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Fanfiction

Betrayal of the blood - Kapitel 4: Am See

von Andromeda Riddle

Danke an Ani, sternchen* und Roxana Black für die Kommentare.

@Ani: Danke =) Freud mich das sie dir bisher gefällt. Ja, seltsamer Weiße finde ich Rechtschreib- und Grammatikfehler leichter bei anderen, als bei mir selbst. Ich hoffe aber, dass sich meine Rechtschreibung mit der Zeit noch bessert. Hoffentlich gefällt es dir auch noch weiterhin.

@sternchen*: Danke, ich hoffe, dass es mir auch weiterhin gelingt Ginnys Gedankenwelt gut darzustellen =) Ja, die Carrows werden noch sehr oft in der Geschichte auftauchen und Snape darf sicher mal auf den Tisch hauen, schließlich darf er ja nicht fehlen ;-) Es freud mich wirklich sehr, dass dir das letzte Kapitel gefallen hat. Hoffentlich bleibt es für dich auch weiterhin spannend.

@Roxana Black: Hey. Danke für dein Kommi =) Schön, dass ich noch eine Leserin gefunden habe. Freud mich, dass dir meine FF gefallt. Hoffe du bleibst auch weiterhin dran.

Noch mal vielen Dank an euch, ihr motiviert mich wirklich! Es hat dieses mal etwas länger gedauert, aber das nächste Update dauert bestimmt nicht so lange. Dieses Kapitel soll eher als Zwischenkapitel dienen.
Viel Spaß beim Lesen und last mir bitte ein paar Kommentare da!

PS: Vielen Dank an HermioneMalfoy fürs Beta-Lesen.
~*~


In den nächsten Tagen machte Ginny eine unheimliche Erkenntnis. Egal, wo sie auch hinging, dort waren meist auch die Carrows. Ginny hatte das Gefühl, als hätten sie es auf sie abgesehen, aber nicht nur auf sie, sondern auch auf einige andere DA Mitglieder. Ahnten sie etwas? Auch wenn Ginny sich die Liste wieder beschafft hatte, hieß dies nicht, dass sie nun außer Gefahr waren. Sie war inzwischen noch vorsichtiger geworden. Jedes Mal, wenn sie zu einem der DA Treffen ging, drehte sie sich alle zehn Sekunden, um sicherzustellen, dass ihr die Carrows nicht folgten. Sie wäre in der Nacht, als sie die DA Liste holte, fast von ihnen erwischt worden, wäre da nicht Draco Malfoy gewesen ...

Ginnys Fragen von vergangener Nacht waren immer noch unbeantwortet. Im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als eine einzige Antwort. Aber niemand außer Malfoy selbst könnte sie ihr geben. Er war der Einzige, der wusste, dass sie in Carrows Büro gewesen war. Bis jetzt hatte sie noch keinem anderen davon berichtet, was vorgefallen war. Nur er wusste es und er hatte sie nicht verraten. Wieso? Ja, dies war die einzige Frage, die sich Ginny seit geraumer Zeit stellte. Jedes Mal, wenn sie in ihrem Bett lag, wenn sie im Unterricht war und wann immer sie ihn sah.

An diesen Nachmittag saß sie draußen am See. Es war eine schöne Abwechslung einmal alleine zu sein. Hier draußen wurde sie zumindest nicht von den Carrows beobachtet. Als sie sich an ihren Unterricht erinnerte, wurde ihr speiübel. Amycus Carrow hatte vor kurzem von ihnen verlangt, ungehorsame Erstklässler mit den Cruciatus zu foltern. Ginny, Luna und viele andere hatten sich geweigert, doch dies hatte ihnen nur ein paar Folterflüche eingebracht. Es war bereits schlimm genug gewesen, dabei zu zusehen, wie viel Spaß einige der Slytherins beim Quälen der Elfjährigen hatten. Ganz besonders Crabbe, Goyle und Parkinson. Es widerte Ginny mittlerweile einfach nur noch an, aber Malfoy gehörte erstaunlicherweise nicht zu denjenigen, die es genossen. Jedes Mal sah sie immer diese seltsame Emotion in seinen Augen. War es wahrhaftig Angst? Aber vor was genau? Zuerst hatte sie angenommen, er hätte Angst vor Carrow, doch wenn sie sich an die Nacht vor einigen Tagen zurück erinnerte, klang es vollkommen absurd. Er hatte Carrow angefaucht, beinahe angeschrien, als dieser fragte, mit wem er sich unterhalten hatte. Nun stand eines für Ginny fest, Malfoy hatte definitiv keine Angst vor ihm. Aber dass die Carrows jeden ihrer Schritte beobachteten, Malfoy sich in letzter Zeit so komisch aufführte und diese unerklärliche Kribbeln in Ginnys Bauch, waren noch lange nicht ihre einzigen Probleme. Hinzu kam, dass Neville nicht gesund wurde. Er war immer noch erschöpft und Ginny wusste immer noch nicht, wer ihm geholfen hatte. Es waren endlos viele Fragen die ihr im Kopf herumschwirrten. Was wäre, wenn Madam Pomfrey es nicht länger schaffte die Blutung zu stoppen? Was wäre, wenn er schon in dieser Nacht ...

Ginny biss sich auf die Lippen. Warum mussten ausgerechnet ihr solche Gedanken im Kopf herumspuken? Sie brauchte nun wirklich nicht noch mehr Angst in ihrer jetzigen Situation. Fred meinte immer man soll in diesen Zeiten positiv denken. Na, der hatte reden! Er und Goerge sind vielleicht mit Umbridge fertig geworden, aber gegen die Carrows würden nicht einmal sie ankommen.

Ginny spürte einen heftigen Windstoß, der ihr Haar zerzauste. Genervt strich sie ihre Haare wieder glatt, dabei sah zu kurz zu ihrer Rechten. War sie wirklich so sehr mit ihren Fragen und ihren Sorgen beschäftigt gewesen, dass sie nicht einmal gemerkt hatte, wie sich ein anderer Schüler zu ihr gesellte? Es schien so, denn nun saß, einige Meter von ihr entfernt, niemand anderes als Malfoy. Das erste Mal hatte er ein perfektes Timing hingelegt. Ginny würde die Situation nutzen um endlich Antworten zu erhalten.

„Glotz nicht so blöd, Weasley! Hat dir deine Mami nicht beigebracht, dass es unhöflich ist Leute so anzustarren?“, spottete Malfoy. Ginny versuchte ruhig zu wirken, was ihr erstaunlich leicht fiel, für die Tatsache, dass er sie nun schon seit fast sieben Jahren mit seiner Arroganz überschüttete. Erst jetzt begriff sie, dass er Recht hatte und sie tatsächlich die ganze Zeit über unbeholfen in seine grauen Augen gesehen hatte. Beschämt sah sie zur Seite. Sie glaubte zu spüren, wie ihre Wangen leicht rosa anliefen. Aus irgendeinem Grund fand sie aber keine Antwort auf sein blödsinniges Kommentar. Komisch, vorher war sie bei Malfoy immer so schlagfertig gewesen, aber nun fiel ihr absolut gar nichts ein. Was für ein krankes Spiel trieb er nur mit ihr?

„Was ist, Weasley? Hat ‘s dir die Sprache verschlagen, oder was?“ Seine Worte holten sie wieder in die Realität zurück. Malfoy sah sie bereits mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie hatte überhaupt nichts verstanden und konnte daher nicht verhindern, dass sie ihn Etwas dümmlich ansah. Malfoy grinste. „Ganz ehrlich, du siehst gerade beschießen aus.“
„Danke, dass hört man immer wieder gerne, Malfoy“, sagte Ginny sarkastisch. Sie war froh, ihre Stimme endlich wiedergefunden zu haben, ansonsten hätte er sie wahrscheinlich noch mehr gedemütigt als ohnehin schon. Glücklicherweise nahmen ihre Wangen nun auch wieder ihre alte Farbe an. Ginny hoffte, dass Malfoy nichts von ihrer Verlegenheit mitbekommen hatte. Es war bereits peinlich genug für sie. Nun musste sie versuchen wieder Kontrolle über die Situation zu erlangen.

„Was machst du eigentlich hier?“, fragte Ginny in einen mehr oder weniger beiläufigen Ton. Sie hatte kaum die Frage ausgesprochen, schon erhielt sie darauf Malfoys gereizte Antwort. „Ich darf ja wohl hingehen wo ich will, ohne dass es dich etwas angeht, oder Weasley?!“ Sie zog scharf die Luft ein. „Natürlich. Wo wir schon so schön beim Plaudern sind, was hattest du so spät bei den Carrows zu suchen?“ Einen Moment lang zweifelte Ginny daran, dass sie die Frage wirklich ausgesprochen hatte, sie hätte nicht gedacht, dass sie so schnell zur Sache kommen würde. Malfoy wunderte sich offenbar genauso über ihre Direktheit. „Nun Weasley, ich habe keine Lust darauf, dass du damit hausieren gehst.“ Ginny verengte kurz die Augen, zuckte aber dann gleichgültig mit den Schultern. Was hätte sie Anderes von ihm erwarten können? Die Wahrheit würde sie von ihm niemals erfahren.

„Gut. Ich kann mir sowieso verstellen, was du zusammen mit den Carrows getrieben hast.“ Malfoy grinste spöttisch. „Dann teil mir deine kranken Gedanken mit, Weasley.“ In seiner Stimme schwang immer noch Hohn, aber sie sah, dass er über ihre Vermutung durchaus interessiert war. Langsam richtete sich Ginny weiter auf. „Schön, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich denke, dass du zusammen mit deinen Freunden“, Ginny sprach das Wort langsam und verächtlich aus, „über einen Auftrag von Volde-“
„Sprich seinen Namen nicht aus!“, zischte Malfoy.

Selbst nach all den Jahren, hatte er immer noch nichts dazu gelernt. Die Todesser waren wirklich alle gleich. Ginny fing an zu grinsen. „Du hast Angst vor einem Namen. Begreifst du es nicht, es ist absolut lächerlich. Die Angst vor einem Namen, mach nur noch größere Angst vor der Sache selbst.“
Malfoy schnaubte verächtlich. Eine Geste von ihm, die Ginny mehr als gut kannte. „Nun zitierst du schon von diesem alten, senilen Narren“, die Worte, die aus Malfoys Mund kamen, bestanden aus nichts anderem als blanken Hass und Verachtung, gefolgt von einer Spur von Qual. Ja, Qual. Er schleuderte ihr die Worte entgegen, „naja, seine weisen Worte haben ihn auch nur in den Tod geführt.“ Ginny ballte ihre Hände automatisch zu Fäusten. Langsam wurde es einfach zu viel. Er konnte so viel sinnloses Zeug reden wie er wollte, aber dass er es wagte den mächtigsten Zauberer aller Zeiten mit Worten in den Dreck zu ziehen, dies ging eindeutig zu weit. „Wie kannst DU es wagen, ER ist DEINETWEGEN gestorben! Du hast ihn vielleicht nicht selbst umgebracht, aber du hast die Todesser ins Schloss gelassen! Du bist zwar kein Mörder, dafür aber ein mieser Verräter und feige noch dazu! Genauso wie dein elender Vater!“ Für den Bruchteil einer Sekunde sah Malfoy die vor Wut kochende Ginny schockiert an. Ginny hatte das Gefühl, dass die meisten dieser Wörter ihm unendliche Schmerzen bereiteten. Doch egal wie viel Schmerz ihm ein Wort auch zufügen mochte, Ginny war es gleichgültig, er hatte die Schmerzen verdient. Mehr als jeder andere.

Zwei Hufflepuffs, die gerade beim Bootshaus standen, starrten sie mit unergründlicher Miene an. Ginny hatte es nicht verhindern können die Worte laut hinauszuschreien und war über ihre Reaktion genauso schockiert wie Malfoy. Andererseits war es ein, man konnte sagen, befreiendes Gefühl die Worte endlich hinauszurufen. Sie hätte es schon viel früher tun sollen. Malfoy stand nun mit offenem Mund da. Ginny presste die Lippen aufeinander um nicht loszulachen, es sah einfach zu komisch aus. Er machte den Mund zu und sah zu den beiden Hufflepuffs hinüber, die immer noch wie angewurzelt dastanden. Augenblicklich packte er Ginny an den Schultern, so schnell, dass sie nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte und drückte sie gegen den Baum, der sich in der Nähe des Sees befand. „Jetzt hör mir mal zu, Weasley! Das hier ist nicht der richtige Ort um so etwas einfach hinauszurufen! Und in Zukunft wirst du es unterlassen meinem Vater oder jemanden anderen aus meiner Familie zu beleidigen!“

Nach diesen Worten ließ Malfoy sie abrupt los, sodass sie fast auf die Knie gefallen wäre. Sie konnte ihre Fingernägel gerade noch rechtsseitig in die Rinde des Baumes krallen. Mit etwas Mühe schaffte sie es, sich wieder senkrecht hinzustellen. Doch als sie aufsah war Malfoy verschwunden. Das Einzige, das er zurückgelassen hatte, war ein wohlriechender Duft nach Himbeeren und Vanille.


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