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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Ein mysteriöser Fall II.

von rodriquez

Büro von Minerva McGonagall

„Auch wenn sie jetzt Leiter des Aurorenbüros sind, Potter, so erwarte ich, dass sie sich trotzdem den Russ und die Asche aus der Kleidung schütteln bevor sie meinen Teppich betreten“, begrüßte Minerva McGonagall den Neuankömmling.
Harry schmunzelte.
„Alles noch beim Alten…“
Seine ehemalige Hauslehrerin gab Harry einen mahnenden Blick in typischer Manier, indem sie ihre Pupillen über die auf der Nasenspitze ruhenden Brille hinwegbewegte.
„Was verschafft mir die Ehre?“
Knapp eine Stunde zuvor hatte Harry die Schulleiterin mit Botschaft darüber informiert, dass er sie dringend sprechen müsse, und deswegen das Flohnetzwerk in ihrem alten Büro nutzen würde, um Hogwarts problemlos zu erreichen.
„Probleme Professor, große Probleme“, stöhnte Harry zerknirscht.
Aufforderungsvoll blickte die Schulleiterin auf.
„Dürfte ich sie zunächst darum bitten, Hermine her zu zitieren?“
„Harry!“, entrüstet blickte die große, alte Dame auf. „Ich werde keine unerlaubten Techtelmechtel auf dem Schulgelände dulden. Auch nicht, wenn es sich dabei um Harry Potter und Hermine Granger handelt.“
„Gibt es denn erlaubte Techtelmechtel?“, fragte Harry schlagfertig.
„Potter!“, echauffierte sich die Schulleiterin. „Sie sind zwar nicht mehr mein Schüler, aber es ist kein Grund frech zu werden.“
„Wo denken sie hin“, schmunzelte Harry. „Habe ich mich ihnen gegenüber nicht immer Respektvoll verhalten?“
„Wie du schon sagst: Nicht immer. Aber im Rahmen deiner Möglichkeiten“, konterte seine Mentorin. „…als würdiger Rumtreiber!“
Etwas überraschend für Harry, der Wechsel vom Sie auf das Du. Etwas, das er bis heute nicht versteht, wie, wann oder warum sie diese Anrede verwendet.
„Womit wir schneller beim Thema sind, als geplant“, nahm Harry die Anspielung auf die väterlichen Streiche an. „Um es kurz zu machen und um sie zu beruhigen: Ich stecke mitten in einer Ermittlung. Mein Erscheinen ist also durchaus … offiziell.“
McGonagalls Augen blitzen, ihre Augenbrauen zuckten.
„Würde sie dazu bitte Hermine herzitieren“
Harrys Ausdruck beeindruckte die Schulleiterin, indem er eine Frage mit einem Befehlston untermalte.
„Gibt es ein Problem?“
Das Gesicht der Professorin versteinerte sich, nahm ernstere Züge an.
Ihre Augen blitzten alarmiert über die auf der Nasenspitze sitzende Brille hinweg.
Harry atmete zwei, dreimal tief durch.
„Ich ermittle aktuell in einem Tötungsdelikt, aber irgendwie stecke ich in einer Sackgasse. Sie und Hermine sind meine letzte Hoffnung“.
Erneut zuckte McGonagall.
Das Wort Tötungsdelikt hinterließ auf ihrem Gesicht sichtliche, besorgte Spuren.
„Tö-tungs-delikt?“, wiederholte Gonni langsam.
„Sie werden die Person sehr wahrscheinlich nicht kennen, nur um sie vorab zu beruhigen…“
Es genügte zumindest, um ihren Atmung zu normalisieren.
„Um es deutlich zu sagen. Ich erhoffe mir Antworten in einem mysteriösen Fall“, setzte Harry fort. „Fragen, die sie mir vielleicht beantworten können…“
„..und zusätzlich hoffst du auf den Rat, der klügsten Schülerin, die Hogwarts je gesehen hat, und die zufällig deine Freundin ist“, nickte Minerva. „So, wie sie dir immer zur Seite gestanden hat, wenn du nicht mehr weiter wusstest.“
„Ich werde meine Erklärungen beginnen, sowie Hermine hier ist“, blieb Harry standhaft.
