von trini
Fragen über Fragen
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„In welchem Haus bist du eigentlich?“, fragte mich Kevin.
„Noch in keinem“, antwortete ich.
„Aber… Dann bist du neu?“
„Kevin, mal so `ne Frage. Musst du alles fragen? Wenn ich neu bin, ist es klar, dass ich noch in keinem Haus zugeteilt bin und wenn ich in einem Haus wäre, wäre ich neu. Und wenn ich in noch keinem Haus bin, was kannst du daraus entnehmen?“, antwortete ich schnell. Zu schnell, doch mein Ziel habe ich erreicht. Er war zu verwirrt, um etwas zu sagen. Doch leider hielt mein Glück nicht lange an.
„Wie… Was hast du gesagt?“, fragte er erneut. Nun verdattert.
„Kurz: Stell weniger Fragen und überleg mehr.“, sprang das andere Mädchen für mich ein.
„Ich wollte doch nur…“
„Pssst“, kam es von drei verschiedenen Personen.
„Wie heisst du eigentlich?“, fragte ich das andere Mädchen.
„Su. Li Su“, sagte sie lächelnd.
„Und wie…“, setzte Lisa an, doch in diesem Moment wird sie unterbrochen.
„Entschuldigung! Sind Sie die Neue?“, fragte ein streng aussehender Lehrer. Meine drei Gefährten erstarrten und ein Blick des Lehrers genügte, dass sie in eine Halle verschwanden. Ich schaute ihnen nach, bis ich sie in der Menge verloren habe. Dann wandte ich mich wieder dem Lehrer zu.
„Ja, die bin ich. Haben Ski…?“, dann ging mir ein Licht auf. Ich drehte mich und rief wütend: „Regno Involutio! Wo sind die Papiere?!“ Ein Schrei was die Antwort.
„Nichts da! Entweder du holst sie und bist in einer Minute zurück oder du kommst zu Tante Lucinda!“, rief ich zurück. Kurz war es still, dann folgte ein Kurzer Schrei und ich wandte mich zufrieden zu dem hakennasigen Lehrer.
„Nun, bis der zurück ist, kann ich mich ja mal vorstellen. Mein Name ist Jessica Pecenda. Und mit wem hab‘ ich die Ehre?“, frage ich. Der Mann sah mich an und ich fing an zu lachen. Zu lange ist es her, dass mir jemand ein solches Gesicht gezeigt hat. Und mit diesem Lehrer hatte ich einige Raufereien. Der Blick aller verbliebenen Schüler um mich herum zeigte mir, dass noch niemand in der Gegenwart dieses Lehrers gelacht hat, besonders über ihn zu lachen. Und obwohl er versuchte, ruhig zu bleiben, bemerkte ich die Wut. Seine Muskeln waren angespannt und seine Hände zuckten ein wenig. Ich kannte die Zeichen. Menschen gut zu beobachten musste ich einst lernen, um zu überleben. Und bis am Schluss nicht nur Menschen.
„Bitte, Sie werden wohl den Unterschied zwischen auslachen und anlachen kennen, oder?“, fragte ich nun wieder todernst. Ich wusste, dass es gefährlich sein könnte, ihn jetzt zu triezen. Er kam mir nicht wie ein Mann vor, der vor etwas zurückschreckt. Doch ich musste wieder glucksen. Denn mein Stimmungsumschwung und weil ich schnell Regno anschnauzte liess sein Gesicht paff wirken, bis er es wieder unter Kontrolle hatte. Doch ich musste immer noch an einen Lehrer denken. Er sah ihm zu ähnlich. Nicht, dass es etwas Spezielles wäre. Ich habe oft die Schule gewechselt und viele kennengelehrt, die einander ähnlich sehen.
„Ja, den unterschied kenne ich sehr wohl, Miss Pegenda, und …“
„Pe-cen-da“, sagte ich langsam und deutlich, „nicht wie Geschenk, eher wie…“, ich überlegte kurz, „ja, eher wie Gin. Das Getränk.“, korrigierte ich ihn, was, seinem Gesichtsausdruck nach, wohl auch eine Premiere sein musste.
„Und wie sie sicher festgestellt haben, lache ich sie nicht aus, sondern ich lache sie an.“, sagte ich bestimmt. Er setzte schon zur Antwort an, doch da hörte ich Regno und drehte mich schnell um, als ich bemerkte, wie schnell er unterwegs war. Entweder meinte er meine Drohung sehr ernst, oder, und was ich eher vermutete, hier war jemand, den er kannte und überhaupt nicht ausstehen kann. Und dass war nicht gut.
„Ich rede mit Ihnen!“, tobte nun der andere hinter mir, doch ich sagte nur: „Pst!“
Er verstummte. Aber nicht wegen mir. Eher, weil gerade in diesem Moment der Adler in die Halle flog und geradewegs auf den Lehrer zugeflogen kam. Oder wohl eher zugestürmt?
„Was…?“, doch als er sah, dass der Adler nun direkt auf ihn zuhielt, verstummte er. Jetzt wusste ich, wieso mir der Lehrer so bekannt vorkam.
„Runter!“, befahl ich, doch er rührte sich nicht von der Stelle. Er war erstarrt. Mir blieb nicht mehr viel Zeit, also machte ich das einzige, was mir noch einfiel.
„Kurso en emilia caza!“, sagte ich wütend, doch sehr kontrolliert, auch wenn die Situation alles andere als Kontrolliert war. Augenblicklich hielt der Vogel inne und landete sanft auf meinem Arm. Von Aggressivität keine Spur mehr.
„Du lesteto uro in imilia!“, sagte ich zu ihm. Er gab mir die Briefe, die er in der Klaue hatte, und mit einem letzten tödlichen Blick auf den schwarz Gekleideten zog er davon. Ich sah dem Adler nach und überlegte, wie ich das, was mir im Kopf herumschwebte, zu sagen. Doch er zeigte immer noch keine Reaktion. Er hatte mich nicht erkannt. Na gut, er war bereits zehn Jahre her und ich bezweifle, dass er sich erinnern könnte, selbst wenn ich ihn daran erinnern würde. Ich habe mich aus seinem Gedächtnis getilgt.
„Was ist das für ein Vogel?“, fragte er heimtückisch.
„Nun, Professor…?“, ich sah ihn fragend an.
„Snape. Severus Snape.“ Ich grinste. Eigentlich war die Sache gefährlich, doch anscheinend hatte er keine Ahnung, wer ich bin.
„Nun, Professor Snape, hier sind die Papiere, die Sie eigentlich bereits seit drei Wochen haben müssten.“, und überging seine Frage. Er sah sie an, machte aber nicht die geringsten Anstalten, sie zu nehmen.
„Sie können sie nehmen. Sie sind nicht in Gift getränkt. Ich will doch nicht schon am ersten Tag jemanden umbringen.“, fügte ich leise hinzu, doch er hörte mich.
„Als ob Sie jemals jemanden umgebracht haben.“, meinte der Lehrer spöttisch.
„Nun, wenn Sie mir nicht glauben wollen. Ist Ihre Sache.“
„Wissen Sie was? Gehen sie in den Raum dort drüben und warten Sie, bis die Auswahl beginnt. Ich muss die Papiere durchschauen.“, murrte er.
„Kein Problem, Professor Snape!“, sagte ich freudig und drehte mich zur gezeigten Tür. Auf halbem Weg rief ich über die Schulter: „Wir sehen uns!“
„Er schnaubte und sagte leise zu sich: „Na, hoffentlich nicht!“
„Ich tu‘ dann mal so, als ob ich das nicht gehört hätte“, entgegnete ich und lief in einen Raum, wo ein anderer Professor stand. Diesmal weiblich, streng.
„Und sie sind…?“, fragte sie etwas verwirrt, als ich mitten in eine Rede platzte.
„Jessica Pecenda. Mein Adler hat die Papiere unterwegs wegen eines Sturms verloren und nicht wieder gefunden und sagte mir nichts davon.“, erklärte ich Schulterzucken.
„Ok. Also, ich bin Professor McGonagall, Hausleiterin von Gryffindor. Wissen Sie…?“ Ich nickte locker und sie stellte uns in zweier Reihen auf und ich lief nun neben ihr her.Eine ganz besondere Ehre. Als wir eintraten, wirbelten alle Köpfe zu der Reihe und mehrere Gesichter musterten mich. Die Geschichte mit Malfoy hat sich anscheinend schnell herumgesprochen. Oder vielleicht war es, weil ich Snape ausgelacht habe, dachte ich. Kaum habe ich den Gedanken fertig gedacht, als er auch schon bestätigt wurde: Mehrere Gesichter wandten sich zu ihm und viele Grinsten, was jedoch unter seinem Blick schnell wieder verflog. Ich hatte schon schlimmere Blicke gesehen, dachte ich mir. Doch als ich den Blick den Lehrertisch entlang gleiten liess, blieb ich urplötzlich kurz vor dem Podium stehen. Nun schauten alle mich an.
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