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Fanfiction

Lack of Revolution - Nachts im Wald

von astala7

„Wer ist er?“
Solom sah Harry verständnislos an. Er hatte eine Flasche Wasser geholt, damit er sich nach ihrem gemeinsamen Training etwas frisch machen konnte.
„Wer ist wer?“, fragte er und reichte ihm das Wasser.
“Gib unsss auch etwasss!“, forderte Sodom zischelnd und reckte Harry seinen schuppigen Kopf entgegen.
„Luca.“ Harry gab zuerst seinen Schlangen zu trinken, die sich aus seinen Ärmeln hervorwanden, bevor er sich etwas von dem erfrischenden Nass auf den Nacken rieb. Das hatte er bitter nötig. Die Übungen waren mal wieder die reinste Folter gewesen. Noch vor zwei Tagen hätte Harry gemeint, dieser Typ sei der absolute Sklaventreiber. Heute wusste er es besser. Die richtigen Fähigkeiten konnten einem das Leben retten.
„Luca ist komplett ausgerastet, als er hörte, dass ich die Zwielichtigen verlassen und wieder als Mensch leben will. Trotzdem kam er und rettete mich, aber es war... seltsam. Er schien die Anführerin der dunklen Vampire zu kennen.“
“Und sie hatte Angssst vor ihm. Überleg mal, die Frau war ja sssselber nicht gerade schwächlich, oder?“, bemerkte Gomorrha.
„Du willst den Zirkel verlassen und als Mensch leben?“, wiederholte Solom geringschätzig. „Und danach hat er dich ernsthaft gerettet?“
„Hey, warum wundert dich das so?“, wollte Harry wissen. „Warum ist ihm das so wichtig?“
Solom rollte mit den Augen und setzte sich neben ihn auf die Kiste mit den – Harry hatte einmal heimlich nachgesehen – Sprengstoffen.
„Du weißt doch, dass Luca im Rat sitzt.“
Harry hob eine Augenbraue.
„Du weißt es“, betonte er, „aber du bist dir anscheinend nicht im Klaren darüber, was das heißt. Luca ist nicht irgendein Vampir. Er ist einer der mächtigsten in ganz England unter den Zwielichtigen. Ein Meistervampir, wenn du so willst. Er hat hunderte von Vampiren erschaffen und noch mehr getötet, besonders in der Zeit der Territorialkriege, nach allem was man so hört... Jedenfalls ist er stark und natürlich achtet er als einer der Anführer darauf, dass der Zirkel zusammenhält. Wenn du deine Vampirnatur verleumdest und einfach in die Menschenwelt zurückkehrst, wird man dich früher oder später dazu bringen, von uns zu erzählen. Dann haben wir hier einen ganzen Schwarm Auroren am Hals, die versuchen werden, uns auszuräuchern. Da ist es egal, ob du uns in Schutz nimmst oder nicht. Das Ministerium sucht schon seit Jahren nach einem solchen Vorwand. Du warst von Anfang an ein Risiko für den Zirkel. Jetzt bist du eine Gefahr. Eigentlich hätte Luca dich an Ort und Stelle exekutieren müssen. Wenn du aber herum erzählst, warum ihr euch gestritten habt, hast du gute Chancen, dass er das nachholt.“
„Sssso hoch hätte ich ihn dann doch nicht geschätzt“, murmelte Gomorrha und Sodom nickte zustimmend.
Harry teilte ihre Meinung: „Aber... Aber er ist Barkeeper! Wie kann er so ein hohes Tier sein?“
Der Veela zuckte mit den Schultern. „Vergleich ihn mit einem Herrscher. Wo sollte er seinem Volk sonst näher sein? Wo sollte er von all ihren Ängsten, Wünschen und Träumen erfahren? Wo sollte er seine Informationen herkriegen? Die meisten Vampire kennen oder erkennen ihn nicht und ich weiß es auch nur, weil ich schon eine Weile länger hier bin... Außerdem ist es ja nicht so, als wenn er ständig Befehle geben würde. Er organisiert nichts, er beobachtet nur. Aber wenn er mal einen Befehl gibt, dann kann er sicher sein, dass er sofort befolgt wird.“
Harry erinnerte sich mit Schaudern an die Welle der Macht, die über ihn hinweg gerollt war, als Luca wütend geworden war.
„Meinst du, sie gehorchen ihm, weil er so viele erschaffen hat... oder weil er so mächtig ist?“, fragte Harry mit einem miesen Gefühl im Bauch.
„Wahrscheinliches beides. Vampire und ihre Erzeuger sollen noch einmal ein besonderes Verhältnis haben, aber da kenne ich mich nun wirklich nicht aus. Hier aber respektieren ihn schließlich nicht nur Vampire. Dass er die Anführerin der Dunklen kennt, wundert mich auch nicht“, fügte der Veela hinzu. „Überleg mal, wie alt er ist. Natürlich kennt er einen Haufen Vampire.“
Mir macht gar nicht so viele Sssorgen, wie mächtig Luca issst oder wasss für einen Krieg er mit diessser Frau führt. Luca issst auf unsssserer Ssseite“, meinte Sodom. „Aber an wen außer ihn willssst du dich denn jetzt in Vampirfragen richten?“
„Wer außer ihm[i]“, zischte auch Gomorrha, „[i]könnte dir sssagen, was es bedeutet, dasss dieses Vampirmädchen dir befehlen konnte?“

Nach diesem Gespräch versuchte Harry mehrmals, sich bei Luca zu entschuldigen, aber der Meistervampir gab sich vollkommen unnahbar und hüllte sich in Schweigen. Harry hatte gar nicht richtig nachgedacht, als er Hermine versprochen hatte, wieder zurück zu kommen und seine Natur geheim zu halten. Jetzt fiel ihm das auf die Füße.
Dafür trieb sich Harry jetzt um so häufiger mit Cale und den Veela-Geschwistern in den Wäldern herum, jagte, trainierte und lernte. Immer öfter nahm er auch seine Brasil-Basilisken mit, damit sie die Natur kennen lernten und sich selbst versorgen konnten. Die Zusammenarbeit mit ihnen wurde immer besser.
„Wie lange, glaubst du, will Luca noch sauer auf mich sein?“, fragte Harry Gomora, als er eines Nachts mit ihr unterwegs war. Sirius, dem Harry sicherhaltshalber nichts von dem katastrophalen Ausgang der Jagt erzählt hatte, hatte ihm eine Liste von Pflanzen gegeben, die er in den umliegenden Wäldern für den Trank besorgen sollte, der ihn zum Animagus machen sollte. Begleitet und geführt wurden sie von Cale, der aber gerade ein paar Schritte voraus lief. Auch seine beiden Basilisken hatte er dabei, Sodom lag wie eine Federboa um seine Schultern und Gomorrha hatte sich um seinen linken Arm gewunden, beide an ihren neuen Stammplätzen.
„Ich weiß nicht“, erwiderte das Mädchen auf seine Frage, die trotz der Kühle der Nacht wie immer sehr knapp bekleidet war, „Vampire können ziemlich nachtragend sein. Also, die älteren, meine ich. Sie leben so unwahrscheinlich lange und sie vergessen nicht.“
„Fotografisches Gedächtnisss?“, fragte Sodom zischelnd, „hassst du sowas auch, Harry?“ Es war nervig, wenn die beiden mal wieder einen neuen Begriff aufschnappten.
Harry, der es vermied in Gegenwart anderer laut auf die Kommentare seiner Schlangen zu antworten, schüttelte den Kopf und fragte: „Wie alt ist Luca denn?“
„Och, mindestens sechstausend. Keine Ahnung. Sie altern ja nicht.“
Sechstausend Jahre!
„Das schaffen wir doch bestimmt auch, oder? Wir drei, zusssammen. Dasss wird ein Spaß!“
„Ich glaube, Luca hatte mal eine Freundin, die ihn verraten hat.“ Gomora runzelte die Stirn, als sie sich zu erinnern versuchte. „Er hat sie geliebt, aber sie war sehr krank.“
„Eine Menschenfrau?“
„Ja, doch er hat sie verwandelt, bevor sie starb. Eine Weile waren sie glücklich. Aber sie hat die Menschen vermisst. Irgendwann hat sie dann ihr Leben als Vampir aufgegeben. Sie hat der Jagt entsagt, am Tag gearbeitet und auch sonst alles getan, um als Mensch durchzugehen. Sie hat ihn verlassen. Aber es ging natürlich nicht gut. Bei der jährlichen Reinigung des Ministeriums wurde sie von ein paar Vampirjägern enttarnt. Vermutlich hätte sie selber fliehen können, aber Luca ging trotzdem los, um sie zu retten. Sie weigerte sich, mit ihm zu gehen und ließ sich lieber hinrichten.“
„Das... Ist ja schrecklich“, brachte Harry hervor und schluckte. „Äh, diese jährliche Reinigung...“
„Die gibt es schon seit zweihundert Jahren nicht mehr, keine Sorge. Stattdessen gehört das Entlarven und Vernichten von Vampiren zur Grundausbildung der Auroren.“
„Dasss war esss dann wohl mit deinem Traumberuf, Harry“, lachte Gomorrha leise.
„Hört sich ja toll an. Aber woher weißt du dass dann? Bist du schon über zweihundert Jahre alt?“
„Wofür hältst du mich!?“ Höchst beleidigt zog Gomora eine Schnute. „Nein, Luca hat's mir erzählt.“
„Einfach ssso?“, fragte Sodom ungläubig. Harry gab die Frage weiter.
„Ja, es war wirklich nicht schwer. Für eine Veela.“
Irritiert hielt Harry inne, als Gomora stehen blieb. Das Mädchen trat ganz nah an ihn heran, bis Harry einen Baumstamm im Rücken fühlte.
„Wenn du willst, kann ich ihm ja noch einen Besuch abstatten. Ich könnte ihn vielleicht dazu bringen, dir nicht mehr böse zu sein.“
„Äh, das wär' toll, aber ich glaub nicht, dass das nötig ist-“
Ein zauberhaftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie beugte sich noch ein wenig zu ihm vor. Harry konnte sie riechen. Ein intensiver, betörender Geruch, nach Blumen und frischem Gras und-
„Aber ich seh doch, dass es dir Sorgen bereitet. Weiß du, ich will wirklich, dass es dir hier bei uns gefällt.“
Harry sah in ihre schmalen, violetten Augen und fühlte eine merkwürdige Anziehung zu diesem wunderschönen Wesen.
„Harry – dasss ist zu nah! Da krieg ich ja Platzzzangt!“, protestierte Sodom, denn zwischen Harry und Gomora schwand der Abstand immer mehr. Dann aber streckte die Veela die Hand aus und kraulte den warnend zischenden Sodom unter dem Kinn.
„Ach, vergissss ess. Macht ruhig weiter.“
Harry erschauderte. Gomora machte sich überhaupt nichts daraus, dass er ein Vampir war. Ihr war sogar egal, dass er eine hochgiftige Schlange sein Haustier nannte, das Symbol des Bösen. Sie nahm ihn einfach so, wie er war und wollte ihm sogar noch helfen.
Dann spürte er ihre kalten Lippen auf den seinen und alle Gedanken waren verschwunden. Harry konnte sich nicht bewegen. Er schwebte irgendwo zwischen Schock und Seligkeit, sein Herz bekam Flügel und flog davon, bis Gomora ihm sanft über die Wange strich und ihn anlächelte.
„Es gefällt dir doch hier, oder?“
Harr nickte, unfähig irgendwelche Worte zu formen.
„Du wirst uns doch nicht verlassen, oder?“
Heftig schüttelte er den Kopf.
„Vampir zu sein ist gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Ich mag Vampire. Du bist so ein wunderbarer kleiner Mann. Das willst du doch nicht verstecken, oder?“
„Nein“, krächzte Harry, vollkommen gefangen in ihrem Veela-Charme.
„Das ist gut. Wenn du dich versteckst, kann ich dich ja gar nicht finden.“
Sie lächelte wieder.
„Aber ich...Ich hab ja... meine Freunde...“ Was wollte er nochmal sagen?
„Ja, Harry“, hauchte sie sanft, „du hast deine Freunde. Und deine Freunde sind wir.“
„Meine Freunde seid ihr“, wiederholte er automatisch.
„Sehr gut, kleiner Mann. Was wirst du machen, wenn du nach drei Monate gehen kannst?“ Schnurrend fuhr sie ihm durch sein schwarzes Haar, ihr Körper jetzt ganz nah an seinen gedrückt.
„Ich komme zurück“, antwortete Harry fast ohne eigenes Zutun. Dieses Mädchen raubte ihm den Verstand.
„Ich komme zurück und ich bleibe bei euch und ich werde euch immer dankbar sein.“
„Braver Junge. Da hast du dir eine Belohnung verdient.“
Gomora nahm seinen Kopf in beide Hände und Harry dachte, sie würde ihn wieder küssen. Aber sie tat etwas viel Besseres. Sie kam ihm noch viel näher und umarmte ihn und legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Ganz automatisch fuhr Harry seine Eckzähne aus, als er die warme, pulsierende Ader unter seinen Lippen spürte.
Gomora keuchte leise auf und Harrys Herz schlug noch schneller. Er fasste sie ganz fest an den Schultern und er trank, trank das Blut, das angereichert war mit ihrer Veela-Magie. Es war köstlich. Es war der Himmel. Er liebte dieses Mädchen. Er liebte das Zwielicht.
„Ächem.“
Harry hob den Blick. Da zwischen den Bäumen stand Cale, der verlegen zu Boden sah. Neben ihm auf dem untersten Ast einer Eiche saß Solom, die Arme verschränkt, die Augen wütend funkelnd.
Rasch löste sich Harry von Gomora. Das Veela-Mädchen drehte sich um, gewahrte das Publikum und grinste schief. „Uups.“
Harry schüttelte den Kopf, um die Nachwirkungen des Veela-Charmes loszuwerden. Was zum Teufel war gerade passiert? Die ganze Sache war ihm höchst peinlich, erst recht weil auch noch Cale und Gomoras Bruder alles beobachtet hatten.
„Tja, jetzt bissst du wohl da, wo die Sssonne niemals scheint“, lachte Gomorrha leise. “Gefällt dir dasss, Vampir?“
„Verspürt irgendjemand von euch das Bedürfnis, mir etwas mitzuteilen?“, fragte Solom eisig.
„Ach Liebchen, jetzt guck doch nicht so grimmig“, gurrte die Veela und schlenderte zu ihrem Bruder hinüber. „Der kleine Harry war so traurig, weil Luca ihm keine Beachtung mehr schenkt. Ich wollte ihn ein bisschen trösten, das ist alles.“
Gomora kletterte flink wie eine Katze zu ihm hinauf und im Nu saß sie auf dem Schoß des Veela-Jungen und ging ihm um den nicht vorhandenen Bart.
„Ich hatte ja keine Ahnung, dass du hierher kommen würdest. Bist du mir böse?“
„Um ihn zu trösten, hättest du dich nicht als Bluthure anbieten müssen!“
Gomora umarmte den Weißhaarigen und schmiegte sich an ihn. Harry sah verlegen weg.
„Tut mir Leid, mein Schatz. Das solltest du nicht sehen.“
Da packte Solom sie an den Schultern und er küsste sie. Schnell und fordernd, trieb Gomora die Röte ins Gesicht und umfasste ihren Körper.
Cale trat zu Harry herüber und die beiden Jungen wandten sich ab, leise grinsend.
„Oh, du bist ja eifersüchtig!“, rief Gomora entzückt aus, als sie wieder Luft bekam.
„Bin ich nicht.“
„Ich liebe deine Eifersucht“, schnurrte sie mit dunkler Stimme.
Dann hörte man nichts mehr, nur noch ein paar zweifelhafte Geräusche.
„Äh, ich habe jetzt alles beisammen, was du für den Trank brauchst“, sagte Cale möglichst laut. „Lass uns zurück gehen.“
Dem folgte Harry nur zu gerne. Noch immer glaubte er die Lippen des Veela-Mädchen, das gut einen Kopf größer war als er, auf seinen zu spüren. Aber Cale hielt ihm hilfsbereit einen Vortrag über alternative Wirkungen der gesammelten Kräuter und auch Sodom und Gomorrha halfen mit allerlei schadenfrohen Bemerkungen, ihn auf andere Gedanken zu bringen.

