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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Neuanfang in Godrics Hollow I.

von rodriquez

Harry

„Mum, Dad. - Ich bin zuhause“.
Mit diesen Worten begrüßte Harry ein Bild seiner Eltern auf einer Vitrine im Wohnzimmer seines Elternhauses.
Ein trauriges Lächeln lag auf seinem Gesicht, und vereinzelte Tränen kullerten aus seinen Augen.

Harry Potter war unmittelbar vom Heathrow Airport, London, nach Godrics Hollow appariert.
Schon als er das erste Mal sein Elternhaus betrat beschlich ihn ein seltsames Gefühl.
Es war eine Mischung aus Angst, Sorge und Freude, wie gerne hätte er diesen Schritt mit der Person getan, der es bisher las Einzige vergönnt war hierher zu kommen.
Die Arbeiten zum Wiederaufbau gestalteten sich noch schwieriger, als Harry sich ausgemalt hatte.
Der Zugang war schwerer zu durchdringen, als der dichte Urwald hinter der Hütte auf den Vernons Islands. Zum Glück war er in der Lage seinen Zauberstab einzusetzen, ohne ihn wäre es auch gar nicht möglich gewesen.
So schuf er einen schmalen Trampelpfad, als Zugang.
Problemlos konnte er das Haus betreten. Die Schutzzauber schienen größtenteils gefallen zu sein.
„Finite Incantatem“ brachte wohl weitere Zauber zur Auflösung, die aber unwesentlich waren, oder bei denen er kaum etwas bemerkte. Lediglich ein leises Knistern konnte er nach Anwendung des Zaubers, der alle laufenden Zauberwirkungen beendet, vernehmen.
Eine sofortige Unterkunft, wo er zumindest hätte schlafen können, war ebenso unmöglich.
In seinem alten Kinderzimmer stand nur ein modriges Gitterbett, und durch ein riesiges Loch im Fußboden, konnte er den Esstisch im Zimmer darunter im Blick behalten.
Das Schlafzimmer seiner Eltern hatte die Spuren der Zeit völlig zerstört. Fast zwei Jahrzehnte war es Wind und Wetter ausgesetzt, da ein Teil der Außenwand, die zur Straße hin führte, durch den schwarzmagischen Fluch weggesprengt wurde.
Überall Dreck, Staub, Schmutz und Asche.
Sein Zauberstab und seine Fähigkeiten begrenzten seine Möglichkeiten.
Als sehr Zeitaufwendig erwies sich schon die reinen und einfachen Aufräumarbeiten.
Harry benötigte Hilfe, sowohl fachmännische, als auch theoretische.
Ihm fehlte eine helfende Hand.
Eine bestimmte helfende Hand.
Zumal ihn ein weiterer Gedanke schier zur Verzweiflung trieb:
In seinen Träumen stellte er sich ein Zusammenleben mit Hermine vor.
Einerseits wünschte er sich, sie könnte ihm bei der Wohnungseinrichtung helfen.
Würde ihr überhaupt gefallen, wenn er sich eine Einrichtung aussuchen würde, von der noch nicht einmal eine Ahnung hatte, wie die aussehen könnte, oder was er überhaupt benötigt?
Andererseits würde er ihr gerne und stolz präsentieren, was er Allein zustande gebracht hätte.
Hermine, Hermine…
Zusätzlich zu seinen eingeschränkten Fähigkeiten bereitete ihm ein anderes Problem Kopfzerbrechen.
Bei einem Hilfegesuch im Ministerium, speziell bei Minister Kingsley wurde Harry gebeten bereits am ersten August seine Arbeit aufzunehmen.
Immerhin konnte er bei diesem Besuch ein Zelt, aus Kingsley Privatbesitz ergattern.
Ein magisches Zelt, wie sie es auf ihrer Horkruxjagd zur Verfügung hatten.
Errichtet im ehemaligen Arbeitszimmer seines Dads war somit zumindest die Unterkunft gesichert.
Aber bis er seine Arbeit im Ministerium aufnehmen würde, waren es nicht einmal mehr zwei Wochen.
Die Zeit lief ihm davon, und er würde noch langsamer vorankommen. Es war sowieso schon sehr ernüchternd und frustrierend, dass er kaum Fortschritte bemerkte. Im Gegenteil, fast hatte er das Gefühl, es würde immer mehr Arbeit, statt weniger, werden.
Irgendwann war er an einem Punkt angelangt, wo er sich eingestehen musste, dass er keinen Plan hatte, wie es weitergehen sollte, oder wo er weitermachen sollte.
Eine schnelle Lösung musste her.
Erschöpft und der Verzweiflung nahe warf er sich in einen uralten Stoffsessel im ehemaligen Wohnzimmer schlug die Hände vors Gesicht, und sah nur einen Ausweg.
Harry brauchte fachmännische Hilfe aus der nichtmagischen Welt.
Und die einzigen vertrauenswürdigen Muggel, die Harry kannte, waren Paul und Susan Granger.
Doch auf keinen Fall, sollte Hermine davon erfahren.
Um einer Konfrontation mit Hermine aus dem Weg zu gehen, entschied sich Harry für einen Besuch der Grangers an ihrer Arbeitstätte, der Zahnarztpraxis. Ihm gelang es mit Kingsleys Hilfe die Adresse herauszufinden.
„Harry!“, wurde er von Paul freudestrahlend begrüßt. „Wie kommen wir zu dieser Ehre? - Hast du etwa Zahnschmerzen?“, lachte Hermines Dad.
„Meine Zähne sind das einzige, das noch funktioniert, Mr. Granger“, freute sich Harry über die freundliche Begrüßung.
„Langsam wäre es wohl an der Zeit, dass du mich Paul nennst“, grinste der Mann. „Also, wo drückt der Schuh?“
„Die Renovierung meines Elternhauses gestaltet sich schwieriger, als ich dachte“, legte Harry los. „Sie … du“, korrigierte er. „ich brauche sozusagen fachmännischen Rat.“
Paul schien vor Harrys Augen zu wachsen, und blickte auf seine Uhr. „Bedeutet das, dass ich endlich einmal auf magische Art reisen dürfte?“
„Das sollte das geringste Problem sein“, freute sich Harry. „Nur, warum…?“
„Nun“, erklärte Paul. „Ich sollte mir wohl erst ein Bild machen, damit ich weiß, welche Handwerker überhaupt benötigt werden. - SUSAN?“
Seine Frau schaute überrascht aus einem Behandlungszimmer. „Paul?“, staunte sie. „O - Hallo Harry“.
„Im Wartezimmer sind nur noch zwei Patienten. Könntest du auf mich verzichten?“
„Ja, ich denke schon“, erwiderte sie. „Warum? - Gibt es ein Problem?“
„Harry braucht fachmännische Ratschläge bei der Renovierung seines Hauses.“
„Haha“, lachte Susan ironisch. „Und du bist dir sicher, dass du der geeignete Kandidat dafür bist?“
„Danke für das Gespräch“, plapperte Paul beleidigt.
„Haut schon ab, ihr Beiden, sonst muss ich meinem Patienten die frische Plombe wieder herausbrechen.“
Aus dem Behandlungszimmer ertönte ein ächzendes Geräusch.
Die Reise an Harrys Arm verlief für Hermines Dad anders als geplant.
Seine Pupillen drehten sich im Kreis, seine Wangen wurden kreidebleich, und die Reise endete an der Grundstücksgrenze mit einem schmerzhaften Sturz.
Offenbar existierte noch ein Schutzzauber, der das Gelände vor dem unbefugten Betreten eines Muggel schützen sollte.
Harry schwenkte mehrfach seinen Zauberstab, bis er endlich den richtigen Aufhebezauber gefunden hatte.
Paul begutachtete Haus und Gelände, und schnalzte anschließend mit der Zunge.
„Wow“, staunte er. „Ein wahres Schmuckstück, wenn es denn fertig werden sollte…“
„Sollte?“, unterbrach Harry.
„Ohne fremde Hilfe wirst du es wirklich nicht schaffen, und das könnte teuer werden“, schüttelte Paul seinen Kopf. „Für die Reparaturarbeiten am Gemäuer kann man eine fachmännische Firma beauftragen, aber auch sonst … Soll ich mit Hermine reden? Sie wird dir sicher gerne…“
„Nein!“, rief Harry entschlossen. „Auf keinen Fall.“
„Warum Harry?“, wunderte sich Paul. „Bist du zu stolz um ihre Hilfe anzunehmen?“
„Das hat damit nichts zu tun“, erwiderte Harry. „Wir haben einen Pakt, und wir würden uns nur gegenseitig ablenken.“
„Ihr würde Ablenkung gut tun“, sagte Paul. „Seid wir zuhause sind, verlässt sie ihr Zimmer nur noch zum Essen...“
„Sie würde mich ablenken, und ich sie“, beharrte Harry und schüttelte seinen Kopf.
Hätte er allerdings, das gesagt, was er wirklich dachte, und wie es in seinem Innern aussah, hätte ihm Paul Granger wohl an Ort und Stelle den Hals umgedreht.
Paul zuckte in einer Selber - Schuld - Manier mit dem Kopf.
„Hier stehen Arbeiten an, die in meinen Augen Frauenhände erledigen sollten.“
„Rassist, oder Chauvi, wie es deine Tochter ausdrücken würde“, lachte Harry, und Pauls Gesicht zuckte ein weiteres Mal.
„Okay“, sagte er schließlich. „Es ist deine Entscheidung.“
„Und die ist unumstößlich“, blieb Harry zumindest nach außen hin standhaft.
„Du brauchst einen Fachbetrieb, möglichst einen, der alle Arbeiten durchführen kann…“
Harry nickte zustimmend.
„Wie würde das ablaufen?“, fragte er. „Entschuldigung, dass ich frage, aber ich habe damit keinerlei Erfahrung.“
„Die schauen sich an, welche Arbeiten anstehen, und welche sie durchführen können, und dann machen sie dir ein finanzielles Angebot.“
„Perfekt“, antwortete Harry begeistert.
„Deine Fassade muss grundrenoviert werden. Da oben fehlt ein ganzes Stück Mauerwerk. Das Dach muss wohl komplett neu gedeckt werden. Malerarbeiten. Und wie sieht es innen aus?“, Paul begann abzuschätzen. „Heizung, Sanitär….“
„So in etwa habe ich mir das vorgestellt“, unterbrach Harry. „Mir ist schon klar, dass es nicht einfach wird…“
„…und nicht billig“, nickte Paul.
„Das hier ist alles, was mir von meinen Eltern geblieben ist. Ich war noch ein Baby, und ich schulde es ihnen, ihr Andenken zu wahren, und wieder zu errichten.“
„Du bist ein unglaublicher Junge, Harry“, bewunderte ihn Paul, während einer kleinen Hausführung. „Und irgendwie kann ich die Entscheidung meiner Tochter nachvollziehen. Was ich aber nicht verstehe: Warum zögert sie?“
Unterdessen zeigte Harry seine derzeitige Unterkunft.
„Ich liebe Magie“, rief Paul mit Blick ins Innere eines magischen Zeltes, „Aber bitte verrate das niemals Hermine…“
Trotz eines guten Gefühls, Hermines Dad einzuweihen die richtige Entscheidung gefällt zu haben, war Harry der Verzweiflung nahe.
Er hatte immer noch das Gefühl, alles würde ihm über den Kopf wachsen.
Die Fortschritte an Haus und Gelände waren kaum erkennbar.
Nur noch wenige Tage bis er Berufstätig wäre.
Dringende Besuche standen an, Tag für Tag stellte er sie hinten an.
Sein Patenkind Teddy.
Die Weasleys, der Fuchsbau.
Ein ganz schwerer Weg. - Rons Auftritt in Australien.
Er würde ihn löchern.
Ginnys Neugier wird befriedigt werden müssen.
Aber am meisten fehlte ihm Hermine.
Zwei Wochen hat er sie nun schon nicht mehr gesehen, nichts mehr von ihr gehört.
Falsch.
Sie versteckt sich in ihrem Zimmer.
Schon zwei Tage nachdem Paul seinen ersten Auftritt in Godrics Hollow hatte, rückte eine Baufirma an, erstellte ein Aufmass und nach einem weiteren Tag hatte Harry den Auftrag vergeben.
Das unterbreitete Angebot interessierte ihn wenig.
Er vertraute voll und ganz auf Paul Granger.
Mit dem Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben, und dass es endlich vorangehen würde, raffte sich Harry schließlich doch auf und gönnte sich einen freien Tag, den er mit einem Kurzbesuch bei Andromeda Tonks und seinem Patenkind Teddy begann.
Andromeda fand beruhigende Worte: Teddy geht es gut, Sie würde Alles für ihren Enkel tun. Später, wenn Harrys Leben einen geregelten Weg gehen würde, dürfe er sie gerne entlasten.
Der zweite Tagesabschnitt bereitete Harry erheblich mehr Kopfschmerzen.
Die Rückkehr in den Fuchsbau stand bevor.
Harrys Apparierkünste brachten ihn bis in den Innhof des schiefen Gebäudes.
Insgeheim hatte er gehofft, dass es so sein würde, war aber doch überrascht, dass scheinbar keine Apparierschutzzone mehr existierte.
Ein entfernter Apparierpunkt wäre für ihn ein Alptraum gewesen, der ihn vielleicht sogar zur Umkehr bewegt hätte.
Harry wollte es hinter sich bringen. Hier, an diesem Tag und sofort.
Die Haustür stand sperrangelweit offen.
Vorsichtig trat Harry über die Schwelle, klopfte leicht gegen den Rahmen. Das hatte er früher nie getan.
In einem Schaukelstuhl strickten zwei magische Stricknadeln einen neuen Weasley - Pullover. Harry lächelte, bei der Erinnerung an Mollys alljährlichen Weihnachtspullover.
Es war ungewohnt ruhig und friedlich.
Nichts erinnerte an die schwere Zeit, die dieses Gebäude nun hoffentlich hinter sich gelassen hatte. Es erinnerte aber auch nichts, an die sieben Kinder, die hier aufgewachsen sind, und immer für einen familiären Lärmpegel gesorgt hatten.
Sechs, dachte Harry wehmütig. Es sind nur noch sechs Kinder.
Fred hat sich in seinem Krieg geopfert, und als Dank ist er sogar noch seiner Beerdigung fern geblieben.
Im Spülbecken schruppte eine einsame Bürste über einen Kochtopf.
Mollys berühmte Tomatensuppe, erinnerte sich Harry sofort, bei der Ansicht des roten Spülwassers.
Jäh wurde er aus den Gedanken gerissen.
„AHHHH, HARRY“, schrie sich Molly Weasley die Seele aus dem Leib. „Mein lieber Junge.“ Schon sah sich Harry einer innigen Umarmung ausgesetzt, die ihm die Luft zum Antworten raubte.
„Wo warst du denn die ganze Zeit?“
Wie nicht anders zu erwarten, bombardierte ihn Molly sofort mit unzähligen Fragen.
„Wo warst du denn die ganze Zeit?“ … „Wie ist es dir ergangen?“ … „Seit wann bist du wieder zurück?“ … „Warum hast du dich nicht schon früher gemeldet?“
Molly lockerte ihren Griff, ging ein paar Schritte zurück und sah Harry aufmerksam an.
„Hast du Hunger? … Du siehst abgemagert aus … und müde … Komm setz dich“.
Gerade als Harry sich nach dem Rest ihrer Familie erkundigen wollte, vernahm er eilige Schritte auf den hölzernen Treppenstufen.
Schnelle, leichte Schritte.
Nur einen Augenblick später stand Ginny im Durchgang zur Küche, verlangsamte ihre Schritte und Harry hatte das Gefühl sie würde auf ihn zu schweben.
„Harry“, wisperte sie, und umarmte ihn.
Ein vorsichtiger Kuss auf seine Wange.
„HARRY?“, rief eine Stimme ganz oben aus dem Treppenhaus. „Harry, hab ich richtig gehört?“
„Ja, Ron“, stöhnte Ginny, während sie sich langsam von Harry löste.
„Ist Harry hier?“, erkundigte sich Ron ein weiteres Mal.
Aus dem Treppenhaus ertönten die gleichen Klänge, wie kurz zuvor, nur hörte es sich jetzt so an, als würde ein Elefant durchs Treppenhaus laufen.
Erst am unteren Ende der Treppe verlangsamte Ron seine Schritte, kam näher und zog Harry in eine vorsichtige Umarmung, aus sicherer Entfernung.
„Wie lange bist du schon zurück?“
„Ein paar Tage…“
„Wo warst du die ganze Zeit?“
„Godrics Hollow“.
„In Godrics Hollow?“
Mollys Augen weiteten sich.
Harry nickte.
„Ja“, bestätigte Harry. „Die Arbeiten zum Wiederaufbau sind in vollem Gange.“
„Geht denn das?“, fragte Ginny.
„Es ist ein langer Weg, und es spannt mich Tag und Nacht ein. Aus diesem Grund habe ich es auch heute erst geschafft ... Ist gar nicht so einfach ein paar Stunden frei zu machen.“
„Warum hast du denn nichts gesagt?“, fragte Molly vorwurfsvoll.
Harry legte sich gerade eine Ausrede zu Recht, als Molly erneut das Wort ergriff.
„Bei uns hättest du sicher helfende Hände gefunden“, beschwerte sie sich.
„Ich bin auf die Hilfe von Muggel angewiesen“, antwortete Harry. „Es sind größtenteils Beschädigungen, bei denen man keine Magie anwenden kann.“
Molly nickte verständnisvoll, legte aber einen Mitleidsblick auf.
„Wo sind den die Anderen?“, erkundigte sich Harry.
„Dad und Percy arbeiten. George schaut im Scherzartikelladen nach dem Rechten“, klärte in Ron auf. „Ich bin übrigens ins Geschäft eingestiegen.“
„Und warum lungerst du dann hier rum?“, giftete Ginny aus Angst wichtige Details zu versäumen.
Harry würde in Rons Gegenwart keinen Ton erwähnen…
„Schon mal was von Mittagspause gehört?“, erwiderte Ron schnippisch.
„Ich sehe schon, hier hat sich nicht viel verändert…“
„Ist Hermine auch … zurück?“, fragte Ron vorsichtig.
„Ist sie denn nicht her?“, reagierte Harry mit einer Gegenfrage.
Seine schauspielerische Leistung muss in diesem Moment perfekt gewesen sein, denn sogar Ginny schien schockiert.
„Seid ihr denn nicht zusammen…?“, rief sie unbedacht und erschrak.
Mit einem nervösen Blick in Rons Gesicht, das versteinert wirkte, fügte sie „…zurückgekehrt?“, hinzu.
Harry schüttelte schnell seinen Kopf. Er hoffte, nicht zu schnell.
„Sie hat ihre Eltern gefunden, und dann haben sich unsere Wege getrennt.“
„Ach, Ja?“, war alles was Ron zustande brachte.
„Wir haben seit eurer Abreise nichts mehr gehört, weder von ihr, noch von dir“, warf Molly dazwischen.
„Ich bin ja nun hier“. Nervös versuchte Harry in drei Gesichtern zu lesen.
„Weißt du, ob sie nach Hogwarts zurückkehrt?“, wollte Ginny wissen.
„Davon gehe ich aus“, nickte Harry zögerlich. „Sie hat es zumindest angedeutet.“
„Und du?“, wollte Ron wissen.
Harry schüttelte den Kopf.
„Nein. Am ersten August ist mein erster Arbeitstag im Aurorenbüro.“
„So schnell schon?“, wunderte sich Ginny.
„Kingsleys ausdrücklicher Wunsch. Scheinbar gibt es einen akuten Personalengpass.“
„Allerdings“, sagte Molly mit einem leicht wütenden Unterton. „Arthur ist kaum noch vor Mitternacht daheim. Und das Aurorenbüro muss wohl grunderneuert werden. Viele sind freiwillig ausgeschieden.“
„Was ist mit dir, Ron?“, erkundigte sich Harry.
„Ich kehre definitiv nicht zurück. Warum auch?“, erwiderte Harrys langjähriger Weggefährte. „Ich habe meinen eigenen Laden.“
„Hast du wirklich keinen Hunger, mein Lieber“, hakte Molly nach, und lenkte damit wohl von einem für sie leidigen Thema ab.
„Nein, Mrs. Weasley. Danke.“
„Wo schläfst du eigentlich“, wunderte sich Ron und wirkte äußerst misstrauisch.
„Kingsley hat mir so ein Zelt besorgt, wie wir es auf unserer Jagd hatten“, ein Lacher kam über Harrys Lippen. „Ich habe es im ehemaligen Arbeitszimmer meines Vaters aufgebaut.“
„Tut mir Leid, Alter“, drängelte Ron. „Aber ich muss…“
„Man sieht sich“, rief Harry hinterher, und während Molly ihm hartnäckig hinterlief, und den Hemdkragen zu richten versuchte, blickte Ginny fragend in Harrys Gesicht. „Hat dich meine Nachricht erreicht?“
„Ja, das hat sie“, lächelte Harry. „Dafür wollte ich dir noch danken. Sie hätte keine Sekunde später kommen dürfen.“
Ginny Augen weiteten sich.
„Wir haben Hermines Eltern gefunden“, erklärte Harry. „Es war kein großes Problem. Selbst er“, Harry deutete an die Stelle wo gerade Ron verschwand. „hat das problemlos geschafft.“
„Warum war Hermine dann so in Panik?“
„Das Ganze war ein Fake, Ginny.“
„Ein F - ake?“, wiederholte Ginny fassungslos, verstummte aber, weil ihre Mum zurück ins Haus kam.
„Ich werde euch auch gleich wieder verlassen“, beendete Harry das Schweigen. „Auf mich wartet die Arbeit.“
„Aber du kommst wieder!“
Es war keine Frage, sondern eine Androhung, die Molly Weasley äußerte.
Harry nickte, und Ginny begleitete ihn vor die Tür.
„Du lässt mich hier nicht unwissend zurück, Harry Potter!“
Energisch zerrte sie an Harrys Ärmel.
„Was ist zwischen euch?“
„Nichts“, schüttelte Harry seinen Kopf, und es fiel ihm nicht schwer, da er nicht lügen brauchte.
Eine Lüge hätte Ginny durchschaut, so aber blickte sie Harry verwirrt an.
„Nichts?“, wiederholte sie leise und sehr langsam.
„Ron kam Alleine zurück“, erklärte sie Harry, der den Eindruck hatte, gerade Ginnys Illusionen zerstört zu haben. „Und er hatte eine Stinklaune. Hat sie ihn abserviert?“
Harry zuckte mit der Schulter.
„Komm, Harry. Du weißt doch was“. Ginny schenkte ihm einen Kennerblick.
Doch Harry schüttelte zu ihrer Enttäuschung erneut seinen Kopf.
„Deine Warnung hat mich wirklich im allerletzten Moment erreicht“, wich Harry ihrer Frage aus.
„In welchem letzten Moment?“ Ginny brannte vor Neugier.
„Auf den letzten Metern vor dem Wiedersehen.“
„Was soll das für ein Fake gewesen sein?“, beharrte Ginny. „Komm, Harry. Spann mich nicht auf die Folter.“
„Man hat uns reingelegt.“
„Wer?“, unterbrach Ginny erneut. „Und vor allem Wie…“
„Oder warum“, ergänzte Harry schmunzelnd. „Gewisse Personen wollten Hermine und mich wohl verkuppeln.“
Ginnys Augen traten weit hervor, um nicht zu sagen, sie wären fast herausgefallen.
„Diese Erkenntnis haben wir jedenfalls gewonnen“, setzte Harry fort. „Nachdem man uns die Suche so einfach gemacht hatte. Ihre Eltern waren wohl auch nicht gerade unschuldig.“
„Wer noch?“
„Kingsley. Aber das ist nur eine Vermutung.“
„Und weiter?“
„Hermine war nicht gerade begeistert, über die Vorstellung so hintergangen worden zu sein. Das kannst du dir ja vorstellen. Ihr Eltern hatten einen Denkzettel verdient … den sie auch bekommen haben.“
„Ron“, nickte Ginny. Sie hatte verstanden.
„Ich folgte Hermine unter dem Tarnumhang, bis … plötzlich Ron direkt durch mich hindurch gelaufen wäre.“
„Du hast freiwillig den Weg freigemacht?“, erkannte Ginny folgerichtig.
Harry nickte.
„Ron ist mein Freund, was ich hätte ich tun sollen?“
„Immer noch der edle Ritter, dem das Wohl aller Anderen wichtiger ist, als das Eigene“. Ginny fasste sich an den Kopf, und machte ihm unmissverständlich klar, was sie von der Aktion hielt:
Sie zeigte ihm den Vogel.
„Die restliche Zeit habe ich auf einer einsamen Insel mit Nachdenken verbracht.“
„Dann…“, begann sie langsam, räusperte sich und grinste hämisch. „…dann … bist du also … quasi … wieder auf dem Markt?“
„Quasi?“, wiederholte Harry mit einer Geste, die keine - Ahnung - was - sie - jetzt - will, ausdrückte.
„Dann könnten wir doch wieder“, zwinkert sie ihm zu und stieß ihren Ellenbogen in seine Rippen.
„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre“, erwiderte Harry mit skeptischem Gesichtsausdruck.
Ginny lachte lauthals.
„Du bist unglaublich naiv. Das war ein Scherz, Schatzi…“
„Ein Scherz?“, konterte Harry. „Interessant wäre es gewesen, wenn meine Antwort Ja gewesen wäre.“
„Gut gekontert“, antwortete Ginny und verhielt sich sichtlich nervös. „Was läuft wirklich zwischen euch?“
„Nichts…“
„Komm, Harry“, flachste Ginny. „Ich seh's dir an. Da läuft doch was…“
„Die Neugier frisst dich auf, hab ich Recht?“
„Ich kann deswegen nicht mehr schlafen, kannst du das verantworten?“
„Absolut“, nickte Harry schmunzelnd. „Wenn ich schon nicht mehr schlafen kann, wieso sollte ich dich erlösen? - Frag einfach Hermine….“
„Wenn ich wüsste, wo sie wäre…“
„…Wohlbehütet Zuhause“
„Woher weißt du das nun wieder, wenn ihr angeblich keinen Kontakt habt?“
„Du kannst eine unwahrscheinliche Nervensäge sein“, stöhnte Harry. „Aber gut, um deine Neugier zu befriedigen. Ich habe ihren Dad getroffen. Er war es, der für mich Kontakte zu einer Muggelbaufirma geknüpft hat.“
„Du willst allen Ernstes behaupten, dass ihr seid Australien keinen Kontakt mehr habt, und dass sie dir auch in Godrics Hollow nicht helfend zur Seite steht?“
Ginnys Stirn legte sich in Falten. „Komm Harry, verarschen kann ich mich selbst.“
„Ich befürchte du musst mit Antworten, bis zu deiner Rückkehr nach Hogwarts warten. Du wirst doch zurückkehren?“
Ginny nickte. „Das ist eine lange Zeit…“
„Frag Hermine einfach, wie lange ich warten muss…“
Mit einem Augenzwinkern, und einem Küsschen auf die Wange, winkte Harry ein „Tschüß“ und verschwand unter einem leisen Ploppen.
Nachdenklich starrte Ginny auf den Punkt, wo ihr Freund gerade verschwunden war, und fragte sich, warum er sie wohl gerade sprichwörtlich im Regen stehen ließ…

Ein besonderer Tag, der 31. Juli, nur nicht für die Person, die es eigentlich betraf.
Harry Potters achtzehnter Geburtstag.
Früh an diesem Morgen reiste er zu seinem Patenkind, um irgendwelchen ungebetenen Besuchern aus dem Weg zu gehen.
Teddy durfte mit Andromedas Einverständnis seinen ersten ganzen Tag mit seinem Paten verbringen.
Der kleine Junge mit den Metamorph - Eigenschaften seiner Mum, Tonks, und den Flausen des jungen Remus fühlte sich unter Harrys Fittiche sichtlich wohl. Fast den ganzen Tag führte ihn Harry durch den Londoner Zoo.
Und als Harry den kleinen Jungen am frühen Abend zu Andromeda zurückbrachte, schlief er tief und fest.
Ursprünglich war Harry Glückwünschen aus dem Weg gegangen, war aber dennoch traurig, dass offensichtlich Niemand an ihn gedacht hatte.
Keine Nachricht. Kein Geschenk vor der Tür.
Bei seiner Rückkehr nach Godrics Hollow schwebte er in einer leichten Melancholie.
„Alles Gute zum Geburtstag“, prostete er sich selber zu, und stellte auf dem alten, maroden Küchentisch seiner Eltern eine Bierflasche ab, und wunderte sich über ein Prospekt, an das er sich nicht erinnern konnte, es besorgt zu haben.
Neugierig nahm er das Prospekt in seine Hände.
Küchenzeilen, aufgeschlagen auf Seite dreizehn, und ein dünnes, leicht zu übersehendes Kreuz in der linken unteren Ecke.
Harrys Augen wanderten von der abgebildeten Küchenzeile durch den Raum und wieder zurück. Er kniff die Lippen zusammen und schob in seiner Phantasie die Möbelstücke an die richtige Stelle. Er war überrascht wie perfekt die Abbildung passen würde.
Sowohl von der Art, wie auch von der Farbe. Eiche hell.
Ein Küchenprospekt, ich?, fragte er sich, schüttelte aber den Gedanken schnell wieder ab. Vielleicht hatte Paul, bei seinem letzten Besuch das Prospekt liegenlassen.
Stattdessen überlegte er wieder einmal, ob es ein Fehler war ein solch großes Projekt alleine anzugehen. Molly hatte Recht. Viele Hände hatten einiges bewirkt.
In wenigen Stunden würde sein erster Arbeitstag beginnen, und er hatte keinen einzigen Raum seines Elternhauses bewohnbar machen können.
„Es war kein Fehler“, murmelte er nachdenklich, und gähnte herzhaft. „Dauert's halt ein bisschen länger.“
Harry fielen überraschend schnell die Augen zu, und er befand sich mitten in einen wunderschönen Traum:
Eine Paradiesische Insel.
Ein Schlafplatz in einer einsamen Hütte.
Ein Sturm brach los.
Hermine.
„Happy Birthday“, hauchte sie in sein Ohr.
Gänsehaut lief über seinen Rücken, und wanderte langsam abwärts.
Es kribbelte in den Zehen.
Sein Magen vollführte eine Achterbahnfahrt.
„Happy Birthday, Harry.“
„Wenn du doch nur hier sein könntest…“
„Aber ich bin doch hier“, hauchte eine vertraute Stimme.
Mit einem Ruck schlug Harry die Augen auf.
Leuchtend, braune Augen funkelten ihn freudig an.
Ein herzliches, strahlendes und liebevolles Gesicht.
Unbeschreiblich.
„Happy Birthday“, wiederholte Hermine, und beugte sich nach vorne.
Ihre nach vorne fallenden Haare kitzelten an seiner Stirn und seinen Augen, so dass er sie schließen musste.
Dann spürte er ihre Lippen auf den Seinigen.
Ein Feuer, das brennend heiß loderte.
Aber, wie so oft in seinen Träumen erlosch das Feuer…
Spätestens, als Harry aufgewacht war.
Fünf Uhr am frühen Morgen.
Der erste August. Harrys erster Arbeitstag.
Für Harry Potter hat mit diesem Tag einen neuer Lebensabschnitt begonnen.
Die Einführung in das Amt als Leiter der Aurorenabteilung im Ministerium für Zauberei geschah ohne großes Aufsehen.
Keine Presse. Keine nervigen Ansprachen, oder Reden.
Man hatte eigens für Harry das Büro des Abteilungsleiters neu eingerichtet, dabei aber etliche Stapel Papiere vergessen.
„Die wurden nicht vergessen“, lachte Kingsley. „Das sind Dokumente, die du teilweise unterschreiben, aber vor allem, lesen musst.“
Harrys Augen wurden immer größer.
„Schreibkram?“, nuschelte er unverständlich.
„Eher ein langsames Eingewöhnen“, grinste Kingsley.
Immerhin gelang es Harry in den ersten Tagen einem geregelten Tagesablauf nachzugehen.
Er wurde langsam mit seinen Aufgaben und Pflichten vertraut gemacht.
Der scheidende Leiter der Abteilung Gawain Robards machte Harry mit allem Wissenswerten vertraut:
Eine Führung durch die einzelnen Abteilungen. Dienstpläne erstellen. Vorstellung bei den letzten verbliebenen Auroren.
Harry staunte nicht schlecht.
Nur eine Handvoll Auroren war übrig geblieben.
„Es wird deine Aufgabe sein, neue Auroren auszuwählen“, erklärte Robards.
Das Tempo, das er an den Tag legte, bestätigte Harrys ersten Eindruck:
Dieser Mann will sich so schnell, wie möglich zur Ruhe setzen.
Der erste September rückte näher, und trotz der weniger werdenden Freizeit, stellte Harry überrascht fest, dass in Godrics Hollow endlich Fortschritte zu erkennen waren.
Innen wie Außen.
Die, von Paul empfohlene Baufirma hatte zumindest das Dach abgedichtet und neu eingedeckt, die teilweise zerstörten Außenwände ausgebessert, und mit Verputz und Malerarbeiten begonnen.
Im Inneren des Gebäudes standen Harry, dank Eigeninitiative das Badezimmer und das ehemalige Schlafzimmer seiner Eltern zur Verfügung.
Es fehlten nur noch die Ideen für die Inneneinrichtung.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung