Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Aus der Asche - 38. Kapitel / Zurück in Hogwarts

von fiirvogel

Matthew versuchte vergeblich einzuschlafen. Melody wälzte sich neben ihm in unruhigem Schlaf herum. Sie murmelte wirres Zeug, warf den Kopf hin und her und trat ihn in die Seite. Er versuchte sie vorsichtig zu wecken und nahm sie schließlich, als es mit dem Wecken nicht klappte, ganz fest in die Arme. Das schien sie zu beruhigen. Sie hörte auf, um sich zu schlagen und zu wimmern. Matthew atmete auf. Es dauerte aber noch lange, bis auch er endlich einschlafen konnte.
Marietta weckte ihn am nächsten Morgen. Vormittag bemerkte er mit einem Blick auf seinen Wecker.
„Ich habe im Geschäft angerufen und gesagt, dass du krank bist“, flüsterte seine Großmutter. „Remus ist soeben gekommen. Meinst du, wir können Melody wecken? Wie hat sie geschlafen?“
Matthew stand müde auf. „Den Umständen entsprechend ...“
„Hatte sie Albträume?“
„Ich weiß nicht, aber sie war sehr unruhig. Ich habe miserabel geschlafen. Ich habe das Gefühl, ich sei gerade erst eingeschlafen ... Ich komm gleich runter.“

Remus musterte Matthew fragend, als er in T-Shirt, Boxershorts und zerzausten Haaren im Wohnzimmer der Shanleys erschien. „Guten Morgen, Matthew. Keine gute Nacht gehabt?“, fragte er.
Matthew gähnte. „Hallo, Remus ... Nun ja, weißt du, ich habe es mir etwas romantischer vorgestellt, das Bett mit einer Frau zu teilen“, grinste er. Seine Großmutter sah ihn vorwurfsvoll an.
„Wie geht es Severus?“, fuhr Matthew wieder ernst fort. „Wieso kommt er nicht selber? Ist ihm etwas zugestossen?“
Remus schüttelte schnell den Kopf. „Nein, nein, es geht ihm gut. Er war aber der Auffassung, es wäre besser, wenn ich komme, für den Fall, dass sich ihm Todesser an die Fersen geheftet haben. Er ist zu seinem Haus gegangen, um zu schauen, ob dort alles in Ordnung ist ... Ich sollte Melody jetzt nach Hogwarts bringen. Dumbledore ist wieder zurück. Hogwarts ist sicher. Und sie muss dringend in den Krankenflügel, soweit Severus mich informiert hat ... Schläft sie noch?“
„Ich gehe sie wecken“, anerbot sich Matthew und stand auf.
„Nicht nötig.“ Melody stand im Türrahmen. „Mein Vater hat ein Haus?“
„Sein Elternhaus.“
„Er hat mir nie davon erzählt.“
„Es ist, glaube ich, auch kein richtiges Zuhause. Er ist praktisch nie dort.“
Melody setzte sich auf den Stuhl, den Matthew freigemacht hatte und stützte den Kopf auf die Arme. Sie sah müde und blass aus.
„Ich bringe dich nach Hogwarts. Vielleicht kannst du vorher noch etwas essen, damit du mir beim Apparieren nicht auseinanderfällst“, schlug Remus vor.
„Ich hole deine Schuluniform“, sagte Marietta und stand auf. „Ich hab sie gestern Abend gewaschen, aber sie ist wahrscheinlich noch nicht ganz trocken.“
Melody sah an sich hinunter. Nein, in Boxershorts und Matthews Metallica-T-Shirt konnte sie definitiv nicht in Hogwarts aufkreuzen.
„Was ist im Ministerium passiert? Was ist mit Sirius?“, wollte sie wissen.
Remus' Blick verfinsterte sich. „Sirius ist tot.“
Melody starrte ihn fassungslos an. „Er hat ihn ... Hat Voldemort ihn ... zu Tode gefoltert?“
„Nein. Es war eine Falle. Sirius war zu dem Zeitpunkt gar nicht im Ministerium. Der Traum war nicht Realität. Die Todesser wollten Harry ins Ministerium locken. Dein Vater alarmierte uns, sobald er hier aus dem Haus trat, dann apparierte er nach Hogwarts, um dort nach dem Rechten zu sehen. Kingsley Shaklebolt, Mad-Eye Moody, Sirius, Tonks und ich apparierten nach London und eilten Harry, Ron, Hermine, Ginny, Neville und Luna zu Hilfe –“
„Sie sind alle ins Ministerium gegangen? Wie haben sie das geschafft?“, fragte Melody verblüfft.
„Sie sind geflogen, soviel ich weiß. Auf Thestralen.“ Als Remus die verständnislosen Blicke um sich herum sah, fügte er an: „Pferdeähnliche Wesen mit Flügeln. Sie konnten Umbridge und das Inquisitionskommando abschütteln und flogen alle nach London. Draco Malfoy brauchte lange, bis die Ganzkörperklammer soweit nachließ, dass er nach Hogwarts zurückrobben konnte. Dein Vater hat ihn vor dem geschlossenen Tor aufgegriffen und ihn in den Krankenflügel gebracht. Poppy hat Draco die Nase wieder gerichtet, aber er weigerte sich partout zu erzählen, was passiert war. Er traute sich offenbar kaum, deinen Vater anzusehen, und verließ den Krankenflügel so schnell er konnte.“
Melody kam die Geschichte in den Sinn, die sie Umbridge und den Slytherins aufgetischt hatte. „Was ... was ist mit Umbridge?“, fragte sie. „Hat sie meinen Vater gefeuert?“
„Umbridge?“ Endlich hellte sich Remus’ düstere Miene etwas auf. „Die ist nicht mehr in der Lage, irgendjemanden zu feuern. Harry und Hermine hatten sie in den Verbotenen Wald gelockt, um sie abzuschütteln. Als Dolores Umbridge auch nach Stunden nicht mehr auftauchte, machte sich Dumbledore alleine auf die Suche nach ihr ... Sie liegt jetzt im Krankenflügel und sagt kein Wort, steht offenbar unter Schock. Wer weiß, was sie im Verbotenen Wald alles erlebt hat ... Und wieso sollte sie deinen Vater feuern?“
Melody öffnete den Mund, suchte nach Worten und schloss ihn wieder. „Nichts“, antwortete sie.

Als Melody etwas Kleines gegessen und einen Tee getrunken hatte, brachte Remus sie nach Hogwarts. Das Apparieren war mehr, als sie in ihrem geschwächten Zustand aushalten konnte. Remus musste sie mehr oder weniger nach Hogwarts tragen, weil sie kaum noch stehen konnte. Pomfrey steckte sie sofort in ein Bett und verabreichte ihr noch einmal von dem krampflösenden Elixier. Kaum war Pomfrey weg, da drehte sich Melody auf die Seite und schielte in das Bett neben ihr.
„Hermine?“, flüsterte sie.
Hermine öffnete die Augen und grinste sie schief an.
„Wie geht es dir?“
„Geht so“, antwortete Hermine. „Nichts, was man mit einem Dutzend Heiltränken nicht heilen könnte. Harry geht es nicht gut. Er ist nicht verletzt, aber er macht sich große Vorwürfe wegen Sirius. Er denkt, es sei seine Schuld, dass Sirius gestorben ist.“
„Und Ron?“, fragte Melody leise. Ron lag im Bett neben Hermine und reagierte nicht.
„Er wurde von einem Hirn angegriffen", erklärte Hermine flüstern.
Melody schüttelte sich.
„Madam Pomfrey sagt, Gedanken können schlimmere Narben hinterlassen als Waffen", fuhr Hermine fort. "Aber er ist außer Gefahr. Neville, Luna und Ginny geht es wieder gut.“
„Miss Rohan ...“ Madam Pomfrey trat wieder ans Bett. „Ich muss mir diese Fluchwunde ansehen. Wenn Sie sich bitte etwas freimachen würden ...“
Madam Pomfrey begutachtete die Narbe kritisch. Die Ränder waren unverändert grün-blau. „Ihr Vater hat gute Arbeit geleistet“, stellte sie fest. „Es wäre allerdings besser gewesen, wenn ich die Wunde so schnell als möglich hätte behandeln können. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass diese Narbe wieder ganz verschwindet.“
Nachdem sie einen Heilzauber gesprochen hatte, der die blau-grüne Färbung zum Verschwinden brachte, und die Wunde erneut mit einer blauen Paste eingeschmiert und verbunden hatte, stellte sie vier Phiolen neben Melodys Bett. „Das sollten Sie noch einnehmen, Miss Rohan.“
Hermine grinste. „Da scheinst du einen ähnlichen Fluch wie ich abgekriegt zu haben“, flüsterte sie hinter Madam Pomfreys Rücken.
„Nun die Hand, Miss Rohan, wenn ich bitten darf.“
Melody reichte Pomfrey gehorsam den rechten Arm. „Den Bruch am Unterarm hat mein Vater behandelt“, erklärte sie und schob den Ärmel hoch. Pomfrey untersuchte die Stelle genau und nickte anerkennend. „Ihr Vater ist geschickt in diesen Dingen. Aber die Hand sieht nicht gut aus.“ Sie fuhr mehrmals mit dem Zauberstab darüber und schüttelte wiederholt den Kopf.
„Und wie genau ist das passiert?“
„Dracos Vater trat mir auf die Hand.“
„Nicht schön, nicht schön ... Da sind einige Fingerknochen gebrochen. Das wird jetzt ein bisschen weh tun.“
Melody kam das Schmerztilgungselixier in den Sinn, das bei Shanleys im Wandschrank stand. Sie seufzte, nickte aber tapfer.
Ein bisschen war definitiv untertrieben. Melody sah Sterne, während ihr Pomfrey die Hand Bruch für Bruch behandelte.

Als Severus die Eingangshalle von Hogwarts betrat, war bereits Nachmittag. Sein erster Gang führte ihn in den Krankenflügel, um nach seiner Tochter zu sehen. Hermine Granger lag im Bett neben Melody, daneben Weasley, der nach wie vor bewusstlos war. Potter saß mit düsterer Miene am Bettende von Weasleys Bett.
Severus nickte Granger und Potter knapp zu, dann zog er einen Stuhl an Melodys Bett und setzte sich. Seine kleine Hexe schlief. Die Haare hingen ihr wie ein Vorhang in die Augen. Die Unterlippe, die sie sich beim Apparieren am Vortag aufgeschlagen hatte, war leicht geschwollen und verkrustet. Vorsichtig strich Severus seiner Tochter die Haare aus dem Gesicht, worauf sie etwas murmelte und schließlich müde die Augen aufschlug. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, von den Mundwinkeln bis in die Augen.
„Papa“, flüsterte sie.
„Kleine Hexe“, antwortete er ruhig.
„Dir ist nichts passiert?“
Er schüttelte den Kopf. „Und wie geht es dir?“
„Gut, danke.“
Diese Aussage war wohl etwas übertrieben, dachte Severus. Die kleine Hexe sah alles andere als gut aus. Aber Severus sagte nichts. Er zog stattdessen einen schmalen Armreif aus Gold aus der Tasche und reicht ihn seiner Tochter. „Den hast du verloren.“
Melody sah ihn überrascht an. „Ich dachte, Malfoy hat ihn.“
„Nein. Er warf ihn fort und ich hob ihn auf.“
Melody drehte den Armreif hin und her, bevor sie ihn wieder über das linke Handgelenk streifte. „Danke! Ich glaube, ich habe dir nie dafür gedankt ...“
Sie musterte ihn nachdenklich und zog dann die Nase kraus.
„Du riechst nach Lagerfeuer, Papa.“
Er versuchte zu lächeln, aber es misslang. „Ich habe dir nie erzählt, dass ich ein Haus hatte ... Es steht nicht mehr, ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ein Racheakt der Todesser! Ich habe versucht, die einen oder anderen Bücher zu retten ... Hier.“ Er reichte ihr ein gerahmtes Bild. „Das stand im Schlafzimmer.“
Melody nahm das Bild in beide Hände und betrachtete es lange. Sie lächelte schwach und reichte es ihm zurück. „Wenn wir ein neues Haus haben, stellen wir es wieder auf“, schlug sie mit unerschütterlichem Optimismus vor. „Ich habe auch noch ein Bild von Mama mit Hanna, da ist sie etwa so alt wie ich. Es ist allerdings kein Zauberbild und hat etwas angesengte Ränder.“
Severus musste schmunzeln über diesen Optimismus. Eine Cartney, zweifellos. Dann stand er auf. Sein Blick wanderte über Hermine und Weasley zu Potter und wieder zurück zu Melody. Seine kleine Hexe schaute ihn aus großen, warmen Augen erwartungsvoll an und lächelte ihm aufmunternd zu. Er furchte unwillig die Stirn, als er merkte, dass sie seine Gedanken erraten hatte. Dann atmete er tief durch, nickte ihr zu und trat an Weasleys Bett.
„Potter“, sagte er, so neutral er konnte, und streckte ihm die Hand hin. Der Junge zögerte einen Augenblick, und noch einen, einen langen Augenblick, dann stand er auf und reichte ihm die Hand. Severus drückte sie kurz, dann nickte er ihm noch einmal zu und verließ eilig den Krankenflügel.

Neville und Ginny kamen am Nachmittag zu Besuch. Neville erzählte Melody von seiner gebrochenen Nase und den Gummibeinen. Melody musste trotz der Umstände kichern bei der Vorstellung, dass Nevilles Beine ohne Kontrolle herumgetanzt waren. Er grinste schwach. „Ich tanze sonst besser“, meinte er.
„Ich freue mich auf das Abschlussfest“, antwortete Melody. „Dann tanzest du doch mit mir, oder?“
„Sicher, wenn du Lust hast ... Und singst du auch?“
Melody zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Kommt darauf an, ob ich wieder fit bin und ob ... naja, weißt du, ich singe nicht gerne alleine. Da hatte ich die Idee, dass mein Freund kommen könnte, er ist Musiker, aber ich muss erst schauen, ob das klappt.“
„Ach so“, gab Neville zur Antwort. „Ich wusste nicht, dass du einen Freund hast.“
„Ich auch nicht“, gab Melody zur Antwort. Nein, sie hatte es bis gerade zu dem Moment, als sie es aussprach, selber nicht gewusst.

Harry kam vor dem Abendessen noch einmal vorbei. Da Hermine und Ron beide schliefen, setzte er sich wieder bei Ron auf die Bettkante und starrte vor sich hin. Melody beobachtete ihn eine Weile, dann setzte sie sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Harry sah sie fragend an, als sie zu ihm herüber kam, rückte dann aber etwas zur Seite, um ihr Platz zu machen. Eine Weile saßen sie stumm nebeneinander.
„Das mit Sirius tut mir sehr Leid, Harry“, sagte Melody schließlich leise.
„Ich hätte nicht ins Ministerium gehen sollen. Ich habe alle in Gefahr gebracht. Sirius kam meinetwegen ums Leben. Weil ich so dumm war, dieser Vision zu glauben. Ich bin Schuld, dass er tot ist.“
„Harry, so wie du ins Ministerium gegangen bist, weil du glaubtest, dass Sirius in Gefahr ist, so ist er gekommen, um dich zu retten. Du hättest dir nie verziehen, wenn ihm etwas zugestoßen wäre und du nichts unternommen hättest. Und genauso hätte auch er sich nie verzeihen können, wenn dir etwas zugestoßen wäre und er nicht versucht hätte, dir zu helfen. Er hat dich geliebt, Harry.“
Harry antwortete nicht. Er starrte geradeaus.
Melody betrachtete ihn von der Seite, überlegte einen Augenblick, dann rückte sie noch etwas näher zum ihm hin, bis sich ihre Schultern berührten.
„Harry, an jenem Tag, als die Schlange mich gebissen hat und ich die Treppe hinunterstürzte ...“ Sie zögerte und fuhr dann fast flüsternd fort: „Da wäre ich gestorben, wenn mein Vater nicht ohne zu zögern sein Leben für mich aufs Spiel gesetzt hätte. Es hat nicht mehr viel gefehlt. Und in diesen Minuten ... oder Stunden, keine Ahnung ... bevor er plötzlich bei mir war, da war es rundherum stockfinster. Es gab kein Licht, keine Geräusche. Ich wusste nicht, wo oben und unten war, und ob ich aufrecht stand oder lag oder kopfüber hing, ich war komplett orientierungslos. Dann sah ich ein Licht, das langsam größer wurde oder näher kam. Ich konnte das Gesicht meiner Mutter sehen. Sie lächelte. Sie hatte auf mich gewartet. Ich war nicht mehr alleine. Plötzlich tat mir nichts mehr weh und ich wusste wohin ...“
Melody zögerte. Harry sah sie an. „Hat sie etwas zu dir gesagt?“
Melody schüttelte den Kopf. „Nein, auf jeden Fall nichts, was ich verstanden hätte. Aber ich spürte viele Gefühle um mich herum: Liebe, Zuneigung, Besorgnis. Und als mein Vater mich dann festhielt, da spürte ich Bedauern, Wehmut, Trauer ... und Liebe auch, viel Liebe ...“
Sie machte wieder eine lange Pause, dann holte sie tief Luft. „Weißt du Harry, ich glaube, dass am Ende unseres Lebens jemand auf uns wartet. Bestimmt hat dein Vater auf Sirius gewartet. Und jetzt warten sie auf dich. Deine Mutter, dein Vater, Sirius ... sie werden alle da sein, wenn du stirbst. Ich glaube ... ich bin ganz fest überzeugt, dass auf jeden von uns am Ende unseres Lebens jemand wartet, der ihn durch die Dunkelheit führt. Auf jeden! ... Außer auf Voldemort: Auf ihn wird bestimmt niemand warten.“
Harry seufzte. Nach einem langen Schweigen, meinte er: „Danke übrigens, dass du deinen Vater alarmiert hast.“ Er stand auf. „Ich geh dann mal schlafen. Bis bald.“
„Bis bald, Harry“, antwortete Melody und sah ihm nach.
Erst dann bemerkte sie, dass ihr Vater in der Tür stand und sie beobachtete.

Harry drückte sich mit einem „Guten Abend, Sir“ an Severus vorbei und verschwand eilig den Korridor hinunter. Melody stand auf und ging zu ihrem eigenen Bett hinüber.
„Hast du uns belauscht?“, fragte sie, als Severus sich neben sie setzte.
„Nein“, antwortete Severus. „Über was habt ihr gesprochen?“
„Ich habe ihm von der Dunkelheit erzählt“, antwortete Melody, und Severus musste nicht fragen, welche Dunkelheit sie meinte. Er sah einen Schatten davon in ihren Augen. Er nickte nur und beide schwiegen lange.
Severus zögerte einen Moment, dann sagte er: „Melody, ich muss mir dir sprechen ... Was du gestern gemacht hast, war dumm von dir. Es war sehr gefährlich.“
Sie blickte ihn zerknirscht an. „Es tut mir Leid. Ich habe nicht daran gedacht, dass du mit Todessern zusammen sein könntest. Ich wusste nur, dass Sirius in Gefahr war und ich dich finden musste. Was hätte ich denn sonst tun sollen?!“
„Abwarten. Das hätte auch Potter tun sollen. Ich war auf dem Weg zurück nach Hogwarts. Ihr hättet nur ein paar Minuten warten müssen, dann hätte ich die Sache geklärt.“
Melody schaute ihn mit gefurchter Stirn an, und Severus sah ihr an, dass sie nicht verstand, wie man warten konnte, wenn jemand gefoltert wurde.
„Du musst mir versprechen, dass du so etwas nie mehr machst, Melody! Das Apparieren meine ich. Was meinst du, warum es erst mit 16 Jahren gelehrt und anfangs nur unter Aufsicht geübt und erst nach Bestehen einer Prüfung angewendet werden darf? Es ist lebensgefährlich, Melody. Du hättest sterben können dabei. Wenn nicht jede einzelne Zelle im Körper an denselben Ort apparieren will, dann kann es schrecklich schief gehen. Es passiert immer wieder, dass Menschen mit dem Oberkörper apparieren und die Beine zurücklassen. Wenn dann nicht schnellstens ein Heiler zur Stelle ist ...“ Er ließ den Satz offen.
Melody erschrak. Das hatte sie nicht gewusst.
„Versprich mir, dass du, egal was passiert, nicht mehr zu apparieren versuchst.“
„Versprochen“, antwortete seine kleine Hexe nach kurzem Zögern, und Severus sah in ihren Augen, dass sie sich im Zweifelsfall nicht an ihr Versprechen halten und doch das tun würde, was sie für richtig hielt. Er nahm sich vor, eine Sondergenehmigung beim Ministerium einzuholen und mit ihr das Apparieren während der Sommerferien intensiv zu üben.
Severus seufzte. „Ich habe vergessen, mich zu bedanken“, sagte er schließlich. „Ich verdanke dir mein Leben.“
„Und ich dir meins“, gab sie zurück. „Mehr als einmal.“
Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

Ginny und Luna streckten den Kopf zur Tür herein. Doch als sie sahen, dass sowohl Ron als auch Hermine schliefen, dafür aber ihr Zaubertränkelehrer bei Melody am Bett saß, zogen sie eilig die Türe wieder hinter sich zu.
Melody grinste. „Jetzt ist es doch kein Geheimnis mehr, dass du mein Vater bist, oder? Darf ich es ihnen erzählen?“
„Das wäre sogar eine sehr gute Idee“, brummte Severus. „Es gehen nämlich seit gestern sonderbare Gerüchte über uns beide um. Hast du schon davon gehört? Es wird hinter vorgehaltener Hand erzählt, ich hätte eine Schwäche für Schülerinnen. Wäre interessant zu wissen, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat ...“
Melody lief augenblicklich pink an und stotterte: „Es ... Das tut ... tut mir Leid.“
Severus hob eine Augenbraue. „So“, meinte er knapp. „Und dass herumerzählt wird, ich frequentiere ein Puff in Hogsmeade, habe ich das auch dir zu verdanken?“
Er beobachtete genüsslich, wie sie sich unter seinem Blick wand.
„Papa, ich ...", stotterte sie. "Mal– Malfoy hatte die Idee. Er sah mich aus deinen Privaträumen kommen, als ich auf der Suche nach dir war. Ich ko– konnte doch nicht ... nicht sagen, dass du mein Va– Vater bist. Und dann .... dann musste ich irgendwie Umbridge überzeugen, dass ich ... dich holen würde – allein, und da ...“ Sie machte eine hilflose Geste und blickte ihn zerknirscht an.
„Eine Glanzidee“, knurrte Severus sarkastisch. „Wirklich toll! Mein Ruf ist ruiniert. Dabei gibt es in Hogsmeade nicht einmal ein Puff.“
„Nicht?“ Melodys Gesichtszüge entspannten sich wieder. „Na, dann ist ja gut. Dann wissen ja alle, dass ich gelogen habe“, meinte sie erleichtert.
„Die Lehrer wissen es. Ich bezweifle, dass die Schüler über solche Dinge informiert sind. Außerdem glauben Schüler ohnehin, was sie glauben möchten. Und da gibt es bestimmt viele, die gerne glauben, dass ihr Zaubertränkelehrer ein Puff besucht.“
Melody überlegte einen Moment, dann meinte sie mit diesem Lächeln, mit dem sie ihn mühelos entwaffnete: „In ein paar Tagen beginnen die langen Ferien. Die Geschichte ist sicher bald vergessen. Ganz bestimmt!“
Severus schüttelte schmunzelnd den Kopf und wuselte ihr mit der Hand durch die Haare.
„Für diese unerhörte Lügengeschichte hättest du zwei Monate Kerkerhaft verdient, kleine Hexe“, knurrte er, und dann musste er lachen, und Melody auch, sichtlich erleichtert.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin