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Fanfiction

Harry Potter Und der Zauberstablehrling - Der Weg nach Australien III

von rodriquez

Alkira Darwin Resort - Überraschung gelungen?

Die glutrote Sonne wurde längst vom weiten Ozean verschluckt, als Hermine sich räusperte, als wäre die romantische Stimmung mit untergegangen.
Harry zitterte, trotz immer noch warmer Temperaturen.
„Harry?“, wisperte sie.
Und etwas in ihrer Stimme verhieß nichts Gutes.
„Du hast von Ehrlichkeit gesprochen...“
„J-a“, antwortete Harry langsam und mit einer Vorahnung
„Ich möchte dich um etwas bitten.“
Das Mädchen an seiner Seite kämpfte mit Worten, die nur sehr schwer über ihre Lippen gehen wollten.
„Bitte gib mir Zeit, dräng mich nicht.“
„Was immer du willst“, antwortete Harry, unterdrückte ein Krächzen in seiner Stimme.
„Es ist wegen Ron“
Endlich rückte sie mit dem wahren Grund heraus, den Harry allerdings längst vermutet hatte.
„Ich liebe dich, und das ist die Wahrheit“.
Ihre Blicke kreuzten sich, wenngleich es reservierte Blicke waren.
Aber Harry schöpfte neuen Mut.
Schließlich hatte sie es doch gesagt, wenngleich das aber noch ausstand, und es sollte nicht lange auf sich warten lassen.
„…Aber, ich habe auch immer noch Gefühle für Ron. Wir haben uns im Gegensatz zu dir und Ginny, nicht offiziell getrennt. Und er ist unser Beider Freund. Es wäre, wie ein Hochverrat, wenn wir das hinter seinem Rücken austragen würden. Ich möchte zuerst mit ihm reden.“
Harry war nicht im Stande zu antworten, nicht einmal ein schwaches Nicken brachte er zustande. Der glückliche Moment brach, trotz der Verahnung, wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
„Ich muss mit ihm reden, Harry“, fügte sie hinzu. „Hast du gehört? - Ich, und zwar bevor er etwas auch nur erahnen könnte.“
„Du kennst Ron“, erwiderte Harry mit immer noch schwacher Stimme. „Und du kennst seine Eifersucht. Sie hat uns schon einmal in große Gefahr gebracht. Die Ahnung wird längst vorhanden sein.“
„Und genau das ist der Grund, warum ich mit ihm reden muss. Und ich möchte dringend darum bitte, dieses Gespräch mir zu überlassen. Ich werde entscheiden, wann ich es tun werde, und wie ich es tun werde“. Ihre Stimme wurde eindringlicher, wirkte fast bedrohlich. „Diese Zeit musst du mir geben. Ich kann euch nicht beide lieben. Das wäre nicht fair gegenüber allen Beteiligten. Und ich muss mir erst selbst über einige Dinge klar werden“
„Du hast alle der Zeit der Welt“, sagte Harry. „Ich habe für meine Zukunft noch keine Pläne. Ich weiß nur, dass ich auf keinen Fall zu Ginny zurückkehren werde. Sie hat es verdient fair behandelt zu werden.“
„Wir sollten uns einen Platz zum Schlafen suchen“.
Hermine schien sichtlich bemüht, das Thema zu wechseln, während ihre Worte an Harry abprallten. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie Angst vor weiteren Beeinflussungen hatte.
„…damit wir dann Morgen ausgeschlafen, meine Eltern aufsuchen können.“
„Unser eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren“, antwortete Harry mit gebrochener Stimme.
Hermine nickte. „Ich brauche einen klaren Kopf.“
Bei ihren letzten Worten schluckte sie schwer, weil sie wohl die düster gewordene Stimmung bemerkt hatte.
Wenn Harry wirklich der Freund war, für den sie ihn einschätzte, würde er für ihr Problem Verständnis zeigen. Wenn alles nach Plan verlaufen könnte, wäre das sogar das größte Eingeständnis, das er ihr machen könnte. Es wäre mehr wert, als jedes gesprochene Wort.
Und sie hätte zumindest in einem Punkt etwas Zeit gewonnen.
Harry war sehr still geworden, und fast tat er ihr Leid.
Allerdings hättet sie es niemals soweit kommen lassen dürfen, nicht bevor sie mit sich im Reinen wäre. Und auf keinen Fall, bevor sie mit Ron gesprochen hätte, und dafür hasste sie sich. Sie hatte völlig die Kontrolle verloren, Ron, hintergangen und Harry einen tiefen Stich versetzt.
Wie sollte sie das, je wiedergutmachen können?
Harry hatte vollkommen Recht: Voldemorts Tod hat alles verändert.
Nichts wird mehr so sein, wie es mal war.
Die Gewissheit in Frieden leben zu können, und die Zukunft vor Augen hatte ungeahnte, lange Zeit versteckte und unterdrückte Gefühle freigesetzt.
So liefen sie wieder einmal wortkarg nebeneinander her, verließen den Strand in Richtung einer Promenade, auf dessen weiteren Verlauf man das Hotel erblicken konnte, indem ihre Eltern gastieren sollten. Schon von weitem war der Name des Hotels zu auf etlichen Hinweisschildern zu lesen:
Alkira Darwin Resort
Und schon wurde sie von einer neuen übermächtigen Gefühlswelle überrollt.
Mit dem Wissen ihren Eltern so nah zu sein, dass sie nur hätte „hier bin ich“ schreien bräuchte, brachte sie fast um das letzte bisschen Verstand, das sie glaubte zu besitzen.
Nervös plapperte Hermine vor sich hin.
Die verzwickte Situation verdrängend.
Die kurzen, knappen Antworten, die sie von ihrem Freund bekam, nahm sie gar nicht wahr.
„Ich werde mir heute Nacht etwas einfallen lassen, wie ich meinen Eltern ihren Verrat heimzahlen kann…“
„Hm.“
„Das da vorne müsste ihr Hotel sein…“
„Hm.“
Sie griff nach Harrys Arm, und hielt ihn zurück.
„Wir sollten nicht weitergehen…“
„Hm.“
„Nicht, dass sie uns noch sehen…“
„Ja.“
Hermine sah sich um und entdeckte ganz in der Nähe ihres Zielobjektes ein einfach anmutendes Motel.
Harry fühlte sich niedergeschlagen, und bevor er reagieren konnte, hatte Hermine bereits ein Zimmer gebucht.
Besser gesagt, sie kam mit zwei Schlüsseln in der Hand zurück.
Sie wünschten sich formlos eine „Gute Nacht“, und gingen in getrennte Zimmer.
Wütend und enttäuscht schleuderte Harry seinen Rucksack in einen alten, abgesessenen Stoffsessel, warf sich auf das Bett, das extrem zu federn begann, und presste sein Gesicht in die Kissen.
Sie würde heute Nacht nicht herüber kommen, dessen war er sich sicher, dennoch starb die Hoffnung zuletzt.
Keine Sekunde hatte er einen Gedanken an Ron verschwendet.
In keiner Phase seiner unbedachten Handlung die Konsequenzen bedacht.
Er hätte sich für diesen fatalen Fehler Ohrfeigen können.
Er schniefte, Tränen tropften aus seinen Augen, seine Brille beschlug.
Wie könnte er das jemals wiedergutmachen?
Er hatte, blind vor Liebe, alles riskiert, dabei nicht an die Konsequenzen gedacht, und höchstwahrscheinlich alles verspielt.
Was hatte er jetzt noch zu erwarten?
Abwarten, bis sie ihm irgendwann sagen würde:
„Es tut mir leid, Harry. Aber das zwischen uns war ein einziges, großes Missverständnis?“
Ihm war wohl bewusst, dass es darauf hinauslaufen könnte, aber gleichzeitig wollte er nicht alle Hoffnungen zerstören.
Er lag oft genug am Boden, und er ist immer wieder aufgestanden.
Und war es nicht Hermine, die ihn immer wieder ermunterte, niemals aufzugeben, für eine Sache zu kämpfen?
Ja, er würde kämpfen.
Aber nicht um jeden Preis.
Wenn er das sichere Gefühl haben würde, dass Hermine mit Ron glücklich wäre, und er nur im Wege steht, dann wäre der Zeitpunkt gekommen, aufzugeben.
Aber bis dahin, würde er immer wieder versuchen aufzustehen.
Angeknockt von einem unsichtbaren Gegner, der Liebe, und angezählt von einem Ringrichter, aber noch lange nicht K.O.

Hermine erging es unterdessen nicht gerade besser.
Mit ihrem Hintern bugsierte sie die Zimmertür ins Schloss, lehnte sich mit dem Rücken dagegen, schloss die Augen und rutschte daran zu Boden.
Wie gerne hätte sie ihn ein weiteres Mal geküsst, wie gerne hätte sie ihn im Arm gehalten, wie gerne wäre sie an seiner Schulter eingeschlafen.
Der Moment als jeder auf sein Zimmer ging, kam ihr vor, wie ein Abschied für immer.
Er würde sich in dieser Nacht nicht zu ihr schleichen, dessen war sie sich sicher, ebenso, wie sie sich sicher war, dass sie ihm Zutritt gewährt hätte, wenn...
„Bitte versteh mich, Harry“, flehte sie leise. „Ich muss das mit Ron erst offiziell beenden. Bitte verstehe das, und verfluche mich nicht.“

Pünktlich mit dem neunten Stundensignal seiner Armbanduhr klopfte es an Harrys Tür. Verschlafen richtete er sich auf, und sah sich um.
Sein Schädel brummte.
Er brauchte eine ganze Weile um zu registrieren, wo er war, und was er hier eigentlich wollte.
Nur langsam kam die Erinnerung an die letzten Stunden zurück.
Er erinnerte sich, dass er noch Stundenlang wach gelegen hatte.
Eine wunderschöne Erinnerung an einen der glücklichsten Momente seines Lebens hielt ihn auf Trapp, dabei war der Augenblick noch ganz frisch und greifbar nahe.
Mit dem Wissen, das es bei einem Versuch einzuschlafen bleiben würde, verließ er leise sein Zimmer, ging nach draußen in die milde Nachtluft, und entdeckte in der Nähe eine Bar, deren Leuchtreklame ihn einladend hereinbat.
Die Plätze an der Theke waren nicht besetzt, und da er kein Interesse an Gesellschaft hatte, suchte er sich einen dieser freien Barhocker, und kippte einige Fosters in seinen Schlund.
Mit jedem Schluck schmeckte das australische Bier besser, und er fand Gefallen an einer Jukebox, aus der klanggewaltige Gitarrenriffs ertönten.
Insgeheim dachte er wirklich sich auf dem Highway to Hell zu befinden, den eine rauchige Stimme gerade besang.
Wenn doch alles so einfach wäre, wie in diesem Song, dachte er traurig.
Einfaches Leben, einfach nur lieben - Living easy, loving free.
Er war nicht Alleine in dieser Bar.
Viele der Anwesenden könnten sogar in seinem Alter gewesen sein.
Kein Stoppschild, keine Geschwindigkeitsbegrenzung, Niemand wird mich aufhalten - No stop signs, speed limit. Nobody's gonna slow me down…
Den Refrain schaffte er recht schnell mit zu grölen. Das Lied ging ins Ohr.
Die anwesenden jungen Leute spielten mit Schnatzgroßen Bällen auf Tischen mit einem grünen Stoffbezug. Mit langen Stäben versuchten sie die Kugeln in diversen Löchern zu versenken.
Harry erinnerte sich daran, dass er auch Dudley des Öfteren bei solchen Spielen beobachtete.
Die Bezeichnung Billard holte er aus seinen Erinnerungen hervor.
Harry beobachtete die jungen Menschen, prägte sich ihre Gesten, ihr Lachen, ihre Bewegungen ein.
Und zum ersten Mal registrierte er, dass er sich frei bewegen konnte, dass er sich nirgends und vor Niemandem verstecken musste.
Und es war ein gutes Gefühl.
Er könnte jederzeit aufstehen, und unbehelligt durch die Tür gehen. Anders, als noch vor einem Jahr, als er sich bei jedem Geräusch nervös umdrehen musste.
Er ertappte sich dabei, dass er besonders die weiblichen Besucher im Auge behielt.
Allerdings stellte er bei jedem Mädchen direkt Vergleiche mit den Mädchen an, die er kannte.
Ginny, und vor allem Hermine…
Gewiss waren hübsche Wesen darunter.
Blonde, Braunhaarige, figurbetonte, anregende Kleidung, in Form gepresste Oberweiten. Sexy Outfit.
Doch keine hielt dem Vergleich mit Hermine stand.
Sie waren entweder zu dick, zu dünn, zu zickig, hatten zu dick aufgetragenen Lippenstift, einen unechten, in formgebrachten Busen, oder hatten einfach einen falschen, nichts aussagenden Blick in den Augen.
Harry wollte schon aufstehen und bezahlen, als seine Aufmerksamkeit auf ein Mädchen am Rande, etwas abseits der Menge gelenkt wurde.
Die Anzahl der getrunkenen Biere konnte Harry nur anhand der Striche auf seinem Beierdeckel abschätzen. Allerdings schwankte die Anzahl der Striche zwischen fünf und zehn, je nach Sichtweise.
Das etwas abseits stehende Mädchen traktierte unter lautem Fluchen einen Flipperautomat. Gelegentlich blickte sie sich um, dann formten ihre Lippen wieder Worte, an die sich Harry lieber nicht erinnern wollte, gelegentlich versetzte sie dem Automaten auch einen kräftigen Tritt mit dem Außenrist.
Da dieses Mädchen, auf eine unbekannte Art und Weise, die einzige interessante Persönlichkeit für Harry war, behielt er sie im Auge und glaubte gelegentlich, sie würde ihn ebenso beobachten, wie er es mit ihr tat.
Vielleicht war es das Gefühl, dass sie genauso alleine sein könnte, wie er sich fühlte.
Ihre schulterlangen Haare schwangen in Zeitlupe um ihr Gesicht, wenn sie sich umdrehte, und sie hatten im bunten Neonlicht der Bar und der Automaten einen rötlichen Teint.
Harry interessierte sich nur für ihr Gesicht, das ihn aus unerklärlichen Gründen faszinierte.
Er konnte sich nicht erklären, was dieses Mädchen so Besonders machte.
War es ihre Ausstrahlung?
Nur in einem Punkt war sich Harry sicher. - Sein Interesse fand keinen Ursprung in hormonellen Trieben.
Sie war faszinierend und anziehend, auf eine völlig unbekannte Art und Weise.
So bestellte er sich ein weiteres frisch gezapftes Fosters, in dessen Verlauf das Mädchen sich allerdings aufbruchbereit machte.
Auf dem Weg zum Ausgang musste sie ganz nahe an Harrys Thekenplatz vorbei.
Ihre Augen kreuzten sich für einen kurzen, flüchtigen Moment.
Der Moment war ein Augenblick in Zeitlupe.
Die Musik drang in halber Geschwindigkeit an seine Ohren, und der Augenblick, der wohl in Wirklichkeit nur eine oder maximale zwei Sekunden andauerte, kam Harry wie eine kleine Ewigkeit vor.
Unerklärlicherweise klopfte es gewaltig unter seiner Brust, und es legte sich erst, als sie das Lokal verlassen hatte.
Mit den ersten Sonnenstrahlen kehrte Harry zurück in sein Zimmer, unterdrückte den Drang absichtlich an der falschen Tür anzuklopfen, und hatte endlich die notwendige Bettschwere.

Ein erneutes Klopfen schreckte ihn auf.
Dieses Mal intensiver, energischer.
Er rappelte sich auf, schwankte zur Tür.
Sein Kopf schmerzte, so dass er eine Faust dagegen pressen musste, während Hermine an ihm vorbei ins Zimmer stürmte.
Eine Wolke Parfüm wehte um Harrys Nase. Ein frischer, angenehmer Duft.
Frisch geduscht, dachte er, und hatte immense Probleme, weil sich seine Augen nicht an das gleißende Sonnenlicht gewöhnen wollten.
Er warf die Tür ins Schloss, und drehte sich um.
„Hast du etwa so geschlafen?“, wunderte sich Hermine, mit abfälligem Blick auf die zerknitterte Kleidung an seinem Körper. „Boarrh. Hier stinkt's ja, wie in einer Kneipe. Hast du was getrunken?“
„Ich konnte nicht einschlafen, da bin ich noch in das Pub gegenüber“, gestand Harry ohne eine Spur von Schuldgefühlen.
Sein Kopf deutete die etwaige Richtung an.
„Hab ich noch Zeit zum duschen?“
„Aber beeile dich bitte, eigentlich wollte ich zur Frühstückszeit bei meinen Eltern auf der Matte stehen“, wies ihn Hermine mit energischer Stimme an.
Harry ächzte und marschierte an ihr vorbei ins Bad, wobei sie ein weiteres Mal die Nase rümpfte.
„Und der Grund, dass du nicht schlafen konntest starrt dir hinterher“, murmelte Hermine schuldbewusst, aber so, dass er es nicht hören konnte. „Aber immerhin hast du wohl noch eine angenehme Nacht ohne mich verbracht.“
Ein weiteres Mal rümpfte sie ihre Nase.
Das Zimmer stank nach verbrauchter Luft und untergärigem Bier.
Ein Gestank, der bei Hermine ein Würgen verursachte.
Sie riss ein Fenster auf, um frische Luft hereinzulassen, und als Harrys Gesicht nach exakt fünf Minuten in der leicht geöffneten Tür des Badezimmers erschien, war die Luft einigermaßen angenehm geworden.
Zu Hermines Überraschung blieb es bei Harrys Gesicht.
Ungläubig starrte sie ihn an.
Nur sein Kopf war unter einer Dunstglocke aus Wasserdampf zu erkennen.
„Würdest du mir meinen Rucksack geben?“, lächelte Harry sie verlegen an.
Verständnislos starrte Hermine in sein schmunzelndes Gesicht.
„Oder wäre es dir lieber mich nackt zu sehen?“
„Das hättest du wohl gerne“, schnaufte Hermine, nachdem sie ihm energisch den Rucksack entgegenschleuderte. „Saufen. Anderen Weibern nachschauen. Und dann angeschissen kommen“.
In Hermine brodelte ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
Da sie selbst nicht unschuldig an der Situation war, unterdrückte sie in diesem Moment weitere Beschimpfungen.
Mit frischer Kleidung, den Rucksack über der rechten Schulter trat Harry schließlich aufbruchbereit an ihre Seite.
„Ich wär dann soweit“, säuselte er vorsichtig, was ihm dennoch einen giftigen Blick einbrachte.
„Ich bin wohl besser ruhig“, fügte er sehr leise, und für Hermine kaum verständlich hinzu. Auf dem Weg zum Hotel, indem sie Hermines Eltern vermuteten, wanderten seine Gedanken noch einmal zurück, zu einer Begegnung, die eigentlich keine war, aber nachhaltigen Eindruck hinterlassen hatte.
„Vielleicht hätte ich sie einfach ansprechen sollen“, murmelte Harry.
„Was?“, rief Hermine genervt.
„Nichts…“.
Harry empfand es als äußerst sinnvoll, diese Begebenheit unerwähnt zu lassen.
Was hätte ich ihr sagen sollen?
Harry bevorzugte nun die gedankliche Konversation mit seinem immer noch leicht brummenden Schädel.
Entschuldigung, kennen wir uns irgendwo her?
So etwas wird als plumper Anmachversuch gewertet, dabei wollte er wirklich nur, ohne anrüchige Hintergedanken, etwas über das Mädchen erfahren.
Hermine gab Vollgas, brachte schon nach wenigen Metern einen gehörigen Abstand zu Harry zustande.
Auffällig oft, aber nervös schielte sie jedoch immer wieder über ihre Schulter zurück.
Wenn sie selbst nicht so aufgewühlte Gedanken gehabt hätte, dann hätte sie ihn wohl damit konfrontiert, welches Weibsbild ihm gerade durch den Kopf spukte.
„War sie hübsch?“
Eine spitze Bemerkung konnte sie sich dennoch nicht verkneifen.
„Was?“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Wer?“
„Vielleicht hätte ich sie ansprechen sollen?“, wiederholte Hermine Worte, die sie eigentlich gar nicht hätte verstehen dürfen.
War sie hübsch? Überlegte Harry, und fand keine Antwort. Äußerlich? Innerlich? - Irgendwie schon. Irgendwie aber auch nicht, wenn ich den Vergleich mit dir ziehe…
Eine Antwort blieb Harry schuldig, denn Hermine beschleunigte ihre Schritte immer mehr, und nur kurze Zeit später betraten sie die Lobby des Alkira Darwin Resort und bestaunten ein imposantes Foyer.
Harry erkundigte sich beim Concierge nach Hermines Eltern, während seine Freundin nur Augen für die pompöse Empfangshalle hatte, die in der Höhe an die große Halle von Hogwarts erinnerte.
Sie entfernte sich von Harry, und beobachtete jede Bewegung in ihrer Nähe, jeden Menschen einzeln.
Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie sich Harry längere Zeit mit dem Concierge angeregt unterhielt, schließlich hielt er ein Schriftstück in Händen und schien es angeregt zu lesen.
Sein Gesicht richtete sich auf, und Hermine glaubte ein nervöses Flattern darin zu erkennen, doch sie wandte sich wieder ab, schaute angeregt durch eine riesige Glasscheibe, hinter der immer wieder Personen vorbeigingen.
Doch dieses Mal hatte Hermine kein Interesse die Gesichter der Menschen zu studieren.
Sie tat es, weil sie Harrys Blicke nicht ertragen konnte, weil sich ihr Gewissen zu Wort meldete:
Seit Harry aus der Dusche zurück war, hatte sie ihn, wie Luft behandelt. Ihn lediglich barsch angetrieben, endlich fertig zu werden und seinen müden, versoffenen Arsch hochzubekommen.
Danach legte sie ein mörderisches Tempo an den Tag, bei dem Harry erhebliche Schwierigkeiten Schritt zu halten.
Das gleißende Sonnlicht tat sein Übriges, und sie konnte sehen, dass es wohl heftige Kopfschmerzen bei ihrem Freund verursacht.
Geschieht dir Recht!
„Der Zimmerschlüssel ist nicht an der Rezeption, und ans Telefon in ihrem Zimmer geht auch Niemand, also sollten sie wohl beim Frühstück sein“, unterbrach Harry die vorgetäuschten Beobachtungen seiner Freundin.
„Wo müssen wir hin?“, fragte Hermine, ohne ihn anzusehen, und steuerte eine gläserne Durchgangstür an.
„Durch die Halle in den Innenhof, dann sollte sich rechter Hand das Restaurant befinden. Hermine ich...“
„Hast du deinen Tarnumhang dabei?“, überging Hermine einen möglichen Einwand, und stoppte, bevor sie ins Freie traten.
Harry nickte, ohne dass seinem Nicken Beachtung geschenkt wurde.
„Soll das deine Rache werden?“
„Überraschung, keine Rache, Harry“, korrigierte Hermine. „Meine Rache werden sie später zu spüren bekommen…“
„Hermine, ich muss dir noch etwas sagen...“
„Nicht jetzt, Harry“
Er nickte unzufrieden, kramte aber in seinem Rucksack, und im Gefühl unbeobachtet zu sein, warf er sich den Umhang über.
Langsam schritten sie voran.
„Hältst du deine Augen offen?“, flüsterte Hermine, „und hilfst mir bei der Suche?“
Eine mündliche Antwort bekam sie keine.
Sie nahm an, er würde unter seinem Tarnumhang einfach wieder nur Nicken.
Schritt für Schritt, ganz langsam, und sehr aufmerksam, ihr Weg durch unzählige fremde Gesichter.
Ihre Augen wanderten über jeden Menschen, den sie erfassen konnte.
„Frühstücken im Freien, bei einem so warmen Klima“, plapperte sie leise weiter. „Das ist wie in einem Traum. Das wollte ich schon immer mal tun.“
Kaffeegeschirr klapperte. Tassen wurden mit Kaffee, Tee oder Säften gefüllt, Brötchen aufgeschnitten.
Viele Menschen wuselten kreuz und quer, Richtung Buffet, oder zurück zu ihren Plätzen.
Es war schwer den Überblick zu behalten.
„Sie sitzen im Freien, da bin ich mir sicher“, flüsterte Hermine, mit Blick ins Innere des Restaurants. Überall saßen Menschen, drinnen und draußen.
„Mach dir keine Sorgen, Harry, du musst nicht lange unter dem Tarnumhang verharren.“
Kleine Kinder in Badehosen und Bikinis rempelten sie an, schrien laut lachend „'tschuldigung“. „'tschuldigung“. „'tschuldigung“.
Die Hälfte der Außenterrasse hatte sie bereits hinter sich gebracht, dann endlich glaubte sie etwas Bekanntes zu erkennen, und sie verlangsamte ihre Schritte so weit, dass sie fast zum Stillstand kam.
Es war der Rücken ihres Vaters, den sie glaubte zu erkennen.
„Da, Da, Da“, flüsterte sie aufgeregt.
Unverkennbar, der leichte Ansatz einer Glatze am Hinterkopf.
Wie oft, hatte sie ihren Dad damit aufgezogen:
Du wirst langsam alt, Dad. Und das da, ist das etwa ein graues Haar?…
Verdeckt durch ihren Vater, erkannte sie gelegentlich flinke, kleine, zarte Hände.
Am Zeigefinger blitzte grünlich ein Smaragd im hellen Sonnenlicht, dazu ein mattgoldener an den Rändern polierter Ehering mit seitlicher Diamantgravur, am Ringfinger.
„Mum“, nuschelte Hermine nervös.
Sie begann am ganzen Körper zu zittern.
Nur noch wenige Schritte war sie entfernt.
Gleich würde sie ihre Eltern wieder in die Arme schließen dürfen.
Und dann würde sie ihnen Harry vorstellen.
Auf ihre Gesichter bin ich ja so gespannt, vor allem, wenn sie bemerken, dass ich Alleine komme, und dann erst, wenn Harry den Schleier lüftet.
Die Anspannung, die Nervosität stieg ins Unermessliche.
Nur noch eine Handbreit...
„Du wirst langsam alt, Dad“, sagte sie mit lauter, anfänglich krächzender Stimme, und streichelte über den Ansatz einer Glatze am Hinterkopf ihres Vaters. „Ist das etwa ein graues Haar, was ich da sehe?“
„Her ... Her ... HERMINE!“, schrie Susan Granger, sprang auf, und riss dabei den Stuhl mit um.
Paul Granger wirbelte herum.
„Minchen“, weinte er aufgelöst. „Mein Minchen, da bist du ja endlich.“
Susan hatte sich ihrer Tochter längst tränenaufgelöst um den Hals geworfen, so dass Paul sich vorübergehend nicht erheben brauchte.
„Bist du etwa Alleine gekommen?“, wunderte sich ihre Mum mit nervösen Blicken, mit denen sie angeregt die Umgebung absuchte.
„Habt ihr etwas Anderes erwartet?“. Lächelte Hermine siegessicher.
„Eigentlich ja“, antwortete Paul mit ebenso verblüfften Blicken, wie seine Frau.
Auch er versuchte an seiner Tochter vorbeizuschauen.
„Darüber müssen wir noch ein ernstes Wörtchen reden“, lachte Hermine.
„Aber keine Sorge. Ich bin nicht Alleine“. Sie drehte sich leicht zur Seite und fügte, „Darf ich euch Jemanden vorstellen“, hinzu.
Paul und Susan Granger sahen sich fragend an.
Ihre Mienen wurden zu Stein.
Paul Granger fiel die Kaffeetasse aus den Händen und knallte splitternd zu Boden, seine Frau erfasste ein Zittern.
Hermine sah besorgt in die versteinerten Gesichter ihrer Eltern.
Susan und Paul Granger umhüllte eine tiefe Trance.
„Hallo Hermine“.


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