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Fanfiction

The Bravest Thing - The Bravest Thing

von AnnaRachelGreene

The Bravest Thing


Schmerz.

Überall - in den Beinen, in den Armen, in der Brust, im Herzen. Doch der junge Mann rannte weiter; weiter durch das Labyrinth aus Bäumen - dunkel, schwül, gefährlich. Die schwarzen, teuren Schuhe sanken in das Moos, immer wieder, zerrissen Gestrüpp am Boden, stolperten, gaben nach. Standen auf und rannten weiter, immer weiter. Jeder Atemzug zerriss seinen Körper von innen, brannte schlimmer als ein Cruciatus. Aber er lief weiter, das hellblonde Haar in der Stirn klebend, den schwarzen Umhang längst weggeworfen, das Hemd zerrissen, nass, getränkt mit Angst.

Er rannte.

Nichtsnutz. So oft hatte ihm sein Vater diese Worte ins Gesicht geschleudert. Nichtsnutz. Enttäuschung. Und er hatte ihm geglaubt. Er war auserwählt worden, er hatte das Privileg bekommen, dem dunklen Lord dienen zu dürfen. Und er hatte versagt. Er war eine Schande für die Familie. Und erst jetzt war es ihm vollkommen egal.

All die Jahre, dachte Draco und seine Schritte wurden schwerer, brachen Äste, erzeugten dumpfe Geräusche im feuchten Moos. All die Jahre hatte er gekämpft für seine Familie. Für die Liebe seines Vaters, für nur etwas Stolz. Vielleicht wäre es ihm sogar schon genug gewesen, ein kleines bisschen Akzeptanz zu erfahren. Akzeptanz dafür, dass er nicht der Jahrgangsbeste war. Dass er nicht mutig war. Dass er keinen Gefallen daran fand, Menschen zu foltern und zu ermorden - egal ob ein verdammtes Schlammblut oder nicht.

Doch nie hatte er Rückhalt erfahren. Immer wurde er weitergestoßen. Mach weiter, probier es weiterhin, gib alles! Und jetzt, endlich, tat er es. Jetzt gab es kein Halten mehr. Immer geradeaus, weiter, kein Zögern. Ein Schritt vor den anderen durch das Labyrinth aus kahlen Baumstämmen. Es schmerzte, schmerzte höllisch, aber es war gut. Er fühlte sich frei, so frei wie noch nie. Er hatte es getan. Er war nicht länger eine Marionette seines Vaters noch ein Instrument des Dunklen Lords. Er war Draco Malfoy, der wie ein Gestörter durch den Verbotenen Wald rannte in Richtung Hogwarts, seiner Zuflucht, seiner Chance auf einen Neuanfang.

Draco konnte sich nicht entscheiden, ob es feige war, vor seinem Schicksal wegzurennen oder ob er zum ersten Mal in seinem Leben das Richtige tat. Mut hatte es erfordert, wenn man das Dutzend Todesser bedachte, das ihn gerade durch den Wald verfolgte. Wie wilde Hunde darauf aus, Schmerzen zu bereiten, zu foltern, sich zu erfreuen an seinem Leid. Entweder das Schloss oder der Tod, das stand fest. Das war Draco noch nie so klar wie jetzt gewesen, wo er gehässiges, kehliges Lachen hinter sich vernahm, noch weit weg und doch viel zu nah. Wie ein schrilles Pfeifen durchfuhr es seinen Körper.

Und er rannte weiter, wich den störrischen Wurzeln aus, atmete so schnell, dass er sich verschluckte. Er hustete und keuchte und hielt trotzdem nicht an. Wenn er jetzt innehalten würde, könnte er nie wieder weiterlaufen. Wie lange war er schon gerannt? Minuten? Stunden? Er wusste es nicht, aber eines war ihm klar: das verdammte Schloss sollte besser möglichst schnell auftauchen. Er rannte hier um sein Leben und die Schüler saßen wahrscheinlich gerade in der Großen Halle und genossen das Abendessen. Wie sie es immer getan hatten. Lachend, schwatzend und unbeschwert, der sich anbahnende Krieg nur eine dunkle Vorahnung, während Draco Tagträume von Todessertreffen und Folterungen hatte. Weinend wegen einer schlechten Schulnote, während Draco nachts schweißgebadet aufwachte, das Bild seines unschuldigen Opfers vor Augen.

