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Fanfiction

Geschenktes Herz - Geschenktes Herz

von GinHerDum

Es war wie jedes Jahr. Sie gingen den langen, weißen Flur hinunter, bis sie vor der dritten Tür an der linken Wand angekommen waren. Er klopfte einmal, obwohl er genau wusste, dass ihm niemals eine Antwort auf dieses Klopfen gegeben werden würde und doch tat er es immer, weil es sich so gehörte.

Wie jedes Mal war es wie ein Besuch bei Fremden. Er gehörte nicht hierher und doch kam er immer, wenn er konnte. Einerseits wollte er es selber, andererseits wusste er manchmal nicht, warum er überhaupt noch herkam. Er kannte sie nicht, sie kannten ihn nicht. Er konnte sie immer sehen, wenn er wollte, aber sie würden ihm nie auf eine seiner Fragen antworten können, selbst wenn sie es wollten. Manchmal hasste er es dort zu sein. Mittlerweile hasste er es fast immer.

Aber es waren seine Eltern.

Neville betrat den Raum wie jedes Jahr, bepackt mit einer Tüte voller Geschenke, die sie gemeinsam auspacken konnten und einem Strauß Blumen, den seine Oma besorgt hatte. Er sah schrecklich aus, hatte noch immer blutrote Schnitte im Gesicht und sein linkes Auge war blau und aufgequollen. Doch es war nichts gegen seinen Rücken, dessen Anblick er sich nicht einmal vorstellen wollte, weil er von all den Peitschenhieben noch immer schmerzte, obwohl er nun schon seit vier Tagen nicht mehr in der Schule war.

Seine Oma folge ihm. Sie hatten die letzten Tage nicht viel gesprochen, Neville hatte sich in den letzten Monaten verändert und sie wusste nicht, ob sie sich Sorgen machen musste, oder ob sie einfach nur stolz auf ihren Enkel und sein Durchhaltevermögen sein sollte.

Der Raum war geschmückt wie jedes Jahr. Auf den Nachttischen standen kleine Engelsfiguren, auf der Fensterbank hatte ein leuchtender Weihnachtsmann seinen alljährlichen Platz eingenommen. Der kleine Tannenbaum in der Ecke des Raumes war wie jedes Jahr geschmückt mir kleinen, hölzernen Schaukelpferden und roten Glaskugeln. Auf dem kleinen Tischstand die gläserne Vase, die jede Woche von seiner Oma frisch befüllt wurde, jedes Mal mit einem Strauß anderer Blumen, an denen Alice schon immer so gehangen hatte. Darunter lag wie immer das kleine, rote Deckchen, bedruckt mit goldenen Sternen, das Neville kannte, seit er in diesem Raum Weihnachten feierte. In diesem Zimmer, in dem seine Eltern gefangen waren, das er so sehr hasste, weil es nicht einen Funken Wohnlichkeit ausstrahlte, obwohl es die Schwestern Jahr für Jahr versuchten.

„Hallo, ihr beiden. Na, wie geht es uns heute?“, sagte Augusta in bemüht fröhlichem Ton. Sie wollte nicht, dass ihr Sohn und ihre Schwiegertochter mitbekamen, was sich in dieser Zeit alles in der Zaubererwelt abspielte.

Doch wie immer antwortete niemand der beiden. Neville fragte sich, warum sie überhaupt immer wieder fragte. Aber wahrscheinlich wusste sie einfach selber nicht, was man sonst sagen sollte.

Er stellte die große Tüte auf den Boden, nahm dann den alten, schon ziemlich verwelkten Strauß roter Christrosen aus der Vase und stellte den frischen Strauß wieder hinein. Augusta hatte Baldrian besorgt. Neville wusste, dass seine Mutter diese Blumen immer geliebt hatte, obwohl man sie eigentlich ausschließlich zum Brauen von Tränken benutzte. Alice hatte einst die Bedeutung jeder einzelnen Blume gekannt und Augusta wollte unbedingt, dass es noch etwas gab, das sie an die alten Zeiten erinnern konnte. Deswegen brachte sie immer wieder ihre Lieblingsblumen in das Zimmer und die kleinen, zart rosa schimmernden Blüten des Baldrian passten gut in das kleine Zimmer, auch wenn sie nicht sonderlich weihnachtlich waren.

Dann ging er auf seine Eltern zu und umarmte erst seine Mutter und anschließend seinen Vater.

