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Fanfiction

Diese Nacht - Oneshot.

von *GiNgEr*

_________________________________________________________

Er wusste nicht, wie er es tun sollte. Er hatte es nie wirklich oft getan. Vielleicht zwei-, dreimal als er noch jünger war und seine Eltern ihm noch nicht so viele Regeln auferlegt hatten.
Er war jung gewesen und hatte geglaubt, dass es richtig wäre, was er da tat, doch irgendwann hatte Vater ihm erklärt, dass er es nicht tun musste. Mit seinem Nachnamen sollte er es niemals tun müssen.

Doch heute Abend, da wusste er, musste er es tun.

Sich bedanken.

Bei Harry Potter.

Dieser Gedanke war ihm schon immer zuwider gewesen. Nicht das Bedanken bei Potter an sich, sondern das Bedanken im Allgemeinen. In den Jahren hatte er es einfach verlernt. Es hatte nie einen Grund für ihn gegeben es zu tun. Er nahm, was er bekam und das ohne ein Wort.

Während er über den zerstörten Innenhof des Schlosses ging, legte er sich im Kopf schon die Worte zu Recht, die er Harry Potter sagen wollte. Er versuchte sie sachlich und neutral klingen zu lassen und nicht…wie er sie eigentlich sagen wollte. Schon seit ein paar Jahren.

Er zog nervös am Ärmel seiner Jacke. Seine Eltern wussten nicht, dass er zurückgekehrt war. Sie dachten, dass er in seinem Zimmer war, sich ausruhte, die letzten Monate sacken ließ und sich auf die kommenden Wochen vorbereite. Seine Familie musste viel tun, um wieder ein wenig von ihrem alten Ansehen zurück zu bekommen.

Und heute Abend wollte er damit anfangen.

Er stieg über den Berg an Geröll und Gestein hinweg und musste schlucken, als er die Leiche sah. Sie hatten sie noch nicht hinein gebracht. Sie lag einfach zwischen den Gesteinsbrocken. Ihre Arme und Beine waren verdreht und wahrscheinlich mehr als einmal gebrochen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er sie einfach liegen lassen und an ihr vorbei gehen?

Er schüttelte den Kopf. So armselig war selbst er nicht. Er steckte den Zauberstab seiner Mutter in seine Umhangtasche, bevor er langsam auf den Gefallenen zuging und erstarrte. Es war ein Hufflepuff. So wir er aussah war er gerade einmal im zweiten Jahr gewesen und doch war er im Schloss geblieben und hatte gekämpft. Er war nicht nach Hause gegangen, sondern war in Hogwarts geblieben, um es zu verteidigen.

Plötzlich schnürte es ihm die Kehle zu und er hatte Probleme wieder Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen. Sein Magen drehte sich um, als er in das blasse, leblose Gesicht starrte und er spürte es hinter seinen Augen brennen.

Seine Hände begannen zu zittern, als er näher trat und er war sich nicht sicher, ob er seinen Plan, die Leiche ins Schloss zu tragen, immer noch umsetzen konnte. Bei der ersten Berührung mit der kalten Haut, zuckte er noch zurück, bevor er tief Luft holte und den Zweitklässler hochhob.

Er war schwerer, als er zuerst angenommen hatte und das brachte in eine Sekunde lang zum Straucheln, doch er hatte sich schnell wieder gefangen und kletterte über das Geröll, darauf bedacht nicht hinzufallen.

Es kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit, bis er das Schlossportal erreichte. Er wusste nicht, wo die anderen Schüler oder die Professoren waren oder wo er den Zweitklässler hätte ablegen können. Seine Arme fingen an zu zitterten und auch seine Beine schienen ihren Dienst nicht mehr lange nachkommen zu wollen.

„Draco?“.

Er wandte sich nach rechts, in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und sah in das überraschte Gesicht von Blaise Zabini. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, kam dieser schon auf ihn zu und sah mit merkwürdig versteinertem Gesicht auf den Zweitklässler in seinen Armen.
„Ich werd’ ihn in die Große Halle bringen. In einem kleinen Raum nebenan liegen auch….die anderen“, meinte er und machte Anstalten Draco den Hufflepuff abzunehmen.

„Du bist hier geblieben“, sagte er. Blaise schenkte ihm einen kurzen prüfenden Blick.

„Du bist zurückgekommen“, entgegnete er.

„Wieso?“.

„Das Selbe könnte ich dich fragen Draco“, meinte Blaise, doch bevor er ihn unterbrechen konnte, schnitt der Dunkelhaarige ihm das Wort ab. „Hör zu Draco, heute war ein verdammter langer und beschissener Tag für uns alle. Wir alle haben Menschen sterben sehen und die meisten von uns, die überlebt haben, mussten mehr als einen Freund oder ein Familienmitglied ins Schloss tragen. Egal, was du jetzt fragen willst, heb’ es dir für später auf. Wir haben alle Zeit der Welt. Das solltest gerade du wissen“.

Er lächelte traurig, bevor er an ihm vorbei ging und hinter der nächsten Ecke verschwand. Verwirrt schüttelte er den Kopf und fragte sich, was in Blaise gefahren war. Weshalb war er noch im Schloss und nicht zu Hause bei seiner Mutter? Er nahm sich vor in den nächsten Tagen noch einmal mit Blaise zu reden und alle unbeantworteten Fragen zu stellen. Doch jetzt hatte er erst mal andere Dinge im Kopf.

Er lief ziellos durchs Schloss in der Hoffnung Potter irgendwo zu finden und es hinter sich zu bringen, aber als er nach einer halben Stunde immer noch nichts von dem Gryffindor gesehen hatte, war er schon kurz davor dem Schloss wieder den Rücken zu kehren. Doch dann sah er eine dunkle Silhouette ein paar Meter entfernt vorbeihuschen .

Ohne groß darüber nachzudenken, folgte er ihr und schon bald hatte er aufgeholt.

„Potter?“.

Seine Stimme klang brüchig und viel zu leise für seine Verhältnisse, doch er verstand ihn trotzdem. Er blieb stehen, drehte sich um und als er ihn erkannte, trat ein überraschter Ausdruck auf sein Gesicht.

„Malfoy? Du bist wieder hier?“.

Er blieb auf seiner Stufe stehen, kam nicht zu ihm runter und sah ihn einfach nur an. Er räusperte sich, bevor er wieder anfing zu sprechen.

„Kann ich dich mal kurz sprechen?“.

Potter hob eine Augenbraue, etwas, was ihn zum Schmunzeln brachte. Normaler weise war das seine Geste.

„Klar“, war alles was er sagte, bevor er die wenigen Treppen, die sie trennten, zu ihm hinunter stieg und in einigem Abstand vor ihm stehen blieb.

„Können wir irgendwohin gehen?“, fragte er ihn und sah sich nervös nach allen Seiten um. Er wollte in Ruhe mit Potter sprechen. Er konnte dabei weder Weasley, noch Granger, noch….Potters Freundin gebrauchen.

„Wohin gehen?“, meinte Potter stutzig, doch er sah seinen Mundwinkel kurz zucken. „Malfoy, wenn du so dringend mit mir allein sein willst….“

Auch wenn er es nicht wollte, musste er lächeln. „Nach all dem, was heute passiert ist, bist du noch zu Scherzen aufgelegt?“.

Er sah, wie ein Schatten über Potters Gesicht huschte und wusste, dass er etwas Falsches gesagt hatte, doch Potter ging nicht drauf ein.

„Dich zu triezen scheint mir gerade das Einzige was mir wieder etwas Normalität bietet“, murmelte Potter und sein Blick schweifte ab. Er spürte wie sein Magen sich zusammenzog. Verflucht noch mal, Potter!

„Es freut mich ungemein, dass ich dir dabei helfen konnte dich einmal nicht wie ein Freak zu fühlen, aber könnten wir vielleicht raus gehen oder so? Es wird auch nicht lange dauern“, versuchte er es in seinem altbekannten, schnarrenden Tonfall, doch nicht nur Potter bemerkte, dass es ihm nicht gelingen wollte.

Er war müde und ausgelaugt und alles was er wollte, war sich bei Potter zu bedanken und dann auf dem schnellsten Weg wieder zurück nach Hause zu kommen.

Er wollte das alles einfach nur hinter sich lassen.

„Die Ländereien?“, schlug Potter vor und er nickte.

Sie gingen, immer noch in angemessenem Abstand, nebeneinander her und sagten kein Wort. Er bemerkte, dass Potter ihm hin und wieder einen Seitenblick zuwarf, doch er sagte nichts. Das würde die ganze Sache nicht einfacher machen.

Als sie am See angekommen waren, blieb Potter stehen, steckte die Hände in die Hosentaschen seiner, wie er jetzt er sah zerrissen, verdreckten und sogar verbrannten Jeans und sah ihn neugierig an. Nicht sauer oder wütend oder abwertend, bloß neugierig.

Das machte es einfacher.

„Ich bin zurückgekommen, weil ich dir noch was sagen musste“, fing er an. Potter grinste leicht. Sein Magen kribbelte.

„Du wolltest mir deine ewige Liebe gestehen, im Mondschein am See. Oh Draco, du bist ja so romantisch“, flötete Potter übertrieben. Irgendwas in ihm zerbrach.

Er machte sich über ihn lustig. Sein Gesicht schien zu brennen.

„Halt die Klappe Potter“, fuhr er ihn an und dieses Mal meinte er es auch so. Der Gryffindor schien das ebenfalls bemerkt zu haben und sagte tatsächlich nichts mehr. „Ich bin zurückgekommen, weil ich mich…bei dir bedanken wollte“.

Es verwunderte ihn nicht, dass Potter die Augen aufriss und selbst sein Mund ein wenig offen stand.

„Du…was?“, brachte er heraus.

„Ganze Sätze waren nie so deins, was?“, spottete er, beließ es aber dabei. „Ich wollte mich bei dir bedanken, weil du mir heute das Leben gerettet hast“.

Potter sagte nichts darauf. Er starrte ihn bloß weiterhin an, als könne er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte, deshalb beschloss er, einfach weiter zu reden. Irgendjemand musste die Stille ja ausfüllen.

„Ich habe gedacht ich sterbe heute“, erklärte er leise. „Ich dachte wirklich, dass ich heute in diesem verdammten Raum sterbe. Das ich als ein Haufen Asche ende und das ich meine Eltern nie wieder sehen würde“.

Potter machte ein undefinierbares Geräusch.

„Ich weiß, was du jetzt denkst, aber es ist mir ziemlich egal. Es sind meine Eltern, Potter. Ich…dachte ich geh drauf und ich hab mich gefragt, was aus ihnen werden würde. Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, sie sind gute Eltern“.

„Ich hab nie etwas anderes behauptet“, sagte Potter ernst, doch er schenkte ihm bloß ein spöttisches Lächeln.

„Ich weiß, was du von meinen Eltern hältst Potter“, meinte er. „Doch darüber wollte ich nicht mit dir reden. Ich wollte mich bloß bedanken. Wärst du nicht zurückgekommen, wäre ich jetzt tot und glaub mir, ich bin wirklich froh, dass du zurückgekommen bist“.

Potter grinste ihn an. Das Kribbeln war wieder da. Scheiße.

„Ich konnte dich nicht zurück lassen Malfoy“, sagte Potter dann unvermittelt und er spürte wie sein Herz auf einmal viel zu schnell schlug. „Egal wie sehr wir uns auch all die Jahre bekriegt haben, ich hätte dich nicht sterben lassen können. Damit hätte ich nicht leben können“.

„Du hast mich also nur gerettet, weil du dein Gewissen beruhigen wolltest?“, fragte er ihn bitter.

„Ja“, meinte Potter knapp und sah ihm geradewegs ins Gesicht. „Aber auch, weil ich den Gedanken, in einer Welt ohne meinen Erzfeind zu leben, ziemlich scheiße fand“.

Er wusste, dass er nicht so erleichtert hätte sein sollen, aber er konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren.

„Ist das dein Ernst?“, wollte er es dann aber noch genau wissen.

Potters Augen funkelten wissend. „Natürlich. Ich mein, selbst wenn wir jetzt fertig sind mit der Schule. Was wäre mein Leben ohne Draco Malfoy, den Kerl, der schon mit 11 Jahren ein verdammter Rotzlöffel war, ohne den abfälligen Tonfall und das arrogante Gehabe, ohne den wöchentlichen ’Ich-hasse-Potter’ Brief in der Post, den ich ab jetzt jeden Samstag erwarte“.

Er lachte.

Nach Wochen, nein, nach Monaten der Dunkelheit, Angst, Grausamkeit, lachte er wieder und er meinte es ernst.

Es war gut zu lachen, besonders mit…Potter.

„Das wird mir echt fehlen“.

Er wusste nicht, wen dieser Satz mehr überrascht. Ihn oder doch Potter. Der Gryffindor starrte ihn an, als hätte er gerade verkündet sein weiteres Leben als Frettchen fristen zu wollen.

Er sah wie Potter die Mund öffnete, um etwas zu sagen, ihn dann aber wieder schloss, weil ihm nichts einfiel. Auch er wusste nicht mehr, was er dazu sagen sollte. Er hätte sich am liebsten selbst verhext für diesen verdammten Satz. Unter normalen Umständen hätte er so einen Satz nie auch nur gedacht, geschweige den ausgesprochen.

Aber heute herrschten keine normalen Umstände.

„Ähm…wo wir gerade dabei sind uns zu bedanken, sollte ich das vielleicht auch mal tun“, meinte Potter dann. „Bei dir zu Hause…ich…du…hast mich nicht verraten, an Bellatrix meinte ich. Du hast nicht gesagt, dass ich es war und das obwohl du wusstest, dass ich es war. Du hast mir und auch Ron und Hermine so das Leben gerettet“.

„Ich hab gar nichts getan“, sagte er leise. „Ich hab bloß den Kopf geschüttelt und sie haben es so interpretiert wie sie es wollten“.

„Aber durch dein Kopfschütteln hast du verhindert, dass sie uns ausliefern konnten“.

„Und, was hat das schon groß gebracht, Potter? Bellatrix hat Granger trotzdem fast bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert und Dobby….sie hat ihr Messer nach ihm geworfen, ich weiß nicht, was –“.

„Er ist tot“, unterbrach Potter ihn.

Er hatte damit gerechnet. Natürlich hatte Bellatrix ihr Ziel getroffen, das tat sie immer. Und immer mit einer tödlichen Präzision.

„Das wusste ich nicht“, murmelte er.

„Ich hab ihn begraben“, sagte Potter. „Am Meer. Es ist eine schöne Stelle“.

„Das ist gut“.

Mehr konnte er nicht dazu sagen. Er war zwölf gewesen, als Potter den Hauselfen befreit hatte, ein versnobter, arroganter Zwölfjähriger, dem es egal sein konnte, ob er einen Hauselfen verlor. Er bekam auch ohne einen Diener immer das, was er wollte.

Mit den Jahren war er klüger geworden.

Es war gut zu wissen, dass der Elf seine Ruhestätte am Meer gefunden hatte. Er selbst war erst einmal dort gewesen. Ihm hatte es gefallen.

Er schüttelte den Kopf über seine kindliche Ausdrucksweise. Wenn er etwas mit Sicherheit wusste, dann war das die Tatsache, dass er kein Kind mehr war. Schon lange nicht mehr.

„Wie wird es jetzt weitergehen?“, unterbrach Potter dann seine wirren Gedanken. Fragend hob er den Kopf und sah in das erschöpfte Gesicht des Gryffindors.

„Wie meinst du das?“, wollte er wissen und spürte, wie sein Puls sich unbewusst beschleunigte.

„Na ja, was wirst du jetzt machen? Jetzt wo alles vorbei ist, mein ich. Wirst du dein letztes Jahr noch mal wiederholen, wenn sie Hogwarts wieder aufgebaut haben?“.

Er schnaubte spöttisch. „Glaubst du wirklich, dass ich noch einen Fuß in dieses Schloss setzen kann ohne gelyncht zu werden?“.

„Es war nicht deine Schuld“, sagte Potter und sah ihn eindringlich an. „Voldemort hat dich benutzt. Er hat jeden seiner Anhänger für seine Zwecke benutzt und du warst da keine Ausnahme. Ich weiß, dass er dich getötet hätte, hättest du seinen Auftrag Dumbledore
zu töten, nicht angenommen“. Potter machte eine kurze Pause, bevor er leicht grinste. „Seien wir froh, dass du darin einen echt miesen Job erledigt hast“.

Er wollte es nicht. Er mochte dieses Thema nicht, denn er fühlte sich deswegen immer noch schlecht und trotzdem konnte er ein Zucken seiner Mundwinkel nicht unterdrücken. Er war wirklich nur mit halbem Herzen dabei gewesen. Natürlich hatte er es nicht tun wollen. Er war ein Feigling, aber kein Mörder und wenn Severus es nicht getan hätte, wäre Draco wahrscheinlich vom Dunklen Lord persönlich beseitigt worden. Und seine Eltern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch.

„Was ist Malfoy? Werd’ ich dich nach dem Sommer wieder sehen? Ein letztes Jahr mit dem guten, alten Frettchen?“.

„Du glaubst auch, nur weil du den Dunklen Lord zur Strecke gebracht hast, kannst du dir alles rausnehmen, was Narbengesicht?“, meinte er, konnte ein Grinsen jedoch nicht unterdrücken. Potter lachte leise, fuhr sich mit einer Hand durch die wirren Haare und schenkte ihm ein schiefes Lächeln.

„Na ja, ich hoffe wir….sehen uns wieder Draco“.

Wahrscheinlich sah er Potter gerade an wie eine Erscheinung, aber wer konnte es ihm verübeln? Potter hatte ihn gerade bei seinem Vornamen genannt und er wollte lieber nicht wissen, warum sich das so gut anfühlte.

Natürlich kannte er die Antwort trotzdem schon.

Potter sah ihn an und schien auf etwas zu warten, als er jedoch nichts sagte, drehte Potter sich, ihm einen letzten Blick zuwerfend, um und machte sich auf dem Weg hoch zum Schloss.
Als Potter schon ein paar Meter hinter sich gebracht hatte, kam endlich wieder Leben in ihn.

„Potter!“, rief er ihm hinterher, was diesen dazu brachte stehen zu bleiben. Der Gryffindor drehte sich wieder um und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er vermutet etwas wie…Hoffnung in seinen Augen zu sehen. Er ging die wenigen Schritte, die sie trennten, zu ihm und blieb ein wenig unschlüssig vor ihm stehen.

„Ja?“.

„Das mit dem Liebesgeständis im Mondschein bekommen wir jetzt zwar nicht mehr hin“, murmelte er, mit einem Seitenblick auf den hellrot glühenden Horizont. „Aber ich glaub, etwas anders wäre drin“.

Und bevor Potter wusste, wie ihm geschah, hatte er ihn schon vorne am Kragen gepackt, ihn zu sich gezogen und ihm seine Lippen auf den Mund gepresst. Er war etwas zu überschwänglich gewesen und ihre Zähne klackten unangenehm gegeneinander, doch davon ließ er sich nicht stören.

Er ließ seine Hände auf Potters Schultern liegen, schickte sie nicht auf Wanderschaft, erkundete nicht den anderen Körper, fühlten keine warme Haut unter seinen Fingerspitzen. Bloß den rauen Stoff seines Pullovers.

Aber es reichte.

Er versuchte alles in diesen einen Kuss zu legen, denn er wusste, dass es vielleicht keinen weiteren geben würde. Er wollte Potter danken. Das hatte er zwar schon getan, aber nicht auf diese Art und Weise. Auf diese Art und Weise hatte er sich noch nie bei jemand bedankt und irgendwas sagte ihm, dass er das auch niemals bei jemand getan hätte.

Er hatte sich darauf vorbereit, dass der Kuss nicht ewig dauern würde. Das er Potter seine Lippen aufdrückte und der ihn sofort nach der ersten Berührung von sich schubsen würde.

Aber das tat er nicht.

Überrascht stellte er fest, dass Potter immer noch an derselben Stelle stand. Er war nicht einen Schritt zurück gewichen und – er musste ein Keuchen unterdrücken – hatte eine Hand in seinen Nacken gelegt.

Potter zog ihn näher.

Er war verloren.

Seine Hände verschwanden in Potters unbändigem Vogelnest von Haaren und er seufzte leise gegen den Mund der sich nun immer hungriger gegen seinen drückte. Er hatte viel zu lange versucht dieses Verlangen zu unterdrücken, viel zu lange versucht nicht daran zu denken.

Und heute, gerade heute, an diesem Tag, der mit Sicherheit in die Zauberergeschichte eingehen würde, hatte er nachgegeben. Er hatte einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon hatte es ihn übermannt. Und bei Merlin, er war nie glücklicher über solch eine Wendung gewesen.

Potter’s zerkratzter Körper drückte sich näher an ihn. Er konnte den rasenden Herzschlag spüren und für einen Moment war er sich sicher, nie etwas Besseres gefühlt zu haben. Das rasende Herz war Beweis dafür, dass Potter noch lebte. Das er nicht tot vor den Füßen des Dunklen Lords lag.

An diesem Tag hatte er für endlos lange 10 Minuten geglaubt, dass Potter tot war. Das der Dunkle Lord am Ende doch gesiegt und Potter dafür den Preis gezahlt hatte. Als dieser sich dann jedoch den Tarnumhang vom Körper gezogen hatte, hätte er fast erleichtert aufgelacht. Das Gefühl Potter lebendig zu sehen, nachdem er wenige Minuten zuvor noch geglaubt hatte, dass dieser tot war, war einfach unbeschreiblich gewesen. In diesen entscheidenden Sekunden hatte er den Entschluss gefasst, sich bei Potter zu bedanken. Wer wusste schon, wann er das nächste Mal eine Gelegenheit dazu bekam?

Und jetzt, jetzt standen sie hier. Er hatte sich bereits bedankt oder war immer noch mittendrin sich zu bedanken und irgendwie war alles anders gekommen. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und tauchte die Ländereinen in einen hellorangen Glanz. Potters Hand in seinem Nacken hielt ihn nicht mehr so verzweifelt an Ort und Stelle wie noch ein paar Sekunden zuvor, sondern war sanfter geworden und zog leicht an den dünnen Haaren. Ihr Kuss wurde ruhiger, leichter, federnder bevor er fast gänzlich beendet wurde. Trotzdem spürte er Potter’s Lippen immer noch an seinen.

„Du weißt, dass ich den ’Ich hasse Potter’ Brief trotzdem jede Woche erwarten werde oder?“, meinte der Gryffindor und er spürte jedes einzelne Wort an seinen Lippen.

„Den ersten schreib’ ich gleich heute Abend“, antwortete er ihm mit immer noch leicht belegter Stimme. Potter lachte leise, bevor er ihn noch einmal küsste. Und noch einmal. Und noch einmal.

Und er war sich sicher, dass dieser Tag in die Zauberergeschichte eingehen würde.


E N D E



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So, das war es auch schon wieder. Ich hoffe er hat euch gefallen. :)
Reviews sind immer herzlichst gern gesehen.
Beste Grüße! :]


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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