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Fanfiction

Lack of Revolution - Überfall in dunkler Gasse

von astala7

Ihr fragt euch vermutlich, warum zum Teufel ich so lange brauche hier weiter zu schreiben. Nun, das hat mehrere Gründe: erst war ich zu beschäftigt mit dem Abi, dann mit der Studienbewerbung, mit der Wohnungssuche und schließlich mit dem Studium selbst, all der Umstellung und den ersten Prüfungen... Zweitens schreibe ich gerade parallel an anderen Fanfictions. Drittens hab ich eine allgemeine Schreibblockade und viertens habe ich den großen Fehler gemacht, diese ff bereits vollkommen durchzuplanen. Es macht einfach keinen Spaß mehr, zu schreiben, wenn man schon weiß wie alles ausgeht. Und ich selbst habe das Gefühl, dass sich die Story einfach nur noch hinzieht und nur aus IKARUS-Meetings besteht.
Ich wollte diese ff wirklich nicht abbrechen. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass es nicht mehr weiter geht.
Andererseits will ich euch auch nicht komplett enttäuschen. Da sind einige Szenen, die ich gerne noch schreiben würde. Andere hab ich einfach schon so oft im Kopf durchgespielt, dass ich es einfach nicht zu Papier bringen kann.
Nach diesem Kapitel werdet ihr von mir nur noch vereinzelte Szenen bekommen. Was wichtig ist was dazwischen geschieht, werde ich nur ganz kurz in Notizen zusammenfassen.
Ich hoffe, ihr vergebt mir, aber so wird die ff wenigstens noch abgeschlossen.

XxX

13. April 1994, 12:46 Uhr
Nokturngasse

Cale machte noch einen zweiten und einen dritten Knoten, bevor er mit dem Ergebnis zufrieden war. Der Todesser war jetzt derart eingeschnürt, dass er sich, selbst wenn er von dem Stupor erwachte, kaum mehr würde bewegen können.
Der junge Werwolf drehte sich um, als er die Schritte des Missionsleiters näher kommen hörte. Remus Lupin blieb neben ihm stehen, betrachtete seine Arbeit und nickte.
„Gut gemacht, Welpe. Leg ihn schnell zu den anderen.“
Cale salutierte grinsend und warf sich das Bündel Mensch über die Schulter. Als Werwolf hatte er nicht unerheblich große Körperkräfte. So war es ihm ein Leichtes, seinen Gefangenen hinüber zu den anderen fünf zu schaffen. Die anderen Wölfe gratulierten ihm für seinen Fang und schlugen ihm freundschaftlich auf die Schulter. Cale kannte nicht alle von ihnen. Heute hatten sich zwei Rudel für die Mission zusammengetan, das von Canis Majoris und das von Remus Lupin. Da Englands Alpha sich derzeit mehr mit Familiengründung als mit Kriegsführung beschäftigen zu wollen schien, hatte Lupin die Leitung. Er war es auch, der den Anführer der kleinen Todessergruppe, Avery, aufgespürt hatte. In nur zehn Minuten hatte er das Rudel zusammen gerufen und einen vollständigen Hinterhalt geplant und vorbereitet. Die Todesser hatten keine Chance. Aber dass alles so glatt gegangen und sie wirklich nicht entdeckt worden waren grenzte schon fast an ein Wunder. Da tobte ein Bürgerkrieg zwischen zwei der drei magischen Parteien direkt auf den Straßen und das Ministerium bekam nichts davon mit. Diese Ignoranz der Menschen! Cale konnte darüber nur den Kopf schütteln.
Das war der zweite Überfall diesen Monat. Inzwischen stand der gesamten Bevölkerung der Zwielichtigen mindestens ein sicherer Rückzugsort zur Verfügung, ein privates Grundstück, wo sie mit anderen ihrer Art zusammen lebten und das von starken magischen Schutzwällen umgeben war. Nach draußen zu gehen wurde hingegen immer gefährlicher. Die Todesser waren jetzt nicht mehr die einzigen, die heimlich angriffen. Die Zwielichtigen begannen sich zu wehren, obwohl das wiederum nur die Rache der Dunklen Seite herausforderte. Es war besser als dazusitzen und nichts zu tun, während der Rat der Zwielichtigen, die geheime Übergangsregierung namens IKARUS, mit irgendeinem anderen Projekt beschäftigt zu sein schien, welches keine sehenswerten Erfolge vorzuzeigen hatte. Die Zwielichtigen wurden unruhig – aber noch vertrauten sie ihren Anführern.
Cale schleppte seinen Todesser hinüber in die Reihe der anderen und sorgte dafür, dass seine Hand weit genug aus der Verschnürung herausragte, dass er die Eisenketten darum wickeln konnte. Sie verband alle ähnlich verpackten Bündel. Da der junge Werwolf sah, dass auch die anderen so weit waren, packte er gleich selbst ein Glied der Kette.
„Macht euch bereit zum Aufbruch!“, befahl Lupin mit lauter Stimme. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, etwaiges Aufsehen zu erregen. Die Nebenstraße der Nokturngasse, in der sie sich befanden, hatten sie zuvor mit Stillezaubern gut gesichert.
Lupin beobachtete die Wölfe, als sie zu den Gefangenen traten und jeweils mindestens einen Finger auf die Eisenkette legten. Dann trat er selbst hinzu, tat es ihnen nach und rief: „Mondgeheul!“
Das hässliche Gefühl des Zurückgerissenwerdens erfasste Cale, als die ganze Mannschaft mit dem Portschlüssel verschwand. Gleich darauf fiel er schmerzhaft auf die Knie und hatte Mühe, sein Frühstück bei sich zu behalten. Einige der anderen hatten weniger Skrupel, ihre Mägen auf die Gesichter der geschockten und gelähmten Todesser zu entleeren. Irgendwie konnte Cale es ihnen ja aber auch nicht verdenken. Erst recht nicht, als die Kälte der herannahenden Dementoren nun auch ihn erfasste.
„Reicht das für diesen Monat?“, fragte Lupin mit einem leicht besorgten Unterton.
Cale wandte sich rasch um und sah, wie sein Missionsleiter sich an Marie wandte, die wunderschöne Vampirin. Sie befanden sich nun im Wald, mitten im Nirgendwo, an dem vereinbarten Treffpunkt, wo Marie mit gut zweihundert Dementoren auf sie gewartet hatte.
„Das reicht vollkommen, vielen Dank!“, sagte sie mit ihrer melodischen Stimme und lächelte dabei Cale zu. Der Werwolf wurde leicht rot und rappelte sich schnell auf.
„Es wäre nur nett, wenn ihr sie vorher aufwecken würdet. Sie schmecken besser, wenn sie bei Bewusstsein sind.“
Lupin schluckte als er dies hörte, nickte seinen Wölfen jedoch zu.
Cale zog zusammen mit seinen Kameraden seinen Zauberstab. Ein Dutzend 'Enervate' später regten sich die gefangenen Todesser wieder. Marie winkte die dunklen Gestalten hinter sich heran.
Der junge Werwolf sah weg, als sich die Dementoren über ihre Beute her machten.

„Ich weiß nicht, wie du das aushalten kannst“, murmelte Cale zu der Vampirin, die die dunklen Kreaturen koordinierte. Man sagte, schon allein dem Kuss zuzusehen solle einen erwachsenen Mann wahnsinnig machen. Die Werwölfe beeilten sich jedenfalls, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden.
„Lass uns gehen, Marie. Die schaffen das auch alleine.“
„Aber nein! Ich soll doch auf sie aufpassen“, meinte Marie, nicht im mindesten beeinträchtigt von der Düsternis der Dementoren. „Und jemand muss sich doch um die Körper kümmern.“
Die Kälte war fast unerträglich. Cale stand mit dem Rücken zu den Dementoren, die einem Todesser nach dem anderen die Seele aussaugten. Sein Kopf war erfüllt mit Schreien und er wusste nicht, ob es die der Opfer waren oder ob sie nur in seinem Kopf existierten. Er wollte nur noch weg von hier, aber er wollte Marie nicht allein lassen!
„Was... was passiert mit den Körpern?“, fragte er, nur um sich abzulenken. Sie mussten inzwischen die einzigen Zwielichtigen sein, die noch da waren.
„Erst wird ihr Blut abgelassen und für die Vampire eingelagert. Der Rest wird nach Thailand verschifft.“
„Thailand“, machte Cale tonlos.
„Ja, da lebt eine Oger-Kolonie, die das Fleisch aufkauft. Das von Zauberern und Hexen gilt da als Delikatesse, weißt du.“
Cale würgte.
„Lässt dich... das denn vollkommen kalt?“, fragte der junge Werwolf mühsam. Er wusste, dass diese Todesser schreckliche Menschen waren, aber sie waren doch Menschen... Aber Cale war keiner. Und Marie ebenso wenig – jedenfalls wenn es nach dem Ministerium und dem Dunklen Lord ging.
„Kalt?“, fragte Marie. Sie überlegte einen Moment. „Ich mag es jedenfalls lieber als das Sonnenlicht“, antwortete sie dann, offensichtlich denkend, er rede von der Kälte der Dementoren. Trotzdem schien damit alles beantwortet.
„Sie sind natürlich nicht gerade die beste Gesellschaft“, fügte die Vampirin nach kurzem Zögern hinzu. „Die Dementoren, meine ich. Nicht sehr gesprächig. Denken immer nur ans Essen. Keinerlei Tiefe – anders als du.“ Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Ein Lächeln, das besser wirkte als jeder Patronus. Auf einmal war die Kälte um ihn herum vergessen.
„Und wünscht du dir... nicht manchmal eine Familie?“ Marie gehörte weder vollständig zu den Vampiren noch zu den Veela. Auch wenn sie bei beiden willkommen war, war es doch nicht dasselbe wie eine komplette Zugehörigkeit. Cale konnte sich vorstellen, dass sie im Grunde sehr einsam war. Vielleicht... bemerkte sie es nur nicht.
„Ich habe Familie“, sagte sie. „Ich habe Eltern. Aber die wollen mich nicht bei sich haben. Ich brauche keine Familie.“ Leiser fügte sie hinzu: „Ich brauche nur ein Zuhause.“
„Du wirst eines finden“, flüsterte Cale. Zögernd nahm er ihre Hand in seine. „Und ich werde dir dabei helfen.“

*

E R I S T Z U R Ü C K !
Massenausbrüche in Askaban, Morde am helllichten Tag auf der Straße, Leichen in dunklen Gassen und immer wieder das Verschwinden angesehener Hexen und Zauberer – es lässt sich nicht mehr leugnen! Was Albus Dumbledore schon seit Monaten verkündet, wird nun endlich vom Ministerium offiziell bestätigt: Er, dessen Name nicht genannt werden darf, ist zurück!
„Sie-wissen-schon-wer hat offenbar die Unterstützung der englischen Vampire auf seiner Seite. Es besteht wohl kein Zweifel, dass er nur mit ihrem Wissen und einem dunklen Blutritual zurückkehren konnte“, sagte Minister Fudge auf einer Pressekonferenz gestern Abend. „Mit diesem Hintergrund lässt sich wohl auch zweifelsfrei sagen, dass die Übergriffe der Londoner Unterwelt der Werwölfe und Vampire ebenfalls auf seine Kappe gehen.“
Aber warum hat das niemand früher bemerkt?
„Die Aktivitäten der dunklen Kreaturen, die sich selbst die 'Zwielichtigen' nennen, haben in den letzten Jahren immer wieder etwas geschwankt“, erklärte Mr Beathly, Mitarbeiter der Magischen Strafverfolgung. „Wir nahmen an, die Vorkommnisse seien lediglich ein gewöhnliches 'Hoch'. Doch da sind eine Menge Fälle, in denen die Beteiligung dunkler Kreaturen nicht nachgewiesen werden kann und die, offen gestanden, zu viel Können abverlangen, als dass sie von einem Werwolf begangen sein könnten. Sie-wissen-schon-wer setzt die Zwielichtigen offenbar mehr für Säuberungen ein. Viele ihrer Opfer standen früher bereits im Verdacht, selbst Todesser zu sein. Möglicherweise dünnt Sie-wissen-schon-wer seine eigenen Reihen aus, um nur noch die besten an seiner Seite zu behalten. Die Todesser selbst hingegen greifen hauptsächlich gewöhnliche Bürger, Muggelstämmige oder politische Schlüsselfiguren an.“
Wird das Ministerium der geballten Macht von Sie-wissen-schon-wem und all seinen Alliierten standhalten können? Steht uns ein weiterer Bürgerkrieg bevor? Wer kann uns in dieser Situation noch retten?
Dankt der Minister ab?, Seite 2
Der-Junge-der-untot-ist – Harry Potter der Vampir auf Seiten des Dunklen Lords?, Seite 3
Alles über die Zwielichtigen – harmlose Hilfsorganisation oder dunkle Armee?, Seite 4...

28.April 1994, Frontseite im Tagespropheten, Morgenausgabe

1.Mai 1994, 22:36 Uhr
Hogsmeade

„Und deswegen, Jenande... Also, was ich damit sagen will... Willst du mei-“
KNALL!
„Nein, ich habe KEINE Geduld mehr!“, rief Luca aus. Mit flatterndem Umhang und gebleckten Reißzähnen kam er aus dem Pub gestürmt, der als Tarnung für das IKARUS-Hauptquartier herhielt. Geräuschvoll knallte die Tür zu. Ihm auf den Fersen folgte Nama, die regelrecht verzweifelt aussah.
Sirius und Jenande, die im trauten Sternenlicht unter einer blühenden Weide gehockt hatten, fuhren auseinander.
„Was zum Teufel macht ihr da!?“, schrie Luca sie an, als er das Liebespaar entdeckte. „Die Sitzung hat schon vor einer halben Stunde angefangen!“
„Was zum Teufel wir machen?!“, schrie Sirius zurück, nicht minder wütend und sprang auf. „Ich versuche hier gerade, einen verdammten Heiratsantrag zu machen! Wie kannst du es wagen, hier einfach so hereinzuplatzen?!“
Jenande und Nama wurden gleichermaßen rot (Luca nicht, seine letzte Mahlzeit lag schon etwas zurück). Die Veela fing sich jedoch sofort wieder, jauchzte glücklich auf und umarmte Sirius so stürmisch von hinten, dass beide zurück ins Gras fielen.
„Oh, ich liebe dich, mein struppiger kleiner Grim! Natürlich will ich deine Frau werden!“
Sirius gab einen merkwürdig quiekenden Laut von sich und ließ den Vampiranführer links liegen, um seine Geliebte mit Küssen zu bedecken.
Luca stieß ein frustriertes Stöhnen aus. „Hättest du dir das nicht für nach den Krieg aufheben können?!“
„Wieso, dann sind wir doch vermutlich alle tot“, meinte der Werwolf grinsend.
Luca rollte mit den Augen, doch Nama lächelte schüchtern.
„Ich freue mich für euch beide“, sagte sie aufrichtig. „Herzlichen Glückwunsch.“

Es dauerte noch zehn Minuten, bis das Liebespaar endlich mit Luca zusammen im Versammlungszimmer saß. Heute waren außer ihnen nur Nama und Remus Lupin dabei. Beide hatten inzwischen große Verantwortung den Werwölfen gegenüber und sie waren es, die neben den Vampiren am meisten von den letzten Ereignissen betroffen waren.
Marie schwänzte.
„Die Reaktionen sind erwartungsgemäß unterirdisch“, sagte Luca, als er die Ausgabe des Tagespropheten auf den Tisch klatschte und damit die Sitzung eröffnete. „Die Todesser sind weitestgehend unbekannt, also gegen wen richtet sich der Zorn des Volkes? Gegen uns!“
„War das nicht so ziemlich genau das, was wir erwartet hatten?“, fragte Sirius müde.
„Wir haben noch nicht alle Horkruxe“, warf Jenande ein. „Harry müsste bald mit der Durchsuchung dieses Raumes fertig sein, aber es bleibt immer noch die Schlange... Wenn es denn die Schlange ist.“
„Wir können nicht mehr warten!“, bestimmte Luca fest. „Wir müssen jetzt handeln! Eine Armee aufstellen, bevor es zu spät ist.“
„Aber gegen wen sollen die marschieren?“, warf Remus ein. „Gegen das Ministerium?“
„Damit täten wir Ihr-wisst-schon-wem nur einen Gefallen“, sagte Nama kopfschüttelnd.
„Aber so kann es nicht weiter gehen. Stinknormale Bürger greifen auf einmal zu den Waffen. Die letzten Läden, die von unseren Leuten betrieben werden und noch nicht verboten worden sind, werden von ganz gewöhnlichen Bürgern angegriffen, die randalieren und die Besitzer verletzen – ohne dass sie jemand dafür bestraft! Menschen werden enterbt und verstoßen, wenn ihnen auch nur ansatzweise eine Freundschaft oder ähnliches mit einem Zwielichtigen nachgewiesen werden kann.“
„Sie geben uns die Schuld an allem“, fasste Nama zusammen. „So wie immer.“
„Ja, aber die Geschichte wird von den Siegern geschrieben“, erinnerte sie Sirius. „Sie werden ihren Hass genauso schnell vergessen, wie er gekommen ist. Wir müssen nur gewinnen.“

„Wie schnell können die Werwölfe sich formieren?“, fragte Luca.
„Die Ausbildung läuft auf Hochtouren“, erwiderte Remus. „Es gibt regelmäßig Seminare und Crashkurse in Sachen Verteidigung und Angriff. Aber die meisten besitzen noch nicht einmal einen Zauberstab.“
„Nun, damit haben wir doch unser erstes Ziel“, sagte Luca grimmig. „Die Winkelgasse.“
„Du willst Ollivander's ausrauben?!“, fragte Sirius erschrocken.
„Selbstverständlich. Wir müssen uns bewaffnen.“
„Aber... Selbst der Prophet muss zugeben, dass wir fast nur Todesser angreifen. Etwas so öffentliches wird unseren Ruf nur noch weiter herunter ziehen“, warf Nama ein.
„Aber Luca hat recht, wir brauchen Zauberstäbe. Woher nehmen, wenn nicht stehlen...?“, wollte Remus wissen.
„Stehlen können wir sie ja trotzdem“, sagte Nama schulterzuckend. Selbst mit Gringotts' Unterstützung würden sie niemals für alle Werwölfe Zauberstäbe kaufen können. „Ich meine nur, wir sollten es nicht öffentlich machen. Wenn es keine Zauberstäbe mehr auf Vorrat gibt, sehen auch die Todesser, die wir entwaffnen oder die ihren im Kampf verlieren, ziemlich doof aus der Wäsche.“

„Also kein Großangriff auf die Gasse, sondern vielmehr ein kleines Team, das nachts den Laden ausräumt“, fasste Sirius zusammen. „Gut, wer hat die Ehre?“
„Wir brauchen Leute, die Schrumpfzauber beherrschen, mindestens zwei Kämpfer, einer als Rückendeckung, der die anderen warnt wenn jemand kommt und ein Missionsleiter. Zu viele Personen sind zu auffällig“, analysierte Jenande. „Ich will eines meiner Mädchen in der Verteidigung. Immerhin sind die meisten Auroren männlich.“
„Dann wird der zweite Kämpfer ein Vampir, für die Stärke“, meinte Luca. „Den suche ich aus. Außerdem hätte ich gerne Harry Potter als Rückendeckung.“
„WAS!? Warum Harry?“, fragte Sirius, sofort besorgt um das Wohl seines Patensohnes. „Erstens, er hat diesen Unsichtbarkeitsumhang und wird ihn wohl kaum gerne aus den Händen geben. Dazu kommen die Schlangen, damit hat er praktisch drei Paar Augen. Zweitens ist er Harry Potter: Wenn die Sache schief geht, kann er unsere Leute am ehesten raus hauen.“
„Aber -“
„Er wird nur unsichtbar daneben stehen. Da ist keinerlei Gefahr für ihn“, sagte Jenande beruhigend. „Außerdem wird sich der Junge über ein wenig Abwechslung freuen.“
Missmutig musste Sirius zustimmen.
„Den Rest des Teams sollten die Werwölfe stellen, immerhin geht es um eure Bewaffnung“, schloss Luca ab.
Die Wölfe nickten zustimmend.
„Wunderbar. Dann sehen wir uns wieder hier in einer Woche. Sitzung geschlossen.“

*

8.Mai 1994, 23:16 Uhr
Winkelgasse

„Was soll das heißen, er ist nicht da?“
„Was soll es schon heißen? Es ist mitten in der Nacht und wir sind in der Winkelgasse. Die Auroren ham' ihn erwischt, das soll es heißen.“
Harry fluchte leise.
„Also, was jetzt?“, fragte die blonde Veela, die neben dem Werwolf stand. „Mission abgebrochen? Ohne den Anführer können wir das Ding ja schlecht durchziehen.“
„Aber wir müssen weitermachen!“, protestierte Harry. „Das ist wichtig!“
Die Zwielichtigen sahen einander unsicher an. Sie waren ein bunt zusammen gewürfelter Haufen: Da war Callienne, die verführerische Veela-Kriegerin, deren Berufsoutfit besser in einen Swingerclub gepasst hätte (schließlich war sie dafür zuständig, ihnen die männlichen Auroren vom Leib zu halten). Außerdem Kaleb, ein hochgewachsener Vampir, schlank und wendig und mit Augen, in denen ein inneres Feuer zu glühen schien. Er hatte kurze braune Haare, eine gerade Nase und überraschend weiche Gesichtszüge. Obwohl er nicht übermäßig kräftig aussah, wusste Harry, dass Vampire generell immer stärker waren als Menschen. Ähnlich war es mit Werwölfen, obwohl Tino, der Einzige in der Gruppe mit einer kompletten magischen Ausbildung, dennoch aussah wie ein Muskelprotz.

Noch standen sie in einer Seitengasse und hatten nach einer kurzen Begrüßung feststellen müssen, dass der Missionsleiter fehlte.
„Alfonse und ich wollten uns im 'Blutigen Lamm' treffen“, erzählte Tino. „Ich war zehn Minuten zu spät, weil mich die Kontrollen am Apparationspunkt aufgehalten haben. Das war wahrscheinlich das Einzige, was mich gerettet hat.“ Er blickte finster bei der Erinnerung. „Er muss schon länger dort gewesen sein. Ich hab keine Ahnung, woran sie ihn erkannt haben. Wahrscheinlich nur Routinekontrolle, weil er sein Steak blutig bestellt hat oder so was. Die sind heutzutage überempfindlich.“
Jetzt fluchte auch Kaleb. „Ohne ihn wird das nichts.“
„Unsinn“, begehrte Harry auf. „Wir habe doch alle unsere Rollen, oder etwa nicht? Wir gehen rein, erledigen unseren Job und fertig. Wenn ihr unbedingt einen Anführer braucht, dann bestimmen wir halt einen.“
„Oh, natürlich, weil ja auch jeder der erste auf der Abschussliste sein will!“, spottete Calienne. „Der Anführer trifft die Entscheidungen. Er gibt die Befehle und koordiniert diesen Haufen Zufallsnummern hier. Wenn die Auroren kommen, muss er den Rückzug organisieren und macht sich damit selbst zur Zielscheibe. Den Job will niemand.“ Die anderen nickten zustimmend.
„Gut“, machte Harry und zuckte mit den Schultern. „Dann werde ich der Anführer. Kann nicht so viel schwerer sein als den Köder zu spielen und darin hab ich Erfahrung.“
Für einen Moment starrten die Zwielichtigen diesen Jungen von nicht ganz vierzehn Jahren ungläubig an.
Dann zuckte Kaleb mit den Schultern. „Okay.“
Calienne versuchte, ihr Lächeln zu verbergen. „Du bist verrückt, Junge. Aber ich mag dich.“
„Halt, Moment!“, rief Tino da. „Das können wir nicht machen. Er ist ein Kind!“
„Ein Kind, das keine andere Aufgabe hat als Ausschau zu halten. Er ist der Einzige, der im Zweifelsfall frei ist. Und er hat diesen coolen Umhang“, bemerkte Kaleb.
„Wenn Canis Majoris das rausfindet, bin ich derjenige, aus dem er Hackfleisch macht!“
„Oh bitte, sag mir nicht, dass Sirius dir den Auftrag gegeben hat, auf mich aufzupassen!“, sagte Harry frustriert. „Ich bin Harry Potter. Ich bin diesem Voldemort“, alle zuckten zusammen, „schon drei Mal entkommen. Außerdem bin ich ein Vampir und ich hab seit drei Tagen nichts mehr getrunken. Keine Ahnung ob euch das bewusst ist, aber wir werden nicht unbedingt schwächer, wenn wir durstig sind. Wir werden unruhig – was bedeutet, dass ich jetzt verdammt noch mal diesen Laden stürmen will!“
Kaleb nickte wissend und grinste. „Dann ist es beschlossen. Wir gehen zu Ollivander's.“

Und genau das taten sie auch.
Harry warf sich seinen Umhang über und band ihn zu, jedoch so, dass sein Kopf noch sichtbar in der Luft schwebte. So wussten seine Kameraden wo er war, aber er brauchte nur die Kapuze überzuwerfen um von allen Blicken zu verschwinden.
Sodom und Gomorrha glitten an seinen Armen zu Boden und schlängelten sich über das Pflaster. Die Zwielichtigen warteten etwa zehn Minuten, bis die Schlangen zurück waren.
„Da sssind starke Schutzzauber um das Hausss“, berichtete Sodom. „Die eine Ecke links vom Hintereingang issst aber dunkel genug, dassss ssich eine Perssson da verstecken und sie durchbrechen kann.“
„Drinnen konnten wir keine weiteren Perssssonen riechen“,
fügte Gomorrha hinzu.
„Sehr gut“, zischte Harry und wandte sich an Tino. „Linke Ecke Hintereingang, versuch die Schutzzauber zu brechen. Wenn du fertig bist, gib Sodom das Daumen-hoch-Zeichen und wir kommen nach.“
Mit diesen Worten wollte er dem Werwolf Sodom reichen, aber der wurde sofort blass und wich zurück.
„Hey, hey, hey! Du kannst doch nicht wirklich von mir erwarten, dass ich dieses Ding- “
„Dieses Ding ist mein Freund!“, knurrte Harry mit zu Schlitzen verengten Augen. „Und ich bin jetzt dein Anführer, oder etwa nicht? Also wirst du ihn mitnehmen. Die Ecke ist nicht groß genug für uns alle und wir brauchen einen unauffälligen Weg zur Kommunikation.“
„Klar, weil ja auch niemand auf eine einen Meter lange, giftgrüne Schlange achtet“, murmelte Tino.
Harry rollte mit den Augen und tippte Sodom mit seinem Zauberstab an, dessen Schuppen sofort so schwarz wurden wie sein Umhang. Wenn man wochenlang in Hogwarts unerkannt umherstreifen wollte, musste man den Desillusionierungszauber schon drauf haben.

Harry führte Calienne und Kaleb von der Winkelgasse weg und ein Stück in die Nokturngasse hinein, wo die Kontrollen weniger verschärft waren. Dort trieben sie sich ein wenig in einem schmuddeligen Pub herum – Harry setzte natürlich seine Kapuze auf – bis Gomorrha warnend zischte. Harry zupfte seine Teamkameraden kurz am Umhang, welche daraufhin aufstanden und mit ihm zum Ausgang gingen. Auf der Fensterbank neben der Tür konnte Harry vage die Umrisse seiner Schlange ausmachen und hielt Sodom den Arm hin, damit er hinaufkriechen konnte.
„Tino issst fertig“ , sagte er, als Harry seinen Kopf streichelte. „Er issst schon im Laden.“
Harry nickte und führte den Rest des Teams zur Hintertür.
Ollivander's hatte sich nicht verändert, seit Harry zum letzten Mal hier gewesen war. Es war immer noch staubig und dunkel, aber nun lag ein Prickeln von Magie in der Luft, dass er zuvor nicht wahrgenommen hatte. Vermutlich reagierten seine Vampirsinne auf die vielen Zauberstäbe.
„Also gut, Leute. Calienne, du kümmerst dich um die Stäbe in der Nähe der Vordertür, Kaleb, du gehst nach hinten. Sodom begleitet dich, Gomorrha bleibt vorn. Wenn einer von euch Schwierigkeiten auch nur am Horizont erkennen sollte, schickt ihr sofort die Schlangen los.“ Harry griff in seine Hosentasche und holte einen zusammengefalteten Stoffbeutel hervor. Er griff hinein und holte drei Rucksäcke hervor, die er verteilte.
„Keine Schrumpfzauber direkt auf die Stäbe, wir wissen nicht wie das mit ihrer Magie reagiert. Legt sie einfach nur hier rein, die Rucksäcke sind innen magisch vergrößert. Da passt locker der ganze Laden rein. Ich werde derweil draußen in der Gasse Wache halten und Zauberbanne über das Haus legen, die kein Licht und keine Geräusche durchlassen. Noch Fragen?“
Die Zwielichtigen schüttelten die Köpfe.
„Dann los!“

Harry setzte seine Kapuze auf und ging zum Vordereingang. Er legte einen raschen Bemerk-mich-nicht-Zauber darauf, bevor er die Tür öffnete und hindurch schlüpfte. Er hatte gerade mal den Dämpfungszauber angewandt, als auch schon zwei Personen auf den Laden zu kamen.
„Ich sag dir, da stimmt irgendwas nicht. Es gab noch nie Ghule in der Winkelgasse! Warum ausgerechnet jetzt? Und in Ollivanders Wohnung?“, flüsterte der eine dem anderen zu.
Harry unterdrückte ein Fluchen. Sie hatten vor zwei Tagen einen Ghul in Ollivanders Wohnung direkt über dem Laden losgelassen, um den alten Mann zu verjagen.
„Merkwürdig ist es schon. Und ich kann verstehen, dass der Alte Angst hat. Aber wir dürfen uns doch nicht so sehr einschüchtern lassen, dass man sich als anständiger Bürger nicht mehr nachts auf die Straße traut!“
„Du bist ja nur so grimmig, weil er uns geschickt hat, noch dieses verdammte Buch aus seinem Laden zu holen, selber Angst, hä?“
„Angst? Ich? Pah!“
Harry wurde eiskalt. Die beiden Typen waren gleich heran. Er hatte nur noch Sekunden Zeit...
Es half nichts. Es musste sein.
„Imperio!“, flüsterte er und richtete den Zauberstab auf den einen der beiden Männer. Ein feiner gelber Nebel umfing sein Opfer und Harry erfüllte sofort ein unglaubliches Gefühl der Macht. Nur mühsam unterdrückte er ein Keuchen, als der Mann plötzlich stehen blieb.
„Was ist los, Jack?“
„Du hast es dir anders überlegt“, flüsterte Harry hastig. „Das Buch war nicht im Laden, sondern in der Wohnung. Und du hast vergessen den Schlüssel mitzubringen. Geh zurück und kehre nicht vor morgen zurück!“
„Verdammt, mir fällt gerade ein – das Buch liegt ja in der Wohnung! Und ich hab den Schlüssel nicht mit!“
„Waaas? Und das sagst du erst jetzt!?“
„Kann man nichts machen. Wir müssten erst zurück und das dauert dann... Da kann der Alte sich sein Buch morgen auch selber holen.“
„Ja, hast recht. Dann kommen wir endlich aus dieser Gasse raus“, stimmte ihm der andere sofort zu und sackte erleichtert ein Stück weit in sich zusammen.

Harry beobachtete, wie die Männer verschwanden und lächelte zufrieden. Dann fuhr er fort, Zauber auf das Haus zu legen und vergaß auch die nützliche Variante nicht, die er von Luca gelernt hatte und mit dem Vampire ihre Verstecke schützten: Der Zauber wirkte ähnlich wie der, den Magier benutzten um sich vor Muggeln zu verstecken. Was bedeutete, dass den Zauberern, die aus irgendeinem Grund Ollivander's betreten wollten, ganz plötzlich wichtige Dinge einfielen, die sie vergessen hatten. Er wollte nicht noch einmal einen Unverzeihlichen benutzen wollen.

Eine halbe Stunde später hörte Harry vom Rinnstein her ein leises Zischeln. Rasch suchte er mit den Augen den Stein ab, bis er die unscharfen Umrisse des desillusionierten Sodom sah. Er hob die Schlange hoch, die ihm ins Ohr flüsterte, dass sein Team bereit sei.
Harry ging in den Laden zurück.
„Bei euch ist alles klar?“, vergewisserte er sich, als er die drei Kämpfer mit Rucksäcken bepackt in der Mitte des Raumes sah.
Tino nickte. „Keine weiteren Probleme. Da waren ein paar Vitrinen mit Stäben drin, die wir nicht öffnen konnten, aber für die Ausrüstung der Werwölfe reicht dies hier allemal.“
„Gut, dann nichts wie weg.“ Harry kramte noch einmal in seiner Hosentasche und holte eine Schnur heraus, die Sirius ihm für die Mission gegeben hatte. Sie alle fassten die Schnur an, während Sodom und Gomorrha sich jeweils in einem Ende verbissen.
„Erfolgserlebnis“, sagte Harry laut und deutlich.
Eine Sekunde später aktivierte sich der Portschlüssel und Ollivanders Laden war leer.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg