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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Das neue Jahr I.

von rodriquez

Gerichtstermine

So aufregend die Weihnachtstage begonnen hatten, so ruhig und beschaulich gingen sie zu Ende.
Lediglich Harry, Hermine und Trish blieben in Godrics Hollow zurück.
Molly, Arthur und Ginny disapparierten nach Hause in den Fuchsbau.
Ron und Lavender taten es ihnen gleich, nachdem Ron eine Erstversorgung über sich ergehen lassen musste.
Ein paar Tage der Schonung sollte für Ron Weasley kein Problem darstellen, wenn da nicht Ginnys Bemerkung im Raum gestanden hätte … kein Sex … verursachte doch einen zusätzlichen, leichten Schnupfen.
Die Beiden hatten tatsächlich bis Weihnachten durchgehalten, etwas das Harry und Hermine nicht geschafft hatten.
Mary verbrachte mit ihrem nun offiziell anerkannten Ehemann Mike das Weihnachtsfest erstmals bei dessen Eltern, sie kamen aber zu einer gemeinsamen „nachträglichen“ Weihnachtsfestessen zusammen mit den Grangers am späten Nachmittag des letzten Tages eines ereignisreichen Jahres zurück.
Für Trish wurde das Gästezimmer hergerichtet, doch zu Harrys Überraschung fand er bereits am ersten Abend sein eigenes Bett belegt vor, als er sich nur in einer Boxer bekleidet auf den Weg in sein Schlafgemach machte.
Hermine lächelte vergnügt, Trish hämisch, als er es nicht schaffte sich gegen die neue geballte Frauenpower durchzusetzen.
Kuscheln sollte wohl ausgerechnet am Heiligabend ausfallen.
Und das am eigentlichen Fest der Liebe.
Ziemlich enttäuscht und genervt starrte Harry in die Gesichter zweier Mädchen, die bis an den Hals zugedeckt ihm zulächelten.
„Es war so kalt in meinem Zimmer, und ich bin doch ganz fremd hier“, plapperte Trish mit herzerweichender Stimme, und treudoofen Blicken.
Etwas verloren rutschte Harry unter eine Decke, die er bisher nur mit Hermine geteilt hatte, unter der sich aber nun vier Frauenbeine gegenseitig wärmten.
Sofort wurde Harry energisch aufgefordert sich an den Rand zu begeben, so flüchtete er schüchtern ganz nach Außen, spürte den Rahmen unter seinen Rippen, und bekam einen ganz knappen Fetzen der Decke.
Der Rest der Decke gab keinen Millimeter nach, so sehr er sich auch bemühte ein weiteres Stück davon abzubekommen.
Umso überraschter war er, als er am Weihnachtsmorgen, ein angenehmes, warmes Knäuel auf seinem Körper feststellen konnte.
Die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer.
Harry wunderte sich, dass es sich Hermine oberkörperfrei auf ihm bequem gemacht hatte, und ihn offensichtlich, als ihre Matratze ansah.
Er lächelte und streichelte zärtlich über ihre Wange.
Für einen Moment dachte er, sie würde friedlich schlafen, ihn ignorieren und einfach weiterschlafen, doch dann öffnete sie ein Auge und schaute ihn schmunzelnd an.
„Guten Morgen, Hermine.“ hauchte Harry, bevor er seine Arme fester um sie schlang. „Frohe Weihnachten“.
Sie lächelte und schmiegte sich an ihn.
Alle Gedanken an Aufstehen und Frühstück waren sofort aus seinen Gedanken verschwunden.
„Du hast mir so leid getan heute Nacht“, flüsterte sie zurück. „Ich wollte dich nicht den Erfrierungstod sterben lassen.“
„Ach“, murmelte Harry noch leiser, „und weil ich fror hast du deinen Oberkörper freimachen müssen?“
„Ich liebe es, deine Haut auf Meiner zu spüren“, murmelte sie leise und griff dann spielerisch nach seiner Männlichkeit. „Und das hier mag ich noch mehr.“
Hermine lachte, als Harry errötete, und verlegen nach dem Dritten im Bette schielte, doch dann küsste er mit einem raffinierten Angriff, ihre Lippen.
Gewisse Teile wurden größer und größer, und Hermine schaffte es jetzt nicht mehr sich zurückzuhalten.
„Rache ist süß“, schmunzelte Harry, als sich ihre Lippen lösten.
Hermine beschleunigte für einen Moment die Liebkosungen durch ihre Hand, was aber eine so große Unruhe verursachte, dass Trish sich zu räkeln begann.
Hermine rutschte reflexartig von Harry herunter, und dieser selbst, drehte seinen Rücken in Richtung der Mädchen.
Da gab es etwas Großes, das er vor den Blicken seiner Schwester verstecken musste…

Am späten Nachmittag des Silvestertages rollte der Range Rover der Grangers in Godrics Hollow ein.
Hermines Eltern hatten Mike und Mary dabei, und zogen es dieses Mal vor auf gewohnte Art zu reisen.
„Lieber vier Stunden im Auto auf einer verstopften Autobahn, als zwei Stunden ununterbrochen die Kloschüssel zu umarmen“, ächzte Paul und streckte seine müden, alten Knochen.
„Wow“, staunte unterdessen Susan und herzte ihre Tochter, mit einem neugierigen Blick in den ultramodernen E-Herd. „Meine Tochter mutiert zur perfekten Hausfrau“, fügte sie stolz beim Anblick einer goldbraunen Weihnachtsgans hinzu. „Das Talent hat sie eindeutig von mir…“
Hermine errötete. Harry schmunzelte, hielt aber rücksichtvoll seine Klappe, die bedrohliche zuckte.
„Quatsch“, übertönte Paul seine Frau. „Das ist eine backofenvorgefertigte Gans. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.“
„D-A-D“, schrie Hermine empört und wurde verlegen mit einer sehr gefährlichen Zutat:
Zorn, Ärger, Wut.
„Du bist und bleibst ein unsensibler Volltrottel“, stöhnte Susan.
„Was?“, erwiderte Paul, wie ein Unschuldslamm mit Heiligenschein. „Also ich erinnere mich an deine erste Weihnachtsgans. Du hättest sie nur in den Ofen schieben brauchen. Heißluft 220°C für ca. 4 Stunden erklärte der Verkäufer. Deine sah aus, als wäre sie 4 Wochen in einem Vulkan geröstet worden…“
„Wie geht das mit dem Nussknackerfluch?“, fragte Hermine mit rollenden Augen.
Allerdings blickte sie hilfesuchend zu ihrer Mum, vor allem als sie bemerkte wie ihr Vater ihren Freund beiseite nahm und ihm ein paar verständliche Worte zuflüsterte.
„Wenn du überleben willst, suchst du dir rechtzeitig einen geeigneten Italiener um die Ecke…“
Es war Mary, die Hermine in einem unbeobachteten Moment an sich heranzog.
„Es ist keine Schande, nicht kochen zu können“, flüsterte sie in Hermines Ohr. „Wenn du willst kann ich dir gerne ein paar, kleine, aber wirksame Kniffe beibringen.“
Dankbar nickte Hermine, und vermied es dabei Harry anzusehen.
„Was war das?“, unterbrach Mary, und sah sich suchend um, den Finger, mit der Bitte um Ruhe auf den Lippen.
„Da schon wieder!“
Ein leises armseliges Wimmern.
„Wo kommt das her?“
Während Marys Gesicht ernstere Züge annahm, zuckten Harrys Lippen bedrohlich in Richtung einem breiten Grinsen.
Mit Mühe schaffte er es die Lippen zusammenzukneifen.
„Hört ihr das nicht?“, irritiert suchte Mary nach dem Ursprung des Geräusches.
Das Wimmern wurde intensiver.
Es klang, wie das Jammern und Weinen eines …
„…Baby?“, wunderte sich Mary.
„Ich bin gleich zurück“, schmunzelte Harry, und unterdrückte auch Hermines Wunsch um Aufklärung mit einem: „Gleich…“
Alle Personen in Harrys Küche schauten sich fragend an, während im Flur die Treppenstufen knarrten, und sich wenige Minuten später die Küchentür wieder öffnete.
„Dann will ich das Geheimnis mal lüften, und euch den Stargast des heutigen Abends vorstellen“, krächzte Harry mit einem kleinen Bündel auf dem Arm.
„Das, Mary“, lächelte Harry, „ist Moonys Sohn.“
Marys Augen weiteten sich, und Hermine erkannte Gänsehaut auf ihren Armen.
Ihre Wangen zitterten. „Da-as ist…“
„Teddy Lupin, der Sohn von Remus“, nickte Harry und legte den Jungen einer zitternden Frau in die Arme.
„Ihr seid aber von der ganz schnellen Truppe“.
Endlich hatte Trish wieder einen Grund zum Lästern gefunden.
„Mein … unser Patenkind“, korrigierte Harry mit einem herzerweichenden Lächeln in Hermines Richtung.
„Andromeda hat erlaubt, dass er ein paar Tage bei uns verbringen darf. Ich habe ihn abgeholt, als ihr euch um das Festessen gekümmert habt. Er hat so friedlich geschlafen, dass ich ihn sofort in sein Bettchen brachte.“
„Wie alt ist der Kleine?“, fragte Mary.
„Neun Monate“, nickte Harry.
„Könntest du dieses Schundblatt nicht endlich abbestellten, oder zumindest hierher liefern lassen“, stöhnte Hermines Dad desinteressiert, und knallte unterdessen den Tagespropheten auf den Küchentisch.
„Das wird euch nicht gefallen“.
„Dann wird er uns jetzt auch nicht den Tag versauen“, erwiderte Susan genervt, und warf die Zeitung hinter den Küchentisch.
„Finger weg!“, ermahnte sie energisch ihre Tochter. „Ich wünsche mir, dass ihr das Teil bis morgen früh liegen lässt!“
Das Schundblatt wurde vergessen, bis Harry mitten in der Nacht aus einem Traum erwachte, und über eine ausgetrocknete Kehle klagte.
Vorsichtig schwang er seine Hufen aus dem Bett, kletterte über Hermine hinweg, schlüpfte in seine neuen Winterhausschuhe aus dem Hause Weasley und schlurfte in Richtung Küche.
Nach einem kräftigen Schluck Selters und einer Kopfschmerztablette stolperte er über den Tagespropheten…


Harry Potter betrügt seine besten Freunde
Wann werden seine Lügen endlich ein Ende haben?

