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Fanfiction

Drop Me A Line - Gefechte, Geständnisse und Geheimnisse II

von Phoenixmaid

@alle: Uiii über 30 Abonenten und ohhhh nur 4 Kommentare :(... Nur wegen euch treuen Seelen kommen die Kapitel so regelmäßig. Darum auch wieder ausgiebige Re-Komis im Thread.



9. Gefechte, Geständnisse und Geheimnisse II

Dann zog er sie ganz abrupt in eine feste Umarmung.
„Versprich mir einfach, dass du auf dich aufpasst und erlaub mir auch ein bisschen auf dich Acht zu geben!“
Lilys Herz klopfte immer schneller. Sie fühlte sich so wohl in James Armen. Sie drückte ihn zurück und atmete tief seinen Geruch ein.
„Danke, James. Dafür, dass du auf mich aufpassen willst und...“
James hielt sie immer noch fest an sich gedrückt und wollte sie auch nicht mehr loslassen.
„Freunde passen aufeinander auf.“
Ganz mutig beugte sich über sie und drückte Lily einen sanften Kuss auf die Schläfe...


Dann ließ James sie los und wandte sich der Sackgasse zu. Er klopfte dreimal gegen die Wand und eine geheime Tür öffnete sich nach draußen.
Lily schritt erstaunt voran, durch das Loch, durch die Schlossmauer hindurch. Sie befanden sich in der Nähe des Ufers zum See. Draußen war es schon dunkel. Die Sterne strahlten hell und der Mond erleuchtete den ganzen Grund. James warf einen betrübten Blick in den Himmel.
„Morgen ist Vollmond“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu Lily, die es aber natürlich trotzdem gehört hatte. Dabei musste sie kurz dran denken, was beim letzten Vollmond passiert war, verdrängt den Gedanken aber wieder, da James sie noch bevor sie etwas entgegnen konnte bei der Hand schnappte und schwungvoll Richtung See zog. Im schwarzen See spiegelten sich die Sterne und erleuchteten das Ufer.
„Ist das schön“, flüsterte Lily leise, während James sich ins Gras fallen lies und sie mit sich nach unten zog. Irgendwie fand sich Lily in der nächsten Sekunde zwischen seinen angewinkelten Beinen auf dem Boden mit dem Rücken zu ihm.
Ihr Herz begann wie wild zu rasen, während James mit dem Arm nach oben deutete. „Siehst du die Sternenbilder?“
Lily folgte zwar seinem Blick in den Himmel, nahm aber kaum die Sterne wahr. James Duft umhüllte sie und vernebelte ihre Gedanken. Lily war froh, dass es dunkel war und James keine Ahnung hatte, wie rot sie gerade wurde.
„Ja ich sehe sie.“ Lily versuchte sich auf die Sterne zu konzentrieren. Aber sie verlor den letzten Rest an Beherrschung, als James sein Kinn auf ihre Schulter legte. Der schloss die Augen und genoss einfach nur den Moment.
„Der hellste ist der Polarstern. Er bildet den Schwanz des kleinen Wagens. Zu dieser Jahreszeit kann man ihn sehr gut sehen.“
Er öffnete die Augen wieder und fuhr mit seiner Hand die Bilder nach.
„Darunter ist der große Wagen und dort oben Kassiopeia!“
Lily hatte es längst aufgegeben zu versuchen zu verstehen, was James ihr über die Sternenbilder vermitteln wollte. Ihr reichte es, dass die Sterne von oben auf sie runterstrahlen und diesen Abend noch schöner und romantischer machten als er es ohnehin schon war.
Als ihr bewusst wurde, was sie gerade gedacht hatte, musste sie lächeln. Sie lehnte sich leicht zurück, sodass sie irgendwann an James Brust lehnte und war einfach nur glücklich.
Ihr Herz schlug wild gegen ihre Brust, als James die Arme sinken ließ und sie in einer Besitz ergreifenden Geste um ihre Taille legte.
Sein Kopf ruhte immer noch auf ihrer Schulter und sein warmer Atem streifte ihre Wange.
Lily wunderte sich, wie selbstverständlich und leicht es mit einem Mal für sie geworden ist, James so nahe zu sein. Auf der einen Seite machte James sie so nervös, doch auf der anderen es war so beruhigend mit ihm dort zu sitzen und einfach schweigend die Atmosphäre zu genießen.
