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Fanfiction

Lorbeerzweige - Ein Einziger

von Noble Scarlet

Hallo ihr Lieben,

Ich freue mich euch hier begrüssen zu dürfen und es gibt gute Neuigkeiten! Eigentlich war dieses Kapitel hier als das allerletzte Kapitel von "Lorbeerzweige" geplant.
Doch ich habe mich jetzt entschieden, weiter zu schreiben. Ich habe folglich dieses Kapiel überarbeitet und so angepasst, dass eine Weiterführung möglich ist.
Die nächsten Kapitel werden sich nicht mehr um das Lorbeerfest, welches ja mittlerweile eh schon ziemlich in den Hintergrund gerückt ist, drehen, sondern viel mehr um den Dolch, um Voldemorts Herrschaft und Loreens Familie.
Ich hoffe, dass ihr weiterhin dabei seid! :D

Wie gehts jetzt weiter?
Ich werde nächste Woche einen provisiorischen Epilog posten. Ja, ich weiss das ist seltsam, dass es in einer Geschichte einen Epilog mitten drinn gibt. Aber ich will nicht eine neue FF anfangen. Da aber nicht mehr das Lorbeerfest im Mittelpunkt steht, muss ich irgendwie ein Zeichen setzen.
Ich will euch nicht verwirren. xD
Wie gehts jetzt also konkret weiter:
- Die Geschichte geht hier Kapitel für Kapitel weiter
- Nächste Woche schalte ich den Zwischenepilog auf
- Übernächste Woche schalte ich den Zwischenprolog auf (ja, den gibts auch ^^)
- danach kommen die neuen Kapitel. Da ich sie alle noch schreiben muss und momentan in Schule und Privatleben ziemlich eingespannt bin, müsst ihr wohl mit etwas längeren Wartezeiten rechnen. Ich werde mir aber Mühe geben!

So, ich hoffe es ist alles klar. Sonst bitte in meinem FF-Theard fragen. Ich beantworte jede Frage!

Rekommis zum 7. Kapitel:

@Tamara: Ich höre nicht auf zu schreiben! Toll, dass dich das freut! :D Tja... vielleicht glaubst du an die Auferstehung? Du wirst in diesem Kapitel so einiges zu lesen bekommen. ;D

@SevFanXXX: Hallo und Willkommen! Toll, dass du zu uns gestossen bist! ich habe deinen Kommentar schon im Forum beantwortet, wusste nicht genau ob du dort vorbeiguckst. hier in meinem FF-Theard findest du meinen Rekommi. Soll ich deine Rekommis weiterhin in den Theard schreiben oder lieber immer zu Beginn des neuen Kapitels posten?

Genug der langen Worte, ein grosses Dankeschön auch hier wieder an sternchen* und suschi, die mich ebenfalls im Theard kräftig unterstützen und auch dazu beigetragen haben (wie alle Leser hier), dass ich weiterschreibsle!

Eure Noble Scarlet




8. Kapitel: Ein Einziger
Leviathan

„Memento mori.“
"Vergiss nicht, dass du sterblich bist."


„IRIS!!! NEIN! IRIS!!!“
Sie wusste, dass ihr Schreien umsonst war, doch sie konnte es nicht verhindern. Es brach einfach so aus ihr hervor. Die einzige Freundin, die sie je gehabt hatte, lag tot vor ihr auf dem Boden. Ermordet. Ermordet von Lord Voldemort, wie ihre Eltern und all ihre Verwandten, welche sie nie richtig kennen gelernt hatte.
Mit einem Schlag fiel der Zauber, welcher sie dazu gezwungen hatte still da zu sitzen, von ihr ab. Sie hatte ihn von sich gesprengt, nur mit Hilfe ihres Geistes. Jetzt hob sie ihren Zauberstab hoch über den Kopf und stürmte auf Voldemort zu, der noch immer dort in der Arena stand, nur wenige Meter von ihr entfernt.
„Mörder! Verfluchter Mörder!“, schrie sie und jagte ihm eine Welle von Zaubern entgegen, die er natürlich sofort von sich ablenkte.
„Jaah!“, kreischte er vergnügt, „So gefällst du mir schon besser! Das ist die Loreen, die ich haben will!“
„Ich bin nicht Euer Eigentum!“
Wie wild feuerte sie weiterhin Flüche auf ihn ab. Voldemort reagierte nicht auf ihren Ausruf, sondern parierte ihre Zauber und kam ihr dabei langsam näher. Je näher er kam, desto mehr verrauchte Loreens Wut. Langsam fasste sie sich wieder. Dass er Iris getötet hatte, machte sie rasend vor Entsetzten und Trauer. Aber zugleich war ihr klar, dass es sinnlos war sich ihm entgegen zu stellen. Er war so viel mächtiger als sie. Und er hatte sie, denn er wusste von ihrer Tante. Sie konnte sich ihm nicht länger widersetzten. Es war ja doch sinnlos. Sie wollte nicht auch noch den letzten geliebten Menschen opfern. Oder auch nur die Hoffnung, dass sie noch am Leben war. Loreen senkte den Zauberstab.
„Warum?!“, schrie sie Voldemort an, „Warum musste sie sterben?! Sie war meine Freundin!“
„Du brauchst keine Freundinnen“, auch Voldemort hielt inne und senkte den Zauberstab leicht, „Jemand wie du braucht überhaupt niemanden. Du verstehst es nicht, Loreen. Dein Talent, deine Kraft... das verlangt danach eingesetzt zu werden! Es wäre eine Verschwendung! Folge mir und du wirst niemals wieder jemanden brauchen.“
„Was habt Ihr mit meiner Tante gemacht?!“, Loreen fixierte ihn, „Was habt Ihr ihr angetan?!“
„Falls du glaubst, dass ich dich belogen habe und sie tot ist, liegst du falsch. Sie lebt, sie sitzt zu Hause in ihrem kleinen Schweizer Dorf. Du brauchst dich nicht zu sorgen, ich werde es dir früh genug beweisen.“
„Warum?! Wozu das alles? Was war es? Verdammt noch mal, was war es, das mein Vater Euch gestohlen hat und so viele Menschen das Leben gekostet hat?! Was ist so besonders an diesem verfluchten Dolch?!“
„Du eigensinniges Mädchen!“, Voldemort verpasste ihr einen Schlag, der sie zurücktaumeln liess.
„Du verstehst gar nichts“, zischte er und verpasste ihr einen erneuten Schlag, „Dieser Dolch durchschneidet jedes Material, nur Diamant kann ihm trotzen! Geschweige denn von all den anderen magischen Fähigkeiten, welche er besitzt! Er war der Dolch Godric Gryffindors, einer der Begründer der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei! Er war einer der grössten Zauberer, die die Welt je gesehen hat! Er war der grösste Duellant seiner Zeit! Sein Dolch hat wie der Eldernstab die Macht jeden Gegner zu besiegen. Was glaubst du, wie wertvoll dieser Dolch ist?!“
„Und was hat meine Familie damit zu tun? Ich weiss nichts von diesem Dolch!“
„Deine Familie war Generationen lang in Besitz des Dolches! Als ich deine Eltern in meinen Reihen aufnahm, überreichten sie ihn mir, wie mir viele reinblütige Familien zuvor manche ihrer Erbstücke aus Respekt schenkten. Jahre lang habe ich ihn besessen, dann wurde er mir eines Tages gestohlen! Und wer hätte ihn sonst stehlen sollen, wenn nicht die Aldingers? Ich dachte, sie wollten sich ihr altes Erbstück zurückholen!“
„Aber das haben sie nicht, oder?“, konterte Loreen und sah in sein Gesicht.
Seine Augen flackerten wütend.
„Nein, offenbar nicht“, zischte Voldemort, „Du und deine armselige Tante, ihr seid die letzten lebenden Aldingers. Weder deine Eltern, noch deine Verwandten wussten es, nicht einmal du und deine verfluchte Tante wissen wo der Dolch sich befindet!“
„Ihr habt in all ihre Köpfe gesehen und ihnen das Geheimnis seines Verbleibens zu entlocken versucht, oder? Und als sie es nicht wussten und nutzlos für Euch wurden, da habt Ihr sie alle umgebracht!“
Voldemort reagierte nicht. Natürlich nicht. Er hatte kein Gewissen und kannte keine Reue.
„Und jetzt seid Ihr hier um mich zu töten, weil ich es auch nicht weiss.“
Voldemort lachte schrill und warf ihr eine Welle von Zaubern entgegen. Loreen verteidigte sich. Er liess den Zauberstab hervorschnellen, sie duckte sich und entging einem erneuten Schwall von Flüchen. Sie rannte los, verzweifelt versuchte sie zur Treppe zu gelangen, welche aus dem Stadion führte. Sie wollte nicht sterben! Nein! Sie war noch nicht bereit dafür! Voldemort jagte sie quer durch die Arena. Immer wieder wurde sie von Zauber getroffen und zu Boden geworfen. Mehrere Male traktierte er sie mit dem Crucatius-Fluch. Sie wand sich auf dem Boden, verdrehte die Augen und schrie aus Leibeskräften:
„Aufhören! Bitte! Bitte!“
„Du strengst dich nicht genug an, Loreen! Du lässt dich von deiner Angst treiben, du erliegst ihr, du bist schwächer als deine Angst!“
Einer seiner Zauber riss ihr den Boden unter den Füssen weg.
„Du schreist und schreist. Alles, was du während dieses Turniers gelernt hast, wirfst du mir zu Füssen. Du hast Angst! Du badest in deiner Angst! Wo ist die Loreen Aldinger, die ihren Geist niemandem offenbart? Wo ist die Loreen, die stolz behauptete, sie hätte keine Angst?!“
Er lachte und lachte. Sein Lachen dröhnte in ihren Ohren und erfüllte ihren Kopf. Die Schmerzen wurden stärker und ihr Körper schien zu zerreissen. Ihr Zauberstab lag nutzlos neben ihrem Kopf im Staub. Sie hatte nicht die Kraft ihre Hand danach auszustrecken. Und sie wollte es nicht. Sie wollte nicht diesen Zauberstab benutzten, den sie von Voldemort bekommen hatte. Er schwang den Seinen und ihre Haut schien in Flammen zu stehen. Sie fühlte, wie er ihr immer wieder aufs Neue kleine Wunden zufügte. Sie brannten, frassen sich durch ihre Haut, Loreen wusste nicht wie weit hinein, und verheilten wieder, nur um kurz darauf wieder aufzubrechen. Immer und immer wieder, er fand Gefallen daran. Loreen liefen Tränen über die Wangen. Ihre Atmung ging ruckartig, sie fühlte, wie sich ihr Brustkorb unter den unregelmässigen Atemzügen brennend hob und senkte. Ihre ganze Familie war ausgelöscht worden. Sie hatte ihre Tante verlassen müssen. Und Iris war tot. Es gab nichts mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Voldemort würde sie so oder so töten, es hatte keinen Sinn weiterhin durch die Arena zu rennen. Sie konnte genauso gut einfach hier liegen bleiben und darauf warten. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass Loreen Aldinger den Tod akzeptierte. Er gehörte zu ihr, wie alles andere, was ihre Existenz ausmachte. Sie würde sterben müssen. Ob heute oder Morgen spielte keine Rolle. Sie hatte alles verloren, es lohnte sich nicht mehr weiter zu kämpfen.

„Der Dunkle Lord vergisst niemals.“

Sie hatte Frau Radneva nicht verstehen können, als diese sie angeschrieen hatte, dass sie wisse wofür sie sterbe. Aber jetzt, da sie hier lag, verstand sie, dass es nicht wichtig war, ob sie überlebte oder nicht. Der Tod würde ihre Erlösung sein. Und wenn sie weiterlebte, so hatte sie vielleicht ein paar Jahre länger gewonnen, aber sterben würde sie sowieso irgendwann. Frau Radneva hatte ganz einfach keine Angst vor dem Tod gehabt. Aber machte sie das nicht viel stärker? Voldemort besass den Eldernstab, ein Heiligtum des Todes. Bedeutete das nicht, dass er sich vor dem Tod fürchtete? Er mordete ziellos, aber in Wirklichkeit hatte er nur selbst Angst sterben zu müssen. Deshalb strebte er nach all diesen magischen Artefakten wie dem Eldernstab oder dem Dolch. Er wollte unbesiegbar sein. Er wollte unsterblich sein. Weil er Angst hatte.
Diese Erkenntnis brachte Loreen neuen Mut. Langsam schwand ihre Angst, denn sie fürchtete sich nicht mehr vor dem Tod. Trotz ihrer Furchtlosigkeit fühlte sie aber noch immer einen Funken Stolz in sich. Sie wollte doch nicht gänzlich aufgeben. Sie war noch immer ein Mensch und Menschen hatten schon immer das Bedürfnis ihr Überleben zu sichern. Sie konnte ihm nicht entkommen, dem Wunsch weiterzuleben. Sie gestand sich ein, dass der Tod ein Teil von ihr war, zugleich gestand sie sich aber genauso ein, dass sie noch leben wollte. Egal unter welchen Umständen. Sie wollte sich Voldemort nicht kampflos ergeben.
Sie konzentrierte sich. Ihre Atmung wurde ruhig. Ihr Geist verdichtete sich. Sie sprang auf die Beine und sah, wie Voldemort verwundert die Augen aufriss. Sie wandte sich ihm zu, schwang den Zauberstab und rief:
„Ich habe keine Angst! Ich habe keine Angst vor dem Tod!“
Voldemort hob eine Hand und die Zauber krachten in den Boden vor ihm. Er liess den Zauberstab sinken. Loreen tat es ihm gleich.
„Ich habe nie gesagt, dass ich dich töten werde, Loreen.“
Sie starrte ihn an. Sie verstand es nicht. Sie verstand es nicht!
„Hast du wieder unseren Handel vergessen?“, er verzog den Mund, „Das Leben deiner Tante gegen deines. Nicht ihr Tod gegen den deinen.“
„Tante Anna...“, flüsterte Loreen, „lebt?“
Loreen fühlte seine kalte Präsenz. Sein Geist schlug gegen den ihren. Aber etwas war anders... er war offen! Lord Voldemort öffnete ihr seinen Geist!
„Sieh selbst.“

Voldemort hob den Zauberstab. Er hatte genug gehört. Diese verfluchte Familie war es also nicht gewesen! Die Aldingers waren fähige Leute gewesen, es tat ihm zwar nicht leid, aber es war doch ein ziemlicher Verlust gewesen. Und nun zu hören, dass dies auch noch umsonst gewesen war, machte ihn wütend. Er schwang den Zauberstab und wollte sie gerade töten, als er sich erinnerte:

„Versprecht es...“, flüsterte sie.

Er hielt inne. Nein, sie zu töten war sinnlos.

Loreen konnte kaum glauben, dass er sie nicht täuschte. Aber sie wusste auch nicht, was es ihm bringen sollte, sie hierbei zu belügen. Lord Voldemort hatte ihre Tante also offenbar tatsächlich verschont.
„Warum?“, flüsterte Loreen und sah ihn an.
„Ihr Leben gegen deines“, sagte Voldemort erneut, „Es wäre eine Schande gewesen dein Talent zu verschwenden. Jeder Tropfen deines magischen Blutes ist eine Verschwendung!“
„Das hat Euch nicht daran gehindert das Blut meiner magischen Familie zu vergiessen.“
„Du bist eine aussergewöhnliche Hexe, Loreen Aldinger. Du hast das Talent deines Vaters geerbt. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nie zuvor einer so jungen Hexe begegnet bin, die die Kraft ihres Geistes auf diese Art zu verwenden vermag. Irgendwann könntest du gar soweit sein Magie ohne Zauberstab zu wirken! Ich habe gesehen, was du vollbringst, wenn man dich bis zum äussersten treibt! Selbst den Tod versuchst du zu ignorieren.“
„All das kann nicht der einzige Grund dafür sein, dass Ihr mich als eine Eurer Todesserinnen sehen wollt.“
„Ich bin immer auf der Suche nach fähigen Leuten, Loreen... Aber du hast Recht. Dass der Dolch nicht in Besitz deiner Familie ist, bedeutet jedoch nicht, dass er verloren ist. Er ist irgendwo da draussen und du wirst mir helfen ihn zu finden.“
„Was macht Euch da so sicher?“
„Nun, erstens bin ich der Meinung, dass deine Tante mir nicht die ganze Wahrheit gezeigt hat. Ich bin überzeugt, dass sie um einiges gesprächiger wird, wenn du sie zum Reden bringst. Und zweitens bin ich mir sicher, dass du noch einen weiteren Handel eingehen würdest, wenn ich dir im Gegenzug die Auferstehung deiner kleinen Freundin hier bieten würde...“
Er deutete mit einer ausladenden Handbewegung hin zu Iris' Leichnam, der zu seinen Füssen lag. Loreen starrte ihn an.
Da stand sie nun also. Inmitten dieser Arena stand sie, umgeben von tausenden von Menschen, die keinen Mucks mehr machten und stumm ihrer Auseinandersetzung folgten.
„Iris ist tot.“
„Wir haben einen Handel geschlossen, Loreen: Das Leben deiner Tante gegen das Deine. Du hast gesehen, dass ich mein Wort halte. Wenn ich dir sage, dass ich deine Freundin von den Toten auferstehen lasse, dann bin ich mir völlig im Klaren, was ich dir verspreche.“
„Das ist unmöglich“, flüsterte Loreen, Voldemorts Lippen kräuselten sich zu einem bösen Lächeln.
„Nichts, ist unmöglich, Loreen, „Es liegt an dir. Sagen wir, du wirst mir nach England folgen und deine Tante noch einmal auf den Dolch ansprechen. Dafür lasse ich dir deine Freundin.“
Loreen stand vor Lord Voldemort, dem grössten schwarzen Magier seiner Zeit und sie wusste, dass es kein Entrinnen gab. Was er wollte, das bekam er. Und wenn man es ihm nicht breitwillig gab, so holte er es sich. Er war der Einzige, der die Macht besass tausende von Menschen mit seiner blossen Anwesenheit zum Schweigen zu bringen. Er war der Einzige, der Magie wirken konnte, ohne seinen Zauberstab zu benutzten. Er hatte Harry Potter und Albus Dumbledore vernichtet. Er bestimmte das Geschehen in der Zauberwelt der Britischen Inseln und wie es aussah nun in ganz Europa. Er hatte alle seine europäischen Gegner mit einem Schlag entlarvt und in die Enge getrieben. Seine Hand streckte sich über den Kontinent hinweg aus über die ganze Welt. Er griff alles, was er zu fassen bekam. Er war die unbezwingbare Macht, das politische Genie, der Schrecken der Welt. Er war der Besitzer des Eldernstabes und bestimmt auch zahlreicher anderer magischer Artefakte. Er besass eine Streitkraft aus tausenden von Hexen und Zauberern, Dementoren, Riesen, Trollen, Werwölfen, und Vampiren. Er war auf dem zweiten Höhepunkt seiner Macht. Die Welt warf sich ihm zu Füssen um unter seinem Zauberstab nicht zu Ödland zu verkommen. Er war der König, Gesetzesgeber und Richter zugleich. Er nannte sich selbst unsterblich. Er war der Einzige, die unbezwingbare Allmacht, der Leviathan. Und es gab nichts, was sie, Loreen, ihm entgegen zu setzten hatte.
Es widerstrebte ihr zutiefst. Sie fühlte ein Brennen in ihrer Brust, als ihr klar wurde, was sie zu tun hatte. Wenn tatsächlich die Möglichkeit bestand, dass Iris und Tante Anna noch am Leben waren, so musste sie sie retten. Sie musste ihnen zu Hilfe kommen, wie sie ihr immer zu Hilfe gekommen waren. Und es gab nur einen Weg das zu tun - sie musste sich Lord Voldemorts Willen beugen.
„Dann sei es also so“, meinte Loreen und akzeptierte es, „Ich schliesse den Handel. Ich folge Euch nach England und ich werde meine Tante befragen. Dafür kommt Iris zurück. Meine Eltern waren grosse Bewunderer Eurer Macht, Lord. Sie waren Euch treu ergeben, zu jeder Zeit. Sie wären Euch nicht gefolgt, wenn sie nicht überzeugt gewesen wären, von den Wundern, die Ihr vollbringen könnt. Ausserdem werde ich nicht länger zulassen, dass der Ruf meiner Familie noch für Jahrhunderte beschmutzt bleibt. Alle Welt soll wissen, dass die Aldingers den Dolch Godric Gryffindors Euch überreicht haben und niemals die Absicht hatten ihn wiederzuerlangen! Niemals hätten sie es gewagt Euch zu bestehlen! Dann soll also alle Welt sehen, wie ich ihn zurückholen werde. Und die wahren Übeltäter werden büssen.“
„Du wählst klug“, sagte Voldemort, „Das unterscheidet dich von anderen Menschen, Loreen. Du hast gelernt wo deine Grenzen liegen.“
Voldemort hob den Zauberstab.
Loreen hielt unwillkürlich den Atem an. Ein weisser Lichtblitz schoss in Iris' Körper, sie zuckte mehrmals und blieb dann wieder liegen, völlig leblos.
Loreen stürzte auf sie zu, warf sich vor ihr auf die Knie, packte sie an den Schultern und zog sie mit dem Oberkörper an sich.
„Iris! Iris!“
Sein hohes, kaltes Lachen erfüllte die Arena. Loreen fühlte die Gänsehaut, welche ihr über den Rücken und die Arme lief, es war immer wieder die Selbe Beklemmung, welche sie überkam, wenn er so lachte. Wahnsinnig, laut und schier ohne zu enden.
„Iris, bitte mach doch die Augen auf! Er hat es versprochen, Iris. Bitte! Bitte sag mir, dass du mich hörst!“
Sie fasste ihrer Freundin an den Hinterkopf und drehte ihr Gesicht so, dass sie ihr in die Augen sehen konnte. Und da wurde ihr klar, weshalb er lachte.
Die Tote in ihren Armen, war nicht Iris Sophronia. In ihren Armen lag, nun deutlich erkennbar an ihrem kantigen Kinn, dem strengen Zug um den Mund und dem dünnen, schwarzen Haar, ihre Schulleiterin - Frau Radneva.
„NEIN!“, schrie Loreen. Sie zitterte am ganzen Leib. Wie hatte sie auch glauben können, dass er tatsächlich Tote auferstehen lassen könnte? Niemand konnte Tote zurückholen.
„Wo ist sie?!“, schrie sie ihn an, liess Frau Radneva zu Boden gleiten und sprang wieder auf die Füsse, „Wo ist Iris?!“
„Ich musste sicher gehen, dass du unseren Handel ernst nimmst, Loreen. Es geht ihr gut, mach dir keine Sorgen. Rodolphus ist ein Kavalier“, Voldemort grinste sie an, „Alles was er getan hat, war sie vor dem Finale abzufangen, ihr ein paar Flüche aufzuhalsen und sie schon nach England zu bringen.“
„Nein!“
„Du wirst sie wieder sehen. Ich habe es dir gesagt: Du folgst mir nach England und ich gebe dir dafür deine Freundin. Ich habe nie gesagt, dass ich sie zuerst zurückhole.“
Loreen ging in Position. Sie hatte genug gehört. Wut kochte in ihr, Wut und Angst vermischten sich zu einem hochexplosiven Gemisch, das durch ihre Adern raste und ihr Denken auszuschalten drohte. Wie hatte sie so dumm sein können ihm zu glauben?
Genauso wie Frau Radneva nun für ihre Machenschaften gegen ihn gebüsst hatte, hatten wohl auch schon die anderen Involvierten gebüsst oder würden noch büssen müssen.
Wie konnte sie da sicher sein, dass ihre Tante und Iris noch am Leben waren? Er benutzte sie doch nur! Nein, sie würde sich zuerst selbst davon überzeugen, dass er die Wahrheit sagte. Egal, was es sie kosten würde. Sie hatte nicht mehr viel zu verlieren.
Sie liess den rechten Arm hervorschnellen und jagte ihm einen Schwall von Flüchen entgegen.
Lichtblitze schossen hin und her, schlugen in laut krachend in den Boden ein und hinterliessen grosse Staubwolken. Loreen rannte direkt auf ihn zu. Voldemort jagte ihr einen Zauber entgegen, sie wich nach links aus und rannte sogleich weiter auf ihn zu. Sie konzentrierte sich. Dieses Mal dauerte es nicht so lange wie sonst. Schnell hatte sie all ihre Kraft beisammen. Sie sprang in die Luft, den Zauberstab hoch erhoben, sie wusste es würde funktionieren. Sie sauste durch die Luft, sie flog auf ihn zu, er konnte sie nicht mehr aufhalten. Sie bekam ihn an den Schultern zu fassen und riss in mit in die Höhe. Er kreischte, aber ihr Griff war nicht zu lockern. Sie schwebten schon mehrere Meter über dem Boden, da schlug sie mit voller Wucht gegen seinen Geist. Entsetzt riss er die Augen auf. Er verlor die Kontrolle und Loreen ergriff die Chance. Sie krallte sich in seine Schultern und schlang ihm die Beine um den Körper. So hingen sie ineinander verfangen in der Luft und kämpften um die Kontrolle über ihre Geister. Sie war in seinem Kopf, sie tat, was er ihr angetan hatte: Sie breitete sich aus, sie nahm alles in Besitz, was zu finden war. Sie wurden eins.
Voldemort sträubte sich und kreischte, er zerkratzte ihr Gesicht, aber schaffte es nicht ihren Flugzauber zu brechen, denn er schaffte es nicht sie aus seinem Kopf zu bringen. Sie hatte ihre Mauer um ihren Geist aufgebaut und fuhr fort durch seine Gedanken zu ziehen. Sie sah nicht viel, da auch er einen starken Schutzwall aufgebaut hatte, doch was sie sah, war ernüchternd. Was für eine armselige Kreatur er doch war! Er fand Gefallen am Leid anderer Menschen, an Folter und Mord. Er war nichts, er war leer. Und da sah sie ihn: Seinen Hass. Seinen endlosen, unerklärlichen, tiefen Hass auf die Welt. Er lenkte ihn, er steuerte ihn, er beherrschte ihn. Hass, gepaart mit der Angst zu sterben, war alles, was ihn erfüllte. Loreen griff danach und erschrak, wie tief dieses Gefühl ging. Tiefer als alles, was sie jemals empfunden hatte. Eine schier endlose Leere klaffte darunter auf. Was war es nur, dass ihn so sehr zerrissen hatte? Was war es nur, dass ihn so sehr verstümmelt hatte?
Doch da gewann er die Kontrolle zurück. Er packte sie an ihrem Schutzwall und warf sie von sich. Seine Stärke war zu gross. Sie fiel, sie fiel durch seine düsteren Gedanken und hinaus, hinaus aus seinem Geist. Und als sich ihre ineinander verknoteten Geister voneinander trennten, brach der Flugzauber und sie stürzten alle beiden hinab in die Arena. Sie liess ihn nicht los, obwohl er es geschafft hatte ihre Beine von sich zu treten. Er schaffte es nicht ihre Umarmung zu lösen und so krachten sie gemeinsam auf den staubigen Boden der Arena. Sie schlugen auf, ein ineinander verschlungenes Bündel aus schwarzem Stoff und weisser Haut. Voldemort stiess sie von sich, Loreen rollte von ihm und fing den erneuten Sturz mit ihren ohnehin schon übel zugerichteten Händen ab. Voldemort hechtete nach seinem Zauberstab. Loreen bekam den ihren zeitgleich zu fassen. Sie wirbelten gleichzeitig herum.
Voldemorts Lichtblitz schoss auf sie zu und sie schoss ihm den ihren entgegen. Sie trafen sich in der Mitte und krachten in den Boden, wo sie eine schwarze Spur hinterliessen.
Loreen rappelte sich auf. Sie musste übel aussehen. Sie fühlte Schürfungen und Verletzungen und sie blutete an mehreren Stellen. Voldemorts Arme waren zerkratzt, auf seinem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck, ansonsten schien er heil zu sein.
„Wie ist es dir gelungen?“, zischte er.
„Ein Überraschungsmoment“, entgegnete Loreen, „Ihr wisst ihn selbst sehr gut zu verwenden.“
Voldemort kreischte und aus seinem Zauberstab brach ein dunkelblauer Lichtblitz. Loreen schrie ihrerseits und machte eine flinke Handbewegung.
„Expiliarmus!“
Da schien die Welt mit einem Mal still zu stehen.
Die Flüche trafen aufeinander. Der dunkelblaue Lichtblitz wurde abgelenkt und schoss gen Himmel. Doch ihr Entwaffnungszauber schoss weiter. Voldemort öffnete erschrocken die Augen.

„Ich habe keine Angst.“

„Ich habe keine Angst mehr. Ich habe keine Angst vor dem Tod.“

Der Entwaffnungszauber traf Voldemort in seine Zauberstabhand. Der Eldernstab erzitterte, er glühte silbern auf, dann sprang er ihm aus der Hand und landete zwischen ihnen auf dem Boden.
Voldemorts Blick wanderte vom Eldernstab hinauf zu Loreens Gesicht. Seine roten Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
„Du solltest dich nicht überschätzen, Loreen Aldinger.“
„Ich denke nicht, dass ein Entwaffnungszauber eine Überschätzung ist, Lord.“
„Du hast noch viel zu lernen“, seine Stimme war ein leises Zischen, „Du hast mich vielleicht entwaffnet, aber das heisst nicht, dass du mich besiegt hast.“
„Wo ist Iris?“, Loreen hob abermals den Zauberstab.
„Ich sagte doch schon, in England.“
„Ich glaube Euch nicht! Wo ist Iris?!“
Etwas Grosses, Mächtiges traf sie mit voller Wucht in den Bauch. Loreens Knie knickten ein und sie fiel mit dem Kopf voran zu Boden. Ihr Zauberstab kullerte davon.
Die unsichtbare Macht schleifte sie über den Boden, wie damals beim Achtelfinal und liess erst von ihr, als der schwarze Stoff von Voldemorts Umhangsaum nur noch Millimeter von ihrem Gesicht entfernt war.
Sie konnte sich nicht rühren, ihr Körper zitterte unkontrolliert, ihre Atmung ging viel zu schnell. Panisch verteidigte sie ihren Geist, in der Angst, er würde sie nochmals attackieren.
Doch Voldemort ging nur langsam in die Knie und fasste nach ihrem Kinn. Wie bei ihrer ersten, richtigen Begegnung, damals in der Unterkunft der Ehrengäste, zwang er sie ihm in die Augen zu blicken.
„Ich habe viele aussergewöhnliche Hexen und Zauberer gesehen, Loreen. Und sie machten alle den Fehler sich zu überschätzen oder sich ihren fragwürdigen Idealen wie Liebe und Freundschaft hinzugeben. Du hast noch vieles zu lernen.“
Loreens Augen tränten, sein Griff war hart und seine Fingernägel gruben sich in ihr Fleisch. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, seine Lippen waren dicht an ihrem Ohr, sie fühlte den kalten Luftzug an ihrer Wange, wenn er ausatmete.
„Wag es nie wieder mich derart zu beleidigen. Du konntest mich nur entwaffnen, weil ich dir den Eldernstab für das Halbfinale angeboten habe und er deine Magie kannte. Wag es nie wieder das auszunutzen. Es wird dir leid tun.“
Seine Hand löste sich von ihrem Gesicht und sie fiel wieder vor ihm in den Staub.
„Lass mich hören, ob du verstanden hast.“
Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper.
„J-ja, L-lord.“
Der Schmerz wurde stärker, sie wimmerte und krümmte sich, doch sie hatte verstanden.
„Ja, natürlich. Ich habe verstanden. Es kommt nie wieder vor. Ver-vergebt mir, Herr.“
Der Schmerz verklang so schnell wie er gekommen war. Zurück blieb nur das Gefühl der Scham, sich dem Mörder ihrer Familie unterworfen zu haben.
„Gut... Steh auf. Ein Letztes bleibt ja noch zu erledigen, bevor wir aufbrechen können. Du hast bis zum Ende gekämpft und das soll nicht vergessen werden.“
Loreen rappelte sich auf, sie griff nach dem Eldernstab, der einige Schritte von ihr entfernt lag, drehte sich zu Voldemort um und reichte ihn ihm mit gesenktem Kopf.
Er nickte ihr zu, nahm ihn in die rechte Hand und hob ihn hoch über den Kopf.
Zuerst geschah gar nichts, doch dann schien ein Sturm loszubrechen.
Das Publikum tobte, einige der Zuschauer fielen sich um die Hälse.
„Du bist eine aussergewöhnliche Hexe, Loreen Aldinger“, Voldemort drehte den Zauberstab in den Händen, „Vielleicht sogar zu aussergewöhnlich.“
Loreen blickte zu Boden. Sie hatte Lord Voldemort entwaffnet. Irgendwo tief in ihr war diese Ahnung, dass es nicht allein an der Kenntnis des Elderstabes hatte liegen können... Er war der Einzige, der ganz einfach voll und ganz auf seine eigene Magie vertraute. Er war der Einzige, welcher den wirklich grossartigen Geheimnissen der Magie keine Beachtung schenkte. Denn er war der Einzige, der glaubte sie voll und ganz zu kennen.
Loreen wusste, dass das kein Sieg gewesen war, doch sie hatte sich bewiesen. Sie hatte ihm bewiesen, dass sie unverzichtbar war. Und sie hatte ihm bewiesen, dass es ihr ernst war mit ihrem Handel. Sie hatte sich ihm gebeugt. Sie hatte sich seinem Willen gebeugt, denn nur so würde sie Iris vielleicht retten können.
„Loreen Aldinger vom Dumstrang Institut für Zauberei ist die Gewinnerin des diesjährigen Lorbeerfestes!“, schrie der Turnierkommentator irgendwo über ihnen.
Das hatte er also getan. Er hatte die Gedächtnisse aller Leute im Publikum verändert und die Juroren, sowie den Kommentator unter den Imperius gestellt.
Loreen stiess langsam die Luft aus der Nase. Er schreckte vor nichts zurück.
Was genau er mit Frau Radneva und Iris angestellt hatte, begann ihr langsam auch einzuleuchten. Irgendwie hatten es die Todesser also geschafft Iris vor dem Finale abzufangen und an ihrer Stelle Frau Radneva, äusserlich in Iris` Gestalt, in die Arena zu schicken. War es möglich, dass die Iris, mit der sie im Zelt der Champions gesessen hatte, bereits Frau Radneva gewesen war? So musste es gewesen sein. Sie würde die Wahrheit jedoch erst erfahren, falls sie Iris wiedersah. Voldemort hatte sie ausgetrickst.
Schlimm genug war es gewesen ihre Freundin sterben zu sehen, doch nun zu wissen, dass sie offenbar noch am Leben war und damit in der Gewalt der Todesser, war nicht gerade leichter zu verdauen. Voldemorts Grausamkeit kannte keine Grenzen.
Aus dem grauen Winterhimmel fielen mit einem Male tausende von goldenen Lorbeerblättern. Das Eröffnungsfeuer entflammte noch ein letztes Mal zu seiner vollen Grösse und loderte hoch hinauf, dann erlosch es. Das Lorbeerfest war vorbei.
Doch ihr schien nicht, als wären die Spiele schon zu Ende.


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