Ein Exklusivbericht von
Rita Kimmkorn


Harry Potter, der Junge der überlebt hat, und der uns von dem dunklen Lord erlöst hat, betrügt seine beste und langjährige Freundin Hermine Granger mit einer schönen Unbekannten.
Das Bild wurde gestern Morgen aufgenommen.

Neben dem Artikel ein angeblich eindeutiges Bild, auf dem Harrys Gesicht sehr nahe, einer hübschen Unbekannten gekommen war.
Wut keimte auf.
Die hübsche Unbekannte war Niemand Anderes als seine Schwester.
Zornig knallte seine Faust auf den Tisch, dass eine Kaffeetasse einen Luftsprung verursachte, und splitternd auf dem Fliesenboden zerschellte.
„Harry?“ hörte er die entfernte und verschlafene Stimme seiner Freundin.
Nachdem er nicht antwortete stürmte sie erschrocken durch das Treppenhaus.
Er winkte wütend ab, noch bevor sie die Küche betrat.

Rita Kimmkorn erwischte die Beiden exklusiv, bei einem heimlichen Liebesspaziergang auf dem Gelände von Hogwarts, quasi ungeniert vor den Augen seiner Lebenspartnerin.
Harry und die unbekannte Schönheit tauschten in aller Öffentlichkeit, Zärtlichkeiten aus, im weihnachtlichen Ambiente der Schule für Hexerei und Zauberei!
Wir fragen uns, wann hört dieser Junge auf seine Mitmenschen zu betrügen, wenn er jetzt noch nicht einmal vor seinen Freunden Rücksicht nimmt?
Wir die Exkursion vor den Augen unzähliger unschuldiger Schüler wieder unbestraft bleiben?
Vor wenigen Monaten erst, hat Potter seinen Dienst im Aurorenbüro angetreten.
Er wird vorübergehend die kommissarische Leitung des Aurorenbüros übernehmen.
Damit erfüllte der zweimalige Bezwinger des dunklen Lords, die, in ihn gesetzten Erwartungen.
„Es gab nur eine stille Absprache, und dass er direkt die Leitung übernehmen würde, hat uns alle genauso überrascht“, sagte ein ehemaliges Mitglied des Aurorenteams, sichtlich enttäuscht.
Allerdings ist es eine Beruhigung, dass der Auserwählte auch in Zukunft seine Fähigkeiten, in die Bekämpfung der dunklen Mächte stecken wird.
Viele Hexen und Zauberer sehen das genauso.
Der Zauberer Horace Slughorn, ein ehemaliger Professor, der Hogwarts-Schule, und Lehrer von Harry Potter spricht sicher für viele: „Endlich wissen die Zauberer und Menschen, das sie auch in Zukunft ruhig schlafen können.“
Angesichts der besonderen Leistungen von Harry Potter ist es doch wohl ziemlich offensichtlich, dass Kingsley Shacklebolt seinen Posten als Zaubereiminister, im Besonderen der Unterstützung durch Harry Potter zu verdanken hat.
Dies bezüglich äußerte sich auch Cornelius Fudge, ehemaliger Zaubereiminister und Gegenkandidat zu Shacklebolt, „Shacklebolt würde nur durch seine Popularität und durch seine ewige Treue zu Potter Minister werden, dies könnte ihm allerdings auch zum Verhängnis werden, da Harry Potter eines Tages selbst nach der Macht greifen wird.“
Auch ich bin der Meinung, nachdem ich ihn kennenlernen durfte, in zahlreichen Interviews, dass Harry Potter machthungrig ist.
Wie man in meiner Potter-Biographie nachlesen kann, wurden Potter schon in jungen Jahren Führungsrollen zugeschustert, angeblich ohne sein eigenes Zutun.
Es wird sicherlich interessant werden, wie sich die Entwicklung im Ministerium fortsetzen wird.
Ich werde die beginnende Rivalität zwischen dem künftigen Leiter des Aurorenbüros und dem Minister im Auge behalten.
Ebenso wird man sich fragen, wie der Emporkömmling es verkraften wird, dass ihm seine aktuelle Freundin, Hermine Granger, eine Muggelstämmige! vor die Nase gesetzt wird, und seine künftige Chefin sein wird.
Miss Granger soll schon in Kürze, die Leitung der gesamten Abteilung für magische Strafverfolgung übernehmen.
Wie wird Harry Potter mit dieser dienstlichen Unterstellung durch eine Frau zu Recht kommen.
Rächt er sich etwa durch Betrug?
Und man darf gespannt sein, wer denn nun wirklich Mrs. Potter werden wird.
An dieser Stelle wird sicherlich noch eine große Schlammschlacht zu erwarten sein.
Ich bleibe für sie am Ball und damit am Ort der Lüge.

BUMM
Mit einem lauten Knall pfefferte Harry den Tagespropheten gegen ein Gewürzregal, das zu Boden krachte und in tausend Scherben zerschellte.
Der Knall war so laut, dass Hermine erschrocken zusammenzuckte und Trish im Eilschritt, und erhobenem Zauberstab in die Küche stürzte.
„Lest es lieber nicht“, schäumte er, „meine Geduld ist am Ende, die bringe ich jetzt endgültig wegen Verleumdung vor Gericht.“
Hermine drehte den Propheten, so, dass sie Einsicht hatte, allerdings reichten ihr schon die Überschrift, und das Bild, welches darunter abgedruckt war.
Vor zwei Tagen aufgenommen, sie war selbst dabei, als Harry seine Schwester umarmte, nachdem sie das Okay von Minerva McGonagall bekommen hatte, ihre Schulzeit ab dem neuen Jahr in Hogwarts beenden zu können.

Minerva blickte dabei allerdings strafend in Harry Potters Gesicht.
„Was habe ich ihnen eigentlich getan, Potter?“, sagte sie mit ernster, strafender Miene.
„In den Augen deiner Schwester leuchtet das gleiche Feuer. Mit der Ruhe wird es in Hogwarts vorerst vorbei sein…“
„Sie wissen doch, dass ich sie eigentlich gern hab, Minerva“, spottete Harry.

Drei Monate sollte das Gastspiel von Harrys Schwester in Hogwarts dauern.
Mit dem großen Abschlussprüfungen, den UTZ Prüfungen, kurz nach Ostern wird diese Zeit bereits wieder zu Ende sein.
Ein Datum, an dem viele ehemalige Schüler zurückkehren werden.

„Reparo!“
Harry reparierte seine Lieblingstasse mit tiefen Furchen an der Stirn.
Zorn und Wut ließen ihn keuchen.
Ein Jahr voller Höhen und Tiefen war zu Ende gegangen.
Das neue Jahr konnte nur Vorteile und neue berechtigte Hoffnung bringen, stattdessen musste er eine neuerliche Schmach über sich ergehen lassen.
Hermine nickte Trish auffordernd zu, und führte sie aus der Küche.
Es war besser bis zum frühen Morgen zu erwarten, und Harry jetzt nicht anzusprechen.
Doch am Frühstückstisch war sein Ärger noch immer nicht verrauscht, bis er ein vorsichtiges Klopfen an der Haustür registrierte.
„Wer kann das sein?“, fragte Hermine besorgt, und brach das Schweigen.
Ihre Frage hatte sie noch nicht zu Ende gestellt, als sie schon einen überraschten Ausruf aus der Kehle ihres Freundes hören konnte.
„Wow!“, staunte Harry. „Weihnachten und Ostern fallen auf einen Tag“.
Die Neugier trieb Hermine in den Flur, und sie traute ihren Augen nicht, und war kurz davor Harrys Worte zu wiederholen.
„Hallo Granger“, wurde sie von einem schlaksigen, blonden, jungen Mann begrüßt.
Draco Malfoy trippelte nervös von einem Fuß auf den Anderen, und gab sich recht unsicher.
„Komm rein“, forderte Harry seinen ewigen Rivalen auf.
„Zeiten ändern uns?“, erkannte Draco schmunzelnd. „Potter bittet Malfoy in sein Haus einzutreten. Der Pulitzer-Preis für Kimmkorn.“
„Wo wir wieder beim Thema wären…“, brummte Trish aus dem Hintergrund.
„Ich vermute du hast schon gehört, dass ich heimlich geheiratet habe?“, fragte Harry sarkastisch.
„Die Gerüchteküche brodelt“, grinste Draco.
„Trish - Draco, Draco - Trish“, machte Harry die Beiden miteinander bekannt.
„Draco war in der Schule mein bester Freund“, erklärte Harry seiner Schwester mit purem Sarkasmus.
„Eher dein schlimmster Albtraum“, konterte Malfoy mit einem schelmischen Grinsen.
Immerhin lockerte sich dadurch die etwas angespannte Atmosphäre
Mit Blick zu Draco erklärte Harry: „Trish ist meine Schwester, die ich durch Zufall in Australien gefunden habe.“
Draco bekam die kürzeste Erklärung, die nötig war, um ein Schmunzeln auf seinem Gesicht hervorzurufen: Trishs Geburtsurkunde.
„Bei dir geht nichts seinen normalen Weg, oder Potter?“
„Was führt dich zu uns?“, kam Hermine auf den Punkt.
„Dein Angebot, Potter“, sagte Draco. „Ich kann es nicht annehmen.“
Einen langen Augenblick starrte Harry seinen Erzfeind an.
„Was hindert dich deine eigentliche Entscheidung mitzuteilen?“
„Das hier!“
Draco entblößte seinen Arm und offenbarte sein dunkles Mal.
„Was ist das?“, staunte Trish und griff nach Dracos Arm.
„Voldemorts Zeichen“, antwortete Harry.
„Ich war ein Todesser“, bestätigte Draco mit leerem Blick.
Zur Überraschung aller, ließ Trish ihren Zauberstab kreisen und murmelte einige unverständliche Worte.
„Was tust du?“, schreckte Draco zurück, doch Trish hielt seinen Arm fest.
„Ich mag Schwächen in Verteidigung oder Angriffsflüchen haben, aber dafür habe ich andere Qualitäten“, erklärte Trish. „Ich habe einige Diagnosezauber über dieses Mal geworfen, und dabei festgestellt, dass es keinem Zauber mehr unterliegt.“
„Was bedeutet das?“, fragte Draco.
„Dass zwar alte dunkle Zauber auf diesem Tattoo lagen, aber es jetzt nicht mehr als das ist, wie ich es genannt habe: Ein Tattoo. Wenn du willst, kann ich es dir entfernen…“
Hermine starrte fassungslos in Harrys Gesicht.
„Du könntest es entfernen, aber meinen Ruf wirst du nur schwer wieder herstellen können…“
„Nein, Letzteres kann ich wirklich nicht“, schüttelte Trish ihren Kopf. „Das kannst du nur selbst. Ich weiß nicht was dir Harry angeboten hat, aber ich vermute es wäre ein Schritt in die richtige Richtung.“
„Lass das mal, wo es ist“, nickte Draco. „Ich stehe zu allem, was ich getan habe.“
„Was hast du denn getan?“, hinterfragte Trish.
„Ich bin ein Verbrecher, wie man so schön sagt. Ich hätte fast getötet.“
„Niemand ist gestorben“, korrigierte Harry. „Ron, Katie - sie sind beide am Leben. Und Dumbledore, da habe ich deine Augen gesehen, und zum ersten Mal gesehen, was du wirklich fühlst. Es war Snape…“
„Trotzdem hatte ich all die Dinge getan, und Opfer in Kauf genommen…“
„Ich biete dir eine einmalige Chance, die nicht nur die Ehre deiner Familie wiederherstellen könnte“, sagte Harry.
„Mein Ruf wird mich auf Schritt und Tritt verfolgen“, schüttelte Draco seinen Kopf. „Mich werden unzählige Blicke verfolgen, besonders die von eventuellen Kollegen.“
„Du solltest Harrys Angebot annehmen“, nickte Trish, und fügte provokativ hinzu:. „oder hast du etwa Angst?“
Dracos Augen zuckten nervös.
„Soviel ich verstanden habe, hat sich deine Einstellung geändert, und du hast schon vor Ende der Schlacht einen anderen Weg eingeschlagen, warum weichst du jetzt vom Kurs ab?“
Draco wirkte eindeutig verunsichert.
„Hast du das für dich entschieden, oder hat Lucius dir dazu geraten?“, bohrte Harry.
„Dad hat gar nichts gesagt“, verteidigte sich Draco.
„Warum versuchst du es dann nicht einfach?“, fragte Trish. „Was hast du zu verlieren?“
„Du bist genauso penetrant, wie dein Bruder“, höhnte Draco. „Mir die Geburtsurkunde vorzulegen war völlig unnötig. Was kann schlimmer sein, als ein Potter?“
„Ein weiblicher Potter“, lachte Harry.
Draco entlockte es ein hämisches Grinsen, nachdem er allerdings die immer noch bohrenden Blicke bemerkte, wandte er seine Aufmerksamkeit verlegen auf den Tagespropheten, und wechselte das Thema.
„Was wirst du gegen Kimmkorn unternehmen?“, wollte er wissen.
„Ich werde mir rechtliche Schritte überlegen“, brüllte Harry, dessen Augen sich plötzlich wieder voller Zorn veränderten. „Kingsley wird außer sich vor Wut sein, das wird der schnellste Prozess werden, den die Zaubererwelt je gesehen hat, das verspreche ich euch…“
„Ich mache mich doch gut, als Mrs. Potter?“, nahm Trish die Angelegenheit ziemlich locker, allerdings war Rita Kimmkorn für sie nicht mehr, als ein Fremdwort.
„Eigentlich hat deine Schwester auch noch Recht mit ihrer Feststellung“, lächelte Draco. „Stell dir vor, sie hätte auch noch erfahren, dass Trish schon eine Potter ist…“
Harry blickte auf, und seine Augen begannen strahlend zu leuchten.
„Versprich mir bitte eins, Potter“, fügte Draco ergänzend hinzu. „Unser Gespräch, und das ich hier war, bleibt unter uns. Ich habe dir zwar mein Leben zu verdanken, aber meinen vollständigen Ruf möchte ich wegen dir nicht verlieren.“
„Du hast deinem ärgsten Feind, das Leben gerettet?“, hinterfragte Trish mit staunenden Blicken, nachdem Draco Godrics Hollow wieder verlassen hatte.
„Tja, so ist er eben dein Bruder“, bestätigte Hermine. „Und genau dafür liebe ich ihn. Man weiß nie, was er im nächsten Moment tut.“
„Das weißt du sehr wohl“, echauffierte sich Harry. „Und sehr wahrscheinlich besser, als ich.“, und an Trish gewandt, fügte er hinzu. „Es war nichts…“
„Sei nicht immer so bescheiden“, korrigierte Hermine, und mit einem kurzen Seitenblick zu Trish: „Auch eine Unart, deines Bruders, immer Bescheiden und Abwertend dessen, was er tut. Nicht einmal Dracos richtigen Freunde haben das getan, was du getan hast.“
„Was hat er denn getan?“
„Auf der Suche nach einem Horkrux, einem Stück von Voldemorts Seele betraten wir den Raum der Wünsche, und wurden dort von Draco und seinen ständigen Begleitern Crabbe und Goyle überrascht. Sie haben uns aufgelauert, um sich bei Voldemort eine besondere Auszeichnung zu verdienen. Wir mussten kämpfen, und einer von unseren Gegnern entfachte dabei ein Dämonsfeuer, ein schwarz-magisches alles vernichtendes Feuer, in dem zwar das Diadem-Horkrux zerstört wurde aber auch einer von Dracos Freunden. Auf Besen, die wir in dem Gerümpel des Raumes finden konnten, gelang uns die Flucht. Doch Harry drehte um, rettete Draco aus dem Flammenmeer.“
„Er sieht gar nicht so übel aus“, antwortete Trish.
„Wenn du mit dem was anfängst, schließ ich dich in der Kammer des Schreckens ein!“
„Keine Sorge“, schmunzelte Trish. „Ist nicht mein Typ. Viel zu blass, viel zu dürr…“

Heute Urteil im Kimmkorn-Prozess
Nie mehr Interviews?

Von Lee Jordan


Mit Spannung wird heute am 6. Januar gegen 10 Uhr, die Urteilsverkündung, in einem der schnellsten Prozesse der letzten Jahre erwartet.
Rita Kimmkorn, ehemalige Mitarbeiterin des Tagespropheten, und Autorin einiger Biographien, u.a. über Albus Dumbledore und Harry Potter, erwartet heute ihr Urteil.
Nach Bekanntgabe der Vorwürfe gegen Kimmkorn, schwere Verleumdung in mehreren Fällen, Urkundenfälschung, falsche Berichtserstattung, sowieso die Gefährdung der Magischen Welt durch ihre Berichte, sah sich der Tagesprophet gezwungen, sich von seiner langjährigen Mitarbeiterin zu distanzieren.
Bereits zwei Tage nach der eigentlichen Anklagenerhebung, wurde Rita Kimmkorn vorgeladen.
Sollte das von Staatsanwalt Percy Ignatius Weasley geforderte Strafmass angenommen werden, wird sich Kimmkorn nur zwei weitere Tage später in Askaban wiederfinden, und nie mehr ein Wort veröffentlichen.
Gerüchten zufolge, ist die Rede von einem Lebenslangem Berufsverbot, sowie einer Schmerzensgeldstrafe von mehreren Millionen Gallonen, ersatzweise 10 Jahre Haft.
Da Kimmkorn die Strafe mit Sicherheit nicht bezahlen kann, wird sie wohl noch heute, direkt nach Askaban abgeführt werden.
Des Weiteren wird spekuliert, dass die Produktion aller von ihr veröffentlichten Biographien sofort gestoppt wird.
Wir weisen hier noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass sich der Tagesprophet von allen Kimmkorn Artikeln, eindeutig distanziert.
Die Artikel wurden in gutem Glauben an ihre jahrelange berufliche Qualität abgesegnet und veröffentlicht.
Wir entschuldigen uns an dieser Stelle, für unser blindes Vertrauen, vor allem bei Hermine Granger, Harry Potter und seiner Schwester Patricia „Patti“ Potter.

„Armer Lee“, schmunzelte Harry, „sein erster Artikel im Tagespropheten, und er muss sich für die Blödheit der Zeitung entschuldigen, und beim Strafmass hat er auch noch gewaltig untertrieben“.
„Die Idee, Trishs Nachnamen in Anwesenheit von Kimmkorns Flotten-Schreib-Feder zu nennen, war ein genialer Schachzug“, lachte Hermine.
„Allerdings musste ich mich gewaltig zusammenreißen, die Wanze im Rosenbeet nicht zu zerquetschen…“
„Und pass du auf, dass ich nicht dich für die Verunglimpfung meines Namens zerquetsche“, fauchte Trish, und erntete nur unschuldiges Augenklimpern.
„Euch steht Schmerzensgeld von Kimmkorn zu, und mit Sicherheit keine kleine Summe, was werdet ihr damit tun?“, fragte Trish weiter.
„Nichts! Keinen einzigen Sickel will ich haben“, empörte sich Harry, „Du solltest mich mittlerweile kennen. Das Geld wird den Opfern des Krieges zugute kommen.“

Wenige Tage später saßen etliche ehemalige Hogwartsschüler auf den Zuschauerplätzen des Gerichtssaales, und warteten darauf, dass eine hässliche Kröte ihren wohlverdienten Prozess bekommen würde, und alle hofften, dass sie die Strafe bekommen würde, die ihr zustand.
Das Trio war als Zeugen für Umbridges Gräueltaten geladen, doch bereits nach Harrys Aussage wurde die Befragung als abgeschlossen erklärt.
Zum ersten Male seit Langem, hatten alle Freunde wieder Zaubererkleidung an, aber nachdem sie sich an Muggelklamotten gewöhnt hatten, und nicht mehr davon los kamen, fühlten sie sich äußerst unwohl und unpassend gekleidet.
Schon beim Betreten des Gerichtssaales ballte Harry die Fäuste, dass die Knöchel weiß wurden.
Die alte Kröte stolziert durch die Reihen zu ihrer Anklagebank, lächelnd, siegessicher.
Mit überraschender Begeisterung und voller Zuversicht, das Richtige gegen eine Horde ungehorsamer Bälger getan zu haben, befand sie sich für nicht schuldig.
Alle aufgeführten Handlungen und Gräueltaten gab sie siegesssicher zu, sie durchgeführt zu haben, und sie verstehe überhaupt nicht, warum sie angeklagt sei, alles wäre nur zum Besten der Kinder gewesen.
„Ich soll keine Lügen erzählen!“, schrie Harry, und offenbarte erstmals öffentlich seine Narben.
Dolores Umbridge brachte nur ein schmunzelndes „Chrm … Chrm“ zustande.
Chrm … Chrm. Ihr typische Räuspern, das Hermine in eine fast vergessene Zeit zurückversetzte…

Bereits während Umbridges erster Unterrichtsstunde handelte sich Harry allabendlich Strafarbeiten ein, weil er unumstößlich von der Rückkehr des dunklen Lords sprechen musste.
An einem der folgenden Abende lief Hermine durch die Gänge der Schule, um die Stellen zu kontrollieren, wo sie selbstgestrickte Hütchen für die Hauselfen versteckt hatte.
Zu ihrer Überraschung musste sie feststellen, dass recht viele eingesammelt wurden.
Sie hoffte, dass es die Elfen waren, und sie ihnen somit zur Freiheit verholfen hätte.
Ron war bei den Quidditich - Proben und Harry hatte Nachsitzen bei Umbridge.
Dass es bereits recht spät war hatte Hermine gar nicht bemerkt.
Der Mond leuchtete durch die Gänge, und so entschloss sie sich zur Rückkehr in den Gemeinschaftsraum.
Ihr Weg führte an Umbridges Büro vorbei, dann einen langen Korridor entlang, bis zu einer Treppe, die zu einer Abkürzung in den Gemeinschaftsraum führte.
Von weitem konnte sie eine leise Stimme hören, die wie ein Wimmern klang.
Ein klägliches Wimmern, das ihr bekannt vorkam, so verlangsamte sie ihre Schritte und schielte vorsichtig um die Ecke in den nächsten Korridor.
Sie traute ihren Augen nicht, was sie zu sehen bekam, erschrocken zuckte sie zusammen.
Unweit von ihr entfernt saß Harry auf dem Boden, den Rücken gegen die Wand gelehnt, die Hände vor seinem Kopf verschränkt … und er … weinte?
Ja, eindeutig, Harry weinte.
Hermine brach das Herz.
Harry hatte sie wohl noch nicht bemerkt.
Ganz vorsichtig näherte sie sich an.
Was ist mit Harry?
Was ist los mit ihm?
Warum ist er traurig und weint? fragte sie sich.
Sie dachte an einen Streich, den ihr ihre Augen spielten.
Endlich hatte sie es geschafft, nahe genug an ihn heran zu kommen, mit weicher Stimme sprach sie ihn an.
„Darf ich mich zu dir setzen?“
Er schaute kurz hoch, und deutete mit einer einfachen, emotionslosen Handbewegung, neben sich.
Mit dem Handrücken wischte er sich einige Tränen aus dem Gesicht, die verweinten blutunterlaufenen, roten Augen versuchte er vergeblich vor ihr zu verstecken.
„Willst du reden?“ fragte Hermine in einer vorsichtigen, ruhigen und sanften Tonlage.
Mit einer weiteren unauffälligen Handbewegung wischte er sich über die verweinten Augen.
Lustlos zuckte er mit seinen Schultern.
„Was ist los mit dir?“
Er schniefte, und zuckte erneut mit dem Oberkörper.
Auf eine Antwort wartete sie vergeblich, stattdessen nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und konfrontierte ihn mit ihrer Beobachtung.
„Du hast geweint“, erwähnte sie sanft und sehr vorsichtig. Kein Vorwurf in der Stimme, keine Frage nach der Ursache, sondern einfach nur eine Feststellung.
Im Anschluss nahm er die Hände von seinem Gesicht, zog den Ärmel seiner Jacke nach vorne, und schien sogar seine Hand bedecken zu wollen, dann starrte er mit seinen traurigen grünen Pupillen in Hermines Gesicht.
Sie konnte einen leeren, starren Blick feststellen.
„Es ist nicht einfach, und ich weiß nicht, ob du mich verstehen würdest“, begann er.
Es waren seine ersten Worte, und Hermine dachte:
JA!
Harry will reden, und sie durfte jetzt nur keinen Fehler machen, und er würde ihr Einblick, in seine Seele gewähren.
„Dann versuch es doch einfach“, erwiderte Hermine, ohne die Tonlage zu ändern. „Es ist nie einfach, Harry. Aber manchmal tut es gut darüber zu reden.“
„Warum kann ich nicht einfach ein normales Leben führen? Warum stecke ich immer wieder in Schwierigkeiten?“
Er schluckte und schien auf ihre Reaktion zu warten.
Hermine verharrte ruhig an seiner Seite, und erst jetzt beschloss sie sein Angebot anzunehmen, sich neben ihn zu setzen.
Sie tat es, indem sie zunächst einen gewissen Sicherheitsabstand wahrte, aber jederzeit bereit war ihn tröstend zu greifen, oder wenn nötig ihn aufzuhalten, falls er vor sich selbst flüchten sollte.
„Es begann schon damit, dass euch Dumbledore zu Vertrauensschülern machte, ich fühle mich ausgeschlossen, wir sehen uns kaum noch. Warum hat mich Dumbledore übergangen? Vertraut er mir etwa nicht? Seamus schreit mich an. Alle Schüler wollen mich nur noch begaffen … ach … ich weiß gar nicht wo ich weitermachen soll … Umbridge, die Presse, das Ministerium, alle sagen, ich wäre ein Lügner…“
Harry stotterte alles herunter.
Die Dämme brachen, und für Hermine war das Zeichen, dass sie näher heranrücken musste.
Harry brauchte Trost und vor allem Verständnis, und ihr war wohl bewusst, dass sie sehr sorgsam vorgehen musste, weil er sich sonst völlig verschließen könnte.
Vielleicht war das wichtigste Augenblick in ihrem Leben.
Aus ihm brach alles heraus.
Harry machte eine resignierende Bewegung mit seiner Hand, der Ärmel seiner Jacke rutschte dabei etwas nach oben, und Hermine zuckte verstört zusammen.
Hastig und erschrocken, versuchte er seine Hand wieder vor ihr zu verstecken.
„Was ist das?“ keuchte Hermine und erhob ängstlich und zitternd ihre Stimme.
Erschrocken griff sie nach seiner Hand, hielt sie einen Moment fest, und schob den Ärmel nach oben.
Harry wehrte sich nicht.
„Ich soll keine Lügen erzählen!“ nuschelte das kluge Mädchen. „Ich soll keine Lügen erzählen! Was ist das?“
Die Hand blutete so stark, dass das Tuch, welches er darum gewickelt hatte durchgeblutet war, und das Blut zu Boden tropfte.
Hermine stockte bei diesem Anblick der Atem.
„Ein ewiges Andenken an Dolores Umbridge“, murmelte Harry und wirkte verlegen.
„Ein Andenken?“
„Sie lässt mich mit einer Spezialfeder schreiben, die nicht auf das Blatt, sondern in meine Hand schreibt. Die Worte sollen sich bei mir einprägen, bis ich sie selber glaube.“
„Aber das sind Foltermaßnahmen, wir sollten damit zu Dumbledore, oder McGonagall gehen…“, schrie Hermine.
Harry schüttelte langsam seinen Kopf und bat sie mit einem Fingerzeig auf ihre Lippen, leiser zu sprechen.
„Nein, das bringt nichts, das würde es nur noch schlimmer machen…“, flüsterte er. „und bitte behalte das für dich. Kein Wort zu Ron, oder sonst Jemandem.“
„Du bist nicht allein, Harry, deine Freunde sind auf deiner Seite, und du hast nicht wenige Freunde, glaub mir“.
Mit ihrer Hand drückte sie seinen Kopf nach oben. „Wir sollten etwas unternehmen …“
„Nein, Hermine. Wir können nichts tun.“
„Hast du Schmerzen?“
„Es sind Schmerzen, höllische Schmerzen“, lachte Harry höhnisch, „glaub mir, ich würde liebend gerne darauf verzichten, aber diesen Triumph werde ich ihr nicht gönnen.“
Hermine stockte.
„Was überlegst du, Hermine?“
„Ich dachte, gerade dass du vielleicht Recht haben könntest.“
„Ist das dein Ernst?“
„Wir sollten nicht etwas gegen sie, sondern etwas für uns, für dich, tun!“ erwiderte Hermine.
„von Umbridge werden wir nichts lernen … wir sollten uns selber unterrichten.“
Während sie überlegte tupfte sie die Narbe trocken, stoppte die Blutung und verband die Stelle mit ihrem Tasschentuch.
„Danke, Mine“, flüsterte Harry und in seinen Augen schimmerte eine weitere Träne.
„Danke? ... Wofür?“, fragte Hermine verwundert.
„Für dein Zuhören, und das Gefühl, verstanden worden zu sein“.
Harry streckte seinen Arm aus, und Hermine nahm sein Angebot an, erhobenen Hauptes gingen sie Arm in Arm, zurück in den Gemeinschaftsraum.

„Ist die Verhandlung vorbei?“
„Du warst wirklich gerade in Erinnerungen, bei unserem ersten vertrauten Gespräch?“
Hermine nickte ihm zu.
„Ja, es ist vorbei“, er sah seine Liebste triumphierend an, „Lebenslang Askaban, ohne Chance auf Revision!“
„Das hat sie sich wahrlich verdient.“

Wenige Tage später verließen, schwer angeschlagen, aber doch mit Würde und erhobenen Hauptes die Malfoys den Gerichtssaal.
Narcissa und Lucius, Hand in Hand.
Harry folgte ihnen hinterher, und hielt sie vor dem Gamot auf, indem er die ältere Frau, mit ihrem Vornamen ansprach: „Narcissa?“
Dracos Mutter drehte sich zu ihm um, und in ihrem Blick lag ehrliche Dankbarkeit.
„Es ehrt dich, dass du, trotz Allem, was wir dir angetan haben, für uns ausgesagt hast.“
Harry zuckte unschlüssig, wie er die Bemerkung einschätzen sollte mit dem Gesicht.
„Mach dir keine Gedanken“, sagte Narcissa. „Wir kommen schon über die Runden. Wir sind frei, und das ist alles, was zählt.“
Lucius blieb still, doch Harry glaubte in seinem Blick versteckte Dankbarkeit zu erkennen. Der ursprüngliche, argwöhnische, verachtungsvolle Blick war aus seinen Augen verschwunden.
„Wir werden das Manor verkaufen, um unsere Schuld zu bezahlen, und wir werden freiwillig beim Wiederaufbau der Zerstörungen helfen“, sagte Narcissa weiter. „Für uns beide reicht eine kleinere Wohnung für einen Neuanfang. Und dank dir wird auch mein Draco eine Zukunft haben.“
Die gezeichnete Frau streichelte zum Abschied fürsorglich über Harrys Wange, bevor sie sich zum Gehen entschloss.
Zu Harrys Überraschung drehte sich Lucius noch einmal um, und streckte Harry seine Hand entgegen.
Nickend erwiderte Harry diese Geste.
Die Malfoys befinden sich auf dem richtigen Weg.


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