Sie saßen eine ganze Weile so verschlugen da, bis James die Stille brach.
„Früher habe ich mir immer vorgestellt, dass dort oben noch mehr ist, als nur Sterne irgendein Leben. Und dann habe ich mich gefragt was sie sehen wenn sie auf unseren Planenten blicken. Hass, Krieg und Zerstörung?“
Lily lächelte „Komische Vorstellung, dass uns da oben gerade irgendjemand beobachten könnte, oder?“
Dann löste sie sich etwas von ihm und wandte sich in seinen Armen um, so dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte, das nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war.
„Aber zumindest würden sie jetzt nicht Hass und Zerstörung sehen.“
James sah mit einem undeutbaren Blick an. Ihre grünen Augen glitzerten im Mondlicht und ihre Schönheit raubte ihm fast den Atem.
„Nein, im Moment sagt mir das Wort Hass auch irgendwie gar nichts“, sagte er leise.
„Lily?“
Die wandte den Blick diesmal nicht, sondern erwidert ihn.
„Ja?“
James öffnete der Mund um etwas zu sagen, entschied sich jedoch anders und schloss ihn wieder. James nahm ihr Kinn in die Hand und überwandt den letzten kleinen Abstand zwischen ihren Lippen.
(OOC: ENDLICH!!!)
Lily bekam vor Aufregung fast keine Luft mehr, als ihr klar wurde was gerade passierte.
Als James spürte wie sie erstarrte, hatte er Angst, dass sie ihm gleich eine scheuern würde, doch Sekunden verstrichen und nichts geschah. Lily schloss einfach die Augen und ließ es geschehen und als sie spürte wie James seine Lippen sanft und so unbeschreiblich zärtlich über ihre gleiten ließ, breitete sich dieses warme Gefühl in ihrem ganzen Körper aus und ihr wurde bewusst, wie sehr sie sich das schon den ganzen Abend gewünscht hat
Als James spürte wie Lily sich nach und nach entkrampfte, zog er sie enger an sich und intensivierte den Kuss.
Lily hatte endlich ihren Schock überwunden und begann seinen Kuss zu erwidern. Instinktiv fuhr sie mit ihren Händen in James Haare und krallte sich an ihm fest wie eine Ertrinkende (wobei sie nicht einmal daran dachte, wie merkwürdig es war, dass ausgerechnet sie das macht, wo sie seine Haare immer so verabscheut hatte - seltsamerweise waren sie ganz weich!).
Als James Lily Hände in seinen haaren fühlte und spürte wie sie den Kuss endlich erwiderte verwehte die Angst, dass sie von nun an hassen würde, wie im Wind. Dennoch unterbrach er den Kuss und schob sie ein Stück von sich.
„Du musst zwischendurch atmen Lily!“, sagte er leise lächelnd und beobachtet wie sie langsam die Augen öffnete und ihn verklärt ansah. Sie wusste scheinbar nicht was sie sagen sollen, darum küsste James sie einfach noch einmal kurz.
Dann seufzte dann gegen ihre Lippen. „Du schmeckst wie Vanilleeis mit Honig. Ich wollte das schon so lange tun!“
Lily bekam als sie diese leisen intimen Worte hörte auf einmal Angst, dass der Kuss, auf den James schon so lange warten musste, nicht so war, wie er es sich immer vorgestellt hatte. Doch sie versuchte die Angst auszublenden, als er die Augen schloss und sie noch mal küsste und noch mal.
James unterbrach ihre Küsse wieder um selber Luft zu hohlen. Dann lehnte er seine Stirn gegen ihr. Als er die Augen öffnete und Lilys unsicheren Blick bemerkte, nahm er ihr Gesicht in seine Hände und sah sie eindringlich an.
„Wäre ich ein Stern und hätte eine Ewigkeit um die Menschen zu beobachten, dann wäre das der Moment für denn ich leben würde. Mit dir ist für mich alles vollkommen. Ich liebe dich!“
Lilys Ängste verschwanden als sie James eigene Verwundbarkeit in diesen Worten fühlte. Er hatte ihr mit dieser Liebeserklärung sein Herz zu Füßen gelegt. Und plötzlich wurde ihr klar, dass dies der Moment war, in dem sie auch etwas sagen sollte.
„Ich...“ Sie sah verlegen zur Seite, holte tief Luft und nahm ihren Mut zusammen um James wieder in die Augen zu sehen.
„Ich kann dir nicht sagen, wann es passiert und ist, aber seit ich dich besser kennen gelernt habe, geht es mir genauso wie dir. James, ich liebe dich auch.“
James reagierte einen Moment überhaupt nicht, so dass Lily bereits befürchtete etwas Falsches gesagt zu haben, dann entglitten ihm seine Gesichtzüge und sie konnte die pure Überraschung darin lesen.
„Echt?“
Dieser Unsicherheit, die sie von einem James Potter gar nicht kannte, brachte Lily zum lächeln.
„All die Jahre, die ich damit verschwendet habe, dich nicht zu mögen, da kannte ich dich einfach nicht richtig. Erst in den letzten Monaten ist mir bewusst geworden, was für ein toller Mensch du bist und Gefühle für dich entwickelt, von denen ich niemals gedacht hätte, das so etwas möglich ist.“
Sie nickte noch einmal heftig und sah ihn so eindringlich an, wie sie konnte.
„Ja, James, es ist die Wahrheit: Ich liebe dich!“
James Grinsen wurde während Lilys Monolog immer breiter bis er schließlich abrupt aufsprang und einen Freudentanz aufführte, wie ein kleiner Junge an Weihnachten. Er zog Lily mit sich hoch, nahm sie in den Arm und wirbelte sie lachend durch die Luft.
Lily musste mit lachen, als sie James Freude sah und drückte ihn fest an sich. Als er sie wieder absetzt strahlt er sie an.
„Ich dachte du würdest mich nur als Freund sehen.“ Dabei fuhr er sich verlegen durch die verwuschelten Haare.
Lily schüttelte den Kopf und deutete auf den Sternenhimmel, auf den See und die ganze romantische Umgebung.
„Glaubst du, wenn du für mich nur ein Freund wärst, wäre ich jetzt mit dir hier?“
Sie musste sein strahlendes Grinsen einfach erwidern und gab ihm nun ebenfalls einen sanften Kuss.
„Nein, James, du bist für mich viel mehr als nur ein Freund.“
Das führte dazu, dass James Strahlen, wenn es denn möglich war, noch breiter wurde.
„Mh, ist das so was wie eine offizielle Erlaubnis auf dich aufzupassen?“
Lily verdrehte lächelnd die Augen. „Ja, die hast du jetzt.“ Dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn wieder zu sich herab. James ließ sich das mit größter Ergebenheit gefallen und platzierte seine Lippen erneut auf ihren.


Als ein fröhlicher James Potter am nächsten Morgen händchenhaltend mit Lily die große Halle betrat, ging ein Raunen durch den Saal. Hier und da ertönten Pfiffe, als James Lily galant zu ihren Freunden begleitet. Die Rumtreiber, Alice und Frank saßen alle mit runter geklappten Unterkiefern da und starrten Lily und James überrascht an.
Lily, der es Anfang ziemlich peinlich war mit James so aufzutreten, konnte die Blicke nun ignorieren, weil James es so genoss und er sie mit seiner Freude angesteckt hatte.
Sie setzte sich neben Alice. „Warum starrst du mich so an?“, fragte sie gespielt unwissend.
Alice entgegnete auf diese Frage nichts, sie streckte nur die Arme theatralisch zum Himmel.
„Mein Gott, ich habe schon nicht mehr daran geglaubt, dass dieser Tag kommen würde!“
Damit war das das allgemeine Erstaunen dann durch allgemeines Lachen abgelöst.

An diesem Tag hatten Lily und James also alle Gerüchte mit ihrem frisch verliebten Auftreten bestätigt. James hatte Lily keine Minute aus den Augen gelassen, was Sirius dazu gebracht hatte ihm weitläufig aus dem wegzugehen (denn Zitat Sirius: „Es gibt nicht schlimmer, absolut nichts Schlimmeres als einen, der-oberstrebsamen-Schulsprecherin-Lily-Evans-liebeskrank-hinterher-trottender-James-Potter... okay doch es gab etwas noch Schlimmeres, wenn es sabbern würde!“).
Am Abend jedoch musste James Lily unter dem Vorwand Nachhilfe zu geben alleine lassen. Lily, die ohnehin schon skeptisch war, hatte sich natürlich vorgenommen, ihrem frisch gebackenen Freund zu vertrauen, allerdings kam sie nicht umhin zu registrieren dass auch alle anderen Rumtreiber nirgends im Gemeinschaftsraum zu sehen waren.
Nach einer Nacht, in der sie aus lauter Sorge nicht besonders gut schlafen konnte saß Lily am nächsten Morgen zusammen mit Alice beim Frühstück. Alice war in ihr Essen und Lily in ihren Tagespropheten vertieft. So sehr dass sie sich richtig erschrak als James sich auf einmal neben sie auf die Bank fallen ließ. Seine Freunde, die alle einen sehr müden Eindruck machten ließen sich ihnen gegenüber nieder.
Lily warf James ein erleichtertes Lächeln zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. „Guten Morgen.“, flötete sie verliebt, was Alice dazu brachte dezent wegzuschauen um sich den Kommentar zu verkneifen, dass sie Lily ja schon seit vielen Jahren gesagt hatte, wie gut sie und James zusammen passen würden.
Remus beobachtet ebenfalls lächelnd, aber mit müdem Blick das Liebesspiel zwischen Lily und James.
Peter hatte sich inzwischen schon den Teller voll geschaufelt, während Sirius sein Teller anmuffelte. In Lilys Augen war das ein sehr Siriusuntypisches Verhalten, da ihn normalerweise nichts vom Essen abhielt. Er sah hundemüde aus. (OOC: Ohho...was für ein Wortspiel :D)
Lily kniff die Augen zusammen. "Was seid ihr denn alle so müde?"
Peter schien ganz von seinem Essen eingenommen, Sirius warf James einen undeutbaren Blick zu und Remus kratzte sich nervös am Hinterkopf.
„Gestern noch lange Hausaufgaben gemacht.“
Alice, die den Ton in Lilys Stimme wahr genommen hatte, zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Die Rumtreiber machen eine Nacht durch, um Hausaufgaben zu machen?“
Sirius, der von James unterm Tisch einen ordentlichen Tritt verpasst bekommen hatte, sah nun mal wieder einen Zeitpunkt sich denkbar unbeliebt zu machen und so den Kahn vor dem Untergang zu retten.
„Nein, Alice Süße! Du glaubst doch nicht, dass ich nachts Hausaufgaben mache?“ Er deutet auf Peter und Remus. „Die Beiden vielleicht. Ich war mit etwas anderem beschäftigt.“
Dabei wackelte er vielsagend mit den Augenbrauen, was Alice dazu brachte angewidert das Thema fallen zu lassen.
Lily aber war noch lange nicht überzeugt von der Ausrede der Rumtreiber. Sie beugte sich zu James rüber und raunte ihm leise ins Ohr: „Du weißt, was ich zu diesem Thema denke, James. Und glaub mir, jetzt werde ich die Wahrheit herausfinden.“
James warf ihr nur einen Unschuldsblick à la: „Ich weiß nicht wovon du redest“ zu. Lily verdrehte nur genervt die Augen und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu.

Später in der Pause, schnappte sich James seine süße Freundin und flüsterte Lily leise ins Ohr: „Gehen wir heute Abend wieder Sterne anschauen? Ich möchte dir noch ein Geheimnis zeigen.“
„Wenn du mir dann auch ein ganz bestimmtes Geheimnis verrätst?!“
James blieb mitten im Korridor stehen. Sein Blick verfinsterte sich.
„Das ist kein Tauschhandel oder so was.“ Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in eine andere Richtung, Lily zwischen einer Masse an Schülern alleinlassend. Den Rest des Tages bekam Lily James auch nicht zu Gesicht und ein schlechtes Gewissen nagte an ihr.
Erst am Abend entdeckte sie ihn, wie er allein am im Gemeinschaftsraum saß und nachdenklich in den Kamin starrte. Lily ging zögernd näher und setzte sich neben ihn.
„James ich ... ich möchte mich entschuldigen wegen heute Morgen.“
James sah sie überrascht an und zuckte dann mit den Schultern.
„Schon in Ordnung Lils. Ich hab überreagiert, weil ich müde war.“
Lily war etwas besänftigt und erleichtert, als James sie anlächelte. Sie griff nach seiner Hand und sah ihn entschuldigend an.
„Ich wollte mich nicht mit dir streiten.“
Lilys Bambiaugen brachten James zum Lachen. Sanft küsste er Lilys Hand. „Du bist ja süß.
Das war doch kein Streit... Du hast ja nicht mal geschrien so wie früher!“
Bei der Erinnerung musste selbst Lily lachen. „Ist dann jetzt wieder alles gut?“
James strich Lily über die Wange, irgendwie waren ihm diese Gesten mit Lily so schnell vertraut, als wäre es nie anders gewesen.
„Es war immer alles gut.“ Außerdem, fügte James gedanklich hinzu, kann ich dir gar nicht böse sein, weil ich deine neugierige unterstelle Art viel zu sehr liebe.
Lily seufzte erleichtert, bekam jedoch böse Vorahnungen als sich auf James Gesicht auf einmal ein diabolisches Grinsen ausbreitete.
„Vielleicht sollte ich dich trotzdem ein bisschen bestrafen. Kitzelfolter hat noch niemandem geschadet.“
Noch bevor Lily die Möglichkeit hatte zu flüchten, hatte James sie schon geschnappt und begann sie so richtig durchzukitzeln. Lily versuchte verzweifelt sich loszuwinden. Musste aber zwischendurch immer wieder Lachen und nach Luft schnappen.
„Heeeey, James lass das!“
Als James dann auch noch begann ihre Seiten zu kitzeln bekam sich Lily gar nicht mehr ein. Vor lauter Lachen liefen ihr bereits Tränen übers Gesicht und in einem letzten auswegslosen Versuch sich zu befreien kippten die Beiden hinten über.
Als Lily um Gnade winselnd unter ihm lag, zeigte James endlich Erbarmen.
Er ließ von ihr ab, was Lily dazu nutzte ihn zu einem langen Kuss zu sich herunter zu ziehen. Bis ein Räuspern neben ihnen ertönte.
„Nehmt euch ein Zimmer“, meinte eine barsche Stimme, die James sofort als Sirius' erkannte. Er schreckte hoch und Lily erkannte, dass er etwas rosa um die Nase wurde.
Er richtete sich etwas zu versteift auf und sie selbst wurde mit jeder Sekunde unter Sirius' abfälligem Blick röter.
Nach einer Ewigkeit, wie es Lily schien wandte er sich von ihr ab und James zu.
„Wolltet ihr nicht noch ein Abenteuer unternehmen?“, sein Tonfall klang so missbilligend, dass Lily zusammenzuckte.
Er reichte James ein zusammengeknülltes Stück Stoff. Sah ihn noch einen langen Moment an bevor er sich wegdrehte und davon stampfte. Was James wiederum mit einem Seufzen und Lily mit einem verwirrten Blick quittierte.
„Was meinte er?“, fragte sie an James gewandt, der den Stoff in seinen Händen betrachtete.
Leise gab er zurück: „Ich wollte dir doch heute Abend noch ein Geheimnis verraten.“ Dann sah er Lily an. „Wenn du noch Lust hast...“
„Na klar habe ich Lust.“ Sie versuchte sich ihre Neugierde nicht anmerken zu lassen.

10 Minuten vor Beginn der Sperrstunde hatten sich James und Lily durch das Schloss in Geheimraum hinter einem Bild geschlichen. Lily hatte erstaunt dabei zugesehen, wie das Bild der Roten Witwe aufgeschwungen war, nachdem James ihre Katze gestreichelt hatte.
Er schob Lily sachte in die beleuchtete Nische dahinter, in die locker noch zwei weitere Leute gepasst hätten.
„Wir müssen hier warten, bis die Sperrstunde eintritt.“, raunte James ihr dann zu, nachdem sich das Bild wieder geschlossen hatte und die beiden versteckt waren.
„Und was machen wir dann?“
James grinste voller Vorfreude und zeigte Lily endlich worum es sich bei dem Stoff von Sirius handelte. Er faltete ihn auf und es stellte sich als Mantel aus fließendem schwarzsilbrigem Stoff heraus.
„Ich werde dir zeigen wie wir unsere Streiche nachts in die Tat umsetzten können.“
Dann breitete er den Mantel aus, wollte ihn sich umhängen und verschwand.
Einige Sekunden lang starrte Lily staunend auf den leeren Fleck, an dem sie ihn eben noch gesehen hatte.
„James?“ Sie hatte Mühe sich das Lachen zu verkneifen. „Ich weiß, was das ist ... nimmst du ihn bitte wieder ab, wenn ich mit dir rede.“

James steckte glucksend den Kopf aus dem Mantel, der jetzt wirkte als würde er durch die Luft schweben. „Es ist ein Familienerbstück musst du wissen!“
Dann nahm er den ganzen Mantel ab und reichte ihn Lily, die ihn neugierig betastete. Das Material fühlte sich an wie Wasser in ihrer Hand.
„Solche Mäntel sollen neu gekauft echt sehr teuer sein. Und damit seid ihr immer nachts durch die Schule geschlichen?“
James, immer noch grinsend, sah sie mit einer Unschuldsmiene an und zog dann ein leeres Stück Pergament aus der Hosentasche. Mit seinem Zauberstab tippte er die Karte an.
„Ich schwöre feierlich ich bin ein Tunichtgut.“
Lily konnte ihre Skepsis kaum verbergen, als auf einmal Schriftzeichen, Punkte und Zeichnungen, die sich bewegten, auf der Karte erschienen. „James, was ist das?“
„Das Lily“ James Augen strahlten voller Stolz, er nahm Lily Unbehagen gar nicht wahr. „ist das zweite Geheimnis des Abends. Die Karte der Rumtreiber.“
Mit diesen feierlichen Worten breitet er die Karte ganz aus, so dass Lily sie einsehen konnte, die sichtlich erleichtert war, dass es sich nicht um einen zweifelhaften Gegenstand handelte.
„Wir haben sie selbst gezeichnet, sie zeigt jeden Schlossbewohner an und wo er sich gerade befindet. So können wir immer Filch und den Lehrern entkommen!“
„Ihr habt sie selbst gemacht? Das ist ein ziemlich gutes Stück Magie.“
Langsam wich Lily Skepsis einer gewissen Bewunderung. „Wann habt ihr die gemacht?“
„Wir haben schon in der Ersten angefangen Schlosspläne zu malen. Aber erst in der Dritten haben wir sie so fertig bekommen und es kommen immer noch neue Gänge hinzu!“
Als Lily die Karte genauer in Augenschein nahm bemerkte sie Gänge, von denen sie gar nicht wusste, dass es sie gab. James warf derweilen einen ungeduldigen Blick auf seine Armbanduhr.
„So und wir werden damit jetzt auf den Nordturm schleichen. Die Sperrstunde ist jetzt aktiv.“
Lily bekam große Augen. „James. Wir sind Schulsprecher. Was, wenn wir erwischt werden?“
James quittierte das nur mit einem Grinsen, nahm sie in den Arm und warf den Unsichtbarkeitsmantel über sie beide. „Werden wir aber nicht.“
Lily hatte Mühe sein Grinsen nicht sofort zu erwidern. Wann hatte James es geschafft sie so zu vereinnahmen? Betont ernst meinte sie: „Du tust mir nicht gut, James. Wir sind gerade einmal drei Tage zusammen und ich breche schon wieder alle Regeln.“
Doch am Ende konnte sie sich ein Lächeln doch nicht mehr verkneifen, natürlich bemerkte James das und wusste, dass sie es ironisch meinte.
Er erwiderte ihren Blick gespielt entrüstet.
„Nun ja genau genommen bin ich ja der Bösewicht, denn das hier ist eine Entführung.“
Mit Leichtigkeit schnappte er sie und warf sie über seine Schulter, bedacht darauf, dass der Mantel sie beide immer noch verbarg.
Lily wehrte sich zunächst lachend wurde aber still, als James sie aus ihrem Versteck trug. Erst nachdem er sie mindestens drei Treppenabsätze hoch getragen hatte setzte er sie wieder auf den Boden. Ein Blick auf die Karte bestätigte seinen Verdacht, dass Filch gleich ihren Weg kreuzen würde.
Er zog Lily eng an sich und flüsterte ihr leise zu: „Lily nicht erschrecken. Verhalt dich einfach ganz still.“
Lily erschrak bei seinen Worten, während er sie zur Seite an die Wand zog.
„Wer kommt?“
„Filch.“
Lily hatte gerade genug Menschenverstand nicht weiter zu fragen, als Filch um die Ecke bog. Lily presste ihr Gesicht fest an James Halsbeuge und hielt die Luft an, aus lauter Angst er könnte sie atmen hören, aber Filch lief an ihnen vorbei, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Nachdem er wieder verschwunden war standen sie noch eine Weile still da, dann löste sich Lily von James und funkelte ihn wütend an.
„Ist dir klar, was das ausgelöst hätte, wenn wir beiden erwischt worden wären? Die Schulsprecher?“
James, zum ersten Mal ernst an diesem Abend, neigte den Kopf in Richtung Nordturm.
„Glaubst du ich würde dich je dorthin mitnehmen, wenn auch nur die geringste Chance bestünde erwischt zu werden? Ich würde dich nie in Gefahr bringen Lils!“
Lily konnte über James' Sorglosigkeit nur den Kopf schütteln und verkniff sich jeden weitern Kommentar.
Als er sie an der Hand weiter zog, meinte sie nur leise: „Ich weiß, dass du mich niemals ernsthaft in Gefahr bringen würdest.“
Als sie dann einige Minuten später zusammen auf das offene Plateau des Turms traten und ihnen der kühle Nachtwind entgegenschlug und die Sterne am Himmel strahlten, war Lilys Ärger wie vergessen.
Sie sah auf die vielen Lichter unten im Schloss. „Das ist total schön hier oben.“
James lächelte verträumt. „Ich liebe es hier. Immer wenn ich nachdenken muss komme ich her.“
Lily beugte sich etwas über die Brüstung und ihr wurde mulmig als die bemerkte wie hoch es war, als sich auf einmal von hinten zwei Arme um ihre Taille schlossen. Das Gefühl von Unsicherheit verschwand augenblicklich. Er war ihr Halt, er würde sie nicht fallen lassen. So lange hatte Lily sich geweigert, sich das einzugestehen und selbst jetzt hatte sie immer noch Angst enttäuscht zu werden.
„Ich hab nicht mehr daran geglaubt je mit dir hier oben zu stehen!“, sagte James dann leise.
Lily lächelte in sich hinein. „Und ich habe nicht gedacht, dass ich jemals hier mit dir stehen würde und es sich dabei so gut anfühlt.“
„Jetzt gibt es kein Entkommen mehr für dich!“
„Das möchte ich auch gar nicht mehr!“
Dann schwiegen sie. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, bis Lily die Stille unterbrach. „Woran denkst du gerade James?“
Er seufzte. „Sirius war dagegen dich einzuweihen in unsere Geheimnisse.“
Lily wandte sich leicht in seinen Armen um ihn ansehen zu können. „James, ich werde sie keiner Menschenseele verraten!“
„Ich weiß das Lily.“
„Weißt du, dass ich mich unglaublich freue, dass du mir trotzdem all diese Geheimnisse erzählt hast?“
Sie strich gedankenverloren über seine Wange.
„Ohne dass ich diese Geheimnisse kenne würde, würde ich dich auch irgendwie nicht so gut kennen, wie ich möchte und...“
Bevor sie noch irgendetwas weiters sagen konnte verschloss James ihren Mund mit seinen Lippen und sie spürte in diesem Kuss etwas Erleichtertes. Vielleicht war sie ja nicht die Einzige, die Angst vor Enttäuschung hatte? Sie hatte James so oft abgelehnt, deshalb wollte er ihr das alles zeigen. Er wollte, dass sie ihn liebte so wie er war, mit seinen Fehlern und Macken. In diesem Moment wirkte James so zerbrechlich.
Lily schloss ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss so leidenschaftlich als wollte sie sagen: „Ich liebe dich, gerade weil du so bist wie du bist!“
Als sie sich keuchend lösten lehnte James seine Stirn gegen ihre.
„Erzähl mir was von dir! Etwas dass ich noch nicht weiß?!“
Lily lächelte. „Gibt es etwas von mir, was du noch nicht weißt, James? Ich habe das Gefühl, du kennst mich schon in- und auswendig, obwohl ich die letzten Jahre versucht habe das zu vermeiden.“
„Was ist mit deiner Kindheit? Noch vor Hogwarts?“
Lily lockerte ihre Umarmung etwas und seufzte. Ihre Augen richteten sich auf einen Punkt irgendwo in der Dunkelheit. Sie verloren sich in Erinnerungen.
„Wie meine Zeit vor Hogwarts war, habe ich ja bereits angedeutet. Ich habe Eltern, die mich über alles liebten und für die meine Schwester und ich der Mittelpunkt des Lebens waren. Meine Mutter war nur für uns da, sie fing erst wieder an zu arbeiten, als Petunia auf die High School und ich nach Hogwarts kam. Mein Vater arbeitete viel, er arbeitet in einem sehr erfolgreichen Unternehmen. Aber die Wochenenden gehörten immer der Familie. Wir haben ständig Ausflüge gemacht.
Meine Schwester und ich hatten eine wunderschöne Kindheit. Wir beide haben uns verstanden wie beste Freundinnen. Und dann kam der Tag, an dem Severus mir sagte, dass ich eine Hexe sei und alles hat sich verändert. Wir kommen aus demselben Dorf. Er hatte mich seit längerer Zeit beobachtet. Und er hat mir erklärt, was all die merkwürdigen Dinge zu bedeuten habe, die ich geschehen lassen konnte.“
James Umarmung versteifte sich merklich bei der Erwähnung des Namens seines Erzfeinds.
„Damals hatte er wohl noch nichts gegen Muggel ja?“
Lily schüttelte traurig den Kopf. „Nein, das ist erst so seit er in Slytherin ist.“
Als James Lily traurigen Blick in der Dunkelheit ausmachte, verrauchte ein Stück seiner Wut. Sanft stricht er ihr übers Haar und über den Rücken.
„Tut mir leid Lils. Ich kann...Es ist nur wenn ich seinen Namen höre, werde ich immer sofort wütend. Er war dein Freund, das muss ich erst akzeptieren lernen! Trotzdem würde ich ihn am liebsten das Herz rausreisen, weil er dir wehgetan hat!!!“
„So viel zu akzeptieren gibt es da hat nicht. Er ist ohnehin nicht mehr mein Freund.
Severus gehört der Vergangenheit an.“ Lily lehnte sich tiefer in seine Umarmung, die ihr so viel mehr Trost spendete als Worte. „Trotzdem glaube ich nicht, dass er nichts dafür kann.“
James sah sie ruhig an. „Er hat dir wehgetan! Du musst ihn nicht mehr in Schutz nehmen Lily.“
„James, ich weiß nicht wie sie es erklären soll. Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen. Aber er kann echt nichts dafür. Seine Freunde haben ihn zu dem gemacht, was er ist.“
James löste sich aus der Umarmung und fuhr sich sichtlich verlegen durch die, durch den Wind eh schon zerzausten, Haare. „Tut mir leid, du musst dich nicht vor mir dafür rechtfertigen. Du hast ein viel zu großes Herz für die Welt.“
Sanft strich er mit dem Daumen über Lily Lippen, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich will nur nicht dass etwas dein Lächeln trübt.“
Er fuhr sich noch einmal verlegen durchs Haar und wirkte als würde er nach den richtigen Worten suchen. „Weißt du noch am Anfang des Jahres haben wir einmal geschrieben und ich habe gesagt, dass Freunde einen nicht nur körperlich beschützen sondern auch geistig.
Kann sein dass ich etwas überführsorglich bin...?!“
Lily konnte nicht anders als das herzzerreißend niedlich zu finden.
Sie zog ihn wieder zu sich heran um ihn zu küssen und in diesem Moment waren alle Sorgen und Ängste bedeutungslos.
Es war egal, ob ihre Schwester sie hasste, ob Severus sie verraten hatte, ob da draußen ein Monster sein Unwesen trieb. James starke Arme hielten sie fest und auch wenn sie noch nicht bereit war es sich selbst ganz einzugestehen, spürte sie tief in sich drin, dass das die Arme waren, in denen sie sterben wollte.


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