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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Erst die Arbeit, dann der Lohn II.

von rodriquez

Auslandseinsatz

Während Ginny den Muffliato - Zauber auflöste, schmachtete Hermine das in Minervas Händen wohlbehütete Buch Merlins an.
„Brauchst du eine Herz-Rhythmus Massage?“, lästerte Harry, und erntete ein Grinsen seiner Ex-Freundin.
Unter wachsamen Blicken steckte Minerva das Buch unter ihre Robe.
„Du kannst es einfach nicht lassen, Potter, oder?“, schüttelte sie ihren Kopf. „Schon als du mich aufgesucht hast, schrillten bei mir die Alarmglocken.“
„Wollen sie etwa damit behaupten, dass ich ihr schrecklichster Schüler aller Zeiten bin?“
„War, Potter“, korrigierte sie. „War. Dein anschließender Besuch im Gryffindor-Turm…“
„…war ohne jeglichen Hintergedanken“, unterbrach Harry. „Ich wollte wirklich nur meiner Schwester einen Besuch abstatten.“
„Und wie lange hatte dieser Gedanke Bestand?“, hinterfragte Minerva mit einer Engelsgeduld. „War er noch da, als du den Gemeinschaftsraum betreten hast?“
„Ich habe nie absichtlich Streiche ausgeübt“, erwiderte Harry mitleidsvoll. „Immer bin ich irgendwo reingerutscht. Ich habe das nie gewollt. Ich wollte immer nur ein normaler Junge sein. Nicht einmal im Schlaf blieb ich verschont.“
„Ich weis das, Harry“, tröstete Minerva. „Aber du hast es dennoch immer wieder selber herausgefordert. Und jetzt kämpfst du gegen Dementoren.“
„Jetzt ist es mein Job“, zuckte Harry. „Damals habe ich mir das nicht ausgesucht.“
„Kommt ihr noch mit hoch zum Schloss?“, fragte Trish, nachdem eine allgemeine Aufbruchstimmung entstand.
„Ich könnte mir noch ein paar letzte Details in der Bibliothek zu Gemüte führen“, antwortete Hermine mit fragenden Blicken in Richtung ihres Lebensgefährten.
Als dieser seiner Freundin zustimmend zunickte, machten sich die Vier auf den Fußmarsch von Hogsmeade zum Schloss.
Auf halber Strecke stellte Trish eine bisher ungestellte Frage.
„Lass mich bei der Mission dabei sein, Harry.“
„Ich werde nur Mitarbeiter des Ministeriums mitnehmen, die den Patronus Zauber beherrschen“, antwortete ihr Bruder.
„Wenn du noch ein paar Tage warten könntest, würde ich Beide Anforderungen erfüllen“, bettelte Trish.
„Beide?“, wiederholte Harry mit spitzer Zunge.
„Den Patronus wolltest du mir eigentlich beibringen…“
Vorwurfsvoll starrte Trish ihrem Bruder ins Gesicht, zerrte an seinem Ärmel und brachte ihn zum Halt.
Hermine zuckte nervös an Harrys anderem Arm, und Ginny war plötzlich brennend daran interessiert etwas Abstand zu Harry herauszuholen.
„Ein Patronus zu beherrschen, das geht nicht von heute auf Morgen“, sagte Harry, bemerkte aber die plötzliche aufkommende Nervosität.
„Du willst mich ja nur nicht dabei haben“, keuchte Trish, „weil ich ein Mädchen bin“
„EXPECTO PATRONUM“, schrie Harry, und sein silberner Hirsch sprang über die Felder von Hogsmeade. „Du musst die Figur beherrschen, du musst sie kontrollieren, sie muss groß und stark sein. Und du brauchst dazu deine schönste Erinnerung.“
„Du magst mein Bruder sein, aber du bist nicht mein Vater. Ich konnte bisher sehr gut die siebzehn Jahre auf mich selber aufpassen…“, Trishs Empörung mündete in Verzweiflung „…Was grinst du so blöd?“
Noch immer stolzierte Ginny stur vorwärts, und Hermines Nase hatte wieder die gewisse Blässe angenommen.
„EXPECTO PATRONUM“
Eine riesige silberne Hirschkuh gesellte sich zu Harrys Hirschen, sprang freudig auf diesen zu, und riss ihn um.
Anschließend sprangen beide wieder auf die Beine, und rannten einträchtig nebeneinander her, als würden sie ein Wettrennen durchführen.
Die Führung wechselte stetig, bis beide völlig am Horizont verschwunden waren.
Ein Sieger des quasi Wettrennen konnte nicht ausgemacht werden.
„Hab ich irgendwas Gegenteiliges gesagt?“, sagte Harry mit versteinerter Miene. „Warum zuckst du so nervös, Hermine?“.
Harry formte mit seinen Händen ein Megafon und verstärkte seine Stimme mit einem Sonorus „…und sie Misses Weasley, sind sie auf der Flucht vor dem Leibhaftigen?“.
Ginny war abrupt stehen geblieben, drehte sich aber nicht um.
„Warum hast du es plötzlich so eilig?“, rief er Ginny hinterher.
Keines der Mädchen beantwortete Harrys Frage.
