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Fanfiction

Lorbeerzweige - Eine Hälfte

von Noble Scarlet

Hallo allerseits,
Endlich schaffe ich es das fünfte Kapitel zu posten! Verzeiht mir, dass es dieses Mal etwas länger gedauert hat. Ich war kurzfristig weg in den Ferien und da hatte ich keinen Internetzugang (was gar nicht so über war ;D). Jetzt bin ich aber zurück und es geht schön weiter mit Lorbeerzweige!
In diesem Kapitel dreht sich alles um Voldemorts Zauberstab. Ihr werdet mehr über ihn erfahren und auch, wie Loreen damit umgeht. Ausserdem passiert Loreen etwas, das ihr zuletzt in ihrer Kindheit passiert ist. Falls ihr glaubt, dass wirkt reingequetscht: Hat was, liegt aber daran, dass die FF einfach ziemlich kurz ist. Eigentlich habe ich momentan jede Menge Ideen um weiter zu schreiben. Aber leider einfach überhaupt keine Zeit.
Ich werde euch da aber noch genauer informieren, wenn das Ende naht... Jetzt erst mal viel Spass beim Lesen!

@Tamara: Danke, das freut mich, dass es dir so gefällt. ;D Hahaha, ja die Szene mit Voldemort und Loreen mochte ich irgendwie auch. Besonders witzig war es sie zu schreiben. Diesmal gibt es wieder so eine kleine. Viel Vergnügen!

@Andromeda Riddle: Wie oben erwähnt, kann es doch noch sein, dass die FF länger wird... ich muss das zeitlich nur irgendwie hinkriegen. Mal gucken ;D Jetzt wird langsam klar warum Voldemort ihr den Zauberstab gegeben hat. Lass dich überraschen!

@Suschi: Ich weiss sogar, dass sie es bedauern wird. ;D Das Tauschgeschäft ist nicht ganz sauber, Voldi ist einfach ein Fiesling. Das kommt aber erst im nächsten Kapitel so richtig ans Licht. Diesmal gibt es auch wieder eine Voldemort-Loreen-Unterhaltung. Die machen mir besonders Spass zu schreiben. ;D

@*sternchen: Ich werde noch im Forum auf deinen Beitrag antworten! Kommt in den nächsten Tagen, tut mir leid, dass ich diesmal so lange dafür brauche...

Eure Noble Scarlet




5. Kapitel: Eine Hälfte
Dimidium

„Abyssus abyssum invocat.“
"Ein Irrtum zieht den nächsten mit sich."


Die schwere, dunkle Holztür mit den silbernen Türgriffen öffnete sich lautlos und Loreen trat in das Innere des Raumes. Es war ein grösserer Saal, der des Öfteren für Bankette oder Schulfeste verwendet wurde und im zweiten Stock des Dumstrang Schlosses lag. Darin stand nun ein langer Tisch, an dessen Längsseite fünf Personen mit dem Gesicht zur Tür sassen. Es waren die drei Turnierjuroren, die Dumstrang Schulleiterin Frau Radneva und ihr Stellvertretender Schulleiter Viktor Sorokin.
„Komm näher, Loreen“, sagte Frau Radneva und winkte sie zu sich.
Loreen trat weiter in den Raum hinein und ging auf den Tisch zu. In ihrer Umhangtasche fühlte sie Voldemorts Zauberstab, welcher gegen ihr Bein drückte. Noch immer hatte sie nicht ganz verdaut, was sie vor etwa zwei Stunden erlebt hatte. Nachdem sie das Ehrengästehaus verlassen hatte, hatte sie draussen auf dem Campus noch einige Zauber geübt: Der Zauberstab hatte sich nicht widersetzt. Sie führte ihn, als wäre es ihr eigener. Und doch, doch fühlte er sich leider nicht so an. Loreen wusste, dass es nicht so einfach sein würde einen neuen Zauberstab zu akzeptieren.
„Du hast es also geschafft einen Ersatzzauberstab zu finden, Loreen“, sagte einer der Turnierjuroren, ein Mann mit langem, kastanienbraunem Bart und blitzenden, blauen Augen. Sein Name war Zarin Wahlstrom, Loreen hatte ihn schon öfters in der Zeitung gesehen, er arbeitete für das norwegische Zaubereiministerium.
„Ja, Herr Wahlstrom“, antwortete Loreen und blieb ein paar Zentimeter vor dem Tisch stehen.
„Du verstehst sicherlich, dass wir ihn sehen müssen, bevor wir dich wieder als vollwertigen Champion betrachten können.“
„Natürlich.“
Ihren eigenen Zauberstab hatte sie eine Woche vor dem Turnier auch zur Inspektion bringen müssen. Seine Masse und sein Inhalt waren aufgezeichnet worden. Damit wurde vor jeder neuen Runde geprüft, ob die Champions auch alle noch immer die Selben Zauberstäbe benutzten. So konnte Betrug verhindert und Schwarze oder sonstige verbotene Magie schneller erkannt werden.
„Dann bitten wir dich uns nun deinen neuen Zauberstab zu reichen.“
Loreen steckte die Hand in die Tasche und zog den Zauberstab hervor. Es fühlte sich jetzt schon viel normaler an, als noch vor einer Stunde. Der Zauberstab war sehr leicht, geschmeidig und sein Holz glänzte leicht, als wäre er poliert worden. Sie legte ihn zögernd auf den Tisch.
Sofort beugten sich die Juroren über ihn. Einer der Turnierjuroren, der Älteste, ein Mann mit silbernem Haar, Schnurrbart und einer Brille, war ein Zauberstabmacher aus der Ukraine. Er war bekannt unter dem Namen Artem Shkarupa, aber man munkelte, dass er während der Schreckensherrschaft Grindelwalds einen falschen Namen angenommen habe. Der Grund dafür war Loreen jedoch nicht bekannt. Er nahm den Zauberstab in die Hand und betrachtete ihn unter den Blicken der anderen Juroren und Frau Radnevas von allen Seiten. Dabei weiteten sich seine Augen immer mehr, bis schliesslich auch seine Lippen zitterten und er ihn zurück auf den Tisch legte.
„Nun?“, fragte Herr Wahlstrom.
„16 Zoll, unbiegsam“, der Herr Shkarupa zögerte, „aus Holunderholz“, er fuhr sich mit der Zunge nervös über die Lippen und warf Loreen einen seltsamen Blick zu, „mit dem Haar eines Thestrals als Kern.“
Loreen nickte langsam. Frau Radneva griff nach dem Zauberstab, betrachtete ihn kurz aus der Nähe und liess ihn dann mit einem Mal erschrocken auf die Tischplatte fallen. Sie schlug sich eine Hand vor den Mund und starrte Loreen an.
„Dieser Zauberstab“, sagte der Zauberstabmacher, „gehörte-“
„Dem Dunklen Lord“, ergänzte Frau Radneva entgeistert, „Im Namen aller Geister, Loreen! Wie kommen sie zu diesem Zauberstab?!“
Auch die Turnierjuroren und der Stellvertretende Schulleiter sahen sie allesamt fragend an.
„Er wurde mir angeboten“, entgegnete Loreen ruhig, sie hatte nichts zu befürchten.
„Wie meinen Sie das, junge Dame?“, fragte der dritte Turnierjuror, Herr Francesco Foresta aus Rom, mit lauter Stimme, „Wollen Sie mir erzählen, dass der Dunkle Lord Ihnen angeboten hat diesen Zauberstab zu verwenden?!“
„Ja.“
„Das ich nicht lache!“, rief Herr Sorokin, „Warum sollte er das tun?“
„Herr Sorokin“, Loreen blieb ruhig, „Sie glauben nicht allen Ernstes, dass ich ins Gästehaus spaziert bin und dem Dunklen Lord seinen Zauberstab gestohlen habe, oder?“
Loreen hob eine Augenbraue. Das war die Höhe! Hielten diese Leute sie für derartig leichtsinnig? Ausserdem: Wie hätte sie sonst in so kurzer Zeit einen Zauberstab auftreiben wollen, wenn er ihr nicht ausdrücklich angeboten worden wäre? Einen neuen zu kaufen hätte mit Sicherheit mehr als einen Tag in Anspruch genommen. Es war schwer einen Ersatz zu kaufen, nachdem man den Ersten verloren hatte.
„Ich stimme Loreen zu, meine Herren“, Frau Radneva nickte langsam, „Es ist nicht möglich dem Dunklen Lord den Zauberstab einfach so abzunehmen. Ich glaube ihr, dass er ihn ihr angeboten hat, aus welchem Grund auch immer. Ausserdem verstösst so etwas nicht gegen die Turnierregeln, soweit ich informiert bin. Die einzige Bedingung ist einen Neuen, brauchbaren aufzutreiben. Das hat Loreen getan.“
„Ja, das sehe ich ein“, sagte Herr Wahlstrom, „Der Dunkle Lord hat sich ja schon gegen ihre Disqualifikation eingesetzt, da wird er wohl seine Gründe haben Fräulein Aldinger derartig zu fördern.“
„Die einzige Frage, die noch zu klären ist“, warf der Zauberstabmacher ein, „Können Sie diesen Zauberstab auch wirklich beherrschen? Gehorcht er Ihnen?“
„Ja, Herr Turnierjuror. Das tut er. Der Dunkle Lord war selbst Zeuge dieses Umstandes.“
„Also schön, damit sind sie also wieder ein vollwertiger Champion. Sie sind entlassen, Loreen.“
Loreen griff nach dem Zauberstab, drehte ihnen den Rücken zu und verliess den Raum.

*


Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, wandte sich Frau Radneva sofort an die drei Turnierjuroren und ihren Stellvertreter:
„Der Zauberstab des Dunklen Lords! Wenn das nur gut geht!“
„Das ist nicht das Einzige, was es zu bedenken gibt, Frau Radneva“, sagte Herr Shkarupa, „Dieser Zauberstab ist etwas ganz besonderes! Ich habe mich lange mit seiner Geschichte beschäftigt, ich hatte aber nie wirklich an seine Existenz glauben wollen.“
„Was ist so besonders an dem Zauberstab?“, fragte Herr Sorokin.
„Dieser Zauberstab, auch bekannt unter den Namen Stab des Todes, Schicksalsstab oder Eldernstab ist eines der Heiligtümer des Todes! Er existiert tatsächlich! Vor Jahren hat mir Gregorowitsch davon erzählt. Er behauptete ihn einmal besessen zu haben, bis er ihm heimtückisch gestohlen wurde. Es heisst er fiel in die Hände von Grindelwald! Nachdem Albus Dumbeldore Grindelwald im Duell besiegt hatte, musste der Zauberstab an ihn gegangen sein und Lord Voldemort muss ihn in der Schlacht um Hogwarts gewonnen haben!“
„Das ist unglaublich“, flüsterte Frau Radneva, „Es heisst der Eldernstab gewinnt jedes ausgefochtene Duell. Er ist unbezwingbar.“
„Diese Macht in den Händen eines Mädchens!“, rief Herr Foresta mit seiner lauten Stimme, „Was hat sich der Dunkle Lord dabei gedacht?!“
„Wahrscheinlich mehr, als wir annehmen“, meinte Herr Sorokin, „Die Frage ist: War das vielleicht ein Fehler seinerseits? Ich meine, hat er nie daran gedacht, dass es Feinde geben könnte, die versuchen werden Loreen den Zauberstab abzunehmen?“
„Offenbar rechnet er nicht damit“, Herr Wahlstrom fuhr sich durch den Bart, „Und vielleicht sollten wir genau das ausnutzen.“
„Wenn wir Lord Voldemort den Eldernstab abnehmen, besitzen wir den mächtigsten Zauberstab der Welt. Wir könnten mit dieser Macht internationale Krisen bewältigen. Wir könnten den Frieden bewirken! Wir könnten den Dunklen Lord bezwingen!“
„Ich unterbreche sie ungern“, sagte Herr Sorokin, „Aber wenn der Dunkle Lord diesen Zauberstab so sehr nötig hat, warum gibt er ihn dann in die Hände einer so jungen Hexe? Sie glauben nicht ernsthaft, dass der Dunkle Lord ohne seinen Zauberstab so einfach zu besiegen ist? Er muss sich seiner Macht sehr sicher sein, wenn er den Eldernstab aus den Händen gibt.“
„Aber einen Versuch wert wäre es“, Frau Radneva blickte die anderen an, „Oder wir könnten zumindest versuchen diesen verfluchten Stab zu zerstören!“
„Ich stimme Frau Radneva zu“, sagte Herr Shkarupa, „Auch wenn es nur sein Zauberstab ist, alles was wir dem Dunklen Lord nehmen können, sollten wir versuchen zu bekommen, wenn wir schon die Gelegenheit haben.“
Alle nickten zustimmend.
„Dann versuchen wir es also“, Frau Radneva blickte entschlossen, „Versuchen wir uns ein Stück aus den Fesseln seiner Tyrannei zu befreien.“
Frau Radneva war entschlossen ihre Furcht zu besiegen und dem Dunklen Lord wenn nötig selbst entgegenzutreten. Vielleicht war es ein Fehler, doch zumindest würde sie behaupten können etwas gegen ihn unternommen zu haben, bevor er zu einer richtigen, internationalen Macht geworden war und die ganze Welt ins Verderben gestürzt hatte.

*


Im Zelt der Champions war es dieses Mal seltsam still. Nur noch vier von den anfangs vierundzwanzig Champions waren übrig. Das bevorstehende Halbfinale machte sie alle nervös, keiner wusste, was sie erwartete. Iris sass neben Loreen und drehte nervös ihren Zauberstab in den Händen. Loreen sagte wie immer nichts und starrte auf ihre Füsse, während sie sich zwang regelmässig zu atmen.
„Loreen?“, fragte Iris plötzlich leise.
„Ja?“
„Hast du keine Angst?“
Loreen dachte kurz darüber nach. Sie war schon ziemlich nervös. Immerhin war dies hier das Halbfinale des Lorbeerfestes, nicht viele Hexen in ihrem Alter hatten jemals die Ehre gehabt es so weit zu bringen. Ausserdem würde sie heute mit dem Zauberstab Lord Voldemorts antreten. Bestimmt sass er in der Ehrenloge und verlangte Erstaunliches von ihr zu sehen. Was würde geschehen, wenn sie in seinen Augen der Macht seines Zauberstabes nicht gerecht werden würde? Sie war ziemlich nervös, aber trotzdem konnte sie es nicht Angst nennen. Angst war das, was sie bei der ersten Runde gefühlt hatte. Dieses lähmende, blockierende Gefühl, dass selbst ihre Gedanken eingenebelt hatte. Angst, war die Befürchtung nicht zu überleben.
„Ich bin nervös, aber Angst habe ich nicht“, antwortete sie, „Wir brauchen keine Angst zu haben, Iris. Wir sind die vier besten Champions. Die Aufgaben werden schwer sein, aber bestimmt nicht lebensbedrohlich.“
„Schon witzig“, Iris lächelte leicht, „Erst musste ich dein Selbstvertrauen auf Fordermann bringen und jetzt bist du auf einmal diejenige, die mich beruhigt.“
Die beiden lachten, da trat auch schon der Turnierleiter ins Zelt.
„Es ist soweit. Das Halbfinale beginnt, kommt bitte wieder alle mit in die Arena.“

Tosender Applaus empfing sie. Loreen erkannte die Arena kaum wieder, für das Halbfinale waren offenbar hohe, grüne Hecken angelegt worden. Als sie in die Arena schritten, konnte sie jedenfalls nicht über die Erste hinweg sehen, in deren Mitte ein eisernes Tor prangte.
„Sehr verehrtes Publikum“, rief Herr Wolkow und bereitete die Arme aus, „Willkommen zum Halbfinale des diesjährigen Lorbeerfestes!“
Der tosende Applaus schien noch mehr zuzunehmen und verebbte dann langsam, es wurde still und der Turnierleiter begann mit seinen Erklärungen:
„Die Aufgabe für das Halbfinale ist die folgende: Alle vier Champions werden gleichzeitig gemeinsam dieses Labyrinth, welches wir eigens für diese Aufgabe hier in der Arena angelegt haben, betreten. Ziel ist es, den Goldenen Lorbeerbaum in der Mitte des Labyrinths zu finden. Die beiden Champions, welche als erste den Lorbeerbaum erreichen, ziehen ins Finale!“
Dafür waren diese Hecken also gedacht. Ein Labyrinth! Loreen war ganz aufgeregt. Sie war einmal mit ihrer Tante in einem Labyrinth gewesen. Es war nicht einfach darin die Orientierung zu behalten.
„Die Turnierjuroren berücksichtigen die üblichen Punkte. Zusätzlich wird heute darauf geachtet, wie oft die Champions die Orientierung verlieren und was sie sich einfallen lassen um diese nicht zu verlieren oder zurück zu gewinnen. Ich wünsche viel Erfolg!“
Das Publikum brach wieder in Applaus aus.
„Ah! Noch etwas!“, Herr Wolkow hob noch einmal eine Hand, wieder wurde es ruhiger, „Loreen Aldinger ist weiterhin eine unserer vier Champions! Sie hat es geschafft in der festgelegten Zeit von vierundzwanzig Stunden einen Ersatz für ihren zerstörten Zauberstab zu beschaffen!“
Loreen war erstaunt wie viele Zuschauer vor Freude kreischten, jubelten und applaudierten. Tatsächlich sassen dort also Menschen, welche sie unterstützten, welche gekommen waren um sie zu sehen. Sie war überwältigt.
„Lasst die Spiele beginnen!“
Das Eisentor in der Hecke öffnete sich und die vier Champions, Loreen Aldinger, Vladimir Mironow, Irina Olofsson und Iris Sophronia, traten in das Labyrinth. Kaum waren sie eingetreten, als auch schon das schwere Eisentor hinter ihnen zufiel. Es gab kein Entkommen mehr.

Loreen war jetzt schon eine Weile alleine unterwegs. Sie hatte sich an der ersten Kreuzung zusammen mit Iris von Irina und Vladimir getrennt und an der Zweiten war sie dann alleine nach rechts gegangen. Bis dort war ihr noch nichts in den Weg getreten. Auch wusste sie nicht, wovor genau sie sich in Acht nehmen musste. Vor Flüchen und Zaubern? Vor magischen Wesen? Oder einfach nur davor nicht die Orientierung zu verlieren? Sie hatte keine Ahnung. Sicherheitshalber hatte sie den Zauberstab gezückt und brannte damit eine feine Linie in den Boden am rechten Wegrand. Sollte sie unterwegs die Orientierung verlieren, so konnte sie dieser Linie zurück zur ersten Kreuzung folgen. Und überall wo diese Linie war, war sie schon einmal gewesen. Einfach, aber effektiv. Der Zauberstab in ihrer Hand schien überhaupt nichts zu wiegen, er fühlte sich jetzt beinahe normal an. Alles was sie davon abhielt ihn richtig zu akzeptieren, war die Tatsache, dass er Lord Voldemort gehörte. Sie durfte sich nicht an ihn gewöhnen, denn sie würde ihn zurückgeben müssen. Dazu kam, dass er wahrscheinlich für einige der schlimmsten Zauber der Zauberergeschichte verwendet worden war und unzähligen Menschen das Leben gekostet hatte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Dass ausgerechnet sie ihn jetzt in der Hand hielt! Und dass sie ihn führen konnte! Es war seltsam.
Plötzlich wurde es um sie her laut. Sie hörte verschiedene Melodien, Zwitschern wie von Vögeln. Und da brausten sie auf ihren Kopf zu: Ein Schwarm von Fwuupern. Die Vögel waren limonengelb und leuchtend orange. Der Lärm, den sie veranstalteten, war aber kaum zu ertragen. Loreen war sich sicher, dass dieser Schwarm von mehr oder weniger harmlosen Fwuupern nur ein Ablenkungsmanöver war, wie schon im Achtelfinal, als sie darauf reingefallen war. Schnell schwang sie den Zauberstab.
„Silencio!“
Die Vögel gaben augenblicklich Ruhe und flatterten über sie hinweg und davon. Sie hatte richtig geraten, sie waren tatsächlich nur zur Ablenkung da gewesen: Schon hörte sie lautes Poltern und um die nächste Biegung kam ein gräulich purpurnes Graphorn auf sie zugeschossen. Das bucklige Tierwesen mit seinen zwei langen, spitzen Hörnern kam direkt auf sie zugedonnert, es wollte sie offenbar einfach überrennen. Loreen erinnerte sich, dass sie einmal gelernt hatte, dass sie meisten Flüche und Zauber einfach von der Haut dieser Wesen abprallten. Was sollte sie tun? Es war nicht mehr weit entfernt.

„Nicht so, nicht so! Wirk etwas Grosses, etwas Machtvolles!“

„Mein Zauberstab wird dir grosse Dienste erweisen.“

Loreen hatte sogleich an einen einfachen Schutzzauber gedacht, aber dann kam ihr die Erinnerung an das, was Voldemort ihr gesagt hatte. Dies war Lord Voldemorts Zauberstab, er musste etwas Besonderes sein! Und wenn sie wirklich so talentiert war, wie Voldemort behauptete, dann würde sie doch gewiss etwas Besonderes mit seinem Zauberstab vollbringen können! Loreen konzentrierte sich, sie blendete alles aus, sie beachtete nur den Graphorn, welcher angedonnert kam. Sie musste sich an keinen Zauberspruch erinnern. Sie wusste, dass es funktionieren würde.

„Die Magie wohnt in uns, Loreen. Auch wenn du einmal etwas nicht weiss, vertrau auf die Magie in dir. Sie wird dich leiten. Sie wird dir zur Hilfe kommen. Manche ihrer Gesetzte sind noch immer nicht ergründet.“
„Ich werds mir merken, Tante!“

Loreen stellte sich vor, was sie tun wollte. Sie konzentrierte die Kraft ihres Geistes auf das Graphorn. Sie streckte den Zauberstab vor. Das Gefühl war unbeschreiblich: Sie schien alle Grenzen zu übergehen, sie wischte jede einfach so hinfort. Ihr Geist schien mit der Macht dieses Zauberstabes zu verschmelzen, Loreen und der Zauberstab wurden eins. Ein dicker, hellblauer Lichtblitz schoss aus seiner Spitze und traf das Graphorn mitten auf die Stirn. Das Tierwesen brüllte auf, erhob sich auf die Hinterläufe, ächzte und kippte zur Seite - es war bewusstlos geworden. Schnell rannte Loreen an ihm vorbei und um die nächste Biegung. Es war unglaublich! Entgeistert starrte sie auf den Zauberstab in ihrer Hand. Sie hatte nichts tun müssen! Sie hatte sich nur konzentrieren müssen und sich vorstellen, was zu tun war! Es war einfach geschehen! Sie jubelte innerlich. Auf dem Weg nach der nächsten Biegung schimmerte ein silberner Nebelschwaden. Sie wusste nicht was das war, aber das spielte keine Rolle: Sie machte eine fliessende Handbewegung, stellte sich vor, wie der Nebelschwaden sich spaltete, damit sie unbeschadet mitten hindurch gehen konnte und liess den Zauberstab hervorschnellen. Ein schwarzer Lichtblitz frass sich durch den Nebel und teilte ihn in der Mitte. Schnell ging Loreen hindurch und wandte sich nach links. Voldemort hatte nicht gelogen, dieser Zauberstab leistete ihr einen guten Dienst. Er machte genau das, was sie von ihm verlangte. Natürlich war das nicht nur wunderbar. Denn, wenn der Zauberstab ihr gehorchte, bedeutete dies, dass er sie verstand. Was sagte es über sie aus, dass sie von Lord Voldemorts Zauberstab verstanden wurde? Sie schauderte wieder, verscheuchte den Gedanken aber sogleich wieder. Es musste gar nichts bedeuten. Ihre Eltern waren Todesser gewesen, vielleicht lag es ihr einfach im Blut. Sie besiegte noch einige magische Tierwesen und brach einige Flüche und Schutzzauber, dabei drang sie immer tiefer hinein ins Labyrinth. Plötzlich bemerkte sie, dass sie aufgehört hatte eine Linie in den Boden zu brennen. Erschrocken blieb sie stehen. Wie lange hatte sie das jetzt schon vergessen? Sie dachte zurück und stellte nervös fest, dass sie die letzte Linie gezeichnet hatte, bevor das Graphorn auf sie zugedonnert gekommen war. Entsetzt wirbelte sie herum. Aber der Weg hinter ihr sah genauso aus, wie jener, welcher vor ihr lag. Eigentlich sahen sowieso alle Wege genau gleich aus.
„Verdammt!“, entfuhr es ihr.
Es war gut möglich, dass sie schon seit Minuten im Kreis lief ohne es zu bemerken.
Sie musste in die Mitte des Labyrinths, sie musste zu diesem Goldenen Lorbeerbaum. Wie sollte sie das jetzt am besten anstellen? Die Gefahren, welchen hier lauerten, waren wirklich nicht allzu schlimm, die Orientierung war tatsächlich das grössere Problem. Loreen dachte fieberhaft nach. Wie konnte sie sich einen Überblick über das Labyrinth verschaffen? Wie konnte sie herausfinden, wo sie gerade stand?
Ein paar Sekunden stand sie noch ratlos still, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen:
„Ich muss es mir von oben ansehen!“
Aber wie sollte sie nach oben gelangen? Sie hatte nichts, womit sie fliegen konnte. Keinen Besen und kein Tierwesen mit Flügeln. Sie fuhr sich durchs Haar und hob dann den Kopf um nach oben zu blicken. Sie konnte den Himmel über dem Stadion sehen. Er war wolkenverhangen. Sie biss sich auf die Lippe und betrachtete den Zauberstab in ihrer rechten Hand. Dann beschloss sie es zu versuchen, eine bessere Idee hatte sie ja nicht.
Sie hob den Zauberstab hoch in die Luft über ihren Kopf, schloss die Augen und begann ganz langsam ein und auszuatmen. Sie fühlte einen Luftzug an ihrem linken Ohr. Sie konzentrierte sich. Ihr Geist dehnte sich aus und verdichtete sich wieder - einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen... - sie sammelte ihn an einem Punkt. Sie löschte alle anderen Gedanken aus. Dann stellte sie es sich vor, wie ihr Körper mit einem Mal leicht wurde, wie er emporschwebte, wie sie das Labyrinth von weit oben sehen konnte, dort in der Ferne war die Ehrenloge... Loreen öffnete die Augen und musste sich sogleich zwingen nicht laut aufzuschreien. Sie hing in der Luft, unter ihr erstreckte sich das grüne Labyrinth über die Arena. Sie konnte die Zuschauerränge und die Ehrenloge sehen. Und dort, in der Mitte, schimmerte golden der Wipfel des Goldenen Lorbeerbaumes. Loreen blickte an sich herab und erschrak abermals: Sie war ganz silbern und durchsichtig. Sie drehte die Hand mit dem Zauberstab, sie schimmerte im Licht und sie sah hindurch. Was hatte sie gemacht? Sie blickte in die Tiefe. Dort unten konnte sie eine junge Frau stehen sehen. Langsam begriff Loreen: Sie hatte ihren Geist von ihrem Körper gelöst! Das Fliegen war kein einfacher Zauber, er verlangte sehr viel Können und einiges an Macht. Offenbar war sie noch nicht reif genug dafür. Aber ihren Geist von ihrem Körper trennen, das war ihr wieder einmal gelungen! Als sie etwa fünf Jahre alt gewesen war, war es das erste Mal passiert. Ihre Tante hatte Leute aus dem Dorf eingeladen, sie hatten lange in der Küche gesessen, da war Loreen müde geworden und hatte sich im Wohnzimmer aufs Sofa gelegt. Sie war kurz vor dem Einschlafen gewesen, als es passierte: Mit einem Mal fand sie sich an der Zimmerdecke wieder. Irgendwie hatte sie es dann geschafft zurück in ihren schlafenden Körper zu gelangen. Später hatte sie ihrer Tante davon erzählt.
Nun sah sie wieder eine feine, silberne Linie, fast wie eine Schnurr, von ihrem Bauch aus nach unten hängen. Sie endete auf dem Kopf ihres Körpers. Sie hatte sich also nicht ganz abgetrennt, gut so. Sie blinzelte und blickte noch einmal über das Labyrinth. Sie konnte den Goldenen Lorbeerbaum ganz deutlich sehen und ganz so weit entfernt war ihr Körper nicht mehr davon. Aber wie konnte sie sich nun den Weg bis dorthin merken? Die anderen Champions waren noch nicht in der Nähe des Baumes. Wie es aussah, würde sie ihn vielleicht sogar als Erste erreichen. Loreens Ehrgeiz war geweckt worden. Sie hob den Zauberstab, sie sah wie ihr Körper unten es ihr gleichtat und den echten Zauberstab hob. Dann stellte sie sich eine Linie vor, welche von ihrem Körper aus den Weg zum Goldenen Lorbeerbaum markierte. Sie schwang den Zauberstab und sah, wie sogleich eine sehr feine, purpurne Linie aus dem echten Zauberstab brach und sich um die nächste Biegung schlich. Von oben konnte sie sehen, wie sie sich ihren Weg durch das Labyrinth bahnte und beim Goldenen Baum ankam. Loreen war zufrieden. Sie wollte sich gerade daran machen in ihren Körper zurückzukehren, als etwas heftig gegen sie stiess.

„Das war ein Fehler, Loreen!“

Seine hohe kalte Stimme hallte durch ihren Kopf. Wieder wurde sie angestossen. Die silberne Linie, welche sie mit ihrem Körper verband, wankte gefährlich. Sie riss den Kopf empor und blickte zur Ehrenloge. Lord Voldemort sass auf seinem Platz. Er hatte beide Arme auf die Armlehne gelegt, auf eine Hand stützte er seinen Kopf und blickte so etwas schief mit seinen roten Augen direkt auf den Punkt, wo sich Loreens Geist befand.

„Wie ich sehe beginnst du dich zu überschätzen, das ist ein Fehler.“

„Ich überschätze mich nicht!“, rief Loreen ihm zu. Sie wusste nicht, ob sie wirklich rief, oder es nur dachte. Sie war sich sicher die Kontrolle zu haben. Sie war schon als kleines Mädchen einmal aus ihrem Körper getreten. Sie hatte es damals nicht absichtlich gemacht, aber sie wusste, dass sie das konnte. Es gab einige wenige Hexen und Zauberer, die diese Gabe hatten. Manchmal, wenn in einer Familie magisches Blut vorhanden war, konnte es auch bei Muggeln vorkommen. Doch es war keine Gabe im eigentlichen Sinn, denn sie konnte nicht kontrolliert werden. Man wusste nie, wann es wieder geschah. Manchmal öfter, manchmal jahrelang gar nicht. Wenn es geschah, musste man ganz einfach wissen, wie man damit umgehen konnte. Ihre Tante hatte ihr damals erklärt, was sie tun sollte.

„Was auch passiert, achte darauf, dass die Verbindung zu deinem Körper bestehen bleibt. Und schütze weiterhin deine Gedanken. Wenn du aus deinem Körper trittst, ist dein Geist verwundbarer, denn er wird nicht von einer äusseren Schale geschützt. Aber wenn du ihn weiterhin verschlossen hältst, können böse Gedanken nicht eindringen.“

Loreen war sich sicher ihn fest verschlossen zu halten. Sie blickte an sich hinab. Sie konnte keine Lücke in ihrer Gestalt feststellen. Sie war ganz. Sie war eins.

„In der Tat. Ich kann nichts sehen, ausser deiner Gestalt. Aussergewöhnlich, Loreen, aussergewöhnlich. Aah, ich wusste, dass mein Zauberstab zu dir passen würde.“

„Ich muss jetzt zurück.“

„Schon? Willst du nicht noch etwas die Aussicht geniessen? Genügend Vorsprung hast du ja. Komm einmal näher. Ich bin wirklich sehr interessiert an dieser Art von Magie...“

Loreen zögerte, doch sie wusste ja, dass sie ihm etwas schuldete. All dies wäre ohne seinen Zauberstab wohl nicht möglich gewesen. Sie schwebte auf die Ehrenloge zu, soweit es die Verbindung zu ihrem Körper zuliess. Sie war noch mehrere Meter von der Ehrenloge entfernt, konnte Voldemorts Gesicht jetzt aber deutlich sehen. Er musterte sie. Niemand sonst beachtete sie. Natürlich nicht, ihr Geist war nicht einfach so sichtbar wie es zum Beispiel der eines Geistes war, welcher sich nach dem Tod aus freien Stücken dazu entschied auf der Erde zu bleiben. Dies unterschied die lebenden von den toten Geistern. Voldemort, als geübter Legilimentor konnte sie jedoch sehen, da er ihren Geist aufspüren konnte. Sie wurde noch mal etwas angeschubst. Er hatte wieder versucht ihre Gedanken zu lesen, war jedoch zurückgeworfen worden. Sie gab nichts preis.

„Du nimmst unseren Handel offenbar sehr ernst.“

„Warum meint Ihr?“

„Dass du mich nicht einmal jetzt das Allerkleinste sehen lässt, obwohl du ganz nackt vor mir stehst.“

Loreen fühlte, wie ihr der Mund aufklappte. Sie blickte nochmals an sich herab. Dieser böse, böse Zauberer! Für einen Moment hatte er sie wirklich in Verlegenheit gebracht. Natürlich trug ihr Geist keine Kleidung. Aber es war auch nicht das Selbe, wie wenn sie nackt gewesen wäre. Sie war ja transparent. Man konnte nur ihre Umrisse und die Andeutung ihres Gesichts erkennen und vielleicht leicht silber-weisslich ihren Körper interpretieren. Und dafür musste man wirklich sehr geübt sein!
„Ich habe keine Angst“, entgegnete sie trocken.
Voldemort verzog leicht den Mund.

„Wie du meinst... Loreen Aldinger...“

Loreen schwebte zurück zu ihrem Körper. Sie hatte genug. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie wieder eins wurde mit ihrem Körper. Wie es sich anfühlte unten im Labyrinth zu stehen, wie sich der Zauberstab in ihrer Hand anfühlte, wie ihre Umgebung roch... Sie öffnete die Augen und war zurück im Labyrinth. Vor ihr in der Luft schwebte die feine, purpurne Linie. Loreen wusste, was zu tun war. Sie festigte ihren Griff um den Zauberstab und stürmte los. Sie rannte, wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie keuchte und zwang sich weiterhin im richtigen Rhythmus zu atmen. Sie bog um Wegbiegungen, raste geradezu an den grünen Hecken vorbei, beseitigte noch einige Schutzzauber und Flüche und kam dann endlich auf den Weg, welcher direkt zum Lorbeerbaum führte. Sie sprintete ihn entlang. Sie hatte Augen und Ohren offen, sie erwartete jeden Augenblick einen letzten Angriff, irgendetwas. Doch es geschah nichts. Sie sprang über die Ziellinie, ohne dass noch etwas geschah und berührte den goldenen Stamm des Lorbeerbaums. Erschöpft sankt sie neben ihm auf den Boden. Dann hörte sie den tosenden Applaus des Publikums.

*

Lucius Malfoy und Rodolphus Lestrange starrten ungläubig hinab in die Arena. Loreen Aldinger hatte soeben als erster Champion den Goldenen Lorbeerbaum erreicht. Das Publikum war ganz aus dem Häuschen. Vor wenigen Minuten noch, hatte sie für einen langen Augenblick einfach stocksteif in einem der Labyrinthgänge gestanden. Sie hatte solange gar nichts gemacht, dass die meisten sie nicht länger beachtet hatten und einen der anderen Champions verfolgt hatten. Dann war sie mit einem Mal wie wild losgerannt und jetzt war sie am Ziel. Wie hatte sie das gemacht? Lucius warf einen kurzen Blick auf den Dunklen Lord neben sich, dieser hatte sich etwas näher zur Brüstung gelehnt und klatschte, wie alle anderen im Publikum. Offenbar hatte diese Loreen gerade ein ordentliches Stück Magie vollbracht. Lucius hatte den Dunklen Lord noch kein einziges Mal während des gesamten Turniers klatschen gesehen. Rodolphus auf der anderen Seite schien genauso verwirrt wie Lucius zu sein. Das Publikum war ganz aus dem Häuschen, dass der erste Champion im Ziel war, aber wahrscheinlich verstand niemand von ihnen, wie Loreen dieses Kunststück gelungen war. Nur der Dunkle Lord schien etwas mehr zu wissen. Lucius sah, wie er den Mund, kurz zuvor noch eine harte Linie, nun leicht geöffnet hatte. Er war so etwas ähnliches wie beeindruckt.
„Loreen Aldinger vom Dumstrang-Institut für Zauberei erreicht als Erste den Goldenen Lorbeerbaum! Damit hat sich Loreen nun offiziell für das Finale registriert! Glückwunsch, Loreen!“, rief der Turnierkommentator aufgeregt.
Da fiel Lucius plötzlich etwas Ungewöhnliches auf, als er sah, wie Loreen vor Freude die Arme in die Luft hob. Sie hielt einen Zauberstab in der rechten Hand, den er nur zu gut kannte, selbst auf diese Entfernung.
„Mein Lord“, Lucius drehte sich ruckartig nach links, „Habt ihr es also wirklich getan?“
„Ja, Lucius. Du siehst, ich habe mein Ziel nicht verfehlt.“
„Mein Lord“, Lucius senkte die Stimme, „Ihr habt ihr Euren Zauberstab angeboten?“
Rodolphus starrte den Dunklen Lord entsetzt an.
„Kein Grund zur Sorge“, Voldemort hob beschwichtigend die Hand, „Ihr glaubt doch nicht, dass ich etwas tun würde, dass meinen Plänen widerspräche, oder?“
„Aber nein, Herr! Natürlich nicht!“
„Ihr werdet noch früh genug verstehen, weshalb dies nötig war... sehr bald schon, da bin ich mir sicher...“

*

Loreen konnte es kaum fassen. Sie war tatsächlich als erste ins Ziel gelaufen! Sie hatte es allen bewiesen, dass sie das konnte! Sie fühlte ein wohliges Gefühl, das sie erstaunt als Stolz identifizierte. Wie lange war es her, dass sie das letzte Mal stolz auf sich gewesen war? Sie fragte sich, was ihre Tante jetzt wohl sagen würde, wenn sie sie gesehen hätte. Loreen ging leichten Schritts aus dem Stadion. Iris hatte recht gehabt, auch wenn sie es ihr zu Beginn nicht hatte glauben wollen: Sie musste nur an sich glauben, dann klappte es tatsächlich. Es war überwältigend. Sie hatte so viel gelernt während dieses Turniers, sie hatte völlig neue Seiten an sich entdeckt! Das hätte sie sich nie zu träumen gewagt.
Tief in ihre heiteren Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, wie sich ihr zwei Gestalten von hinten näherten. Sie wollte gerade die Treppe nehmen, welche aus dem Aufenthaltsraum aus dem Stadion führte, als sich die Gestalten auf sie stürzten und sie zu Boden drückten.
Entsetzen lähmte ihren Körper, Loreen versuchte zu schreien, aber eine der Gestalten drückte ihr eine Hand auf den Mund. Die andere hielt sie fest auf den Boden gedrückt, während ihr jetzt die Erste den Zauberstab aus der Hand löste. Loreen trat verzweifelt mit den Füssen. Der Zauberstab! Sie wollten ihr den Zauberstab stehlen! Lord Voldemorts Zauberstab! Loreen biss der Gestalt, welche ihr den Mund zuhielt so fest sie konnte in die Hand. Sie schrie auf und liess ihren Mund los.
„HILFE!“, schrie Loreen aus Leibeskräften, „HILFE! DIEBE! HILFE, SIE STEHLEN DEN ZAUBERSTAB!!!“
Da schlug ihr die Zweite Gestalt mitten ins Gesicht. Loreen wimmerte, dennoch füllte sie ihre Lungen nochmals mit Luft und nahm einen erneuten Anlauf, doch bevor sie zu schreien beginnen konnte, hatte sie die erste Gestalt mit einem Ganzkörperklammerfluch belegt, packte sie an den Armen, riss sie hoch, drückte sie an sich und disapparierte mit ihr. Der Fehler, Lord Voldemorts Zauberstab angenommen zu haben, sollte schwer wiegen.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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