„Du machst mir Angst, Harry“, brummte McGonagall, lief aber zur Tür, und spähte über den Flur.
„Jenkins?“, rief sie nach einigen Sekunden. „Würden sie bitte Mrs. Granger ausrichten, dass sie sich umgehend in meinem Büro zu melden hat…“
„Ich bin hier“, ertönte eine schwache Stimme von der anderen Seite des Flures.
Minervas Kopf schnellte herum, und Harrys Gesicht zierte ein stilles Schmunzeln.
„Woher…?“, wunderte sich die Schulleiterin, brach aber die Verwunderung ab, und schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich will es besser gar nicht wissen…“
Hermine folgte McGonagall in ihr Büro, und Harry vernahm die leisen, gemurmelten Worte: „Unheil angerichtet!“
Als Hermine auch noch direkt auf Harry zu ging, und ihn mit einem Küsschen auf den Mund begrüßte, knallte der Unterkiefer der Schulleiterin vollends auf die Tischkante, und sie hatte deutliche Probleme vernünftige Worte zu formulieren.
Das übernahm zunächst Hermine.
„Was führt dich nach Hogwarts?“, fragte Hermine. „Gibt es ein Problem?“
„Ich wollte dich sehen“, lächelte Harry, und erwiderte die Begrüßung.
Die Schulleiterin trommelte genervt mit ihren Fingern auf der Schreibtischplatte herum.
„Wenn ich dich nicht besser kennen würde, würde ich dir sogar glauben“, höhnte Hermine unterdessen.
„Herrschaften“, rief McGonagall mit rollenden Augen. „Falls sie es noch nicht bemerkt haben sollten, aber sie befinden sich in meinem Büro, unter meiner Obhut, und, unter meiner Anwesenheit!“
„Setz dich“, forderte Harry seine Freundin auf. „Und lausche einer Geschichte, die ich gleich erzählen werde.“
„Eine Geschichte?“, wunderte sich Hermine nicht wirklich.
„Ich stoße scheinbar nur auf Geschichten, an dessen Ende immer wieder ein Name auftaucht…“
„Harry Potter!“, keuchte Minerva.
„Genau“, bestätigte Harry. „Woher wissen sie?“
Doch bei dem besonders angespannt und genervten Gesichtsausdruck von Minerva McGonagall brach er weitere Ausführungen ab.
„Haben sie schon einmal was von einem Zauberstablehrling gehört?“
Minerva rechte Gesichtshälfte zuckte nervös und aufmerksam.
„Mr. Ollivander hatte vor einigen Jahren einem Schüler eine solche Ausbildung in Aussicht gestellt“, antwortete Minerva.
Harry schloss für einen Moment die Augen, erwiderte nichts, sondern dachte: Wohlgewählte Worte!
Als Nächstes zog Harry aus seiner Tasche ein Bild hervor, das er McGonagall entgegen hielt. „Können sie mir bitte sagen, welche Personen auf dem Bild zu sehen sind?“
Die Schulleiterin blickte Harry fragend über ihre Brille hinweg an, rückte sie aber zurecht, und inspizierte das Bild.
„Sirius Black, Remus Lupin, Peter Pettigrew, Lily Evans und James Potter“
Minerva blickte erwartungsvoll, aber fragend wieder auf, direkt in Harrys Gesicht.
„Aber die wirst du wohl alle selbst erkannt haben?“
Zur Antwort bekam sie ein bestätigendes Nicken, und einen unbeeindruckten, felsenfesten Blick.
„Da ist noch eine weitere Person auf dem Bild“, forderte Harry seine ehemalige Hauslehrerin auf, das Bild genauer unter die Lupe zu nehmen, und deutete auf eine bestimmte Stelle des Bildes. „Zwischen meiner Mum und Tatze…“
Hermine drängte sich vor, doch Harry bat sie mit liebevollen Blicken noch ein klein wenig zu warten.
Ohne dem Bild einen weiteren Blick zu schenken, antwortete die Professorin:
„Das kann nur Mary MacDonald sein, die beste Freundin deiner Mutter“.
Ein helles Lächeln zierte Harrys Gesicht.
Offenbar verfolgte er mit seiner Fragetechnik einen genauen Plan.
Ein Plan bei dem Puzzelteile ineinander gesetzt werden sollen.
„Danke Professor, damit haben sie mir bereits sehr geholfen“.
Erneut kramte Harry in seiner Tasche und streckte der Professorin ein weiteres Bild entgegen, für Hermine Unkenntlich nach unten gerichtet.
Beide Frauen reagierten sichtlich verblüfft.
„Die junge Dame ist mir unbekannt“, bestätigte McGonagall. „Sie hat aber eine leichte Ähnlichkeit mit Mary McDonald und mit ihrer Mum, Potter…“
„Mit Beiden?“ vergewisserte sich Harry und zuckte überrascht mit den Augenbrauen.
„Lily und Mary haben sich einen Spaß daraus gemacht, gelegentlich die Kleidung zu tauschen, gleiches Make-Up aufzulegen, und als das noch nicht genug war, sich sogar ähnliche Frisuren zu machen.“
„Wieso sollten sie das tun?“, mischte sich erstmals Hermine in das Gespräch ein, obwohl sie bisher geduldig geblieben war.
„Das war ihre Rache für gewisse Streiche der Rumtreiber“, erwiderte McGonagall.
„Aber das Gesicht kann man doch eigentlich nicht verändern?“, wunderte sich Harry.
„Es gibt Mittel und Wege dies zu tun Harry. Das beste Beispiel sitzt vor dir“, Minerva deutete auf Hermine. „Hatten sie nicht ursprünglich ein paar, sagen wir leicht vorstehende Schneidezähne?“
Peinlich berührt leuchteten Hermines Wangen glühend rot.
„Du warst damals schon hübsch“, bestätigte Harry indirekt die Erkenntnis seiner ehemaligen Hauslehrerin.
„Die beiden Mädchen waren nicht minder listig, und standen den Rumtreibern in Nichts nach. Sie machten sich einen Spaß daraus, die Jungs an der Nase herum zu führen.“
Hermine hatte das Geschehen bisher größtenteils kommentarlos verfolgt, doch als Harry die Bilder zurück in seine Tasche steckte, und ein Neues, ein Drittes hervorholte, hielt es sie nicht mehr auf ihrem Platz. Sie tastete nach Harrys Hand mit den Bildern.
„Keine Sorge“, wehte er sanft ihren Zugriff ab. „Du wirst die Bilder schon noch zu sehen kommen, doch jetzt ist es noch zu früh.“
Er lächelte ihr herzerweichend zu.
Hermine nickte verständnisvoll.
„Du erwartest meinen Rat, und wieder einmal die Bestätigung einer deiner Theorien?“
„Wo hast du die Bilder her, Harry?“, fragte Minerva nervös, nahm das Dritte entgegen, und nickte. „Das gleiche Mädchen, etwas älter … aber wie gesagt, ich kann das Mädchen nicht hundertprozentig zuordnen.“
Harry schüttelte seinen kopf. „Was wollen sie denn zuordnen?“
„Nun“, stutzte die Schulleiterin, „Ob es sich bei der jungen Dame auf dem Bild um Mary oder um Lily handelt.“
Harry schnalzte mit der Zunge. „Das ist mehr als ich erwartet habe, darauf komme ich aber später zurück“.
Hermine hatte seinen Arm erst gar nicht mehr losgelassen, und bevor er weiter ausführte, verharrten seine Augen einen kurzen Moment auf der Professorin.
Minerva blieb ruhig. Sie zeigte keine Gefühlsregung, die Harry irgendwie hätte deuten können.
Erneut griff er in seine Tasche und vermischte die drei Bilder in seinen Händen.
„Nur soviel…“, sagte er schließlich. „Das auf den beiden letzten Bilder ist definitiv nicht Lily Evans und es ist auch nicht Mary McDonald…“
Der Direktorin klappte der Mund auf.
Schwer geschockt nahm sie die Bilder noch einmal an sich.
Ganz offensichtlich hatte sie eine andere Antwort erwartet.
Warum auch immer…
„ Zwischen Bild eins und Bild drei liegen mindestens achtzehn Jahre, eher mehr“, erklärte Harry. „Das Zweite könnte etwa drei oder vier Jahre vor Bild drei entstanden sein.“
„Was willst du damit sagen?“
Sichtlich verblüfft lehnte sich Gonni zurück, versuchte sich zu entspannen, verkrampfte aber eher dabei.
Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust, und konnte eine gewisse Unruhe nicht verleugnen. „Jetzt wird es wirklich mysteriös…“
„Sag ich doch“, lächelte Harry.
„Erzählen sie mir von Mary“, forderte er die Schulleiterin auf. „Alles was sie wissen.“
„Das erste Bild dürfte zu Beginn des siebten Schuljahres deiner Eltern entstanden sein“, begann McGonagall. „Mary und deine Mum waren die besten Freundinnen. Beide waren Muggelstämmig …“
„Waren?“, unterbrach Harry mit großen Augen.
„Entschuldige Harry - war - In Bezug auf Lily. Ich habe nicht daran gedacht“, korrigierte Minerva mit einem traurigen Nicken. „Sie kamen gemeinsam nach Hogwarts, waren im gleichen Haus - Gryffindor, und seit dem ersten Tag unzertrennlich. Zu Beginn hatte Mary große Probleme sich zu Recht zu finden. Sie wirkte oft traurig, und man hatte das Gefühl, sie würde unter Heimweh oder Ähnlichem leiden. Lily stand ihr zur Seite, und hat ihr geholfen, wo es ging. Nach ein paar Wochen konnte man keine der Beiden mehr Alleine antreffen. Sie haben eine tiefe, ehrliche und feste Freundschaft entwickelt. Und von heute auf Morgen zeigte Mary ein völlig anderes Gesicht. Sie war eben so klug, wie Lily und hatte ein unglaubliches Talent im Umgang mit Zaubersprüchen und dem Zauberstab.“
Hermine rutschte nervös auf ihrem Sitz hin und her.
„Um was geht es hier, Harry?“, fragte sie vorsichtig.
„Warte noch einen kleinen Moment, Schatz“, sagte Harry behutsam und streichelte sanft über ihre Wange, was wiederum Minerva auf die Palme brachte.
„Könnten sie Beide, das Geturtel endlich Mal unterlassen, das ist ja nicht auszuhalten…“
„Insgeheim, ganz tief in ihrem Innern freuen sie sich doch für uns…“, lächelte Harry. „Aber gut. Hört mir gut zu, und zieht anschließend eure Schlüsse…“

Begonnen hat das Mysterium vor etwa vierzehn Tagen.
Natürlich war es ein Samstag, wie sollte es auch anders sein…
Ich war völlig Allein im Büro und in Anbetracht der wenigen Einsätze der Tage zuvor hatte ich mich eigentlich auf einen ruhigen Bürotag eingestellt.
Die Ausarbeitung neuer Dienstpläne stand auf meinem Tagesplan, und vor mir auf dem Schreibtisch ein Buch mit dem Titel: Die magischsten Momente in der Geschichte der Zauberei. Ich hatte einige Dinge in Bezug auf meine Prüfungen aufzuarbeiten.
Doch ich hatte mich noch nicht richtig hingesetzt, als mich ein Hilfegesuch der Muggelregierung, erreichte.
Hilfegesuch im Verbrechensfall. Cowley Police Station, Oxford Rd, Cowley
Ich schnaufte schwer dich.
„Das fängt ja gut an“.
Nicht nur, dass ich mich auf einen ruhigen Tag zur Ausregelung etlicher Dinge vorgenommen hatte, Dinge für die ich unter der Woche einfach keine Zeit fand, sondern jetzt auch noch eine völlig neue Erfahrung. Noch nie zuvor musste ich mit der Muggelregierung auseinandersetzen, oder mit deren Polizei zusammenarbeiten.
Die Notiz beinhaltete keinerlei Hinweise auf die Art der Hilfe.
Also erstellte ich einen Portschlüssel, und es war noch nicht einmal halb Neun, als ich mich auf den Weg in ein Muggel - Polizeirevier machte, ohne mir vorher Tipps oder Informationen über Verhaltensregeln zu holen.
Es war Niemand aufzutreiben, der mir in dieser Angelegenheit hätte weiterhelfen können.
Ich wurde bereits sehnsüchtig erwartet, und fühlte mich ein wenig unwohl in meiner Haut, als ich in ein Polizeiauto einsteigen sollte.
Die anschließende Fahrt vom Polizeirevier ausgehend dauerte knapp fünf Minuten, vorbei an einigen Universitätsgebäuden, kleinen Siedlungen, die Professoren- oder Studentenwohnungen beherbergten, wie man mir unterwegs erklärte.
Die Muggelbeamten waren nett, und überhaupt nicht misstrauisch, auch wenn mir immer noch Niemand erklärte, welche Art von Hilfe sie von mir erwarteten.
Die Fahrt führte entlang der B4044 bis zu einem Stausee, dem Farmoor Reservoir, am Nordwestlichen Ende Oxfords.
Am Ende einer kleinen Siedlung bog die Straße nach links ab, und wir folgten dem Verlauf einige hundert Meter entlang des Stausees bis zu einem kleinen Waldgebiet.
Zwei weitere Polizeifahrzeuge warteten bereits auf unsere Ankunft.
Ein gelbes Absperrband mit der Aufschrift Police - line do not cross flatterte heftig im rauen Wind der See.
Einige Gestalten in weißen Schutzanzügen huschten über dieses abgesperrte Gebiet.
Eine dieser mit Schutzanzügen bekleideten Personen kniete neben einer auf dem Boden liegenden Person.
Mein Magen krampfte, bei der Erkenntnis zu einem Mord gerufen worden zu sein.
„Wir konnten keine Todesursache feststellen“, erklärte ein Detective, der sich mir beschwerlich, und schwer ächzend näherte.
Auf dessen Brust erkannte ich ein Schild, das mir seinen Namen verriet: Stone.
Ein älterer, stämmiger Mann mit Halbglatze und sehr misstrauischem Blick.
Ein typischer Korinthenkacker, so mein erster Gedanke.
Offenbar hatte er meine Blicke bemerkt.
„DI Devon Stone“, bellte der Korinthenkacker, verweigerte aber einen Handschlag.
„Die KTU ist in wenigen Minuten fertig“, erklärte stattdessen der jüngere Detective, mit dem ich gekommen war. Gallagher. „Solange müssen wir uns noch gedulden.“
„KTU?“, wiederholte ich fragend.
„Kriminaltechnische Untersuchung“, erklärte der junge Polizist mit einem Lächeln, das keineswegs ein Auslachen war.
Da stand ich nun.
Mein erster großer Fall.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte, was ich tun könnte, was ich tun durfte oder ob ich überhaupt ohne unseren Minister zu informieren hier sein dürfte.
Um meine Nervosität zu verstecken versuchte ich aufmerksam die Umgebung zu erkunden. Konnte aber nicht wirklich etwas Wichtiges erkennen.
Bis auf das Gewusel der KTU Beamten blieb alles ruhig.
Hektik kam erst auf, als sich ein weiteres Fahrzeug dem Tatort näherte.
„Der Chief“, stammelte Gallagher. „Der Chief höchstpersönlich“, nervös stieß er seinen Ellenbogen einem Kollege in die Rippen.
Mit schnellen Schritten näherte sich der „Chief“.
Ein wahrer Hüne.
Mindestens eins-neunzig groß und hundertzwanzig Kilo schwer.
Sein Gesicht kantig, rau, aber irgendwie vertraut.
Sofort fiel mir ein Spruch über das irische Raubein ein.
Ein Mann, der sicherlich keine Schmerzen kannte, bevor er aber zu einer Begrüßungsrede ansetzen konnte, erhob sich der Pathologe.
„Tut mir Leid. Ich verstehe das nicht“, zuckte er fassungslos mit der Schulter. „Ich kann keinerlei Todesursache feststellen. Wir haben hier einen Mann, Alter 65 bis 75, Todesursache unbekannt, Todeszeitpunkt, etwa vor 3 Stunden. Sein Körper hat noch eine gewisse Restwärme.“
Der Chief blickte auffordernd seinen nächsten Beamten an.
„Nichts, außer dem hier…“.
Gallagher hielt einen kleinen, durchsichtigen Plastikbeutel in die Höhe, indem sich unverkennbar ein Zauberstab befand.
„Wir haben das Teil wenige Meter vom Ufer entfernt gefunden“, schleimte DI Stone, und zeigte in etwa die Richtung zur Fundstelle.
Knapp hundert Meter von dem Opfer entfernt.
Dadurch, dass sich der Pathologe nun auch erhoben hatte, konnte ich in das Gesicht des Opfers sehen.
Es sagte mir nichts.
Ein völlig Unbekannter, älterer Mann.
Sein Körper seltsam verkrampft, die Augen weit aufgerissen, und in Panik und Schmerz verzerrt.
Der Chief hatte nun erwartungsvoll meine Wenigkeit anvisiert.
Was darf ich tun? Welche Befugnisse hätte ich? Darf ich in Gegenwart von Muggeln, Magie verwenden?
Fragen, die mich nach wie vor beschäftigen, und die mir immer noch niemand beantworten konnte.
„Chief Finnigan“, ertönte eine sehr basslastige Stimme, und streckte mir seine riesige Pranke entgegen. Bevor ich erschrocken zu einer Antwort kam, hatte er schon meine Hand gepackt und seine Lippen bewegten sich bereits wieder. „Sie sind vom Zaubereiministerium? - Haben sie schon was unternehmen können?“
„Bisher noch nicht, Sir“, habe ich respektvoll geantwortet.
„Die KTU hat noch keine Freigabe erteilt“, kam mir Gallagher zu Hilfe.
Der Chief nickte. „Sie haben doch Möglichkeiten den Zauberstab zu untersuchen?“
Nervös riskierte ich einen weiteren Blick auf die Leiche.
„Ja, aber…“, stammelte ich, und sah besorgt zu den unzähligen Beamten.
Wie würden sie auf Anwendung von Magie reagieren?
„Machen sie sich darüber keine Gedanken. Wir sind einiges gewöhnt“, winkte der Chief ab.
„Haben sie das Zaubereiministerium um Hilfe gebeten?“, erkundigte ich mich
„Mein Sohn und meine Frau sind von Ihrer Art…“
„Ich war's…“
Eine mir wohl bekannte Stimme meldete sich zu Wort.
„Seamus?!“, schrie ich in Selbsterkenntnis, und sah wie mein alter Zimmergenosse langsam näher kam.
„Sie kennen mein Sohn?“, erfreut und stolz, weiteten sie die Augen von Chief Finnigan.
„Das ist Harry Potter, Dad“, erwiderte Seamus
„Bist du nicht nach Hogwarts zurückgekehrt, Seamus?“
„Ich habe beschlossen mein Glück woanders zu suchen“, erwiderte Seamus traurig.
Ich nickte langsam, während sein Vater mir die Tüte mit dem Zauberstab in die Hand drückte.
„Seamus wäre auch gerne Polizist geworden...“
„Lass gut sein, Dad“, wehrte Seamus ab. „Harry weiß, dass ich ein irischer Trottel bin…“
„Wir könnten in der Tat gute Leute benötigen“, ermunterte ich Seamus.
„Dazu habe ich nicht die notwendigen Noten“, erwiderte Seamus kopfschüttelnd. „außerdem, weißt du doch, dass alles, was ich in die Finger bekomme, sich in schwarzem Rauch pulverisiert.“
„Was hat dich dazu bewegt, das Zaubereiministerium einzuschalten?“, hakte ich nach.
„Ein sofortiger Gedanke“, antwortete mein einstiger Zimmergenosse. „Als der Anruf kam, saßen wir zuhause beim Frühstück. Ich war schon immer an der Arbeit meines Dad's interessiert. Und als ich hörte: keine Äußerlichen sichtbaren Spuren…“
„Komm am Montag in mein Büro“, forderte ich ihn auf. „Kingsley wird dich auf meine Empfehlung hin mit Kusshand nehmen. Du könntest zusammen mit mir und einigen Anderen die fehlende Qualifizierung im Frühjahr ablegen…“
„Das heißt aber, dass du den Arsch bewegen musst“, rief sein Vater. „Aber es wäre die Chance, die du ergreifen solltest“
Die ganze Zeit über, hielt ich verlegen die Tüte mit dem Zauberstab in meinen Händen, und überlegte was ich tun könnte.
„Auf was wartest du?“, fragte Chief Finnigan.
„Dazu müsste ich den Zauberstab in die Hand nehmen“, antwortete ich kleinlaut.
„STONE?“, schrie Chief Finnigan.
„Ja, Sir?“, salutierte der Korinthenkacker.
„Haben sie auf Fingerabdrücke untersucht?“
„Nichts, Sir, absolut Nichts. Wurde wohl abgewischt. Und mit einer Metallfeile glatt poliert…“
„Wie bitte?“, schrie ich fassungslos.
„Spuren von Metall am Schaft“, erklärte Stone. „Und was schreib ich in den Bericht?“
Stone wurde wieder mutiger.
Sein eh schon breites Gesicht steigerte sich noch. „Todesursache: Ein Stöckchen, dass er nach einem Hund geworfen hatte?“
„Wenn es das ist, was ich vermute“, erwiderte ich gleichgültig und regungslos. „Dann können sie schreiben: Herzversagen infolge seelischer Grausamkeiten.“
Stones Gesicht wurde aschfahl.
„Hier stinkt's gewaltig, Chief Finnigan“, wandte ich mich wieder an den Chief.
„Wer hat eigentlich die Leiche gefunden?“
Es war Gallagher, der mir antwortete. „Ein Student beim Morgendlichen Jogging-Lauf.“
Ich öffnete die Tüte, zog den Zauberstab hervor, murmelte: „Prior Incantato“
Ehrfurchtsvoll erwartete Seamus die Reaktion.
Aus der Zauberstabspitze quellte ein grünlicher Nebel hervor. Kurzzeitig war auch das Gesicht des Opfers zu sehen. „Ihre Vermutung war richtig, Chief“, nickte ich. „Eindeutig ein Unverzeihlicher Fluch. Der Schlimmste von Allen, Avada Kedavra, der Todesfluch. Davon bist du wohl auch ausgegangen, Seamus?“
„Hier gibt es keinerlei Spuren, Harry“, antwortete Seamus. „Und welcher Zauberer lässt seinen Zauberstab zurück?“
„Oder wischt mögliche Fingerabdrücke weg“, ergänzte ich.
„Was wollt ihr damit sagen…?“
Nervös starrte uns der Polizeichef an.
Ich atmete tief durch.
„Ihr Sohn hatte den richtigen Riecher. Wir haben es hier mit einem Verbrechen zu tun, dessen Ursprung in der magischen Welt zu suchen ist. Der Mann wurde mit einem Todesfluch hingerichtet. Die Lage seines Körpers, sowie die übrige Körpersprache, das Krampfen, die Panik in seinem Gesicht rühren daher, dass er wohl vorher noch gefoltert wurde.“
„Cruciatus-Fluch?“
„Ja, Seamus. Ich könnte einen weiteren Zauber auf den Zauberstab legen, und ihm weitere Geheimnisse entlocken…“
„Priori Incantatem…“, murmelte Seamus, und die Tatwaffe setzte sich erneut in Bewegung. Dicker Rauch quoll aus der Spitze.
„Wem er wohl gehört?“
„Sir?“, wandte ich mich nach Seamus Frage nach der Herkunft an seinen Dad. „In welche Zuständigkeit fällt das jetzt? Es tut mir Leid, ich habe mit einem solchen Vorgang keinerlei Erfahrung…“
„Wir müssen uns gegenseitig behilflich sein. Sage mir, was du benötigst“
„Den Zauberstab müsste ich mitnehmen, um ihn von einem Experten zuweisen zu können.“
Der Chief nickte mir zustimmend zu.
„Allerdings“, fügte ich hinzu. „Gehe ich davon aus, dass der Besitzer des Stabes nicht der Täter sein wird …Fußspuren“, ich deutete auf den schmalen Pfad entlang des Ufers. „Frisch sehen nur die des Studenten aus. Tiefe, feste Abdrücke. Gleichmäßige, weite Abstände.“
„Der Jogger“, nickte Gallagher.
„Und eine weitere Spur, kurze Abstände…“
„Ein Spaziergänger, unser Opfer?“
„Hier hinten gibt es weitere Fußabdrücke“. Bestätigte der Korinthenkacker, im Unfeld einiger Büsche und Bäume. „Allerdings führen die Spuren nur in eine Richtung.“
„Was bedeutet das?“, verwundert versuchte Seamus weitere Spuren zu finden.
„Der Täter wurde gestört, oder er hat den Zauberstab absichtlich zurückgelassen, um die Spur auf Jemanden bestimmtes zu lenken…“
„Warum sucht er sich dann ein Muggelopfer?“
„Berechtigte Frage, Seamus … Der Täter könnte auch dissappariert sein“.
Angestrengt ließ ich meine Augen über den sandigen Untergrund gleiten.
„Aber es gibt hier noch weitere, frische Spuren…“, bemerkte ich.
Spuren, die ein Muggel nicht als Auffällig deklariert hätte.
„Was sind das für Spuren?“
Chief Finnigan hielt einen der KTU - Beamten zurück.
„Schwer zu sagen“, schnaufte dieser durch. „Irgend ein Tier…“
„Wer ist eigentlich das Opfer?“. Versuchte ich in Erfahrung zu bringen.
Gallagher übernahm das Wort: „Sir John Henry Parker. Universitäts-Professor im Ruhestand. Seine Wohnung liegt in der Siedlung, die wir vorhin passiert haben.“
„Was hat der Professor, da in der Hand?“, fragte Seamus plötzlich.
Erschrocken richteten sich alle Augen auf das Opfer, das unverändert auf dem Boden lag.
Ich bückte mich und drückte die Finger des Professors auseinander.
„Das ist ein Stück eines weiteren Zauberstabes“, rief ich verwundert, und rollte die Leiche vorsichtig zur Seite.
„Hier“, sagte Seamus und zog den Rest eines Zauberstabes hervor.

„Du darfst Portschlüssel erstellen?“
Bewundernd starrte Hermine ihren Harry an.
„Das ist der Vorteil, wenn man eine leitende Stelle inne hat“, zwinkerte Harry. „Aber deinen Blicken zufolge, hätte deine Frage wohl lauten müssen: Du kannst Portschlüssel erstellen?“, erkannte Harry folgerichtig, in Anbetracht des peinlich berührten Blickes seiner Freundin.
„Noch ergibt das Geschehen keinen Sinn“, nachdenklich blickte Minerva in die Runde.
Offenbar hatte sie das kurze Zwischenspiel der Freunde gar nicht registriert.
„Zusammenfassend haben wir einen unbekannten, toten Muggel. Einen unbekannten Zauberer, der wohl die Tat begangen hat. Einen Zauberstab, den der Täter zurückgelassen hatte. Einen zerbrochenen Zauberstab, den das Opfer bei sich hatte. Und schließlich eine Handvoll Bilder, und den Namen Mary McDonald, wo ich noch keinen Zusammenhang erkenne…“
„Weitere, frische Spuren?“, fügte Hermine hinzu und blickte nachdenklich auf.
„Finnigan?“ Minerva McGonagall blickte äußert skeptisch. „Bist du sicher, dass die explosive Reinkarnation eines Zauberers die Qualifikation schafft, ohne das Ministerium in die Luft zu jagen?“
„Ich vermute das war nur die Vorgeschichte zum eigentlichen Problem“, überging Hermine den Sarkasmus der Schulleiterin mit einem Lächeln. „Der dicke Brocken kommt wohl noch?“
„Hast du schon eine Vermutung in welche Richtung es laufen könnte?“
„Ich kenne dich, und aus diesem Grund, weiß ich, dass du ein genaues Ziel verfolgst, also sprich erst einmal weiter.“
„Reden sie schon Potter“, forderte Minerva ihren ehemaligen Schüler auf.
Harry stockte, sah erwartungsvoll zu Hermine.
„Ollivander?“, überlegte Hermine.
Harry nickte.
„Wenn Jemand einen Zauberstab zuordnen kann, dann Ollivander“, bestätigte Harry. „Mein erster Weg führte mich direkt vom Tatort in die Winkelgasse…“.
„Deinem Gesicht nach zu urteilen konnte Ollivander den Stab eindeutig zuordnen“, glaubte Hermine in den Augen ihres Freundes zu erkennen.
„Ulmenholz, Drachenherzfaser 12 ½ Zoll. Mr. Ollivander erkannte den Täter-Zauberstab sofort: Dieser Zauberstab gehörte Lucius Malfoy…“


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