Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Because People Change - Kapitel 13: Wie ein fernes Echo...

von Lizz_94

Snape ist schwer zu durchschauen. Bei ihm weiß man nie...
Ich habe gemerkt, dass die FF ein Eigenleben entwickelt hat...beängstigend sowas :D
SummerSky, ich finds echt klasse von dir, dass du dich dieser FF angenommen hast und immer so schnell bist :) Danke.
Danke auch für die Reviews.
Nun, das längste Kapitel bisher: Ich hatte nicht so viel geplant aber...jaja das Eigenleben ;)
---------------------------------------------------------------------

Als Hermione mit Lupin, der immer noch ihr Gepäck hatte, im Fuchsbau ankam, war sie enttäuscht. Sie hatte erwartet, dass sich Ron und vor allem Harry freuen würden, sie zu sehen, doch er schien seltsam distanziert, beleidigt.

Als sie ihn umarmen wollte, drehte er sich von ihr weg, so dass sie peinlich berührt mitten in der Bewegung innehielt. Hatte sie ihm irgendetwas getan? Sie hoffte nicht. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie ihm ein Buch gekauft hatte, zum Geburtstag. Sie wühlte in ihrem Koffer, fand es (Es war ein Exemplar von Quidditch im Wandel der Zeiten von Kennilworthy Whisp) und lächelte, als sie es ihm übergab. Er nahm es an, dankte ihr dafür jedoch nicht und legte es sofort auf einen Tisch im Wohnzimmer.

Hermione gab sich Mühe, nicht verletzt dreinzuschauen. Was zum Henker war denn passiert? „Harry, ist alles okay?“, begann sie, doch er unterbrach sie wütend.
„Wirklich, Hermione? Das ist alles was du sagen kannst? Du kommst her und tust, als ob nichts geschehen wäre, nach dem du dich die letzten Wochen nicht gemeldet hast? Du hast auf keine meiner Eulen geantwortet, hast mir nicht einen einzigen Brief geschrieben. Hast du eigentlich während du dich so toll amüsiert hast auch nur ein einziges Mal an mich gedacht? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, und du kommst hier munter her und tust, als ob nichts gewesen wäre? Nein, Hermione, nichts ist okay! Wo warst du?“, brüllte er beinahe.

Hermione zuckte erschrocken zurück, denn so kannte sie ihren besten Freund nicht. Sie versuchte was zu sagen, es kam jedoch nur ein unverständliches Gemurmel heraus, das Harry nur noch weiter reizte. „Wo zum Teufel warst du?“, wiederholte er zornig. Das Problem war, dass sie nicht wusste, was sie antworten sollte. Sie war so verwirrt! Wo war sie gewesen? Sie überlegte. „Ich war mit meinen Eltern...“, sie zögerte, „Mit meinen Eltern im Urlaub.“ Eigentlich wollte sie noch ein “Glaube ich zumindest“ anhängen, doch sie wusste, dass dies kaum geholfen hätte. „Im Urlaub? Und da kannst du nicht ein einziges Mal schreiben? Verdammt Hermione, ich dachte wir wären Freunde! Weißt du eigentlich, was ich durchmachen musste? Im Gegensatz zu dir habe ich nicht meine ganzen Ferien genossen!“

Er war außer sich. Ron legte ihm die Hand auf die Schulter. „Komm, Kumpel, ihr geht‘s gut, und sie wird uns später noch erklären, warum sie nicht geschrieben hat. Beruhige dich, okay?“ Harry nickte und lief aus dem Raum. Ron beeilte sich, ihm zu folgen, wobei er Hermione noch einen fragenden Blick zuwarf, welche verdattert neben Lupin stehen geblieben war.


„Hermione, mir kannst du es sagen, warum hast du dich nicht gemeldet?“ „Ich glaube, dass ich ihm ein paar Briefe geschrieben habe! Ich...ich weiß es einfach nicht“, flüsterte sie, den Tränen nahe. Als Remus das bemerkte legte er einen Arm um sie und redete tröstend auf sie ein: „Ist schon in Ordnung Hermione, es ist ja nichts passiert. Er wird sich schon noch einkriegen, keine Sorge. Er mag dich eben sehr, und war deshalb verletzt, weil er dachte, dass du nicht an ihn denkst.“ Sie nickte und lächelte ihn schwach an.

Ihr Blick blieb an “Quidditch im Wandel der Zeiten“ hängen, und sie dachte sich, dass sich niemand darum kümmerte, ob sie verletzt war. Sie hatte gehofft, ihre Freunde wiederzusehen und eine tolle Zeit verbringen zu können, aber alles war schiefgelaufen. Sie schmiegte sich in Remus‘ Umarmung. Er war der einzige, der sich überhaupt um sie gekümmert hatte. Es war sehr tröstlich zu wissen, dass es jemanden gab, der bereit war, für sie da zu sein, ohne sich zu kümmern, was sie falsch gemacht hatte.

Eine Eule kam durchs Fenster geflogen und landete direkt vor Hermione auf dem Tisch. Sie hielt ihr Bein gestreckt, so dass das Mädchen den Brief, der daran befestigt war, abnehmen konnte. Danach war sie sofort wieder verschwunden. Sie blickte den Brief an. Er sah sehr offiziell aus und er kam aus Hogwarts. Remus nickte ihr aufmunternd zu und bedeutete ihr, den Brief zu lesen. Ihre Augen flogen über die Wörter, in Sekunden nahm sie den Inhalt auf und verarbeitete ihn. Sie war Vertrauensschülerin! Sie wollte sich freuen, doch sie fühlte sich immer noch schlecht, wegen des Streits mit Harry. Der Werwolf erkannte ihren traurigen Blick, so wie er auch die angespannte Situation bei den Grangers richtig interpretiert hatte.

Er hatte gemerkt, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, und dass Magie wohl nicht ganz so gerne bei Hermiones Eltern gesehen wurde, wie er dachte. Er hatte gedacht, dass sie so stolz auf ihre Tochter sein würden, weil sie eine Hexe, und zwar eine der Talentiertesten seit Generationen, war. Sie sah so verletzlich aus, kam ihm in den Sinn. Als ob sie jemanden bräuchte, der sie beschützte. Er fühlte sich verantwortlich, und wollte ihr Mut geben. Er drückte sie kurz. „Herzlichen Glückwunsch, Hermione, du hast es dir redlich verdient. Ich bin stolz auf dich.“


Die Malfoys beschlossen Hermiones Rat zu befolgen, und unterzutauchen.
Draco und seine Mutter kamen mithilfe der Hauselfe Killy in einem heruntergekommenen Anwesen einer Muggelfamilie unter. Das Haus war seit Jahren verlassen, und kein Todesser würde auf die Idee kommen, die Malfoys in Muggellondon zu suchen. Mit Killys Hilfe konnten sie es auch bewohnbar machen, wobei sie nicht wussten, wozu die ganzen Schalter an der Wand gut waren, oder was es für ein Gerät war, das im Keller so viel Platz einnahm. Eine Heizung kannten sie nicht. Sie fanden es befremdlich, dass es keinen Kamin gab. Wenigstens waren sie in Sicherheit. In körperlicher Sicherheit, denn in ihren Gedanken verfolgte sie immer noch die schreckliche Zeit, die sie in ihrem eigenen Haus erlebt hatten.
Wie sollte er in nur zwei Tagen nach Hogwarts zurückkehren, wenn er wusste, dass er bestimmt bereits als Verräter vom Dunklen Lord zur freien Jagd freigegeben worden war? Er würde bei seinen Slytherin-Freunden in größter Gefahr schweben, denn niemand würde so dumm sein und offen seine Freundschaft mit einem Blutsverräter zur Schau stellen. Selbst Blaise Zabini und Pansy Parkinson, die seine engsten und einzigen “Freunde“ waren, würden sich nicht trauen, sich mit ihm abzugeben. Er hatte niemanden mehr.

Als er diese Zweifel laut aussprach, und den Vorschlag brachte, zusammen mit Narcissa im Haus zu bleiben und nicht nach Hogwarts zurückzukehren wurde er sofort von dieser zurechtgewiesen.
„Draco, du bist ein Malfoy, dein Vater genießt immer noch ein großes Ansehen unter den Todessern, sie werden dich nicht vor Dumbledores Augen anfassen. In Hogwarts bist du am sichersten, denn der alte Mann wird nie zulassen, dass einer seiner Schüler verletzt wird, auch nicht, wenn er ein Slytherin ist. Bitte Draco, ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist, ich muss wissen, dass wenigstens du weiterhin ein Leben hast, ich muss wissen, dass ich nicht alles kaputt gemacht habe, als ich mich geweigert habe, das Mal anzunehmen“, schrie sie ihn an und begann zu weinen.
Draco lief sofort zu ihr und nahm ihre Hände in seine: „Mutter, es war das Richtige! Du kannst nichts dafür und ich bin dir dankbar, dass du den Mut hattest, Vater und vor allem IHM zu widerstehen. Pass bitte auf dich auf.“ Sie umarmte ihn und fuhr ihm mehrmals mit der Hand leicht über sein platinblondes Haar, ganz sanft, so dass es nicht einmal im Geringsten zerzaust aussah.


Als sich die Ordensmitglieder am Abend verabschieden wollten, mit dem Versprechen, in zwei Tagen wiederzukommen, um die Kinder nach King‘s Cross zu bringen, zögerte Hermione ihre Entscheidung heraus.
Sie spürte die Anspannung, die zwischen ihr, Ron und Harry in der Luft lag, und sie wollte es nicht schlimmer machen. Sie wollte Harry etwas Gutes tun, weshalb sie nun endlich fragte: „Können wir mit? Es sind nur noch zwei Tage, und Harry könnte Sirius sehen, und wir wären trotzdem sicher.“
Harry sah sie kurz an, und die Andeutung eines Lächelns war in seinem Gesicht zu erkennen, für einen kurzen Moment, in dem es fast so war wie früher zwischen ihnen, wie immer. Dann bemerkte er, dass auch die junge Hexe seinen Blick bemerkt hatte und sein Gesicht wurde wieder hart. Er hatte ihr noch nicht vergeben. Sie seufzte innerlich.


„Dumbledore hatte eigentlich geplant, dass ihr eure Ferien zusammen im Grimmauldplatz verbringt, also denke ich, dass es kein Problem ist, wenn ihr mitkommt“, sagte Tonks und reichte den drei Jugendlichen einen Zettel, auf dem die Adresse stand. „Kommt Ginny nicht mit?“, fragte daraufhin Harry, was eben dieser ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zauberte. Tonks zuckte nur mit den Schultern, so dass ihr Haar, welches im Moment lila war, ihr nur so um den Kopf wehte. Sie reichte ihr ebenfalls den Zettel, so dass sie alle das Haus würden betreten können. Dann machten sich die Ordensmitglieder, das Goldene Trio und Ginny, auf den Weg nach Muggellondon. Mit mehreren, kurzen Knallen verschwanden sie außerhalb des Apparierschutzbereichs aus dem Fuchsbau.


Harry fand sich in einer festen Umarmung mit seinem Paten, Sirius Black, wieder. Er hatte ihn, seit er im 3. Schuljahr erfahren hatte, dass er unschuldig war und ihn sehr mochte, immer auf die Wiedersehen mit ihm gefreut. Ein Teil von ihm war Hermione für die Idee, wenigstens für zwei Tage im Hauptquartier des Ordens zu bleiben, sehr dankbar. Doch er wollte sich das nicht eingestehen, denn er war immer noch richtig sauer. Erst meldete sie sich nicht, dann kam sie an und tat so, als sei nichts gewesen. Das passte nicht zu ihr. Selbst während sie mit ihren Eltern im Urlaub war hätte sie ihmwenigstens schreiben können! Hedwig war ein paar Male mit einem Brief losgeschickt worden, war aber immer wieder zurückgekommen, ohne ihn ausgeliefert zu haben. Wahrscheinlich konnte die kluge Eule Hermione in ihrem Urlaubsort nicht finden.
Er verdrängte die Gedanken an seine braunhaarige Freundin und ging mit Sirius auf dessen Zimmer, um seinen Geschichten zu lauschen und Tipps für den Umgang mit einer gewissen Ravenclaw zu holen...



Hermione wachte erschrocken auf. Sie hatte etwas furchtbares geträumt, konnte sich aber nicht genau daran erinnern, was. Dem Tempo ihres Herzschlages nach zu urteilen, konnte es nichts schönes gewesen sein. Ihr Herz raste. Kurz versuchte sie, sich zu erinnern, gab dann aber mit einem Stöhnen auf. Nichts. In ihrem Kopf war gähnende Leere. Sie dachte über ihre Ferien nach, die ihr sehr seltsam vorkamen. Sie erinnerte sich an die große Enthüllung, dass die Grangers nicht ihre Eltern waren, und an den Besuch bei Gringotts. Sie erinnerte sich an den Brief und wusste, dass es noch etwas dauern würde, bis sie die ganze Wahrheit erfahren würde. Trotzdem, es war, als ob etwas fehlte. Hirngespinste! Sie drehte sich um und sah auf ihre Nachttischuhr. Die magisch erhellten Zeiger wiesen auf 4 Uhr. Sie stöhnte. Welcher normale Mensch wachte bitte um diese Zeit auf? Sie wusste seit dem Moment, in dem sie aufgewacht war, dass sie viel zu aufgeregt war, um wieder einzuschlafen.

Kurz überlegt sie und beschloss dann, aufzustehen und sich in der Küche des Hauses etwas zu essen zu machen. Sie würde nie einen Hauselfen darum bitten! So stand sie schnell auf und musste sich sofort wieder setzten. Ihr Kreislauf war noch im Halbschlaf, schien es. Ihr tanzten Sterne vor den Augen. Beim zweiten Anlauf klappte es schon viel besser und sie trat hinaus in den Gang. Neben ihr war das Zimmer, das sich Ron und Harry teilten. Sie hörte Ronalds Schnarchen durch die Wand hindurch. Hermione verdrehte die Augen. Jungs. Ob Harry morgen besser auf sie zu sprechen sein würde? Vielleicht musste er einfach darüber schlafen.

Sie schlich leise weiter, da sie niemanden wecken wollte. Als sie am Treppengeländer angekommen war hielt sie sich vorsichtig daran fest. Die Treppe war alt, die Stufen heimtückisch und das Haus sehr dunkel. Sie wollte kein Licht machen, um die anderen nicht zu stören, aber stolpern würde auch nicht sehr hilfreich sein. Als ihre Hand das Geländer berührte lief ihr ein Schauer über den Rücken, weil es so kalt war. Langsam stieg sie die Treppe hinab, und als sie schon fast unten war bemerkte sie ein Licht, das aus der Küche kam. Sie war also nicht die einzige, die nicht schlafen konnte. Das Mädchen wollte gerade die Tür öffnen, als sie erstarrte. Was, wenn sie bei etwas störte? Kurz hin- und hergerissen zwischen respektvollen Abstand und Neugier stand sie vor der Tür, ihre Hand auf dem Türknauf. Nach kurzem Zögern entschied sie, dass nichts Schlimmes dabei war, wenn sie eintrat. Sie öffnete die Tür, welche laut knarrte.


Die Figur, die wenige Sekunden zuvor noch zusammengesunken auf einem Stuhl am Küchentisch saß, sah erschrocken und ertappt auf. Sie sah, wie dessen Muskeln sich anspannten, der ganzer Körper sich versteifte. Dann wurde sie erkannt und er entspannte sich wieder. „Auch schlaflos?“, fragte er mit einem müden Lächeln. „Ich hatte einen Albtraum und wollte etwas essen. Um mich abzulenken. Was machen Sie hier, Professor?“, fragte sie neugierig. Er lachte. „Es ist nichts neues oder schlimmes, keine Sorge. Achja... Ich bin nicht mehr dein Professor, nenn‘ mich Remus“, sagte er dann und es lag Wärme in seiner Stimme. Auch sie musste lächeln. „Möchtest du mir von dem Albtraum erzählen?“, versuchte der Werwolf sanft aus Hermione herauszubekommen, was sie für Gedanken plagten. Hermione stand kurz unentschlossen in der Mitte der Küche, dann nahm sie sich einen Stuhl und rückte ihn so zurecht, dass sie Lupin gegenüber saß. Dann begann sie leise zu erzählen.

Erst langsam und stockend, dann immer sicherer, weil sie merkte, dass er sie ernst nahm, sie nicht verurteilte, sie nicht unterbrach. Sie erzählte ihm von dem Gespräch, in dem ihren Eltern rausgerutscht war, dass sie adoptiert war, sie erzählte ihm von dem Streit ihrer Eltern, an dem Abend, als sie ihren Brief aus Hogwarts erhalten hatte, sie erzählte ihm von der Abneigung ihrer Mutter gegenüber der Zauberwelt, sie erzählte ihm von der Unsicherheit, die sie fühlte, weil sie zu keiner der beiden Welten wirklich gehörte, von all ihren Sorgen und Ängsten; dass sie nicht gut genug war für die Zauberwelt; dass sie nie wirklich dazugehören würde.


Remus hörte ihr geduldig zu und verspürte einen eigenartigen Schmerz, als er hörte, was diese junge Hexe durchmachen musste. Er konnte vieles von dem was sie erzählte sehr gut nachfühlen. Er war selbst ein Außenseiter gewesen, und er war bis heute nicht gerne gesehen. Er war ein Monster, ein Werwolf. Er versuchte keine großspurigen Ratschläge oder tröstende Worte ins Gespräch einfließen zu lassen, er ließ sie einfach weiterreden. Er verstand, dass sie diesen Ballast mit jemanden teilen musste und er war froh, dass sie ihn als vertrauenswürdig genug dafür ansah. Sie wiederum war sehr dankbar, dass er nicht versuchte sie zu bemitleiden. Das hätte sie nicht gewollt, und sie fühlte sich besser, nur durch sein offenes Ohr. Es fühlte sich sehr gut an, jemanden zu haben, zu dem man gehen konnte und dem man seine Sorgen anvertrauen konnte. Als sie geendet hatte saßen sie noch eine Weile schweigend zusammen, bis Hermione aufstand. „Vielen Dank fürs zuhören Prof... Remus. Ich fühle mich seltsamerweise besser, obwohl sich nichts an meiner Situation geändert hat. Ich werde versuchen, noch etwas zu schlafen“, sagte sie und ein kurzes, ehrliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Er nickte und sah ihr nach, als sie wieder nach oben ging. Er würde diese Nacht nicht mehr schlafen können. Er konnte nicht unbeschwert, nicht glücklich sein. Dazu war in seinem Leben schon zu viel passiert.


Hermione legte sich wieder aufs Bett und schloss die Augen. Doch statt des erhofften Nichts, das sie ins Traumland bringen würde, blitze immer das gleiche Bild in ihren Gedanken auf. Remus Lupin saß zusammengekauert auf einem Stuhl, mitten in der Nacht, ganz allein. Was wohl seine Bürde war? Sie sah noch einmal auf die Uhr. Es war 5:46, das hieß, sie hatten über anderthalb Stunden geredet, oder besser gesagt, sie hatte erzählt, er zugehört. Sie könnte eigentlich gleich aufstehen und sich frisch machen. Sie ging ins Bad, putzte sich ihre Zähne, duschte sich und stand dann nur im BH vorm Spiegel während sie überlegte, was sie anziehen sollte. Man konnte deutlich den Zeitumkehrer erkennen, der an einer Kette hing und nie von Hermione abgenommen wurde. Doch sie beachtete ihn nicht; sie schien ihr Spiegelbild nicht genau wahrzunehmen. Dann warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, und sie sah, wie blass sie war. Sie wirkte erschöpft und ausgezehrt.
Da fiel ihr Blick auf einen roten Striemen, der ihr seitlich über den Bauch lief. Was war das? Langsam fuhr sie ihn mit den Fingern nach, und ein ganz leichter Schmerz stellte sich ein, ganz leicht, fast wie ein Widerhall von etwas tausendmal Schlimmeren. Wie ein fernes Echo. Woher er wohl stammte? Sie wusste es nicht. Kurz blieb sie so vor dem Spiegel stehen, eine Hand auf der Wunde, tief in Gedanken. Dann atmete sie tief aus, schloss die Augen. Nichts. Keinen blassen Schimmer. Sie öffnete die Augen wieder, blinzelte kurz und zog erschrocken die Hand von der Wunde, fast, als ob sie sich verbrannt hätte. Sie zog sich schnell eine schwarze Muggelbluse über und ignorierte das mulmige Gefühl, das sich in ihrer Magengrube ausbreitete.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
Joanne K. Rowling