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Fanfiction

Aus der Asche - 36. Kapitel / Harrys Vision

von fiirvogel

Oh wow, eure vielen Kommentare waren überwältigend. Danke!
So, nun geht’s in die Endrunde von HP5. Lily Luna hat mir vor langer Zeit geschrieben, sie hoffe, dass Umbridge mal eins aufs Dach bekommt. Das lange Warten hat ein Ende, Lily Luna: Ich freue mich, dir diesen Wunsch heute erfüllen zu können. Genieße es! :o)


36. Kapitel / Harrys Vision

Die ZAG-Prüfungen hatten begonnen und die Fünftklässler schienen zu hyperventilieren. Lavender Brown hatte eines Abends einen halben Nervenzusammenbruch, und mit Hermine konnte man keinen einzigen vernünftigen Satz mehr sprechen. Sie lief ständig mit einem Buch vor der Nase herum oder murmelte Zaubersprüche, Jahreszahlen und Listen mit Zaubertrankzutaten vor sich hin. Melody war froh, dass die Prüfungen bald vorbei waren, dann würde Hermine hoffentlich zur alten Form zurückfinden.
Am zweitletzten Abend der ZAG-Prüfungen mussten die Fünftklässler nachts auf den Astronomieturm für ihre Astronomieprüfung. Sie sollten Sternenpositionen einzeichnen. Ron hatte bereits am Morgen Bauchkrämpfe und üble Laune.
Nachdem die Fünftklässler den Gemeinschaftsraum verlassen hatten, versuchte Melody, sich auf ihr Geschichtsessay zu konzentrieren, aber der Raum um sie herum pulsierte mit aufgeregten Schülern. Fred und George hatten erste Bestellungen ausgeliefert und es ging keine fünf Minuten, da fiel einem Erstklässler sein Paket mit Feuerdrachen aus der Hand. Einer der kleinen, drachenförmigen Feuerwerkskörper sprang ins Feuer und explodierte mit einem gewaltigen Knall. Die Stichflamme fegte Melodys Geschichtsessay und -buch weg. Der Drache breitete die Flügel aus und erhob sich mit einem wütenden Fauchen in die Luft. Schüler tauchten unter die Tische oder gingen hinter Sesseln und Polstergruppen in Deckung. Melody duckte sich fluchend. Ihr Essay war nicht mehr zu retten, es flatterte verkohlt zu Boden. Genervt klemmte sich Melody das Geschichtsbuch unter den Arm und kletterte aus dem Portraitloch in den leeren Korridor. Ob es schon neun Uhr war? Naja, war auch egal. Heute waren ja die Prüfungen auf dem Astronomieturm, da würde Umbridge und das Inquisitionskommando bestimmt nicht auf den Korridoren patrouillieren. Oder doch? Melody schlich vorsichtshalber den Schatten nach und ging, so leise sie konnte, hinunter zu McGonagalls Büro.
„Oh, Miss ...“ – McGonagall zwinkerte ihrer Schülerin zu und senkte die Stimme – „Snape?“
„Guten Abend, Professor“, antwortete Melody. „Entschuldigen Sie, dass ich störe. Ich wollte fragen, ob Sie mich zu meinem Vater hinunterlassen könnten.“
McGonagall musterte sie von oben bis unten. „Was ist denn mit Ihnen passiert? Sie haben angesengte Haare.“ Ihr Blick fiel auf Melodys Geschichtsbuch: Der Einband aus Leder wies schwarze Löcher auf. „Und Sie riechen, entschuldigen Sie die Bemerkung, nach verkohlter Wurst.“
Melody musste lachen. „Im Gemeinschaftsraum tauchte wider Erwarten noch ein übrig gebliebener Feuerwerksdrache auf“, log sie. „Der schwirrte ins Feuer und explodierte. Mein Essay ist hin, und ich dachte, da ich bei dem Lärm und Tumult im Gryffindorturm nicht schreiben kann, ich würde vielleicht bei meinem Vater etwas Ruhe finden. Ich muss das Essay wirklich dringend zu Ende schreiben.“
McGonagall ging zum Kamin hinüber, kniete hin und warf eine Hand voll Flohpulver hinein. Dann steckte sie den Kopf ins Feuer. Melody schauderte jedes Mal, wenn sie sah, wie der Kopf ihrer Hauslehrerin verschwand, obwohl ihr das Bild inzwischen vertraut war; sie ging ab und zu abends hinunter in die Kerker.
Als McGonagall sich wieder aufrichtete, schüttelte sie bedauernd den Kopf. „Tut mir Leid, Ihr Vater scheint nicht da zu sein ... Möchten Sie Ihr Essay hier schreiben? Ich wollte mir gerade einen Kamillentee machen. Trinken Sie auch etwas?“
„Danke. Gerne, wenn ich nicht störe ...“
McGonagall lachte. „Keineswegs! Ich könnte es auch gar nicht verantworten, Severus’ Tochter wieder in den Gryffindorturm zurückzuschicken, wenn dort ein Drache sein Unwesen treibt. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie er reagieren würde, wenn Sie morgen mit Brandblasen zum Frühstück erschienen. Er wäre im Stande und würde den ganzen Gryffindorturm ausräuchern.“
„Das ist morgen vielleicht gar nicht mehr nötig“, grinste Melody.
„Meinen Sie, die Schüler brauchen meine Hilfe“, erkundigte sich McGonagall, ein Anflug von Besorgnis in ihrer Stimme.
Melody winkte ab. „Nein, ich bin sicher, dass Fred und George die Situation unter Kontrolle haben.“ Sie setzte sich mit ihrem Geschichtsbuch an den kleinen Holztisch in McGonagalls Wohnzimmer und schrieb ihr Essay. Es dauerte nicht allzu lange, da sie es bis auf den Schluss bereits einmal geschrieben hatte. McGonagall saß gemütlich in einem Lehnstuhl, trank ihren Kamillentee und las, während neben ihr in der Luft zwei lange Stricknadeln friedlich vor sich hin klapperten.
„Was wird das?“, fragte Melody neugierig, während sie die Nadeln fasziniert beobachtete.
„Ach, das wird ein Pullover. Eine Großnichte von mir zieht nach Grönland, und da dachte ich, es wäre ein nettes Geschenk für ihren nächsten Geburtstag: ein selbstgestrickter Pullover.“
Melody musste sich ein Lachen verkneifen. Selbstgestrickt fand sie ein bisschen hoch gegriffen: allzu viel Arbeit schien die Hauslehrerin von Gryffindor dabei nicht zu haben.
„Mich beruhigt das Geräusch“, fuhr McGonagall fort. Melody lauschte dem monotonen Klappern der Stricknadeln und trank ihren Tee.

„Sie tun Severus sehr gut, Melody.“
Melody sah erstaunt auf, dann lächelte sie. „Meinen Sie wirklich, Professor?“
McGonagall nickte. „Man sieht es ihm an. Ich wenigstens, aber ich kenne ihn natürlich auch schon viele Jahre. Ich habe ihn bereits als 11-jährigen Jungen unterrichtet ... Ja, Sie tun ihm gut. Er hat mehr Appetit, etwas mehr Farbe im Gesicht, er wirkt ruhiger, zugänglicher ...“ – Melody runzelte die Stirn – „wenigstens ein bisschen zugänglicher. Außerdem ist er –“
McGonagall brach mitten im Satz ab, als von draußen ein lautes Bellen zu hören war, und lauschte. Doch es war alles wieder ruhig. Sie schien zu überlegen, was sie gerade hatte sagen wollen, als Melody fragte: „Wie war mein Vater als Schüler?“
McGonagall schmunzelte. „Nun, er war wissbegierig und ehrgeizig. Klug, ohne Zweifel. Aber er war ein verschlossener Junge, schon damals. Kein Wunder, dass ihm Liz Cartney gefiel. Sie war so fröhlich und neugierig, so unbekümmert ... Sie haben viel von Ihrer Mutter, habe ich das schon einmal erwähnt?“
Von draußen vernahm man einen lauten Knall, dann hörte man jemanden brüllen.
„Das ist Hagrid“, rief McGonagall beunruhigt und stand schnell auf. Melody folgte ihr zum Fenster hinüber. Hagrid stand gut sichtbar im Licht, das aus der geöffneten Tür seiner Hütte fiel, umringt von sechs Zauberern, die rote Blitze in seine Richtung schickten.
„Sei vernünftig, Hagrid!“, rief eine Stimme.
„Das ist Dawlish“, sagte McGonagall erstaunt. „Wie kommt das Ministerium dazu, Hagrid –“
Ein Hund jaulte. Fang! Er war von einem Fluch getroffen worden und fiel leblos zu Boden.
„Nein, das darf nicht wahr sein“, empörte sich McGonagall. „Das geht entschieden zu weit!“ Sie schien Melody vergessen zu haben: Sie eilte zur Tür und verließ hastig das Zimmer. Melody rannte hinter ihr her, die Treppe hinunter, aus der Eingangstüre in den Schlossgrund hinaus.
„Wie können Sie es wagen!“, rief McGonagall den Ministeriumsbeamten aufgebracht entgegen. „Wie können Sie es wagen!“ Sie eilte die Treppe hinunter, Melody dicht auf ihren Fersen. Als McGonagall abrupt stehenblieb, rannte Melody beinahe in sie hinein.
„Melody, was tun Sie hier? Los, gehen Sie zurück ins Schloss. Das ist nichts für Sie! Holen Sie Ihren Vater! Schnell!“
„Mein Vater ist doch gar nicht hier!“, erwiderte Melody, doch McGonagall hörte nicht mehr zu, sie hastete bereits über die Wiese auf Hagrid und seine Angreifer zu. Melody folgte ihr: sie konnte McGonagall doch nicht alleine gegen sechs Zauberer kämpfen lassen. Doch es kam gar nicht zu einem Kampf. McGonagall hatte noch nicht einmal ihren Zauberstab gehoben, als vier der Zauberer einen Schockzauber gegen sie richteten. Melody schrie erschrocken. Die vier roten Blitze trafen McGonagall mitten in die Brust. Die Hauslehrerin der Gryffindor erstarrte in der Bewegung und fiel wie ein Brett nach hinten. Melodys Protego kam zu spät und fegte nur noch einen der Zauberer von den Füssen. Als ein weiterer Zauberer einen Stupefy in ihre Richtung schickte, wich Melody aus und dankte in Gedanken ihrem Vater, der sie in ihren zahllosen Duellierstunden nie geschont und ihr diese Schnelligkeit antrainiert hatte. Sie spürte ihren Atem flacher werden und Adrenalin durch ihre Adern fließen, als der Zauberer den Zauberstab erneut gegen sie erhob.
Sie warf sich flach auf den Boden. Dann hörte Melody Hagrid brüllen. Er hatte sich den leblosen Körper von Fang über die Schulter geworfen und rannte mit Riesenschritten Richtung Tor.
„Fasst ihn!“, rief eine Melody nur allzu bekannte Stimme. Erst jetzt erkannte sie die wie immer in Rosa gekleidete Umbridge, die Hagrid nachsetzte und den Zauberstab gegen seinen Rücken richtete. Melody zögerte keine Sekunde. „Petrificus Totalus!“, rief sie, auch wenn sie sich bewusst war, dass es feige war, einem Gegner in den Rücken zu schießen. Aber hatte ihr Vater ihr nicht immer wieder gesagt, dass im Ernstfall alles erlaubt war? Umbridge fiel wie vom Blitz getroffen nach vorne aufs Gesicht.
Als die Zauberer verschwunden waren, wurde es schlagartig ruhig. Gespenstisch ruhig. Melody richtete sich halb auf, und als sie sah, dass niemand mehr da war, rannte sie geduckt zu Professor McGonagall hinüber. Die alte Hexe lag reglos im Gras. Melody packte sie am Arm. „Professor, Professor McGonagall, wachen Sie auf ... Bitte!“ Sie richtete ihren Zauberstab auf ihre Lehrerin und rief: „Enervate!“ Das hatte sie in der DA-Gruppe gelernt, als sie Schockzauber geübt hatten. Professor McGonagall rührte sich nicht. Melody spürte allmählich Panik aufkommen und schüttelte ihre Lehrerin mit wachsender Verzweiflung. „Bitte, Professor. Wachen Sie auf, wachen Sie auf! PROFESSOR!“

„Was ist passiert, Melody?“
Melody wäre vor Erleichterung beinahe in Tränen ausgebrochen, als sie die ruhige Stimme ihres Vaters neben sich hört. Er kniete rasch neben ihr nieder und fühlte McGonagalls Puls. Dann hielt er prüfend seinen Zauberstab über ihre Brust. Melody beobachtete ihn ängstlich. „Was ist mit ihr?“, flüsterte sie.
„Sie lebt“, antwortete ihr Vater. „Aber sie wurde schwer getroffen. Wir müssen sie schnell in den Krankenflügel bringen.“
Mit seinem Zauberstab dirigierte Severus Snape den leblosen Körper von Minerva McGonagall auf eine Bahre, die auf einen Wink seines Zauberstabs vor ihnen aufgetaucht war, und ließ die Verletzte vor sich her Richtung Schloss schweben. Melody folgte ihm mit zittrigen Beinen.
Plötzlich hielt ihr Vater inne. „Dort liegt noch jemand“, bemerkte er und zog die Augenbrauen zusammen. „Warte hier, Melody.“
Er ließ die Bahre mitten in der Luft stehen und eilte über die Wiese zu der schwarzen Silhouette, die dort im Gras lag. Er beugte sich über die Person, richtete sich dann wieder auf und kam rasch zurück.
„Umbridge“, grummelte er. „Hat wohl einen Stupefy abbekommen.“
„Einen Petrificus Totalus“, korrigierte Melody.
Ihr Vater hob überrascht die Brauen, und Melody meinte, ein schadenfreudiges Lächeln auf seinem Gesicht zu erkennen. Gemeinsam eilten sie durch die Eingangshalle, die Marmortreppe hinauf in den Krankenflügel. Madam Pomfrey schlug erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen, als sie die zwei mit McGonagall hereinkommen sah.

Als McGonagall im Bett lag und Madam Pomfrey den Sichtschutz ums Bett zugezogen hatte, um ihre Patientin zu untersuchen, wandte sich Severus an seine Tochter.
„Erzähl mir, was genau passiert ist“, verlangte er.
Melody begann stockend zu erzählen von dem Augenblick an, als sie in McGonagalls Wohnzimmer einen Knall gehört und ans Fenster gerannt waren, bis zu dem Moment, als die Zauberer hinter Hagrid her aus dem Schlossgrund gerannt waren.
„Du hast Glück gehabt, dass die Ministeriumsbeamten es so eilig hatten, Hagrid zu folgen. Du hast die Schulleiterin von Hogwarts geschockt, Melody! Das könnte böse Folgen haben. Was hast du dir dabei nur gedacht?! Hat dir McGonagall nicht gesagt, du sollst im Schloss bleiben?“
Melody schluckte und blickte angestrengt auf den Boden vor ihren Füssen.
„Melody?“ Severus neigte den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. Sie blickte ihn vorsichtig unter langen Wimpern hervor an.
„Ja, das hat sie gesagt“, gab sie leise zu. „Aber, Papa ...“ – sie knibbelte an den Ärmeln ihres Umhangs herum und fuhr dann mit leichter Empörung in der Stimme fort: „Ich konnte sie doch nicht einfach im Stich lassen ...“
„Gryffindor“, knurrte Severus und wuselte ihr zärtlich durch die Haare. „Gut gekämpft ...“ – und nach kurzem Zögern – „Das hat Umbridge verdient. Und jetzt zurück in eure Löwenhöhle. Du kannst hier nicht mehr helfen. Und ich muss den Orden informieren. Danach schaue ich, ob Umbridge jemanden braucht, der ihr aufhilft.“ Er bleckte die Zähne.
„Was geschieht mit Professor McGonagall?“
Severus gab sich Mühe, zuversichtlich zu wirken. „Minerva ist zäh. Sie erholt sich schon wieder. Sie ist bei Pomfrey in besten Händen. Geh jetzt schlafen, kleine Hexe.“

Melody schlich mit gesenktem Kopf durch das gespenstisch leere Schloss hinauf in den Gryffindorturm. Zu ihrem Erstaunen waren noch alle wach. Im Gemeinschaftsraum wurde aufgeregt diskutiert.
„Melody!“, rief Hermine und fiel ihr um den Hals, als sie durchs Portraitloch kletterte. „Wie geht es Professor McGonagall?“
„Es ... Woher wisst ihr ...?“
„Wir waren oben auf dem Astronomieturm und haben alles gesehen. Es sah schrecklich aus. Wie geht es ihr?“
„Ich weiß nicht. Mein ... Professor Snape meint, sie sei zäh. Aber sie liegt starr da und ist nicht ansprechbar.“
Melody begegnete Harrys Blick. Ihr kam sein Vorwurf in den Sinn: Du greifst von hinten an, du Slytherin. Er schien zu ahnen, was sie dachte: er grinste und nickte ihr anerkennend zu.

Der Schock bei den Gryffindorschülern saß tief. Nachdem Dumbledore verschwunden war, war nun auch Hagrid weg und ihre Hauslehrerin lag schwer verletzt im Krankenflügel. Melody schlief schlecht. Es dauerte lange, bis sie eingeschlafen war, und sie erwachte mehrmals aus quälenden Träumen. Sie machte sich Sorgen um Professor McGonagall. Vier Schockzauber auf einmal! Und bei McGonagalls Alter! Melody wusste nicht, wie alt sie war, aber bestimmt nicht mehr die Jüngste. Hoffentlich erwachte sie bald wieder.
Die Vormittagsstunden gingen zäh voran. Melody merkte erst, als sie im Geschichtszimmer saß, dass ihr Essay noch in McGonagalls Wohnzimmer lag. Es war soviel Aufregendes geschehen seither, dass sie es komplett vergessen hatte. Sie versprach Binns, es noch am gleichen Tag zu bringen, und machte sich nach dem Mittagessen auf den Weg in den Krankenflügel.
Madam Pomfrey war gerade daran, Montague eine blaue Flüssigkeit in den Mund zu träufeln.
„Ah, Miss Rohan“, grüsste sie und verkorkte die Flasche wieder. „Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich vom gestrigen Abend erholt?“
„Ich habe etwas schlecht geschlafen, aber sonst bin ich okay ... Wie geht es Professor McGonagall?“
Pomfreys Blick nahm einen besorgten Ausdruck an. „Nicht so gut, wie ich mir wünschen würde. Wir mussten sie heute Morgen früh ins St. Mungos überweisen. Dort sind die Heiler für so schwere Fälle besser eingerichtet ... Vier Schockzauber auf einmal! Ein Wunder, dass sie noch lebt.“
Melody sah sie erschrocken an. „Aber ... Sie wird doch wieder gesund, oder?“
„Bestimmt, Miss Rohan, bestimmt. Machen Sie sich keine Sorgen.“
Melody wandte sich zum Gehen, dann fiel ihr Umbridge ein. „Entschuldigen Sie, Madam Pomfrey. Wissen Sie etwas von Umbridge?“
„Pfff“, antwortete Pomfrey mit sichtlichem Ekel. „Dein Vater hat in der Aufregung gestern Abend vergessen, nach ihr zu sehen. Aber sie hat es schließlich alleine zum Schloss zurück geschafft, als die Wirkung des Fluchs nachgelassen hatte. Madam Hooch hat die Schulleiterin heute Morgen früh offenbar hereinschleichen sehen. Umbridge ist stinksauer, weil ihr jemand in den Rücken geschossen hat. Professor McGonagall kann es nicht gewesen sein, weil sie bereits außer Gefecht war. Umbridge hat eine Belohnung ausgesetzt für jeden zweckdienlichen Hinweis auf den unbekannten Angreifer. Dem Täter droht Azkaban wegen hinterhältigem Angriff auf die Schulleiterin und Ministeriumsbeamtin.“
Melody wurde bleich und schluckte schwer.
„Ich glaube nicht, dass ihr jemand weiterhelfen wird“, beruhigte sie Madam Pomfrey. „Falls doch, würde Ihr Vater wohl alle seine Zurückhaltung verlieren und die alte Kröte mit den übelsten Flüchen belegen, die er kennt, und das dürften nicht wenige sein ...“ Sie blickte träumerisch zum Fenster hinaus. „Eigentlich keine unangenehme Vorstellung ... Vielleicht sollte ich ihr einen Tipp geben ...“
„Madam Pomfrey“, rief Melody vorwurfsvoll.
Pomfrey lachte und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Keine Sorge, ich werde mich damit begnügen, mir dieses Szenario in bunten Farben vorzustellen.“

Melody machte sich Sorgen um ihre Hauslehrerin, und auch leise Vorwürfe. Hätte sie es vielleicht verhindern können? Sie hätte schneller reagieren müssen! Aber der Angriff war so überraschend gekommen und McGonagall und sie waren überhaupt nicht darauf vorbereitet gewesen.
Melody trottete seufzend die Treppen hinauf zum Gryffindorturm. Das Essay konnte sie sich abschminken, sie würde bestimmt nicht in McGonagalls Wohnzimmer hineingehen und es holen können. Also würde sie es wohl oder übel noch einmal schreiben müssen. Zum dritten Mal!
Am Nachmittag hatten die jüngeren Schüler unterrichtsfrei, da die Fünftklässler ihre letzten Prüfungen schrieben. Die meisten Schüler waren draußen, da das Wetter bereits angenehm sommerlich war. Melody setzte sich in einen Sessel im leeren Gemeinschaftsraum und begann zähneknirschend zum dritten Mal ihr Essay über die Verfolgung und Vertreibung der Riesen zu schreiben. Das würde sie bestimmt nie mehr vergessen. Als sie fertig war, legte sie das Essay vor sich auf den Tisch, lehnte sich zurück und schloss die Augen; sie hatte in der Nacht zuwenig Schlaf bekommen und fühlte sich müde. Sie musste eingenickt sein, oder hatte sie sogar geschlafen?
Auf jeden Fall erwachte sie, als jemand in den Gemeinschaftsraum gestolpert kam. Es war Hermine.
Melody setzte sich auf und gähnte. „Hallo Hermine, wie war die Prüfung?“
Hermine antwortete gar nicht. Sie rannte die Treppe zu den Jungen-Schlafsälen hinauf und kam kurze Zeit später wieder herunter. Sie hielt etwas unter ihrer Robe versteckt.
„Hermine, was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?“
„Später. Ich habe jetzt keine Zeit“, erwiderte Hermine und war auch schon wieder verschwunden.
Melody stand ratlos auf und überlegte gerade, was sie tun sollte, als das Portraitloch wieder aufschwang und Hermine zurückkam.
„Eigentlich ... du könntest uns helfen. Komm schnell!“
Melody beeilte sich, Hermine zu folgen.
„Hör zu“, erklärte diese ihr flüsternd, während sie durch den Korridor eilten. „Harry hatte eine Vision. Er hatte das immer wieder einmal, deshalb sollte er ja auch Okklumentik üben, um seinen Geist zu verschließen ... Er hatte also eben gerade während der Prüfung eine Vision. Er sah wie Sirius von Vol ... Du-weißt-schon-wem gefoltert wurde.“
Melody sog erschrocken die Luft ein.
„Du kennst Harry. Er möchte sofort zum Zaubereiministerium aufbrechen und Sirius –“
„Wieso zum Ministerium?“
„Weil er glaubt, dass Voldemort und Sirius dort sind. Ich konnte ihn überzeugen, zuerst mittels Flohpulver Kontakt mit Grimmauld Platz aufzunehmen, um sicher zu gehen, dass Sirius wirklich nicht zuhause ist. Wir gehen in Umbridges Büro: das ist der einzige unbewachte Kamin.“
„Au weia! In Umbridges Büro? Hoffentlich erwischt euch die Schreckschraube nicht.“
„Melody“ – Hermine blieb stehen und hielt sie am Arm fest – „du musst deinen Vater informieren. Er kann den Orden alarmieren, damit sie Sirius suchen. Schnell! Ich kann Harry nicht mehr lange davon abhalten, eine Dummheit zu begehen ...“
Melody nickte stumm, dann trennten sich ihre Wege. Hermine rannte den Flur entlang in die Richtung von Umbridges Büro, Melody hetzte die Treppen hinunter. Bevor sie in die Kerker hinunter stieg, schaute sie im Lehrerzimmer vorbei, aber da saß nur Professor Vector und versicherte ihr, Professor Snape sei den ganzen Nachmittag über nicht dort aufgetaucht.
Melody bedankte sich hastig und rannte die Treppe zu den Kerkern hinunter. Sie klopfte laut und lange an die Bürotür des Zaubertränkemeisters, erhielt aber keine Antwort.
„Professor Snape?“, rief sie laut und schlug mit der Faust gegen die Tür. Keine Antwort.
Sie schaute in die beiden Klassenzimmer gegenüber, dann klopfte sie an die Tür zu den Wohnräumen ihres Vaters. Es kam immer noch keine Antwort.
Vielleicht war er gerade unter der Dusche und hörte sie nicht ... Melody legte die Hand auf die Türklinke und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie spürte ein sonderbares Kribbeln in der Hand, dann gab die Tür nach und schwang auf. Melody war zu aufgeregt, um sich darüber zu wundern, weshalb ihr Vater die Tür nicht abschloss. Sie ging hinein und zog die Türe eilig wieder hinter sich zu. Das Wohnzimmer war wie erwartet leer. Melody ging hinüber ins Schlafzimmer und von da ins Badezimmer. Aber ihr Vater war nicht da. Auch im Büro und im Labor nicht. Und jetzt?
Melody blickte sich um und überlegte. Wo konnte ihr Vater sein? Und wie konnte sie ihn finden? Sie grübelte eine Weile, dann traf sie die Idee wie ein Blitz ... Klar, das konnte sie. Sie war sich fast sicher. Sie hatte das auch schon geschafft. Damals war sie noch ziemlich klein gewesen. Hanna war auf irgendwas, was Melody im Flur liegen gelassen hatte, ausgerutscht, die Treppe hinunter gestürzt und lag bewusstlos am Boden. Und sie, Melody, sechsjährig, in verzweifelter Aufregung. Es kam ihr nicht in den Sinn, zu den Nachbarn zu rennen, die einen großen schwarzen Hund hatten. Sie konnte nur an eines denken: an Tom. Sie musste Tom finden. Er würde schon wissen, was zu tun war. Sie wünschte sich sosehr zu Tom, dass sich plötzlich der Raum um sie auflöste. Ihr wurde schwindlig und übel. Das nächste, was sie wahrnahm, war ein Bahnsteig und Tom, der sich über sie beugte. Sie musste sich übergeben, so elend war ihr. Sie erzählte Tom aufgeregt, dass Hanna gestürzt war. Tom packte sie und rannte zum nächsten Telefon, von wo aus er die Ambulanz alarmierte, bevor er mit Melody direkt zum Krankenhaus fuhr.
Es war das einzige Mal gewesen, dass Tom nicht wütend geworden war, weil Melody etwas passiert war, das nicht geschehen durfte. Sie hatte damals schreckliche Angst, plötzlich wieder zu verschwinden. Sie weigerte sich, in die Schule zu gehen, nässte wieder ein, und das machte Tom wütend. Erst Hanna konnte ihr die Angst ein wenig nehmen; sie erklärte ihr, dass ihr das nur passieren würde, wenn sie ganz verzweifelt und fest an jemanden dachte. Von da an gab sie sich Mühe, nie mehr verzweifelt an jemanden zu denken, und es war auch nie mehr passiert, sah man von dem einen Mal ab, als sie plötzlich im Vorgarten ihres Hauses stand, nachdem sie Hanna und Tom an einem Straßenfest in Londons Innenstadt in der Menschenmenge verloren hatte.
Sie war sich heute sicher, dass sie appariert war. Wieso sollte das heute nicht auch klappen? Das Problem war nur, wie sie aus Hogwarts herauskam, um apparieren zu können. Ob sie Professor Vector fragen sollte?

Melody öffnete die Tür einen Spalt breit, blickte vorsichtig auf den Korridor, dann trat sie aus dem Wohnzimmer und wollte gerade die Türe schließen, als ein weitaus größeres Problem auf sie zukam: Draco Malfoy kam gerade aus dem leeren Klassenzimmer gegenüber und sah sie sprachlos an. Melody stieß die Tür ins Schloss.
„Was machst du in Professor Snapes Privaträumen?“, fragte Malfoy lauernd.
„Nichts“, gab Melody trotzig zur Antwort, packte ihren Zauberstab und wollte an Malfoy vorbei. Doch er war schneller: mit einer raschen Bewegung packte er ihren Arm und drehte ihn ihr auf den Rücken. Melody sog schmerzhaft die Luft ein, und Malfoy entwand ihr den Zauberstab.
„Ich suche Professor Snape, aber er ist nicht da“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und versuchte, Malfoy auf den Fuß zu treten. Malfoy griff mit der freien Hand nach der Türklinke und rüttelte daran, doch die Tür tat keinen Wank.
„Wie bist du hineingekommen?“, wollte Malfoy wissen. „Hat dir Snape ein Losungswort gegeben?“
Melody schüttelte den Kopf und biss auf die Zähne.
„Mach die Tür auf!“, befahl Malfoy.
Melody legte die Hand auf die Türklinke und spürte erneut ein sonderbares Kribbeln. Sie wusste, dass die Tür sich für sie öffnen würde, auch wenn sie nicht verstand weshalb. Schnell zog sie die Hand wieder zurück. „Sie geht nicht mehr auf“, stellte sie trocken fest. „Außerdem ist Professor Snape nicht da.“
Malfoy sah sie misstrauisch an, dann verzog er den Mund zu einem anzüglichen Grinsen. „Das hätte ich nicht gedacht! Dass ein alleinstehender Lehrer hin und wieder einmal Appetit auf eine seiner Schülerinnen hat ... verständlich, es gibt durchaus ein paar sehr attraktive Chicks hier. Aber eine bleiche, dürre Gryffindor, ein Halbblut, das bis vor einem halben Jahr nicht einmal wusste, dass es Zauberer gab ... Besserst du so deine Noten auf?“ Er lachte über seinen eigenen Witz.
Melody wurde puterrot im Gesicht. „Das habe ich nicht nötig, Malfoy. Lass mich los!“
„Du kommst mit“, entschied er. „Ich bin auf dem Weg zu Umbridge. Die Sache wird sie bestimmt interessieren.“

Melodys versuchte, sich aus Malfoys Griff zu befreien, während er sie grob vor sich her stieß, Korridore entlang, Treppen hinauf, bis zu Umbridges Büro. Er schubste sie in den Raum, dass sie stolperte. Was sie sah, ließ sie vorübergehend ihre eigene unangenehme Situation vergessen: Hermine, Ginny, Harry, Ron, Neville und Luna Lovegood wurden von sechs grobschlächtigen Slytherin, alles Mitglieder von Umbridges Inquisitionskommando, in Schach gehalten. Umbridge drehte sich mit einem Lächeln zu ihnen um.
„Aha, Mr Malfoy“, rief sie erfreut. „Haben Sie Professor Snape gefunden?“
„Nein, Professor. Er ist nicht da. Dafür habe ich sie gefunden. Sie kam gerade aus Professor Snapes Privaträumen.“
Umbridge sah Melody ungläubig an. „Miss Rohan“, sagte sie schockiert. „Was machen Sie in Professor Snapes Privaträumen?“
Melody starrte auf den Boden. Was sollte sie schon antworten? Niemand, niemand durfte erfahren, dass sie Snapes Tochter war. Schon gar nicht Malfoy. Was würde Voldemort ihrem Vater antun, wenn ihm zu Ohren käme, dass er ihm die Existenz seiner Tochter verheimlicht hatte?! Beim bloßen Gedanken daran lief es ihr kalt den Rücken hinunter.
Umbridge musste den Schauer gesehen haben, sie sagte gütig: „Ich warte, Miss Rohan. Sie brauchen sich nicht zu fürchten, solange sie kooperieren.“
Nein, die Wahrheit durfte niemand erfahren. Also Malfoys Version. Melody atmete tief durch. Dann hob sie entschlossen den Kopf, schüttelte ihre Locken und versuchte, größer, älter und wenn möglich etwas attraktiver auszusehen. Trotzig antwortete sie: „Na, was macht wohl eine Schülerin in den Privaträumen eines jungen, alleinstehenden Lehrers?“
Der Schock auf den Gesichtern der Umstehenden hätte Melody in Lachtränen ausbrechen lassen, wäre ihre Situation nicht so schrecklich gewesen. Sie schämte sich sosehr über ihre kühne Behauptung, dass sie am liebsten im Boden versunken wäre.
Professor Umbridge schien es vorübergehend die Sprache verschlagen zu haben. Sie malte sich wohl gerade aus, was eine Schülerin in Professor Snapes Privaträumen machte ... Auf jeden Fall glich ihre Gesichtsfarbe dem Ton ihrer Kleider.
„Das ...“, stammelte sie. „Das ist ungeheuerlich. Er ist Ihr Lehrer. Sie sind minderjährig ...“
Melody biss auf die Lippen und sah Umbridge verlegen an.
„Das wird ein unangenehmes Nachspiel für Professor Snape haben, glauben Sie mir, Miss Rohan“, sagte sie in mütterlichem Ton. „Können Sie mir sagen, wo er ist?“
Das war ihre Chance! „In Hogsmeade.“
„Wissen Sie, wo genau? Ich brauche ihn hier dringend.“
Melody kaute eine Weile auf der Unterlippe und versuchte so zerknirscht wie möglich auszusehen. Dann antwortete sie: „Ich weiß, wo er ist. Ich kann ihn holen.“
„Sagen Sie mir einfach, wo ich ihn finde.“
Melody schüttelte vehement den Kopf. „Nein, das geht nicht ... Bitte, Professor“ – sie sah Umbridge flehentlich an – „Professor Snape bringt mich um, wenn ich verrate, wo er hingegangen ist. Das wäre ihm furchtbar peinlich. Bitte, ich hole ihn.“
Sie merkte, wie ihr wieder das Blut ins Gesicht schoss. Sie traute sich nicht einmal, Hermine anzusehen, so peinlich war ihr die ganze Geschichte. Was würde ihr Vater wohl dazu sagen? Er würde wahrscheinlich fuchsteufelswild werden! Hoffentlich würde er nicht gefeuert! Nein, schlimmer noch, vor Gericht gestellt und ins Gefängnis gesteckt wegen ihrer Lügerei.
Umbridge riss sie aus ihren Gedanken. „Gut, Miss Rohan, Sie holen ihn. Aber Mr Malfoy begleitet sie. Und beeilen Sie sich, ich habe nicht viel Zeit.“
„Nein, bitte Professor, ich kann alleine gehen“, bat Melody. „Könnte ich meinen Zauberstab wieder haben?“
Umbridge schüttelte den Kopf und nahm Malfoy Melodys Zauberstab aus der Hand. „Er bleibt hier, eingeschlossen in meinem Schreibtisch, bis Sie mir Professor Snape hergebracht haben.“
Eine eisige Hand schien nach Melody zu greifen. Sie alleine ohne Zauberstab mit Malfoy außerhalb von Hogwarts’ sicheren Mauern ... Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich gehe nicht.“ Aber dann ... Melody blickte zu Harry hinüber. Sirius wurde in eben diesem Moment gefoltert. Sie musste helfen, sie musste einfach!
„Also gut.“ Sie nickte und Malfoy schubste sie bereits grinsend aus dem Raum.
Melody überlegte fieberhaft, was sie jetzt tun sollte, merkte aber, dass sie vor lauter Angst und Aufregung kaum richtig denken konnte. Sie zwang sich, ruhig zu atmen, an nichts zu denken, loszulassen. Nicht mehr darüber grübeln, was für einen Blödsinn sie soeben erzählt hatte, sich nicht das Gehirn zermartern mit Vorstellungen davon, was passieren würde. Alles was zählte war, dass sie aus Hogwarts herauskam und Gelegenheit fand, sich auf ihre Mission zu konzentrieren: Sie musste ihren Vater finden, alles andere war Nebensache.

Entschlossen marschierte sie den Weg zum großen Tor hinunter, Malfoy dicht hinter ihr. Das Tor öffnete sich, als Malfoy das Losungswort ausgesprochen hatte, das Umbridge ihm gegeben hatte. Melody lief weiter, ohne nach links oder rechts zu blicken. Als vor ihr ein faustgroßer Stein am Wegrand lag, bückte sie sich abrupt und tat, als schnüre sie ihren Schnürsenkel. Als Malfoy sich misstrauisch über sie beugte, schlossen sich ihre Finger um den Stein. Sie schnellte in die Höhe und rammte ihm dabei ihren Ellbogen ins Gesicht. Als er mit einem unterdrückten Schrei seine Nase anfasste, riss sie ihm den Zauberstab aus der Hand und machte einen Schritt zurück. Sie richtete den Zauberstab direkt auf seine Brust. „Petrificus Totalus!!“
Malfoy fiel wie vom Blitz getroffen nach hinten. Melody hielt einen Augenblick den Atem an, dann ließ sie den Stein fallen und steckte den Zauberstab ein. Sie rannte weiter, bis sie um die nächste Wegbiegung war und Malfoy nicht mehr sehen musste. Dann atmete sie ein paar Mal tief durch, schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie fokussierte alle ihre Gedanken und Gefühle auf ihren Vater. Sie wollte zu ihm, unbedingt. Sie musste ihn finden. Nur er konnte jetzt noch helfen: Er konnte Sirius retten. Er konnte sie beschützen, vor Malfoy, vor Umbridge. Sie sehnte sich nach seinen starken Armen, nach seinem Geruch, nach seiner ruhigen, tröstlichen Stimme. Ihr kamen beinahe die Tränen. Und dann spürte sie das Schwindelgefühl, das in der Nabelgegend begann. Die Umgebung verschwand, sie verlor den Boden unter den Füßen.


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Hermine trägt ihre Uniform immer noch bis zum letzten Knopf zugeknöpft, aber sie bemüht sich wenigstens!
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