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Fanfiction

What a horrible disaster! - Das Promi-Paar

von Dreamcatcher

Hallo meine lieben Leser!

Da komm ich doch aus dem Urlaub zurück und finde einen ganzen Hafen neuer Kommentare vor - ich bedanke mich ganz herzlich für euer FB, es ist immer wieder sehr aufbauend! :D
Entschuldigung noch einmal, dass ihr auf dieses Kapitel besonders lange warten musstet, aber ich hatte eine Menge zu tun - ich schreib ja schlielich nicht nur an „What a horrible disaster!“, sondern auch an eigenen Geschichten! ;)
An dieser Stelle muss ich eine Ankündigung machen, und zwar ... dass dieses hier das vorletzte Chap meiner FF sein wird. Ja, leider ist es so, und ihr könnt mir glauben, dass ich nichts lieber tun würde, als noch zwanzig Chaps mehr zu schreiben (an Ideen mangelt es nicht^^), aber ich möchte mich wieder intensiver meinen „eigenen“ Projekten widmen.
Außerdem hat die Geschichte einen Verlauf genommen, deren Ende jetzt (nach 50 A4-Seiten^^) einfach vor der Tür steht. Basta! *gg*

Viel Spaß wünsch ich euch deshalb beim Lesen,
genießt das vorletzte Chap und gebt wieder schön viel FB!

Eure Dreami *knuddelz euch alle ganz doll durch


_________________________________________________________________






Es war schwer zu beschreiben, welches Gefühl Hermine am stärksten erfüllte, als sie Hand in Hand mit Draco das Bad der Vertrauensschüler verließ - pure Glückseligkeit oder reines Erstaunen. Draco Malfoy liebte sie. Er liebte sie. Sie ließ sich diesen Gedanken immer und immer wieder auf der Zunge zergehen. Und den Gedanken an das, was sie in der letzten Stunde zusammen gehabt hatten - sie konnte es noch immer nicht fassen.
„Ich kann es nicht glauben“, flüsterte ihr Draco ins Ohr.
Sein Atem strich ihr warm über die Haut und schon allein das reichte aus, um ihr eine Gänsehaut über den Rücken kriechen zu lassen. Und als ob er es ahnte und sie vollkommen dahinschmelzen lassen wollte, strich er ihr liebevoll durch das feuchte Haar und küsste sie auf den Scheitel. Sie dachte an seinen wunderbaren Körper, doch bevor sie das Verlangen nach ihm erneut übermannen konnte, drückte sie sich zärtlich von ihm weg und lief langsam weiter.
Die Gänge waren leer und wie ausgestorben - kein Wunder, denn schon wieder hatten sie die Ausgangssperre schmerzlich überschritten. Und auch diesmal sollten sie nicht ungeschoren davonkommen.
„Mr Malfoy - Miss Granger! Was in aller Welt treiben sie hier?“
Sie fuhren herum - und blickten in das entsetzte Gesicht Professor McGonagalls, die in Morgenmantel und Schottenhut ausstaffiert und mit brennendem Kerzenleuchter bewaffnet vor ihnen aus dem Boden gewachsen war. Ihre Augen weiteten sich hinter den quadratischen Brillengläsern, als sie Hermines Hand in der Dracos sah, und das Wachs der schief gehaltenen Kerzen tropfte ihr auf den Ärmel.
Schnell riss sich Hermine von Draco los und trat ein paar hastige Schritte zur Seite - wobei sie über ihren Bademantel stolperte, ihr eines der Champagnergläser aus der Hand rutschte und klirrend zu Bruch ging. Das Geräusch zerbrechenden Glases schien eine Ewigkeit in den Gängen wiederzuhallen und die Röte, die sich auf Hermines Wangen ausgebreitet hatte, nahm einen spürbaren dunkelroten Stich an.
Professor McGonagalls Augen wanderten von dem zerbrochenen Glas am Boden über die Flasche in Hermines Hand und zu ihren nassen Haaren. Dann endlich blieben sie an Draco hängen, dessen Miene eine Mischung aus Hochmut und Verschlossenheit ausstrahlte.
„Sie beide ...“, krächzte McGonagall und wedelte hilflos mit der Hand zwischen ihnen hin und her. Sie räusperte sich vernehmlich, fand ihre Sprache wieder und setzte erneut an. „Sie beide täten gut daran ... in ihre Schlafräume zurückzukehren ... jawohl. Und - das Glas beseitigen Sie bitte, Miss Granger. Die Flasche nehme ich.“
Mit zitternder Hand und einem beinahe panischen Ausdruck in den Augen nahm sie die Champagnerflasche von Hermine entgegen und steckte sie in eine der weiten Taschen ihres Morgenmantels.
„Das sind zwanzig Punkte Anzug für sie beide - nun gehen Sie schon, bevor ich mich noch vergesse!“
Hermine murmelte kaum hörbar „Reparo“ und hob das heile Glas wieder auf. Dann, ohne ein weiteres Wort zu wechseln und zu eingeschüchtert, um noch einen Blick auszutauschen, trennten sich Hermine und Draco und ließen eine völlig verdatterte McGonagall inmitten des Flurs stehen.

Hermine tat in dieser Nacht kein Auge zu. Was um Himmels Willen hatte Professor McGonnagall nur geritten? Zwanzig Punkte für jeden von ihnen ... das war gar nichts. Das war ein Witz!
Während Hermine an die dunkle Decke ihres Baldachins starrte, zählte sie in Gedanken all die Vergehen auf, bei denen Professor McGonagall sie an nur einem Abend ertappt hatte: erstens, sie hatten die Ausgangssperre missachtet und sich spät in der Nacht in den Gängen herumgetrieben. Zweitens, sie hatte die beiden auf frischer Tat mit Alkohol erwischt - Champagner war etwas anderes als Butterbier oder Ingwer-Sekt. Das Alkoholverbot stand in den Top Ten der Regelverstöße in der Schulordnung. Drittens, es war mehr als offensichtlich gewesen, dass sie beide das Bad der Vertrauensschüler genutzt hatten, und was für Hermine die Peinlichkeit der Angelegenheit noch steigerte, war die schlichte Tatsache, dass es ausschließlich den Jungs vorbehalten war. Und viertens - und das war die ungeheuerlichste Missetat - sie hatte sie beide gesehen - Draco und sie, Hermine, die offiziell neben Harry wohl seine schlimmste Erzfeindin war. Hand in Hand, nah beieinander, sich küssend ... es bedurfte keiner Denkakrobatik, um dahinter zu kommen, was zwischen ihnen geschehen war.
Hermine atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Als sie Professor McGonagalls entgeistertes Gesicht gesehen hatte, war sie sich sicher gewesen, dass sie von der Schule fliegen würde.

Der nächste Morgen war einer der seltsamsten, die Hermine je auf Hogwarts erlebt hatte. Sie stand als erste der Gryffindors auf und tigerte ruhelos und hibbelig im Gemeinschaftsraum umher. Und das Seltsamste von allem: sie brachte nicht die Ruhe auf, eines ihrer Bücher aufzuschlagen und zu lernen.
Die ersten Schüler kamen verschlafen die Treppen zu den Schlafsälen herunter. Unter ihnen waren Dennis und Colin Creevey, die, nach allem, was Hermine aus ihrem aufgeregten Geschnatter heraushören konnte, den wolkenlosen Samstag für einen Ausflug zum See nutzen wollten, um ein paar Schnappschüsse vom Riesenkraken zu machen. Dennis überlegte gerade lautstark, ob sie wohl Lakritzschnappern zum Anlocken benutzen konnten oder ob die Schnappern überhaupt schwimmen konnten und wenn, ob sie dann dem Kraken in die Tentakeln beißen würden, als Colin Hermine entdeckte. Sofort wurde er puterrot.
„Hermine?“, sagte er schüchtern und fingerte an seiner Kamera herum.
„Was gibt's?“, fragte sie gutgelaunt und ließ sich auf einen Sessel sinken.
„Ehem ... ich wollte nur fragen, ob es dir gut geht ... soweit.“
„Wie bitte?“
„Na ja ...“ Er räusperte sich und lief, wenn es überhaupt ging, noch röter an als zuvor. „Alle reden über die Sache mit dir und Malfoy ... du weißt schon, das auf dem Halloween-Ball. Sie sagen, du würdest jetzt völlig durchdrehen ... du würdest die verführerische Badenixe spielen oder so - Michael Corner hat was gesagt von wegen, er hätte von einem Siebtklässler aus Slytherin gehört, dass Snape gestern in Zaubertränke so etwas erzählt hat ...“
Hermine spürte, wie sie bei Colin´s Gestotter plötzlich selbst rot anlief. Snape konnte von ihrem zweiten und offensichtlich intensiveren Badbesuch mit Draco nur über Professor McGonagall erfahren haben. Und nach dem, was Colin da behauptete, sah es ganz so aus, als hätte er - aus Rache, da sich Draco seine Warnung nicht zu Herzen genommen hatte - vor versammelter Slytherinmannschaft darüber ausgepackt.
Sie ließ unruhig den Blick durch den Raum gleiten - zum ersten Mal seit ihrem ganzen Gefühlschaos vielen ihr die neugierigen, misstrauischen und ablehnenden Mienen der anderen auf.
„W-was hat er erzählt?“, begann sie nun auch zu stammeln.
„Das ihr beide gestern zusammen im Bad der Vertrauens -“
„Schon gut, schon gut!“, unterbrach sie Colin hastig (ihr war unangenehm bewusst geworden, dass es seltsam still um sie war, als würde jeder der Anwesenden angestrengt lauschen). Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut und verspürte das drängende Verlangen, schnellstmöglich den Raum zu verlassen.

Eilig stürmte sie durch das Portraitloch nach draußen. Früher als sonst erreichte sie die Große Halle, die sich nur gemächlich füllte. Sie warf einen kurzen Blick zum Tisch der Slytherins - Draco war noch nicht da.
Eine halbe Stunde später beim Essen hatte sie sich tief über ihre Kornflakesschale gebeugt und versuchte die bohrenden Blicke jedes Einzelnen in der Halle zu ignorieren. Ginny hatte sich neben sie gesetzt.
„Luna hat mir von deinem Liebeskummer erzählt“, flüsterte sie und wirkte ziemlich beunruhigt. „Ich hab gehört, dass du gestern Abend mit Malfoy -“
„Was?“
„Ehem ... nun ja, Colin hat da sowas erzählt, und Michael Corner ...“
„Oh nein ...“ Hermine vergrub ihr Gesicht in den Händen.
„Hermine!“
Ron und Harry waren angekommen. Wollten sie sie jetzt auch noch in die Zange nehmen?
„Wir wollten gerade -“, begann Ron, doch weiter kam er nicht; ein gutes Dutzend Eulen steuerte laut schreien auf sie zu, rauschten über eine Schüssel Rührei hinweg (ein paar grau-weiße Tupfen brachten das Gelb nun viel besser zur Geltung) und stürzten auf Hermine hinunter.
„Was zum -“, begann sie und untersuchte die verschiedenen Umschläge nach Absendern, doch entweder hatten die Schreiber darauf verzichtet, um anonym zu bleiben, oder sie hatten es einfach nicht für nötig gehalten.
„Doch nicht wieder Bubotubler-Post?“, fragte Ron in wachsamen Tonfall.
Hermine schüttelte verwirrt den Kopf und öffnete einen der Umschläge.
Der erste Brief enthielt ein fleckiges Stück Pergament, auf welches in schludrigen Lettern geschmiert stand:

Halt dich zurück, Schlammblut. Entweder, du weißt, wo die Grenzen liegen, oder es wird Probleme geben.

„Wer hat den diesen Mist zusammengehauen?“, erboste sich Ginny, die über ihre Schulter mitgelesen hatte.
„Vermutlich irgendein Slytherin“, sagte Hermine verzweifelt und öffnete den nächsten Brief. „Du denkst, nur weil du schlauer bist als die Meisten, kannst du dir alles erlauben, Granger. Meine Freunde und ich sind der Meinung, dass du diese Gerüchte nur verstreust, um dich wichtig zu machen. Als ob du dich nachts im Schloss herumtreiben würdest - willst du uns etwa auf die Schippe nehmen?“
„Woher wissen auf einmal alle davon?“, flüsterte Ginny nervös und lehnte sich so über den Tisch, dass die Briefe vor Neugierigen abgeschirmt wurden.
„Keine Ahnung“, erwiderte Hermine. „Snape muss über uns ausgepackt haben. Oder Pansy ist irgendwie dahinter gekommen ...“ Bei dieser Vorstellung wurde ihr schlagartig übel.
„Gib mal her“, sagte Harry, der das erste Mal die Initiative in dieser Angelegenheit ergriff und riss Ron einen der Briefe aus der Hand. „Ist ja nicht möglich, dass auf einmal jeder über diese Bad-Geschichte bescheid wissen will ...“
„Woher weißt du denn eigentlich davon?“, entfuhr es Hermine, die langsam aber sicher das Gefühl hatte, den Kopf zu verlieren. Waren sie und Draco etwa zum Schulgesprächsthema Nummer eins aufgestiegen?
„Ron hat's mir heute morgen erzählt“, erwiderte er achselzuckend. Er hatte einen bemüht lässigen Ton aufgesetzt, doch an seiner Miene und den zusammengepressten Lippen erkannte sie, dass er schwer mit dieser Tatsache zu kämpfen hatte.
„Ron?“, entgeisterte sich Hermine und warf ihm einen zornigen Blick zu.
Der hob ebenfalls die Schultern.
„Na ja, weißt du, heute morgen im Gemeinschaftsraum ... du warst schon weg und alle haben bloß noch über dich geredet.“
Harry begann eilig, aus einem der Briefe vorzulesen.
„Ich weiß schon seit einer geraumen Weile von dir und du weißt schon welchem Jungen“, las er stirnrunzelnd vor. „Und ich will dir nur sagen, dass wir eine geheime Clique gegründet haben, die euch beide unterstützt. Wir wollen, dass der ewige Krieg zwischen Slytherin und Gryffindor aufhört und glauben fest daran, dass eure Liebe die tiefen Kluften des Hasses überwinden wird!
Wir sind die Dramines, wir wollen den Frieden!
Eine engagierte Schülerin.“
„Meine Fresse“, murmelte Ron, „ihr seit ja richtige Berühmheiten geworden ...“ Doch er unterbrach sich, denn Ginny hatte ihm einen festen Stoß in die Rippen gegeben.
Der nächste Brief lautete:

Hallo Hermine Granger!
Das mit dir und Malfoy ist mir eigentlich total egal, da ich mich für Romanzen nicht interessiere. Ich wollte dir nur sagen, dass du dich nicht von den vielen Großmäulern hier ins Boxhorn jagen lassen und dein Ding machen sollst.
MfG,
Ein Ravenclaw

Die nächsten vier Briefe ähnelten sehr den ersten beiden; entweder man beschimpfte sie oder teilte ihr mit, dass sie eine arrogante Wichtigtuerin sei, die insgeheim den ganzen Trubel in tiefsten Zügen genoss.
Ginny hatte einen der Umschläge geöffnet und las leise flüstern vor: „Draco ist der süßeste Typ der Schule, war ja klar, dass du ihn dir wieder angelst, schließlich hast du ja auch immer die besten Noten. Na ja. Ich wusste, dass ich keine Chance habe, ich bin ja schon zu schüchtern, um mit ihm allein in einem Gang zu laufen.
Jedenfalls, viel Spaß mit ihm, er kann bestimmt total gut küssen. Oh, wenn ich schon daran denke ... Nein, ich bin über ihn hinweg, keine Bange, und selbst wenn ich's nicht wäre, würde es ja doch nichts an der Sache ändern, weil ich so schüchtern bin.
Bye.“
„Uähh!“, machte Ron. „Das ist zu viel ... wie kann man nur solchen Bockmist denken und auch noch aufschreiben?“
„Der letzte Brief“, seufzte Hermine, fischte unter all den zerknüllten Zetteln einen hellgelben Umschlag heraus und öffnete ihn. In verschnörkelter Schrift stand eine Art Reim darin:

Es waren einst zwei junge Schüler

Ihr Umgang konnte sein nicht kühler.
Sie hassten beid´ einander sehr
Und wollten sich versöhnen nimmermehr.

Doch eines Nachts, da war´s so weit
Und sie für ihres Schicksals Weg bereit:
Die Liebe machte sie volltrunken
Im warmen Wasser sind sie tief versunken.

Drum ward die Hochzeit bald gefeiert
Und manches Liedlein leis geleiert
Und alle freuten sich so sehr
Denn wahre Liebe gibt´s kaum mehr!


PS: ich werd versuchen, das Lied dem Sprechenden Hut anzudrehen, er MUSS daraus das neue Schullied machen!!

Zum krönenden Abschluss endlich kamen zwei sehr kurze Briefe, deren Verfasser jeweils mit einem magischen Kugelblitz und einer Wasserbomben-Offensive drohten, sollten sie erfahren, dass Hermine tatsächlich etwas mit Draco Malfoy im Vertrauensschülerbad gehabt hatte.
„So wie´s aussieht, sind du und Draco zu einer Art Promi-Paar geworden“, meinte Ginny und fegte die Papierknüller vom Tisch.
„Was für ein Alptraum“, murmelte Ron und begann mit zusammengezogenen Augenbrauen Schinkenbrötchen in sich hineinzustopfen.


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