Vielleicht könnte er auch wieder einer dieser Schüler werden. Dumbledore würde ihn aufnehmen, er würde die Informationen, die Draco geben konnte, zu schätzen wissen. Er würde ihn nicht abweisen, er konnte einfach nicht. Doch so sehr er sich das auch einredete, blieb doch die Angst, dass man ihn nicht wollte. Dass man ihn den Todessern, Ihm überlassen würde. Diese Angst legte sich auf seine Glieder, lies seine Beine schwerer, langsamer werden. Die Stimmen kamen näher. Die Verzweiflung packte ihn und schnürte ihm die Kehle zu. Er hatte einen Fehler gemacht. Und dieser Fehler würde mit dem Tod enden. Draco würde nicht ewig so weiterrennen können. Sie würden ihn schnappen. Sie bekamen immer die, die sie wollten. Das hatte der alte Mann gesagt. Verängstigt in dem dunklen, feuchten Loch, in dem sie ihn gefunden hatten.

"Ich wusste es. Sie bekommen immer die, die sie wollen. Immer."

Und Draco hatte den Zauberstab gehoben, zitternd hatte er ihn auf den alten, zerlumpten Mann gerichtet. Der Alte hatte sich zusammengekauert und vor sich hin gebrabbelt. Wahnsinnig war er geworden durch das ewige Versteckspiel.

Und Draco rannte.

"Bitte, nicht."

Wahnsinnig war nicht der Alte gewesen, sondern die Todesser, die von Draco verlangt hatten den Mann umzubringen.

"Ich hab euch doch nichts getan."

Das war ihnen egal gewesen. Er musste sterben. Sein Tod bedeutete Dracos Wiedergeburt als jemand Nutzvolles. Ein Diener des Lords. Eine Ehre.

"Ich wusste, ihr findet mich. Hab ich immer gewusst."

Und Draco rannte. Weg, weg, weg. Ihn würden sie nicht kriegen. Durften ihn nicht kriegen.

Er hatte den Mund geöffnet.

"Bitte. Junge, du willst das doch nicht tun."

Er hatte es nicht tun wollen, er hatte es tun müssen.

Draco rannte schneller, weg von den Todessern, weg von der Erinnerung.

Draco hatte geschluckt, gezögert. An Flucht gedacht. Dann hatte er die Gefühle beiseite gedrängt. Und zwei simple Worte gesprochen.

"Jetzt bist du ein Mann."

Nein, jetzt war er ein Mann. Jetzt hatte er sich für die richtige Seite entschieden. Er hatte das Richtige getan. Und dieser Mut durfte einfach nicht umsonst gewesen sein. Er musste es zum Schloss schaffen, nur hinter das Tor, dann wäre er sicher. Dann könnte sein neues Leben beginnen. Hogwarts konnte nicht mehr weit sein. Er musste nur hinter diese verfluchten Mauern kommen. Und er rannte weiter.

So sehr in Gedanken vertieft hatte Draco nicht bemerkt, dass sich die Schritte hinter ihm verändert hatten. Vervielfältigt, schnell, leicht. Das waren keine Menschen. Draco drehte sich um. Thestrale. Sie ritten auf Thestralen. Er war verloren, sie würden ihn gleich haben, bald wäre es vorbei. Doch die Angst führte seine Füße unaufhaltsam weiter, immer weiter.

Und dann sah er es. Lichter, kleine Punkte entfernt zwischen den Baumästen. Mit der Bewegung schienen sie zwischen die Blätter und Nadeln und durch das Gestrüpp durchzublinken, fast schon spöttisch. Hier bin ich, komm her. Und Draco wollte kommen, nichts hatte er jemals mehr gewollt als in diese Schule zu gelangen. Dort würde er alles hinter sich lassen können, neu anfangen können. Er wäre kein Nichtsnutz mehr. Kein Mörder mehr. Kein Feigling. Er wäre Mensch, nicht weniger und nicht mehr. Kein Muggel und kein Reinblüter. Nur Draco. Der Junge mit der schlimmen Vergangenheit, der sich eine bessere Zukunft bauen würde.

Der Wald lichtete sich. Das Getrampel wurde lauter und Draco wurde schneller - und unachtsamer. Er sah die Wurzel nicht, die nach oben abstand. Er fühlte nur, wie der Boden sich näherte. Das Moos war kühl an seiner Wange, so schön kühl. Er könnte einfach liegen bleiben und schlafen. Träumen von einem Leben auf der guten Seite. Aber er musste aufstehen, weiterlaufen. Er rappelte sich auf und es tat weh, so weh. Aber das würde vorbeigehen, wenn er nur hinter diese Mauern käme.

Da waren die Lichter, das Schloss.

Und Stimmen, dumpf, tief und gefährlich. Nicht weit hinter ihm. "Malfoy, du Missgeburt! Du wirst uns nicht verraten!" Jemand lachte. Es war das gleiche Lachen, das ertönt war, als der alte Mann seine Augen geschlossen hatte. Als Draco seine Kindheit beendet hatte mit zwei Worten und einem grünen Lichtblitz.

Nein. Mich bekommt ihr nicht. Er rannte schneller, seine Füße trommelten dumpf auf dem weichen Untergrund, in seinen hellgrauen Augen spiegelten sich die Lichter des Schlosses.

Das Licht am Ende des Tunnels.

Zwanzig Meter vor dem Tor. Vor dem Eintritt in ein Leben ohne den Schmerz in seiner Brust, in seinem Herzen. Sie würden ihn nicht kriegen. Der alte Mann hatte Unrecht gehabt. Er, Draco Malfoy, würde es schaffen.

Wärme breitete sich in ihm aus und der Klumpen aus Schmerz, Schuld, Wut und Angst begann zu schmelzen. Er war nur noch Sekunden entfernt. Tränen liefen seine Wangen herab.

Zwei Meter vor dem Tor.

Dann plötzlich ein Zischen. Etwas raubte ihm den Atem, schnürte seinen Oberkörper zu. Seile wickelten sich um Dracos Körper. Gefangen wie in einem Kokon fiel er auf den nassen Steinboden. So nah vor dem Tor, dass er den Rost des Metalls riechen konnte. Triumphierender Jubel erklang, das kehlige Lachen von vorhin dröhnte in Dracos Kopf und brannte sich dort fest. Ein paar Sekunden war er völlig reglos und still, unfähig zu begreifen. Dann schrie er. Draco brüllte wie ein wildes Tier, trat um sich und zuckte wie eine sterbende Schlange.

"Stellt ihn ruhig!", verlangte eine herrische Stimme. "Sorgt dafür, dass er sein verdammtes Maul hält! Schreien kann er später noch genug."

Nein, nein! Nicht jetzt, nicht so kurz vor dem Ziel. Er hörte Schritte, jemand näherte sich ihm. Verdammt, verdammt! Warum war er weggelaufen, verdammt noch mal! Er war so dumm, so unglaublich bescheuert!

"Mutig, mutig, kleiner Malfoy. Nur leider umsonst." Draco blickte in gierige Augen, voll von Vorfreude auf Schmerz. Der Mann zog seinen Zauberstab. Draco richtete den Blick weg auf das Schloss.

Er hätte es fast geschafft. Einladend leuchteten die Fenster auf ihn herab, zeigten sich bewegende Schemen. Aber keiner sah ihn. Keiner hatte ihn je gesehen. Er war allein. Und niemand würde je von seinem Mut erfahren. Von dem Mut, der umsonst gewesen war. Alle gute Absicht - umsonst. Sein ganzes beschissenes Leben umsonst.

Draco sah einen roten Strahl auf sich zusirren. Der Anfang vom Ende. Sie hatten ihn bekommen. Der Zauber durchströmte ihn, machte seinen Körper schlaff, die Augen schwer. Es war wahr: Sie bekamen immer die, die sie wollten. Und Draco fiel in die Tiefe.

~ Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt.~ (Lucius Annaeus Seneca)


***

Zum Schluss wie immer die Bitte mir ganz viele Kommis dazulassen! ;-)

Viele liebe Grüße, bis hoffentlich bald!
Eure AnnaRachelGreene


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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