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Fanfiction

Lorbeerzweige - Ein Finale

von Noble Scarlet

Hallo allerseits!
Dieses Mal geht es pünktlich nach zwei Wochen Wartezeit weiter. Ich hoffe, diejenigen, die nicht zum letzten Kapitel kommentiert haben, kommen noch mit und lassen mir dieses Mal ihre Meinung da. ;D

Ich habe noch ein paar kleine Fehler behoben, ich werde im FF-Theard noch eine genauere Darstellung des Zeitraumes, in welchem sich die Geschichte bewegt, reinschalten. Nur das ihr es wisst: Ich habe nachgerechnet. Loreen ist während des Lorbeerfestes 21 Jahre alt. Das Lorbeerfestjahr ist zugleich ihr Abschlussjahr in Dumstrang. Und ihre Eltern starben vor achtzehn Jahren, sie war damals 2 Jahre alt. Ich hab das in den vorherigen Kapiteln korrigiert. Mir war da ein Rechenfehler unterlaufen. ;)
Ich hoffe ich habe dieses Mal keine Fehler gemacht...

Noch eine Mitteilung: Ich freue mich zu verkünden, dass ich doch weiterschreibseln werde! nach diesem Kapitel folgt noch eines, dann ein provisorischer Epilog. Ich werde mich ranhalten und zusehen, dass die Story dann weitergeht.
Ich hoffe ihr freut euch!

Betreffend Rekommis
Hier finden sternchen und Suschi ihre Rekommis! Wer seine auch gerne dort hätte, einfach im Kommentar erwähnen. ;)

@Tamara: Ich schreibe tatsächlich weiter! Und jetzt hab ich ja auch beschlossen mehr zu schreiben, als zuvor geplant! Ich hoffe du freust dich und bleibst dabei. :) Jaah, Loreen wird Todesserin... Voldemort weiss, wie er sie bei sich halten kann. Es wird noch mehr passieren... fieses Spiel!
Danke für den Kommi! *knuddel*

Jetzt aber ab zum Kapitel mit euch. ;D
Eure Noble Scarlet



7. Kapitel: Ein Finale
Finalis

„Ave imperator! Morituri te salutant.“

„Sei gegrüsst Kaiser! Die Todgeweihten grüssen dich!“


Es dämmerte gerade, die Sonne versank blutrot hinter den hohen Wipfeln der Berge. Die Tannen warfen lange Schatten und das Tal lag schon fast im Dunklen. Hochnebel lag über den Wiesen, die Luft war feucht, es hatte heute lange geregnet.
Anna Aldinger goss sich eine Tasse starken Tees ein und setzte sich an ihren Küchentisch. Sie blickte aus dem Fenster auf die Berge am Horizont und seufzte leise. Jeden Abend sass sie alleine hier und blickte aus dem Fenster. Jeden Abend spürte sie von neuem die Einsamkeit. Früher hatte sie noch des Öfteren Leute eingeladen, Bekannte aus fernen Tagen oder Leute aus dem Dorf. Aber heute, in diesen dunklen Zeiten, war das nicht länger möglich. Sie dachte an Loreen. Wie jeden Abend dachte sie an ihre Nichte, die irgendwo dort draussen in dieser dunklen Welt aufwuchs, ganz alleine, ohne sie oder einen anderen Verwandten. Dreizehn Jahre war es jetzt her, dass sie sie hatte ziehen lassen. Dieses Jahr würde sie ihren Abschluss machen. Anna fragte sich, ob sie danach noch zurückkehren würde. Dachte sie noch an sie? Erinnerte sie sich noch an ihre alte Tante? Anna hing ihren Gedanken nach, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörte:
„Vielleicht denkt die liebe kleine Loreen sogar etwas zu oft an ihre liebste Tante.“
Anna wirbelte herum und liess die Tasse fallen. Sie krachte auf den Boden und zerbarst in hunderte Scherben. Tee spritze durch die Luft. Hinter ihr stand, den Zauberstab direkt auf ihr Herz gerichtet, Lord Voldemort höchstpersönlich.
Anna verschloss ihren Geist. Sie tat, was sie Loreen all die Jahre beigebracht hatte. Sie versuchte ruhig zu bleiben, obwohl sie innerlich zitterte. Wie hatte er sie gefunden? Warum sprach er von Loreen? Bei Merlin! Hatte er sie etwa gefunden?!
„Wo ist meine Nichte?!“, Anna sprang von ihrem Stuhl, „Wo ist meine Loreen?! Was haben Sie mit ihr gemacht?!“
Voldemort lachte.
„Vielleicht tröstet es dich zu wissen, dass deine liebe Nichte, noch immer in Dumstrang weilt. Vollkommen unbeschadet. Sie ist eine der Finalistinnen des diesjährigen Lorbeerfestes. Zu schade, konntest du sie nicht sehen...“, Voldemort drehte den Zauberstab und Anna wurde zurück in ihren Stuhl gedrückt, „Sie war so gut mir zu verraten, wo ich dich finde. Anna Aldinger...“, er machte eine Pause, „Ich lebte Jahre in dem Glauben du wärst auch umgekommen. Umso besser für mich, dass du hier vor dich hinzuvegetieren pflegst.“
„Ich verstehe nicht“, sagte Anna.
„Dein Bruder hat dir viel erzählt, Anna. Seit Jahren suche ich etwas, wovon ich glaube, dass er es mir gestohlen hat. Du weisst wovon ich rede... und du weisst auch wo ich es finde...“
„Ich weiss von gar nichts“, entgegnete Anna, „Ich weiss weder wovon Sie reden, noch warum Sie glauben diese Dinge ausgerechnet von mir zu erfahren. Es war Zufall, dass ich an jenem Nachmittag vor achtzehn Jahren in diesem Wohnzimmer sass. Ich habe Loreen mitgenommen, weil ich nicht mit ansehen konnte, wie Sie sich mit dem Blut eines unschuldigen Kindes besudeln! Ich habe sie aufgezogen, weil ich es wollte, weil ich sie liebe! Die Tochter meines Bruders sollte nicht einfach für irgendeine wahnwitzige Verdächtigung sterben müssen!“
„Wahnwitzig?!“, kreischte Voldemort.
„Es stimmt, mein Bruder hat mir vieles erzählt. Auch vieles über Sie. Aber er hat niemals etwas Gestohlenes erwähnt. Er hat nie gewirkt, als fürchte er Ihren Zorn. Er hat Sie nicht bestohlen!“
„Lügnerin!“
„Nein!“, sagte Anna bestimmt, „Ich lüge nicht. Wenn Sie mir nicht glauben, dann sehen Sie es sich selbst an. Das ist es doch, weshalb Sie gekommen sind, Lord.“
Anna liess die Schutzmauer fallen. Sie gab ihren Geist frei. Vollkommen offen hielt sie ihn ihm entgegen. Er würde nichts bemerken. Jahrelang hatte sie auf diesen Tag hintrainiert. Immer schon war es die Angst gewesen, er könnte sie finden und Loreen töten, die sie angetrieben hatte dieses eine Geheimnis tiefer und tiefer in sich zu vergraben. Er würde nichts bemerken. Dass er sie gefunden hatte bedeutete entweder, dass Loreen bereits tot war oder, dass er sie tatsächlich verschont hatte. In beiden Fällen konnte Anna nichts weiter für sie tun, als dem Dunklen Lord jetzt weiss zu machen, dass ihre Familie nichts mit all dem zu tun hatte, wovon er sprach.
Voldemort fuhr durch ihre Gedanken und Erinnerungen. Er wirbelte alles durcheinander und besah sich jedes Detail aufs Genauste. Dann liess er mit einem Aufschrei von ihr ab.
„Nein! Nein! Das ist unmöglich!“, kreischte er wütend.
„Sie haben die falsche Familie verdächtigt, Lord. Sie haben die Falschen ermordet.“
„Nein! Ich habe ihn gesehen! In deinem Kopf! Der Dolch! Ihr hattet ihn!“
„So ist es“, Anna nickte, „Die Familie Aldinger hat den Dolch einst erworben, das muss irgendwann im späten Mittelalter gewesen sein. Wir haben ihn von Generation zu Generation weitergegeben, bis er irgendwann im neunzehnten Jahrhundert spurlos verschwand.“
„Sag mir, was du noch weißt!“
„Wir haben ihn wieder gefunden und besessen. Irgendwann hat mein Bruder Ihnen den Dolch dann geschenkt. Als er Ihnen dann gestohlen wurde, haben Sie sogleich meinen Bruder beschuldigt, da er ein Aldinger war und Godric Gryffindors Dolch eines unserer alten, Erbstücke. Sie haben geglaubt, dass er ihn gestohlen hat um wieder in den Besitz dieses mächtigen Artefakts zu kommen. Aber so war es nicht. Mein Bruder war Ihnen treu ergeben, Lord. Mein Bruder hätte Sie niemals bestohlen. Warum auch, sollte er Ihnen ein dargebrachtes Geschenk wieder entwenden?“
„Wer war es dann?“, zischte Voldemort, „Es musste jemand aus den engsten Kreisen gewesen sein! Nur sie wussten davon!“
„Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen, Lord. Ich fürchte, das müssen Sie selber herausfinden. Ich habe nie danach getrachtet diesen Dolch zu besitzen. Loreen und ich sind die letzten lebenden Aldingers. Ich will ihn nicht. Der Dolch scheint starke magische Fähigkeiten zu besitzen. Wer weiss, vielleicht könnte Loreen ihn finden. Unsere Familie hatte schon immer einen Draht zu Artefakten dieser Art.“
„Sie könnten ihn selbst suchen“, sagte Voldemort und sah sie lauernd an.
Anna lachte auf.
„Ich? Ich habe doch schon gesagt, dass mich dieser Dolch nicht interessiert. Er hat unsere Familie ins Verderben gestürzt! Ich will ihn nicht! Ausserdem, sehe ich aus, als könnte ich mich auf lange Reisen begeben um einem verlorenen Dolch nachzujagen?“
Sie deutete auf ihre Beine und Voldemort sah, dass um das eine ein dicker Verband gewickelt war.
„Das waren ihre Todesser“, sagte Anna, „Vor siebzehn Jahren. Nach Eurem Fall haben sie in ihrer Wut nach Schuldigen gesucht. Ich war einmal unvorsichtig und bin nach London gereist. Der Fluch war nicht heilbar. Ich kann keine weiten Strecken mehr laufen oder schwere Zauber wirken.“
Voldemort hob den Zauberstab. Er hatte genug gehört. Diese verfluchte Familie sollte es also nicht gewesen sein! Die Aldingers waren fähige Leute gewesen, es tat ihm zwar nicht leid, aber es war doch ein ziemlicher Verlust gewesen. Und nun zu hören, dass dies auch noch umsonst gewesen war, machte ihn wütend. Er schwang den Zauberstab und wollte sie gerade töten, als er sich erinnerte.

„Versprecht es...“, flüsterte sie.

Er hielt inne. Nein, sie zu töten war sinnlos. Irgendetwas an ihr gab ihm das Gefühl, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit gezeigt hatte. Vielleicht war es auch nur die Tatsache, dass sie gesagt hatte, sie liebe Loreen und sie daher durch irgendwelche Geheimniskrämerei schützen wollte. So waren sie, diese Narren, die an Liebe glaubten. Er würde sie am Leben lassen und Loreen zu ihr schicken. Das würde ihn mit Sicherheit weiterbringen. Er wollte den Dolch zurück, er wollte ihn unbedingt wieder haben. Wenn er ihre Tante jetzt tötete, dann würde Loreen das bemerken und sie würde sich ihm auf ewig widersetzten. Sie würde alles tun, damit er sie ebenfalls töten würde. Vielleicht würde sie es sogar selbst tun. Nein... er brauchte sie noch. Nicht nur um den Dolch aufzuspüren, sondern auch sonst. Ihr Talent durfte nicht verschwendet werden. Er durfte das nicht riskieren. Er senkte den Zauberstab wieder. Anna Aldinger sah ihn erstaunt an. Bevor er sich nochmals anders entscheiden konnte, disapparierte er.

*


Iris und Loreen sassen alleine im Zelt der Champions. Nur noch einige Minuten dauerte es bis zum Finale. Iris hatte als zweiter Champion den Goldenen Lorbeerbaum im Halbfinale erreicht. In dieser Runde gab es also nur noch sie beide: Loreen Aldinger gegen Iris Sophronia. Loreen war enttäuscht gewesen, als sie gehört hatte, wer der zweite Champion war. Sie mochte nicht daran denken, jetzt dann gleich gegen ihre einzige Freundin antreten zu müssen.
„Darauf lief also alles hinaus!“, entfuhr es Iris, „Das ist ja unglaublich!“
Loreen hatte ihr alles erzählt, was ihr nach dem Halbfinale widerfahren war, auch dass Voldemort ihr zuvor seinen Zauberstab angeboten hatte.
„Das ist alles so ungeheuerlich. Er ist also ursprünglich wohl hierher gekommen um internationale Beziehungen zu schliessen und ein paar neue Leute, die fähig genug sind, für seine Todesser zu rekrutieren. Dann hat er aber dich bemerkt und all das ist passiert. Das ist übel!“
„Wem sagst du das?“, entgegnete Loreen, „Ich kann nur hoffen, dass er sein Versprechen hält und Tante Anna am Leben lässt. Es macht mich wahnsinnig, dass ich nichts tun kann! Ich müsste sie beschützen!“
„Hör auf dir Sorgen zu machen. Es bringt nichts“, sagte Iris traurig, „Du hast selbst gesagt: Niemand widersetzt sich dem Dunklen Lord.“
„Ja...“, sagte Loreen traurig, „Ich frage mich nur, was an diesem Dolch so besonders ist, dass er dafür eine ganze Familie auslöscht...“
„Champions, es ist soweit!“, Herr Wolkow streckte den Kopf ins Zelt, „Folgt mir!“

Als sie in die Arena traten, brach ein wahrer Sturm los. Die Zuschauer waren ausser Rand und Band. Nie zuvor hatten sie so laut gejubelt. Loreen blickte hinauf in die Ränge und sah, dass die eine Seite ganz in die Farben Dumstrangs, die andere ganz in die Farben der Apollo und Daphne Schule gehüllt war. Die Banner ihrer Schulen hingen von der Loge der Turnierjuroren und links und rechts neben dem Emblem des Lorbeerfestes über dem Eröffnungsfeuer an der Ehrenloge. Wieder einmal fühlte Loreen sich überwältigt. Dass tatsächlich so viele Leute hergekommen waren um sie beide zu sehen! Es war unbeschreiblich.
„Sehr verehrtes Publikum!“, der Turnierleiter erhob, wie jedes Mal seine Stimme, „Ich freue mich sie hier zum Finale des diesjährigen Lorbeerfestes zu begrüssen! Wie die Tradition es verlangt, werden die heutigen Champions und die Aufgabe nun von unserem Ehrengast vorgestellt!“
Loreen blickte zur Ehrenloge. Lord Voldemort hatte sich erhoben und sprach zu ihnen, mit magisch verstärkter Stimme:
„Das heutige Finale wird ausgeführt, wie es die Tradition des Lorbeerfestes verlangt. Die Finalrunde war schon immer ein Duell. Mann gegen Mann, in diesem Fall Frau gegen Frau.“
Das Publikum johlte, einige lachten. Loreen wusste, dass er keinen Witz gemacht hatte.
„Die Finalrunde verläuft, wie unsere römischen Vorfahren es bereits festgelegt haben: Ein Duell Hexe gegen Hexe, sie kämpfen mit nichts als ihren Zauberstäben. So lange, bis eine von ihnen vor Erschöpfung aufgibt. Die Gewinnerin ist die Siegerin des diesjährigen Lorbeerfestes und erhält das Preisgeld von 3000 Galleonen. Unsere diesjährigen Finalchampions sind: Loreen Aldinger vom Dumstrang Institut für Zauberei und Iris Sophronia von der Apollo und Daphne Schule.“
Voldemort hatte geendet und setzte sich wieder.
„Ihr habt es gehört!“, rief der Turnierleiter, „Lasst die Spiele beginnen!“
„Ludi incipiant...“, hallte Voldemorts hohe kalte Stimme durch das Stadion.
Loreen stellte sich auf ihren Platz. Zwischen ihr und Iris waren in etwa zwanzig Meter Abstand. Sie ging in Duellhaltung. Sie wusste nicht, wie ernst sie Iris nehmen musste. Sie war ihre Freundin, eigentlich konnte sie ihre Stärke gar nicht wirklich einschätzen. Sie hatte in der ersten Runde kurz gegen sie gekämpft, aber sie konnte sich nicht mehr gut daran erinnern. Sie wusste nur noch, dass Iris schnell war. Ihre Bewegungen waren flinker als die ihren, obwohl sie selbst schon ziemlich sportlich war.

„Du musst an dich glauben.“

Da stand sie nun also und sollte gegen jene junge Frau kämpfen, welche ihr diesen Rat geben hatte. Sie sollte gegen die einzige Freundin kämpfen, die sie je gehabt hatte. Loreen zögerte. Sie konnte nicht angreifen. Es tat ihr im Herzen weh. Sie hatte so viel gelernt während dieses Turniers. Sie hatte gelernt auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen, sich nicht täuschen zu lassen, ihre Kraft und ihr Talent einzusetzen. Sie hatte mitbekommen, wie hinterhältig Hexen und Zauberer wurden, wenn es um die Macht ging. Sie hatte den dunkelsten und mächtigsten Zauberer ihrer Zeit persönlich kennen gelernt. Sie hatte um Kontrolle gekämpft. Und sie hatte versucht ihre Tante zu beschützten. Dies war der Höhepunkt des Lorbeerfestes. Die Finalrunde, der Gladiatorenkampf. Und sie war ein Teil davon. Ob Iris das genauso sah?
Doch da zögerte ihre Freundin nicht mehr länger und griff an. Iris Zauber kam schnell und präzise, aber Loreen parierte ihn geschickt. Das Publikum feuerte sie an. Das Erlebnis war einfach nur überwältigend und Loreen versuchte sich so gut wie möglich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie wollte gewinnen. Ihr Ehrgeiz war jetzt geweckt. Falls Tante Anna noch lebte und falls sie es schaffte dieses Jahr zu ihr zurückzukehren, so wollte sie sie stolz machen. Sie wollte ihr zeigen, dass sie etwas erreicht hatte. Und sie wollte Voldemort, dort oben auf der Ehrenloge, zeigen, dass sie noch immer Hoffnung hatte und ihre Kraft noch nicht versiegt war.
„Expiliarmus!“, rief Iris.
Loreen blockte den Fluch ab und bemerkte erst jetzt, dass sie dafür nicht sprach. Ihr neuer Zauberstab liess sich so einfach führen wie ihr alter. Er fühlte sich fast genauso an. Er war wie geschaffen für sie. Und offenbar hatte sie auch in ihrem Umgang mit dem Eldernstab etwas gelernt: Sie konnte die Magie ganz einfach durch ihren Zauberstab lenken und bewirken, ohne dafür einen Zauber sprechen zu müssen. Ihr Geist formte die Vorstellung und ihr Zauberstab führte sie aus.
„Aquamenti! Confringo! Defodio! Impedimenta! Stupor!“
Iris schrie sich fast heiser, doch Loreen parierte jeden ihrer Flüche. Sie hatte mehrere Meter an Boden gewonnen und die beiden Hexen standen jetzt immer näher beieinander.
Eigentlich tat Loreen nicht viel. Sie parierte die Flüche, griff aber selbst nur selten an. Es fühlte sich ganz einfach falsch an Iris anzugreifen. Sie wollte schon gewinnen, aber sie wollte auch nicht ihre Freundin dafür verletzten. Lieber parierte sie ihre Flüche solange, bis sie zu erschöpft war um weiterzumachen.
„Expiliarmus!“
Iris versuchte abermals sie zu entwaffnen, aber es gelang ihr einfach nicht. Loreen sah, wie sie die Augen verengt hatte und die Zähne zusammenbiss. Auf ihrer Stirn hatte sich eine tiefe Anstrengungsfalte eingegraben. Ihre Wangen waren rot und Schweiss stand ihr auf der Stirn. Loreen selbst fühlte sich noch überhaupt nicht erschöpft. Das Duell kostete sie nicht viel Kraft, da sie einfach nur blockte und parierte. Ihr Zauberstab schien schon fast ein Eigenleben entwickelt zu haben. Sie dachte nicht mehr lange nach, sie tat einfach nur noch, was ihr Gefühl ihr befahl.
„Verdammt!“, schrie Iris mit einem Mal, „Wie machst du das?! Zur Hölle, ich will dieses Turnier genauso gewinnen, Loreen! Wie machst du das?!“
„Was mache ich?“, schrie Loreen ihrerseits.
Zwei aufeinander prallende Flüche knallten laut.
„Wie wirkst du die Zauber ohne zu sprechen?!“, Iris war nun sichtlich wütend, „Verdammt, warum kannst du das?!“
„Das kann jeder, Iris!“, rief Loreen und blockte wieder einen ihrer Zauber, „Das sind doch nur Stumme Zauber! Das haben wir in der Schule geübt! Das kann jeder, versuch es doch!“
„Nein! Nein! Du lügst doch!“
„Was soll das, Iris? Ich dachte wir sind Freundinnen!“
„Ja, aber wenn es um dieses Preisgeld und den Titel als Champion im Lorbeerfest geht, dann sind wir Rivalinnen, Loreen Aldinger! Glaub nicht, dass ich dich verschone!“
So war es also. Loreen war nicht enttäuscht, sie hatte es ja angenommen. Die besten Freunde wurden zu erbitterten Gegnern, wenn es um so viel Geld und einen solchen Titel ging. Sie wusste, dass Iris sie nicht schonen würde. Aber sie würde auch nicht einfach aufgeben. Das Duell wurde hitziger. Nun machte Iris einige Meter wett und Loreen wurde etwas zurückgedrängt. Ihre Zauber kamen schneller, allmählich hatte sie den Dreh raus. Sie sprach jetzt auch fast keinen mehr laut aus, das machte die Sache schwerer, da Loreen sich konzentrieren musste um herauszufinden, wie sie dagegen wirken sollte. Viele waren glücklicherweise ja an ihrem Lichtblitz zu erkennen.
Sie waren in ihr Duell vertieft. Sie kämpften und kämpften, ohne Unterlass, ohne zu ermüden. Sie waren beide lange auf diesen Tag vorbereitet worden und hatten stundenlang trainiert. Für keine von beiden würde der Sieg einfach zu erringen sein.
Da hatte Loreen eine Idee, die sie jedoch sogleich wieder verwarf. Nein, das würde sie nicht tun! Nicht bei Iris!
„Dann muss ich dich eben mit deinen eigenen Mitteln schlagen, Loreen!“, rief Iris. Sie machte eine komplizierte Handbewegung, die unglaublich schnell war und ein weisser Lichtblitz traf Loreen an der Schulter. Sie erkannte sofort, was es war.
„Legilimens!“
Doch Iris Geist war viel zu schwach für den ihren. Er schoss auf sie zu und versuchte sie zu fassen zu bekommen, doch es war, als würde ein Komet auf Jupiter prallen - Iris schrie auf, als sie Loreens Macht spürte und taumelte zurück.
„Nein! Das ist unmöglich!“, brach es aus ihr hervor, „Du Betrügerin! Er hilft dir! Er hilft dir doch, nicht wahr?!“
Das Publikum wurde stiller. Alle starrten auf die beiden jungen Frauen unten in der Arena. Sie hatten beide ihre Zauberstäbe sinken lassen und sahen sich einfach nur an.
Nach einer Weile durchbrach Iris wieder die Stille:
„Gib es zu! Hier vor allen! Du kämpfst nicht fair! Er hilft dir! Du kannst unmöglich so stark sein!“
„Iris, ich tue nichts, was gegen die Turnierregeln verstösst. Mir hilft niemand.“
„Du Lügnerin!“
„Iris, glaub mir! Ich bin deine Freundin! Ich lüge dich nicht an!“
„Ich habe keine Freundinnen, die ihm dienen!“, schrie Iris sie an.
Loreen erstarrte. Iris wusste alles, absolut alles über sie. Warum tat sie das? Sie wusste doch, dass sie all das, was Voldemort für sie getan hatte, nicht aus freien Stücken gewählt hatte. Und sie nun zu beschuldigen, dass er ihr helfe, nur weil ihr Geist stärker war als der ihre... das ging doch eindeutig zu weit. Iris konnte es doch bloss nicht ertragen zu unterliegen. Loreen nahm sich in ihrer Wut gerade vor nun endlich richtig anzugreifen um diesem verfluchten Turnier ein Ende zu breiten, da fühlte sie es.
Hinter Iris erhob sich eine unsichtbare Macht. Sie stürzte sich auf sie.
„IRIS! PASS AUF! IRIS, HINTER DIR!!!“
„Du kannst mich nicht reinlegen!“
Da war es zu spät. Iris verlor den Boden unter den Füssen und wurde auf den Rücken geschmettert. Sie stöhnte gequält auf.
„Iris!!! Iris!“, schrie Loreen und rannte auf sie zu, doch sie musste anhalten, als zwischen ihnen eine grosse Gestalt erschien. Staub wurde aufgewirbelt und als er verschwunden war, stand Lord Voldemort zwischen ihnen.
„Iris!!!“
„Lass das Geschrei, Loreen!“
Augenblicklich verstummte sie. Iris wimmerte gequält. Was hatte er ihr angetan? Ob sie verletzt war? Sie konnte sagen und tun was sie wollte, viele Menschen hätten gehandelt wie sie, wenn es um Geld und einen Titel ging. Für Loreen war sie aber noch immer ihre einzige Freundin und sie würde nicht zulassen, dass Voldemort ihr etwas antat.
„Wie ich feststellen musste, kam dieses Duell langsam aber sicher zum Erliegen“, sagte Voldemort laut, bestimmt hörten es alle im Publikum, „Du nimmst einfach so hin, was sie dir an den Kopf wirft?“
Voldemort musterte Loreen kalt.
„Sie verspottet dein Talent! Sie behauptet du hättest Hilfe nötig. Und du lässt dir das gefallen? Wo ist dein Stolz, Loreen Aldinger? Was für eine Hexe bist du? Ihre dummen Gedanken, die ohne jeglichen Schutz herumschwirren, haben mir verraten wer du bist! Ohne ihre Unachtsamkeit wäre das doch alles nie passiert! Ihre Gedanken haben mich doch überhaupt dazu gebracht deine Tante zu finden, Loreen! Das nimmst du einfach so hin? Du solltest sie bestrafen!“
Loreen antwortete nicht, sie fragte sich nur, was er damit bezwecken wollte. Sollte dies ein Test sein? Was wollte er sehen?
„Du hast doch die Möglichkeit! Also nutz sie! Erteil ihr eine Lektion, nah komm schon! Lass sie um Gande flehen, Loreen!“
Er lachte laut und trat einen Schritt zur Seite, damit Loreen Iris sehen konnte. Doch Loreen reagierte nicht. Wenn er wollte, dass sie vor aller Augen ihre beste Freundin foltern würde, dann hatte er sich aber schwer getäuscht. Für nichts auf der Welt hätte sie das getan. Sie fand keinen Gefallen an derartigen Vorstellungen.
„Du bist viel zu sanftmütig, Loreen. Das ist dein Problem. Du versuchst das Gute in ihr zu sehen, nicht wahr? Aaah, Loreen, du hast noch nicht verstanden! Es gibt kein Gut und Böse, es gibt nur Macht und jene die zu schwach sind um nach ihr zu streben!“
„Sie ist meine Freundin!“, schrie Loreen, „Lasst sie gehen! Ich weiss nicht, was das alles soll, aber lasst sie gehen!“
„Ich wollte sehen“, flüsterte Voldemort, „Wie weit du für Macht zu gehen bereit bist. Aber das Ergebnis enttäuscht mich leider... Nun, ich werde dir eine Lektion erteilen müssen. Du verstehst, dass sie unserer Abmachung sowieso nur im Wege stehen würde...“
„Nein!“, Loreen sprang an ihm vorbei und auf Iris zu, „Nein! Lasst sie! Bitte! Aufhören!“
Iris wand sich auf dem Boden und schrie aus Leibeskräften. Voldemort lachte sein wahnsinniges Lachen und drehte den Zauberstab genüsslich hin und her.
„Iris! Iris! Nein!“
„Grosse Talente müssen grosse Opfer bringen, Loreen. Irgendwann wirst du es verstehen und du wirst mir danken.“
„NEIN! IRIS!“
Voldemort beförderte sie mit einem Schwung seines Zauberstabs zur Seite. Sie konnte sich nicht rühren, obwohl sie den ihren in der Hand hielt. Er würde doch nicht... aber es war zu spät.

Das grüne Licht blendete sie. Es war überall, erfüllte den Raum voll und ganz. Ihre Mutter sackte zusammen und blieb zu seinen Füssen liegen, mit leeren Augen.

„IRIS! NEEEIN!!!“
„Avada Kedavra!“
Der Todesfluch traf ihre Freundin mitten in die Brust. Iris riss die Augen auf und öffnete den Mund, doch heraus kam nichts mehr. Sie sackte tot zusammen und blieb mit dem Gesicht nach unten auf dem staubigen Boden liegen.
Das Publikum machte keinen Mucks mehr. Alle waren entsetzt ob dieser Brutalität. Doch niemand wagte es hervor zu treten und sich Voldemort entgegen zu stellen. Niemand. Denn niemand widersetzte sich Lord Voldemort.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung