von Skydreamer
Den Sonntag hatten sie noch Zeit den Rest ihrer Hausaufgaben zu erledigen, bis am Montag der Unterricht wieder anfangen würde. Nach dem Abendessen sassen sie ihm Aufenthaltsraum der Schulsprecher und machten einfach nichts, naja so ganz stimmte das natürlich nicht. James diskutierte mit Amber und Emma über das Training der Quidditchmannschaft und sie schienen sich einfach nicht einig zu werden. Ihr nächstes Spiel gegen Hufflepuff war ja erst Anfang März, also war ja noch genug Zeit, zuerst würde sowieso noch Rawenclaw gegen Hufflepuff spielen.
Die erste Schulwoche im neuen Jahr wurde anstrengend für sie alle, die Lehrer überhäuften sie mit Hausaufgaben und es blieb kaum einmal Zeit für andere Sachen. Wie immer gingen Lily und James auf den Rundgang zweimal die Woche, sie hatten die Karte der Rumtreiber dabei, was das Ganze um einiges leichter machte und sie so wenigstens Zeit miteinander verbringen konnten. Das Quidditchtraining begann wieder und James war zufrieden mit seinem Team, sie kamen wieder in ihren normalen Rhythmus und wurden immer besser. Ashleys Blicke zu Andrew entgingen ihrer Schwester nicht. Sie zog sie nach dem ersten Training etwas beiseite. „Rede mit ihm Ash. Du darfst keine Angst vor seiner Reaktion haben.“ „Aber…“ „Nichts aber. Ich sehe doch wie du ihn anschaust und ich glaube du bist ihm nicht egal.“ Mit diesen Worten liess sie Ashley alleine und folgte Emma und James ins Schloss.
Am Sonntag trafen sich die Auserwählten Siebtklässler in einem leeren Klassenzimmer, dass Professor Dumbledore ihnen zur Verfügung stellte. Sie hatten alle ihre Hausaufgaben erledigt und wollten nun ein bisschen trainieren. Alles was sie von William, Patrick und Moody gelernt hatten, wollten sie verinnerlichen. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen und sie halfen sich gegenseitig. Auch Emma und Daniel wurden immer besser beim abwehren des Imperius und die verschiedenen Flüche hatten sie immer besser im Griff. Die ungesagten Zauber fielen ihnen jedoch noch schwer und sie arbeiteten hart um auch diese immer besser zu beherrschen. Zuerst gelangen ihnen nur kleine und einfache Zauber, doch sie machten grosse Fortschritte.
Der Januar zog sich dahin und plötzlich neigte sich der Monat dem Ende zu. Mit dem Monatsende kamen auch ein paar Ereignisse zusammen. Zuerst war wieder einmal ein Hogsmead Wochenende. Sie alle genossen endlich wieder einmal aus dem Schloss zu kommen. Sie bummelten ein bisschen durch das Dorf, deckten sich mit reichlich Nervennahrung ein, genehmigten sich ein Butterbier im Drei Besen und dann hatten die Marauder noch eine Überraschung für ihre Freundinnen. Von Hogsmead aus machten sie sich auf den Weg in die Heulende Hütte. Dort hatten sie alles schön eingerichtet und sie genossen ein tolles Abendessen dort. Natürlich durfte auch die Führung durch die Hütte nicht fehlen und nun kannten die Mädchen den Ort, wo die Marauder jeden Vollmond verbrachten, oder zumindest einen Teil der Vollmondnacht. Sie bemerkten gar nicht wie spät es wurde und mussten dann ins Schloss zurück schleichen. Leider hatten sie die Karte, sowie den Tarnumhang im Schloss gelassen. Vorsichtig und so leise wie möglich öffneten sie das grosse Portal und traten in die Eingangshalle. Die Halle war nur spärlich beleuchtet und niemand war zu sehen. So schlichen sie weiter zur Treppe. Leise stiegen sie die Stufen hinauf. „Stop!“, hörten sie plötzlich. Geschockt drehten sie sich alle um und machten sich gefasst darauf McGonagall zu sehen. Die Stimme hatten sie nämlich sehr wohl erkannt. „Was machen sie denn um diese Uhrzeit noch hier?“ „Naja, wir haben die Zeit vergessen, Entschuldigung Professor.“ Lily sah ihre Hauslehrerin entschuldigend an. „Gerade von Ihnen hätte ich das nicht erwartet, Sie sind Schulsprecherin Miss Evans. Auch von Ihnen Mister Lupin hätte ich das nicht gedacht.“ Betreten sahen die beiden zu Boden. „Ich muss Gryffindor jetzt leider 50 Punkte abziehen und Sie werden eine Strafarbeit kriegen. Folgen Sie mir bitte in mein Büro.“ Mit hängenden Köpfen folgten sie ihrer Verwandlungslehrerin. McGonagall zog eine Mappe aus einer Schublade ihres Schreibtisches und zog ein Blatt hervor. „Ah, wie ich sehe sucht Mr.Filch freiwillige um die Pokale und Trophäen im Pokalzimmer zu polieren. Das ist genau das richtige für Sie. Ich gebe Mr.Filch Bescheid und Sie werden morgen pünktlich um 9.00 Uhr dort erscheinen um diese Arbeit zu erledigen.“ Niedergeschlagen und müde machten sie sich auf den Weg in den Gryffindorturm um wenigstens noch ein bisschen Schlafen zu können. Wiedermal konnten sie den Sonntag nicht ausnutzen um auszuschlafen. Am nächsten Morgen trafen sie sich zum Frühstück in der grossen Halle. Lily nahm schweigsam ihr Frühstück ein, während die anderen immer wieder ein paar Worte wechselten. James fiel Lilys Schweigen auf und er sprach sie darauf an: „Hey meine Süsse, was ist denn mit dir los?“ „Nichts James, es ist nichts.“ „Ach ja, das glaube ich dir nicht. Ist es wegen der Strafe von McGonagall?“ Lily nickte und ass weiter. „Hey Evans. Du fühlst dich doch nicht etwa in deiner Ehre verletzt, weil du eine Strafe bekommen hast, deine erste Strafarbeit.“ Kaum waren die Worte raus, bereute James sie schon. Lily stand auf und sagte ein wenig wütend: „Es ist fast neun, ich geh schon mal ins Pokalzimmer.“ Amber und Emma sahen ihrer Freundin verdutzt nach. „James. Was hast du ihr gesagt?“ Amber schaute ihren besten Freund wütend an. James erzählte ihnen, was er Lily gesagt habe und dass er es nicht ernst gemeint habe. Amber nickte verstehend. „Ach so. Es ist wirklich ihre erste Strafarbeit. Miss Perfect hat es jetzt auch mal erwischt und ich glaube, das hat sie zum Nachdenken gebracht. Sie ist nicht wirklich wütend auf dich James, rede mit ihr und dann ist alles wieder gut. Lasst uns gehen, sonst reisst uns Filch noch den Kopf ab.“
„Ah, hier sind Sie ja. Gerade noch rechtzeitig. Hier sind die Polierlappen, keine Zauberei. Ich werde sie beobachten.“ Lily war schon fleissig ab polieren und die anderen folgten ihr. James ging sofort in ihre Nähe und die anderen wandten sich an eine andere Ecke, damit die beiden ungestört waren.
„Hey Lily.“ Lily schaute nicht auf sondern polierte fleissig den Pokal. „Es tut mir Leid. Ich hab das doch nur so gesagt. Ich wollte dich damit nicht verletzten.“ Lily musste schmunzeln. „Das hast du auch nicht James. Es ist nur, ich wurde noch nie bestraft und …“ James hob ihren Kopf und küsste sie. „Ist alles wieder gut? Bist du nicht mehr sauer?“ „Nein. Ich war nur sauer auf mich selber.“ Sie küsste ihn und dann machten sie mit dem Polieren weiter. Ihre Freunde hatten das ganze Schauspiel mit Freude angeschaut, die beiden waren einfach zu süss miteinander. Schnell polierten sie weiter, den Filch sollte ja nicht auf Falsche Gedanken kommen. Fast den ganzen Tag brauchten sie um alles blitz und blank zu polieren und erschöpft verliessen sie das Pokalzimmer. Sie hatten keine Lust in die grosse Halle zu gehen und machten sich darum auf den Weg in die Küche. Die Hauselfen umwustelten sie gleich und brachten ihnen alle Köstlichkeiten, die sie wollten.
Der Samstag nach einer anstrengenden Woche brachte das nächste Ereignis. Das Spiel Rawenclaw gegen Hufflepuff stand an und das liessen sich auch die Marauder und die Mädels nicht entgehen. Schliesslich konnten sie so ihre Konkurrenz beobachten. Frank und Daniel spielten im Team der Hufflepuffs, Frank als Jäger und Daniel als Sucher. Alice jubelte ihrem Freund freudig zu und auch die anderen stimmten mit ein, schliesslich bestand die gegnerische Seite aus Travis Bennet und den mochte niemand von ihnen. Frank und Travis reichten sich die Hände und das Spiel konnte losgehen. Travis war ein starker Hüter, die Hufflepuffs hatten keine Chance Tore zu schiessen. Die Jäger der Rawenclaws spielten super zusammen und führten schnell mit 100 : 10, der Schnatz war noch nirgends zu sehen. Daniel drehte seine Runden, aber der Schatz tauchte einfach nicht auf. So führten die Rawenclaws plötzlich mit 160 : 10 und das Spiel wurde langsam echt langweilig. Doch dann entdeckte Daniel den Schatz und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Daniel war schnell auf der Höhe des Schnatzes und umschloss ihn mit seinen Händen, jedoch hatte niemand mitbekommen wie genau zum selben Moment ein Tor für Rawenclaw fiel. Somit hatte Rawenclaw mit 170 : 160 gewonnen. James und sein Team hatten sowieso mit einem Sieg von Rawenclaw gerechnet, doch dass dieser so knapp ausfiel überraschte alle. Gryffindor hatte aber immer noch mit Abstand die meisten Punkte, nämlich 230 und das machte die ganze Quidditchmeisterschaft sehr spannend.
Am Montag dem 30. Januar stand dann noch ein anderes Ereignis an, nämlich Lilys Geburtstag. Emma und Sirius hatten ja schon Geburtstag und Lily war nun die nächste, die 18 Jahre alt wurde. Leider war es ein ganz gewöhnlicher Montag und sie hatten Unterricht. Lily hatte aber noch ein bisschen länger Unterricht als die meisten ihrer Freunde, was diese gleich dazu nutzten die kleine Party vorzubereiten. Im Raum der Wünsche machten sie alles bereit. Dekoration, Essen, Musik und Getränke. Jeder hatte seine Aufgaben. Emma und Amber übernahmen das Dekorieren, Remus wählte Musik aus und sagte allen Bescheid, wann sie im Raum der Wünsche sein sollten. James, Sirius und Peter hatten sich auf den Weg in die Küche gemacht und holten alles Mögliche an Esswaren und Getränken hoch. Es hatte Butterbier, Feuerwhiskey und Holunderblütenwein, zum Essen gab es Kürbispasteten, Kesselkuchen, jede Menge Süssigkeiten und Chips. Nach dem Unterricht kehrte Lily in die Schulsprecherräume zurück und war enttäuscht, dass weder James noch einer ihrer Freunde anwesend. An der Türe ihres Zimmers fand sie einen Zettel mit James’ Handschrift.
Hey mein Engel
Noch einmal Happy Birthday :)
Dusche erstmals ausgiebig und komm dann in den Raum der Wünsche.
Ich liebe dich, dein James
Diese Worte zauberten Lily ein Lächeln ins Gesicht, schnell sprang sie unter die Dusche und zog sich etwas Schönes an. Im siebten Stock angekommen, öffnete Lily die Tür zum Raum der Wünsche und trat ein. „Überraschung!“, schrieen alle gleichzeitig und da ging auch schon die Musik los. Lily liess sich von allen umarmen und freute sic einfach nur. In einer Ecke des Raumes standen schon alle Geschenke, aber diese würde sie später aufmachen. Alle waren da, James, Amber, Emma, Remus, Sirius und Peter. Auch Alice und Haley waren gekommen, zusammen mit Frank und Daniel. Daniel schien sich sehr gut mit Haley zu amüsieren. Ausserdem war das ganze Quidditchteam gekommen. Amber hatte James darum gebeten, denn sie wusste, dass Ashley und Andrew Green, dann sicher zusammentrafen und einmal nicht so viele Leute um sie waren. Sie wusste von Ashley, dass sie ab und zu mit ihm gesprochen hatte, doch mehr hatte sich noch nicht ergeben. Amber hatte die Hoffnung, dass sich dies heute Abend ändern würde. Sie holte sich ein Glas Holunderblütenwein und setzte sich zu Remus, der sich gerade mit Peter unterhielt. Mittlerweile hatten Lily und James, sowie Siris und Emma begonnen zu tanzen. Amber zog Remus auf die Tanzfläche und sie tanzten ein wenig. Danach wollte Lily erst einmal ihre Geschenke auspacken und sie machten es sich alle bequem um sie herum. Emma und Amber hatten beschlossen gemeinsam etwas zu schenken. Sie hatten Lily einen Kalender gebastelt, mit passenden Fotos, die sie entweder mit James zeigten oder mit ihren Freundinnen. Lily umarmte die beiden fest. James hatte sich für seine Freundin etwas Besonderes einfallen lassen. Er schenkte ihr ein wunderschönes silbernes Armband mit einem Anhänger dran. Der Anhänger war ein schlichter grüner Stein. Das Armband hatte noch Platz für ganze viele Anhänger und er konnte Lily damit gar nicht glücklicher machen. Sobald Lily auch die anderen Geschenke ausgepackt hatte wurde wieder ausgelassen getanzt, getrunken, gegessen und natürlich gequatscht. Lily war mit Emma und Amber gerade dabei ausgelassen Feuerwhiskey zu trinken und dann stürmten sie auch noch die Tanzfläche. Amber war sich Feuerwhiskey vom letzten Sommer her gewöhnt, da sie mit Sirius und James eh den halben Sommer verbracht hatte. Damals hatten die beiden sie regelrecht abgefüllt. Sie kannte die Wirkung und trank nicht so viel davon. Erfreut sah sie, wie ihre Schwester in ein Gespräch mit Andrew vertieft war und sie hatte ein Lächeln im Gesicht. Amber freute sich schon auf einen ausgiebigen Bericht. Alle hatten sehr viel Spass und verschwanden dann nach und nach von der Party. James schickte sie immer in zweier oder dreier Gruppen, mit Blick auf die Karte der Rumtreiber konnten sie das Gesehen werden gut vermeiden. Emma und Lily hatten wohl etwas zuviel vom Feuerwhiskey abbekommen und James und Sirius waren daran sie zum Sofa zu schleifen. Die beiden würden als erstes einfach einmal schlafen. Auch Remus und Amber blieben im Raum und verbrachten die Nacht dort.
Als Lily und Emma am nächsten Morgen aufwachten, wussten sie nicht mehr viel vom gestrigen Abend. Amber gab ihnen einen Antikatertrank und schleifte die beiden mit den Jungs zusammen in ihren Schlafsaal oder die Schulsprecherwohnung. Alle duschten und gingen nachher zum Frühstück. Lily und Emma sahen zwar noch etwas mitgenommen aus, doch sie liessen den Unterricht über sich ergehen.
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