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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Erneut bleibt nur die Flucht II.

von rodriquez

Am Strand der Fannie Bay

„Wo ist Harry?“, wiederholte Paul Granger seine Frage mit flüsternder, besorgter Stimme. Hermines Bewusstsein war längst zurück, und die Realität hatte sie gnadenlos, und schneller als erwartet eingeholt. Noch hielt sie aber, aus Angst der Gewissheit ins Auge zusehen, die Augen geschlossen.
„Ich weiß es nicht“, hauchte sie ihrem Dad ins Ohr, aus ihren geschlossenen Lidern kullerten Tränen. „Eben war er noch ganz in meiner Nähe“.
Paul Granger drückte seine Tochter fest in seine Armen und schaute sich hilfesuchend um.
Nichts.
Harry war verschwunden.
Langsam öffnete sie wieder ihre Augen, und das Erste, was sie zu sehen bekam war das fröhliche, grinsende Gesicht von Ron Weasley.
Es gab keine Zweifel, er war es wirklich. Unverkennbar seine feuerroten Haare.
Er beugte sich über sie, und spitzte die Lippen.
Im letzten Moment drehte sie sich weg, und rappelte sich in die Höhe.
Rons Lippen streiften nur ihre Wange.
Es fühlte sich sehr seltsam an. Gar nicht angenehm, sondern nass und schmierig, und das verunsicherte sie noch mehr.
Das ist dein Freund.
Der Junge mit dem du den Rest deines Lebens verbringen möchtest!
Um die leichte Spur einer Anwiderung zu verstecken, senkte sie ihr Gesicht, und strich dabei auffällig lange ihre Bluse glatt.
„Überraschung?“, tönte Ron. „Bin ich so umwerfend, dass du in Ohnmacht fällst, wenn du mich siehst?“
Ansichtssache…
„Dann ist mir die Überraschung wohl voll und ganz gelungen“.
Ron plapperte unaufhörlich.
„Ich hab's ohne dich einfach nicht mehr ausgehalten. Dad hat mir einen Portschlüssel aktiviert, und mir von dem Laden wo man Muggelautos mieten kann erzählt. Ich habe dem Typ einen Schockzauber verpassen müssen….“
Irgendwie prallten die Worte an Hermine ab, sie verstand nur Wortfetzen.
„…Namen im Buch gefunden…“
Sie vermied es Ron anzuschauen, suchte stattdessen den hilfesuchenden Blickkontakt mit ihrer Mum.
„…sofort hierher…“
Susan Granger schluckte beim Anblick ihrer Tochter, der immer noch der Schrecken in den Augen stand.
„…dich sofort erkannt…“
Hermines Augen fühlten sich an, als würde sie durch einen Schleier schauen, oder wenn man eine Brille benötigt. Sie füllten sich mit Tränen, die sie nicht zurückhalten konnte.
„… froh und glücklich…“
Susan umarmte ihre Tochter, und drückte sie ganz fest.
„Wo ist eigentlich Harry?“
Gerade eben war er noch hinter mir, und wenn du nicht gekommen wärst, hätten wir uns vielleicht jetzt gerade geküsst…
Ein Gedanke, von dem es besser war, wenn Ron ihn niemals erfahren würde, nicht bevor sie mit Harry gesprochen hatte.
„Unsere Wege haben sich getrennt…“, antwortete sie mit gebrochener Stimme.
„Wann?“
„Als ich wusste, wo meine Eltern sind.“
„Sagte er wohin er wollte?“
„Ich bin ein Idiot!“ Hermines Gedanken waren schon wieder abgedriftet.
Fassungslos schüttelte sie ihren Kopf.
„Nichts“, beantwortete sie Rons fragende Blicke
Ich bin so ein Idiot. Ich verletzte Harry mit meinen unkontrollierten Gefühlen, weil ich mit Ron sprechen muss, und jetzt hege ich den Gedanken, ich müsste mit Harry sprechen.
Ron ließ nicht locker.
„Du weißt wirklich nicht, wo er hin ist, oder wo er hin wollte?“
Und jede Frage, die sich um Harry drehte, quälte Hermine.
„Nein. Ich weiß es nicht…“
Wenn ich nur wüsste, wo er hin ist?
Hat er etwas geahnt oder gewusst?
„Wo habt ihr eigentlich die Nacht verbracht?“
Oder hat er ihn etwa gesehen?
„Wollte er mir vorhin, vielleicht genau das sagen, und ich Idiot habe aus Angst vor einer weiteren - peinlichen Erklärung gekniffen!
„Nein.“
Der Tarnumhang, fiel ihr ein. Harry hatte sich ja den Umhang übergeworfen.
„Was - Nein?“
Sie hatte die Frage gar nicht verstanden, und schüttelte deswegen mit abwesenden Blicken nur den Kopf.
„Aber er muss doch irgendwas gesagt haben?“
Jede Frage, ein Nadelstich in ihr Herz, und Ron bemerkte nichts. Im Gegenteil, seine größte Sorge schien zu sein, wo sie womöglich gemeinsam die Nacht verbracht haben.
Hätten wir sie doch nur gemeinsam verbracht!
Erneut wurde ihr Körper heftig durchgeschüttelt, und ihr schlechtes Gewissen meldete sich zurück, und schalt sie aus:
Das ist dein Freund, der wie es sich für einen Freund gehört, an deiner Seite ist!
„Hermine?“
Wo ist denn Harry, der dir den Kopf verdreht hat?
Ungeniert griff Ron unterdessen nach ihrer Hand.
Er hat sich verpisst! Der Feigling!
„Paul“, rief Susan plötzlich. „Willst du mit Ron nicht schon mal zum Strand gehen?“
Ihr Mann starrte sie mit versteinerter Miene in Unverständnis an
„Paul … Bitte“, flehte Susan.
„Was?“, stammelte Paul und deutete die flehenden Blicke seiner Frau endlich richtig. „Ach so. Ja. Natürlich.“
Hermine warf ihrer Mum dankbare Blicke entgegen.
Eine Geste, die wenigstens einen kleinen Teil ihres Verstandes wieder klar denken ließ.
Harry ist kein Feigling. Er tut nur, was er tun musste.
Du wolltest zuerst mit Ron reden, das hast du ihm eindrucksvoll eingetrichtert.
Du denkst nur an dich! - Hast du nur einen Gedanken daran verschwendet, wie er sich fühlen könnte?
„Ronald wollen wir schon mal an den Strand gehen?“, fragte Paul.
Ron schaute fragend und hilfesuchend zu Hermine.
Der stille Hilferuf war vergeblich, und Hermine bemerkte, dass Ron noch kein einziges Wort mit ihren Eltern gewechselt hatte.
Die ganze Zeit hatte er nur auf sie eingeredet.
„Wir Mädels ziehen unsere Bikinis an, und kommen dann nach“, unternahm Susan einen weiteren Versuch der Ablenkung.
Erneut versuchte Ron nach Hermines Hand zu greifen. „Aber, aber, aber, wir können … doch nicht so einfach … an den Strand … und so?“, stammelte er, und brachte damit Hermine erneut ins Wanken.
Sie war bereits geneigt Rons ausgestreckte, greifende Hand anzunehmen, hätte nicht ihre Mum gedankenschnell reagiert, und selbst zugegriffen.
Susan Granger spürte, dass ihre Tochter dringend ein tröstendes Gespräch benötigt, und wer wäre da besser geeignet, als die eigene Mutter.
Erst als die beiden Frauen im Begriff waren sich zu entfernen, rückte Ron mit dem wahren Grund seiner Verlegenheit heraus: „Ich habe kein Gepäck dabei, und schon gar keine Badehose.“
Drei Augenpaare waren auf Ron gerichtet, und starrten ihn mitleidsvoll an.
„Mein Aufbruch war kurzfristig. Ich hatte keine Gelegenheit etwas einzupacken.“
Sein schamrotes Gesicht zeigte endlich die gewünschte Wirkung:
Hermine empfand Mitleid, und widersetzte sich ihrer Mum.
„Ich habe meinen Bikini bereits an.“
Susan atmete tief durch, und bat still um Bestätigung, dass es für ihre Tochter, Okay wäre.
„Schon gut, Mum.“, nickte Hermine augenzwinkernd.
Susan nickte zurück, fühlte sich aber nicht wirklich beruhigt.
Er ist mir wirklich nachgereist, und er hat mich eindrucksvoll gefunden.
Das Mitleid schlug in Bewunderung um, eine völlig neue Richtung.
Er hält sich tapfer, immerhin steht er meinen Eltern zum ersten Mal gegenüber.
Tapfer? - Er hat deine Eltern nicht einmal begrüßt!
Er hat eben nur Augen für mich…
Der Weg zum Strand fühlte sich für Hermine dennoch länger an, als er war.
In Wirklichkeit waren es nur zweihundert Meter sie einige Reihen mit Liegen, an einem feinen Sandstrand erreichten.
Paul marschierte nervös vorneweg, schaute sich immer wieder zu seiner Tochter, und deren Freund um.
Die Beiden liefen mit wenigen Metern Abstand hinter ihm her, und Rons Gesicht hatte sich wieder sichtlich erholt.
Erneut grapschte er nach Hermines Hand, und dieses Mal mit Erfolg.
Ganz fest griff er zu, damit sie ja nicht wieder loslassen könnte. Hand in Hand und beobachtet von den unruhigen Augen ihrer Mum.
Paul entkleidete sich bis auf die Badehose, und warf die Klamotten lieblos auf eine Liege. Seine Tochter tat es ihm gleich.
Und deren Freund fielen vor gaffenden, gierigen Blicken die Augen heraus.
Er beobachtete jede ihrer Bewegungen.
Sein Blick klebte auf ihrem Bikinioberteil, das ihre Brüste wunderbar zur Geltung brachten. Sein Mund klappte auf, und wollte sich nicht mehr schließen.
„Mund zu“, konnte Hermine sich nicht verkneifen, und sein Gesicht erfuhr einen raschen Sonnenbrand.
Erschöpft platzierte er sein Hinterteil auf einer freien Liege, und bat Hermine mit einem Klopfen einer Hand, neben ihm Platz zu nehmen.
Hermine schüttelte ihren Kopf. „Ich möchte erst ins Wasser“, erwiderte sie, und hielt Ausschau nach ihrer Mum.
„Ich glaub ich bin doch etwas neben der Spur“, lächelte die mit schnellen Schritten heraneilende Susan. Hermine bemerkte das, das Lachen ihrer Mum ein künstlich aufgesetztes Lachen war. „Weil wir dich endlich wiederhaben, Schatz. Auf dem Weg zum Zimmer habe ich bemerkt, dass ich meinen Badeanzug doch schon angezogen hatte...“
„Ihr habt euch gerade erst gefunden?“, staunte Ron. „Ich dachte…“
„Ich bin gestern Abend erst angekommen“, erklärte Hermine unter einem Schulterzucker.
„Aber ich dachte…“
„Flugzeug, Ron. Ich bin nicht auf magische Weise nach Australien gekommen ... Kommst du Mum?“
„Jetzt aber schnell ins erfrischende Nass“, rief Susan, griff nach der Hand ihrer Tochter und rannte los.
Susan zog ihre Tochter hinterher, bis sie das Meer unter den Füßen spürten, dann sprangen sie mit einem Hechtsprung ins erfrischende Nass.
Eine ganze Weile schwammen die Beiden schweigend nebeneinander, bis sie hinter einem einsam treibenden Banana - Boot, außer Sichtweite der Strandbesucher angekommen waren. Hermine die sich offenbar die Wut von der Seele schwimmen wollte, wurde von ihrer Mum energisch aufgehalten.
„Was ist mit dir, Schatz?“, fragte sie besorgt.
„Das muss ja ein toller Reinfall gewesen sein“, antwortete Hermine schnippisch. „Euer Plan ist ganz schön in die Hose gegangen“.
„Unser Plan?“, wiederholte Susan mit unschuldigen Blicken.
Hermine verdrehte die Augen, und wunderte sich, dass sie an dieser Stelle, gerade noch so, auf zehenspitzen stehen konnte.
„Habt ihr allen Ernstes geglaubt, wir würden euch nicht durchschauen?“
„Wir?“, staunte ihre Mum. „Aber sicher nicht dieser Trottel?“ Susan deutete mit dem Gesicht in Richtung Strand, wo sich aktuell nur ihr Mann und Ron befinden durfte. Und ihren Mann dürfte sie damit eher nicht gemeint haben.
„Mum!“, erwiderte Hermine, immer noch gereizt. „Ron ist mein Freund“.
„Und ich bin der Kaiser von China!“
Hermine wandte ihren Blick enttäuscht zur Seite, fuhr desinteressiert mit ihren Händen spielend, durch das tiefblaue Wasser.
„Schatz, mit Ron wirst du nicht glücklich werden“.
Recht schnell offenbarte Susan ihre Ängste, und führte Hermine ohne Umwege, in ein Mutter - Tochter - Gespräch.
„Es liegt mir fern, dir etwas vorzuschreiben, aber ich sehe deinen Augen an, dass du mit der Situation nicht glücklich bist.“
Ohne Unterbrechung hatte Hermine der Einleitung zugehört, doch eine erste Gefühlsregung konnte sie nicht verstecken. Es waren Gesten, wie Augenverdrehen, oder Stirnrunzeln, die Susans Theorie bestätigten, und die es notwendig machten ihrer Tochter ins Gewissen zu reden.
„Ich möchte deinen Freund keinesfalls beleidigen, und er mag ja auch ein lieber, netter Kerl sein. Aber er wird dir niemals das Wasser reichen können.“
„Muss er das, wenn man sich liebt?“, erwiderte Hermine, die zwar nicht widersprach, aber die Verteidigung ihres Freundes übernahm. „Vielleicht mag ich ihn ja so, wie er ist, und vielleicht will ich gar nicht, dass er mir überlegen ist?“
„In deiner Aussage sind mir ein paar Vielleicht zuviel, mein Schatz“.
Hermine schluckte unter einer durchaus richtigen Erkenntnis.
„Mine. Ich habe Augen im Kopf. Und ich glaube im Moment bist du lediglich verbittert, weil du glaubst wir hätten etwas hinter deinem Rücken getan, aber du bist auf keinen Fall verliebt. Zumindest nicht in Ron. Was ist schief gelaufen?“
„Ach, Mum“, schniefte Hermine, und warf sich ihrer Mum um den Hals, so dass einige Wellen das Banana - Boot in Bewegung setzten. „Ich weiß es doch selbst nicht.“
„Wo ist Harry?“
„Weg, verschwunden, über alle Berge. Ich habe keine Ahnung.“
„Er war also bei dir?“
„Ja, zumindest in diesem Punkt habt ihr wohl richtig gelegen.“
„In diesem Punkt?“, fragte Susan. „Wirfst du mir etwa eine Intrige vor?“
„Allerdings!“, keuchte Hermine aufgeregt, und löste sich aus der Umarmung, kam aber ohne weitere Aufforderung zum eigentlichen Thema zurück.
„Harry war eigentlich noch hinter mir, bevor ich die Hotelterrasse betreten habe. Ich wollte eure überraschten Gesichter sehen, wenn ich Allein kommen würde, als Strafe für das, was ihr uns angetan habt. Harry hatte seinen Tarnumhang über sich geworfen, doch als er sich enthüllen sollte, stand da plötzlich Ron.“
„Du wolltest uns bestrafen?“, wunderte sich Susan. „Warum?“
„Ach, Mum, tu nicht so scheinheilig. Euer Plan uns zu verkuppeln ist im letzten Moment gescheitert.“
„Im letzten Moment?“, wiederholte Susan. „Deiner Verzweiflung nach zu urteilen hat alles wunderbar funktioniert, bis Ron auf der Bildfläche erschien.“
„Ihr … ihr habt das also wirklich alles geplant?“, stammelte Hermine. „Alles im Voraus geplant? Hinter meinem, und hinter Harrys Rücken?“
„Du wärst mit diesem Ron nicht glücklich geworden“, antwortete Susan. „Schatz, so wie du immer von Harry gesprochen hast, mit diesem Leuchten in deinen Augen. Verzeih uns, wir konnten dich nicht blind ins Unglück rennen lassen.“
„Ron wäre doch kein Unglück gewesen?“, keuchte Hermine, und ruderte mit dem Armen, so dass ihrer Mutter Wasser ins Gesicht spritzte.
„Aber er ist nicht Harry“, erwiderte Susan mit sanfter Stimme.
„Nein, ist er nicht“, bestätigte Hermine kleinlaut. „Aber auf irgendeine Art liebe ich ihn dennoch.“
„Wo könnte sich Harry verstecken?“
„Du glaubst er versteckt sich?“, fragte Hermine, und in ihrer Stimme erklang ein kleiner Hoffnungsschimmer.
„Was ist zwischen euch vorgefallen?“, Susan starrte neugierig in die Augen ihrer Tochter.
„Du gibst also ungeniert zu, dass Alles geplant war?“, beharrte Hermine. „Wie…?“
Doch sie war nicht im Stande, die Frage zu Ende zu bringen.
„Alles hat mit einer Eule und einem Brief begonnen“, eröffnete Susan die Beichte, und Hermine nahm sich vor, erst einmal still zuzuhören.
„Du warst an diesem Tag mit Dad in der Stadt letzte Einkäufe vor deiner geplanten Abreise tätigen. Die Eule streckte mir zur Überraschung ihr Bein entgegen, wo sie doch immer darauf beharrten, nur dir Briefe zu übergeben, und so nahm ich den Brief entgegen“.
„Dann war der Brief auch an dich oder Dad adressiert“, nutzte Hermine eine kleine Verschnaufpause ihrer Mum.
„Erst wollte ich ihn beiseite legen, wunderte mich aber, dass, wie du gerade richtig erkannt hast, er an Dad und mich adressiert war.“
Susan machte eine weitere kurze Pause, um die Reaktion ihrer Tochter zu überprüfen, und Hermines Mühlen setzten sich in Bewegung.
Weiter still zu sein war für Hermine Granger unmöglich geworden.
„Die Eule war nicht zufällig schneeweiß?“, fragte sie mit der ersten Vorahnung.
Susan nickte.
„Ich wusste es“, triumphierte Hermine. „Harry hat mich die ganze Zeit belogen. Er wusste Bescheid, und hat den Plan vielleicht sogar selbst entwickelt!“ Sie rang nach Atem. „Das geschieht ihm Recht!“
„Nein“, erwiderte Susan selbstsicher. „In diesem Punkt irrst du dich“.
„Was hast du gesagt?“ Hermine war sich so sicher, dass sie ihrer Mum gar nicht mehr richtig zuhörte.
„ Du irrst dich!“, wiederholte Susan unbeeindruckt. „Er war nur der Auslöser, und das völlig unbewusst.“
„Warum sollte er euch schreiben?“, beharrte Hermine und blickte ihre Mum misstrauisch an, doch Susan schüttelte ihren Kopf.
„Harry unterrichtete und von seiner Sorge um unser Leben. Wir wären in großer Gefahr, wenn wir bleiben würden, schrieb er. Hermine wird mich auf meiner Jagd begleiten. Niemand wird sie davon abbringen können. Ich habe es versucht, doch sie hat einen sturen Dickkopf. Wenn es mir schon nicht gelingt, wird sie es bei ihnen noch einfacher haben“, zitierte Susan. „Ich kenne den Brief in und auswendig, Mine. Er war der Meinung, wir sollten uns irgendwo verstecken, es aber so aussehen lassen, als wäre es deine Idee gewesen.“
„Was bildet der sich eigentlich ein!“, fauchte Hermine, „mich so zu hintergehen!“
„Ich nahm den Brief sehr ernst. Alles, was er schrieb klang glaubhaft. In dem Brief nannte Harry einen absolut zuverlässigen und treuen Mitstreiter und Freund, an den wir uns Hilfesuchend wenden könnten…“
„Kingsley“, nickte Hermine, und kämpfte gegen eine plötzliche Atemnot.
„ Wir hatten alles in die Wege geleitet, dir absichtlich Berichte über Verbrechen an Nichtmagischen Menschen vorgelegt, so wie…“
„… es Harry vorgeschlagen hat“.
„Kluges Mädchen, aber ein noch klügerer Harry, auch wenn du es nicht gerne hörst. Der Junge muss Nerven aus Drahtseilen haben, wenn selbst du in dieser Situation die Übersicht verlierst.“
„Ich habe die Übersicht verloren?“
„Du warst nervös, sogar sehr nervös. Hast Nächtelang wach gelegen, bist auf und ab gelaufen. Unser nächster Schritt waren die Prospekte über Australien.“
„Auch das war Harrys Idee?“, wunderte sich Hermine.
„Nein, das war auf unserem Mist gewachsen. Harry meinte lediglich, wir sollten für einige Zeit, weit weg, am Besten außer Landes gehen. Australien war immer schon ein Traum von uns, und nach unserem Empfinden weit genug weg, und prädestiniert.“
Nach einer weiteren kurzen Verschnaufpause setzte sie die Erklärung fort: „Uns war fortan klar, dass du irgendetwas unternehmen würdest, um uns zu schützen. So mussten wir nur auf den richtigen Moment warten. Ich habe dich abgelenkt und Dad hat heimlich einem Brief, den du an Kingsley Jack…“
„Shacklebolt“, korrigierte Hermine, doch Susan überging die Belehrung ihrer Tochter mir einem Schmunzeln. „…adressiert hattest, eine Notiz beigefügt, dass wir dringend seine Hilfe benötigen. Der Mann hat umgehend auf unsere Bitte reagiert, kam sogar persönlich vorbei, und wir haben ihm von der Idee berichtet. Gemeinsam rätselten wir, wie du es anstellen könntest, und der Magier erwähnte irgendwas von einem möglichen Gedächtniszauber.“
Hermine nickte niedergeschlagen.
„Dann habt ihr Also Bescheid gewusst? - Ich habe wirklich nächtelang überlegt, was ich tun könnte. Ich verstehe nur nicht warum mein Zauber nicht funktioniert hat? Alle Bilder auf denen ich abgebildet war, wurden durch den Zauber gelöscht. Ihr habt euch nicht an mich erinnert.“
„Dieser Kingsley hat unmittelbar nach deinem Eintreffen bei den Weasleys, deinen Zauber rückgängig gemacht. Wir haben alle möglichen Vorbereitungen selbst getroffen und den Mann gebeten unmittelbar nach einer Entscheidung uns eine Nachricht zukommen zu lassen, die uns zum Umplanen der Reise bewegen würde. Außerdem war uns bewusst, dass du niemals erlauben würdest, dass dich Jemand auf der Suche nach uns begleiten darf.“
„Ihr wolltet mich mit Harry verkuppeln“, wiederholte Hermine erzürnt. „Was hättet ihr gemacht, wenn Ron hartnäckig geblieben wäre, und ich seiner Begleitung zugestimmt hätte?“
„Du bist meine Tochter“, lächelte Susan. „Das wäre niemals geschehen, so sehr sich Ron auch angestrengt hätte. Lediglich bei Harry wärst du schwach geworden…“
„Hinterhältiges Pack“, stöhnte Hermine. „Meine eigenen Eltern…“
„Und du?“, echauffierte sich Susan. „Was hast du uns angetan? Was wäre uns geblieben, wenn eure Mission schief gegangen wäre? Wir hätten uns nicht einmal daran erinnert, jemals eine Tochter gehabt zu haben. Wäre das nicht noch hinterhältiger gewesen?“
„So wie ihr alles geregelt habt“, konterte Hermine eingeschüchtert, in Erkenntnis, dass ihre Mum Recht hatte, „hätte ich problemlos alleine die Suche nach euch antreten können. Warum also Harry? Für mich ist der Versuch uns zu verkuppeln, offensichtlich.“
„Dass war ein Hintergedanke, aber es gab noch mehr Gründe. Wir wollten nicht, dass du Alleine hierher kommst, und so haben wir Kingsley gebeten, direkt ein Ticket für Harry mit zu hinterlegen. Die längere Reise in einem Flugzeug sollte euch zusammenschweißen.“
„Mum. Ron und ich sind aber ein Paar geworden“.
„Seid ihr das wirklich?“, Susan blickte ihrer Tochter aufmerksam in die Augen. Hermine wandte den Blick ab.
„Und jetzt erkläre mit bitte, warum du so unglücklich bist, und was auf dem Weg hierher passiert ist.“
Hermine schilderte die schwierige Anreise. Erzählte von der Überraschung, als sich Harry erst im letzten Moment zu ihr gesellte.
„Kluger Junge“, kommentierte Susan. „Harry ist dir ebenbürtig, gib es zu Hermine, auch wenn es dir schwerfällt.“
Hermine berichtete weiter von Harrys Verdacht, seinen Entdeckungen diesbezüglich. Ihrem Streit, der wunderschönen Versöhnung an einem traumhaften Sandstrand inklusive Sonnenuntergang.
„Ihr habt euch geküsst?“, schwärmte Susan. „Und du schilderst das so romantisch, dass man die Leidenschaft heraushören kann. Was um alles in der Welt hindert dich daran, es dir einzugestehen?“
Hermine schwieg.
„Die Liebe leuchtet in deinen Augen.“
Susan schüttelte ihren Kopf.
„Was ist los mit dir? Du versteckst deine Gefühle. Du bist nicht einmal ehrlich zu dir selbst.“
Kein Wort wollte über Hermines Lippen.
„So kenn ich dich gar nicht. Warum stehst du nicht zudem, was du fühlst?“
Ein schweres Schlucken.
Und sie bemerkte die Wahrheit in den Worten ihrer Mum.
„Ist dir eigentlich klar, was Harry für dich getan hat?“
„Ist ihm klar, was ich für ihn getan habe, was ich für ihn aufgegeben habe?“ schrie Hermine zornig.
„Warum nur bist du so verbittert?“
„Warum ist er abgehauen?“
„Abgehauen“, wiederholte Susan. „Harry ist nicht abgehauen. Er ist gegangen, weil er dich liebt.“
„Muss ich das verstehen? - Wenn es so wäre, warum kämpft er dann nicht um diese Liebe?“
Hermine schaffte es nicht mehr ihrer Mum in die Augen zu schauen.
„Willst du das denn?“
„Beantworte einfach meine Frage“, blieb Hermine die Antwort schuldig.
„Du bist meine Tochter“, behutsam streichelte Susan über Hermines Wange. „Egal was du tust. Wir werden hinter deiner Entscheidung stehen. Wenn du Ron wirklich liebst, dann soll es so sein.“
„Danke, Mum“.
„Und jetzt sollten wir zurück schwimmen, und deinen Dad erlösen.“
Ron stand mit den Füßen im Wasser und winkte ihnen mit hochgekrempelten Hosen zu.
In den Händen hielt er ein Badetuch, dass er Hermine sofort um die Schultern legte.
„Ich werde mich schon nicht erkälten“, fauchte Hermine.
„Aber du kannst dir einen unangenehmen Sonnebrand holen“, verteidigte sich Ron, und bemühte sich sie trocken zu rubbeln.
Hermines Mum lief schmunzelnd an den Beiden vorbei.
„Gott sei Dank“, begrüßte sie Paul. „Dieser Ron ist schon eine selten dämliche Granate“.
„Aber deine Tochter liebt ihn“, schmunzelte Susan.
„Ich glaube der hat einen Wortschatz von zwei Worten“, stöhnte ihr Mann weiter. „Hermine und Harry. Harry und Hermine, das und habe ich dazwischen gesetzt. - Sie liebt ihn?“
„Ja, aber mach dir keine zu großen Hoffnungen“.
„Pffffffff“, schnaufte Paul.
„Ihr Herz und ihre ganze Liebe gehören Harry.“
„Was will sie dann von dem?“
„Unsere Tochter hat sich vor dieser Erkenntnis verschlossen. Sie weiß selbst nicht, was sie will.“
„Tut mir Leid, aber ich kann dir nicht folgen“.
„Nicht nur du“, lächelte Susan. „Unsere Mine kämpft gegen einen unsichtbaren Gegner, der ihr, wie ein Türsteher den Zutritt verweigert.“
„Und wie hilft uns diese Erkenntnis weiter?“
„Ich fürchte wir müssen etwas tun, wofür uns unsere Tochter verfluchen wird.“
„Wieder die Kuppler spielen?“ Pauls Augen weiteten sich. „Liebes, du spielst mit dem Tod! Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
Sein Gesicht zeigte erhebliche Zweifel.
„Wir haben das schon einmal probiert, und das Ergebnis…“, Paul deutete enttäuscht zu seiner Tochter, die sich gerade angeregt mit Ron unterhielt.
„Vielleicht regelt sich Alles von selbst“, murmelte Susan und folgte dem Deut ihres Mannes.
„Ein Spiel mit dem Feuer“, schnaufte Paul erneut.
Susans Gesicht verzog sich zu einer nachdenklichen, sorgenvolle Miene. „Wenn ich nur wüsste…“, murmelte sie sich angeregt umschauend.
„…wo der Junge ist?“, glaubte Paul die Gedanken seiner Frau zu kennen. „Der kann schon überall sein.“
„Ist er nicht“, korrigierte Susan. „Der ist hier. Und zwar ganz in der Nähe. Vielleicht beobachtet er uns, genau in diesem Moment.“
„Okay. Gesetzt der Fall: Du hast Recht“, übernahm Paul. „Was gedenkst du zu tun? Willst du sie in einem engen Zimmer einsperren, Fenster und Türen verriegeln…“
„Warum nicht?“, lächelte Susan dankbar ihren Mann an.
„Und wie willst du…“, er deutete wieder Richtung Ron, „…den da fernhalten. Der lässt sie doch jetzt schon nicht mehr aus den Augen.“
„Darin sehe ich das kleinste Problem“, murmelte Susan mit gleichgültiger Stimme. „Ich habe eine ganz andere Sorge“
„Und die wäre?“
„Das Aufeinandertreffen zwischen Harry und unserer Tochter“.
Susans Atem beschleunigte sich. Sie schnaufte schwer durch.
„Gleiches Kaliber. Ich habe Angst, dass sie sich erst die Köpfe einschlagen, bevor sie zum romantischen Teil übergehen.“
„Hey!“, rief Paul aufgebracht und war empört aufgesprungen. „Wo wollen die hin?“
„Lass sie“, beruhigte Susan ihren Mann mit einem zurückhaltenden Griff um seinen Arm. „Es könnte gar nicht besser laufen“
„Aber, die werden sich gleich näher kommen…“
„Perfekt“, lächelte Susan zufrieden. „Lehn dich zurück, Paul. Das Spiel hat bereits begonnen.“
„Ich verstehe keine Wort“, schnaufte Paul.
„Unsere Tochter nimmt uns gerade die Arbeit ab…“

**************************************************************************

Hermine hatte die fortwährenden Blicke und die angeregte Unterhaltung ihrer Eltern registriert. Und sie war bewusst nicht zum Liegeplatz zurückgekehrt.
Besonders das Gesicht ihres Vaters bereitete ihr Sorgen. Sie konnte Wut, Empörung und eine Spur Enttäuschung darin erkennen, während das Gesicht ihrer Mum, seit ihrem Gespräch doch sehr entspannt wirkte.
Noch immer rubbelte Ron mit dem Handtuch über ihren Rücken.
Völlig unnötig.
Die immer stärker werdende Schwüle hätte ihre Haut von ganz Alleine getrocknet.
Doch sie wollte Ron nicht schon wieder in die Schranken weisen.
Nach wie vor quasselte er ihr die Ohren voll.
Und fast jedes zweite Wort war „Harry.“
Rons Eifersucht und Sorgen trieben sie in den Wahnsinn, dabei suchte sie nur nach einer Bestätigung dessen, was ihre Mum behauptet hatte.
Was sie bestätigt haben wollte?
Sollte Mum wieder einmal Recht haben?
Ron ist nicht Harry.
Nein, ist er nicht.
Aber es sind beides meine Freunde.
Und obwohl es immer Harry war, mit dem ich mich jahrelang frei und ungezwungen unterhalten konnte, mit dem ich fast immer Spaß haben konnte, und Ron derjenige war, der mich quälte und sogar ignorierte, hatte ich mich letztendlich für Ron entschieden.
Lavender - Ich bin durch ein Tal der Tränen gegangen.
Die Verhöhnungen im ersten Hogwartsjahr: „Es heißt Win-gar-dium Levi-o-sa, nicht Levioosaa“
Bei Harry war es Ginny, die mich durch das Tal der Tränen schickte.
Da hattest du dich bereits längst für Ron entscheiden.

„…Harry?“

Ich stell schon wieder Vergleiche an.
Ich liebe Ron. Du hast dich für Ron entschieden.
Es sind Beide meine Freunde
Doch du bist mit Ron zusammen.
Bin ich das wirklich?

„Hermine?“

Warum hast du dann zugelassen, dass Harry dich küsst?
Hab ich nicht!
Er hat mich geküsst, und ich habe mich gewehrt.
Doch du hast den Kuss erwidert!
Weil es wunderschön war, und ich so was noch nie zuvor erlebt habe.
Es hat einfach alles gestimmt.
Der Moment. Die Atmosphäre. Die Gefühle.
Aber ich hatte mich für Ron entschieden, und ich hätte das nicht zulassen dürfen!
Du hast Ron absichtlich zurückgelassen!
Nun ist aber hier.

„Hermine?“

Und doch.
Mit Ron hast du so ein wunderschönes Erlebnis noch nicht erlebt, und dabei ist er dein Freund, dein Partner, der, für den du dich entschieden hast.
Wir haben uns geküsst.
Aber nicht mit der Intensität, mit der Leidenschaft, wie mit Harry,
Wie du, Harrys Kuss erwidert hast.
Vielleicht will ich gerade diesen Moment mit Ron teilen.
Ein Test!
Du willst nur herausfinden, ob es mit Ron genauso schön werden wird.
Kommt daher meine Unsicherheit?

„Erde an Hermine!“
„Was hast du gesagt?“, schreckte sie aus den Gedanken.

Du kannst, und du darfst diesen Test machen.
Ron ist noch immer dein Freund.
Und rede dir nicht ein, du würdest jetzt Harry betrügen.
Du kannst es schaffen.
Du kannst es.
Du bist nur überspannt.
Du bist intelligent, schlau und es wäre nur logisch das zu tun.
Es ist eine Sache des reinen, gesunden Menschenverstandes!
Hat Mum mich nicht indirekt dazu aufgefordert?
„Egal was du tust. Wir werden hinter deiner Entscheidung stehen. Wenn du Ron wirklich liebst, dann soll es so sein.“
Steckt da nicht indirekt eine Aufforderung, Ron zu testen, darin?
Hat Mum nicht immer gesagt: „Du kannst alles machen, was du dir wünschst, wenn du nur deinen Verstand benutzt.“
Es ist nur eine weitere Herausforderung!

„Gehen wir ein Stück?“
„Wohin?“, staunte Hermine.
„Spazieren…“. Ron zuckte ideenlos mit der Schulter. „Ein Stück den Strand entlang.“
Hermine nickte und sah hilfesuchend zu ihrer Eltern.
Ist es richtig, was ich jetzt tun möchte?
Doch ihre Eltern unterhielten sich angeregt.
Du gehst doch nur ein Stück am Strand entlang, redete sie sich ein. Spazierengehen, mit deinem Freund. Was ist daran verwerflich?
Einige Augenblicke schlenderten sie schweigend nebeneinander her.
Hermine, immer noch nachdenklich zog ihre nackten Füße durch den weichen, warmen Sand, ließ ihn durch ihre Zehe rieseln.
„Mann, ist das eine Hitze“, stöhnte Ron und stapfte schwerfällig nebenher. „Und dieser Scheiß Sand.“
„Wir wollten doch nur spazieren gehen?“, wiegelte Hermine ab.
„Was ist nun mit Harry?“
Hermine verdrehte ihre Augen.
Wie oft hat er nun, diese Frage gestellt?
Sie hat nicht mitgezählt und oft gar nicht hingehört.
Doch dieses Mal stufte sie das sensible Thema, als Wichtig ein.
„Es wäre, wie ein Hochverrat, wenn wir das hinter Rons Rücken austragen würden. Ich möchte zuerst mit ihm reden.“
„Dräng mich nicht. Gib mir Zeit!“
Es war wie ein Versprechen, und wenn nicht jetzt, wann dann?

„Was soll mit ihm sein?“
„Wann sagtest du noch mal, ist er verschwunden?“
„Als ich meine Eltern wiedergefunden habe…“
„Aber das war doch erst vorhin“, wunderte sich Ron. „Dann hätte ich ihn doch eigentlich noch sehen müssen?“
Mit dem Tarnumhang hättest du höchstens mit ihm zusammenstoßen können.
Aber auf die sicher folgende Nachfrage, warum er den Tarnumhang übergezogen hatte, hatte sie keine Lust, so zuckte sie mit der Schulter, als wäre sie ahnungslos.
„Warum ist er verschwunden?“
„Ich wollte ihn meinen Eltern, die uns verkuppeln wollen, als Überraschung präsentieren.“
Im letzten Moment konnte sich Hermine zurückhalten, diese Aussage zu tätigen.
Obwohl es genau der richtige Hebel gewesen wäre.
„Der Auftrag war wohl zu Ende“, zuckte sie stattdessen mit dem Gesicht. „Vielleicht hat er gespürt, dass ich von nun an Alleine zu Recht komme.“
Ron schüttelte ungläubig seinen Kopf.
„Aber, dass er geht, ohne dir etwas zu sagen?“
„Habe ich nie behauptet, dass er das getan hat.“
„Hattet ihr Streit?“, bohrte Ron weiter. „Oder ist da etwas Anderes zwischen euch gelaufen?“
Hermine versuchte den Schreck, der durch ihre Glieder fuhr zu unterdrücken.
„Was soll denn gelaufen sein?“
„Nun, ihr wart immerhin fast drei Tage Alleine, und ich denke, dass es mein Recht ist zu erfahren, was meine Freundin treibt.“
„Was ich … treibe?“, schrie Hermine empört
„Ron, wir verbrachten dreiviertel unserer Zeit in einem Flugzeug.“
Sie kamen zu einer kleinen Erhebung, die Ron scheinbar erklimmen wollte. Eine Sanddüne, an dessen Spitze einige Pflanzen gediehen.
„Bleibt immer noch ein Viertel. Zwischen gestern und heute lag aber auch eine Nacht“, beharrte Ron. „Wo habt ihr Die verbracht?“
„In einem Motel, unweit des Hotels meiner Eltern“, sagte Hermine mit spitzer Zunge. „In verschiedenen Zimmern - Sag mal, was denkst du eigentlich von mir?“
„Nur das Beste“, wiegelte Ron ab. „Aber bei Harry wäre ich mir da nicht so sicher…“
Die schwülheiße Luft und die aufkeimende Wut veranlasste Hermine zum Röcheln.
„Hast du mich nur hierher gebracht“, fragte Hermine vorwurfsvoll. „Um mit mir über Harry zu sprechen?“
Ihr Blick wanderte umher, und ihr stockte der Atem.
Dieses Mal nicht, wegen der Hitze, oder aus Wut.
Es war genau die gleiche Stelle, von der aus, sie vor wenigen Stunden den Sonnenuntergang mit Harry genossen hatte. Und nicht nur das…
Die schönsten Stunden ihres bisherigen Lebens.
An manchen Stellen hätte der feine Sand sogar noch Details verraten können.
Erschöpft und traurig fiel sie auf die Knie, spielte mit ihren Fingern im weichen Sand.
„Ein idealer Ort um ein wenig zu kuscheln“, grinste Ron. „Endlich sind wir mal Allein.“
Er setzte sich nieder und forderte Hermine auf sich neben ihn zu setzen.
„Wenn nur dieser blöde Sand nicht wäre, der sich in allen Ritzen festsetzt.“, er klopfte unbehaglich über seine Kleidung, zog an seinem Shirt und schüttelte seine Haare. „Ich glaube das Zeug ist sogar in meinen Unterhosen.“
Nervös spielte Hermine mit ihren Fingern in diesem blöden Sand, der sie komischerweise überhaupt nicht störte.
Im Gegenteil, der Sand erweckte Erinnerungen.
Ron begann über ihren Arm zu streicheln.
Seine Finger wanderten zu ihrem Nacken, ihrem nackten Rücken.
Sie wusste, was gleich geschehen würde.
Der Vergleich, den sie wollte kam näher.
Und doch.
Irgendwie kannte sie bereits jetzt das Ergebnis.
Trotzdem wollte und wünschte sich Hermine die entscheidende Erkenntnis.
Unter diesem Gedanken waren Rons Finger weitergewandert, hatten den Verschluss ihres Bikinis erreicht.
Würde er ihn öffnen? Fragte sie sich, hätte aber auch das geschehen lassen.
Entweder er schaffte es nicht, oder er wollte es doch noch nicht tun.
Jedenfalls befanden sich seine Finger unter dem Verschluss auf ihrer Haut. Die Körbchen des Bikinis pressten sich vorne eng gegen ihre Brüste.
Er hatte versucht ihn an ihrem Rücken anzuspannen und schnallen zu lassen.
Nur brachte es nicht das gewünschte Ergebnis. Ein Bikini sitzt locker und keinesfalls eng. Kein Knallen auf ihrer Haut, kein Entzücktes Lachen aus seiner Kehle.
Enttäuscht machten seine Finger einen Spaziergang abwärts, und machten erst am Bund des Höschens wieder halt, dort rieb er kurz über die Naht, und streichelte die darunterliegende Haut.
Es kitzelte.
Hermine schüttelte sich, während Ron mit seinen Fingern ihren Bauch ertastete, und langsam wieder aufwärts wanderte.
Hermines spürte ein Ziehen unter ihrer Brust, ein flaues Gefühl im Magen.
Gleich, dachte sie noch, als Ron seine Hand flach auf ihre linke Brust presste und mit dem Zeigefinger versuchte sie vom Körbchen zu befreien.
Sein heißer Atem hatte ihr Ohr erreicht.
Seine Lippen ihren Nacken, dann ging alles rasendschnell.
Seine Lippen schnellten vorwärts und pressten sich auf die Ihrigen. Sofort spürte sie seine Zunge in ihrer Mundhöhle.
Hermine versuchte sich ihm hinzugeben.
Und Ron gab sein Bestes, küsste sie heiß und innig, drückte ihren Körper in den Sand, und presste den Seinigen in ihre Seite.
Seine Erregung war offensichtlich und er hatte gar nicht vor, sie zu verstecken.
Hart pochte sie gegen ihre Leiste.
Seine Finger hatten es geschafft ihre Brüste zu befreien.
Das Bikinioberteil hing schlaff an ihrem Hals.
Rons Erregung wuchs ins Unermessliche.
Nur Hermine, soviel Mühe sie sich auch gab, spürte keine Leidenschaft, und nur sehr wenig Emotionen. Nicht einmal ihre Brustwarzen zeigten eine Reaktion.
Noch einen kurzen Augenblick, dachte und hoffte sie, vielleicht ist da doch noch etwas, und ich muss mich nur besser konzentrieren.
Doch dann erreichte Ron das Zentrum ihrer Lust.
Seine flache Hand presste sich auf ihr Höschen, wollte es ihr ausziehen.
„HÖR AUF!“
Barsch wehrte sie ihn ab.
Mit beiden Händen schob sie ihn abwehrend zur Seite.
Ron rollte neben sie in den Sand.
Schnell fixierte sie ihren Bikini und begann zu schluchzen.
„Das funktioniert so nicht, Ron“, sagte sie traurig.
„Da läuft doch was zwischen dir und Harry, hab ich Recht?“, sagte Ron und rappelte sich auf.
Breitbeinig baute er sich vor Hermine auf.
„Wir haben viel geredet, und den Sonnenuntergang beobachtet“, antwortete Hermine und wischte sich eine Träne aus dem Auge.
„Sonnenuntergang?“, rief Ron mit einer Spur Sarkasmus in der Stimme. „Da bin ich wohl etwas zu unromantisch…“
„Ach, Ron. Ich weiß es doch nicht“, verzweifelt schüttelte Hermine ihren Kopf. „Ich weiß einfach nicht, was gerade mit mir geschieht. Ich liebe dich. Nur leider nicht so, wie ich dich lieben müsste.“
Ron verkreuzte die Hände vor seinem Gesicht.
„Was ist los mit dir?“
„Ron. Du kennst mich“, erwartungsvoll blickte sie zu ihm auf. „Wenn ich es wüsste, würde ich es dir sagen. Ich vermisse Harry, und ich fühle mich zu ihm hingezogen, und ja, wir haben uns einmal geküsst. Doch das war auch schon Alles“
„Geküsst?“, rief Ron aufgebracht. „Wann?“
„Zwischen Harry und mir ist nie etwas gewesen“, überging Hermine eine direkte Antwort. „Eine rein platonische Freundschaft. Glaub es oder denk, was du willst. Und jetzt möchte ich gerne zurück zu meinen Eltern.“
Hermine beschleunigte ihre Schritte.
Mit gesenktem Kopf trottete Ron hinterher.
Der beschwerliche Weg durch den feinen Sand war für ihn offensichtlich eine Qual.
Der Abstand zwischen den Beiden wurde nicht nur sinnbildlich größer.
Die Liegen ihrer Eltern waren verlassen.
Nur noch zwei Handtücher zeugten von der Richtigkeit des Platzes.
„Mittagszeit“, nuschelte Hermine. „Sie sind wohl Essen gegangen“.
Wie auf Kommando machte sich Rons Magen bemerkbar. Hermine hatte ein Einsehen. „Schauen wir Mal, ob wir etwas abstauben können. Langsam bekomme ich nämlich auch Hunger.“
„Hermine?“, fragte Ron vorsichtig.
Sie hielt inne und starrte ihn fragend an.
„Du hast gesagt, zwischen Harry und dir, ist nie etwas gewesen“.
Einen kurzen Augenblick schwieg er, um Mut zu sammeln, für das, was er eigentlich fragen wollte.
„Entschuldige, wenn ich schon wieder davon anfange, aber ich hätte gerne eine ehrliche Antwort…“
„Ich war immer ehrlich zu dir, Ron“, verteidigte sich Hermine.
„Wie sieht das in Zukunft aus?“, begann Ron. „wird dann immer noch, nie etwas sein?“
„Drauf kann ich dir keine Antwort geben“.
„Warum kannst du das nicht?“
„Weil ich, A: die Antwort nicht kenne, und … B: Weil ich nicht einmal weiß, wo Harry ist.“
„Wenn er hier wäre, könntest du mir also diese Frage beantworten?“
Eine Antwort blieb sie schuldig, sie bestand lediglich aus einem Schulterzucken.
Ja, Nein, Vielleicht.
Wie sollte sie eine eindeutige Antwort geben, wenn sie nicht einmal wusste, warum Harry verschwunden ist?
„Wirst du nach ihm suchen?“
Scheinbar hatte Ron ihre Nichtantwort akzeptiert.
„Nein!“
„Warum ist er wirklich verschwunden?“
„Diese Frage kann nur Harry beantworten“, antwortete Hermine. „Im Moment gehe ich davon aus, dass er wegen dir verschwunden ist“.
Rons Augen weiteten sich.
„Meine Eltern wussten Bescheid“, erklärte Hermine. „Harry hatte ihnen vor meiner Entscheidung, sie in Sicherheit zu bringen, einen Brief zukommen lassen.“
„Harry hat sie gewarnt?“, staunte Ron.
„Lange bevor ich mir der Gefahr, in der sich meine Eltern befinden, bewusste wurde, hatte sich Harry bereits damit auseinandergesetzt, und sich Sorgen um sie gemacht.“
„Woher…?“
„Mum hat es mir vorhin gesagt. Ein heimlicher Brief, überbracht von Hedwig, adressiert an meine Eltern.“
„Er hat sich um deine Eltern gesorgt?“
„Unglaublich nicht?“, bewunderte Hermine diese Erkenntnis. „Hast es dich nicht verwundert, dass meine Eltern ihre richtigen Namen benutzen?“
Ron verneinte erschrocken mit einem Kopfschütteln.
„Dein Gedächtniszauber hat nicht funktioniert?“
„Er hat sehr wohl funktioniert, nur wurde er rückgängig gemacht.“
„Von Harry?“
„Kingsley“, korrigierte Hermine. „Harry hat in seinem Brief, Kingsley, als Vertrauensperson genannt, und sie haben ihn kontaktiert.“
„Warum durfte ich nicht mit dir kommen?“
„…aber stattdessen Harry“, vervollständigte Hermine nickend. „Das ist es doch, was du eigentlich fragen wolltest.“
Ron schwieg, und sein Gesichtsausdruck bestätigte Hermines Verdacht.
„Niemand sollte mich begleiten. Niemand, auch nicht Harry.“
„Aber er durfte trotzdem mit dir kommen!“
Ron sah sie Vorwurfsvoll an.
„Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich auch ihm unmissverständlich klar gemacht…“
„Hast du aber nicht!“
„Weil ich nicht die Chance bekam, es zu tun.“
„Oder weil du nicht Nein sagen wolltest“.
„Harry hat bis zum letzten Moment gewartet. Erst beim einchecken habe ich das zweite Ticket entdeckt.“
„Er kennt dich wohl sehr gut…“
Hermine brach das gefühlte Verhör ab, indem sie Richtung Hotelanlage losgelaufen war.
Ihre Eltern hatten den gleichen Platz eingenommen, an dem sie Hermine vor einigen Stunden gefunden hatte.
Ihr Mum winkte ihnen zu. „Habt ihr Hunger?“
Erneut knurrte Rons Magen.
„Dann setzt euch zu uns. Wir werden euch was besorgen. Ihr seid offiziell keine zahlenden Gäste. Die Teller müssen also wir euch beladen.“
„Kein Problem“, lächelte Ron und rieb sich genüsslich die Hände. „Hauptsache essen.“
„Werdet ihr mit mir nach Hause zurückkehren?“, fragte Hermine hoffnungsvoll.
„Ein Jahr ist eine lange Zeit“, erklärte Paul. „Ja, Schatz. Es ist an der Zeit nach Hause zu gehen.“
„Uns bleiben noch fünf Tage“, fügte Susan hinzu. „Solange haben wir das Zimmer gebucht. Und dir würde es auch gut tun, die Zeit zu nutzen, und ein paar Tage ausspannen.“
„Ich hatte nicht vor, ohne euch zurückzukehren“, lächelte Hermine. „Ein paar Tage Ruhe habe ich mir wohl redlich verdient.“
Doch könnte sie entspannen?
Sofort verfinsterte sich wieder ihre Miene.
Harry ist spurlos verschwunden.
Und an der Situation war sie nicht unschuldig.
Sie hätte sich niemals so gehen lassen dürfen.
Ihr Gefühlschaos hat diese Situation erst heraufbeschworen.
Dennoch bereute sie keine Sekunde dieses wunderschönen Erlebnisses.
„In unserem Zimmer gibt es ein Beistellbett, das du benutzen könntest“, bot ihr Dad an.
„Ich werde gerne darauf zurückkommen“.
„Ich werde meinen Portschlüssel reaktivieren“, sagte Ron unaufgefordert. Er hatte den Wink verstanden. „Ich kann mir kein Zimmer leisten“.
„Das Motel, indem ich die letzte Nacht verbracht habe, ist sehr günstig“, sagte Hermine, doch Ron zuckte verlegen mit der Schulter.
„Du hast überhaupt nichts dabei?“, staunte Hermine.
„Nur so, wie ich bin“.
„Ich kann das gerne für dich übernehmen“, antwortete Hermine.
„Danke, das wäre super“.
Rons Gesicht erhellte ich. Freudestrahlend blickte er sie an.
„So können wir noch ein paar Tage zusammen verbringen.“
Ihre Eltern warfen sich sorgenvolle Blicke zu, was Hermine nicht verborgen blieb.
Insgeheim hatte sie gehofft, Ron wäre zu stolz ihr Angebot zu nehmen.
Doch jetzt musste sie sehen, dass Beste aus der Situation zu machen.
„Wir fahren später noch in die Stadt“, erklärte Susan. „Dad will noch einem alten Studienkollegen, der hier eine Praxis leitet, einen Besuch abstatten. Und ich freue mich währenddessen auf eine Shoppingtour. Wenn ihr Lust habt, kommt doch einfach mit?“
„Das wäre eine großartige Idee“, strahlte Hermine dankbar, weil sie den Nachmittag nicht Alleine mit Ron verbringen bräuchte.


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