Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Rückkehr nach Hogwarts II.

von rodriquez

Geburtstagsüberraschungen

Unzählige, faustgroße, zerknüllte Pergamentfetzen stapelten sich auf Hermines Bett.
Egal was sie schrieb, Sekunden später hatte sie eine neue Idee, und die Vorherige wieder verworfen.
Egal was sie auch versuchte, ihre geschriebenen Worte konnten nicht mit Harrys Vorgabe mithalten.
Und wieder riss sie ein Blatt von ihrem Block, zerknüllte es, und warf es enttäuscht, Richtung Fußende.
Seltsamerweise glaubte sie bei jedem Abreißgeräusch ein Kichern aus Ginnys Richtung zu hören.
Ihre neuerworbene magische Feder schwebte frei vor ihren Augen und schien sie erwartungsvoll anzusehen.
Auf dem aktuellen Pergament hatte sie lediglich drei Worte zusammengebracht:

Ich liebe dich.

Wäre damit nicht alles gesagt?
Musste ein Brief überhaupt mehr, als das ausdrücken?
Fehlte nur noch die Möglichkeit das Geschriebene in die Tat umzusetzen.
Sie setzte nur noch ihre Unterschrift darunter und faltete den Brief zusammen.
Am nächsten Morgen, machte sie sich in aller Frühe auf den Weg in die Eulerei.
Nicht, dass sie es sich noch Anders überlegen würde.
Mit zitternden Händen versuchte sie die Wahrheit am Fuße einer Posteule anzubringen.
Die Eule piepte nervös, und vor lauter Aufregung zwickte sie Hermine auch noch in die Hand. „Entschuldige, entschuldige“, stammelte Hermine erschrocken.
Sage und schreibe, drei Wochen wartete sie vergeblich auf eine Antwort.
Nervös und aufgeregt, erwartete sie Tag für Tag die einfliegenden Eulen.
Doch nie hatten sie etwas für dabei, als würden sie bewusst das braunhaarige Mädchen ignorieren, flogen sie an ihr vorbei, und Hermine glaubte in deren Gesichtern ein hämisches Grinsen zu erkennen.
Langsam fragte sich Hermine, ob es vielleicht doch ein Fehler war, ob sie Harry damit nur abgeschreckt haben könnte.
Hätte ich doch warten sollen?
Nach jedem verstrichenen Tag ohne Nachricht vertröstete sie sich auf den neunzehnten September.
Spätestens an ihrem Geburtstag würde sich Harry melden!
Insgeheim hoffte sie auf eine Überraschung der besonderen Art.
In ihren Tagträumen malte sie sich aus, wie er ihr auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum auflauern, und sie hinter einen Vorhang zerren würde.
Heiße, und innige Geburtstagswünsche…
Doch auch diese Träume schienen, wie Seifenblasen zu zerplatzen.
Bis zum frühen Abend des bewussten Tages, hatte sie lediglich lapidare Glückwünsche einiger Mitschüler bekommen, und einen Brief ihrer Eltern erhalten.
Ein Geburtstag, der sie melancholisch stimmte, wäre nicht Ginny mit einer Geburtstagsüberraschung der besonderen Art gewesen.
Am späten Nachmittag machte ich Hermine traurig auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Draußen dämmerte es bereits.
An jedem Seitengang hoffte und kontrollierte sie - vergebens.
Sie war den Tränen nahe, als sie sich in ihren alten Sessel im Gemeinschaftsraum schwang, und enttäuscht in die züngelnden und knisternden Flammen des Kaminfeuers starrte.
Ihr Kopf voller Gedanken.
Ihr Blick leer.
Ihr Herz pochte einen vergeblichen Takt an ihrem Hals.
Sie schrie innerlich nach Veränderungen.
Plötzlich kam Ginny näher zu ihr heran, kniete sich neben ihren Sessel und eröffnete ein Angebot.
„Ich wusste nicht, welches Geschenk geeignet wäre…“
„Du brauchst doch nicht…“, erwiderte Hermine mit einem gequälten Lächeln.
„Doch“, korrigierte Ginny. „Und aus diesem Grund habe ich mir ein besonderes Geschenk ausgedacht…“.
Ginny streckte ihrer Freundin die Hand entgegen und mit fragendem Blick nahm Hermine an.
„Wo führst du mich hin?“, wunderte sich das Geburtstagskind nachdem sie wortlos von Ginny gezogen wurde.
„Wart es einfach ab“.
Ihr Weg führte in die Heiligtümer der Mädchen, vorbei an den Schlafräumen, hin zur Ankleide und Schminkecke.
Einen Ort, den Hermine im Unterschied zu Ginny oder anderen Mädchen eher selten aufgesucht hatte.
Vor einem riesigen Spiegel wartete ein gepolsterter Stuhl, auf den sie gebeten wurde Platz zu nehmen.
Ginny breitete auf einer kleinen Ablagefläche eine kleine schwarze Tasche aus, und zum Vorschein kamen einige Dinge, die Hermine nervös werden ließen:
Lockenwickler, diverse Kämme, ein Frisurumhang, und etliche, unterschiedliche Typen von Scheren.
„Wa-wa-was hast du vor?“, stammelte Hermine nervös.
„Es ist an der Zeit, dass du dich auch äußerlich zu einer Frau entwickelst“, antwortete Ginny.
„Die fraulichen Züge an dir, sind schon einige Zeit durchaus vorhanden, nur wirkst du immer noch, wie ein braves, biederes Schulmädchen…“
„Ich bin brav…“, unterbrach Hermine aufgeregt, mit krächzender Stimme.
Ginny überging ihren Einwand mit einem Schmunzeln.
„Sei mir nicht böse, aber ich beobachte dich schon eine ganze Weile…“
„Was meinst du nun schon wieder?“
„Die Liebe zu Harry hat dich verändert“, erklärte Ginny. „Du bist eine andere Hermine, seit du aus Australien zurück bist. Ich sehe, wie du immer wieder deinen Körper begutachtest“. Ginny schmunzelte.
„Mach dir keine Sorgen, du bist wunderschön. Hast einen makellosen Körper. Reine, glatte Haut. Wohlgeformte, perfekte Möpse und ein gebärfreudiges Becken…“
„GIN!“, echauffierte sich Hermine.
„Ach, sei ruhig!“, übertönte sie Ginny. „Glaubst du ich habe nicht bemerkt, wie du dich aufreizender kleidest. Du trägst auf Einmal eng anliegende Blusen, die deine…“, Ginny wippte mit beiden Händen vor ihrer Brust auf und ab, „…Ballons, so richtig ins Profil rücken. Deine Unterwäsche hat die Frottee-Phase überwunden. Du benutzt sogar gelegentlich ein dezentes Make-up. Es fehlt nur noch die perfekte Frisur.“
Ginny begann Hermines Haare hochzustecken.
„Warte“, bat Hermine. „Warte bitte einen Moment…“
„Es wird nicht gekniffen“, verinnerlichte ihr Ginny mit energischem Blick, und hielt Hermine ein Prospekt mit der Überschrift: Modische neue Frisuren unter die Nase, und Hermine begann aufgeregt zu lesen.

Perfekt für: feines bis kräftiges, naturgewelltes, überschulterlanges Haar.
Der Schnitt: ab Kinnhöhe leicht in sich gestuft.
So geht's: Die Haare am Hinterkopf leicht toupieren, dann oberhalb der Ohren abteilen, strähnenweise einmal in sich drehen und mit einer Klemme hinten fixieren.
Beginnen Sie von der Seite - und stecken Sie die gesamte obere Partie so fest, dass die Klemmen von der jeweils nächsten Strähne überdeckt werden.

Darunter konnte Hermine ein Bild mit dem fertigen Ergebnis sehen.
Ihre Hände zitterten. Ihre Nerven flatterten.
Bin ich schon bereit für solch eine Veränderung?
Wird es Harry gefallen?