Eine halbe Stunde später waren die beiden Jungen wieder im Hauptquartier. Harry fand seinen Paten ziemlich schnell – er musste nur dem Gestank folgen. Sirius hatte sich in einer der ehemaligen Folterkammern verbarrikadiert, aber die widerlichen Dämpfe schafften es trotzdem heraus. Sie warfen die frischen Kräuter hinzu und als das Gebräu in dem Kessel sich orange färbte, verkündete Sirius stolz:
„Es ist fertig. Jetzt muss er nur noch drei Tage stehen und dann können wir loslegen.“
Harry brachte nur ein gezwungenes Lächeln zustande. Sein Pate bemerkte die fehlende Euphorie sofort, deckte den Kessel ab und verschränkte die Arme.
„Was ist los?“, fragte er die beiden Jungen. „Ich seh' es euch doch an, irgendwas ist nicht in Ordnung. Hat dich Solom verprügelt, Harry?“
„Das macht er ständig“, meinte Harry und winkte ab. „Gehört zum Training. Es ist nichts, wirklich.“ Er wollte nicht, dass Sirius erfuhr, was zwischen ihm und Luca vorgefallen war. Sein Pate würde nur einen Wutanfall kriegen und auf den Meistervampir losgehen, dafür, dass er ihn in der Sonne im Stich gelassen hatte. Harry wollte ihn dieser Gefahr nicht aussetzen.
„Harry, du kannst mir alles sagen...“
Als Sirius jetzt auch Cale ins Visier nahm, warf der Werwolf Harry einen hilflosen Blick zu. Er und die Veela-Geschwister waren bisher die einzigen, denen Harry von der letzten Nacht erzählt hatte.
Harry lächelte wieder, diesmal hoffentlich etwas ehrlicher. „Ich bin nur nervös, wegen dieser Animagus-Sache... Das tut doch nicht weh, oder?“
Sofort veränderte sich Sirius' Gesichtsausdruck und Stolz trat auf seine Miene. „Es gibt natürlich einige Risiken, aber du hast es schließlich mit einem Profi zu tun. Es ist ja nicht so, als hätte ich das noch nie gemacht. Beim ersten Mal dürfte es ein wenig unangenehm kribbeln, aber das ist alles.“
Die nächsten zwanzig Minuten verwickelte Harry seinen Paten geschickt in ein Gespräch über die Schwierigkeiten des Animagus-Werdens und lenkte ihn so vom Thema ab.

Die drei Tage vergingen schrecklich langsam. Harry konnte in dieser Zeit überhaupt keinen Schlaf finden, was zum guten Teil aber auch daran lag, dass Soloms Waffentraining härter denn je war. Die ganze Zeit über grübelte Harry darüber nach, welches Tier er wohl sein würde. Sirius hatte ihm all die Faktoren aufgezählt, von denen das abhängig war: Charakter, Geschlecht, Datum und Alter bei der ersten Verwandlung, mit welchen Tieren man in letzter Zeit Kontakt gehabt hatte und zuweilen auch ein bisschen der eigene Wunsch. Bei Harry kam ja noch die Rasse dazu. Da er ein Vampir war, würde vermutlich auch seine Animagusform ein nachtaktives Tier sein. Harry war egal, was er werden würde – wenn es nur keine Schlange war.
Dann war es endlich so weit. Sirius schenkte ihm etwas von dem orangen Trank ein.
„Prost!“, machte er vergnügt und Harry schüttete das Zeug runter. Es schmeckte nach sauren Brombeeren.
Sirius schwang einen geliehenen Zauberstab – Harry wollte sich nicht vorstellen, in welcher Verfassung sich der Besitzer befand – und murmelte ein paar Sprüche. Dann hieß er Harry, sich zu konzentrieren und sich vorzustellen, wie sich sein Körper veränderte. Es war nicht leicht, weil er nicht wusste, ob er schrumpfen oder wachsen, ob er zwei oder vier Beine haben sollte. Schließlich aber fühlte er eine Wärme in sich, eine angenehme Wärme wie von einem Bad. Wärmer, immer wärmer, heiß, zu heiß!
Harry stöhnte auf, als seine Haut zu kribbeln begann und seine Knochen knackten und dann fiel er in einem Wirbel aus schwarzen Haaren zu Boden.
Harry blinzelte. Etwas hatte sich verändert. Seine Vampiraugen waren gut – aber nicht so gut. Seine Vampirnase war gut – aber nicht so gut. Alles schien etwas klarer zu sein als sonst. Eine Bewegung da rechts – ein nie dagewesener Instinkt ließ ihn mit dem Kopf herumschnellen.
Dort stand Sirius und kratzte sich etwas ratlos am Hinterkopf.
„Tja, also Harry... Ich weiß nicht so recht. Was soll das denn darstellen?“ Er lachte leise – wie immer klang es wie ein Bellen.
„Versuch mal aufzustehen. Es dauert vielleicht eine Weile, bis du dich an die vier Beine gewöhnt hast, aber das kriegst du schon hin.“
Harry spannte die Muskeln an. Er war neugierig, was für ein Tier er war. Er wusste, irgendwo hinter ihm stand zu diesem Zweck ein Spiegel, aber da musste er erst einmal hin.
„Na los, Struppi. Beweg deine müden Knochen!“
Etwas wackelig stand Harry auf und schüttelte den Kopf. Ein Haufen Haare fiel ihm vor die Augen. Da war ein ungewohntes Gewicht an seinem Hinterteil. Vorsichtig tappte Harry vorwärts, Richtung Spiegel.
Sirius grinste. Er stand neben Harry und sah mit ihm gemeinsam in den Spiegel. Harry legte den Kopf schief und sein Pate lachte.
„Du weißt auch nicht, was du bist, oder?“
Es war tatsächlich etwas zweideutig. Harrys Körper war lang und geschmeidig, mit rabenschwarzem Fell, das seidig auf seinem Rücken lag. Sein langer Schwanz lief in einem dichten Büschel aus und die Krallen an seinen samtigen Pfoten konnte er ein- und aus fahren. Seine Schnauze war kurz, die Ohren dreieckig, aber abgerundet und hingen ein wenig herunter. Um seinen Hals herum war sein Fell viel struppiger und länger.
„Du bist auf jeden Fall irgendeine Art Raubkatze, aber was genau...“
Harry wusste, was er war. Als die Erkenntnis ihn traf, streckte er vergnügt die Tatzen und schnurrte zufrieden. Er war ein Löwe. Von einem Löwen hatte er getrunken, kurz bevor er diesen Streit mit Luca gehabt hatte und noch heute musste er ständig an diesen Abend zurück denken. Ein Löwe war das Symbol seines geliebten Hauses Gryffendor. Ein Löwe stand für Mut und er war nachtaktiv. Aber Harry war ein junger Löwe, weswegen seine Mähne noch recht dünn war. Und er war schwarz, vielleicht weil er ein Vampir war, eine dunkle Kreatur, vielleicht auch einfach, weil er schwarze Haare hatte.
„Okay“, sagte Sirius, als Harry gerade das Maul aufsperrte und zufrieden sein beeindruckendes Gebiss bestaunte, „jetzt versuch mal, dich wieder zurück zu verwandeln.“
Die Rückverwandlung war weitaus einfacher, auch wenn Sirius ihm anvertraute, dass es schwieriger wurde, je länger er in Tiergestalt blieb. Als Harry wieder auf zwei Beinen stand, erzählte er seinem Paten, was für ein Tier er 'darstellte'. Sirius zeigte sich angemessen beeindruckt, nannte ihn aber trotzdem weiterhin 'Struppi'.
„Lass uns heute Nacht ein wenig experimentieren“, schlug Sirius vor. „Wir können zusammen durch den Wald jagen. Du solltest ausprobieren, ob du in dieser Gestalt Nahrung, also Fleisch verträgst. Deine Erscheinung ist leider nicht ganz so gewöhnlich, aber mit ein bisschen Übung kannst du sie vielleicht beeinflussen. Ich zum Beispiel kann als Hund bärengroß sein, oder ein unauffälliger Streuner. Vielleicht schaffst du es, dich als Hauskatze zu tarnen, das wäre ein enormer Vorteil.“
Harry schaffte es nicht, nicht in dieser Nacht. Aber dafür machte es ihm unheimlich viel Spaß, mit Tatze zusammen auf vier Pfoten durch das Gebüsch zu rasen, Kaninchen zu jagen und Rehe zu erschrecken. Leider dauerte es danach ganze fünf Minuten, bis er wieder auf zwei Beinen stand und der Schwindel sich gelegt hatte. Sirius lachte und verschrieb ihm täglich zwei Stunden Animagustraining.
Mit der Zeit wurde Harry besser. Wie sich herausstellte, fand er jetzt tatsächlich auch Geschmack an rohem Fleisch, auch wenn es ihm nach der Rückverwandlung schwer im Magen lag. Nach zwei Wochen konnte er auch seine Gestalt ein wenig abändern und aus dem sehnigen Löwen wurde eine strubbelige Wildkatze.

Dann kam der zwölfte September. Ein Tag wie jeder andere, dachte Harry anfangs. Es war neunzehn Uhr und er hatte es endlich geschafft, unter Sirius' Anleitung einen gestaltlichen Patronus zustande zu bringen. Er dachte daran, wie er einfach nur mit seinen Eltern und mit Sirius im Wohnzimmer saß, redete und spielte, wie sie es laut seinem Paten so oft gemacht hatten, als er noch ein Baby war. Da brach ein gleißendes Licht aus seinem Zauberstab aus: ein großer, struppiger Hund mit mächtigen Tatzen.
Sirius hatte geweint.
Als es Nacht wurde, begleitete sein Pate Harry noch in die Vampirbar.
„Einmal Bärenblut mit Wildschwein“, bestellte Harry, der aus Prinzip nur noch Tierblut trank.
„Bitte sehr.“ Luca reichte ihm das Gewünschte und Harry lächelte freundlich. Seit er ein Animagus war, hatte sich sein Verhältnis zu seinem Meister wenigstens ein bisschen verbessert. Vielleicht war es, weil die Verwandlung illegal war, vielleicht, weil er durch den tierischen Charakter besser zu den Werwölfen und damit zum Zirkel passte. Er war froh, dass sein Vampirmeister wieder mit ihm sprach, auch wenn die Unterhaltungen eher einsilbig blieben. Harry hatte keine Ahnung, ob Gomora etwas damit zu tun hatte oder ob Luca einfach nur zu dem Schluss gekommen war, dass es nichts brachte, sich über ungelegte Eier aufzuregen. Jedenfalls war es ein gutes Zeichen, dass der Meistervampir wenigstens wieder höflich zu ihm war.
Harry nahm das Glas mit der dunkelroten Flüssigkeit in die Hand. Aus seinem weiten Ärmel schlängelte sich Gomorrha heraus, wand sich um seinen Arm und bettete ihr Köpfchen in einer einstudierten Bewegung auf Harrys Handrücken. Sie ritzte sich mit ihren scharfen Fangzähnen ein ganz klein wenig die Zunge auf und ließ einen einzelnen Tropfen Blut in das Glas fallen, bevor sich die Wunde sofort wieder magisch schloss. Der Jungvampir schwenkte das Glas, um die Magie darin zu verteilen und nahm einen kräftigen Schluck. Herrlich!
„Weißt du, dass du echt gruselig aussiehst, wenn du das machst?“, fragte Sirius scherzhaft, der sich neben ihn an die Theke lehnte.
Harry, der aus den Augenwinkeln heraus immer noch Luca beobachtete, zuckte mit den Schultern. „Das bin jetzt halt ich. Warum sollte ich mich verstecken?“
Vielleicht war es nur das Discolicht, aber für einen Moment sah es so aus, als würde der ältere Vampir lächeln, während er ein paar schmutzige Gläser spülte.
„Cale würde sich jedenfalls in die Hosen scheißen. - Wo ist er überhaupt, dein pelziger Freund?“
Harry zuckte mit den Schultern. Er hatte den stillen Fünfzehnjährigen heute noch nicht gesehen.
„Er ist vermutlich auf dem Fest“, sagte Luca leise. Das erste Mal, dass er mal wieder mehr als drei Worte mit Harry sprach – obwohl er sich auch hierbei mehr an Sirius wandte. „Heute ist die Vollmondfinsternis. Hat gerade angefangen.“
„Vollmondfinsternis?“ Harry warf Sirius einen ratlosen Blick zu, aber der zuckte auch nur mit den Schultern. „Was ist daran so besonders?“
„Überleg, wie wichtig der Vollmond für die Werwölfe ist. Und wie wichtig dann erst eine Mondfinsternis.“ Luca stützte die Ellenbogen auf der Theke ab und lehnte sich zu ihnen herüber, um die Discomusik nicht mit lautem Schreien übertönen zu müssen. „Die Verwandlung zu Vollmond ist für die Werwölfe immer sehr schmerzhaft. Die Wölfe hier im Hauptquartier verwandeln sich alle gemeinsam im Rudel und haben damit eine gewisse Sicherheit. Zuweilen bleiben sie sogar bei Verstand, solange keine Menschen in der Nähe sind. Aber es ist doch eine große Erleichterung für jeden Werwolf, einmal einen Monat auszulassen. Leider dauert die Finsternis nur knapp zwei Stunden, davor und danach verwandeln sie sich trotzdem. Aber es ist auch ein großes kulturelles Ereignis. Eine totale Mondfinsternis ist nicht unbedingt selten, aber Werwölfe haben ja schon so ein kurzes Leben und nicht jede Finsternis kann gebührend gefeiert werden. Dieses Mal kommen hunderte von Werwölfen zu diesem Anlass hierher. Jeder ist willkommen und egal wie viele Leichen es gibt, es hat auch jeder freies Geleit. Sie feiern mit ihren Kameraden ein großes Fest, trinken riesige Mengen an Alkohol, tanzen um das Feuer und wenn die Finsternis vorbei ist, rennen sie in riesigen Horden durch die Wälder und rotten alles Leben darin aus.“
„Aber ist das nicht gefährlich, so viele Werwölfe auf einem Haufen?“, fragte Harry besorgt.
„Nicht für uns. Die Tiere wittern sie und fliehen schon Tage vorher. Hier leben weit und breit keine Menschen und das Hauptquartier wird natürlich abgeriegelt.“
„Und Cale macht da mit?“
„Ich vermute. Er wäre ein Dummkopf, wenn er sich das entgehen lassen würde.“
„Du willst nicht wirklich dasss machen, von dem ich denke, dass du ess machen willssst?“, zischte Sodom ganz nah an seinem Ohr.
„Warum nicht? Es könnte lustig werden“, antwortete Harry.
Sodom schüttelte den Kopf und auch Gomorrha zischte: „Ohne unss.“
„Habt ihr etwa Angst vor einem Werwolf?“
, neckte er seine Schlangen.
„Vor einem nicht. Zwei sssind auch noch okay. Aber Hunderte?“
„Was würdest du zu der Idee sagen, Sirius?“
Der Schwarzhaarige sah ihn schief an. „Was ich sagen würde? Nun, ich würde dich ganz höflich darauf aufmerksam machen, dass ich verdammt noch mal kein Parsel sprechen kann und deswegen nicht den leisesten Schimmer habe, wovon du redest.“
„Oh, äh, sorry. Ich meinte nur, wir könnten doch zu dem Fest gehen. Das wird bestimmt lustig und wenn sich alle verwandeln, naja, dann machen wir das eben auch.“
„Harry, das ist total verrückt und durchgeknallt - aber du hast recht, es hört sich tatsächlich nach einer Menge Spaß an“, antwortete sein Pate grinsend.
„Also ja?“
Da mischte sich Luca ein: „Darüber macht man keine Scherze. So ein Unternehmen ist selbst für Vampire gefährlich, geschweige denn Menschen. Manchmal zerfetzen sich die Werwölfe da gegenseitig, wenn sich einer nicht schnell genug verwandelt.“
„Noch ein Grund mehr, hinzugehen. Wir müssen doch auf Cale aufpassen!“
Damit war es beschlossen. Harry bezahlte seinen Drink und ließ einen kopfschüttelnden Luca zurück, als er gemeinsam mit Sirius die Bar verließ.
Draußen auf dem Innenhof war niemand zu sehen, aber als sie die Baumgrenze überschritten, klang ferne Musik an ihre Ohren. Harry warf einen Blick zum Himmel. Der Mond war bereits verdunkelt.
„Geht ihr nach Hause“, riet er seinen Schlangen und löste sanft die geschmeidigen Körper von seinem Arm und seinem Hals. Die Basilisken schlängelten durch das Gras davon in Richtung Hauptquartier.
Harry und Sirius gingen weiter. Das laute Röhren von Hörnern und dumpfes Trommeln klang an ihre Ohren. Hunderte von Menschen stapften rhythmisch auf dem Boden auf. In der Ferne war Feuerschein zu sehen.