„Habe ich etwas an mir, das mich zu einem Ekelpaket macht?“, wunderte er sich. „Glaubt ihr, ich habe nicht bemerkt, dass Hermine und Trish still und heimlich den Patronus geübt haben? Oder, ich hätte nicht geahnt, dass sie heimlich mit Ginny üben würde? Du wärst nicht meine Schwester, wenn du das nicht versucht hättest.“
Die Augen seiner Schwester verengten sich kurzzeitig, bevor sie sich mit einem hoffnungsvollen Leuchten füllten.
„Ich wäre enttäuscht, wenn du es nicht versucht hättest…“
„Es ist doch nur ein kleiner Einsatz?“, wisperte sie. „Ganz kleine, klitzkleine Dementörchen…“.
Trish klimperte aufreizend mit ihren Augenwimpern, und vollführte einen 1a Schmollmund. „Außerdem wirst du doch auch dabei sein, und sich noch ein paar Andere…“
„Da sind aber auch noch die Drachen“, erwiderte Harry. „Gefährliche, blutrünstige, feuerspeiende Monster, mit tödlichen Stacheln, und einen riesengroßen Maul, viel größer als deine Schnute“.
„Aber die sind doch in Käfigen?“
„Das glaubst auch nur du…“
„Sind sie nicht?“, keuchte Trish erschrocken. „Aber, wenn ich schon den legendären Harry Potter um den Finger wickeln kann…“
„Hörst du jetzt mal bitte auf, mit dieser Schleimerei, sonst wird mir schlecht…“
„Heißt das, du lässt mich mitgehen?“
„Ich bin zwar gelegentlich äußerst egoistisch, besonders wenn es darum geht meine Lieben zu schützen…“, ein Grinsen huschte über Harrys Gesicht. „Aber du hast den Weg Auror zu werden, für dich gewählt, und so würde es mich Stolz erfüllen, bei deinem ersten Einsatz an deiner Seite zu sein.“
„Wow“, staunte Trish, und blickte zu Hermine. „Imperiusfluch?“
Hermine schüttelte ihren Kopf. „Diese Anfälle hat er in letzter Zeit des Öfteren, muss wohl mein Einfluss sein“, grinste Hermine.
„War das gerade auch eine versteckte Liebeserklärung an deine Schwester?“, staunte Trish.
„Aber nur, wenn du es nicht weitererzählst“, grunzte Harry.
„Versprochen“, nickte Trish. „Schließlich habe ich auch einen Ruf zu verlieren.“
„Im zweiten Versuch“, erwähnte Hermine beiläufig, und bestätigte damit Harrys Feststellung über die heimlichen Übungsstunden.
Und Harry schnalzte anerkennend mit der Zunge.
„Warum die Hirschkuh?“
„Hermine erzählte mir, dass die Hirschkuh das Symbol unserer Mum war.“
„Und deine Erinnerung?“
„Ich dachte: Darüber spricht man eigentlich nicht“, antwortete Trish. „Beim ersten Versuch konzentrierte ich mich auf meinen ersten Besuch auf den Vernon Islands, das Erste was mir einfiel, und was mich mit Glücksgefühlen überschüttet hatte. Beim zweiten Mal gab ich Emotionen hinzu. Ein junger Mann, der zu mir an Bord eines Bootes kommt, um sich von mir in sein Glück schippern zu lassen…“
„Dann war ich dir also doch nicht so gleichgültig, wie du immer getan hast?“
„Alles Andere wäre eine Lüge.“
Harry konnte Tränen in den Augen seiner Schwester erkennen.
„Ich bin unendlich glücklich, dich gefunden zu haben.“
„Was denkst du, wie ich mich fühle, Trish“.
„Leute es ist kalt“, drängelte Ginny, die immer noch in ausreichendem Abstand auf ihre Begleiter wartete. „Könnten wir dann mal langsam Richtung wärmenden Kamin gehen? Das was ihr hier veranstaltet mag zwar herzerweichend sein, aber bei mir steht etwas ganz gewaltig ab…“
„Dann solltest du dir vielleicht eine Wärmeflasche zu legen“, brummte Harry.
„Du stehst ja nicht mehr zur Verfügung“, lästerte Ginny energisch.
„Nein, tut er nicht“, rief Hermine energisch.
„Ist mit dir alles in Ordnung?“, nahm Trish Hermine beiseite, nachdem Harry losmarschiert war, und das Tempo anzog. „Du bist ziemlich blass um die Nase.“
Hermine schüttelte den Kopf, doch Trish lies nicht locker, „und das nicht erst seit Harrys Erkenntnis, das wir ihn hintergangen haben.“
„Nicht hintergangen“, korrigierte Hermine, „wir haben nur das getan, was er hätte sollen.“
„Trotzdem“, beharrte Trish. „Irgendwie gefällst du mir nicht…“
„Es ist nichts“, beruhigte Hermine. „Ich bin nur etwas ausgelaugt von der Büffelei, und dem harten Training, und hatte sehr wenig Schlaf.“
Trish schenkte ihr einen kennenden Blick, zwinkerte mit den Augen und nickte auffordernd, damit sie den Anschluss an Ginny und Harry nicht verlieren.

Fast vierzehn Tage plante Harry die Rumänienmission, schaute sich aufmerksam die Patronus Übungen der neuen Auroren an, und stellte schließlich ein Team mit fünf Auroren und einem Fluchbrecher zusammen.
Bill Weasley stand seit geraumer Zeit immer wieder in Diensten des Ministeriums, wenn ein Fluchbrecher benötigt wurde.
Niemand sonst erreichte seine Fähigkeiten, und so stellte Harry sogar Überlegungen an, Bill ins Aurorenteam mit Sonderfunktion aufzunehmen.
Der Minister war von der Idee begeistert, und Bill schien nicht abgeneigt.
Das Team, das Harry wählte, bestand aus zwei absoluten Neulingen, Trish und Seamus Finnegan, die unmittelbar nach bestandener Prüfung ihren Dienst angetreten hatten, sowie Susan Bones und Draco Malfoy, dazu Harry, allerdings würde ihn seine bessere Hälfte auf dieser Mission nicht begleiten.
Hermines Patronus Fähigkeiten waren noch wie vor nicht gerade ihre Stärke, und da sie selber einen Schreibtisch voller Arbeit zu bewältigen hatte, entschloss sie ungefragt, auf die Mission zu verzichten.
Charlie Weasley ahnte nichts von dem geplanten Auroreneinsatz, und wurde dementsprechend eiskalt überrascht, als ein Team von sechs Mann vor seinem Zelt auftauchte.
Da es sich um seinen Bruder handelte, und um die Wogen zu glätten, übernahm Bill freiwillig die ersten Annäherungsversuche.
„Bill … Harry“, stammelte Charlie überrascht. „Wie ... Was?”
„Es gibt ein Problem, Charlie“, begann Bill behutsam, „und deswegen sind wir hier.“
„Hat das mit Harrys erstem Besuch zu tun?“
“Wir kommen wegen den Dementoren, Charlie”, nickte Bill.
„Sie sind harmlos“, sagte eine wohlbekannte, extrem tiefe Stimme aus dem Hintergrund.
„Hagrid!“, rief Harry erfreut, während Bill seinen Bruder in eine familiäre Begrüßung zog. „Seid wann bist du hier?“, setzte Harry fort
„Eigentlich scho `s ganze Jahr“, brummte Hagrid. „Ist das deine Schwester, Harry?“
Harry nickte seinem alten Freund zu, spürte aber, dass der alte Wildhüter bestrebt war, das Thema zu wechseln.
Trish, sichtlich beeindruckt von der Größe des Halbriesen kam zögerlich näher.
„Hallo Patricia“, wurde sie begrüßt.
„Trish“, korrigierte sie. „Meine Freunde nennen mich Trish.“
„Warum bist du hier bei Charlie?“, bohrte Harry unbeeindruckt weiter.
„Och … nur so…“, Hagrid zeigte die übliche Verlegenheit, wenn er etwas zu verbergen hatte.
„Die Dementoren sind harmlos?“, wiederholte Harry. „Studiertest du diese neue Spezies?“
„Sie sind doch noch so klein…“
„Er … ist wohl eher noch so klein“, korrigierte Trish, die den eigentlich ersten richtigen Freund ihres Bruders recht schnell durchschaut hatte. „Der keltische Feuerteufel?“
„Hätt' ich doch nur nichts gesagt“, brummte Hagrid in seinen struppigen Bart. „Spätestens jetzt hätt ich dich als Harrys Schwester identifiziert“, fügte er trotzig hinzu.
„Wusst ich's doch“, sagte Harry. „Du bist einzig, wegen dem Feuerteufel hier.“
„Er hat seit Monaten einen Schluckauf“, sagte Hagrid traurig. „Er ist doch noch so klein, und hilflos.“
„Hagrid? - Schau mich an“, forderte Harry.
Hagrid Gesicht kam nur langsam auf Harry zurück, und Harry fast weich geworden, als Hagrid sein obligatorisches, überdimensionales Taschentuch aus der Hosentasche zauberte, doch es war Trish, die das Gespräch in die gewünschte Richtung lenkte.
„Kann es sein, dass bei jedem Hicks, ein oder mehrere Dementoren entstehen?“
Hagrid nickte schwach, schniefte und schnäuzte ohrenbetäubend in sein Taschentuch.
„Bitte tut ihm, nichts“, flehte er. „Er kann doch nichts dafür.“
Seamus, Susan und Draco standen bisher nur zuhörend dabei, und beobachteten beeindruckt, die unzähligen Drachen in der näheren Umgebung.
Einige waren in Käfige gesperrt, andere wiederum liefen an einer überlangen Kette über das Gelände, und die Restlichen bewegten sich frei an Ihnen vorbei.
„Ich wusste schon immer, dass der einen an der Klatsche hat“, schüttelte Draco seinen Kopf.
„Draco und Harry in einem Team?“, wunderte sich nun auch Hagrid. „Wo ist Hermine?“
„Die kocht gerade sein Essen, und hofft, dass er rechtzeitig nach Hause kommt“, lästerte Draco. „Aber das wird wohl noch ein bisschen dauern, und das gute Essen wird kalt werden, oder verrotzeln, wodurch Potter den Zorn Grangers zu spüren bekommt.“
„Hermine kocht dein Essen?“, rief Hagrid erstaunt und begeistert zugleich.
„Sollte das der Fall sein, werde ich auf dem Rückweg einen Abstecher in einen Mägges machen“, murmelte Trish, was ihr einen kräftigen Tritt ans Schienbein einbrachte.
„Jeder fängt mal klein an, und Hermine wird immer besser“, verteidigte Harry stolz sein Mädchen.
„Solange sie bei Nudelauflauf bleibt…“
„Wir weichen vom Thema ab“, beendete Harry das leidige Thema.
„Charlie, ich will nicht groß herumreden“, wandte sich Harry an rothaarigen Mann, und bekam gerade noch mit, will Bill Grüße von Ginny ausrichtete, und von ihrer anstehenden Quidditich - Karriere bei den Holyhead Harpies berichtete. „Daher meine direkte Frage. Habt ihr irgendwelche schwarze Magie an dem Feuerteufel angewandt?“
Charlie schreckte zurück.
„Das sollte kein Vorwurf sein“, schüttelte Harry beruhigend seinen Kopf, hielt seinen Blick aber felsenfest auf den zweitältesten Weasleyspross gerichtet.
„Wir brauchen die Information, damit wir entscheiden können, wie wir vorgehen sollen.“
„Schwarze Magie?“, unterbrach Draco. „Moment!“
Er fuchtelte wild mit seinen Händen.
„Hast du mich deswegen mitgenommen?“
Urplötzlich waren etliche Augenpaare auf Draco gerichtet.
„Weil ich schwarze Magie angewandt habe?“
„Weil du als einziger Erfahrung damit hast“, korrigierte Harry. „Und nicht weil das, wie das dunkle Mal auf deiner Vergangenheit lasten sollte, wenn es das ist, was du meinst.“
„Ist das nicht das Gleiche?“
„Nein, Draco“, blieb Harry standhaft. „Ist es nicht. Du bist jetzt ein Auror. Und in dieser Funktion brauchen wir deine Hilfe und deine Erfahrung im Umgang mit schwarzer Magie.“
„Glaubst du ich kann dir sagen, welchen Fluch man an dem Drachen ausprobiert hat, und warum?“
„Nein“, erwiderte Harry sachlich. „Aber vielleicht müssen wir sie einsetzen.“
Draco stutzte.
„Schwarze Magie oder vielleicht einen unverzeihlichen Fluch?“
„Wenn es sein muss.“
„Willst du das etwa legalisieren?“, mischte sich Trish in das Zwiegespräch ein, was zur Folge hatte, dass alle Augenpaare die Person wechselten, und nun sie anstarrten.
„Legalisieren ist das falsche Wort“, erklärte Harry seiner Schwester. „Ich würde es gerne reformieren.“
„Den Todesfluch als legale Waffe?“, murmelte Seamus.
„Klingt zwar noch etwas Allgemein, aber trifft in etwa den Kern“, nahm Harry die Aussage von Seamus Finnegan auf. „Wer von euch hat den Todesfluch nicht schon in Gedanken ausprobiert?“
„Aber es ist doch etwas Anderes davon zu träumen, als es wirklich zu tun“, sagte Trish.
Harry blickte zu Draco. „Du hättest es tun können, hast es aber nicht getan?“
Es klang als Frage und nicht als Feststellung.
„Warum konntest du Dumbledore nicht töten?“
Draco schien Harrys Gedankengänge zu verstehen.
Die direkte Frage an ihn fasst er jedenfalls nicht als persönlichen Angriff auf.
„Andere zu quälen hat mir immer Spaß bereitet. Granger zum Beispiel, oder dich, Potter. Ich habe es geliebt, wenn ich euch weh tun konnte. Und behaupte jetzt ja nicht, dass in dir nicht auch ein kleiner Sadist stecken würde, wenn ich an deine, oder Grangers Vergeltungen denke.“
„Ich erinnere mich an einen klasse, rechten Haken“, grinste Harry. „Aber das meinte ich eigentlich nicht.“
„Sondern?“
„Ich habe dich gefragt, warum du gegen Dumbledore den Avada Kedavra nicht angewandt hast.“
„Deine Schwester hat dir die Antwort schon gegeben: Es ist etwas anderes davon zu träumen, als es wirklich zu tun.“
„Versetz dich genau in diesen Moment zurück…“
„Ich bin nicht stolz darauf, und tue das nur sehr ungern“, unterbrach Draco. „Aber nicht, weil ich es nicht getan habe.“
„Versetz dich in die damalige Situation“, beharrte Harry. „Du hättest alle Vorrausetzungen gehabt es zu tun: Die Gelegenheit wäre nie günstiger gewesen. Ein einziger Todesfluch, und deine Familie hätte ihr Ansehen vor dem dunklen Lord zurück gewonnen. Auf einen Schlag wärst du alle Sorgen los gewesen. Und du wärst ein vollständig anerkannter Todesser geworden. Warum hast du es nicht getan?“
„Ich habe noch nie einen Menschen getötet“, antwortete Draco mit überraschend ruhiger Tonlage. „Der Mann war unbewaffnet. Er hat sich nicht einmal gewehrt…“
„Hättest du es getan, wenn er den Zauberstab gegen dich erhoben hätte?“, fragte Harrys Schwester.
„Vielleicht?“
Draco zuckte unwissend mit der Schulter.
