von Nymphadora Bluee
Epilog – 5 Jahre später, Hermine, Tonks und Rosie
„Also wenn mir das vor fünf Jahren einer gesagt hätte, ich hätte es selbst nicht geglaubt“, Tonks saß auf Hermines Krankenhausbett und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Ihre Freunde Remus, Ron und Harry standen daneben und kamen ebenfalls aus dem Grinsen nicht mehr heraus.
„Aber wie so oft kommt es anders“, lachte Hermine und küsste ihre neugeborene Tochter Rosie auf die Stirn. „Also, dass ich nach der Zeit damals jemals ein Kind haben würde, wagte ich doch durchaus zu bezweifeln.“
Der Krieg war vorbei, die Zauberwelt hatte einige Verluste zu beklagen gehabt, aber die Freunde waren weitgehend unbeschadet davongekommen. Tonks wurde von ihrer Tante Bellatrix bei einem Todesfluch lediglich verwundet, da sie noch ausweichen konnte. Statt ihrem linken Arm besaß sie nur noch einen Stumpen. Diesen konnte sie jedoch, zu ihrer größten Freude, beliebig in kurze Tierarme verwandeln. Am liebsten wählte sie das Bein eines Krokodils, was nicht nur bei Zauberern merkwürdige Blicke auslöste.
Remus kämpfte nach wie vor mit seiner Werwolfgestalt, aber mit den Jahren bekam er das in den Griff. Seine Liebe zu Tonks hatte nie vollständig aufgehört, aber inzwischen hatte eine andere Frau sein Herz erobert, eine junge Werwöfin, die die Einsamkeit sehr liebte und deshalb nur selten mit Remus zusammen unterwegs war.
Harry arbeitete als Auror im Ministerium und hatte noch keine Lust auf eine feste Beziehung. Alle seine Affären hatten ihn mehr angestrengt, als dass er es hätte genießen können. Die einzige Frau, die er sich vorstellen konnte, war Luna Lovegood, aber aus unerfindlichen Gründen traute er sich an genau diese nicht heran.
Ron war erfolgreicher Quidditchspieler und hätte jedes Mädchen haben können, das er wollte. Nur wollte er keines. Er glaubte daran, dass ihm die Frau seiner Träume schon noch über den Weg laufen würde.
Hermine und Tonks waren selig. Nach Hermines Schulabschluss hatte sie im Zaubereiministerium gleich eine leitende Position übernommen und nach einigem Hin und Her sich doch zusammen mit Tonks entschieden, eine Familie zu gründen. Sie war gerade seit einem Tag Mutter und genoss dieses Gefühl, wie kein zweites.
„Und ich wollte nie Kinder, ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen“, lachte Tonks und küsste erst Hermine, dann Rosie. „Wirklich, ich muss ein fürchterlicher Dummkopf gewesen sein.“
Ron lachte. „Na ja, einige von uns werden früher erwachsen und einige eben später.“
„Und du wirst es nie werden“, grinste Hermine.
Sie lachten. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein.
„Als Hermine schwanger war, wurde sie noch schöner, ich finde es ja direkt schade, dass ihr Bauch wieder weg ist“, gluckste Tonks. „Ehrlich, diese Frau hat etwas ausgestrahlt“, weiter kam sie nicht.
„Tonks“, fiel Harry ihr ins Wort, „wir waren alle dabei. Schon vergessen? Wir sehen uns doch alle noch regelmäßig. Und wenn jetzt einer von uns drei Herren dir zustimmen würde, dass deine Freundin zum Anbeißen aussah, dann würdest du uns bestimmt mit deinem Krokodilarm die Kehlen durchschneiden, oder?“
„Kann schon sein. Ich bin nur so verdammt stolz auf meine zwei Mädels“, strahlte sie. Ja, sie war so stolz, wie es eine Mutter und Frau nur sein kann. Nicht, dass die beiden verheiratet wären, aber es war, als wären sie es. Ein Leben ohne Hermine wäre für sie, als wäre sie nur ein halber Mensch. Die Zeit nach der Schule, und auch die Zeit nach Snapes Tod war nicht so leicht, wie sie es sich gewünscht hätte, aber sie war eben so , wie sie war. Das Leben. Nicht mehr und nicht weniger.
In Hermines Herz ging buchstäblich die Sonne auf. Was jetzt noch kommen könnte, wäre nichts im Vergleich zu dem, was sie schon miteinander durchgemacht hatten. Dazu gehörte auch die Diskussion, ob sie ein Kind wollten oder nicht. Hermine erinnerte sich nur ungerne an die anfänglichen Diskussionen. Sie wusste, dass sie Tonks liebte, aber sie wusste auch, dass sie immer ein Kind wollte. Es waren durchredete Nächte gewesen. Warum Kinder unbedingt dazu gehörten, oder auch nicht, wie sie es machen wollten, wer der richtige Vater wäre, und alles, was noch dazu gehörte. Irgendwann hatten sie eine gemeinsame Entscheidung getroffen. Und alle erst dann darüber informiert, als Hermines Bauch sichtlich zu wachsen begann. Das war allerdings recht früh gewesen, da sie immer schon von schlanker Gestalt war.
„Rosie ist übrigens ein schöner Name“, Remus fasste nach der Hand des Babys und nickte den beiden Frauen anerkennend zu. „Wie eine Rose, das gefällt mir.“
„Danke, Remus. Uns gefällt der Name auch“, Tonks nahm Hermine das kleine Mädchen ab und wiegte sie mit ihrem gesunden Arm. „Ich hoffe nur, dass sie es nicht komisch finden wird, mit zwei Frauen aufzuwachsen. Und dann auch noch mit einer Mutter, die ein halbes Krokodil ist.“
„Ach, das wird sie schon schaffen, schließlich ist sie auch ein Metamorphmagus“, Harry grinste.
„Sag mal Harry, du hast aber schon aufgepasst, wie das mit den Bienchen und Blümchen geht, oder?“, Hermine schüttelte ungläubig den Kopf. „Wenn ich die leibliche Mutter bin, kann Tonks leider nicht daran beteiligt sein.“
„Aber die roten Haare, sie sieht aus wie Tonks, wenn sie sauer ist.“
Tonks und Hermine wechselten einen panischen Blick. Es war abgemacht gewesen, dass die Entstehung von Rosie streng geheim blieb.
„Ich glaube, wir lassen die kleine Familie jetzt in Ruhe“, Remus legte seine Hand auf Harrys Schulter. „Sie möchten bestimmt noch ein bisschen ihr Glück genießen.“
Die drei Männer wandten sich zum Gehen. „Und sie ist doch ein Metamorphmagus“, brummelte Harry ungläubig.
An der Tür drehte Ron sich um und sah die junge Familie noch einmal an. „Ihr habt es gehört. Sie kommt eindeutig nach Tonks.“
So, das war's. Lieben Dank für's lesen und kommentieren. Besonderen Dank für GuardianXS, so viele Kommis von einer einzigen Person, das ist ganz besonders lieb... Habe mich aber über alles gefreut. Eure Nymphadora Bluee
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