„Hey, Mum. Dad. Frohe Weihnachten.“

Er setzte sich zu den beiden an den kleinen Holztisch, der schon seit Neville denken konnte, in dem Zimmer stand. Eine Zeit lang schwiegen sie. Dann erzählte Augusta seinen Eltern, wie stolz sie doch auf „den Kleinen“ war, weil er so sehr Widerstand gegen das neue Regime leistete.

Neville hörte nicht richtig zu, war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Er konnte sich nicht mehr auf die normalen Dinge konzentrieren, konnte keinen Moment entspannen. Seit er bei seiner Oma angekommen war, plagten ihn schreckliche Albträume von den Carrows, ihren Foltermaßnahmen und von Ginny, der es kein Stück besser ging als ihm.

Er hoffte die ganze Zeit, dass sie das alles durchhalten konnte. In den letzten Wochen hatte sie so abgebaut und ihren Lebensmut völlig verloren, dass Neville sich manchmal fragte, wie sie es überhaupt noch schaffte, morgens aufzustehen. Die Angst um Harry, Ron und Hermine hatte sie krank gemacht, noch dazu kam der Terror in der Schule, der wohl nie ein Ende nehmen würde.

„Dann fangen wir doch an!“ Augusta lächelte die drei an und nahm dann die Tasche, die Neville neben sich auf den Boden gestellt hatte und zog nacheinander die Pakete hervor.

Jeder von ihnen bekam eines. Langsam packten sie die Geschenke aus. Sie schwiegen, aber Frank und Alice lächelten. Geschenke zu bekommen war eines der wenigen Dinge, bei denen man ihnen ansehen konnte, was sie dachten.

Neville machte es immer unendlich traurig das zu sehen. Er hätte alles dafür gegeben, auch nur einmal mit ihnen sprechen, ihnen erzählen zu können, was im Moment passierte, zu hören, was er tun sollte, was sie getan hätten.

Er liebte seine Eltern. Irgendwie. Aber konnte er es nicht zeigen. Er kannte sie ja nicht einmal richtig. Sie waren keine Menschen mehr. Nur noch leere Hüllen, die umherlaufen, schlafen und essen konnten. Aber sie waren kaputt, hatten alles gegeben um niemanden zu verraten. Er sollte stolz auf sie sein. Das war er auch. Irgendwie.

Frank und Alice hatten neue Oberteile bekommen. Neville lächelte seine Eltern an, als sie ihm stolz zeigten, was sie bekommen hatten. Er selber dankte seiner Oma leise, nachdem er das Buch, das sie ihm gekauft hatte in den Händen hielt.

Penelopes beste Heilmittel.

Es war lieb gemeint, darüber war er sich im Klaren, aber es machte ihn traurig, weil sie ihm auf diese Weise sagte, dass er seine Wunden selber versorgen musste.

Schon länger lief das so. Folteropfern war es verboten worden, seine Wunden im Krankenflügel behandeln zu lassen. Nur selten hatte es Madam Pomfrey geschafft, Neville und Ginny unauffällig Heilmittel mitgeben zu können. Hogwarts war die reinste Hölle geworden.

„Ich geh uns mal einen Kaffee holen. Neville, du auch, oder lieber ein Kakao?“ Augusta lächelte unsicher.

Neville nickte nur. Ihm war es egal, was er bekam. Sie verließ den Raum mit eiligen Schritten und nun war Neville allein mit seinen Eltern. Einer der wenigen Momente. Selten ließ ihn seine Oma allein mit ihnen in einem Raum, aber anscheinend hatte auch sie durch die neuen Umstände ihre Prioritäten geordnet.

Die leeren Blicke von Frank und Alice verursachten bei Neville eine Gänsehaut. Plötzlich dachte er an Harry. Auch er schaute so, wenn etwas nicht mit ihm stimmte. Nachdem sein Patenonkel gestorben war hatte er monatelang so geschaut und auch nachdem Dumbledore gestorben war, auf seiner Beerdingung.

Harry. Er war jetzt irgendwo mit Hermine und Ron. Auf einer Mission. Viele Leute meinten, die drei würden sich verstecken, aber Neville war sich sicher, dass das nicht stimmte. Niemals würden sie fliehen. Dazu waren sie immer schon viel zu mutig, entschlossen gewesen.

Er fragte sich, wie es ihnen wohl ging. Ob sie überhaupt noch alle lebten. Der Gedanke versetzte Neville einen Stich in die Brust. Er wollte sich es nicht vorstellen, aber er wusste genau, dass im Moment nichts sicher war. Harry lebte noch, das wusste Neville. Wenn man ihn bekommen hätte, dann hätte man es auf jeden Fall mitbekommen. Aber Ron und Hermine waren ein Schlammblut und ein Blutsverräter auf der Flucht. Sollte man die beiden finden, würde man sie umbringen, ohne dass irgendjemand etwas davon erfährt.

Vor zwei Jahren hatten sie sich hier getroffen. Da hatten die drei es erfahren. Was mit seinen Eltern geschehen war. Warum er bei seiner Oma lebte. Damals hatte er es anfangs schrecklich gefunden. Hatte er doch so oder so schon immer einen schweren Stand in der Schule gehabt, hatte immer als Versager dagestanden. Aber sie hatten niemandem davon erzählt, hatten es für sich behalten.

Harry, Hermine und Ron waren seine besten Freunde gewesen. Und das hatten sie damit gezeigt.

Wieder schaute er zu seinen Eltern und noch immer blickten die an die Wand hinter ihm.


Tränen stiegen Neville in die Augen. Er hatte niemanden mehr, fühlte sich auf einmal schrecklich allein. Die letzten Wochen hatte er gemeinsam mit Ginny überstanden, auch ihr war es schrecklich ergangen, aber zu Hause hatte er das Gefühl, dass niemand ihn verstand. Seine Eltern verstanden sowieso schon lange nichts mehr und auch seine Oma konnte nicht nachvollziehen, was er durchmachte und wofür er das alles tat.

Nachdem die Tränen es einmal geschafft hatten, nach oben zu dringen, waren sie unaufhaltsam. So lange hatte er versucht stark zu sein. Für Ginny, für Luna, für die DA. Aber es musste einfach heraus.

Es war Weihnachten. Das Fest der Liebe. Aber es gab keine Liebe mehr. Nicht in dieser Zeit. Es herrschte Krieg.

Neville fühlte sich schrecklich leer, glaubte nicht mehr daran, dass sie es schaffen konnten, diesen Krieg zu gewinnen. Es war unmöglich, die anderen waren einfach zu stark. Harry, was auch immer er vorhatte, würde es nicht schaffen können und auch Neville, der mit allem Willen versucht hatte, auf Hogwarts das Gute zu erhalten, glaubte nicht, dass er es noch ein halbes Jahr so aushalten konnte.

Au einmal spürte er etwas Warmes auf seiner Hand. Er schaute auf und sah die Hand seiner Mutter auf der Seinen liegen. Langsam zog sie die Hand an sich und legte sie auf ihr Herz. Neville spürte den Herzschlag seiner Mutter und eine Wärme durchströmte ihn.

Sie lächelte ich an, schaute ihm direkt in seine Augen. Als würde sie ihm sagen wollen, dass sie immer für ihn da sein würde.

Neville lächelte zurück und es war, als würde seine Mutter ihm ein Stück Hoffnung übertragen. Da war noch dieser kleine Funken, der daran glaubte, dass sich alles zum Guten wenden kann, wenn man nur genug daran glaubt. Diese Hoffnung, dass es etwas gibt, das das Böse besiegen kann.

Und in diesem Moment glaubte Neville. Er glaubte daran, dass er es schaffen würde, dass er alle Schmerzen ertragen konnte, wenn es jemanden gab, der ihn liebte.

Bellatrix Lestrage hatte es geschafft seinen Eltern den Verstand zu rauben. Sie hatte es geschafft, ihnen ein richtiges Leben zu nehmen. Sie hatten alles verloren.

Aber eines hatte sie damals nicht verstanden. Etwas, das sie wohl niemals würde verstehen können. Seine Eltern hatten Neville geliebt. Und sie liebten ihn noch immer. Mit einem Mal verstand Neville auch, was Harry meinte, wenn er sagte, dass es etwas gab, mit dem sie Voldemort besiegen konnte. Auch er verstand es nicht. Denn es gab etwas, das viel mächtiger war, als jeder Zauber, als jeder Trank oder Fluch.

Seinen Eltern war der Verstand genommen worden. Aber ihre Liebe würde ihnen niemals jemand nehmen können. Liebe war unendlich. Mit dieser Liebe konnten sie alles schaffen.

Weinachten ist das Fest der Liebe. Und Neville liebte.

Auch wenn er es so selten spürte, er liebte seine Eltern über alles. Und mit der Hand auf dem Herz seiner Mutter wusste er, dass auch sie ihn liebten.

Einen Moment ließen beide ihren Blick auf den kleinen Blumenstrauß zwischen ihnen fallen. Und es war, als könnten die Blumen sprechen. Es war, als würden sie in diesem Moment alles aussprechen, wozu seine Mutter nicht mehr in der Lage war.

„Ich werde dich beschützen!“


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch