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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Deleted Scenes - Scene 1: Willkommen in Irland

von >Rumtreiberin<

Ich begrüße den Tag mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht. Schlaftrunken, wie mein Gehirn um diese Uhrzeit noch ist, will ich mich einfach auf die andere Seite drehen und weiterschlafen. „Lass das, Hester“, nuschele ich. Dann bemerke ich zwei eher ungewöhnliche Tatsachen. Erstens: Ich liege keineswegs in meinem Bett, sondern auf etwas Kaltem, Hartem. Zweitens: Meine Hand liegt in einer Art Lache aus einer warmen Flüssigkeit.
Dann kommt der Schmerz.
Ich fahre hoch, so schnell, dass sich alles um mich dreht; fast kippe ich noch zur Seite um. Dort, wo sich im Gesicht normalerweise die Nase befindet, ist bei mir nur noch ein dumpfes Pochen und ein stechender Schmerz, der mir die Tränen in die Augen treibt. Ich muss die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu schreien. Fahrig taste ich nach dem Lichtschalter, stolpere in Richtung Tür und stoße mir dabei noch die Fußzehen an irgendetwas an. Bevor ich Schlimmeres anrichten kann, weicht die Schwärze in meinem Zimmer urplötzlich greller Helligkeit. „Morgen, Schatz!“, sagt meine Mutter gutgelaunt. Wahrscheinlich kann sie ihr Glück kaum fassen. Ist noch nicht häufig vorgekommen, dass sie morgens in mein Zimmer kommt und ich bin schon wach.
Ich blinzele vorsichtig und mir offenbart sich das ganze Szenario. Am liebsten würde ich die Augen wieder schließen. Manchmal ist meine Mutter echt ein bisschen langsam. Wenn ich in mein Zimmer käme und es sähe so aus, würde ich einen Schreikrampf kriegen. Ich meine, vor meinem Bett ist eine kleine Blutlache. Nicht so groß, wie sie mir im Dunkeln zu sein schien, aber sie ist da. An der Wand neben dem Lichtschalter sind einige blutige Handabdrücke (unfassbar, wie nahe ich am Schalter war!) und ich selbst stehe im Raum, halte mir die eine Hand vor die Nase und mit der anderen meinen Fuß.
Okay, ich würde allein schon einen Schreikrampf bekommen, wenn ich in mein Zimmer käme und wäre schon drin, aber darum geht es ja nicht.
Meine Mutter geht fröhlich summend zum Rollladen. „Weißt du, was ich heute Nacht geträumt habe?“, fragt sie lächelnd.
„Mama“, sage ich. „Ich hab mir die Nase gebrochen.“

Einen Moment lang steht sie wie erstarrt. Nicht, weil sie geschockt ist, sondern weil sie sich nicht entscheiden kann, was sie als erstes machen soll. Ich kann förmlich die Endlosschleife ihrer Gedanken hören: Blut aufwischen – Greg wecken – trösten – rausgehen – Arzt rufen – Taschentuch holen – Blut aufwischen – Greg wecken –
Sie macht eine hastige Bewegung in meine Richtung, überlegt es sich dann doch anders und verschwindet im Flur. Keine Sekunde später ist sie mit dem Telefon wieder da, das Kabel zieht sie hinter sich her und hält mir auffordernd den Hörer entgegen. Anscheinend hat sie sich für „Arzt rufen“ entschieden.
„Mama, können wir nicht einfach zum Arzt fahren?“ Ich mag Krankenwagen nicht sonderlich. Die haben immer so einen aggressiven Fahrstil drauf.
„Wir haben kein Auto, schon vergessen?“
Ja, tatsächlich. In der Tat. Obwohl, „verdrängt“ trifft es wohl eher. Es hätte mir schon auffallen müssen, als ich den Fliesenboden bemerkt habe. Fliesenboden. Zu Hause hatte ich Parkett in meinem Zimmer. Und meine Familie war stolzer Besitzer eines Autos.
Ja, richtig, wir sind in Irland.

„Kannst du nicht anrufen?“, frage ich. Mit der Hand vor der Nase klingt es eher wie „Hanschd du nisch andrufend?“
„Du weißt doch ganz genau, dass ich diese Iren nie verstehe“, sagt sie.
„Mama, du bist seit 20 Jahren mit einem Iren verheiratet.“
„Und du lebst seit 16 Jahren mit einem unter einem Dach.“ Sie wedelt auffordernd mit dem Telefonhörer. Missmutig schnappe ich ihn mir und wähle.
Wie erwartet schießt mir der freundliche Mann am anderen Ende der Leitung einen englischen Wortschwall entgegen. Ich warte. Er macht eine Pause. Aha, offenbar soll ich jetzt sprechen.
„Guten Morgen, ich heiße Emma Foley, wohne in 23, Old Castle Road in Whitehead und ich habe mir die Nase gebrochen. Bitte schicken Sie einen Krankenwagen“, sage ich auf Englisch.
Na also.
Der freundliche Mann am anderen Ende der Leitung dankt es mir mit einem weiteren Wortschwall. Diesmal höre ich einige Wörter heraus. „Stay where you are“ oder aber auch „Pray in your car“. Letzteres schließe ich aus. Wir haben ja kein Auto.
Als es im Hörer tutet, lege ich auf und werfe den Hörer zurück. Natürlich fällt er runter. Meine Mutter hindert mich aber daran, ihn wieder aufzuheben. Sie möchte wohl verhindern, dass ich weiteres Unheil anrichte. Blutflecken auf der Bettdecke zum Beispiel.
Suchend blickt sie sich im Zimmer um und stellt mich schließlich in der Mitte ab, der einzige Ort, an dem ich nichts vollbluten kann. Dann drückt sie mir eine Rolle Küchenpapier in die Hand und stellt den Mülleimer neben mir auf den Boden.
„Ich geh raus, damit sie wissen, wo sie hinmüssen“, sagt sie. Ja, klar, Mama. In Wirklichkeit will sie nur wissen, ob die Krankenwagen hier genauso aussehen wie in Deutschland. Jemand, der in einem „Raumpatrouille Orion“- Shirt schläft, verliert ein bisschen von seiner Glaubwürdigkeit.
Ich nehme es ihr aber nicht übel. Sie kann kein Blut sehen und trotz meiner relativ häufigen Anwesenheit nehmen sie meine kleinen Unfälle immer sehr mit.
Während ich in meinem neuen Zimmer stehe und ein Küchenpapier nach dem anderen zublute und den Mülleimer langsam aber sicher mit einer Art roten Masse fülle, ärgere ich mich darüber, dass das nicht ein paar Tage später hatte passieren können. In der Zaubererwelt ist eine gebrochene Nase ein Akt von zehn Minuten.
Ich überlege, ob ich meinen Zauberstab mit ins Krankenhaus nehmen soll. Grundsätzlich traue ich Ärzten ja nicht. Das sind auch so Leute, die ihre Glaubwürdigkeit verspielen mit Aktionen wie „Es tut nicht weh“-sagen und dann irgendwas einrenken. Oder ausrenken.
Aber vielleicht sollte man lieber nichts riskieren.

Zwei Stunden später bin ich wieder zurück, zugepumpt mit Schmerzmitteln und mit einem starren weißen Teil in meinem Gesicht. „Ein echter irischer Gips“, wie mein Vater netterweise sagt. Ja, danke, Dad. Ich glaube, es gibt schönere Sachen, auf die man stolz sein kann.
Das ist mein erster Tag hier und ich habe es schon geschafft, mir die Nase zu brechen.
Irland muss mich wirklich mögen.


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