.
„...der Kuss der Dementoren oder lebenslang Askaban“, sagte Remus ausdruckslos, unverwandt in sein Weinglas starrend, welches er auf dem Tisch hin und her schob.
„Und ich konnte nichts für ihn tun...“, flüsterte Remus nach einigen Momenten der Stille.
„Du kannst nichts dafür Remus!“
„Das ist mir klar, aber was viel schlimmer ist: ich kann auch nichts dagegen tun!“,antwortete Remus etwas lauter und doch verzweifelt.
Eine lange Stille trat ein, in der keiner der beiden etwas sagte.
„Du solltest schlafen gehen Remus.“, begann Sirius schließlich.
„Schlafen? Super Idee Sirius!“, meldete sich plötzlich eine dritte Stimme.
Tonks stand vor den Beiden, lächelte etwas verhalten unter ihren nun wieder rosafarbenen Haaren hervor und sprach weiter.
„Du meintest doch ich könnte hier wohnen für einige Zeit Sirius...also nur wenn es keine Umstände macht! Ich meine...ich bin auch vorsichtig, ich mach auch nichts kaputt!“
„Tut mir Leid, das hatte ich ganz vergessen! Ich zeige dir kurz dein Zimmer Tonks!“, begann Sirius lächelnd und erhob sich gähnend. „Na komm Remus!“
Alle waren bereits schlafen gegangen, als Tonks noch einmal Richtung Bad ging, ein Knarren hinter sich hörte und sich erschrocken umdrehte. „Lumos!“, flüsterte sie und nur einige Meter entfernt stand Remus, immernoch in der selben Kleidung wie vorhin und blickte sie an.
„Geh du ruhig zuerst ins Bad!“,sagte er nur ruhig.
„Bei Merlin, hast du mich erschreckt!“,sagte Tonks erleichtert und atmete tief aus.
„Oh, das tut mir Leid!“, sagte Remus und es schien ihm ehrlich leid zu tun.
„Wieso läufst du auch ohne Licht durch den dunklen Flur? Also Sie...Herr Lupin...“, verbesserte sich Tonks peinlich berührt.
Wieso musst du so ein Trottel sein?,fragte sie sich selbst.
„Ich...ich kenne das Haus inzwischen ganz gut, das ist alles. Du ist schon ok, Remus übrigens! Nymphadora, hab ich Recht?“
„Nein! Alles nur nicht Nymphadora!“, entgegnete Tonks und ließ Remus verwirrt dreinblicken, welcher sich inzwischen auf den Stufen niedergelassen hatte.
„Ich hasse meinen Vornamen! Nenn mich einfach Tonks, ok? So und jetzt müsste ich dann doch mal langsam wohin.“, sagte Tonks und verschwand hinter der Badezimmertür.
Komischer Typ, dachte sie sich als sie in den Spiegel blickte.
Als sie wieder aus dem Bad kam, saß Remus immernoch an der selben Stelle.
„Du kannst jetzt rein!“,sagte Tonks unsicher lächelnd, da Remus immernoch den Eindruck machte als würde er jeden Moment schlafend umkippen.
„Danke! Ach ja und...willkommen im Orden nochmal!“,sagte er.
„Wird scheinbar anstrengend, hm?“,sprach Tonks aus was sie eigentlich nur denken wollte und musterte Remus, wie er da in seinen dreckigen Klamotten stand, die Haare wirr auf der Stirn und müde, als hätte er Wochen nicht geschlafen.
Tonks befürchtete schon,er wäre beleidigt und lächelte entschuldigend, doch Remus blickte nur an sich selbst hinab und lächelte zum ersten Mal an diesem Abend.
„Hast ja Recht, ich sollte wirklich langsam etwas bequemeres anziehen. Da hast du mir etwas voraus!“,sagte Remus und blickte nun seinerseits kurz Tonks an, die in ihren weiten teils rosanen Schlafklamotten und dicken Socken etwas verloren im Flur stand.
„Na und..das...das ist bequem und ich brauch was bequemes!“,antwortete sie gespielt beleidigt „Ich werd dann mal schlafen gehen.“
„Nacht Tonks!“
„Nacht!“, sagte sie und verschwand in ihrem Zimmer. Merkwürdiger Typ, dachte sie und legte sich ins Bett.
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