Eyes black
Big paws
And it's poison
And it's blood
And big fire
Big burn
Into the ashes
And no return

Die Werwölfe hatten ein riesiges Feuer entzündet. Statt Holzscheiten hatten sie ganze Baumstämme verwendet und die Funken stoben in den nachtschwarzen Himmel. Geisterhaft zuckten und zappelten die Flammen.
Sie wirkten wie Vagabunden und Streuner mit ihren dreckigen Klamotten, den wilden Augen und den abgehackten Bewegungen. In riesigen Kreisen tanzten sie um das Feuer, warfen die Arme in die Luft und heulten.

Awoooooooo!
Awoooooooo!
Awoooooooo!
Awoooooooo!

Es war absolut ansteckend. Harry und Sirius grinsten sich an und warfen sich ins Getümmel. Sie tanzten in einer Reihe mit den Werwölfen, lachten und schrien und sangen und heulten. Sie ließen ihrer inneren Wildheit freien Lauf. Bald war auch Cale an ihrer Seite und der sonst so stille Junge blühte auf und strahlte übers ganze Gesicht. Harry wusste, dass es ihm viel bedeutete, dass sein Freund der Vampir hier war. Niemand sonst, der kein Werwolf war, traute sich in den Vollmondnächte an seine Seite.

We took you right from your mothers home
Our temple, your tomp
can be your pick
Not pawed
The poison is
Blood

Knackend zerbrachen die Baumstämme und eine gewaltige Stichflamme fuhr gen Himmel. Die Werwölfe jubelten auf. Cale zeigte ihnen, wo sie den Alkohol vor der Hitze des Feuers versteckt hatten. Sirius stürzte sich begeistert auf den Feuerwhisky und noch ehe Harry einmal um das Feuer herum getanzt war, war sein Pate vollkommen betrunken.

Awoooooooo!
Awoooooooo!
Awoooooooo!
Awoooooooo!

„Sirius, dir geht’s echt nicht gut. Du solltet zurückgehen, bevor der Mond sich lichtet.“
„Ahhha, Harry, mir gehscht doch klasse!“ Sirius rülpste und versuchte aufzustehen, sank aber immer wieder zu Boden zurück.
„Du kannst dich doch nicht in einer Werwolfnacht besaufen! Was ist nur mit dir los?“
„Hach Lily, du hascht so schöne Augen!“ Sirius grinste blöd und winkte ihm mit der fast leeren Flasche. Harry rollte mit den Augen.
„Ich bin nicht Lily, ich bin dein verdammter Patensohn!“
„Harry? Ja, weisch ich doch! War doch nur'n Scherz!“ Sirius grinste noch breiter, aber dann verschwand etwas aus seinen Augen. Wie in einem plötzlichen Sinneswandel senke er den Kopf, schwankte hin und her und umklammerte das Glas noch fester.
„Es tut mir Leisch, Harry“, brummte er, wie halb im Schlaf. „Isch wollt' das nich. Hab doch... Hab doch Peter vertraut... Der verdammten Ratte!“ Die letzten Wort brüllte er hinaus, sodass bereits einige Werwölfe unwillig zu ihm hinüber sahen.

We've bin calling
Black paw who's soaring

„Isch tut mir doch Leid... Häs selber machen solln! Häs Remus machen sollen! Weg'n mir hasse keine Eltern und James un... Und ich habs doch versprochen, doch versprochen, dassich dich beschütze und ich konnt's nich und hab nur an mich gedacht, nur an Rache.... Hätt dich mitnehm sollt, damals, dich nich Hagrid überlassen, nich Peter hinterherjagen, dann wär das nich passiert und du wärst bei mir gewesen un kein Vampir un so...“ Sirius schluchzte und Tränen rannen über seine Wangen. Harry hatte ihm mitfühlend einen Arm um die Schultern gelegt. Es war schon lange fällig, dass Tatze das alles herausließ.

We go out in the mourning
Down the trail
To somwhere

„Ich vermiss' sie so sehr, Harry, so sehr, James und Lily und Remus vermiss' ich auch.... Aber ich kann sie nich mehr sehn, James und Lily nich, weilse tot sind, tot, wegen mir und Remus glaubt mir nicht und dabei hab isch zuerscht ihm nich geglaubt un nur deshalb und alles meine Schuld... Ich hab auch die Ratte gejagt, weischt du, wenn du so trainiert hast, war einmal bis ob'n nach Hogwarts, aber isch habs nich geschafft...“
„Wir werden allen erzählen, was wirklich passiert ist“, flüsterte Harry beruhigend, als spräche er mit einem kleinen Kind. „Dann wird Remus dir glauben. Alle werden dir glauben und wir werden zusammen wohnen. Peter wird seine Strafe bekommen.“

You are the sound that I hear
You are the sound that I hear

„Isch binnisch gut für dich, Harry, nich gut. Kein guter Vater und so. Askaban... Ich bin kaputt. Werd nie wieder so sein wie früher. Du weißtja nicht, wie das ist, du hast noch nie'n Dementor gespürt, es is schrecklich, einfach schrecklich... 's nich kalt, wenn Askaban kalt, dann hat Du-weischt-schon-wer nen paar Leuten nen Dummenjungenstreich gespielt. Kannst an nix Gutes mehr denken, hab vergessen wie James aussah, wie er gelacht hat, wie du so süß gequitscht hast, wenn ich dich inne Luft geworfen hab und wie Lilys Lächeln war und wie Remus geschimpft hat, wenn wir was Gefährliches gemacht haben. Alles weg, nichts da, nur Blut, so viel Blut und Leichen und Asche und Peter.“
„Du bist unschuldig, Sirius.“
„Unschuldig, ja, ich bin unschuldig... Unschuldig, ich war's nicht... ich bin unschuldig... Peter wars... nicht ich... unschuldig...“
Sirius verfiel in ein Mantra, ein eintöniges Schluchzen, dass er wahrscheinlich zwölf lange Jahre lang in seiner dunklen Zelle in Askaban vor sich hin gemurmelt hatte.

We are not standing
We are falling

Harry machte sich auf die Suche nach Cale.
„Du musst mir mit Sirius helfen“, bat er, „der hat zu viel getrunken. Lass ihn uns ins Hauptquarter bringen, bevor der Mond sich lichtet!“
Cale kam sofort zur Hilfe.
„Ich nehm ihn schon, beobachte du den Mond und sieh zu, dass uns niemand folgt.“ Cale legte sich einen von Sirius' Armen über die Schulter und schleppte ihn von dem Feuer fort. Harry folgte in einigem Abstand. Unruhig sah er sich um, sein Blick flog immer wieder zum Mond. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
Dann blieben Sirius und Cale abrupt stehen. Irritiert wandte Harry sich ihnen zu.
Sirius' Augen waren riesengroß. Er starrte einen Mann an, der sich am Rande des Feuers bewegte. Jetzt bemerkte auch der seine Beobachter und wandte sich um. Es war definitiv einer der Werwölfe, mit seinem früh gealterten Gesicht, dem angegrauten Haar und dem mehrfach geflickten Zaubererumhang, der äußerst schäbig aussah. Als er Sirius erblickte, erstarrte auch er für einen Augenblick, eine Mischung aus Entsetzen und Fassungslosigkeit auf dem Gesicht. Dann zog er einen Zauberstab – zu Harrys Verwunderung, nur wenige Werwölfe besaßen einen - und zielte auf Sirius.
„Remus“, hauchte Sirius, vollkommen geschockt.
Genau in diesem Moment gab der Schatten die glitzernde Scheibe des Vollmondes wieder frei.

Awooooooooooooooooo!
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