„Ich werde nicht kneifen“, sagte Hermine. „Im Gegenteil. Ich habe eine eigene Vorstellung. Und wenn du etwas für mich tun möchtest, dann bitte nach meinen Vorstellungen.“
„Sprich“, forderte Ginny. „Was immer du willst.“
„Ich habe mich wirklich verändert“, begann Hermine. „Vielleicht habe ich es mir bisher nicht eingestanden. Ich will schön sein. Schön für einen jungen Mann, der sich nicht bei mir meldet.“
„Weil du ihm das verboten hast“
Mit rollenden Augen überging Hermine die Bemerkung. „…Aber zu mehr habe ich wohl noch nicht den Mut gehabt. Im Sommer habe ich mich selber erschrocken, als ich mich in einem Muggelkaufhaus in der Dessousabteilung wiederfand, und ich mir bewusst wurde, dass ich auch noch etwas kaufen könnte, ohne Rot zu werden.“
„Und?“, neugierig starrte Ginny in den Spiegel, und beobachtete Hermines Gesichtszüge. „Hat dich Jemand dabei erwischt, oder bist du panisch und knallrot im Gesicht abgehauen?“
„Ausgerechnet Dad hat den Fummel finden müssen…“
„Du hast es tatsächlich getan?“, schrie Ginny und hüpfte aufgeregt auf der Stelle. „Zeigen! Zeigen!“
„Ich hab's an“, sagte Hermine kleinlaut, mit einem glänzenden, knallroten Teint auf den Wangen.
„Du hast gehofft, Harry würde dich an deinem Geburtstag mit einem sehr spezifischen Geschenk überraschen?“
Hermine zuckte traurig mit der Schulter.
„Irgendwie schon…“
„Und dann hättest du deine Prinzipien gebrochen und ihn nach Strich und Faden verführt?“
Das Rot in Hermines Gesicht nahm ungesunde Züge an. Um es deutlich zu sagen:
Es brannte, wie Feuer.
Ginny spielte den sterbenden Schwan, täuschte eine gespielte Ohnmacht vor, nachdem Hermine sich umschaute, ob die Luft rein wäre, und dann die Hüllen fallen ließ.
„Wow“, schluckte Ginny. „Das Teil ist ja Mega-Hammer-Geil!“
Dunkelblaues Satin, sehr wenig Stoff…
„Dieser Push Up-BH sorgt ja schon beim Anziehen für Gute Laune“, staunte Ginny.
Die Cups sind im oberen Bereich mit einer schönen Verzierung versehen, nach hinten verlaufend florale Spitze. Die Zierträger und Innenpolster können entfernt werden. Im hinteren Bereich 3-reihiger Häkchenverschluß. Das Höschen ein Half-String versehen mit effektvollen Blumenapplikationen, was Ihm eine feminine, romantische Note gibt.
„Hermine du wirst mir unheimlich“, schluckte Ginny immer noch fassungslos, nachdem sie aufmerksam das Angebotsblättchen der Kaufhauskette studiert hatte. „Du bist ja zu einem Vamp mutiert…“
„Ich würde das nur für Harry tun!“, wehrte sich Hermine.
„Dem werden die Augen herausfallen!“
„Das möchte ich doch hoffen…“
„Allerdings…“, grinste Ginny.
„Was ist jetzt schon wieder?“
„Der 3-reihige Häkchenverschluß wird ihn vor ein Problem stellen…“
„Purer Neid“, keuchte Hermine.
„Ich hatte meinen erst gar nicht an“, nachdenklich blickte Ginny an Hermine vorbei in den Spiegel. „Er hat es gar nicht bemerkt…“
„Doch ein bisschen Wehmut?“, fragte Hermine vorsichtig.
„A little bit“, lächelte Ginny traurig. „Aber ich werde dir bestimmt nicht vorjammern, weil das mit Harry und mir irgendwann in eine Sackgasse geführt hätte, und so können wir wenigstens Freunde bleiben.“ Ginny schaute mutig auf, und kam zum eigentlichen Thema zurück. „Wie stellst du dir deine neue Frisur vor?“
„Ich weiß nicht, ob das einfach wird…“
„Versuch mir zu beschreiben, was du dir vorstellst“, bat Ginny.
„Schneid sie ab“, bat Hermine. „Ganz kurz.“
Ginny schluckte. „Bist du dir sicher?“
„Jetzt bin ich es“, nickte Hermine.
„Frech“, bemerkte Ginny. „Sehr frech. Aber die Idee hat einen gewissen Reiz, da muss ich dir zustimmen.“
Ginny begann in dem Modekatalog zu blättern. Seite um Seite, immer schneller, blätterte sie die Seiten um, bis sie endlich gefunden hat, nach was sie suchte.
„Hier“, lächelte sie, und hielt Hermine ein neues Profil entgegen.
„Pixie-Cut würde perfekt zu dir passen.“
Ginny suchte den Vergleich mit Spiegel und Original.
„Du bist schlank, hast wunderschöne weibliche Gesichtszüge, nicht rund, eher oval. Ich denke, das würde dir wirklich perfekt stehen.“
Hermine schluckte.
„Du könntest das tun?“
Ginny nickte selbstbewusst, und machte sich ans Werk:
Waschen, auf Volumen trimmen mit Shampoo und Conditioner.
Hermine verstand zwar kaum etwas, von dem, was Ginny nebenbei erklärte, aber sie ließ es über sich ergehen, weil sie das Gefühl bekam, Ginny hätte nie etwas Anders getan.
Trocknen, mit Schaumfestiger Griffigkeit und Halt erzielen, das Haar über eine schmale Rundbürste föhnen, zuerst über die Seiten, dann nach vorn.
„Und jetzt kommen wir zum Stylen“, erklärte Ginny.
Dazu arbeitete sie Haarwachs in die Spitzen ein, und zupfte die Stoppeln in die endgültige Form.
Nach fast zwei Stunden war das Werk vollbracht und Ginny schnalzte bewundernd mit der Zunge.
„Wahnsinn“, hauchte Hermine, als sie das Ergebnis von hinten und vorne begutachten konnte.
„Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll, Ginny“, stöhnte Hermine.
„Null Problemo“, erwiderte Ginny mit einem selbstsicheren Blick. „Jetzt sollte das Objekt der Begierde nur noch auf der Bildfläche erscheinen.“
Hermine stand auf, beobachtete noch einmal intensiv ihr Spiegelbild, während Ginny den Zauberstab schwang und mit den Aufräumarbeiten begann.
„Na, geh schon“, lächelte Ginny. „Er wartete bestimmt schon auf dich.“
Nach einem kurzen Blickkontakt, ob es wirklich okay wäre, wenn sie jetzt gehen würde, und einem aufmunternden Nicken seitens Ginny, machte sich Hermine auf die hoffnungsvolle Suche.
Zurück im Gemeinschaftsraum erreichten Hermine bewunderte Blicke, hauptsächlich von den weiblichen Gryffindors.
„Alles Gute zum Geburtstag!“
Plötzlich wurden ihre Augen, aus ihrem Rücken heraus, von zwei kaltschweißigen, zitternden Händen überdeckt.
Die Hände wanderten unter ihre Achseln und zogen sie in die Höhe, direkt in eine innige Umarmung.
Im nächsten Augenblick spürte sie Lippen, die sich mit den Ihrigen vereinten.
Hermine ließ sich fallen, doch ihr Körper rebellierte.
Hart, fest und ungenehm fühlte sich der Kuss an.
Sie hielt dem Druck stand, ihre Lippen zu öffnen.
Energisch schob sie den Überrascher von sich weg.
„R - R - Ron“, stammelte sie zitternd und ängstlich.
„Hast du etwa jemand Anderen erwartet?“, grinste Ron.
„Ehrlich gesagt…“, erwiderte Hermine, wurde aber von Rons missmutigem Blick davon abgehalten, den Satz zu Ende zu bringen.
„Wie siehst du denn aus?“, rümpfte er seine Nase. „Hast du das wirklich nötig?“
„Was habe ich nötig?“, wiederholte Hermine giftig.
„So billig, wie eine … herumzulaufen?“
„Wie ein was?“, fauchte Hermine, doch ein kleines Geschenk, das er ihr unter die Nase hielt, verhinderte eine Antwort.
„Was ist das?“, fragte Hermine erstaunt, aber gleichzeitig abweisend.
„Mach es auf“, forderte er sie auf.
Zögernd nahm sie das mit Geschenkpapier verpackte Kästchen entgegen.
Sie hatte auch keine andere Wahl, weil Ron es förmlich in ihre Hände drückte.
„Mach es auf“, wieder holte er mit einem zustimmenden Nicken.
Hermine schluckte mehrfach, und entfernte mit zitternden Fingern, die Verpackung.
Ein schmuckes kleines Holzkästchen mit einem rötlichen Samtbezug kam ihr entgegen.
Sie wusste sofort, was sich darin verstecken würde.
„Das ist doch deine Lieblingsfarbe?“, lächelte Ron.
Hermines Finger fühlten sich klitschig an.
Fast wäre ihr die Schachtel au den Händen geglitten.
Meine Lieblingsfarbe ist ein dunkles, tiefes Blau.
Sie streckte das Geschenk, ohne es zu öffnen, von sich weg.
„Ich kann das nicht annehmen“, versuchte sie Ron klarzumachen.
Doch erneut prallten ihre Worte an ihm ab.
Längst kniete er vor ihr auf dem Boden und strahlte sie an.
„Der Scherzartikelladen lauft phänomenal. Ich habe mich schon nach einer eigenen Wohnung umgesch…“
„Warum machst du es ihr so schwer?“, blökte eine Stimme aus Hermines Rücken.
Wie eine Furie fegte Lavender vorbei, packte Ron kräftig an den Oberarmen, und riss ihn in die Höhe.
„Sag mal? Bist du so blöd, oder tust du nur so?“
Ron schaute ängstlich und fassungslos zwischen den beiden Mädchen hin und her.
Seine Augen flatterten.
„Willst du dein Leben lang Unglücklich sein?“
Hermine war ganz still geworden.
Ihr Zittern verflüchtigte sich.
„Mensch, sie liebt dich nicht!“, rief Lavender einschüchternd. „Kapier das endlich!“
„Läuft da also doch was, zwischen dir und Harry?“, rief Ron wütend.
„Noch nicht, wegen dir, du Hornochse“.
Zum ersten Mal nahm Ron das angriffslustige Mädchen wahr, das ihn sicher im Griff hatte. Verstört blickte er Lavender ins Gesicht.
„Harry und Hermine lieben sich“, machte Lavender mit einer abweisenden Kopfbewegung weiter. „Weil du es nicht sehen willst, dass die beiden zusammen gehören. Willst du dein restliches Leben in einer einseitigen Beziehung verbringen? Ist es das was du willst?“
„L - La - La - La - Lav - Lav - La - La - Lavender…“, stammelte Ron fassungslos.
„Ja, so heiße ich“, blaffte ihn Lavender an. „Und wenn du eine einseitige Beziehung unbedingt haben willst, dann kannst du auch mich nehmen. Zumindest kannst du das, was du willst auch von mir haben!“
„Wa-Wa-W-Was ich will?“, stotterte Ron.
Hermine schluckte über die überraschende Initiativenergreifung Lavenders, die sogar noch einen Schritt weiterging, Ron am Hemdkragen packte, ihn näher heranzog, und in innige Lippenbewegung zwang.
Ein tonnenschwerer Stein fiel von Hermine ab.
Schmunzelnd musste sie mitansehen, wie die Beiden übereinander herfielen.
Lavender beendete das Ganze, wie sie es begonnen hatte: Mit einer Überraschung.
Dieses Mal mit einem sensationellen Abbruch, der einen Begeisterungssturm im Gemeinschaftsraum auslöste.
Das Klatschen und begeisterte Pfeifen hielt noch an, als Lavender längst wieder kerzengerade stand, und Ron immer noch nach vorne gebeugt die Lippen spitzte.
„Willst du…“, fragte Ron an Lavender gewandt, und sichtlich verwirrt das Päckchen aus Hermines Hand entgegennehmend.
„Soweit sind wir noch lange nicht“, höhnte Lavender in beeindruckender Manier.
„Ein bisschen anstrengen wirst du dich schon müssen.“
„Aber…“, stammelte Ron.
„Nichts aber“, unterbrach Lavender. „Erst will ich sicher sein, dass du es Ernst meinst. Gerade eben, wolltest du Hermine noch den Antrag machen, du erinnerst dich?“
„Aber Lav-Lav…“
„Ruuuuuhiiiig!“, zischte Lavender. „Die alte Lav-Lav gibt es nicht mehr. Du musst mich schon überzeugen. Wenn du nur ein bisschen Spaß haben willst, dann sag es mir und ich überlege mir, ob ich das will. Sollte es dir aber Ernst sein, dann reden wir am Ende des Schuljahres weiter.“
„Weihnachten?“, fragte Ron kleinlaut.
„Erst wenn du dein Leben, vor allem dein Liebesleben auf die Reihe bekommst!“
„Ich glaube ich meine es Ernst“, nuschelte Ron beeindruckt.
„Dann solltest du jetzt gehen, bevor dich McGonagall hochkantig raus wirft. Du darfst mir schreiben, und am Ende des…“
„Weihnachten?“, bettelte Ron erneut mit einem treudoofen Blick, doch Lavender wandte sich mit einem Siegerlächeln von ihm ab.
„Danke, Lavender“, flüsterte Hermine in das Ohr der ehemaligen Konkurrentin.
„Keine Ursache. Außerdem tue ich es für mich, nicht für dich.“
Hermine schnalzte angetan mit der Zunge.
Lavender hatte sich tatsächlich zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt, die es Ron nicht mehr so einfach, wie in ihrem sechsten Schuljahr, machen würde.
Im Gegenteil.
Ron wird, wenn er es ernst meinen sollte, um jeden Millimeter kämpfen müssen, und das völlig Zu Recht.
So schnell, wie er die Richtung gewechselt hatte, wäre ich auch Misstrauisch.
War das langsam genug?“, wisperte Lavender Augenzwinkernd zurück. „Oder habe ich zu dick aufgetragen?“
„Perfekter hätte es gar nicht sein können…“
„Wenn wir uns jetzt auch so lange nicht sehen“, plapperte Ron, und schwänzelte hinter Lavender her. „Kann ich dann nicht noch einen…“, er deutete auf seine gespitzten Lippen. „Einen Klitzekleinen?“
„Klare Fronten!“
Lavenders Gesicht verfinsterte sich wieder, und ihre Hände packten Hermines Schulter und schoben die ehemalige Rivalin in Rons Antlitz. „Am Besten fängst du hier an!“
Rons Augen begannen nervös zu flackern, und es war Hermine, die die Spannung löste.
Sie wusste: Jetzt oder Nie!
„Der einzige Punkt indem du Recht hast, Ron, ist die Tatsache, dass zwischen Harry und mir sich etwas entwickeln könnte“, begann Hermine einfühlsam. „Ich habe versucht es dir zu erklären. Aber du hast es ignoriert.“
„Liebst du ihn?“, fragte Ron und seine Gesichtszüge nahmen ernstere Formen an.
„Ja, Ron“, antwortete Hermine ohne zu überlegen. „Ja, ich liebe ihn.“
„Seit wann?“
„Wahrscheinlich schon seit ewigen Zeiten, aber so richtig wurde es mir erst in Australien bewusst. Es war nichts geplant, und es kam einfach so über uns, und wegen dir sind wir auch noch nicht soweit, wie du vielleicht denkst.“
„Wegen mir?“
„Du bist unser Freund, und das soll auch so bleiben. Wir wollten dich nicht verletzen oder hintergehen.“
„Ihr habt es aber getan…“
„Nein, Ron, haben wir nicht, obwohl es jeder zugelassen hätte, wenn der Andere so energisch, wie du am Strand in Australien gewesen wäre. Im Grunde machen wir dasselbe, wie das, was dir gerade Lavender angeboten hat.“
Ron stutzte.
„Wir gehen seit Australien getrennte Wege. Ich habe Harry seit Australien nicht mehr gesehen.“
„Und wann wollt ihr dieses Vorhaben beenden?“
„Eigentlich am Ende des Schuljahres.“
„Eine so lange Zeit hättet ihr in Kauf genommen?“
Rons Augen erreichten die Größe von Tischtennisbällen.
„Ja, das hätten wir“, bestätigte Hermine. „Aber ich werde die Zeit verkürzen.“
„Du?“
„Wenn du mir nur zugehört hättest…“
„Ich habe es immer gewusst - Immer!“
„Ja, vielleicht“, nickte Hermine. „Aber dann hast du mehr gewusst, als Harry und ich. Zwischen Harry und mir ist nie mehr als Geschwisterliebe gewesen.“
„Das stimmt nicht“, erwiderte Ron emotionslos.
„Was?“
Hermine traute ihren Ohren nicht.
„Das müsste ich ja wohl wissen“, fügte sie hinzu.
„Dann hast du es wohl vergessen.“
Hermine schüttelte ungläubig ihren Kopf.
„Erkläre es mir.“
„Geh'n wir zurück in das Jahr des Trimagischen Turniers“, erwähnte Ron selbstbewusst. „Der Weihnachtsball…“.
„Da war ich Vierzehn, Ron!“, erwiderte Hermine mit einem künstliche Lachen.
Aber mehr aus Schock, denn sie hatte den Moment tatsächlich verdrängt.
„Woher wusstest du?“
„Ich habe es immer gewusst“, sagte Ron. „Harry hat tatsächlich geglaubt, dass sein nächtlicher Ausflug vor mir verborgen bleiben würde.“
„Können wir Freunde bleiben?“, fragte Hermine hoffnungsvoll.
Ron zuckte mit der Schulter.
„Weiß es Ginny?“
Hermine nickte.
„Sie hat sich von Harry gelöst, als er seinen Entschluss fasste, mich nach Australien zu begleiten.“
„Ich kann Lavenders Frage nur wiederholen: Willst du lebenslang auf eine einseitige Beziehung hoffen, oder lieber versuchen einen eigenen Weg zu gehen?“
„Ich schätze“, verzog Ron die Mundwinkel. „Diese zweite Möglichkeit habe ich gerade unbewusst gewählt.“
„Bereust du deine Entscheidung?“, nervös blickte Hermine zu Lavender, die sich zu Parvati gesellt hatte, und Ron und Hermine eine längst überfällige Aussprache gönnte.
„Sie hat sich verändert“, schmunzelte Ron, der Hermines Blick bemerkt hatte.
Früher hätte sie mit Parvati gekichert und getuschelt, in diesem Moment aber hielt sie ihre Augen auf den rothaarigen Jungen fixiert.
„Ja, das hat sie“, bestätigte Hermine mit einem weitern Blick zu Lavender. „Sehr zu ihrem Vorteil“.
Rons Augen begannen zu leuchten.
„Glaubst du das wirklich?“
„Sie scheint dich immer noch zu lieben“, antwortete Hermine. „Aber nach der letzten Trennungsaktion, wird sie es dir dieses Mal nicht so einfach machen, und das völlig zu Recht.“
„Ihre Bemerkung war ernst gemeint?“
„Schau mich und Harry an.“
„Ihr habt euch wirklich zurückgehalten, aus Rücksicht zu mir?“
„Ja, Ron“, nickte Hermine. „Und das ist die Wahrheit“
„Fühlt sich so wirkliche Liebe an?“
„Du musst Lavender neu erobern“.
„Einen Klitzekleinen?“ rief Ron zu Lavender hinüber, und zuckte aufreizend mit den Augenbrauen.
Lavender schnaufte schwer, kam aber lächelnd näher, und erfüllte Ron's Wunsch mit einem wirklich klitzekleinen Kuss. Der kaum angesetzt, auch schon wieder unterbrochen wurde.
„Miss Granger!“, schallte die laute Stimme von Minerva McGonagall durch den Gemeinschaftsraum. „Mr. Weasley! - Was bitte, haben sie hier zu suchen?“
Die Schulleiterin legte einen durchdringenden Blick auf Ron. „Sie sind kein Schüler dieser Schule mehr. Sie haben nichts, absolut nichts in den Gemeinschaftsräumen zu suchen.“
„Ähm“, stammelte Ron mit feuerroten Wangen. „Ich wollte nur Hermine überraschen und zum Geburtstag gratulieren“.
„Und was bitte, haben sie dann an den Lippen von Miss Brown zu suchen? - Raus Hier!“.
Die Professorin wedelte energisch mit den Händen.
„Und sie Miss Granger. - Würden sie mich bitte in mein Büro begleiten.“
In ihr Büro?
Hermine folgte ihrer ehemaligen Hauslehrerin mit einem flauen Gefühl.
„Ihre neue Frisur steht ihnen wunderbar“, erwähnte die Schulleiterin, mit Blick über ihre Schulter. Sie gab ein höllisches Tempo vor, und man konnte den Eindruck gewinnen, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her.
Und Hermine wurde von bösen Vorahnungen geplagt.
In Dumbledores altem Büro, dem Schulleiterbüro, wartete bereits, zu Hermines nächster Überraschung, Minister Kingsley Shacklebolt.
Hermine wurde förmlich von einer Welle übler Vorahnungen überrollt.
„Hallo Hermine“, begrüßte sie der Minister.
Zu oberflächlich für Hermines Geschmack, und gar nicht, wie ein Freund.
Hier stimmt definitiv was nicht!
Um endgültige Gewissheit zu bekommen, nickte Hermine ihrem alten Freund mit Rachegelüsten zu, und redete ihn extrem formal an:
„Herr Minister?“
Herausfordernd ihr Blick, so dass Kingsley stockte.
„So förmlich?“
„Wenn man mich so schamlos hintergeht, muss ich mir überlegen, ob ich den Intrigant noch kennen möchte“.
Minerva versucht dem Gespräch zu folgen, hatte aber sichtlich Mühe, während die Mundwinkel des Ministers gefährlich zuckten.
Mit Mühe schaffte er es ein Grinsen zu unterdrücken.
„Alles Gute zu deinem Geburtstag“, presste er schließlich hervor.
Hermine nickte dankbar, aber versuchte gleichzeitig ihr seltsames, ungutes Gefühl zum Ausdruck zu bringen. „Hier läuft doch was Außerplanmäßiges?“
Kingsley erwiderte ihr Nicken. „Wie ich sehe kannst du dir schon denken, dass ich dich nicht Zum Gratulieren hierher zitieren würde.“
„Wollen sie sich setzen, Miss Granger?“, mischte sich die Schulleiterin ein.
„Was ist mit Harry?“, schrie Hermine spontan.
Warum sonst, sollte die Schulleiterin sie auffordern Platz zu nehmen.
Kingsley zuckte nervös zusammen, blickte verängstigt zur Schulleiterin.
Minerva McGonagall nickte. „Sagen sie es ihr…“
„Was soll er mir sagen?“
Die Umgebung vor ihren Augen begann sich zu drehen.
Ihr Körper rebellierte.
„Es hat einen Angriff auf die Auroren gegeben“, erklärte Kingsley.
Hermine schüttelte abweisend den Kopf.
„Details!“, schrie sie aufgebracht. „Du weißt genau, dass ich mich nur für ein Detail interessiere: Was ist mit Harry?“
„Er hat ausdrücklich nach dir verlangt“, kam der Minister endlich auf den Punkt, und Hermine hatte zumindest die Gewissheit, dass Harry am Leben war.
Grund genug, um sich zusammenzureißen. „Wo ist er?“
„St. Mungo Hospital“, erklärte die Schulleiterin. „Es geht ihm soweit gut“.
„Kann ich zu ihm?“
„Deswegen bin ich hier“, nickte der Minister. „Wir können die Schwere seiner Verletzungen nicht definieren. Er bestand eindringlich darauf, erst mit dir darüber zu sprechen.“
„Verletz - ungen?“, wiederholte Hermine mit einen gewissen Betonung auf die letzte Silbe.
Kingsleys Augen zuckten nervös.
„Wie schlimm ist es?“
Erneut antwortete Kingsley nicht, so dass Hermines Körper von einem kräftigen Schütteln erfasst wurde.
„Auf was warten wir dann noch?“, fragend, mit Wut im Blick starrte Hermine ihre Mentoren an.
„Wir stehen kurz vor dem Wochenende“, begann die Schulleiterin, Hermine zu belehren. „Für den morgigen Freitag sind sie freigestellt. Ich erwarte sie spätestens am Sonntagabend zurück. Benutzen sie das Flohnetzwerk.“
„Harry lässt Niemanden an sich heran“, erklärte Kingsley wenig später.
Hermine marschierte im Eilschritt neben ihm her.
Zu ihrer Überraschung führte der Weg des Ministers in den ersten Stock:
In die Abteilung für Verletzungen durch Tierwesen.
Normalerweise werden hier Bisswunden, Stiche, Verbrennungen, eingewachsene Stachel, giftige Kratz- und Schnittverletzungen usw. behandelt.
An der vorletzten Tür des Ganges stoppte Kingsley, und wies Hermine per Zeichensprache an, das Zimmer zu betreten.
Mit einem mulmigen Gefühl drückte sie die Türklinke nach unten.
„Ich werde hier auf dich warten“, nickte Kingsley mit ausdruckslosem Gesicht.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
Ralph Fiennes über Daniel Radcliffe