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Fanfiction

Lorbeerzweige - Eine Zeremonie

von Noble Scarlet

Hallo ihr Lieben,
Ein riesen fettes Dankeschön, an alle die mir treu geblieben sind und hier weiterlesen! Heute geht es endlich ein paar Schrittchen weiter. In letzter Zeit hatte ich so viel zu tun, da hat es für das Schreiben einfach nicht mehr gereicht. Im Moment sieht es arg knapp aus mit meiner Zeit zum Schreiben, deshalb: Bitte nicht böse sein, wenn es länger nicht weitergeht. Schule, Freunde und Nebenjobs gehen bei mir klar vor. ;-)
Aber seit versichert: Diese Geschichte wird zu einem Ende gebracht, denn ich gehöre zu den Menschen, die beenden, was sie beginnen. So war es auch mit Black war. Dort hatte ich zwar ein Jahr Pause gemacht, die Geschichte aber doch beendet. Ich hoffe bei Lorbeerzweige wird es nicht so arg ausfallen. ;-D Ich versuche es in Grenzen zu halten!
Wie immer freue ich mich auf Kommentare und ein paar Worte in meinem FF-Theard. Diejenigen, die mich persönlich kennen und hier mitlesen: Ich freue mich auch über E-Mails, falls ihr auf dieser Seite kein Account habt. Feedback baut mich auf. ;-D

Genug geplaudert, ab zum Kapitel!
Eure Noble Scarlet




9. Kapitel: Eine Zeremonie
Caeremonia

„[...]Credo in spiritum sanctum [...] remissionem peccatorum,
carnis resurrectionem vitam aeternam. Amen.â€

“[...]Ich glaube an den Heiligen Geist […] Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.“


Draussen war es längst dunkle Nacht, nur erhellt durch die unzähligen Feuer, die in London brannten, als sie endlich vor der Hauptresidenz angekommen waren. Dreimal hatten sie auf einen anderen Portschlüssel umsteigen müssen.
„Sicherheitsmassnahmen“, war alles gewesen, was Lucius auf ihre Frage, warum das nötig sei, geantwortet hatte.
Jetzt waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen und Irina klopfte sich die Asche vom Mantel, welche sich bei ihrem Halt am Trafalgar Square auf ihn gelegt hatte.
„Da wären wir“, sagte Lucius und deutete auf ein altes Herrenhaus, das sich etwas ausserhalb von London befand und nun vor ihnen in die Nacht aufragte. Seine Fassade war weiss, zwei griechisch anmutende Säulen flankierten das Eingangsportal und vier Reihen von Fenstern zeugten von den mehren Etagen, die sie im Inneren zweifelsohne erwarteten.
„Entweder Rodolphus verspätet sich ganz schön, oder er ist längst drinnen. Lasst uns nicht hier so herumstehen, folgt mir.“
Irina blickte zu Leonardo, der ihr zunickte und gemeinsam folgten sie Lucius durch das eiserne Eingangstor und die Auffahrt entlang hinauf zum Eingangsportal, welches über eine marmorne Treppe zu erreichen war.
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete Lucius die schwere Holztür, sie quietschte in den Angeln, was Irina einen Schauer über den Rücken jagte. Was würde sie Drinnen erwarten? Noch war nicht klar, was mit den „Neulingen“ geschehen sollte.
Nachdem sie das Halbfinale des Lorbeerfestes mit weniger Punkten als Loreen und Iris beendet hatte, war sie nicht für das Finale qualifiziert worden und hatte eigentlich als ganz normale Zuschauerin das Fest zu Ende erleben wollen.
Doch kaum hatte sie damals das Zelt der Champions verlassen gehabt, als auch schon Lucius vor ihr gestanden hatte und ihr einen Platz in den Reihen der Todesser angeboten hatte. Er hatte ihr erklärt, dass der Dunkle Lord ihr Talent sehr zu schätzen wüsste und sie gerne in seinen Reihen sehen würde. Wer hätte da auch abgelehnt? Irinas Familie hatte eine lange, reinblütige Tradition. Während des ersten Krieges, wären ihre Eltern nur zu gerne den Kreisen des Dunklen Lords beigetreten, doch sie waren in ihrer Heimat, in Schweden, einfach zu weit von England entfernt gewesen um dem Dunklen Lord wirklich dienlich sein zu können. Heute sah jedoch alles ganz anders aus. Der Dunkle Lord war dabei seine Macht auszubauen, er hatte bereits mehrere Verbindungen in weite Teile Europas. Dass sie dabei sein würde, wenn er seine Macht festigen würde, würde ihre Eltern stolz machen, da war sich Irina sicher.
Und wer konnte jetzt schon sagen, wie hoch sie steigen würde? Wenn sie dem Dunklen Lord dienlich war, wenn sie es schaffte in seiner Gunst ganz oben zu stehen, dann stand ihr eine schillernde Zukunft bevor, da war sie sich sicher.
Irinas volle Lippen verzogen sich zu einem wissenden Lächeln. Sie hatte die Qualitäten, die es brauchte um ganz weit oben zu stehen, das war ihr klar. Sie würde die anderen ausstechen, sie würde alles tun um dem Dunklen Lord zu gefallen.
Sie fragte sich, ob die anderen Neulinge genauso empfanden. Sie wandte den Kopf nach Leonardo, der noch immer neben ihr herging. Sie hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet ein Schüler der italienischen Laurus Schule den Todessern beitreten würde. Die Laurus Schule war bekannt für ihre alte römische Tradition und diese war als eher Muggel- und Schlammblüterfreundlich bekannt. Und was war mit den anderen? Vladimir und Harald?
Vladimir Mironow stammte zweifelsohne aus einer reinblütigen, reichen Familie. Soviel stand fest, hatte er doch die Nornir Schule besucht, die bekannt dafür war, nur reinblütige Zauberer der oberen Gesellschaftsschicht zu fördern. Bei Harald Mayer war sie sich nicht ganz sicher, sie kannte ihn kaum, hatte nie zuvor mit ihm gesprochen. Alles, was sie wusste, war, dass er aus Deutschland stammte. Auch hatte sie erfahren, dass Iris Sophronia bereits in der Hauptresidenz weilen sollte. Wieso? Warum war sie nicht mit ihnen zusammen angereist? Diese Griechin war Irina sowieso nicht ganz geheuer. Sie machte einen offenen, freundlichen Eindruck, doch dahinter steckte bestimmt eine richtige Muggelliebhaberin oder ähnliches. Das traute sie ihr zu, dieser Iris mit ihren grossen, grünen, naiven Augen. Warum der Dunkle Lord sie erwählt hatte, war ihr ein Rätsel.
Genauso, wie dass seine Wahl auch auf Loreen Aldinger gefallen war. Loreen war sicher eine sehr begabte Hexe, das konnte Irina nicht leugnen, hatte sie doch jahrelang mit ihr im Unterreicht gesessen und war sie nun die Gewinnerin des Lorbeerfestes. Aber sie hatte fast keine anderen Talente ausser Okklumentik und Duell. Sie war weder gerissen noch besonders selbstbewusst. Sie liess sich schnell verwirren und aus der Ruhe bringen.
Umso seltsamer erschien es Irina, dass sie die Einzige war, die mit dem Dunklen Lord angereist war. Und, dass er ihr für das Halbfinale seinen Zauberstab angeboten hatte. Das war alles äusserst merkwürdig.
Aber sie würde schon noch herausfinden, was da gespielt wurde.
Sie waren mittlerweile von Lucius durch die grosse Eingangshalle, einen Gang entlang und zu einer weissen Doppeltür geführt worden.
„Wir werden jetzt gleich den Audienzsaal betreten. Hier empfängt der Dunkle Lord seine neusten Anhänger und führt sie in unsere Kreise ein. Auch wichtige Treffen und Besprechungen finden hier statt. Überhaupt befinden wir uns hier in der Hauptresidenz des Dunklen Lords. Ihr werdet noch früh genug erfahren, wo ihr untergebracht werdet, solange ihr noch als „Frischfleisch“ geltet“, Lucius lachte kurz auf, „Manche Todesser haben die Ehre hier zu wohnen, Tür an Tür mit unserem Herrn. Wir werden sehen, wer von euch eines Tages diese Ehre haben wird.“
Irina hob eine Augenbraue, Leonardo rührte sich überhaupt nicht.
„Also. Es wird gleich, sobald alle erwarteten Personen anwesend sind, eure Aufnahmezeremonie beginnen. Ihr müsst nichts darüber wissen. Treten wir erstmal ein.“
Lucius öffnete die Flügeltür und sie folgten ihm in einen langen, geräumigen Raum, an dessen rechten Längsseite hohe Fenster einen Blick auf den Garten hinaus gewährten. Der Boden war gefliest, Schachbrettmuster in schwarz und weiss. Am Kopfende des Saals stand ein hölzerner, dunkler Lehnstuhl, an der linken Längsseite stand ein langer, genauso dunkler, polierter Tisch an der Wand. Offenbar wurde er während dieser Aufnahmezeremonie nicht gebraucht und war, um mehr Platz zu schaffen, an die Wand gestellt worden.
Irina blickte sich weiter um und sah, dass bereits einige Leute anwesend waren. Sie erkannte Rodolphus Lestrange mit Vladimir und Harald. Vereinzelte Gruppen von Todessern, die sie nicht kannte, standen herum und flüsterten.
„Oh“, entfuhr es Irina leise, als sie in der Nähe des Lehnstuhls noch eine weitere Person erkannte.
Neben einem grossen, hageren Mann mit strengen Zügen und dunklem Haar, stand, offenbar völlig verängstigt, mit weit aufgerissenen grünen Augen, Iris Sophronia. Irina konnte das unkontrollierte Zittern ihres Körpers von weitem sehen, es schien ganz so, als ob sie nicht wirklich freiwillig hier sein würde.
Was genau ging hier vor sich?
Der Todesser neben ihr hatte Iris am linken Oberarm gepackt und drückte ihr seinen Zauberstab in die rechte Seite. Er schien völlig gelassen, während Iris völlig aufgelöst wirkte.
Die Flügeltür öffnete sich immer wieder, der Saal füllte sich allmählich.
„Fehlt noch der Dunkle Lord“, hörte Irina Lucius neben sich flüstern, „Bald beginnt die Zeremonie.“
Mit einem Mal verstummte das Gemurmel im Saal. Die Flügeltür hatte sich wieder geöffnet und Irina reckte den Kopf um an einer Gruppe von Todessern vor sich vorbei zu sehen und vielleicht einen Blick auf den Dunklen Lord zu erhaschen.
Doch er war es noch nicht, der rein kam.
So schnell alle verstummt waren, so schnell begannen sie nun mit lauteren Stimmen wütend mit einander zu flüstern und einander zuzuzischen:
„Aber wie ist das möglich?“
„Ist sie es wirklich? Eine Schande! Ich dachte, es wäre ein Witz, dass sie aufgenommen wird.“
„Pf, diese Familie ist beschmutzt, was will sie hier, dieses Balg?“
Irina runzelte die Stirn und sah nun, wer gemeint war. Den Blick stur auf den Boden gerichtet, trat Loreen Aldinger in den Saal.
Sie machte keine Anstalten auch nur in die Nähe irgendeines Todessers zu kommen. Sie ging ein paar Schritte an der Wand entlang, bis ihr der Tisch in die Quere kam und blieb dann dort stehen, mit dem Rücken fast an der Wand, eine Hand Halt suchend auf der glänzenden Tischplatte. Sie schien sichtlich um Beherrschung zu kämpfen.
Was war nur los mit ihr? Das ihr Selbstvertrauen nicht immer ganz auf der Höhe war, war Irina bewusst. Und dass sie Gesellschaft nicht wirklich mochte, war auch längst kein Geheimnis mehr. Aber während des Turniers hatte sie es doch öfters geschafft sich zu überwinden und an ihre Stärke zu glauben, das auch zu zeigen.
Das war aber nun überhaupt nicht mehr der Fall. Sie zitterte nicht wie Iris, aber sie schien sich trotzdem überhaupt nicht wohl zu fühlen.
Und was hatte das Gemurmel der anderen Todesser zu bedeuten?
Irina war sich sicher, dass heute, in diesem Moment, mit dieser Zeremonie, eine interessante Zeit beginnen würde. Was war Loreen Aldingers Geheimnis und was machte sie für den Dunklen Lord, trotz ihrer zahlreichen Schwächen und der seltsamen Vorurteile der Todesser, so unverzichtbar?
Noch wusste Irina keine Antwort darauf. Also würde sie sie herausfinden müssen.

*

Es dauerte nicht mehr lange, bis ein letztes Mal die Tür aufging und das wütende Flüstern mit einem Schlag verstummte. Lord Voldemort hatte den Saal betreten, Nagini glitt leise zischend hinter ihm her, die Todesser weichten zu beiden Seiten von ihm weg und begannen sich in mehreren Reihen hintereinander, dem Lehnstuhl zugekehrt, aufzustellen. Loreen folgte ihrem Beispiel und stellte sich in eine Reihe so weit hinten als möglich, neben eine andere Hexe. Nachdem sie in der Hauptresidenz angekommen waren, hatte Voldemort ihr von einem buckligen Zauberer mit schütterem Haar und einem Gesicht wie eine Maus ein Zimmer zuweisen lassen und ihr die Stunde, zu welcher sie in diesem Audienzsaal zur Aufnahmezeremonie zu erscheinen hatte, genannt.
Nun war sie also hier, und wie sie schon zuvor geahnt hatte, wurde sie von den anderen nicht mit Wohlwollen bedacht. Wie auch? Ihre Eltern waren gemeinhin als Diebe und miese Verräter verschrien. Bestimmt würde es eine ganze Weile dauern, bis man all diese Todesser vom Gegenteil überzeugt hatte. Und Loreen war sich sicher, dass Voldemort dafür ganz bestimmt nicht einen Finger rühren würde.
Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Es behagte ihr nicht, hier zu sein. Es behagte ihr nicht in einem Raum mit dem Mörder ihrer Familie zu stehen und ihm gleich die Treue schwören zu müssen. Denn daraufhin würde diese Zeremonie doch ganz bestimmt hinauslaufen. Loreen zwang sich weiterhin zu Boden zu blicken.
Als sie vorhin hereingekommen war, hatte sie auf den ersten Blick niemanden erkannt. Bestimmt standen die anderen Neulinge bei Lucius und Rodolphus und waren zuvor von den anderen Todessern verdeckt worden.
Und Iris? Loreen starrte stur auf den Boden. Sie durfte sich jetzt nicht dazu hinreissen lassen nach ihr zu suchen. Das würde nur für noch mehr Gerede sorgen und sie wollte die Situation nicht noch verkomplizieren. Aber es war schwer dem Drang nicht nachzugeben. Sie war besorgt um ihre Freundin. Sie fragte sich, wo sie war, wie sie behandelt wurde, ob es ihr gut ging. Und all die selben Fragen stellte sie sich auch bezüglich Tante Anna, obwohl Voldemort ihr versichert hatte, dass sie unbeschadet sei.
Er hatte sie einmal ausgetrickst. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er es wieder tun würde.
Mittlerweile hatte Voldemort offenbar den Lehnstuhl erreicht.
„Meine Freunde, Willkommen“, hallte seine hohe, kalte Stimme durch den Saal und erfüllte jeden Winkel des Raumes.
Die Todesser machten keinen Mucks, niemand rührte sich. Loreen zwang sich ganz regelmässig und so leise wie möglich zu atmen. Da sie das vor lauter Aufregung und Furcht durch die Nase nicht schaffte, musste sie den Mund leicht öffnen.
„Ich freue mich, euch heute ein paar Neuzugänger vorzustellen“, begann Voldemort, Loreen sah noch immer zu Boden, sie wollte sein Gesicht nicht sehen, sie konnte sich sein selbstzufriedenes Grinsen nur zu gut vorstellen, „Bis auf unsere Neuzugänger solltet ihr ja alle den Ablauf unserer Aufnahmezeremonie noch kennen. Nun... Lucius?“
„Ja, Herr?“, hörte Loreen Lucius Malfoys Stimme, leiser als jene Voldemorts, sich melden.
„Bitte erkläre unseren Neuzugängern die Zeremonie.“
Lucius räusperte sich, Loreen hörte genau hin, fast kam es ihr vor, als stünde sich noch einmal in der Arena und wartete auf die Erklärungen des Turnierleiters zur ersten Runde des Lorbeerfestes. Sie fühlte wie damals Furcht, nun jedoch nicht mehr die Furcht zu sterben, sondern vielmehr jene gequält zu werden und zusehen zu müssen, wie geliebte Menschen gequält wurden. Loreen fragte sich, was schlimmer war.
Sie würde in die Reihen der Todesser aufgenommen werden. Bestimmt würde es nicht allzu lange dauernd, bis sie auf diese Frage eine Antwort gefunden haben würde.
Loreen schauderte.
„Unsere Aufnahmezeremonie läuft nach einem bestimmten, vorgegebenen Schema ab. Es ist ganz einfach“, erklärte Lucius und Loreen zwang sich ihm zuzuhören, „Nicht zu vergessen, dass sie schon ein paar Jahrzehnte alt ist, immerhin haben wir unsere eigene Geschichte“, er lachte stolz, „Aber dennoch, sollte sie jeder von euch problemlos absolvieren können.“
Loreen fragte sich, warum er so viel Gerede darum machte. Warum konnten sie nicht einfach beginnen und es hinter sich bringen? Wo war Iris? Würde sie etwa auch an dieser Zeremonie teilnehmen müssen? Loreen fragte sich das schon lange: Hatte Voldemort Iris gezwungen eine Todesserin zu werden? Loreen wusste, wie sie zu den Ideen Voldemorts stand und wie ihre Familie davon dachte. Sie waren keine Todesser. Vielleicht nicht einmal Reinblüter. Danach hatte Loreen sie noch nie gefragt.
„Ihr werdet vortreten. Wir werden euch vorstellen und dann werdet ihr einen Schwur leisten. Ihr werdet geloben dem Dunklen Lord treu zu sein, ihm zu gehorchen und seine Ideale in die Welt zu tragen, bis zu eurem Tod.“
Loreen schloss kurz die Augen. Sie kämpfte gegen den Drang zu schreien und davon zu rennen. Ihm die Treue schwören! Bis in den Tod! Ihre Eltern hatten es freiwillig getan und auch bei ihnen hatte er keine Gnade walten lassen. Wie würde es ihr, als eine unfreiwillige Anhängerin, ergehen?
„Macht nun Platz für unsere Neuzugänger und Neuzugängerinnen. Es treten vor den Dunklen Lord: Harald, Irina, Iris, Leonardo, Loreen und Vladimir.“
Tatsächlich war Iris' Namen gefallen. Loreen fragte sich, wie ihr zumute sein musste, wenn schon sie selbst es kaum übers Herz brachte den Kopf zu heben und den ersten Schritt nach vorne zu machen. Aber sie musste und das wusste sie.

„Ihr Leben gegen das Deine.“

„Du folgst mir nach England, du wirst deine Tante noch einmal auf den Dolch ansprechen und dafür lasse ich dir deine Freundin.“

Die Todesser hatten sich inzwischen zu beiden Seiten des Saales in einer Reihe aufgestellt. In dem, nun freien, Raum zwischen Loreen und Voldemort auf seinem Lehnstuhl, standen nur noch Irina, Leonardo, Harald, Vladimir und Iris.
Sie war es, die Loreen vorantrieb. Sie ging an den flüsternden Todessern vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen, die Augen fest auf Iris Rücken gerichtet. Sie musste sich auf etwas konzentrieren, auf irgendetwas, dass ihr half nicht die Kontrolle zu verlieren.
Etwa drei Meter vor Voldemorts Sitzplatz wurde ihnen von Lucius, der etwas abseits zu Voldemorts Rechten stand, bedeutet stehen zu bleiben. Loreen stellte sich neben Iris und sah sie kurz von der Seite her an. Was sie sah, schockierte sie zutiefst.
Iris erwiderte ihren Blick nicht im Mindesten. Ihre grünen Augen waren weit aufgerissen, fixierten jedoch stur einen Punkt auf dem Boden, einige Zentimeter von Voldemorts Umhangsaum entfernt. Das sonst so volle, braune Lockenhaar hing ihr zerzaust vom Kopf, sie hatte die Lippen fest aufeinander gepresst und Loreen sah, wie sie am ganzen Leib zitterte. Ihre Hände hatte sie zu Fäusten verkrampft, wie um das unaufhörliche Zittern zu beenden.
Loreen wagte es nicht ein Wort zu sagen. Nicht, weil sie nicht wollte oder weil sie sich fürchtete Iris anzusprechen. Sondern ganz einfach, weil sie sich vor Voldemorts Reaktion fürchtete, sollte sie diese Zeremonie in irgendeiner Weise stören.
Dass Iris keine Todesserin werden wollte, stand für Loreen fest. Dass sie nur hier rein geraten war, weil Loreen sich mit ihr angefreundet hatte und weil sie ihr ihre Geheimnisse erzählt hatte, warf sich Loreen ebenfalls vor. Sie war Schuld an Iris' Leid und sie würde nichts tun können um es zu verhindern. Sie hasste sich dafür. Das alles wäre niemals passiert, wenn sie ebenfalls, genau wie ihre Eltern, einfach gestorben wäre.
Und sie durfte sie auch nicht ansprechen, weil sie nicht Gefahr laufen durfte sich verwundbar zu zeigen. Wenn die anderen Todesser sahen, dass sie und Iris etwas verband, würden sie das zweifelsohne gegen sie nutzen. Und weder für Iris, noch für sie selbst würde dies angenehm werden. Voldemort hatte das ja schon bereits bewiesen.
Freundschaft machte verwundbar.
Lucius machte eine Handbewegung und Loreen fühlte, wie eine unsichtbare Kraft gegen ihren Rücken drückte und sie zwang sich zu verneigen. Als sie nachliess, tat sie es den anderen Neuzugängern gleich und erhob sich ganz langsam wieder.
Dabei fiel ihr Blick auf Voldemort, der in seinem Lehnstuhl direkt ihr gegenüber sass, den rechten Ellbogen auf der Armlehne des Stuhls abgestützt und den Eldernstab wie beiläufig in der Hand haltend. Seine roten Augen musterten sie von oben bis unten, dann sprangen sie zu den anderen. Seine Miene war ausdruckslos, Nagini lag zusammengerollt auf dem Boden zu seiner Linken.
„Willkommen“, sagte er und wieder erfüllte seine Stimme den ganzen Saal, drang tief in ihrer aller Köpfe, nahm sie in Besitz, „Ich begrüsse euch in meinen Reihen. Nennt eure Namen, euer Heimatland und euren Blutstatus.“
Im Augenwinkel sah Loreen, wie die Todesser alle ihre Zauberstäbe hoben und an ihren Spitzen Licht entzündeten. Ein glitzerndes, silbernes Licht erhellte nun den Saal. Alles wirkte seltsam irreal, wie die Erinnerung an einen schlimmen Albtraum.
Vladimir begann als Erster zu sprechen:
„Mein Name ist Vladimir Mironow, Herr. Ich stamme aus Russland, ich bin Reinblut.“
Voldemort nickte ihm zu und nun war Leonardo an der Reihe:
„Leonardo Domenico, Herr. Ich komme aus Italien, ich bin Reinblut.“
Loreen war, als könnte sie Iris' Angst förmlich riechen. Woran lag das? Sie konzentrierte sich und atmete regelmässiger. Sie versuchte ihre eigene Furcht zu verdrängen, versuchte sich nur noch auf Iris zu konzentrieren.
„Irina Olofsson, es ist mir eine Ehre, Herr. Ich stamme aus Schweden und bin Reinblut.“
Loreen sah, dass Voldemorts Lippen sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen. Offenbar war auch ihm Irinas ruhiger, aber doch sehr heuchlerischer Ton nicht entgangen. Seit wann war Irina denn eine derartige Bewunderin Lord Voldemorts?
Wieder einmal musste Loreen feststellen, wie wenig sie über ihre Mitschüler wusste.
„Harald Mayer ist mein Name. Ich stamme aus Deutschland, Herr. Ich bin Reinblut.“
Loreen bekam sie zu fassen. Ihre Atmung ging jetzt ganz langsam, sie tauchte ein in diese wabernde, seltsame Masse, die Iris umgab. Es war ihre Angst. Es war die Angst, welche Iris Geist umgab, jede Faser ihres Körpers und ihrer Seele in festem Griff hatte.
Loreen schämte sich zwar, dass sie es wagte in Iris Geist zu blicken. Sie wollte nicht zu weit vordringen, sie wollte es sie nicht bemerken lassen. Aber sie musste wissen, was los war. Sie musste wissen, was die Todesser ihr angetan hatten.

„Wirst du wohl endlich Ruhe geben, du dummes, widerspenstiges Mädchen. Der Dunkle Lord hat es angeordnet. Du wirst seinen Reihen beitreten und damit Schluss.“
Eine grosse Hand verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
„Ich habe genug von deinem Geschrei! Ich würde dich ganz anders behandeln, hätte ich nicht den Auftrag dich völlig unversehrt hin zu bringen!“
„Ich will nicht! Lassen Sie mich los! Nein! NEIN! Hilfe!“

Iris kauerte in einem dunklen Raum. Da war ein Stuhl, ein kleiner Tisch, ein hölzernes Bett. Aber sie wollte nicht schlafen. Sie wollte nicht schlafen und morgen aufwachen und all das erleben müssen.

Loreen... wo war Loreen? Beim Finale? Würde sie bemerken, dass man sie täuschte?
Und warum musste sie, Iris, dafür herhalten? Weil sie befreundet waren? Weil sie Loreen eine Freundin war musste sie nun dafür bezahlen. Sie hasste es. Sie hasste dieses Schicksal, verdammt sie begann ihre Freundin zu hassen!

Loreen. Was wollten sie von ihr? Sollte sie wie Loreen eine Todesserin werden? Sie wollte nicht! Was würden ihre Eltern denken! Sie konnte nicht!

Angst. Unaussprechbare, kalte, nackte Angst. Sie war in Gefahr. In furchtbarer Gefahr. Todesser töteten alle, die nicht rein waren. Die Herrschaft der Reinblüter!
Sie würde sterben! Sie würde sterben!

Entsetzt fuhr Loreen aus den Gedanken ihrer Freundin. In dem Moment, als sie ihre Gedanken wieder auf das Geschehen im Raum richtete, bemerkte sie, dass sie beinahe vergessen hatte, dass nun sie an der Reihe war. Voldemorts rote Augen lagen auf ihr. Sein Blick war fest, er versuchte in sie zu dringen. Sie spürte seinen Geist. Er hatte Iris' Gedanken bestimmt schon gelesen. Er wusste es. Hatte er gesehen, dass auch sie es nun wusste? Wohl kaum. Leise kam ein Wimmern über Iris' Lippen. Nie zuvor hatte Loreen sie so verletzlich gesehen. Wie sehr sie ihr doch helfen wollte. Sie wollte es verhindern. Sie wollte, dass es aufhörte. Sie musste doch etwas tun!
„Loreen Aldinger“, sagte sie mit zitternder Stimme, „Ich stamme aus England. Und ich bin Reinblut.“
Voldemort lehnte sich etwas vor.
„Ihr habt es gehört“, wandte er sich an seine Todesser, die noch immer mit leuchtenden Zauberstabspitzen in Reih und Glied standen, „Loreen Aldinger.“
Sein wahnsinniges, hohes und kaltes Lachen hallte an den Wänden wieder und fast schien es, als würden mehrere hundert Voldemorts lachen. Loreens Nerven waren zum zerreissen gespannt. Ihr Körper verkrampfte sich.
„Die Aldingers beehren uns also wieder“, Voldemort hob die linke Hand und deutete auf Iris, „Kommen wir zu dir.“
Iris hob den Kopf und sah ihn an. In ihren Augen lag blanke Angst. Sie öffnete den Mund, doch kein Laut drang daraus. Etwa dreimal setzte sie zum Sprechen an, bis es ihr gelang:
„I-irs Sophronia. I-ich st-stamme a-aus... aus Griechenland. I-ich-“
Sie brach ab. Loreen sah von ihr zu Voldemort und sie sah das gefährliche Glitzern in seinen Augen. Natürlich wusste er es. Aber er kostete diesen Moment voll und ganz aus. Iris' Angst erfreute ihn, er genoss es sie leiden zu sehen, er genoss es zu sehen, wie sehr sie ihn fürchtete. Seine Grausamkeit kannte wahrlich keine Grenzen. Schlimm wäre es gewesen, hätte er sie tatsächlich beim Finale getötet. Schon damals war Loreen ausser sich gewesen. Aber sie nun so leiden zu lassen, das war einfach unerhört. Wieder begann die Wut in Loreen zu kochen. Sie war doch nur ihre Freundin! Sie bezahlte dafür ihre Freundin zu sein! Hätte Voldemort doch ihr, Loreen, all das angetan! Aber Iris für die Fehler von Loreens Familie bezahlen zu lassen, war wirklich das Schlimmste, was er tun konnte. Sie wusste doch nicht einmal wirklich, warum all das mit ihr passierte!
„Sag es, kleine Iris...“, flüsterte Voldemort und legte den Kopf schief, „Sag es uns... Es wird dir nichts passieren Iris, nein... Ich will es nur hören. Aus deinem griechischen Mund will ich es hören, na komm...“
Seine Augen huschten zu Loreen und diese war sich sicher, dass er ihre Wut in ihrem Gesicht lesen konnte, obwohl sie ihren Geist wie immer verschloss. Er spielte wieder mit ihr. Er tat es die ganze Zeit.
Iris schluckte schwer, dann öffnete sie noch einmal den Mund und sagte:
„I-ich bin- Ich bin Halbblut, Herr.“
Eine äusserst bedrückende Stille legte sich über den Saal. Niemand wagte es ein Geräusch zu machen. Das silberne Licht der Zauberstäbe verlieh der ganzen Situation etwas gespenstisches, Loreen hatte immer mehr das Gefühl in ihrem schlimmsten Albtraum gefangen zu sein.
Voldemort erhob sich langsam von seinem Stuhl. Nagini brach die Stille, indem sie leise in Iris' Richtung zischte. Loreen behielt sie genau im Auge. Voldemort unterdessen machte keine Anstalten ihre Freundin anzugreifen. Er hielt den Zauberstab gen Boden gerichtet und machte nun ein paar Schritte auf Iris zu.
„Aber, aber... Warum fürchtest du dich, kleine Iris?“, fragte Voldemort sanft und hob mit seiner linken Hand ihr Kinn an, Iris kniff entsetzt die Augen zusammen.
„Sprich es aus...“, jedes einzelne Wort betonte er besonders lange und eindringlich.
Iris Kiefer zitterte, sie öffnete die Augen wieder und Loreen sah, wie ihr feuchte Rinnsale aus den Augenwinkeln über die Wangen liefen.
„I-ich bin e-ein Halbblut!“, presste sie gequält hervor, „I-ich bin nicht so-so rein... so rein wie ihr es wünscht, Herr.“
Voldemort liess von ihr ab und sie wischte sich hastig die Tränen aus den Augen.
„Das ist allerdings wahr“, meinte Voldemort gelassen, „Aber du kannst dich glücklich schätzen, Iris Sophronia!“
Die Todesser begannen zu murmeln, Voldemorts Blick streifte Loreen, deren Hände sich nun auch zu Fäusten verkrampft hatten. Sie musste sich zusammenreissen.
„Es tut nichts weiter zur Sache, Iris. Du hast die Ehre trotz deines - nennen wir es zart befleckt - Blutes meinen Reihen beizutreten. Ich wünsche es. Deine Talente und eine ordentliche Ausbildung werden dein Blut Wett machen. Die Zauberergeschichte soll ja schon einige bemerkenswerte Halbblüter hervorgebracht haben.“
Sie wusste nicht warum, aber mit einem Mal musste Loreen an die tiefe Leere denken, die sie gesehen hatte, als sie während des Finales in Voldemorts Geist gedrungen war. Sein Hass auf die Welt... warum erinnerte sie sich ausgerechnet jetzt, im Bezug auf den Blutstatus, darauf? Loreen konnte sich keinen Reim darauf machen.
„Nun, da wir wissen, wer ihr seid“, sagte Voldemort und schritt ihre Reihe entlang bis zu Vladimir, „Werden wir euch offiziell anerkennen. Streckt eure linken Arme aus und antwortet mir!“
Alle sechs streckten sie ihre linken Arme vor sich aus, die Handflächen nach oben. Loreen wusste, was jetzt kommen würde. Umso erstaunter war sie, dass er bei ihr nicht auf die Zeremonie gewartet hatte. Aber das musste nichts zu bedeuten haben. Viel schlimmer war es für sie das unkontrollierte Zittern von Iris' Arm im Augenwinkel zu sehen.
„Ich frage euch, Vladimir, Leonardo, Irina, Harald, Loreen und Iris, seid ihr gewillt das Ideal von einer Welt des reinen Blutes und der Herrschaft der Zauberer und Hexen zu verfolgen? So antwortet mit Ja.“
Voldemort schob Vladimirs schwarzen Hemdärmel über seinem Unterarm zurück und drückte ihm die Spitze des Eldernstabes ins Fleisch. Vladimir biss die Zähne zusammen, aber Loreen ahnte, dass es ihn schmerzte. Das Dunkle Mal erschien auf seiner Haut, erst rot und blutig, dann wurde es langsam schwarz.
„Ja!“, erklang ihr einstimmiger Chor.
„Seid ihr gewillt gegen alle Mächte, die sich unserem Ziel in den Weg stellen, anzutreten und sie wenn nötig zu vernichten?“
„Ja!“
Leonardo war an der Reihe.
„Werdet ihr meinen treuen Anhängern, die heute hier versammelt sind um euch zu begrüssen, Respekt zollen und ihren Anweisungen Folge leisten, insofern ich das anordne?“
„Ja!“
Loreen öffnete nur noch mechanisch den Mund. Sie hörte kaum noch hin. Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, was sie da gerade schwor. Sie gelobte ja doch nur die Welt zu unterwerfen und alles in Angst und Schrecken zu versetzten. Ihre Tante würde sie dafür hassen. Würde sie jemals verstehen, warum sie es getan hatte? Warum sie dem Beispiel ihrer Eltern gefolgt war?
„Seid ihr bereit von den Mentoren, die ich für euch erwählen werde, das nötige an Magie zu erlernen, das ihr braucht um in unserem Kampf zu bestehen?“
„Ja!“
Loreen hörte, wie Irina ein leiser Laut des Entzückens entfuhr. Offenbar hatte Voldemort nun auch sie gebranntmarkt. Loreen staunte noch immer, wie anders sich die sonst so ruhige Irina in der Gesellschaft von Todessern verhielt. Wohin würde das führen?
„Und seid ihr bereit auf jede Freude und jeden Genuss eures Lebens zu verzichten, wenn es mir dienlich ist und ich es von euch verlange?“
„Ja!“
Harald liess wie Vladimir, Leonardo und Irina seinen linken Arm sinken, nachdem Voldemort ihn losgelassen hatte. Nun war Loreen an der Reihe. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, versuchte an nichts zu denken, besann sich auf jede Faser ihrer selbst, füllte jede Lücke, liess ihren Geist für ihn vollkommen unsichtbar werden.
Seine linke, spinnenartige Hand schloss sich um ihr Handgelenk. Seine Finger waren kalt, sein Griff fest.
„Ich frage euch ein Letztes:“, er steckte seinen Zauberstab in den Umhang, sah Loreen fest ins Gesicht und begann langsam, fast zögerlich ihr den Ärmel ihres schwarzen Umhangs über den Unterarm zurückzuschieben, „Ich frage euch ob ihr Willens seid mir zu folgen, überallhin und für immer, solange ihr lebt. Solange ihr lebt werdet ihr meine Diener sein, ihr werdet steigen und fallen mit mir. Seid ihr Willens mir bis in den Tod zu folgen?“
Jeden Millimeter ihrer weissen Haut, den er freilegte, berührte er sachte mit seinen blassen Fingern. Das Dunkle Mal hob sich deutlich von ihrem Arm ab, es glänzte in dem silbernen Zauberstablicht wie ein frischer Tintenklecks auf weissem Papier.
Voldemort zeichnete es mit der Spitze seines Zeigefingers nach, Loreen stockte der Atem, sie zwang sich ihm nicht den Arm zu entziehen. Die feinen Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Er hielt inne und legte dann seine flache Hand auf das Mal. Er schloss die Augen und im selben Moment riefen sie alle zum letzten Mal und lauter als zuvor:
„JA!“
Er genoss die Zustimmung. Er genoss es sie zu unterwerfen. Er genoss es zu wissen, dass sie sich ihm entziehen wollte, aber nicht konnte. Er genoss seine Macht.
Fast zärtlich strich er über das Mal zurück zu ihrem Handgelenk, ein böses Lächeln kräuselte seine Lippen, dann liess er endlich von ihr ab und wandte sich Iris zu.
Loreen widerstand dem Drang laut nach Luft zu japsen.
Iris entfuhr ein leises Schluchzen, als er ihr den Elderstab auf den Arm drückte und das Mal erschien.
„So seid ihr nun, Vladimir, Leonardo, Irina, Harald, Loreen und Iris, Teil meiner Todesser.“
Die Todesser stiessen ihre leuchteten Zauberstäbe in die Luft, riefen in einem Chor:
„Morsmodre!“
Wie Sterne sprangen leuchtende, silberne Kugeln aus den Zauberstäben, flogen zur Decke über den Neulingen, verdichteten sich und wurden zu einem riesigen, silbernen Totenschädel, aus dessen Mund sich eine Schlange wand.
Voldemorts Lachen dröhnte in ihren Ohren, Loreen wusste, dass er bekommen hatte, was er gewollt hatte.


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