von VPhil
"Als Harry Potter damals das erste Mal in den Tropfenden Kessel kam, da habe ich genau an diesem Platz gerade ein Butterbier getrunken", flüsterte Greg Thomas zu, "allerdings habe ich mich nicht getraut ihn anzusprechen." "Du hast dich nicht getraut einen kleinen Jungen anzusprechen?" "Es war Harry Potter! Und außerdem hatte er diesen riesigen Hagrid dabei, der war mir ein wenig ungeheuer."
Thomas schnaubte, wie er es so oft tat, wenn er etwas missbilligte und trank von seinem Butterbier. Sie saßen im Tropfenden Kessel, der wohl bekannstesten magischen Kneipe in Grobritannien. Jedoch lag das eher daran, dass es sich beim Tropfenden Kessel um einen Zugang zur Winkelgasse handelte und die Kneipe nicht unbedingt durch sein freundliches Ambiente bestach. Allerdings hatte sich Thomas für diesen Treffpunkt entschieden, da sie von dort viele Möglichkeiten hatten weiter zu reisen.
"Du, Thomas, ich will ja nicht aufdringlich sein, aber was haben wir eigentlich vor?", fragte Greg vorsichtig, denn wenn Thomas darauf keinen gute Antwort parat hatte, würde er Greg erbost anschnauzten.
"Wir werden Greifer."
"Was?"
"Wir werden Greifer."
"Aber Thomas, wir sind doch gegen die Todesser."
"Ja, du Dummkopf, wir schleichen uns bei ihnen ein und stiften Unruhe."
"Ah, verstehe."
"Wirklich?"
"Nein."
"Hab ich mir schon gedacht."
Thomas lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und blickte Greg starr an. Greg sah zurück. Viele Leute sagten, Thomas und Greg würden sich ähnlich sehen. Viele sagten auch, dass sie eine auffällig unauffällige Erscheinung waren. Beide hatten braune, kurze Haare, waren durchschnittlich groß und attraktiv und trugen gewöhnliche Kleidung.
Thomas hatte allerdings ein schlankeres Gesicht als sein Freund, trug eine Brille und eine kleinere Nase.
Bei Greg war das Gesicht entsprechend breiter und er trug keine Brille. Allgemein konnte man meinen, Thomas sei das etwas filigrane Gegenstück zu seinem Freund.
"Hör zu Greg wenn wir den Tropfenden Kessel gleich verlassen waren, wird nichts mehr so sein wie es vorher war, verstehst du? Überleg dir gut, ob du zu dem bereit bist. Es wird gefährlich werden, das verspreche ich dir."
"Machst du Späße Thomas", erwiderte Greg prompt, "Ich würde dich doch nie im Stich lassen."
Ein seltenes Lächeln umspielte Thomas' Lippen. "Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann." Thomas trank den letzten Schluck seines Bieres und erhob sich. "Dann gehen wir jetzt in die Nokturngasse." "Warum denn das?", fragte Greg erschrocken. "Weil wir dort die Leute finden, die die richtigen Beziehungen haben", erwiderte Thomas schlicht und trat vor die Mauer, die den Eingang zur Winkelgasse markierte. "Aber als ich das letzte mal dort war, wollte man mir scheußliche Zaubertrankzutaten andrehen und jemand hat mir eine Schweineschnauze ins Gesicht gezaubert", erinnerte sich Greg schmerzlich und folgte Thomas zügig.
Wenige Minuten später fanden sich die beiden Freunde vor dem berüchtigsten Geschäft in der Nokturngasse wieder: Borgin & Burke's.
"Nach dir", sagte Greg schaudernd und Thomas ging durch die verdreckte Tür.
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