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Fanfiction

Unseriöse Besenhändler und andere Katastrophen - Roxannes Hass

von Kalliope

1. September 2019
„Fred Weasley! Komm sofort hierher und beseitige dieses Chaos!“ Angelina brüllte aus dem Fenster im ersten Stock, denn sie hatte ihren Sohn in einer Ecke des Gartens erspäht. Merlin wusste, was er dort trieb.
„Seit Tagen erzähle ich dir, du sollst dein Zimmer aufräumen! Wir wollen in einer halben Stunde los, und hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen!“

Vermutlich war genau das passiert - bei Fred wusste man nie. Angelina schüttelte in Gedanken ausgiebig den Kopf und wartete, bis ihr Sohn murrend die Treppe heraufkam.
„Du könntest das mit einem kurzen Zauberspruch beseitigen“, maulte Fred. „Bei mir dauert das ewig!“
„Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war ich nicht deine Putzfrau“, entgegnete Angelina gelassen. „Hast du deine Schwester gesehen?“
Fred grummelte eine kaum hörbare Antwort, die das geübte Gehör seiner Mutter mit „Terasse“ übersetzte.

Roxanne saß auf einem Gartenstuhl, starrte auf die Hecke am Ende des Gartens und haderte mit der Welt.
Bald würde ihr zweites Schuljahr beginnen. Gleich wollten sie nach London aufbrechen, um den Hogwarts-Express zu erreichen, und die letzten Minuten in ihrem Zuhause erschienen ihr endlos.
Roxanne sehnte sich nach Hogwarts und wünschte sich weg aus diesem Irrenhaus im Magnolienweg 17.
Die Fassade des Hauses sah völlig normal aus, doch wenn man das Haus betrat, wurde einem sehr schnell klar, das hier Zauberer wohnten - sehr spezielle Zauberer noch dazu.

Roxannes Vater besaß das bekannteste Scherzartikelgeschäft Englands und exportierte seine Waren nach ganz Europa. Doch er experimentierte sehr gerne zuhause und brachte die Prototypen s aus der Werkstatt mit ins Wohnhaus. Überall lagen falsche Zauberstäbe herum, Stühle verschwanden, wenn man sich darauf setzte und Roxanne hatte sich mehr als einmal in einen Kanarienvogel, einen Dodo oder eine Maus verwandelt, weil sie eine falsche Süßigkeit gegessen hatte. Draußen standen spezielle Gartenzwerge, die explodieren konnten, sich entblößten oder nervige Geräusche von sich gaben, wenn man an ihnen vorbeiging. In einer Ecke des Gartens befand sich ein tragbarer Sumpf, den ihr Vater als Erinnerung an irgendein Ereignis aus der Vergangenheit aufbewahrte.

Und das war noch längst nicht alles - wo man ging oder stand, stolperte man in ihrem Haus über Scherzartikel aller Art. Und dabei war das Haus ziemlich groß.
Früher hatten sie direkt über dem Laden gewohnt, aber nachdem Fred geboren wurde, reichte der Platz bald nicht mehr aus und sie zogen nach Godric’s Hollow. Die Geschäfte gingen sehr gut, besser als gut sogar, und so kaufte George ein großes Haus und ließ noch eine Werkstatt anbauen. Die Kinder wuchsen am Rand einer großen Wiese auf, wo sie mit den anderen Kindern aus dem Dorf spielten, Zaubererkindern und Muggeln gleichermaßen. Doch Roxanne konnte nie spontan Freunde einladen, die nichts von der Zaubererwelt wussten, weil bei ihnen viel zu viele verräterische Gegenstände herumlagen.

Trotzdem wurde Roxanne von vielen ihrer magischen Freunde glühend beneidet. Die meisten stellten sich Roxannes Familienleben als einen nicht enden wollenden Scherz vor, ein Haus, in dem es immer etwas zu lachen gab, in dem man gratis mit Scherzartikeln versorgt wurde und bei dem ein in die Luft gejagtes Klo nicht zu Hausarrest, sondern zu einem Schulterklopfen führte.
Natürlich hatten sie unrecht.

Ein in die Luft gejagtes Klo hätte George dazu veranlasst, seinen Kindern zur Belohnung neue Besen zu kaufen - vorausgesetzt, Angelina bekam es nicht mit.
Diese Umgebung kam Freds natürlicher Neigung, Regeln nicht zu beachten, sehr entgegen. Roxanne dagegen hasste es.
Sie hasste die Scherzartikel, hasste die magische Dekoration, die sie nicht lustig fand, und hasste das ganze Haus, indem man kein Zimmer unvorsichtig betreten konnte.

Natürlich hasste sie nicht alles an ihrem Leben.
Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr der lockere Ton, der zuhause herrschte, schon. Wenn sie bei ihrer alten Freundin aus Kindertagen zu Besuch war, durfte man dort beim Essen nicht sprechen und musste fragen, bevor man aufstehen durfte. Außerdem musste Eliza immer um fünf Zuhause sein, und das war nun wirklich viel zu früh. Ihre Eltern sprachen immer nur sehr ernst mit ihr und machten selten Scherze.
Aber manchmal, da wünschte sich auch Roxanne Eltern, die morgens im Anzug ins Büro gingen und nicht diverse Scherzartikel an sich selbst testeten.

Manchmal glaubte sie, dass sie in die falsche Familie hinein geboren war. Vielleicht war sie bei der Geburt vertauscht worden oder adoptiert, und ihre Eltern wollten es ihr nur nicht sagen. Außerdem sah sie niemandem aus der ganzen Familie ähnlich. Allen ihren Cousins und Cousinen sah man auf die eine oder andere Art an, dass sie Weasleys waren, nur ihr nicht. Das konnte nicht nur an der dunkleren Hautfarbe und den fehlenden roten Haaren liegen, denn selbst Fred war unzweifelhaft als Weasley zu identifizieren.

Sie war nach Ravenclaw gekommen. Das war zwar nicht Gryffindor, aber trotzdem gut, besser als Slytherin oder Hufflepuff. Sie hatte hart gearbeitet und war Jahrgangsbeste geworden. Doch ihr Vater hatte nur einen Blick auf ihr Zeugnis geworfen, sie angelächelt und gesagt: „Gut, Schatz, aber überanstrenge dich nicht, ja?“
Erin Henshaws Eltern hatten ihr ein Pony versprochen, wenn sie zwei Ohnegleichen schaffte, und Roxanne hatte gleich vier davon! Und sie ging leer aus. Wo war das denn bitte fair?

Wut hatte sich die ganzen Sommerferien in Roxanne aufgestaut. Jetzt war sie kurz davor, auszubrechen. Den ganzen Tag hatte sie niemand beachtet, dabei hatte sie ihr Zimmer aufgeräumt und ihren Koffer selbst gepackt. Fred würde weder das eine noch das andere schaffen.
Jetzt hatte ihre Mutter sie entdeckt.

„Roxy, sitz da nicht so faul herum, wir haben es eilig! George braucht jemanden in der Werkstatt, er muss noch Sachen für den Laden einpacken an denen er gearbeitet hat.“
Roxanne rollte mit den Augen. Typisch. Sie war nie faul, aber das sah niemand. „Ich hab keine Lust! Ich bin schon ewig fertig, ich kann nichts dafür, dass ihr alles auf den letzten Drücker machen müsst!“, murrte sie und verschränkte die Arme.
„Das war keine Bitte, mein Fräulein! Los jetzt, dein Vater braucht deine Hilfe!“
„Der kann sich seine Böller dahin tun, wo die Sonne nicht scheint“, flüsterte Roxanne, doch ihre Mutter hatte gute Ohren.

„Junge Dame, ich will nicht noch einmal hören, dass du so über deinen Vater redest“, schimpfte Angelina. „Du kannst froh sein, dass die Schule wieder beginnt, sonst hättest du dir Hausarrest eingehandelt! Vielleicht sollte ich dein Taschengeld kürzen, wie wäre das?“
Roxanne blickte wütend zu Boden und sagte nichts dazu.
„Roxanne, was ist denn mit dir los! Die ganzen Ferien warst du griesgrämig und hattest schlechte Laune!
„Ich bin froh, dass die Schule endlich wieder losgeht! Ich hasse es, hier zu sein! Ich hasse die ganzen blöden Sachen, die Dad macht, die Werkstatt und den Laden hasse ich auch!“, rief Roxanne mit hochrotem Gesicht.

Angelina kochte nun ebenfalls. „Na dann kannst du ja auch für den Rest des Jahres auf dein Taschengeld verzichten, denn das wird dir nämlich vom Verkauf dieser Scherzartikel ermöglicht, die du so sehr hasst! Das kannst du deinem Vater auch gleich selber sagen, der wird es sicher auch interessant finden, dass du alles hasst, wofür er so hart arbeitet!“
Roxanne blickte auf den Boden und ballte die Fäuste. „Dad hat Fred doch sowieso lieber“, murmelte sie leise.

Angelinas Zorn war mit einem Mal wie weggeblasen. Sie ging vor ihrer Tochter auf die Knie und blickte diese ernst an. „Dein Vater liebt dich, Roxanne Weasley. Als du geboren wurdest und er dich das erste Mal im Arm hielt, war er unfähig, auch nur ein Wort zu sagen, weil er so überwältigt war. Als du mit vier Jahren eine Lungenentzündung bekommen hast, war er nächtelang an deinem Bett gesessen und hat Wache gehalten. Er hat nicht geschlafen und nichts gegessen, bis es dir besser ging.“

Roxanne sah nicht mehr ganz so verkniffen drein, aber skeptisch wirkte sie immer noch. „Ich glaube, er mag Fred lieber, weil er ihm so ähnlich ist.“
„Und du bist mir ähnlich. Und wen hat dein Dad geheiratet? Hm?“
Roxanne überlegte. Das klang logisch.
„Ihr beide seid euch nicht ähnlich, und es fällt deinem Vater manchmal schwer, das zu verstehen. Er denkt, jeden begeistern seine Scherzartikel so sehr wie ihn.
Doch Roxanne reichte das nicht. „Aber er freut sich nicht einmal über meine guten Noten! Er wäre bestimmt stolz auf mich gewesen, wenn ich irgend etwas angestellt hätte. Aber da kann Fred sowieso niemand übertreffen.“

Angelina seufzte. „Ach, Schatz. Dein Vater ist stolz auf deine Leistungen. Er will dir nur klar machen, dass es ihm egal ist, wie gut du in der Schule bist - solange du nur glücklich bist. Er will keinen Druck ausüben. Er ist nur nicht besonders gut darin, das auszudrücken.“ Sie rückte näher an ihre Tochter heran. „Unter uns gesagt“, flüsterte sie verschwörerisch, „im Umgang mit Frauen war dein Vater noch nie besonders geschickt. Immerhin habe ich ihn gefragt, ob er mit mir zusammen sein will. Und ich habe ihn irgendwann dazu aufgefordert, mich doch endlich zu heiraten.“

Roxanne blinzelte ungläubig. Das klang so gar nicht nach ihrem Dad. Doch ihre Mutter nickte. „Ja, er ist ein mutiger Mann, aber in gewissen Situationen ein bisschen unbeholfen. Das musst du ihm nachsehen. Ich verrate dir ein Geheimnis - letzte Woche, als Onkel Percy Geburtstag hatte, fing er nach ein paar Gläschen Feuerwhiskey mal wieder an, deine Cousine Molly zu loben.“
Roxanne nickte. Sie erinnerte sich lebhaft, denn das war auf ihren Familienfeiern immer der Moment, in dem alle Kinder unter einem dringenden Vorwand den Raum verließen und alle Erwachsenen die Augen verdrehten. Percy meinte es nicht böse und wollte eigentlich auch nicht angeben, doch der Whiskey brachte ihn regelmäßig dazu, sämtlichen im Raum Anwesenden seine Tochter als leuchtendes Vorbild anzupreisen. Sogar Molly selbst war das hochgradig peinlich, denn es machte sie bei ihren Cousins und Cousinen nicht gerade beliebt.

„Jedenfalls wurde das Grinsen deines Vaters immer breiter, bis er schließlich dein Zeugnis aus der Tasche zog und es Percy unter die Nase hielt. Da ist er plötzlich ganz still geworden, denn deine Noten sind tatsächlich noch ein Stück besser als Mollys.“
„Er hatte mein Zeugnis in der Tasche?“
„Ja. Er trägt es seit einer Weile mit sich herum, weil es ihn daran erinnert, dass sogar ein Regelbrecher und Querulant wie er eine solche Tochter hervorbringen kann. Und das meint er als Kompliment.“
Man konnte beobachten, wie die Abweisung aus Roxannes Zügen wich und einem Lächeln Platz machte.
„Glaubst du mir?“, fragte Angelina sanft und zog ihre Tochter in eine Umarmung.
„Ja“, nuschelte diese in die Schulter ihre Mutter.
„Na dann lass uns gehen. Der Zug wartet nicht auf uns.“




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shaly: Klar, die Next Generation teilt jeder anders ein. Ich habe schon die unterschiedlichsten Häuser für alle gelesen, und solange man eine gute Erklärung dafür findet, ist das auch ok. Ich mag Hufflepuff und wollte das Haus ein bisschen aufwerten- es kommt sonst immer viel zu kurz. Außerdem verkörpert es Eigenschaften wie Loyalität, Hilfsbereitschaft und Wärme - und das strahlt Lily in meinem Kopf aus, dazu kommen später auch noch mehr Kapitel. Die Weasleys können sich ja nicht alle ausschließlich durch Mut und Intelligenz auszeichnen ;)


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