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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Paradies oder Hölle? I.

von rodriquez

Vernon Islands

„Bis zum Zentrum ist es zu weit“, erklärte Hermines Dad. „Wir nehmen besser den Bus.“
Ron atmete erleichtert auf. Zu Fuß bei der Hitze, kein leichtes Unterfangen, wenn man an die Qualen im feinen Sand zurückdachte.
Hermine konnte sich den plötzlichen Sinneswandel ihrer Eltern nicht erklären, und glaubte sie würden einen weiteren Plan verfolgen. Doch, wie sollte der aussehen, bei einem gemeinsamen Nachmittag?
Noch kurz zuvor, wunderte sie sich über ein nervöses Verhalten ihres Vaters, während Ron genüsslich dinierte, und er ihrem Freund immer wieder einen leeren Teller auffüllen musste.
Immer wieder blickte Paul Granger auf seine Casio Armbanduhr.
Nach einer knapp halbstündigen Fahrt in einem öffentlichen, vollbesetzten und unklimatisierten Verkehrsmittel, forderte Paul sie plötzlich auf auszusteigen.
„So, hier müsst ihr aussteigen.“
„Was ist mit dir?“, wunderte sich Hermine. „Steigst du nicht mit aus? Ich dachte wir verbringen den Nachmittag gemeinsam?“
„Ich fahre zwei Stationen weiter“, lächelte ihr Vater nervös. „Wir treffen uns später im Hotel.“
„Dad?“, hakte Hermine leicht genervt nach. Sie spürte eine gewisse innere Unruhe, und das Gesicht ihres Vaters trug nicht gerade dazu bei, dass dieses Gefühl sich besserte.
Er führt irgendwas im Schilde, und Hermine wurde das Gefühl nicht los, dass eine weitere Verschwörung im Gange war.
Da sie sich aber nicht erklären konnte, um was es dabei gehen könnte, verdrängte sie vorübergehend den Gedanken, und spätestens beim Anblick unzähliger Marktzelte, wurden sie völlig hinten angestellt.
Die Frauen tingelten Arm in Arm über einen riesigen Markt, kauften einige günstige Textilien, während Ron gelangweilt hinterher schlenderte, und dabei immer wieder seinen Unmut an etlichen Kieselsteinen ausließ.
Hermine schenkte ihm nicht die Aufmerksamkeit, die er sich erhoffte, weil sie voll und ganz einem Shoppingrausch verfallen war.
Scheinbar war Ron nicht der Einzige Leidgeplagte. An den unzähligen Textilständen tummelten sich fast nur Frauen, während die Männer mehr oder minder gelangweilt, die wenigen Marktstände mit Sportbekleidung oder Uhrenimitaten bewunderten.
Da Ron aber kein Geld in der Tasche hatte, blieb ihm nur brav dem entzückenden Oberkörper seiner Freundin hinterher zu starren, an dem sich im Minutentakt das Outfit änderte.
Hermine und ihre Mum waren in ihrem Element.
Kaum ein Stand blieb verschont. Überall gab es soviel zu sehen.
Und jeder Marktstand schien andere Klamotten zu haben, wobei für Ron alle gleich aussahen.
Ziemlich gelangweilt uns missmutig sehnte er das Ende des Nachmittages herbei, und immer wenn er glaubte das Ende erreicht zu haben, fand Hermine einen neuen reizvollen Seitengang.
„Da waren wir doch schon“, rief er Hermine hinterher. Sie schien gar nicht zu hören.
Und Ron suchte vergeblich nach dem Ausgang aus einem Labyrinth.
Fast zwei Stunden waren vergangen, als sie scheinbar wirklich den Ausgang des Irrgartens zu erreichen schienen.
Rons Lippen fühlten sich trocken und spröde an. Er triefte an allen Stellen seines Körpers vor Schweiß. Sein Gesicht glühendrot vor Missmut und der unerträglichen Schwüle.
„Bevor wir ins Hotel zurückkehren muss ich erst noch den Rückflug buchen“, sagte Susan beiläufig. „Wirst du mit uns zurückfliegen, Schatz?“
„Du könntest auch mit mir mit dem Portschlüssel…“, erwähnte Ron hoffnungsvoll.
Doch Hermine schüttelte ihren Kopf.
„Ich werde mit meinen Eltern reisen“, erwiderte sie und zerstörte seine Hoffnungen. „Ich bin für all das verantwortlich, und ich möchte dabei sein, wenn sie nach Hause zurückkehren.“
„Du könnest am Flughafen sein, wenn…“
„Nein, Ron, das wäre nicht das Gleiche.“

Bei der Rückkehr ins Hotel wurden sie bereits freudestrahlend von Paul, im Foyer des Hotels erwartet.
Er hatte es sich auf einem Barhocker an der Lobbybar bequem macht und schlürfte genüsslich an einem scheinbar sehr erfrischenden Glas Fosters.
Und Scheinbar war es nicht sein Erstes.
Einige feuchte Ränder vor ihm auf dem Tresen zeugten von einer durchaus angenehmen Wartezeit.
Das aktuelle Glas war noch gefüllt und zeigte eine imposante Schaumkrone, und einer beschlagenen Glaskörper.
„Ahhh“, zischte er genüsslich nach einem kräftigen Schluck, bevor die Drei näher kamen. Seine Augen waren leicht glasig, seine Nase zeigte ein leichtes ich - bin - angeheitert Rot, und seine Lippen verklebt von der Schaumkrone.
Nun war es seine Frau, die einen missbilligenden Blick an den Tag legte, unter dem sich Paul mit einem unschuldigen: „Was? - Wir haben All Inclusive“, verteidigte.
Um die Wogen zu glätten reckte er drei Finger in die Luft, und der Kellner schob drei frische Gläser hinterher.
Eine Wohltat, nach einer anstrengenden Shoppingtour in der schwülheißen Luft, wie Hermine neidvoll anerkennen musste, und leerte das Glas Bier in einem Zug.
Ihre Mutter rieb sich verwundert die Augen, Ron verschluckte sich am ersten Schluck, nur ihr Dad lächelte hämisch, als seine Tochter das leere Glas kräftig auf die Theke abstellte, und den kompletten Vorgang mit einem herzhaften rülpsähnlichen Geräusch beendete.
„Wie ich sehe hattet ihr einen erfolgreichen Nachmittag“, lächelte Paul beim Anblick unzähliger Einkaufstüten. „Ein Glück blieb ich davon verschont.“
„Du bist unmöglich Paul“, kritisierte seine Frau. „Es war wunderschön mit unserer Tochter wieder etwas zu unternehmen.“
„Ronald sieht aber nicht gerade glücklich aus“, schmunzelte Paul, und Hermine ging ein Licht auf.
Das war es also. Ron sollte madig gemacht werden…
„Es hat ihn Niemand gezwungen“, reagierte Hermine überrascht, und stellte noch überraschter fest, dass sie außer dem kurzen Heimfluggeplänkel kaum Notiz von ihrem Freund genommen hatte.
„Ich bin hundemüde“, gähnte Ron.
„Ist anstrengend mit Weibern auf Tour zu gehen“, lästerte Paul.
„Eigentlich bin ich auch müde“, bemerkte Hermine.
Auffordernd hielt Paul seiner Tochter den Zimmerschlüssel unter die Nase.
Hermine lehnte mit winkenden Händen ab, und erklärte dabei: „Ich werde erst Ron zu seiner Unterkunft begleiten.“
Der Gesichtsausdruck seiner Tochter brachte Paul dazu, einen Kommentar zu unterdrücken.
„Keine Sorge, ich komme zurück“, versuchte ihr Gesicht zu erklären.
Mit einem Nicken brachte sie Ron dazu, sein Glas zu leeren, und ihr zu folgen.
Unmittelbar nach dem sie das Hotel ihrer Eltern hinter sich gelassen hatten, tastete Ron nach ihrer Hand, und hielt sie fest umschlungen.
Hermine buchte und bezahlte das Zimmer, nahm den Schlüssel entgegen und brachte Ron bis zur Tür.
Erwartungsvoll blickte er sie an, nachdem er die Zimmertür einen kleinen Spalt weit aufgestoßen hatte.
„Bleib bei mir“, bettelte er mit herzerweichender Stimme und einem treudoofen Blick.
„Ich glaube, das wäre keine gute Idee“, erwiderte Hermine mit einem ähnlichen, mitleidsvollen Blick.
„Warum nicht?“, versuchte Ron die Hoffnung aufrecht zu halten. „Wir sind doch ein Paar?“
„Hast du mir nicht zugehört?“
„Wir gehören zusammen.“
„Ron“, erwiderte Hermine. „Ich habe dir versucht zu erklären, dass ich in einem Gefühlschaos stecke, und ich mir erst über ein paar Dinge klar werden muss.“
Ron atmete tief durch. „Ich kann dir doch zeigen, wie sehr ich dich liebe.“
„Du hast mir nicht zugehört, Ron“, schüttelte Hermine ihren Kopf.
„Alles wird gut, wenn du nur bei mir bleibst.“
„Gute Nacht, Ron“
Sie war bereits dabei sich abzuwenden, als sie einen kräftigen Griff um ihren Arm verspürte. Ron hatte fest zugepackt, und sie zu sich heran gezogen.
Der überraschende Griff schleuderte sie zurück, direkt in Rons Arme.
Und ging volles Risiko.
Ganz eng presste er seinen Körper gegen den Ihrigen, hielt sie eng umschlungen, und presste schließlich seine Lippen auf ihren geschlossenen Mund.
Und er blieb geschlossen, egal, was er auch versuchte. Sie konnte spüren, wie er seinen Mund öffnete, seine Zunge versuchte eine Lücke durch ihren Mund und ihre Zähne zu finden.
Hermine empfand nichts, außer Ablehnung, und befreite sich, indem sie es schaffte ihren Kopf seitlich abzuwenden.
„Gute Nacht, Ron“, wiederholte sie und lief los.
Ihre Eltern erwarteten ihre Rückkehr in der Position, in der sie sie verlassen hatte:
Mit einem Bier an der Hotelbar.
Ihre Mum schloss sie sofort in die Arme, und Hermine wollte ihre Tränen nicht verstecken. „Er hat versucht dich umzustimmen?“, flüsterte Susan besorgt.
„Du hast die ganze Zeit Bescheid gewusst?“
„Ich habe Augen im Kopf“, versuchte Susan zu lächeln. „Und ich bin deine Mutter.“
Hermine versteckte ihren Kopf in der Schulter ihrer Mum.
„Er wollte, dass du heute Nacht bei ihm bleibst?“
Hermine schniefte zur Antwort.
„Du bringst es nicht übers Herz, dich von ihm zu trennen“, erkannte Susan folgerichtig.
„Ich hatte gehofft, dass er es versteht.“
„Und dir die Zeit zum Nachdenken gibt?“
„Da hätte ich die ideale Lösung“, mischte sich Paul ein.
Seine Tochter blickte fragend, aber neugierig ihrem Dad in die Augen.
Dieser wühlte in seiner Hosentasche und hielt seiner Tochter ein noch nicht identifizierbares Etwas unter die Nase.
„Was ist das?“, wunderte sich Hermine.
„Ein Schlüssel.“
„Das sehe ich“, erwiderte Hermine. „Wofür soll der gut sein?“
„Den Schlüssel hat mir mein Studienfreund überlassen. Er passt zu einer kleinen Blockhütte auf einer einsamen Insel, den Vernon Islands.“
„Vernon Island?“
„Wir haben heute Mittag nicht nur über alte Zeiten philosophiert“, erklärte Paul ausholend. „Sondern haben auch über unsere Familien gesprochen, und na ja…“
„Du hast ihm dein Herz über seine unglückliche Tochter ausgeschüttet“, half ihm Hermine auf die Sprünge, und machte eine ungeduldige Handbewegung, er möge auf den Punkt kommen.
„Er besitzt ein kleines Wochenendhaus, in das er sich gerne zurückzieht, auf einer dieser Inseln. Du musst wissen, die kleine Inselgruppe ist nur etwa eine Bootstunde von hier entfernt.“
Hermines Augen weiteten sich.
Was ihr Dad vorschlug klang sehr reizvoll, doch sie hegte Zweifel:
Sie hatte keine Ahnung wo sich Harry aufhielt, und ohne dieses Wissen würde sei keine Ruhe finden.
Vielleicht wäre er noch in der Nähe, und würde nur auf einen günstigen Moment warten, um sie ungesehen zu treffen.
Und dann ist da noch Ron, der in einem Motel auf sie wartet, und sie sicher abhalten würde, wenn er etwas von diesem Vorhaben mitbekäme.
„Dein Dad hat mir gerade von der Idee erzählt, und ich finde sie großartig“, mischte sich Susan ein. „Die Inseln sind eigentlich unbewohnt. Es gibt nur wenige dieser sogenannten Wochenendhütten. Du würdest also kaum einem Menschen begegnen. Könntest in aller Ruhe tun und lassen was du willst. Ein Buch lesen, einfach nur am Strand liegen…“
„Ideal zum abschalten und Nachdenken“, ergänzte Paul.
Zumindest ihre Eltern schienen von der Idee restlos begeistert, und betrieben kräftige Überzeugungskraft.
„Himmlische Ruhe. Abschalten. Nachdenken, oder einfach gar nichts denken…“
„Wann und wie soll ich dahin kommen.“
„Mikes Tochter, sie ist etwa in deinem Alter, würde dich morgen früh mit einem Schnellboot dahin bringen. Es liegt wenige Gehminuten von hier entfernt, im Yachthafen.“
„Ich … ich möchte aber keine Umstände…“, stammelte Hermine aufgeregt. „Außerdem … Ron … er … wie…?“
„Mikes Tochter würde es gerne tun. Und Ron?“, Paul zuckte ein Egal mit seiner Schulter. „Du solltest nur früh genug aufbrechen. Den Rest überlässt du uns. Wir kommen schon klar mit ihm.“
„Das glaube ich aufs Wort“, keuchte Hermine. „Wisst ihr, dass ihr eine ganz hintertriebene Gesellschaft seid?“
„Sag doch nicht so was“, antwortete Paul mit Schmollmund. „Das tut mir doch weh…“
„Wie wollt ihr es Ron erklären?“
„Mit der Wahrheit?“, antwortete ihr Vater, als wäre es, die selbstverständlichste Sache der Welt. „Dass du kurzfristig die Chance auf einen Bootsausflug bekommen hast, und die Zeit zum Abzuschalten nutzen willst, und wir nicht wissen, wann du zurückkommst.“
„Das wird ihn nicht überzeugen…“
„Willst du, oder willst du nicht?“, beharrte Paul genervt. „Wenn du erst einmal weg bist, muss er sich damit abfinden, oder er hat Pech gehabt.“
Hermines Herz schlug vor Aufregung an ihrem Hals.
„Natürlich will ich“, antwortete sie direkt. „Es kommt nur sehr überraschend. Und es ist fast schon zu schön, um wahr zu sein“.
Paul lächelte zufrieden, und Susan nickte ihrer Tochter aufmunternd zu.
„Du wirst genügend Zeit zum Nachdenken haben, und deine Gefühle zumindest ein klein wenig sortiert bekommen, glaub mir, Schatz.“
„Wie lange kann ich dort bleiben, und wie komme ich wieder zurück?“
„Lass dir Zeit“, beruhigte sie Susan. „Unser Flug geht erst in fünf Tagen.“
„Mikes Tochter könnte dich jederzeit abholen. Frag sie einfach. Sie wird dir einiges über die Insel erzählen“, übernahm wieder Paul.
„Und Harry?“
„Was soll mit ihm sein?“
„Ich habe keine Ruhe, ohne zu wissen, wo er ist.“
„Wenn er sich meldet, oder wir etwas erfahren, werden wir dir Bescheid geben.“
„Wie wollt ihr das anstellen?“
„Ach, Schatz. Mach doch nicht aus jeder Mücke einen Elefanten. In spätestens drei tagen bist du doch wieder zurück“, keuchte Susan mit einem leicht genervten Akzent.
Hermine schmunzelte.
„Ihr müsst mich nicht überzeugen. So, wie ich euch kenne, habt ihr sowieso längst alles geregelt.“
„Ich werde dich morgen früh an den Pier bringen“, erwiderte Paul das Schmunzeln seiner Tochter.
„Dann sollte ich jetzt wohl zu Bett gehen“.
Das Gefühl ein paar Stunden in aller Ruhe zu verbringen bescherten Hermine einen seligen Schlaf.
Völlig verschlafen und überrascht öffnete Hermine ihre Augen, als sie sanft von ihrem Vater geweckt wurde.
Sie starrte auf ein Fenster über ihrem Zustellbett und wunderte sich, den Himmel noch im Dämmerungszustand vorzufinden.
„Reif für die Insel?“, lächelte Paul.
„Absolut“, antwortete Hermine. „Wie spät ist es?“
„Gleich sechs Uhr. In einer halben Stunde kannst du noch etwas frühstücken, dann können wir gemütlich auf den Weg machen.“
Am Pier des Yachthafens wurden sie freudestrahlend von einem Mädchen mit mittellangen, leicht rötlichen Haaren erwartet.
Hermine hätte sie höchstens auf Fünfzehn geschätzt, keinesfalls Gleichaltrig.
Alles an diesem Mädchen wirkte so einfach, leichtfüßig, fröhlich.
Sofort umarmte sie Hermine, wie eine alte Freundin.
„Also dann, mein Schatz“, sagte Paul unter einer Abschiedsumarmung. „Genieß deine Zeit, und versprich mir alle Sorgen über Bord zu werfen.“
„Vernon Island hat sein eigenes unbekümmertes Flair“, lächelte das junge Mädchen. „Ich bin übrigens Trish. Eigentlich heiße ich ja, Patricia, aber alle, die mich kennen, nennen mich nur Trish“, plapperte sie munter los, als wären sie alte Freundinnen. „Du wirst die Unbekümmertheit spätestens bemerken, wenn du die Insel das erste Mal siehst“.
Bevor Hermine jedoch an Bord ging, blickte sie sich nervös um.
Kein Harry, und vor allem, kein Ron.
Erleichtert nahm sie an der Reling Platz.
„Gut festhalten“, rief Trish. „Wenn du noch nie mit so einem Boote unterwegs warst, musst du dich erst daran gewöhnen. Beim Start kann es dir die Luft zum Atmen nehmen.“
Ängstlich klammerte sich Hermine am Alugeländer fest und Trish begann lauthals aber herzlich zu lachen.
Das Mädchen hatte nicht geflunkert.
Der Start wurde zu einem wahren Horrortrip. Der Antrieb drückte Hermines Rücken, trotz sitzender Position kräftig gegen die Reling.
Ihre Hände krallten sich um das Geländer bis die Ballen weiß vor Anstrengung wurden.
Der Fahrtwind peitschte in ihr Gesicht, und wirbelte eine salzige Feuchte über ihren Körper. Doch genau, wie Trish vorhergesagt hatte, beruhigte sich ihr Puls nach knapp zehn Minuten.
Hermine löste zunächst vorsichtig ihre Hände, und traute sich sogar aufzustehen.
Langsam, setzte sie einen Schritt vor den Anderen, bis sie mit drei dieser Schritte, das Steuerrad erreichte, womit Trish das Boot sicher über die offene See steuerte.
„Das ist ein Sportboot mit einem Innenbordmotor“, schrie Trish. Sie war dennoch kaum zu verstehen. „Wir kommen mit einer Geschwindigkeit von fast 200 Meilen voran“.
Hermine kam noch einen Schritt näher.
„Wie lange…“, versuchte Hermine zu antworten, doch der Fahrtwind verschluckte ihre Worte.
Sie ging den nächsten Schritt auf das Mädchen zu, bis sie schließlich direkt neben ihr stand. „Willst du auch mal?“, fragte Trish und entfernte ihre Hände vom Steuerrad.
„Nein, nein, lass mal“, schrie Hermine voller Angst.
Sicherheitshalber drückte sie die Hände des Mädchens zurück ans Steuer.
„Wir wollen doch heute noch ankommen. Und wie ich mich kenne, kommen wir am anderen Ende der Welt an.“
„Das wäre dann England“, stellte Trish fest. „Ich würde gerne das Land meiner Vorfahren kennenlernen.“
„Du bist Britin?“
Trish nickte, ging aber nicht weiter drauf ein.
„Wir kommen gut voran“, sagte sie stattdessen. „Die See ist ruhig und friedlich und wir haben Rückenwind. Wir werden weniger als eine Stunde benötigen.“
„Es stört euch nicht, wenn ich…“, wollte sich Hermine vergewissern.
„Mach dir deswegen keine Sorgen“, rief Trish aufmunternd. „Wir sind nur noch selten auf der Insel. Vielleicht kannst du als Gegenleistung ein wenig aufräumen?“
„Kein Problem“, antwortete Hermine erleichtert. „Warum seid ihr nur noch selten dort, wenn es doch so wunderschön sein soll?“
„Mike … Mein Dad“, fügte sie korrigierend hinzu, „hat alle Hände voll zu tun … Und ich? Nun ja. Disco, Party, Jungs … andere Interessen eben.“
Ein genießerisches Lächeln zierte ihr kindliches Gesicht. „Sie mir nicht böse. Aber du siehst wirklich aus, als könntest du etwas Erholung gebrauchen…“
„Danke für das Kompliment“, lächelte Hermine zurück, und erfreute sich an einem offenherzigen Mädchen.
„Darf ich raten?“, bohrte Trish weiter. „Probleme mit einem oder mehreren Jungs?“
„Sieht man mir das wirklich an?“
„Du siehst aus, als wüsstest du nicht, was oder eher, wen du willst“, antwortete Trish. „Glaub mir, die Insel ist genau der Ort, um die richtige Entscheidung zu finden.“
„Das wäre zu schön“, murmelte Hermine traurig.
„Schau“, rief Trish. „Da hinten am Horizont kann man sie schon erkennen. Es sind eigentlich vier Inseln musst du wissen. Im Vordergrund South West, die einzige, die man gefahrlos betreten kann, dahinter die Größte, die Hauptinsel. Sie besteht hauptsächlich aus Wald, und ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Die Insel im Osten sollte man meiden. Dort gibt es unzählige Krokodile. Dort länger als eine halbe Stunde zu überleben wäre reine Glücksache.“
„Klingt interessant“, schmunzelte Hermine. „Vielleicht sollte ich direkt diese Insel auswählen...“
„So schlimm?“, hinterfragte das quirlige Mädchen. „Möchtest du mir deine Geschichte erzählen? Vielleicht könnte ich dir mit einem Rat zur Seite stehen?“
„Sieben Jahre in wenigen Minuten?“, ungläubig verzog Hermine ihr Gesicht.
„Konzentrier dich auf das Wesentliche“, sagte Trish neugierig. „Komm, erzähl mir von deinen Jungs...“
„Warum eigentlich nicht?“
Hermine spürte ein gewisses Vertrauen im Wesen ihrer Begleiterin.
Es gab nur ein Problem…
Wie sollte sie einer Unbedarften eine Geschichte aus der magischen Welt nahebringen?
Hermine zögerte.
„Befrei dich von deinen Zwängen“, versuchte Trish, sie aufzumuntern, „fang jetzt damit an, und du wirst es auf der Insel einfacher, und mehr Zeit für andere Dinge haben.“
„Ich kenne meine Jungs schon seit vielen Jahren“, begann Hermine. „Wir sind sozusagen beste Freunde. Man nannte uns das goldene Trio.“
„Das erschwert natürlich meine Bemühungen immens“, erkannte Trish folgerichtig. „Gute Freunde sind wie Geschwister.“
Hermine nickte zustimmend.
„Ohne zu übertreiben, möchte ich behaupten, wir haben außergewöhnliche Fähigkeiten, was uns erlaubte eine außergewöhnliche Schule zu besuchen. Eine Art Internat. Auf unserer allerersten Fahrt zu dieser Schule habe ich die Beiden kennen und lieben gelernt“.
Trish steuerte das Boot, trotz der rasanten Geschwindigkeit sicher über die leichten Wellen, und schien aufmerksam und interessiert zuzuhören.
„Naja, natürlich nicht gleich. Du musst wissen, ich kann ganz schön nervend sein, zumindest für kleine Jungs. Ich bin ohne zu übertreiben schlau, wissbegierig, und genau das habe ich versucht die Jungs zu vermitteln, und oft habe sie belehrt. Nicht immer mit Erfolg. Der Eine, nennen wir ihn Blacky, wegen seinen schwarzen, stets unordentlichen Haaren, trug eine armselige Nickelbrille, sah unterernährt und sehr traurig aus. Mein erster Gedanken war: Er hatte wohl kein besonders gutes Zuhause. Trotzdem hat es mich sofort zu ihm hingezogen. Und das Vertrauen hat er mir zurückgegeben, indem er mich von Beginn an so akzeptierte, wie ich nun mal war. Bei dem Anderen war das schwieriger. Red oder Rot. Seine Haare feuerrot, sein Aussehen schmutzig, ärmlich. Und er schien nicht gerade der Intelligenteste zu sein. Bis ich von ihm einigermaßen akzeptiert wurde vergingen Jahre. Ich glaube fast, er hat erst im letzten Jahr so richtig bemerkt, dass ich anders bin, als die anderen Jungs.“
Trish lachte lauthals.
„Für mich klingt das, als wäre Red dein aktueller Nochpartner...“
„Ist das so offensichtlich?“, wunderte sich Hermine.
„Es ist die Art, wie du von den Beiden sprichst.“
„Blacky war für mich schon immer mehr als nur ein Freund. Uns verbinden so viele Dinge. Unzählige Gespräche. Absolutes Vertrauen und etwas, das ich bis vor kurzem noch nicht gekannt habe...“, Hermine riskierte einen nervösen Blick zu ihrer Zuhörerin, doch Trish schwieg. „Du hast es richtig erkannt. Red und ich sind ein Paar. Zumindest glaubte ich das, bis vor meiner Abreise nach Australien. Blacky hatte sich in Red's Schwester verliebt. Wir hatten eine gefährliche Mission, auf die wir Drei uns begeben hatten. Die Zuneigungen zu Red begann in dieser Zeit aufzublühen. Wir waren lange Zeit auf engstem Raum zusammen. Es gab Spannungen, zwischen uns Allen, besonders Eifersüchteleien. Das unrühmliche Ende war, dass Red uns verlassen hat. Aber er kam wieder zurück, und wir wurden ein Paar. Das ist erst wenige Wochen her.“
„Lass mich raten: Du hattest dich für Black entschieden und bist an seiner Seite geblieben.“
„Ich habe mich für Red entschieden“, korrigierte Hermine. „Und bin trotzdem bei Harry geblieben, weil er derjenige war, für den es um Leben oder Tod ging.“
„Red kam Weihnachten zurück. Und wir brachten unsere Mission zu einem erfolgreichen Ende, in dessen Folge, Red und ich endgültig ein Paar wurden. Blacky war es aber, der mich hierher begleitete, um mir zu helfen meine Eltern nach fast einem Jahr wiederzufinden. Sie galten als verschollen“
„Deine Geschichte klingt irgendwie unverständlich, aber darauf möchte ich auch gar nicht eingehen. Ich verstehe es jedenfalls so, dass ihr eine wichtige Aufgabe hattet. Blacky, darin die Hauptfigur war, du die helfende, intelligente Hand, und Red, der Nebendarsteller, der im Schatten von Blacky verkümmert. Diese Zusammenstellung klingt nicht gut, besonders wenn man die Erkenntnis dessen gewinnt. Und sie passt ganz und gar nicht zu einem so intelligenten Mädchen, wie du dich selbst bezeichnest. In Wirklichkeit wird diese Eigenschaft noch viel größer sein. Aber das ist noch nicht Alles?“
„Wir haben uns geküsst. Blacky und ich...“
„Und es war das, was du bis vor kurzem noch nicht gekannt hast“, nickte Trish. „Etwas Unglaubliches. Ein wunderschönes Erlebnis der besonderen Art?“
„Ich habe es geschehen lassen und danach ein schlechtes Gewissen bekommen und Blacky zurückgewiesen. Ich sagte ihm, dass ich erst meine Gefühle sortieren, und mit Red sprechen muss. Dieser Moment kam schneller als ich den Gedanken zu Ende bringen konnte. Er war mir schließlich doch nachgereist, in dessen Folge, Blacky verschwand, ohne dass ich noch einmal mit ihm reden konnte“
„Was hättest du ihm denn gesagt, wenn er nicht verschwunden wäre?“
„Über das möchte ich auf der Insel nachdenken.“
„So wie ich das sehe, gibt es nur drei Worte, die du ihm jetzt sagen musst.“
Hermine zögerte und starrte zu der immer näher kommenden Inselgruppe.
„Über was willst du nachdenken?“, hakte Trish nach. „Du hast Entscheidung längst gefällt. Du lässt sie nur nicht frei.“
„Wenn das so einfach wäre“, murmelte Hermine.
Palmen greifbar nahe.
Hermine stockte der Atem.
„Atemberaubend“, murmelte sie beeindruckt. „Das ist wirklich ein Traum.“
Vor ihren Augen entstand ein unglaubliches Bild, als wäre es ein Gemälde.
Kristallklares, türkis schimmerndes Wasser. Unzählige, schattenspendende Palmen, bei denen man nur leicht zu husten brauchte, um Kokosnüsse aufzufangen. Strahlendweißer Sand. Dahinter vollendete ein tropisch wirkender Urwald das Bild vieler Phantasien.
Trish steuerte einen kleinen Holzsteg an und ließ das Boot langsam seitwärts anlegen.
Sie sprang heraus und bat Hermine ihr ein Seil zuzuwerfen.
„Am anderen Ende der Insel gibt es einen öffentlichen Strand, der von Pauschaltouristen auf der Suche nach einem Traumstrand aufgesucht wird, aber keine Sorge, mit denen kommst du nur in Berührung, wenn du Gesellschaft suchst“, erklärte Trish. „Unsere Bucht ist einsam, und jenseits von Gut und Böse. Ein richtiges Paradies, wie Mike, mein Dad immer wieder betont. Was ich dir aber eigentlich erklären will: An diesem öffentlichen Bereich gibt es ein kleines Café, wo man allerlei Getränke, oder kleine Snacks bekommen kann. Dort gibt es auch das einzige Telefon, das du benutzen kannst, sollte ich dich früher abholen, als vorgesehen. Hier ist meine Nummer…“
Trish reichte Hermine eine kleine Notiz mit einer handschriftlich aufgeschriebenen Nummer. „Jederzeit“, fügte sie hinzu.
„Du musst mich nicht abholen“, versuchte Hermine klar zu machen. „Ich habe andere Möglichkeiten hier wegzukommen...“
„Die, du gleich wieder vergessen kannst“.
Trish gab Hermine einen Kennerblick, und Hermine fragte sich, wie sie ein Disapparieren einem Unwissenden plausibel machen könnte.
Doch noch während ihren Überlegungen erwischte sie Trish erneut auf dem falschen Fuß. „Du kannst das in deinem wichtigsten Buch nachlesen.“
Hermine wirkte verblüfft, und das Grinsen des Mädchens wurde breiter. „Geschichte der Zauberei. Seite dreihundertfünfundachtzig.“
Hermine war nicht in der Lage etwas zu erwidern.
Im Gegenteil, das intelligente Mädchen war geschockt.
„Die Insel hat eine magische Vergangenheit“, erklärte Trish, offenbar hatte sie ein Einsehen. „Und sie wurde vom australischen Zaubereiministerium zur Zauberfreien Zone erklärt. Die Gründe kannst du auf der von mir genannten Seite nachlesen. Du kannst nicht einmal ein simples Lumos flüstern. Oder denkst du ich würde ein Boot hierher benutzen?“
Trish stellte sich ins Seitenprofil, hob ihre Hüfte leicht an, so dass Hermine ein Zauberstab ins Auge stach, befestigt an einem Halfter unter der Bluse eines erstaunlichen Mädchens.
„Okay, du hast mich überzeugt“, zollte Hermine Respekt. „Und wann bedeutet: vorgesehen?“
„Wenn du dich nicht vorher per Telefon meldest, werde ich dich in achtundvierzig Stunden wieder abholen“.
Aufmerksam sah sich die junge Hexe um, blickte kurz zur Hütte, und schien anschließend die Umgebung im Auge zu behalten.
„Ist irgendwas?“, wunderte sich Hermine und versuchte ihren Blicken zu folgen.
Trish verneinte. „Ich schau nur nach dem Rechten, da ich selbst nur noch selten hier bin.“
„Eigentlich eine Schande“, erwiderte Hermine. „Es gleicht wirklich dem Paradies.“
„Übrigens …“, Trish berührte Hermines Hand und hielt sie fest. „…Hermine? Harry ist die richtige Entscheidung.“
„Harry?“
Hermine konnte an diesem Mädchen nichts mehr verwundern.
„Keine Kunst“, antwortete Trish lachend. „Er war der Einzige, dessen Name du genannt hast.“
Trish winkte Hermine noch einmal zu und hatte es plötzlich eilig wegzukommen.
Hermine begab sich auf einen schmalen, mit wenigen Schritten überwindbaren Pfad, der zu einer Blockhütte führte.
Nicht besonders groß, aber ausreichend für gelegentliche ruhige Augenblicke, dachte Hermine.
Sie änderte ihre Meinung in vollkommen ausreichend, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
Zu ihrer Überraschung war sie nicht verschlossen.
Der Raum, der sich vor ihren Augen auftat erinnerte sie an Magie.
Der Grundriss von etwa fünf mal fünf Meter erschien von außen klein, bot innen aber genügend Platz für eine Schlafecke, eine kleine Küche und einen runden Esstisch mit zwei Stühlen. Gemütlich und wohnlich.
Hermine platzierte ihre mitgenommene Tasche auf einem der beiden Stühle und überlegte was sie mit dem angebrochenen Tag anfangen könnte.
Sie war Allein.
Eine himmlische, ungewohnte Ruhe.
Geschichte der Zauberei. Seite dreihundertfünfundachtzig
Die Neugier trieb Hermine dazu, als Allererstes ihr Buch hervorzuholen, um überrascht festzustellen, dass Trish die Wahrheit gesprochen hatte.
Sogar eine Zeichnung der Vernon Islands war darin erfasst.
Sie entledigte sich ihrer Kleidung, legte sie sorgfältig zusammen, und deponierte sie auf dem Bett. Es wirkte unordentlich und wurde scheinbar in Eile gemacht.
Das Kissen unaufgeschüttelt, das Laken leicht knittrig, und eine dünne Decke nur provisorisch und äußert unfachmännisch zusammengelegt.
Hermine schlüpfte in einen neuen Bikini, den sie auf dem Markt von Darwin-Stadt erstanden hatte, schnappte sich ein Handtuch und wurde nun doch von der ungewohnten Stille erschreckt.
Das Knacken eines Astes durchbrach die Stille, wie ein Schrei in der Dunkelheit.
Hermines Gesicht schnellte alarmbereit herum.
War da gerade ein Schatten vor dem Fenster?
Einige Sekunden starrte sie aufmerksam durch das Fenster, die Ohren auf das kleinste Geräusch fixiert.
Doch nichts, außer dem Rauschen des Meeres, und einiger kreischender Papageien konnte sie noch hören.
Sie schüttelte ungläubig ihren Kopf und trat hinaus in die tropische Hitze.
Vorsorglich musste sie sich vergewissern, lief um die Hütte, kontrollierte den Boden, die Umgebung. Hinter der Hütte bildeten unzählige Bäume und Gestrüpp eine undurchdringbare Barriere, ebenso gab es an den Flanken kaum eine Lücke.
Der Boden, ein Gemisch aus Kiesel und Sand. Unberührt. Sie war Allein.
Beruhigt über diese Erkenntnisse begab sie sich zu einer naheliegenden Bucht.
Perfekt, um unbeobachtet, unbeschwerte Stunden zu verbringen.
Mit einem freudigen Lächeln über diesen Traumstrand und ihre Paranoia, warf sie ihr Handtuch in den feinen sandigen Untergrund im Schatten einer Kokospalme.
Sie vergnügte sich einige Zeit im warmen Meerwasser und genoss die aufbrandenden Wellen. Ein herrliches Gefühl.
Völlig entspannt kehrte sie zu ihrem schattigen Plätzchen zurück, trocknete sich ab und ließ sich in den feinen Sand fallen.
Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, beobachtete sie eine lange Zeit die Brandung und einige unweit der Küste vorbeischippernde Fischerboote.
Zum ersten Mal seit Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren fühlte sie sich frei und ungezwungen.
Trish hatte Recht.
Ein wunderbarer Ort um abzuschalten.
Sie döste eine ganze Weile sorglos vor sich hin, und bemerkte, wie die Sonne stetig weiterwanderte.
Irgendwann raffte sie sich auf, nahm ein weiteres Bad im warmen Meerwasser, und stellte fest, dass sie nun schon seit ein paar Stunden in diesem Paradies war, und noch nicht einen Gedanken an Ron oder Harry verschwendet hatte.
Und sie nahm sich vor, dies auch noch einige Zeit so zu beizubehalten.
Erneut schloss sie die Augen und genoss den warmen Wind der See, der ihren Körper mit einer angenehmen Gänsehaut verzierte.
Doch plötzlich riss sie ihre Augen erschrocken auf.
Etwas war Anders.
Die Sonne verschwand hinter einer dichten, bedrohlichen Wolkendecke.
Ein Blitz zuckte am Horizont.
Hermine begann im Geiste zu zählen:
Eins, Zwei, Drei…
Sie setzte sich auf und beobachtete die rasch weiterziehenden Wolken.
Neun, Zehn, Elf…
Vom ursprünglich blauen Himmel war fast nichts mehr zu sehen.
Sechzehn, Siebzehn, Acht…
Ein leises Grollen ertönte.
Noch schien es weit genug entfernt zu sein.
Und Hermine hoffte das Gewitter würde genauso schnell weiterziehen, wie die Wolken gekommen waren.
In diesem Augenblick erschreckte sie ein neuer, zischender Blitz.
Und das Paradies bekam seinen ersten Makel.
Plötzlich wirkte es bedrohlich.
Und sie wünscht, sie wäre nicht Alleine.
Das Donnergrollen folgte dieses Mal schneller auf den Blitz, und es klang erheblich näher und bedrohlicher.
Wenn es etwas gibt, vor dem Hermine Granger Angst hat, dann ist bei einem Gewitter alleine zu sein.
Voller Angst schaffte es Hermine mit einer einzigen Körperbewegung auf den Beinen zu sein und gleichzeitig das Badetuch in Händen zu halten.
Mit schnellen Schritten eilte sie zurück zur Hütte.
Die Tür knallte auf, und krachte mit einem lauten Knall gegen die Bettumrandung.
Starr vor Schreck blieb sie regungslos stehen.
Unfähig einen weiteren Schritt zu tun.
Sofort versteinerte sich ihr Gesicht.
Hätte in diesem Moment Jemand ihre Körpersprache gesehen, wäre ihm das Blut in den Adern gefroren.


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Rufus Beck