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Fanfiction

Es gibt mehr als wir sehen - Unterhaltungen

von ChrissiTine

Unterhaltungen

James war, und es gab kein besseres Wort dafür, einfach glücklich. Er hätte nie für möglich gehalten, dass ihn ein Mädchen so glücklich machen könnte, mit Ausnahme von Lily natürlich.

Aber Emily war anders. Es gab auch dafür kein besseres Wort, sie war einfach anders. Anders als die Mädchen, mit denen er früher allerhöchstens für eine Woche zusammen war.

James hatte immer so ein Bauchkribbeln, wenn er mit Emily zusammen war, er war glücklich, wenn er mit Emily zusammen war. Es war alles so einfach, so unkompliziert. Nichts anderes war wichtig, außer dieser netten, lustigen und hübschen Person, die ihm immer so ein bezauberndes Lächeln schenkte.

Es war irgendwo eine Art Flucht, eine Flucht vor der Realität, vor der Gefahr, die Voldemort mit sich brachte. Der Gefahr, der auch James' Eltern, die Auroren, tagtäglich ausgesetzt waren.

"Hey!", rief er gespielt sauer, als Emily ihm eine Ladung Schnee ins Gesicht warf. Es war Anfang Dezember und alles um Hogwarts war weiß. Dann wirkte Hogwarts immer wie ein Märchenschloss.

"Lass das!", rief Emily und lief quietschend davon, als James einige Schneebälle verhexte und hinter ihr herjagte. "Protego!" Die Schneebälle prallten einige Zentimeter vor Emily ab und flogen zurück zu James. Er wurde ein weiteres Mal im Gesicht getroffen und sah aus, als hätte er eine Pudelmütze auf dem Kopf.

Emily lächelte siegesgewiss und setzte dann einen mitleidigen Blick auf. Sie kam auf ihren Freund zu und begann damit seinen Kopf schneefrei zu machen. Tief in ihre Arbeit versunken bemerkte sie nicht wie James, hinterhältig wie er nun einmal war, langsam ihre Arme umfasste, und sie sich über die Schulter warf.

Emily stieß einen erschrockenen Schrei aus und fing wie wild an herumzuzappeln, aber James achtete nicht auf sie, ging einige Schritte und warf sie dann mit voller Wucht in den Tiefschnee. Emily wollte ihn allerdings nicht einfach so davonkommen lassen und zog ihn mit sich nach unten, in das weiße Nass.

James musste sich abstützen, sonst wäre er direkt auf Emily gelandet und rollte sich etwas zu Seite. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, der allerdings nichts mit der Kälte zu tun hatte.

Sie schenkte ihm eins ihrer wunderschönen Lächeln, er erwiderte es und wischte etwas Schnee aus ihren Haaren. Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft.

Emily schlang ihre Arme um ihn und intensivierte den Kuss noch etwas. Beiden war, trotz der Minusgrade, die hier herrschten, angenehm warm.

/-/

Weder Emily noch James bemerkten, dass sie beobachtet wurden.

Lily stand an einem Fenster des Gryffindorgemeinschaftsraumes und lehnte ihre Stirn an die kühle Scheibe. Mit traurigen Augen verfolgte sie die Bewegungen des verliebten Pärchens dort unten im Schnee.

Sie befanden sich nicht weit von der Peitschenden Weide entfernt, dort, wo James Lily mit freiem Oberkörper versorgt hatte, wo er ihr gezeigt hatte, dass er auch anders sein konnte.

Und jetzt, wo sie endlich ihre Meinung über ihn geändert hatte, wo sie verborgene Gefühle für ihn entdeckt hatte, da gab es ein anderes Mädchen an James' Seite.

Lily fragte sich manchmal, ob James sich von Emily trennen würde, wenn er von ihren Gefühlen erfuhr, aber wenn sie ihn so glücklich mit Emily sah, glaubte sie nicht daran.

Lily hatte ihre Chance gehabt, damals, als sie sie nicht nutzen wollte, und jetzt, wo sie bereit dafür war, gab es keine Chance mehr für sie.

Sie musste sich wohl oder übel damit abfinden, dass sie nie mit James zusammen sein würde, er hatte es ja auch geschafft, über sie hinweg zu kommen, obwohl Lily sich in ihrer momentanen Gefühlslage fragte, wie in aller Welt er das geschafft hatte.

"Ach Lily." Sarah war neben ihre Freundin getreten und seufzte mitleidig. "Du solltest wirklich über ihn hinweg kommen."

"Glaubst du nicht, dass ich das versuche? Glaubst du nicht, dass ich versuche, diese Gefühle loszuwerden? Aber du hast eine Ahnung, wie schwer das ist.", sagte Lily wütend, nicht auf Sarah, sondern auf sich selbst, weil sie sich so herunterziehen ließ, weil sie es nicht schaffte, über James hinwegzukommen.

Wütend lief Lily die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hoch. Sarah sah ihr seufzend hinterher und warf noch einen Blick aus dem Fenster, wo James und Emily immer noch im Schnee saßen und sich liebevoll küssten.

Sarah konnte Lily verstehen, wenn sie in einen Jungen verliebt wäre, der mit einem anderen Mädchen so offensichtlich glücklich war, dann wäre sie auch traurig und wütend. Aber so konnte es nicht weitergehen.

Sarah wollte ihre beste Freundin zurück. Die Freundin, mit der sie lachen und Spaß haben konnte, und keine gereizte und unglückliche Freundin.

"Was ist denn mit Lily los?", wollte Remus wissen und kam zu Sarah. Auch die zwei waren gut befreundet, denn sie hatten einen ähnlichen ruhigen Charakter, waren aber trotzdem für viele Späße zu haben.

"Sie ist unglücklich verliebt.", seufzte Sarah.

"Das kann sehr schmerzhaft sein.", meinte Moony. "Ich weiß noch wie James manchmal drauf war, wenn Lily ihn abgewiesen hatte."

"Was für eine Ironie.", murmelte Sarah leise. Remus hatte sie allerdings verstanden.

"Was denn für eine Ironie?", fragte er verwirrt. Sarah zeigte zu James und Emily, die eine Schneeballschlacht angefangen hatten. Remus schien zu verstehen. "Du meinst Lily ist in James...?" Sarah nickte. "Das ist dann wirklich Ironie.", stimmte er ihr schließlich zu.

"Das Ganze nimmt Lily ziemlich mit."

"Kann ich gut verstehen."

"Was kannst du verstehen?", fragte Sirius neugierig.

"Das es draußen kalt ist.", meinte Remus schnell.

"Bitterkalt.", fügte Sarah hinzu. Sirius blickte aus dem Fenster und bemerkte James und Emily, die inzwischen Wasserstrahlen aus ihren Zauberstäben aufeinander abfeuerten.

"Unser Traumpaar.", sagte Padfoot. Es war unklar, ob er sich über seinen besten Freund lustig machte oder sich für ihn freute, wahrscheinlich war es beides. "Was ist denn mit Lily los? Hast du sie so gelangweilt, Sarah?"

"Ihr geht es nicht gut."

"Was hat sie denn?"

"Nichts, was lebensgefährlich ist, Sirius.", sagte Sarah und ging zu ein paar Sesseln. Sirius zog Remus hinter sich her und sie setzten sich ebenfalls.

"Es ist wegen James, nicht wahr?", fragte Sirius ernsthaft und lächelte leicht, weil Sarah ihn erstaunt anstarrte.

"Woher...?"

"Ich bin nicht so blöd, wie manche vielleicht glauben. Es ist doch offensichtlich. Lily hat sich seit dem bestimmten Vorfall damals anders gegenüber James verhalten, und seit James mit Emily zusammen ist, wirkt Lily immer trauriger, besonders, wenn die Beiden in der Nähe sind."

"Seit wann weißt du davon?"

"Schon eine ganze Weile.", sagte Sirius gelassen und sein Lächeln verbreiterte sich etwas, angesichts der immer erstaunter werdenden Miene Sarahs.

"Und wirst du James davon erzählen?"

Sirius schüttelte den Kopf. "Nein. Er hat verdammt lange gebraucht um über Evans hinweg zukommen. Und er scheint ziemlich glücklich zu sein. Wenn er jetzt erfährt, dass Lily ihn mehr mag, als eine Schulsprecherin den Schulsprecher, dann wäre er wahrscheinlich hin und her gerissen.", erklärte Sirius. "Was?", fragte er angesichts der Gesichtsausdrücke von Sarah und Remus. "Er ist mein bester Freund, ich werde wohl noch wissen, wie er sich fühlt.", sagte Padfoot entrüstet.

"Und Lily ist meine beste Freundin. und sie leidet verdammt unter dieser Situation."

"Na und? Hat es sie interessiert, wie James sich nach ihren ganzen Absagen gefühlt hat? Sie probiert jetzt nur von ihrer eigenen Medizin. Und es wird vorbei gehen. James hat es doch auch geschafft.", sagte Sirius, der langsam aber sicher sauer wurde. Er sprang auf und lief zu seinem Schlafsaal.

"Was war das denn?", fragte Sarah perplex.

"Das war Sirius, der beste Freund von James Potter."

"Meinst du wir sollten James davon erzählen?", fragte Sarah unsicher.

"Ich sehe das wie er. James hat lange gebraucht, um Lily zu vergessen. Und er ist endlich glücklich. Lily wird ihn auch vergessen, es dauert eben nur eine Weile. So ist es eben, wenn man verliebt ist."

"Wieso weißt du das so genau, Remus. Es kam mir nie so vor, als ob du jemals wirklich verliebt warst."

"War ich auch nicht. Weil ich solche Gefühle nicht an mich heranlasse.", sagte Remus leise und traurig.

"Warum denn nicht?"

"Ich habe meine Gründe.", seufzte Remus und verließ anschließend den Gemeinschaftsraum.

Sarah war froh, dass sie keine Probleme mit Jack hatte, sie konnte verstehen, dass sie James einfach sein Glück lassen wollten.

/-/

Lily saß auf ihrem Bett im leeren Schlafsaal und hatte die Arme um ihre Knie geschlungen. Tränen liefen ihr über die Wangen.

Warum?

Warum nahm sie das Ganze so mit?

Sie hatte schon öfters Jungen gemocht, mit denen sie nicht zusammensein konnte, aber niemals hatte sie etwas so mitgenommen, wie diese Situation.

Es war doch nur James.

Der nette, verdammt gutaussehende James, mit dem süßen Lächeln und der tollen Augen.

Wieso hatte sie ihn nicht schon letztes Jahr so gesehen wie jetzt? Dann wäre sie nun an Emilys Stelle, dann wäre sie glücklich.

Wieso hatte James sie jetzt schon aufgeben?

Wütend packte sie ein Kissen von ihrem Bett und warf es mit voller Wucht gegen die Tür, die just in diesem Moment aufging. Sarah fing überrascht das Kissen auf.

"Lily.", sagte sie erstaunt und gleichzeitig auch mitleidig.

"'Tschuldige, Sarah.", meinte Lily resignierend und ließ sich nach hinten fallen. "Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."

"Du bist verliebt.", sagte Sarah und setzte sich zu Lily. Sie strich ihr beruhigend über den Arm.

"Ich weiß nicht, warum mich das so mitnimmt. Ich bin siebzehn, ich müsste eigentlich schon sehr viel erwachsener sein."

"Du warst vorher einfach noch nicht richtig verliebt, Lily. Das ist alles. Und auch das wird wieder vorbei gehen. Du weißt doch noch, wie ich mich damals bei Jack angestellt habe."

Lily lächelte leicht. Ja, Sarah hatte sich damals ziemlich bescheuert verhalten, aber es war alles gut ausgegangen, und sie waren jetzt ziemlich glücklich zusammen.

"Lily, irgendwann wirst du auch den Richtigen finden, ihn heiraten und dann ganz viele süße Kinder mit ihm haben. Und dann wirst du dir irgendwann ziemlich blöd vorkommen, weil du dich jetzt so angestellt hast.", sagte Sarah.

Lily nickte. "Ja schon, aber das ist die Zukunft, ich weiß, dass es irgendwann nicht mehr so schlimm sein wird. Aber jetzt ist es schlimm, verstehst du?"

"Ich weiß. Lily, du solltest mal wieder ausgehen. Es gibt genug nette Jungs."

"Ich glaube das bringt jetzt nichts, Sarah. Der Junge würde am Ende nur flüchten.", versuchte Lily einen kleinen Witz.

"Kann ich dir irgendwie helfen?"

"Nein. Ich glaube damit muss ich wirklich alleine fertig werden. Außerdem hast du doch in fünf Minuten ein romantisches Date mit Jack in der Bücherei, oder täusche ich mich da?" Sarah sah erschreckt auf ihre Armbanduhr.

"Beim Merlin! Du hast Recht.", rief sie und rannte durch die Tür nach unten.

Lily sah ihr lächelnd nach. Sarah war manchmal wirklich zerstreut. Aber sie hatte Lily etwas aufgeheitert. Es konnte nur besser werden.

/-/

James kam mit roten Wangen zur fetten Dame. Er hatte Emily gerade zum Ravenclawturm gebracht und wollte in seinen Schlafsaal. Er wurde beinahe von Sarah umgerannt.

"Ein Date mit Jack?", rief er. Sie nickte im Laufen.

"Ich bin spät dran."

"Viel Spaß.", wünschte James ihr.

"Danke." Und schon war Sarah um eine Ecke verschwunden. James kletterte durch das Portraitloch und ging zu seinem Schlafsaal.

"Hey, Padfoot.", sagte er zu Sirius, der auf seinem Bett lag und mit einem geklauten Quaffel spielte.

"Na Prongs? Hast du dich von Emily losgerissen?"

"Jep. Hat zwar eine Weile gedauert, aber ich hab es geschafft.", antwortete James grinsend und warf sich auf sein Bett.

"Du magst sie, oder?", fragte Sirius und richtete sich etwas auf.

"Ja, sehr."

"So wie Lily?"

"Fast. Lily war eben was ganz besonderes. Aber das wäre nie was geworden. Und Emily ist wirklich klasse.", sagte James.

"Stimmt." Sirius machte eine Pause. "Prongs, wie konntest du mir nur so in den Rücken fallen?", fragte Sirius dann theatralisch.

"Wieso?", sagte James erstaunt.

"Weil wir jetzt nicht mehr über die Mädchen reden können, jetzt, wo du vergeben bist."

James schüttelte lachend den Kopf und warf ein Kissen nach seinem besten Freund. "Padfoot, wir haben nie über Mädchen geredet."

"Stimmt. Es war viel zu unübersichtlich."

"Und ist es bei dir heute noch.", meinte James.

"Ist es schön, mit jemandem fest zusammen zu sein?", wollte Sirius nach einer Weile wissen.

"Es ist anders. Und irgendwie ist es ein schönes Gefühl, wenn man weiß, mit wem man momentan zusammen ist."

"Kann ich mir gar nicht richtig vorstellen."

"Dann such dir 'ne Freundin, Padfoot, so schwer ist das auch nicht."

"Für mich schon. Ich bin da ähnlich wie Moony."

"Sirius, das mit deiner Familie ist passé. Und vielen Mädchen macht es nichts aus."

"Aber nicht denen, mit denen man auf Dauer zusammen sein könnte.", seufzte Sirius.

"Padfoot, irgendwann werden du und Moony auch noch jemanden finden, mit dem ihr zusammen sein könnt."

"Ich wäre ja bei Remus immer noch für Nymphadora. Sie passt bestimmt super zu ihm." James schüttelte wieder grinsend den Kopf.

"Das scheint bei dir zu einer fixen Idee geworden zu sein. Ich warne dich, versuch bloß nicht, die beiden in fünfzehn Jahren zu verkuppeln, ich kenne dich."

"Ich glaub in fünfzehn Jahren haben wir andere Probleme, Prongs."

"Ich auch. Wahrscheinlich sitzen wir wegen McGonagall in Askaban, weil sie endlich etwas gefunden hat, mit dem sie uns ernsthaft drankriegen kann."

"Wahrscheinlich. Aber solange wir dann immer noch beste Freunde sind, ist es mir egal.", sagte Sirius ernst.

"Wir werden immer befreundet sein Sirius, das weißt du."

"Ich weiß."
______________________________________________

Ich hab nicht viel zu sagen, deshalb gleich meine Antworten auf eure Kommentare:

Puttchen: Was genau meinst du damit, dass es echt nicht komisch ist, das mit Emily? Sie ist einfach ein kleines Hinderns für Lily und James, damit die beiden nicht sofort zusammen kommen.

Hanami: Oh, vielen Dank für dein Lob, du hast die FF sogar ausgedruckt? Jetzt fühle ich mich richtig geehrt. Es freut mich, dass du so begeistert von der FF bist.

rachelhp: Die FF hat insgesamt nur elf Kapitel, da kannst du dir das mit dem bald ausrechnen. Tja, so kleine Hindernisse müssen sein, wo bliebe sonst die Dramatik.

jesse: Ja, dieses Friede-Freude-Eierkuchen wollte ich nicht haben, das wäre dann doch ein bisschen langweilig. Und wir wissen doch schon alle, wie es ausgeht, jedenfalls grob, nichwa?

felix_feicies: Ohje, das tut mir Leid für dich, Schemrzen wollte ich dir nicht zufügen, aber Emily musste einfach sein, damit ich noch ein kleines Hindernis für die beiden habe.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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