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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Der Zauberstablehrling IV.

von rodriquez

Geboren wurde ich, als Mary Elizabeth McDonald im Universitätsklinikum der Eliteuniversität Oxford, wo mein Dad als Hausmeister angestellt war, und meine Mum eine Putzkolonne leitete.
Meine Mutter ist bei meiner Geburt an Kindbettfieber gestorben, und mein Vater wäre eigentlich mit mir überfordert gewesen, hätte ich nicht das Herz eines wunderbaren Menschen erobert. Wie ihr euch sicherlich schon denken könnt, war das Sir John Henry Parker. Mein Pate.

„Das tut mir furchtbar Leid“, völlig losgelöst war Hermine aufgesprungen, und tröstete eine erwachsene Frau, die ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten konnte.
Trish und Harry konnten nur keuchend zusehen, und sonst regungslos die liebevolle Geste, die man eigentlich von ihnen hätte erwarten können, beobachten.
Nach wie vor waren Beide viel zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig mit Argusaugen zu beobachten.

Mit Sir John habe ich mehr Zeit verbracht, als mit meinem leiblichen Vater, so wurde Sir John zu meinem eigentlichen Vater, ein Ziehvater. Ich habe mich sogar in seiner Wohnung häuslich eingerichtet, und schlief regelmäßig in einem separaten Zimmer, das er extra für mich einrichten ließ, immer dann, wenn mein Vater in seiner Stammkneipe versumpfte.
Ich besuchte auch schon recht früh und zunächst heimlich seine Lesungen.
Da ich noch klein war, war es für mich ein Leichtes, mich in der letzten Reihe hinter den riesigen Studenten zu verstecken.
Es war mich faszinierend was er versuchte seinen Studenten beizubringen.
Doch eines Tages, ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Lesung längst zu Ende war und saß, wie üblich in der letzten Reihe stand er plötzlich vor mir. Ich habe keine Ahnung, wie lange er schon neben mir gestanden hatte, aber irgendwann bemerkte ich, wie Jemand eine Skizze, die ich während der Lesung begonnen hatte wegzog.
Er starrte fasziniert auf die Zeichnung und dann zu mir. Seine Stirn runzelte sich, und ich konnte ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen.
Ab diesem Moment durfte ich offiziell mit seiner Genehmigung, wann immer ich wollte, die Stunden in seinem Kurs verbringen.

„Professor McGonagall sagte uns, dass du eine sehr kluge Schülerin warst, aber zu Beginn deiner Schulzeit kontaktlos und traurig aufgetreten bist.“
Eine Frage aus Harrys Mund, an der Trish scheinbar nichts auszusetzen hatte.
Im Gegenteil, angeregt blickte sie über ihre Schulter zurück.

Zu Beginn meiner Schulzeit war Hogwarts für mich nichts anderes, als das riesige Universitätsgelände mit dem Unterschied, dass ich in Oxford zumindest einen Freund hatte, auch wenn dieser Freund gelegentlich ein seniler alter Professor war.
Ursprünglich wollte ich gar nicht in diese komische Zaubererschule, doch Sir John hat mich schließlich dazu überredet: Es wäre eine einmalige Gelegenheit, etwas aus meinem Leben zu machen, und ich würde endlich Gleichaltrige kennenlernen.
Doch schon im Hogwarts - Express bereute sich meinen Entschluss, und kam mir zwischen so vielen fremden Kindern verloren und einsam vor.
So viele Kinder.
So viele unterschiedliche Charaktere. Einige machten Scherze über mein Aussehen.

„Dein Aussehen?“, wunderte sich Trish. „Was war daran so sonderbar?“

Ich trug Muggelkleidung, die schon etwas in die Jahre gekommen waren, Hosen, die zu kurz, oder Blusen, die zu kindlich waren. Ich hatte abstehende Ohren, einen riesigen, windschiefen Zinken“, Mary fasste sich dabei an die Nase. „und, wie man so schön sagt, Hasenzähne. Vorstehende, lange Schneidezähne…

Hermine schmunzelte, weil sie dieses Problem nur zu gut kannte, und am eigenen Leib erfahren musste.

Man kann die Größe der Zähne mit dem Densaugeo - Fluch verändern: Ihre sowieso schon riesigen Schneidezähne wurden länger und länger, nachdem ein abprallender Fluch von Draco Malfoy, sie mitten im Gesicht getroffen hatte.
„Densaugeo“.
Auch der Gegenzauber, der die Zähne wieder schrumpfen lässt, stoppt nicht von selbst, sondern muss bei der gewünschten Verkleinerung angehalten werden.
Genau dies machte sich Hermine zu nutzen.
Sie korrigierte beim Umkehrzauber ihre Zähne.
Ihre Veränderung wurde nur von Harry bemerkt, von wem sonst….
Das Jahr des Trimagischen Turniers:
Alle waren neidisch auf Harry, weil er zu den Champions gehörte.
Viele bevorzugten Cedric, und machten ihrem Unmut mit Ich bin für CEDRIC DIGGORY - Den WAHREN Hogwarts - Champion Stickern kund.
Kam man näher veränderten sich die Sticker und plötzlich war POTTER STINKT! darauf zu lesen.
Es kam, wie es kommen musste.
Eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Harry und seinem Erzfeind Draco.
Wieder einmal bekämpften sie sich mit Flüchen.
Leidentragende waren die unbeteiligten Zeugen, wie Goyle und Hermine.
„Furnnunculus!“ - Harrys Fluch und „Densaugeo“, kam aus Malfoys Mund.
Zwei Lichtblitze prallten in der Luft zusammen, und warfen sich gegenseitig aus der Bahn.
Harrys Strahl rauschte mit voller Wucht, in Goyles Gesicht, dieser jaulte auf und schlug die Hände auf seine Nase, wo sofort, große, hässliche Blasen aufquollen.
Und Malfoys Strahl landete mitten in Hermines Gesicht, mit voller Wucht an ihren Lippen.
Sie presste sofort ihre Hände gegen ihren Mund, doch es war als würde ihr Mund, von einer unsichtbaren Hand auseinandergedrückt.
Ihre Vorderzähne wuchsen in rasanter Geschwindigkeit, rasch hatte sie Ähnlichkeit mit einem Biber. Und sie wuchsen immer weiter, weit über die Lippen hinaus.
Als sie das Kinn erreicht hatten, begann sie panisch zu schreien und rannte los. Noch einmal drehte sie sich um, als hinter ihr Tumulte ausbrachen beim Erscheinen von Minerva McGonagall. Die Augen voller Tränen, rannte sie weiter…direkt in den Krankenflügel. Poppy runzelte die Stirn, gab ihr einen wachstumshemmenden Trank, und kam später mit einem Spiegel in der Hand zurück.
„So!“, sagte sie, „eine Stunde ist vorbei, die Arznei sollte jetzt eigentlich Wirkung zeigen.“
Erschrocken stellte Hermine fest, dass die Hasenzähne fast auf ihrer Brust auflagen.
Poppy erhob ihren Zauberstab, sagte, „ich lasse sie jetzt schrumpfen, sag einfach Halt, wenn sie wieder so wie früher sind…“, und murmelte den Gegenzauber, der die Zähne wieder schrumpfen ließ.
Hermine wartete sehr lange, und das Ergebnis hat nicht nur sie begeistert…

„Du sollst ein hässliches Kind gewesen sein?“
Trish kämpfte gegen ein Schlucken an.
„In meinen Augen schon, und wohl auch in den Augen vieler anderer“, bestätigte Mary.
„In vielen, aber nicht in Allen“, korrigierte Harry.
Mary quittierte die Erkenntnis mit einem Leuchten in ihren Augen.

Viele rümpften tatsächlich die Nase, und wieder Andere schauten einfach auf die andere Seite, wenn ich in ihre Nähe kam.
Und dann stand plötzlich ein strahlendes Mädchen, mit hellen, roten Haaren, und einem wirklich herzerweichenden Lächeln vor mir.
Sie nahm sich mir ohne Vorurteile an, und wir waren fortan unzertrennlich.
Von ihr kam nie ein böses Wort, nie eine abfällige Bemerkung, nie ein schiefer Blick.
Lily habe ich zu verdanken, was ich bin, und wer ich bin. Sie hat mich gelehrt nur auf meinen Instinkt zu hören. Nur die Menschen zu akzeptieren, die mich akzeptieren. Und alle anderen so zusehen, als wären sie die Aussätzigen.
Lily, die ewig schnatternde Ente.
Ihr Mund stand nie still.
Sie hatte immer einen Spruch auf den Lippen, war nie um Worte verlegen.
Immer wieder schaffte sie es mit ihrer herzlichen, aufrichtigen Art mich geradezurichten.
Erst in unserem dritten Jahr kamen weitere Freunde hinzu.
Die vier Rumtreiber, eine wahre Chaotentruppe.

Eine kurze Pause, die Mary nutzte um die Gläser nachzufüllen.
In Ihren Augen glaubte Harry das Bild jedes einzelnen Rumtreibers aufleuchten zu sehen.

Ich hatte sogar plötzlich gleich zwei Verehrer.
Sirius, mit dem ich mich ewig in den Haaren hatte, es war aber niemals böse gemeint.
Wir haben uns nur gegenseitig geneckt und aufgezogen.
Irgendwie bestand zwischen uns eine nie wörtlich geschlossene Vereinbarung:
Ein Streich, der Niemand verletzt, nicht körperlich, nicht seelisch, und ein Gegenstreich, danach herrschte wieder Frieden.
Mein zweiter Verehrer machte mir ewig Angst.
Ich habe ihm einfach nicht über den Weg getraut.
Er hatte so etwas an sich, dass man wohl Falschheit nennt.
Wurmschwanz, alias Peter Pettigrew eiferte James nach.
Wie ein Schoßhündchen lief er ihm auf Schritt und Tritt hinterher. Er bewunderte ihn und wollte immer das Gleiche vorbringen, wie sein großes Vorbild.
Und James wog sich in der Gewissheit einen Bewunderer zu haben.
Für Peter wäre es wohl die größte Befriedigung gewesen, wenn er die beste Freundin von James Potters großen und heimlichen Liebe bekommen hätte.
Lily und ich waren uns im Lauf der Zeit sehr ähnlich geworden.
Wir haben uns gleich gekleidet, oder die Klamotten einfach getauscht, wir haben uns die gleichen Haarschnitte verpasst, haben per Zauberei unsere Nasen verändert, und all solche Dinge.
Wir haben uns absolut nichts dabei gedacht, für uns war es zu einem Spiel geworden, in dem wir uns bei James und Sirius für unzählige Streiche revanchieren konnten.
In unserem fünften Jahr entwickelten sich zwischen Sirius und mir erste Gefühle.
Es kam zu einem vorsichtigen Kuss, und er hat mich tatsächlich für den Weihnachtsball aufgefordert.
Im sechsten Jahr wurde es endgültig Liebe.
Wahre, echte Liebe.
Doch wir mussten sie verstecken.
Lediglich Lily wusste über uns Bescheid. Niemand sonst.
Nicht einmal James.
Der hat es erst erfahren, als es zwischen ihm und Lily ernst wurde.
Die Zeiten änderten sich.
Der dunkle Lord war allgegenwärtig.
Ich war ein Schlammblut und Sirius stammte aus einer der angesehnsten Reinblüterfamilien. Das nächste große Problem, war Wurmschwanz, der uns immer argwöhnisch beobachtete.
Ich weiß nicht, ob er über Sirius und mich Bescheid wusste, aber ich hatte in seiner Nähe einfach Angst.
Lily und James haben geheiratet und sich dem Orden des Phoenix angeschlossen, einer Gruppe, die sich gegen den dunklen Lord stellte.
Ich bekam die Ausbildungsstelle bei Mr. Ollivander, und hatte immer noch heimliche Treffen mit Sirius.
Eines Tages holte er mich überraschend nach der Arbeit ab und führte mich in ein Restaurant in der Muggelwelt.
Ich war glücklich, weil ich endlich das Gefühl hatte mich nicht mehr verstecken zu müssen. „James wird Vater“, sagte er stolz und lächelte.
Doch, das wusste ich längst.
Meine Verbundenheit zu Lily war nie abgerissen.
„Lily wird eine Mum“, lächelte ich zurück.
„Und jetzt rate mal, wird der Pate sein wird?“
In Sirius Augen leuchtete unendlicher Stolz.
„Mary McDonald?“ antwortete ich in alter Neck - Gewohnheit.
Sirius grinste über beide Ohren.
„Aber nur, wenn du bis dahin Mrs. Black sein wirst“.
Für einen Moment war ich erschrocken, fragte mich, ob das ein Antrag gewesen war.
Doch dann hielt er mit leuchtenden Augen den Ring unter die Nase.
Wir haben tatsächlich geheiratet, und ich bin seither Mrs. Mary Elizabeth Black.

An dieser Stelle stoppte Mary, stand auf, um nach einem Taschentuch zu suchen, hinein und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen.
Harry war unterdessen sehr still geworden, und rührte sich keinen Millimeter von der Stelle.
„Alles in Ordnung, Harry?“, fragte Hermine besorgt.
„Weißt du was das bedeutet?“, fragte er.
„Dass du dich wirklich geirrt hast?“
„Dass ich einen noch lebenden Paten habe…“
„Ja, Harry“, kam vom Durchgang zur Küche. „Ich bin deine Patentante, und ich bin dein Kindermädchen.“
Harry wischte sich Schweißperlen von der Stirn.
Der erste Schock hat ihn mit voller Wucht erwischt.
Mary ließ sich wieder in ihren Sessel fallen und schien bereit zur Fortsetzung.

Die Zeiten waren schlecht.
Viele haben aus Angst geheiratet.
Bei uns war das Anders, wir haben aus Liebe geheiratet, und trotzdem mussten wir uns immer noch verstecken.
Durch unsere heimliche und stille Heirat, - nur Lily, James und Remus wohnten der Zeremonie bei, konnte Sirius nicht mehr in sein Elternhaus zurückkehren.
Ich habe den Grimmauld Place nie betreten.
Lily und James haben uns ein Zimmer angeboten, das wir dankend annahmen.
Harry wurde geboren.
Die Prophezeiung erschreckte uns, und während meine Mitbewohner ihre Zeit dem Phoenixorden widmeten, kümmerte ich mich um Harry.
Sirius bestand darauf, weil in meinem Bauch ein kleiner Black heranwuchs…

Marys Stimme begann zu zittern.
Der schwerste Teil für alle Beteiligten stand aber noch bevor.
Hermine wusste es. Harry ahnte es, und Trish glaubte es nicht.
Plötzlich füllten sich Marys Augen wieder mit Tränen und sie blickte hilfesuchend zu Hermine.
Ein flehender, ängstlicher Blick.
Hermine hatte den Wink sofort verstanden, rückte ganz nahe zu Harry und bereitete sich auf das Schlimmste vor.
Ein kurzes, stilles Nicken danach eröffnete Mary, den finalen, und schwersten Akt.

Wir mussten Godrics Hollow verlassen.
Wir, oder besser ich waren dort nicht mehr sicher.
Sirius brachte mich zurück nach Oxford, in die Obhut von Sir John, während Lily und James auf ihr Schicksal warteten.
Für mich war es aber schlimmer im Unwissen zu sein, als direkt Lily, die immer für mich da war, zur Seite zu stehen.
Sirius besuchte mich nur sehr selten.
Es wäre sicherer, wenn wir uns eine Weile nicht sehen würden, haderte er mit unserem Schicksal, und er vermutete einen Verräter im näheren Umkreis.
Es war ein Trugschluss.
Einer der wenigen Besuche blieb nicht unentdeckt.
Es klopfte an meiner Tür, Sirius hatte mich gerade fünf Minuten zuvor verlassen.
Was danach geschah existiert in meinen Erinnerungen nur noch in schrecklichen Bruchstücken.

„In Albträumen“, murmelte Harry leise vor sich hin.
Mary schniefte und schnäuzte erneut in ein Taschentuch.
Hermine war hin und hergerissen. Zum Einen war da Harry, der immer kleiner in seinem Sitz wurde, und zum Anderen gab es noch Mary, die gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens noch einmal durchleben musste, und dann war da zu allem Unglück auch noch ein äußerst energisches, und aufgebrachtes Ein-Meter-Sechzig Wesen, das erneut seinem Unmut Luft verschaffte.
„NEIN!“, schrie Trish, war aufgesprungen und zu dem alten Sekretär marschiert.
Mit einer weiteren Phiole in der Hand kehrte sie zurück.
„Ich werde nicht zulassen, dass du das Alles noch einmal durchmachen musst“, rief die energische Göre. „Sammle deine Erinnerungen, es ist schlimm genug, dass sie noch immer in deinem Kopf sind.“
Der nächste wütende Blick galt wieder einmal Harry.
„Ich werde diesen immer noch nixraffenden Idioten bei der Sichtung begleiten. Unfassbar, dass er dir das zumutet!“
„Patricia“, sagte Mary zu Harrys Verteidigung. „Harry hat keine Ahnung. Wenn er es wüsste, würde er das sicherlich nicht von mir verlangen.“
„Trotzdem erlaube ich dir nicht diese schreckliche Erinnerung freizulassen. Überlass sie uns in einem Denkarium.“
Mary war und hergerissen, führte ein weiteres Mal ihren Stab an die Schläfe, doch bevor die silbrigen Erinnerungen in die Phiole glitten, brach die Verbindung ab.
„Ich kann das nicht“, wisperte Mary. „Ich kann euch diese Erinnerungen nicht zeigen, weil ich nicht zulassen kann, dass ihr gewisse Dinge mitansehen müsst.“
„Mum! Es ist zu deinem Schutz“.
„Es ehrt dich, doch ich habe mit Niemandem bisher darüber gesprochen. Die Gedanken werden immer in meinem Kopf gefangen sein. Ich kann sie für euch herausholen, aber mich niemals davon befreien. Vielleicht hilft es mir sogar, wenn ich darüber spreche.“
Die drei jungen Leute hatten keine Ahnung, welches Martyrium diese Frau hatte erleiden müssen, doch Hermine ahnte die Tragweite, und keuchte nervös.
Trishs Giftpfeile flogen wieder in Harrys Richtung.
„Warum musstest du her kommen?“
„Willst du nicht auch die vollständige Wahrheit über dich erfahren?“
„Ich weiß nicht ob ich das will, nachdem was ich schon erfahren habe.“
„Es geht aber auch darum, dass Mary nicht mehr sicher ist, und davon wärst auch du betroffen.“
„Das ist immer noch eine Vermutung. Du hast keinen Beweis, der deine These stützt.“
„Ich glaube nicht an Zufälle, und schon gar nicht an so Viele auf einen Schlag.“
Während Harry und Trish eine erste Diskussion auf angemessenem Niveau führten, und sich scheinbar nicht unterbrechen ließen, zog Mary, heimlich Hermine auf die Seite.
„Mach dir keine Sorgen“, flüsterte sie. „Trish meint es nicht so, es ist nun mal ihre Art. Egal was geschieht, die Beiden werden sich nichts tun.“
„Bist du dir da ganz sicher?“
Mary nickte.
„Ganz sicher“.
Hermine erkannte die wahren Worte in ihren Augen.
„Deinem Gesicht sehe ich an, dass du längst hinter das Geheimnis, dass die Beiden verbindet, gekommen bist. Trish will Harry in den Hintern treten, damit er auf dem Boden bleibt, so wie es Lily mit James getan hat. Sie würde ihm niemals etwas tun.“
„Harry glaubt wirklich, Trish wäre Sirius Tochter. Die Wahrheit könnte zur Bruchlandung für ihn werden…“
Durch die plötzliche Stille aufgeschreckt, blickten Hermine und Mary verstört auf.
Sowohl Harry, als auch Trish starrten sie fragend, die Hände vor der Brust gekreuzt, und ungeduldig mit einem Fuß wippend, an.
Hermine zuckte, wie ein Unschuldslamm mit dem Gesicht.
„Ihr lästert nicht zufällig über uns?“, fragte Harry beiläufig.
„Ich glaube wir sollten unsere Verärgerung in andere Richtungen lenken“, fügte Trish fast genauso beiläufig hinzu.
„Denkst du wir sollten das tun?“
Trish nickte angeregt.
„Ach?“, bemerkte Hermine mit spitzer Zunge. „Auf einmal, ein Herz und eine Seele?“
„Soweit sind wir noch lange nicht“, konterte Trish.
„Aber wir sind auf einem guten Weg“, nickte Harry aufmunternd in Richtung des ein - Meter - sechzig - Problems. „Doch zunächst sollten wir wohl Mary das Ende erzählen lassen…“
Unter einem qualvollen Nicken versuchte Mary einen neuerlichen Einstieg zu finden.
„Sag jetzt bitte nicht, dass es die Ratte war, die vor deiner Tür stand?“, keuchte Hermine mit einer finsteren Vorahnung.

Doch, es war Peter Pettigrew, die Ratte, die vor meiner Tür stand.
Ich erinnere mich nur noch an sein breites, hämisches Grinsen, einen Cruciatus Fluch, mit dem ich gefoltert wurde, und einem Imperio um mich gefügig zu machen.
Ich lag mit dem Rücken zum Boden, und sah über mir seine hässliche, grinsende Visage.
Er knöpfte seine Hosen auf, und dann hat er mich bestiegen.

„Er hat W-A-S?“, schrie Harry entsetzt, während Hermine ein ersticktes Keuchen von sich gab, und Trish entsetzt aufschrie: „M-U-M!“

Manchmal rieche ich noch heute seinen ekelhaften, dreckigen und stinkenden Atem auf meiner Haut, oder höre in meinen Träumen sein abnormes Stöhnen, als er gewaltsam in mich eingedrungen war.
Mein Kind, unser Kind habe ich verloren, und ich werde nie mehr Kinder bekommen können. Sirius war untergetaucht, und Sir John hatte keine Möglichkeit mit ihm in Kontakt zu treten, so musste ich in einem Muggelhospital behandelt werden.
Aber das hatte alles keine Bedeutung mehr für mich.
Das Schlimmste was zurückblieb, waren die Schmerzen auf meiner Seele.
Auch die Heiler des St. Mungo Hospitals hätten mich von diesen Qualen nicht erlösen können.
Sirius erfuhr von alledem erst Ende Oktober.
Lily und James zittern um das Leben von Harry.
Er war außer sich vor Zorn.
Ich kannte ihn nicht wieder.
Und was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste - ich sollte ihn nur noch einmal wiedersehen.

Erneut gönnte sich Mary eine Pause, den für sie schwersten Teil hatte sie überraschend ausdruckslos überwunden.
Hermine konnte es sehen:
Mary hatte alles vor ihren Augen noch einmal durchlebt.
Bewundernswert ihre Haltung, auch wenn sie am ganzen Körper zitterte.
Und noch Jemand wusste es.
„Mum?“, rief dieser Jemand. „Warum nimmst du Rücksicht auf diesen Idioten?“
„Trish?“, keuchte Hermine verzweifelt.
„Entschuldige Hermine“, wehrte Trish ab. „Du hast es doch gerade selbst gehört, welche Qualen Mum noch einmal durchleben musste, aber jetzt ist es an der Zeit einzuschreiten.“
„Du hast es doch gerade gehört“, sagte Harry. „Mary hat ihr Kind - Sirius Kind verloren. Sie konnte Keine mehr bekommen. Wer bist dann du?“
Die junge Hexe drehte ihren Körper zu Mary und wiegte sie tröstend in ihren Armen.
„Ist schon gut, Schatz“, wiegelt Mary ab. „Ich bin okay. Wirklich.“
„Seit wann, weißt du es wirklich?“, fragte Hermine.
Von Harry kam keine Reaktion, er war nicht im Stande sich zu rühren.
„Mum wollte nicht, dass ich diesem gottverdammten Penner“, sie zeigte voller Abscheu auf Harry, „ahnungslos gegenüberstehe. Ich habe es erfahren, kurz bevor ich Harry auf die Insel brachte.“
„Über was sprechen wir hier eigentlich?“, räusperte sich Harry.
Langsam, mit ungläubigen, fragenden Blicken war er aufgestanden.
„Hast du es immer noch nicht kapiert?“, fauchte Trish, und machte einen Schritt in Harrys Richtung. „Du kommst hierher, machst meiner Mum eine Riesenszene, wie böse sie eigentlich ist, weil sie dich im Unklaren ließ. Hast du nur einen Moment daran gedacht, wie sie sich fühlen muss, oder was sie alles durchmachen musste?“
„Dann erklär es mir, wenn du alles zu wissen scheinst“, konterte Harry, der sich in die Enge getrieben fühlte.
Auch er machte einen Schritt auf sie zu.
Harrys Reaktion alarmierte Hermine, die besorgt aufgesprungen war, und sich an Harrys Seite gesellte.
Unterdessen hatten sich Harry und Trish soweit angenähert, dass sie nur noch eine Handbreit voneinander entfernt standen.
Wie zwei Kampfhähne belauerten sie sich, starrten sich gegenseitig in die Augen.
Das kurzzeitige Friedenangebot war trügerisch.
„Patricia, bitte“, flehte Mary. „Harry kann nichts dafür. Er ist genauso ein Opfer, wie ich es eins war. Niemand, außer mir konnte seine Fragen beantworten. Fragen, von denen er nicht einmal wusste, dass er sie stellen muss.“
Noch immer waren Harrys und Trishs Augen unumstößlich miteinander verbunden.
Sie blitzten, sie funkelten, und neben Harry kam Hermine gehörig ins Schwitzen, in Erwartung eines Massakers, jeden Augenblick könnte es soweit sein.
Harrys Kiefer mahlten, seine Fäuste geballt, bis sich die Knöchel weiß verfärbten.
Trish stand ihm in nichts nach.
„Patricia, bitte“, wiederholte Mary ihr Flehen, die Hände zugriffbereit, um sie notfalls gewaltsam zu trennen.
Auf der anderen Seite versuchte es Hermine ihr nachzutun.
Ihre Hand lag schon beruhigend auf Harrys Faust.
Hermine schwitzte am ganzen Körper. Ihre Innereien krampften vor Anspannung.
Obwohl Mary zuvor versichert hatte, dass die Beiden sich nichts tun würden, war ihr bewusst, dass zwei identische Charaktere aufeinander prallten, und sie traute dem Frieden, der keiner war in keinster Weise.
Die Luft um die Streithähne spannungsgeladen, und hochexplosiv.
„Mary ist nicht deine Mum“, presste Harry hervor. „Sie konnte keine Kinder mehr bekommen, und sie hat Ihres durch die Vergewaltigung verloren.“
„Man hat nicht nur dich ungerecht behandelt, auch mir hat man siebzehn lange Jahre vorenthalten, dass…“, klagte Trish.
Hermine keuchte so laut, das Trish die restlichen Worte fast verschluckte.
Fast gleichzeitig hatten sich Harrys Lippen geöffnet:
„Patricia Potter“, presste er, Trishs Stimme imitierend hervor.
„… was hast du gesagt?“ Trish schnappte nach Luft.
„Patricia Potter … Klingt gut, findest du nicht? Das waren deine Worte, du verlogenes Miststück!“
„Flachwichser!“
„Zicke!“
Sowohl Mary, als auch Hermine standen tatenlos daneben, während sich die Beiden zutexteten und teilweise undefinierbare Schimpfwörter an den Kopf warfen.
„Idiot!“
„Schnepfe!“
„Arsch!“
„Quasselstrippe!“
„Das ist kein Schimpfwort, Harry!“
Trishs Mundwinkel zuckten, im gleichen Moment, wie die ihres Widersachers.
„Ich könnte meine Initialen behalten. P - P“, imitierte er übertrieben abfällig die Stimme der ihm gegenüberstehenden Person. „Was habe ich dir eigentlich getan?“
„Ich glaube sie mag dich, Harry“, unterbrach Mary, deren Körperhaltung sich entspannte. „Sehr sogar.“
„Und warum sagt sie das nicht? Warum quält sie ihren großen Bruder und umarmt ihn nicht endlich mal?“
„Weil sie das Temperament ihrer Mutter geerbt hat, und die hat erst damit aufgehört, nachdem James es kapiert hatte.“
„Großer Bruder?“, höhnte Trish. „Im Moment sind wir auf Augenhöhe, und ich sehe mich absolut überlegen.“
Hermine schossen die Tränen in die Augen, sie schickte einen dicken Klops durch ihre Speiseröhre.
„Wann ist dein Geburtstag?“, fragte Harry nachdenklich.
„30. August“.
„Wie kann das sein?“, fragte Harry, der erstmals seinen Blick abwandte, und Hilfe bei Mary suchte. „Dreizehn Monate ist das überhaupt möglich?“
„Ein Trugschluss dem viele unterliegen“, erklärte Hermine behutsam. „Wenn die Periode einsetzt kann es direkt wieder geschehen…“
„Warum?“, stammelte Harry tränenaufgelöst.
„Na komm schon du Kindskopf“, lächelte Trish und Harry fiel in ihre Arme, drückte sie ganz fest, und rutschte dann in ihren Armen zu Boden und auf die Knie.
Aus ihm brach alles heraus.
Tränen, Schreie, Enttäuschung, Freude, Wut, Glück.
Seinen Kopf drückte er gegen den Bauch seiner Schwester und schluchzte.
Trish folgte ihm schließlich auf die Knie.
Einen Arm aus der Umarmung lösend, winkte Harry Hermine zu sich, die sich dem familiären Band einreihte.
Minuten später beendete Mary das Rätsel.

Einmal noch bekam ich meinen Liebsten zu sehen.
Ich habe schon geschlafen, als es am Fenster klopfte, und er hereinkletterte.
Es war ihm sofort anzusehen, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste.
„Hör mir gut zu, Mary. Mir bleibt nicht viel Zeit“.
Seine Kleidung rußgeschwärzt, sein Gesicht traurig, seine Augen verweint und blutunterlaufen.
„Bitte versprich mir zu tun, was ich dir sage. Versprich es“, forderte er mich ein weiteres Mal auf, weil ich nicht fähig war zu antworten. „James und Lily sind tot, Harry hat den Todesfluch überlebt, und das kleine unschuldige Wesen hier, ist Harrys kleine Schwester“.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er ein kleines Stoffbündel in Händen hielt, und dass er in meine Arme legte.
„Ihr Name ist Patricia. Sie ist erst wenige Wochen auf der Welt, und noch so unschuldig. Nimm sie mit dir, beschütze sie und bringt euch in Sicherheit. Sei eine Mutter für die Kleine, sie hätte auch unsere Tochter sein können.“
Es war der Moment, indem mir bewusst wurde, dass ich nicht meine Freunde verloren hatte.
„Ich weiß, Patricia wird bei dir in guten Händen sein. Niemand, außer uns, weiß von ihrer Existenz, nicht einmal Dumbledore. Tu es für Lily, für unsere besten Freunde…“
Ich schluckte schwer in der Erkenntnis, dass ich Lily, die immer für mich da war nicht helfen konnte.
„Mach dir keine Sorgen“, beruhigte ich meinen Liebsten. „Ich werde für Patricia die Mutter sein, die sie verloren hat. Es ist das Mindeste was ich für Lily tun kann, aber was ist mit Harry? Was ist mit dir?“
„Harry kann sich nicht verstecken, das Böse würde ihn finden, egal an welchem Ort der Welt er sich verstecken würde. Ich werde mich um ihn kümmern. Geh weg von hier, ganz weit weg, und mach dir keine Sorgen um mich. Ich muss mich um unser Patenkind kümmern. Leb wohl, meine Liebe“.
Ein letztes Mal küsste er mich, und als er durch das Fenster verschwand, wusste ich, dass ich ihn womöglich nie mehr wiedersehen werde.

Harrys Hand lang sanft auf der seiner Freundin, und verblieb an dieser Stelle.
„Es tut mir leid, Hermine ... alles tut mir leid. Warum nur bringe ich euch immer wieder in Schwierigkeiten?“ seine Stimme war leise und voller Sorge.
„Weißt du, früher hatte ich nie Freunde, jetzt habe ich endlich welche, und ich bringe sie nur in Gefahr, oder enttäusche sie...“
„Du hast mich nicht enttäuscht.“
Trish näherte sich langsam.
Sie war erheblich ruhiger, und hatte dieses Mal schweigend die Worte ihres Bruders verfolgt.
„Du hast wunderbare Eltern bekommen, Trish“, sagte Harry traurig. „Das darfst nicht glauben, dass ich dir das streitig machen wollte. Ich freue mich für dich, freue mich aufrichtig, dass es dir gut ging, und dass du immer in Sicherheit warst. Es muss toll sein, das Gefühl zu haben, dass Jemand zuhause auf einen wartet. - Ich habe das lange nicht gekannt.“
„Das war nicht der Grund für meine Aufruhr“, erwiderte Trish. „Sondern es war die Angst, dass du Mum in ihre alte Lethargie zurückbeförderst, denn das hätte sie nicht verdient. Nicht, nachdem, was ich jetzt noch Alles erfahren musste.“
„Ich konnte vor Angst so lange nicht schlafen, und hätte so gerne schlafen, ruhig geschlafen, aber ich wusste, wenn ich die Augen zu mache, dann wären sie gekommen, die Träume, die Sorgen, die Angst um Hermine, Sirius, Ginny, die Weasleys ... Ha“, ein bitteres Lachen kam über Harrys Lippen, „...sogar um die Dursleys. Was sollte ich nur tun? Es waren bis heute meine einzigen Verwandten, Onkel, Tante, Cousin ... Ein Zimmer unter der Treppe, in das kaum ein Bett passte, aber ich war zufrieden, es war okay, es gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein, auch wenn ich immer unerwünscht war. Der Sohn der Verrückten, aber war unsere Mutter wirklich verrückt? Ich frage mich das immer wieder, seit meiner Begegnung mit dem Bösen, den Dementoren ... ich hörte Mums Schreie in meinen Träumen, ich hörte ihr vergebliches Flehen, nur damit mich Voldemort verschont ... mich, nicht sie … war sie verrückt? Nur weil sie mein Leben durch ihres beschützte?“
„Lily war nicht verrückt“, sagte Mary. „Sie war die willenstärkste Persönlichkeit, und die beste Freundin, die ich kennenlernen durfte.“
„Welches Ziel verfolgt Peter?“, fragte Harry nachdenklich. „Wer wusste von einem zweiten Potterkind?“
„Eure Eltern haben das Haus kaum noch verlassen. Es war zu gefährlich. Von Lilys Schwangerschaft wusste nicht einmal ich. Sirius war die einzige Person, der deine Eltern hundertprozentig vertrauten. Außerdem hat mir Sirius glaubhaft versichert…“
„…das es nicht einmal Dumbledore erfahren hatte. Ich weiß“, winkte Harry ab. „wie kann man eine Schwangerschaft, ein Kind verstecken? Oder die Geburt geheim halten?“
„James und Sirius waren Meister im Verstecken“, beruhigte Mary. „Lily und ich waren Meister im Täuschen…“
„Könnte es Peter erfahren haben, oder Moony?“
Mary schüttelte nachdenklich den Kopf.
„Das glaube ich nicht. Dass Patricia deine Schwester ist, wissen nur die Personen in diesem Raum, und eventuell eine Heilerin, die nach Godrics Hollow gebracht wurde, als Lily in den Wehen lag.“
„Eine Heilerin?“ Harrys Augen weiteten sich, doch Mary schüttelte ihren Kopf.
„Es muss eine Heilerin anwesend gewesen sein, sonst hätte Patricia keine Geburtsurkunde erhalten…“
„Das bringt uns nicht weiter. Die Heilerin wird sich an nichts erinnern“, murmelte Harry.
„Meine Geburtsurkunde?“, sagte Trish plötzlich.
Wieder schüttelte Mary ihren Kopf.
„Es existiert keine, zumindest nicht in unserem Besitz. Sirius hatte sie nicht dabei. Ich gehe davon aus, dass sie gut geschützt und versteckt wurde.“
„Wenn eine Heilerin bei Lily war, dann existiert auch eine Urkunde“
Überrascht starrten alle zu Hermine.
„Das Magische Gesetzbuch, Kapitel 38. Geburtenfestlegung. Seite 512: Bei der Geburt eines magischen Wesens wird durch die Anwesenheit von Heilern oder Regierungsbeamten eine Urkunde erstellt. Dies ist ein unumgängliches Gesetz, und wird automatisch und auf magische Weise praktiziert. Das bedeutet, wenn tatsächlich eine Heilerin bei der Geburt anwesend war, dann wurde auch automatisch eine Urkunde erstellt.“
„Wenn die Heilerin aber keine offiziell ausgebildete…“, überlegte Trish, wurde aber von Harry aus den Überlegungen gerissen.
„Es gibt die Urkunde“, murmelte Harry.
„Im Familienverlies?“, überlegte Hermine, die Harrys Kommentar noch nicht verarbeitet hatte.
„Möglich“, unwissend zuckten Marys Augen.
„Du hast die Geburtsurkunde deiner Schwester gefunden?“, verwundert riss Hermine die Augen auf. „Dann hast du gewusst…?“
„Auf dem Dachboden“, bestätigte Harry, schüttelte aber seinen Kopf. „Das Dokument war völlig unleserlich, ich konnte nichts damit anfangen.“
„Aber du hast es gewusst“, wandte sich Trish an Hermine. „Ich habe es in deinen Augen gesehen.“
„Und ich habe es in deinen Augen gesehen“, bestätigte Hermine und streichelte vorsichtig über Harrys Arm. „Es tut mir Leid. Ich konnte es dir nicht sagen.“
„McGonagall brachte dich darauf, hab ich Recht?“
„Wir waren blind, Harry. Haben nur das gesehen, was wir sehen wollten, dabei lag es direkt vor unseren Augen, wir hätten nur genauer hinsehen müssen.“
„Was brachte dich auf den richtigen Weg?“
„Schau deiner Schwester in die Augen, und du wirst alle Zweifel vergessen“, antwortete Hermine mit einem traurigen Lächeln.
Harry riskierte einen ungenierten Blick in die Augen seiner Schwester
„Trish hat wunderschöne Augen“, stellte Harry fest.
„Öffne deine Augen, Harry“, sagte Hermine behutsam. „Was siehst du wirklich?“
„Sie sind nicht ganz so intensiv, wie deine, aber es sind unverkennbar Lilys Augen“, fügte Mary an. „Ich habe mit dir getanzt Harry Potter, und mein Herz hörte auf zu schlagen.“
„Willst du immer noch nach England kommen, und Auror werden, Patti Potter?“
„Ich heiße Trish“, fauchte die Genannte, „Und wenn du mich noch einmal so nennst, dann lernst du meinen berühmten Nussknacker Fluch kennen.“
„Damit würde ich nicht scherzen, Harry“, lachte Hermine. „Stell dir mal vor, wochenlang kein…“
Harry schmunzelte und griff nach Hermines Perlmutthandtasche, die sie ihm bereitwillig entgegen reichte.
„Accio Stiefel“, beschwor Harry, und zur Überraschung aller kamen gleich Zwei zum Vorschein.
„Was ist das?“, fragte Trish. „Oder besser, was willst du mit den, vergammelten Stiefeln?“
„Das waren James Lieblingsstiefel“, lächelte Mary verträumt. „Ich habe nie gedacht, dass ich die noch einmal wiedersehen würde.“
„Das ist eine Einladung“, überging Harry die Bemerkung.
„Du hast Zwei gemacht?“, keuchte Hermine, und mit einem Seitenblick zur verdutzt aussehenden Trish fügte sie erklärend hinzu: „Das sind Portschlüssel“.
„Die Einladung zur Rückkehr nach Hause“, bestätigte Harry. „Ihr müsst euch nicht sofort entscheiden. Doch wenn ihr ihn aktiviert, wird er euch sicher und direkt nach Godrics Hollow bringen.“
„Harry, du bist unglaublich“, schüttelte Hermine fassungslos ihren Kopf.
„Und wie kommen wir durch die Passkontrolle? Du vergisst, dass man mich sofort nach Askaban schicken könnte“.
„Passkontrolle?“, verwundert sah Hermine in die Augen ihres Freundes, die in einem sehr hellen Grün leuchteten.
„Wow“, grinste Harry. „Da gibt es etwas, das meine intelligente bessere Hälfte nicht weiß?“
Hermines Blicke baten um Auskunft.
„Nun, Schatz“, folterte sie Harry mit einem genüsslichen Spiel auf Zeit. „Bei Auslandsreisen mit Portschlüsseln müssen zunächst internationale Anlaufstellen angesteuert werden. Man nennt diese Anlaufstellen internationale Apparierzentren. Sonst könnte ja jeder…“
„Und warum sollte das bei deinem Portschlüssel anders sein?“
„Mein kluges Mädchen hat immer behauptet: Man kann nicht auf das Gelände von Hogwarts Apparieren!“, hierbei imitierte er fast zu perfekt ihre Stimme. „Ich muss dich enttäuschen. Man kann es doch!“
„W-was…?“, stammelte Hermine.
„Man muss dazu nur in der richtigen Position sein. Du erinnerst dich? Dumbledore ist mit mir zu Riddles Höhle appariert: Eine der wunderbaren Vorzüge, wenn man Direktor von Hogwarts ist. Und genauso ist es hier mit diesem Portschlüssel.“
„Heißt das, du kannst einen Portschlüssel kreieren, der die Anlaufstellen umgehen kann?
„Du solltest vor deinem Einstieg ins Ministerium noch ein paar Bücher wälzen.“
„Und du ärgerst dich über die Art, wie dich deine Schwester behandelt“, schnaufte Hermine empört.
„Ich glaube, wir sollten uns verbinden, und diesem Angeber die Hammelbeine langziehen“, stand Trish der empörten Hermine bei.
„Revolution!“, stöhnte Harry. „Verbündet euch nur gegen mich.“
„Und Du solltest besser dein Heim gegen Eindringlinge schützen“, mahnte Mary. „Die Ratte war Geheimniswahrer…“
„Die Ratte wird sich die Zähne ausbeißen, wenn sie es wagen sollte“, korrigierte Harry. „Neue, gemeine Schutzzauber waren meine erste Tat, nachdem ich von seiner neuerlichen Auferstehung hörte.“
„Was würde ihn erwarten?“, hinterfragte Trish.
„Er wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht. Solange er sich im Flur aufhält wird er sicher sein, allerdings beim ersten Schritt auf die Treppe, ins Wohnzimmer oder die Küche, wird er seinen Verstand verlieren, seine Erinnerungen werden unwiderruflich gelöscht. Er wird glauben ein Dementor hätte ihn geküsst, und es ist egal ob er als menschliche, oder als tierische Ratte einen Fuß über unsere Schwelle setzt.“
„Unsere Schwelle?“, wunderte sich Trish, die sich durch Blicke angesprochen fühlte.
Harry nickte. „Godrics Hollow gehört wohl genauso dir, wie mir. Unsere Eltern haben kein Testament hinterlassen. Außerdem, wo willst du wohnen, wenn du im Ministerium anfangen solltest?“
„Du hast Godrics Hollow wieder aufgebaut?“, fragte Mary.
„Wie neu“, bestätigte Harry stolz. „Neue Fassade, neues Dach, neue Küche, neues Wohnzimmer, neues Schlafzimmer mit einem begehbaren Schrank…“.
„Perfekt für eine Dame, wie mich…“
Ein lautes Husten und Keuchen entwich Harrys Kehle.
Hermine musste ihm beruhigend auf den Rücken klopfen, weil er sich zudem auch noch verschluckt hatte.
„Die Dame sollten wir noch ausdiskutieren, und den Keller habe ich noch nicht ausgebaut.“
„Das Ausdiskutieren…“, sagte Hermine naserümpfend. „Bitte in einem nichtrenovierten Zimmer, und nur, wenn ich vorher Bescheid weiß, damit ich mich rechtzeitig absetzen kann.“
„Was soll das heißen“, riefen die Geschwister gleichzeitig.
„So, wie ich es sage“, lachte Hermine. „Es gibt sicher einige Dinge, die ihr gemeinsam aufarbeiten müsst.“
„Auf dem Dachboden gibt es etliche Papiere, mit denen ich nichts anfangen konnte, die jetzt aber einen Sinn ergeben“, bestätigte Harry.
„Dann sollten wir aber Hermine nicht vergessen“, erwiderte Trish, und erwirkte ein Lächeln bei Hermine.
„Warum kommt ihr nicht einfach an Weihnachten zu uns?“, sagte Hermine plötzlich. „Das erste Weihnachtsfest für Harry und für Trish mit einer richtigen, echten Familie?“
Mary schien unschlüssig, ihr standen Angst und Zweifel ins Gesicht geschrieben. „Es wäre das, was sich Mike wünschen würde…“
„Dann tut es“, versuchte Harry ihr Mut zu machen. „was habt ihr zu verlieren?“
„Es steht viel auf dem Spiel, täusche dich nicht“, erwiderte Mary. „Nicht nur unsere Freiheit…“
„Ich möchte gerne mehr über meine Eltern erfahren“, sagte Trish. „Ich verstehe, wenn ihr nicht mitkommen wollt, aber ich werde das Risiko auf mich nehmen.“
Fragend blickte sie zu Harry, nahm die Phiole aus ihrer Tasche, die Mary zu Beginn des Gespräches mit ihren Gedanken aufgefüllt hatte.
Harry nickte ihr aufmunternd zu und sie verschwanden gemeinsam in Trishs Zimmer.
„Dir geht es gut?“, fragte Hermine besorgt.
Mary nickte. „Ich fühle mich erleichtert, endlich darüber gesprochen zu haben.“
„Wie hat es Trish eigentlich aufgenommen, als du ihr die Wahrheit erzählt hast?“
„Sie war überraschend gefasst und emotionslos“, antwortete Mary. „Es war, als hätte ich ihr nichts erzählt, was sie nicht schon längst wusste.“
„Sie ist eine kluge Hexe“, bestätigte Hermine. „Glaubst du sie hat bereits etwas geahnt?“
Marys Gesicht zuckte. „Sie hat keine Fragen gestellt. Verlangte keine Details…“
„Weil du siebzehn Jahre für mich da warst“. Überrascht schauten Hermine und Mary in Richtung der Stimme.
Trish mit Harry im Schlepptau warteten am Eingang zum Wohnzimmer.
„Du warst immer meine Mum, und wirst es auch immer bleiben“, fügte Trish hinzu und kam langsam näher. „Auch wenn du mich nicht geboren hast, so habe ich nie etwas anderes erfahren. Ich habe dir damals schon die seelischen Schmerzen angemerkt, und habe deswegen nicht weiter nachgefragt. Ich wusste, du würdest weitere Details preisgeben, wenn du bereit dazu bist, und das würde sein, wenn Harry vor unserer Tür stehen würde.“
„Du hast gewusst, dass wir kommen würden?“
„Mum hat es gewusst, ich habe es gewusst. Deswegen war ich heute emotionaler, als ich von meiner Herkunft erstmals erfahren hatte. Damals wollte ich meinem Bruder erst einmal unbedarft gegenüberstehen. Ich wollte wissen, wie er ist. Das Gefühl, dass er mein Bruder ist, war noch nicht so ausgeprägt, wie das heute der Fall war. Und dieses Gefühl wollte ich leben. Meine einzige Bedingung war, dass ich ihn auf die Vernon Islands bringen würde. Deswegen habe ich nicht nach den Gründen gefragt.“
„Heißt das, du hast so gut, wie gar nichts gewusst?“, staunte Hermine.
„Harry ist mein Bruder, reicht das nicht?“
Erwartungsvoll starrte die ihren Bruder an.
„Ihr habt euch meine Erinnerungen gar nicht angeschaut“, resümierte Mary.
„Es sind deine Erinnerungen“, erwiderte Trish. „So, wie du deine Freunde in Erinnerung hast.“
„Wir haben die Phiole ausgeschüttet“, bestätigte Harry, „weil wir unsere Eltern, unsere Vergangenheit aus eigenen Erinnerungen erfahren möchten. Sie haben uns viele Dinge hinterlassen, die es uns ermöglichen werden, sie mit unseren Augen kennenzulernen. Ich habe mich lange genug von Erinnerungen beeinflussen lassen, die anderen Personen gehörten. Und jedes Mal haben sie mich emotional beeinflusst. Doch welche Dinge konnte ich glauben? Immer wieder musste ich mir anhören, wie ähnlich, ich meinem Dad bin. Bin ich ein Held, oder bin ich ein arroganter Arsch?“
„Wahrscheinlich weder noch“, bestätigte Mary nickend.
„Was mich im Moment vielmehr beschäftigt, ist die Frage, welche Pläne Peter Pettigrew verfolgt…“


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