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Fanfiction

Es gibt mehr als wir sehen - Freundschaft

von ChrissiTine

Freundschaft

"Prongs, Evans, alles okay mit euch?" Sirius sah sie besorgt an.

"Alles in Ordnung, Padfoot.", beruhigte James ihn.

"Sicher? Nicht das wieder so etwas passiert wie letztes Jahr...", meinte Sirius immer noch beunruhigt.

"Keine Sorge. Ich hab's ihr schon erklärt und sie hat versprochen, nichts zu sagen." Sirius schien beeindruckt zu sein von James' Worten.

"Und wie hast du das geschafft, Prongs?", fragte er. Dann fiel sein Blick auf den nackten Oberkörper seines Freundes, den der Umhang nicht verdeckte und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ich verstehe.", sagte er jetzt wissend.

"Du verstehst gar nichts, wie immer."

"Und wo hast du dann dein Hemd gelassen?" James zeigte auf Lilys Oberkörper. Sirius Grinsen verbreiterte sich. "Hast du es Evans als Ersatz gegeben, weil du ihre Bluse kaputt gemacht hast?"

"Du denkst wirklich immer nur an das eine, Padfoot.", seufzte James. "Moony hat ihre Bluse kaputt gemacht, und ich hatte nichts anderes, womit ich ihre Blutung stillen konnte."

"Aha."

Lily verfolgte das Gespräch der beiden Freunde, ohne wirklich zu wissen, worum es ging. Sie versuchte zu verarbeiten, was sie alles an diesem Abend erfahren hatte. Was James ihr alles erklärt hatte.

"Wo ist Wormtail?", wollte James jetzt wissen. Der Name riss Lily aus ihren Gedanken. Wormtail musste Pettigrew sein, aber was für ein Tier war er? James war der Hirsch, Sirius der Hund, und Peter?

"Was für ein Tier ist Pettigrew?", wollte Lily wissen.

"Sie weiß davon?", fragte Sirius erschreckt.

"Ist dir noch nicht aufgefallen, dass Lily sich nicht erschrocken hat, als du dich verwandelt hast, Padfoot?", fragte James. Er klang etwas genervt.

"Nee, eigentlich nicht. Aber jetzt wo du's sagst, Prongs..."

"Also was für ein Tier ist er?", fragte Lily neugierig.

"Eine Ratte.", antwortete James. "Er hilft uns immer, die Peitschende Weide ruhig zu stellen. Ist einfacher, als wenn wir das als Tiere machen. Ich bleibe mit meinem Geweih immer in den Ästen hängen und Sirius ist zu langsam."

"Das stimmt überhaupt nicht, Prongs.", verteidigte sich Sirius.

"Und wieso hat dich die Weide dann einmal drei Meter weit von sich geschubst?"

"Ich hatte einen schlechten Tag. Lucy hat mit mir Schluss gemacht."

"Als ob dich das so tief getroffen hätte. Wenn ich mich richtig erinnere dann wolltest du dich einen Tag später sowieso von ihr trennen."

"Das tut überhaupt nichts zur Sache. Fakt ist, dass sie mich tief getroffen hat und ich deshalb nicht so schnell war wie sonst."

"Das glaubst auch nur du, Padfoot.", meinte James und stand langsam auf.

"Hey, wenn du willst, kann ich dir gleich hier und jetzt beweisen, wie leicht ich unter die Weide komme.", sagte Sirius und erhob sich ebenfalls. Auch er trug Spuren von dem Kampf mit dem Werwolf, allerdings waren es nicht so viele wie James hatte.

"Lass mal, Padfoot. Es reicht das wir Lily zu Madame Pomfrey bringen müssen. Ich will nicht auch noch dich mitschleppen. Und jetzt sag mir endlich, wo sich Wormtail rumtreibt. Er hat sich doch nicht schon wieder im Wald verlaufen."

Sirius schüttelte den Kopf. "Nee, mittlerweile weiß er, wie er wieder aus dem Wald rauskommt. Er ist nur schon zurück gegangen. Er meinte, dass wir es auch ohne ihn schaffen würden. Hatte wahrscheinlich Angst, dass Lily ihm eine Standpauke halten wird."

"Ich glaub das hebt sie sich für morgen auf.", meinte James und hielt Lily seine Hand hin, damit sie aufstehen konnte. Nach kurzem Zögern ergriff sie sie und fühlte plötzlich wieder dieses merkwürdige Bauchkribbeln.

"Autsch!", rief sie, als sie aufstand. Ihr ganzer Rücken tat weh.

"Moony hat dich aber wirklich erwischt.", meinte auch Sirius.

"Padfoot, gerade du müsstest wissen, dass Moony nicht zimperlich ist, wenn es um Frischfleisch geht."

"Auch war. Es hätte sehr viel schlimmer enden können, wenn du sie nicht gerettet hättest.", sagte Sirius, und wieder schien er Schuldgefühle zu haben, aber James wusste, dass es weniger etwas mit Lily als mit der Sache vom letzten Jahr zu tun hatte.

"Es ist ja alles gut gegangen.", sagte James und Sirius wusste, dass er nicht über Lily sprach, was auch ihr nicht entgangen war. Wieder wurde sie neugierig. Was war letztes Jahr genau passiert? Dass Sirius Snape hatte umbringen wollen, wurde ihr wieder bewusst. Bestimmt hatte es damit zu tun. "Wir sollten Lily jetzt zur Krankenstation bringen.", meinte James.

"Muss ich unbedingt in die Krankenstation?", fragte Lily. Sie hatte keine große Lust dort die Nacht zu verbringen.

James nickte bestimmt. "Deine Wunde muss dringend versorgt werden, ich hab sie nur notdürftig verbunden."

"Aber ihr seid auch verletzt.", sagte sie.

"Das ist nicht schlimm, solche Sachen sind wir gewöhnt. Aber du musst dorthin. Ende der Diskussion.", sagte er. Lily blickte kurz in seine Augen und sah die Entschlossenheit darin. Sie hatte keine Chance. Und außerdem war es das Beste für sie, dass wusste Lily. Also nickte sie schicksalsergeben.

"Und was wollt ihr Madame Pomfrey erzählen?"

"Nichts.", sagte Sirius schlicht. "Sie stellt keine Fragen, dass ist das Beste an ihr. Ansonsten kannst du ihr sagen, dass du geübt und dabei etwas übertrieben hast.", schlug er dann vor. "Dir wird sie das glauben. Als wir ihr das mal erzählt haben, hat sie sich zehn Minuten nicht mehr eingekriegt vor lachen. Ich frag mich heute noch warum."

"Ich mich überhaupt nicht.", murmelte Lily. Sie hatte sich jetzt soweit stabilisiert, dass sie, von Sirius und James etwas gestützt, zum Schloss hoch gehen konnten.

Die drei Siebtklässler kamen ungesehen bis zum Krankenflügel und weckten Madame Pomfrey, die ziemlich sauer wurde, da sie schon tief und fest geschlafen hatte. Sie wurde noch ungehaltener, als sie die beiden Rumtreiber erblickte und drohte damit, zum Schulleiter zu gehen, da es bereits das 50. Mal war, dass sie mitten in der Nacht mit irgendwelchen Verletzungen angekommen waren, aber Lily konnte sie mit der Geschichte von Sirius besänftigen und die Krankenschwester erklärte sich bereit, Lilys Wunde zu versorgen und sah sich sogar noch Sirius' und James' Kratzer an, da Lily behauptete, sie habe die beiden Jungs beim Üben mit einem Zauber erwischt.

Am Ende waren alle Kratzer und Wunden geheilt und Sirius und James konnten endlich in den Schlafsaal gehen, während Lily auf Madame Pomfreys ausdrückliche Anweisung in der Krankenstation bleiben musste.

Sie zog sich um und legte sich in eines der Krankenbetten. Ihre Gedanken kreisten um das heute Abend Geschehene und ganz besonders um eine Person:

James.

Allerdings dachte sie nicht lange darüber nach, da sie einfach zu müde war und kurz darauf hatte sie der Schlaf übermannt.

/-/

"Mr Lupin, Sie hat es aber dieses Mal schlimm erwischt. Was haben sie bloß gemacht?"

"Sie wissen doch, dass ich mich nie erinnern kann, was ich in der Nacht gemacht habe."

"Ach so, natürlich. Hab ich ganz vergessen, entschuldigen Sie, aber ich wurde mitten in der Nacht aus dem Bett geholt und das hat mich wohl durcheinander gebracht. Wie dem auch sei, legen Sie sich hin, ich werde Ihre Wunden bald heilen, ich muss nur noch einige Sachen erledigen, und Sie haben ja schon schlimmeres überstanden."

"Nur keine Eile. Es tut schon nicht mehr weh."

Lily öffnete verschlafen ein Auge und sah einen ziemlich müden Remus Lupin, der sich gerade in das Bett neben ihr legte. Sein Blick schwirrte kurz zu Lily und er schüttelte anscheinend ungläubig den Kopf und deckte sich zu. Er nahm ein Glas vom Nachttisch, in dem sich eine grünliche Flüssigkeit und er trank das Gebräu in einem Zug aus, verzog danach kurz das Gesicht und ließ sich dann in die Kissen sinken. Er schloss erschöpft die Augen und auch Lily entschloss sich noch etwas zu schlafen.

Allerdings kam sie nicht mehr dazu denn Sekunden später ging die Tür zum Krankenflügel auf. Lily hob den Kopf, um zu sehen, wer gekommen war und auch Remus richtete sich etwas auf, bemerkte aber nicht, dass Lily wach war.

Sie hörte Gemurmel und einen Zaubersruch: "Muffliato!". Erstaunt sah sie sich um, konnte aber keine Wirkung entdecken. Sie hörte Schritte und plötzlich standen Sirius und James vor Remus' Bett, so als wären sie aus dem Nichts aufgetaucht.

"Ihr habt den Umhang wiedergefunden?", fragte Remus und schien gänzlich unbeeindruckt von dem unerwarteten Auftauchen seiner Freunde zu sein.

James nickte. "Sirius hat sich erinnert, dass er ihn in dem Gang zur einäugigen Hexe gelassen hat, genauso wie die Karte."

"Aber wieso hast du sie dort gelassen?", fragte Remus müde, die drei Jungen schienen Lily noch nicht bemerkt zu haben.

"Ich hab den Gang letztens benutzt und auf der Karte gesehen, dass McGonagall sich vor der Statue herumtrieb und da sie ziemlich sauer über eine Stinkbombenattacke von ein paar Slytherins war, und sie merkwürdiger Weise mich verdächtigte, hielt ich es für möglich, dass sie mich durchsuchen würde, und da ich bereits in dem Korridor befand, hab ich die Sachen einfach in den Gang geschmissen. Sie hat mich wirklich durchsucht und da es kurz vor den Ferien war, hab ich es dann einfach vergessen.", erklärte Sirius.

"Gut, dass du die Sachen wieder gefunden hast. Dann können wir das von gestern zukünftig vermeiden.", meinte James. Remus setzte sich augenblicklich auf.

"Was ist passiert?", fragte er drängend.

"An was kannst du dich noch erinnern?", fragte James zögerlich. Lily ließ sich leise zurück in die Kissen sinken.

"Ich kann mich an ziemlich wenig erinnern. Da wart ihr, das weiß ich noch. Und noch jemand." Lily konnte sehen, wie Remus die Augen schloss, so angestrengt dachte er nach. "Ich weiß nicht wer, aber es war ein Mensch. So ähnliche Erinnerungen hatte ich auch schon bei Snape. Und dann weiß ich nur noch, wie ihr mich anscheinend angegriffen habt, aber das auch nur wegen der Wunde hier." Remus zeigte seinen Freunden eine Wunde auf der Brust.

"Das war wohl mein Geweih. 'tschuldige, Moony, aber es ging nicht anders. Du hättest sie sonst ernsthaft verletzt.", sagte James entschuldigend.

"Also, was ist passiert?", wiederholte Remus seine Frage.

"Evans ist uns gefolgt.", sagte James und Lily spürte einen kleinen Stich im Herzen, als er sie 'Evans' nannte.

"Was?", fragte Remus entsetzt und sein Blick schweifte augenblicklich zu Lily, die sich sofort schlafend stellte. "Wieso?"

"Sie hat wohl vorgestern mein und Sirius' Gespräch über gestern Nacht gehört und ist uns gefolgt. Sie wusste nicht, was sie erwartet, sie war einfach nur neugierig."

"Hat sie dir das gesagt?", fragte Sirius überrascht.

"Nein. Sie hat behauptet, dass sie uns vom Regelbrechen abhalten wollte, aber das hat sie sechs Jahre lang nicht geschafft, also müsste sie es langsam mal aufgegeben haben."

"So wie du, sie ständig nach einem Date zu Fragen.", fügte Sirius hinzu.

"Richtig.", nickte James. "Sie war einfach zu stolz, um zuzugeben, dass sie neugierig war.", vermutete er.

Lily war erstaunt, dass James so Recht mit seiner Vermutung hatte. Er kannte sie anscheinend besser. als sie glaubte.

"Und wie viel...?", fing Remus an.

"Alles. Aber sie hat geschworen, es niemandem zu sagen und sie hält sich dran.", sagte James.

"Woher willst du das wissen?", fragte Remus besorgt.

"Ich weiß es einfach. Und du solltest es auch wissen. Du kennst sie schließlich am besten von uns.", meinte James mit etwas vorwurfsvollem Unterton, wie Lily glaubte.

"Da wäre ich mir nicht so sicher, Prongs. Ich würde sagen, du kennst sie besser als ich."

"Ich bitte dich, Moony. Du hast doch sehr viel mehr mit ihr gesprochen."

"Ich sagte kennen und nicht mit ihr sprechen. Du hast sie schon in den verschiedensten Situationen erlebt, du kannst am ehesten einschätzen, wie sie sich verhalten wird.", vermutete Remus.

Lily fand es ziemlich merkwürdig, dieses Gespräch mitanzuhören, die drei so ernst zu hören, es war etwas, das ziemlich selten vorkam.

"Also, Lily weiß davon, dass ich ein Werwolf bin und das ihr und Peter Animagi seid.", wiederholte Remus. Sirius und James nickten. "Weiß sie auch von der Sache mit Snape?"

Jetzt schüttelte James den Kopf. "Und das muss sie auch nicht wissen. Hat Padfoot schließlich schon mehr als genug Probleme eingebracht." Er warf einen Blick auf die Uhr. "Wir sollten langsam mal zum Unterricht. Wir sind jetzt schon zu spät. Und McGonagall wiederholt direkt am Anfang Animagi, und das ist doch ein Thema, das uns sehr interessiert.", meinte James mit einem vielsagenden Blick.

"Ganz genau, Prongs. Vielleicht wissen wir immer noch die eine oder andere Antwort auf eine der Fragen.", grinste jetzt auch Sirius. James nahm den Umhang, der er in der Hand hielt und warf ihn über sich und Sirius und im nächsten Moment waren sie wieder verschwunden. Aber vorher hatte James Lily noch einmal angesehen, und obwohl Lily sich schlafend gestellt hatte, wusste sie ganz genau, dass er wusste, das sie nicht geschlafen hatte.

/-/

Lily war tatsächlich noch einmal eingeschlafen und wachte am späten Vormittag wieder auf. Als sie die Augen aufschlug, bemerkte sie, dass auch Remus wach war und sie ansah.

"Du weißt es also.", begann er ohne Umschweife.

"Ja.", antwortete Lily schlicht. Sie setzte sich etwas auf.

"Und das Gespräch von heute Morgen hast du auch gehört."

"Ja." Lily wollte Remus nicht anlügen. Er war sowas wie ihr Freund und sie mochte ihn.

"Und du wirst mich nicht verraten. Und James, Sirius und Peter auch nicht.", versicherte er sich.

"Nein. Ich habe James versprochen, es nicht zu tun. Aber selbst ohne Versprechen hätte ich dich nicht verraten.", sagte Lily.

"Ich weiß. James hat das auch gesagt.", meinte Remus.

"Wieso glaubst du, dass er mich besser kennt als du?", wollte Lily wissen.

"Er kennt sehr viel mehr Facetten von dir als ich. Ich kenne nur die nette Lily, er kennt zum Beispiel auch die aufbrausende Lily.", erklärte er.

"Und das zu Recht. Er hat mich schließlich immer provoziert, als er mich nach einem Date gefragt hat."

"Er hat dich nicht nach einem Date gefragt, um dich zu provozieren, er wollte wirklich mit dir ausgehen.", sagte Remus ernsthaft.

Lily schüttelte den Kopf. "Er hat mich nur gefragt weil er wusste, dass es mich nervt. Vielleicht hat er mich wirklich ein bisschen gemocht, aber nur weil er einmal etwas wollte, um das er kämpfen musste und das er dann trotzdem nicht gekriegt hat.", suchte sie eine Erklärung.

"James hat schon viel in seinem Leben kämpfen müssen."

"Und um was? Ein paar Strafarbeiten?", fragte sie zweifelnd. Remus schüttelte den Kopf.

"Um die Freundschaft zu Sirius."

"Was?" Sie sah ihn ungläubig an. "Um die Freundschaft zu Sirius? Die beiden sind sich doch so ähnlich, die waren vom ersten Schultag an Freunde."

Wieder schüttelte Remus den Kopf. "Falsch, Lily. Sie haben sich gehasst."

"Du machst Witze. Die beiden sind doch das unzertrennliche Paar, wie siamesische Zwillinge."

"Ich glaube du hast einen falschen Eindruck von meinen besten Freunden. Und ich glaube ich sollte dir die ganze Geschichte von Sirius und James erzählen."

"Und wieso?"

"Weil du teilweise einen gänzlich falschen Eindruck von den beiden hast. Und du musst mit James als Schulsprecher dieses Jahr auskommen. Da kann es wirklich hilfreich sein, dass James wirklich nicht immer so ist wie er sich meistens in deiner Nähe verhalten hat.", erklärte Remus. Ihm war nicht entgangen, dass sich Lilys Einstellung gegenüber James geändert hatte. Sie nannte ihn nicht mehr 'Potter' und sie sprach nicht mehr so von ihm wie noch letztes Jahr. Remus wusste, dass James Lily noch lange nicht aufgegeben hatte und er sah eine kleine Chance für die Beiden. Und die wurde größer, wenn sie die verschiedenen Seiten von James kannte, dachte er sich.

"Also. Sirius und James haben sich am Anfang gehasst. Sie sind schon im Hogwarts-Express vor dem ersten Schuljahr aneinander geraten."

"Wieso?"

"Sirius gehört zu einer der Schwarzmagischsten Familien Englands. Hinter dem Namen Black verbirgt sich nichts gutes, dass wusste jeder. Sirius Name eilte ihm voraus. Und James verabscheut die Dunklen Künste, es gibt nichts, was er mehr hasst, abgesehen von Voldemort, und ihm war klar, dass Sirius genauso schwarzmagisch war, wie es immer heißt."

"Aber warum?"

"James' Eltern sind Auroren. Er wurde schon sehr früh mit dem Kampf von Gut und Böse konfrontiert. Er hat gesehen, wie viel Schrecken das Böse mit sich bringt und begann, es zu hassen. Und durch seine Eltern hat er auch manche Sachen aufgeschnappt. Zum Beispiel etwas über die Blacks, eine wirklich durch und durch schwarzmagische Familie. Jeder Zauberer hat gewusst, dass Sirius der älteste männliche Black war, der Erbe des Hauses. Und Sirius hat sich auch irgendwo so verhalten. Es gab also nichts, dass darauf hinwies, dass das Gegenteil vorhanden sein könnte. Deshalb war die ganze Schule, Sirius eingeschlossen, überrascht, dass er nach Gryffindor gekommen ist und nicht nach Slytherin, wie jeder angenommen hatte."

Lily nickte. Sie konnte sich noch gut an den Aufstand in der Großen Halle erinnern, aber da sie eine Muggelgeborene war, hatte sie es nicht verstanden, denn zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch kaum etwas von der Magischen Welt.

"Wie du weißt, ist James auch nach Gryffindor gekommen und er und Sirius sind schon am ersten Abend im Schalfsaal aneinander geraten. Das ging die nächste Zeit so weiter und sie handelten sich verdammt viele Strafarbeiten ein, weil sie sich immer wieder geprügelt und duelliert haben. Aber durch diese Strafarbeiten sind sie sich auch näher gekommen, in gewisser Weise jedenfalls. Einmal hat James ein Gespräch von Sirius und einigen Slytherins belauscht, in dem es darum ging, dass Sirius reines Blut gänzlich unwichtig war, genauso wie seine Pflichten als Erbe. James hat ihn darauf gerettet, als die Slytherin ihn verprügeln wollten, denn sie waren gute Freunde der Familie Black. Und sie waren größer und stärker und auf jeden Fall in der Überzahl. Und wenn es etwas gibt, was James hasst, dann ist es Ungerechtigkeit.

Aber das heißt nicht, dass sie von da an Freunde waren, jedoch glaube ich, dass sich die beiden von da an respektiert haben. Aber sie sind manches Mal in ein paar gefährliche Sachen reingeraten und am Ende des Schuljahres konnte man sie durchaus als Freunde bezeichnen, sowie Peter und mich, da sie uns das eine oder andere Mal mitgeschleift haben. Sie haben eben den Sinn für das Gefährliche. Aber wirklich gute Freunde waren sie noch nicht. Ich glaube das kam erst in der Nacht, in der sie entdeckt haben, dass ich ein Werwolf bin."

"James hat mir erzählt, dass er und Sirius dir nur sehr knapp entkommen sind.", fiel Lily ein.

"Mehr als nur knapp. Ich frage mich bis heute, wie Sirius und James es geschafft haben, mir zu entkommen. Sie haben sich da gegenseitig den Hals gerettet, könnte man sagen, und von da an waren sie die Freunde, die sie bis heute sind, und auch wir waren nach dieser Nacht stärker befreundet."

"Warum?"

"Weil mein Geheimnis nicht mehr zwischen uns stand. Ich hab meinen Zustand vor allen verheimlicht, da ich wenigstens einmal in meinem Leben Freunde haben wollte. Nicht wirklich gute, aber überhaupt welche. Ich habe immer gedacht, sie würden mich verlassen, wenn sie wüssten was ich war, aber sie haben mir geholfen."

"Indem sie Animagi wurden. Das hat James mir schon erzählt.", nickte Lily. "Aber warum, bei Merlin, haben sie jetzt so um ihre Freundschaft kämpfen müssen?"

"Es war nicht nur ihr Stolz, der ihnen im Weg stand. Es waren auch Sirius' Eltern und die Slytherins. Die Blacks waren eine angesehene Familie, in Slytherin hoch geschätzt, und allein, dass Sirius nach Gryffindor gekommen war, war für die meisten Hochverrat. Und das er dann noch mit einem Blutsverräter, wie viele James durchaus bezeichnet haben, Freundschaft pflegte, ließ ihn noch mehr in ihrer Achtung sinken. Sie taten alles, um Sirius auf die richtige Seite zu bringen, wie sie es nannten, genau wie seine Eltern, aber Sirius hat diese Seite verabscheut, genau wie die Einstellung seiner Eltern."

Lily erinnerte sich an das Gespräch zischen James und Sirius vor ein paar Tagen. "Ihre Einstellung war einfach abartig."

"Die Blacks sind Voldemort sehr zugetan. Sie sind keine Todesser, dass ist unter ihrer Würde, aber sie empfanden Voldemorts Ziele als richtig. Und Sirius tut das nicht. Alle hatten vermutet, dass vor allem James für diese Meinung von Sirius verantwortlich war und haben viel versucht, um ihn von seiner Freundschaft zu Sirius abzubringen. Aber ohne Erfolg, denn zu diesem Zeitpunkt waren sie schon beste Freunde, und egal welche Schauergeschichten und sonstiges James zu hören bekommen hat, er hat Sirius immer bedingungslos vertraut. Egal, was er anstellen würde, James würde Sirius immer vertrauen. Er würde sich für Sirius vom höchsten Abgrund stürzen."

"Ist das nicht ziemlich leichtsinnig?", wollte Lily wissen. Remus seufzte.

"Ist es leichtsinnig, dass es einen Menschen gibt, der dir so viel bedeutet, dem du so sehr vertraust, dass es dir egal ist, was er tut, du dir sicher bist, immer noch alles für ihn zu tun, ihm immer zu helfen, wenn er deine Hilfe braucht?", fragte er und sah Lily an.

"Aber - "

"Du willst das Schlechte in James sehen.", wurde sie von Remus unterbrochen.

"Warum sollte ich das?", wollte Lily wissen

"Weil du Angst hast, wenn du das Gute in ihm siehst, dass du ihn noch mehr magst, als jetzt schon."

"Ich mag James nicht. Er ist ein verantwortunsloser - "

"Er kann sehr verantwortungsbewusst sein, wenn er muss."

"Das glaube ich nicht."

"Oh doch. Letztes Jahr hat er sehr verantwortunsbewusst gehandelt."

"Und was ist da passiert?", wollte Lily wissen. Das war bestimmt die Sache mit Snape, und sie brannte darauf zu erfahren, was passiert war.

"Snape hat Sirius damals irgendwie provoziert, ich weiß nicht wie, ich war schon in der Heulenden Hütte und niemand hat mir die Einzelheiten erklärt, aber dadurch hat Sirius dann extrem unüberlegt gehandelt und Snape gesagt, wie er zu mir kommen kann. James war zu diesem Zeitpunkt im Krankenflügel, er hatte eine ziemliche Erkältung, und als er dann von Sirius gehört hat, was passiert ist, ist er zur Peitschenden Weide gerannt und hat Snape unter Einsatz seines Lebens zurück gezerrt. Ich hätte beide erwischen können.

Dumbledore war sehr sehr sauer auf Sirius und auch auf Snape. Beide haben Starfarbeiten bekommen und Punkteabzug. Aber das Schlimmste für Sirius waren die Vorwürfe von James."

"James hat ihm Vorwürfe gemacht?", fragte Lily verwundert.

"Ja. Denn etwas war sehr wichtig bei ihrer Freundschaft. Sie haben sich immer die Wahrheit gesagt, immer ihre Meinung gesagt. Und Sirius hätte beinahe mein und Snapes Leben zerstört. Ich hätte mir endlose Vorwürfe gemacht, wenn ich Snape tatsächlich erwischt hätte, das wusste James. Und ich glaube Sirius hat das erst gemerkt, als James mit ihm gesprochen hat. Es waren nicht Dumbledore oder McGonagall, die Sirius klar gemacht haben, wie falsch seine Kurzschlusshandlung war, es war James. Und ich. Das hat unserer Freundschaft einen tiefen Schlag versetzt, aber wir sind dabei, ihn zu reparieren. Und ich hoffe, dass wir es irgendwann auch wirklich schaffen werden.

Ich vermute, dass ist der Grund, dass James Schulsprecher geworden ist. Er hat seinem Erzfeind ohne wirklich lange darüber nachzudenken das Leben gerettet, er hat mir das Leben gerettet und auch Sirius. Er hat da mehr als verantwortungsvoll gehandelt, weil ihm sofort die Konsequnezen bewusst geworden waren.

Wenn James will, kann er verdammt erwachsen sein.", schloss Remus seine Ausführungen.

Lily lehnte sich in ihre Kissen zurück und dachte über das eben Gehörte nach.

"Wieso hat James eigentlich keine Freundin?", fragte sie etwas später.

"Was?" Remus sah sie verwundert an.

"Ich meine eine richtige Freundin, nicht eine für drei Tage, an die er sich eine Woche später nicht mehr erinnern kann?"

"Weil er noch keine gefunden hat, die es ihm wert ist, mehr als ein paar Tage mit ihr zusammen zu sein. Wenn er sie mal gefunden hat, dann kann er sie behalten, da bin ich mir sicher. Ich dachte schon, dass es bei einem Mädchen so ist, aber sie wollte nicht und ich glaube James hat das jetzt akzeptiert.", meinte Remus.

Lily wusste, dass er über sie sprach. James schien wirklich ehrliches Interesse zu haben, aber er hatte es wohl aufgegeben.

Aber vielleicht war er doch nichts so schlecht, wie sie immer dachte? Nach dem Gespräch gestern Nacht mit James, der belauschten Unterhaltung und dem, was sie von Remus erfahren hatte, war sie sich langsam sicher, dass James ganz anders war, als sie immer gedacht hatte, dass dieser Möchtegernmacho nur ein Teil von ihm war und das es sich vielleicht doch lohnte, ihn näher kennen zu lernen.

A/N: So, das war das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen, denn dieses Gespräch mit Remus wollte ich unbeding miteinbringen, seit ich diese frühen Maraudergeschichten gelesen habe, in denen es so stark um die Freundschaft zwischen Sirius und James geht. Und es bestärkt Lilys Meinung, dass James wirklich anders sein kann. Es wird nicht so viele Kapitel geben, aber ein paar dann doch noch, und Lily und James werden auch nicht sofort zusammen kommen, da könnt ihr euch dann doch sicher sein, weil ich da noch ein zwei Ideen habe, die ich einbauen kann.

So, das war das längste und tiefgründigste Kapitel dieser FF, längere werden nicht kommen. Das hier liegt mir besonders am Herzen, weil es schwierig zu schreiben war.

Also zu esrtmal die Antwort auf die Frage, die in den Kommis öfters aufgetaucht ist: Sirius hat Remus wieder zurück in die Heulende Hütte verfrachtet. Fragt nicht wie, da hab ich keine Ahnung, aber es ist so. Remus war also wieder dort wo er hingehörte und stellte keine Gefahr mehr da.

jesse: Ja, auf die Erklärung von James bin ich stolz, die hat mich auch einiges an Arbeit gekostet. Die Antwort auf deine Frage findest du einen Absatz drüber.

Feuerflügel: Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Die Antwort auf deine Frage steht zwei Absätze weiter oben, falls du sie noch nicht gelesen hast.

felix_feicies: Beruhig dich. Hier ist ja die Fortsetzung. Ich hoffe sie hat dir gefallen, genau wie das Kapitel davor.

Puttchen: Ist ja auch schon schnell weitergegangen, ich hoffe es hat dir gefallen.

*LILIAN*: So, hier hast du wieder was zum Vergleichen gehabt, was dir hoffentlich auch gefallen hat. Ich mag diesen James auch irgendwo lieber, der hat mehr tiefgang. Mit Wurmschwanz muss ich dich leider enttäuschen, der wird nicht sehr oft vorkommen, den habe ich meistens weggelassen, eher unbewusst, aber er hat eben nicht wirklich reingepasst.

rachelhp: Ja, auf das Gespräch bin ich sehr stolz, es hat mich auch einiges an Mühe gekostet. Es freut mich, dass es gut geworden ist. Ich mag beide James sehr gerne, aber meiner ist hier schon etwas erwachsener, aber Sirius ist lustig, denke ich, jedenfalls in den nächsten Kapiteln. Und danke für dein Lob.


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Ich schreibe über Gut und Böse und habe die Verantwortung, das ordentlich zu machen. So einfach ist es nicht, - das Gute gewinnt nicht immer.
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