„Du willst unverzeihliche Flüche in Notsituationen, wie der eigenen Verteidigung legalisieren?“ Trish wandte sich mit dieser Frage an ihren Bruder. „Notwehr, wie es die Muggel bezeichnen?“
Harry nickte.
„Aus diesem Grund war Draco der erste Name auf der Liste. Nicht weil er schwarze Magie angewandt hat, oder weil er fast einen Todesfluch ausgeführt hat, sondern weil er uns einfach nur mit dem Umgang mit diesen Flüchen helfen kann“.
Harry konnte im Gesicht seines einstigen Feindes Verständnis erkennen.
„Und Draco, das hast du bereits getan. Ich glaube jeder hier hat sich deine Wahl den Todesfluch nicht gegen Dumbledore einzusetzen zu Herzen genommen. Und schau in die Gesichter“, Harry zeigte rundum über lauter nachdenkliche Gesichter. „Ich wette mir dir, dass gerade jeder, für sich überlegt was er an deiner Stelle getan hätte. Ich weiß jetzt, wie du entscheiden würdest, aber…“, Harry wandte sich an seine Schwester, „was würdest du tun? - Könntest du töten?“, dann an Seamus „Oder du?“, dann an Susan, „könntest du es?“
Trish brauchte nicht lange zu überlegen. „Es kommt auf die Umstände an.“
„Susan?“, wiederholte Harry seine Frage an die sich bisher eher schüchtern zurückhaltende Susan Bones. „Könntest du töten?“
Susan knabberte nervös an ihrer Unterlippe.
„Ich weiß es nicht, Harry“, sagte sich schließlich kopfschüttelnd. „Ich weiß es wirklich nicht.“
Harrys Blick überging Draco. „Deine Entscheidung ist die einzige, die verwertbar ist, also brauche ich dich nicht zu fragen. - Seamus?“
„Nein“, sagte Seamus, bevor Harry die Frage stellen konnte. „Ich glaube, ich könnte das nicht.“
Harry kommentierte Seamus Antwort mit einem Nicken.
„Bill?“
Bill Weasley schüttelte sich.
„Wenn sich Jemand an meiner Tochter vergreifen würde, könnte ich für nichts garantieren“, sagte Bill. „Das ist es doch, was du hören wolltest?“
„Und was erwartest du jetzt von uns?“, fragte Susan schüchtern. „Sollen wir den Todesfluch gegen die Dementoren einsetzen?“
„Nein!“, lachte Harry. „Ich glaube kaum, dass wir damit gegen diese Wesen Erfolg hätten. Ich erwarte von euch, dass wir voneinander lernen. Die Auswahl für diese Mission habe ich nicht zufällig getroffen. Und sie hat auch nichts damit zu tun, dass ich Personen ausgewählt habe, die den Patronus beherrschen, die schon länger dabei sind, oder Erfahrung mitbringen, oder Neulinge, die ich mit einer vermeintlich einfachen Aufgabe an den Job heranführen möchte.“
Für einen kurzen Moment studierte Harry die Gesichter seines Teams, dann sagte er:
„Ohne Jemanden beleidigen zu wollen, war es vielmehr mein Plan unterschiedliche Charaktere zusammenzuführen, damit wir voneinander lernen. Ich nehme mich da nicht aus. Auch ich muss noch viele Dinge lernen. Darum ist zum Beispiel, Trish, meine Schwester dabei, die, wenn sie auch nicht gerne hört, mir in vielen Dingen sehr ähnlich ist. Sie ist emotional und ein Energiebündel.“
Die Angesprochene hörte ihrem Bruder aufmerksam zu, und kam nicht in die Versuchung zu widersprechen.
„Oder Susan, die eher schüchterne, unscheinbare“.
Susan zuckte kurz zusammen.
„Du bist hübsch, keine Sorge, Meine Aussage bezieht sich nicht auf deine Aussehen, sondern auf dein Wesen. Draco…“, Harrys Blicke wanderten weiter auf seinen ehemaligen Erzfeind. „… der Draufgänger mit einem geringen Maß an Erfahrung im Umgang mit schwarzer Magie und unerlaubten Flüchen“.
Draco schüttelte sich, doch Harry hinderte ihn einer Handbewegung an einer Erwiderung. „Auch ich hab schon einen unverzeihlichen Fluch angewandt. Bei meinem Einbruch in Gringotts habe ich einen Kobold, bevor er unsere Tarnung hätte auffliegen lassen mit einem Imperius zur Ruhe gebracht. Seamus…“
Ein stilles Lächeln huschte über Harrys Gesicht. „…der Unbedarfte. Gelegentlich etwas Glücklos. Ich glaube wir erinnern uns alle, an einige mysteriöse Dinge, die dir oftmals ein rußgeschwärztes Gesicht, nach einer missglückten Zauberformel eingebracht hat.“
Nicht nur Seamus musste in Erinnerungen schwelgend, schmunzeln.
„Ich hoffe doch, dass diese Zeiten endlich vorbei sind…“
„Ein gutes Stichwort“, lächelte Harry genüsslich. „Unglückliche Aktionen. Es muss nicht unbedingt der Avada Kedavra sein, der zum Tod führt.“
Harrys Team spitzte angeregt die Ohren.
Es entstand eine vorübergehende Unruhe.
„Vor kurzem wurde ich Zeuge eines Alltagszaubers, der auf einen Menschen angewandt wurde.“
Trish zuckte unter der Bemerkung nervös zusammen.
„Der Abtrennzauber Diffindo. Ihr weißt was er normalerweise bewirkt?“
„Ich benutze ihn um meine Kleider zu kürzen“, erklärte Susan spontan.
„Korrekt“, nickte Harry. „Aber angewandt auf ein Wesen hat dieser Fluch verheerende Folgen. Ein langer, qualvoller Tod steht dem Opfer bevor. Sein Körper wird von innen her aufgerissen, aufgetrennt, Knochen brechen. Der Avada Kedavra ist dagegen einen Weisenkind, und sogar noch ein in Anführungszeichen, menschlicher Tod, weil er sofort und fast schmerzlos erfolgt. Sectumsempra…“, nervös starrte Harry zu Draco, der ihm aber aufmunternd zunickte. „Wir sollten also eine Lösung finden und ein Gesetz entwerfen, die unter gewissen Umständen den Einsatz von schwarzer Magie oder von unverzeihlichen Flüchen möglich macht. Das man hier einen Spagat finden muss, ist mir klar, aber die Muggel haben auch einen Weg gefunden, und in manchen Teilen ihrer Welt, die Todesstrafe eingeführt. Im Laufe eurer Tätigkeit kann auch geschehen, dass ihr Einsätze bei oder mit der Muggelbehörde tätigen müsst.“
„Muggel?“, wiederholte Susan überrascht.
Das Thema, bei dem eigentlich Draco immer aufmüpfig wurde, doch er schwieg, weil er Harrys Hinführung verstanden hatte.
„Mein Dad ist Polizeichef bei den Muggeln“, erwähnte Seamus. „Ich durfte ihn ein paar Mal auf Einsätzen begleiten, daher glaube ich zu wissen, dass du wahrscheinlich gezielte Schüsse ansprechen willst?“
„Korrekt“, bestätigte Harry. „Deren Polizei beispielsweise dürfen nach Vorwarnungen gezielte Pistolenschüsse aus einer Feuerwaffe abgeben, und unter Gefahr des eigenen Lebens und nach Ankündigung auch töten. An dieser Stelle müssen wir ansetzen und neue Gesetzte entwerfen. Aber das soll nicht unsere Aufgabe sein, dafür habe ich zuhause einen klügeren Kopf um einen solchen Entwurf auszuarbeiten und vorzulegen. Ich wollte euch nur darauf vorbereiten, dass es unter gewissen Umständen auch legal sein kann, den Todesfluch anzuwenden.“
„Ankündigen, dass ich dich jetzt töten werde?“.
Draco schien nun doch verwirrt. „Was soll das bringen?“
Seamus zuckte, und Harry nickte ihm aufmunternd zu, die Erklärung zu übernehmen.
„Kommt ein Polizist in eine Notsituation darf er nicht sofort töten, er muss seinen Gegner warnen: Hände hoch, oder ich schieße. Es gibt Geheimdienste, deren Agenten sogar die Lizenz zum Töten besitzen sollen.“
„Ich verstehe“, nickte Draco. „Aber ich verstehe immer noch nicht, warum du das alles ansprichst, wir wollen diese Dementoren bekämpfen“.
„Falsch“, erwiderte Harry. „Was wir tun wollen, ist sie zu töten. Auch wenn wir hierzu nicht den Avada Kedavra einsetzen.“
„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, schluckte Trish. „Selbst wenn wir die Drachen dazu benutzen sollten, waren es immer noch wir, die die Wesen getötet hätten.“
Harry nickte, und während alle über des gerade gesagte nachdachten, meldete sich Bill zu Wort.
„Ich gehe davon aus, dass ich einen vermuteten schwarzmagischen Fluch auf dem Drachen brechen soll.“
„Richtig Bill“, nickte Harry. „Versuche den keltischen Feuerteufel von seinem Fluch zu befreien, damit er keine weiteren Dementoren produzieren kann. Wir wissen nicht, welche Umstände diesen Drachen dazu bringen, ein solches Phänomen zu praktizieren. Es gibt auch keine Erkenntnisse darüber. Mein Plan war die Dementoren mit dem zu besiegen, was sie geschaffen haben könnte. Mit Feuer“
„Und wie stellst du dir das vor?“, hinterfragte Bill. „Wollt ihr die Dementoren zusammentreiben, und hoffen, dass einer der Drachen irgendwann Feuer spuckt?“
„Wäre eine Möglichkeit“, bestätigte Harry. „Aber trotzdem zu aufwendig, selbst bei dieser geringen Menge an Dementoren.“
„Wir sollen hier Erfahrungen sammeln, damit wir wissen, wie wir gegen die echten Ungetüme vorgehen könnten?“, fragte Trish. „Sozusagen eine Übungsstunde?“
„Oder willst du die Feuer mit dem Zauberstäben entfachen?“ Bill blickte missmutig. „Das könnte aber auch nicht ausreichend sein, bei einer solchen Menge an Dementoren in der Heimat“.
„Ich habe Harrys Wink schon lange richtig verstanden“, mischte sich Draco ein. „Ich war nur still, weil ich seine Ausführungen, so ungern ich es zugebe, als sehr interessant und vor allem sehr plausibel empfand.“
„Danke Draco“, nickte Harry, und mit dem Wink seiner Hand bat er ihn zu sich heran.
Draco folgte seiner Aufforderung und ergriff das Wort:
„Harry möchte, dass ich das Dämonsfeuer erzeuge.“
„Dämonsfeuer?“ Trish schien verwirrt.
„Ein extrem schwer kontrollierbares, und durch einen schwarz-magischen Fluch erzeugtes Feuer, dessen Flammen die Formen von Gestalten annehmen. Was die Flammen erwischen, ist für immer zerstört. Man kann es nicht löschen, und ist nur durch einen Gegenfluch zu stoppen. Der Raum der Wünsche wurde auf diese Art zerstört. Die Carrows haben uns den Fluch gelernt, doch damals hatte Crabbe den Gegenfluch vergessen.“
Harry grinste, weil er in Draco eine Spur Hermine heraushörte.
„Charlie?“, sprach Bill energisch seinen Bruder an. „Du hast uns immer noch nicht geantwortet, was ihr mit dem Drachen angestellt habt?“
„Du kannst den Fluch auf dem Drachen nicht brechen“, antwortete Charlie mit schwacher Stimme. „Wann du das tust musst du ihn töten.“
„NEIN“, schrie Hagrid aufgebracht, und sprang schützend vor die Gehege.
„Als uns der Drache ins Netz ging, stellten wir nach kürzester Zeit fest, dass er einem rasanten Wachstum unterliegt“, erklärte Charlie. „Woran das lag … keine Ahnung. Aber unsere Messungen ergaben ein rasches Wachsen von cirka zwanzig Zentimetern Höhe, pro Woche. Das Wachstum ließ sich nicht stoppen. Die rettende Idee kam aus Durmstrang. Dort gibt es noch einen Experten, der auf schwarz-magische Flüche spezialisiert ist, und diese sogar den Schülern unterrichtet.“
„Wenn ihr den Fluch aufhebt, kann sein dass der Feuerteufel, auf einen Schlag alles nachholt, und bei der bisher vergangenen Zeit wären das fast vier Meter.“
„Ein schwarz-magischer Fluch, der den Drachen daran hindert zu wachsen?“, staunte Harry. „Wie groß kann das Vieh werden?“
Charlie zuckte mit der Schulter.
„Uns ist kein anderes Tier, seiner Art bekannt. Wir haben keine Ahnung, wo er plötzlich herkam, und die Überlieferungen sind sehr spärlich und beruhen auf Legenden“.
„Tun wir es nicht, wird sein Feuer weitere Dementoren produzieren“, überlegte Harry. „Wie oft tut er das eigentlich?“
„Sehr selten“, erklärte Charlie. „Und es entstehen nicht jedes Mal Dementoren. Ich glaube fast, es ist nur bei Minustemperaturen der Fall. Das Feuer trifft auf eine Wand aus Wind, Eis und Schnee, und aus der Erkaltung entstehen Kristalle oder eben diese Wesen.“
Während Hagrid weiterhin den Weg zu versperren sucht, überlegte Harry, was er anordnen sollte.
„Was meinst du Bill?“, fragte er schließlich.
„Du bist der Boss. Es ist deine Entscheidung!“
„Was meint ihr?“ Harry richtete sich an sein Team.
„Sagst du Ja, könnte es das Todesurteil für das Tier sein. Sagst du Nein, haben wir beim nächsten Kälteeinbruch einen neuen Dementorenbefall.“, erkannte Draco Harrys Problem.
„Warum bringen wir das Tier nicht in den Süden?“, erkundigte sich Susan.
„Hohe Temperaturen würden ihn nach einigen Tagen austrocknen. Er würde sterben“, antwortete Charlie.
„Scheinbar haben wir es doch mit einem Jungtier zu tun?“, überlegte Harry, und Charlie nickte. „Müsste es dann nicht irgendwo Elterntiere geben?“
„Drachen sind Mischgeschöpfe“, erklärte Charlie. „Der Feuerteufel kann eine Mischung aus Ungarischem Hornschwanz und einem irischen Grünling sein.“
„Es ist also keineswegs so, dass der Feuerteufel, auch einen Feuerteufel als Vorfahre hat?“
„Kann sein, muss aber nicht“
Die Entscheidung fiel Harry sichtlich schwer.
Ein Moment, indem er schmerzlich seine langjährige helfende Hand vermisste.
Trish übernahm Hermines Part und näherte sich ihrem Bruder an.
„Du hast das Kommando“, flüsterte sie. „Sie erwarten, dass du eine Entscheidung triffst.“
Seine Augen flehten um Hilfe.
„Du weißt längst, was du tun musst, du brauchst weder meine Hilfe, noch die von Hermine, nach der du dich gerade sehnst.“
Harry signalisierte mit seinen Augen, dass er verstanden hatte, und schickte seiner Schwester ein „Dankeschön“.
„Bill…“, rief er und nickte dem Fluchbrecher zu.
„HARRY - NEIEN!“ schrie Hagrid aufgebracht. „N-E-I-N!“
„Wir müssen versuchen den Fluch zu brechen, Hagrid. Noch ist gar nicht gesagt, dass unser Drache auch sein Leben dabei lassen wird.“
Mit diesen behutsam gesprochenen Worten versuchte Harry seinen alten Freund zu beruhigen.
Bill war es unterdessen gelungen, nahe genug an den magisch kleingehaltenen, aber immer noch riesigen Drachen heranzukommen.
Die Ansammlung einer kleinen, fast schon komisch anmutenden Meute von etwa zehn Dementoren in Miniaturform flog immer wieder kleine Kreise, in einer kleinen Lichtung, etwa fünfhundert Meter von den Drachengehegen entfernt.
Harry war der Meinung, dass sie seit seinem letzten Besuch dennoch gewachsen sein könnten.
Auf sein Kommando entsprangen aus vier Zauberstäben die Patronusgestalten, die die Aufgabe hatten, die Dementoren zusammenzutreiben.
Graziös anmutend ein silberner Hirsch, der von einer Hirschkuh gejagt wurde, ein Tatzeähnlicher, silbernfarbener, zotteliger Hund, der aus Susans Stab entstand, und ein Fuchs der zu Seamus gehörte, umkreisten die Dementoren, trieben sie schließlich zusammen in ein kleine Talsenke, und Draco entfachte das Dämonsfeuer.
Eiseskälte wurde durch eine Gluthitze verdrängt.
Schreckliche, kreischende, ohrenbetäubende Geräusche, die das Trommelfell fast zum Platzen brachte.
Die Dementoren verschwanden in einer Nebelwand aus dichtem Rauch.
Qualm soweit das Auge reichte.
Längst hatte jeder seinen Zauberstab gesenkt.
Die Patroni waren verschwunden.
Und Draco beendete die Feuerbrunst nachdem der Rauch sich lichtete.
Zurück blieb nur etwas Asche, die der Wind in alle Richtungen davon wehte.
Es herrschte eine tödliche, angespannte Stille.
Die Ohren gewöhnten sich nur langsam an die Ruhe, viele hatten nur noch ein Tinituspfeifen in den Ohren.
Alle Fünf waren damit beschäftigt, was Harry versuchte ihnen zu erklären:
Sie haben getötet, oder ein Wesen in den Tod getrieben. Auch wenn es für viele vorher nur ein Dementor war.
Diese Erkenntnis wäre irgendwann gekommen, und so konnte jeder für sich mit diesem Delikt umgehen, und die Notwendigkeit der Handlung besser verstehen.
„Lasst uns gehen“.
Es war Trish, die das Schweigen brach, und ihr Bruder, der aufmerksam in die einzelnen Gesichter blickte, atmete erleichtert auf.
Die Angst, die Sorge war aus den Gesichtern verschwunden, auch bei Susan, bei der er sich die größten Sorgen gemacht hatte, dass sie mit dem Erlebnis zu kämpfen hätte.
„Ich bin stolz auf Euch“, munterte Harry sein Team auf dem Rückweg auf.
Bei ihrer Rückkehr kniete Hagrid auf dem Boden.
Ein nicht mehr ganz weißes Taschentuch musste herhalten um die Nase des Halbriesen restlos zu entleeren und seine Tränen zu trocknen.
Bill und Charlie versuchten ihn zu trösten.
„Der Magier hatte Recht“, erklärte Bill. „Nach dem Brechen des Fluches wuchs der Drache rasant an. Zu schnell für sein Herz, zu viel für seinen Körperbau.“
„Willst du damit sagen, der Drache ist an so etwas, wie einem Herzinfarkt gestorben?“, wunderte sich Trish.
Bill rümpfte die Nase. „Sozusagen…“
„Wow“, Trish stieß ihrem Bruder in die Seite. „Der ist süß und charmant…“
„…Und verheiratet“, keuchte Harry.
„Das war ein Spaß, Papa“, lachte Trish und verdrehte die Augen.
„Vielleicht brauchst du wirklich mal einen Kerl, der dich so richtig rannimmt“, brummte Harry ärgerlich.
„O“, schluckte Trish spielerisch. „Das war aber ganz und gar nicht Papa-Like, außerdem habe ich längst einen netten Jungen an der Angel…“
Harry schreckte auf, doch bevor er seine Gedanken in einen Satz fassen konnte, unterbrach Draco, die angespannte Bruder-Schwester-Atmosphäre.
„Wenn ihr mit dem Zerfleischen fertig seid“, fragte Draco vorsichtig. „Könnten wir dann noch kurz darüber sprechen, was uns dieser erfolgreiche Einsatz nun gebracht hat?“
„Eins ist sicher“, warf Susan ein. „Den Dementoren bei uns zuhause werden wir auf diese Art nur kaum auf die Pelle rücken können.“
„Stimmt“, nickte Draco. „Wir bräuchten unzählige Patroni und mehrere Dämonsfeuer. Das Ausmaß wäre nicht absehbar.“
„Ich hätte da eine Idee“, zur Überraschung aller warf Trish ihrem Bruder eine Zeitschrift entgegen, die er überrascht auffing, und sie fragend anstarrte.
„The Independent ist eine der vier großen britischen Qualitäts-Tageszeitungen“, erklärte sie. „Ich informiere mich ganz gerne über das, was außerhalb der magischen Welt geschieht…“


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