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Fanfiction

Baby an Bord - "Wir bekommen unser Baby"

von ChrissiTine

"Wir bekommen unser Baby"


"Oh mein Gott, Clara, dieses Kleid ist einfach fantastisch!", rief Rose glücklich und drehte sich um die eigene Achse.

Clara lehnte sich nach hinten und lächelte zufrieden. Es war immer eine Freude, wenn die Kleider, die man entworfen und genäht hatte, den Leuten gefielen, für die sie bestimmt waren. Und Rose war ganz hingerissen von diesem wunderschönen Kleid (einem der hübschesten, das sie je entworfen hatte).

"Also gefällt es dir?", fragte sie trotzdem, um ganz sicher zu gehen. "Ich kann auch noch was ändern."

"Wag es ja nicht!", erwiderte Rose entschieden und schaute Clara warnend an. "Es ist bis auf die letzte Naht perfekt." Sie betrachtete sich aufmerksam im Spiegel und Clara beglückwünschte sich zu der guten Arbeit, die sie geleistet hatte. Das Kleid passte wirklich sehr gut zu Rose. Es war trägerlos und eng anliegend an ihrem Oberkörper. Ab der Hüfte fiel es ihr wie ein Ballkleid bis zu den Knien. Oben war es aus schwarzem Stoff mit Pailletten besetzt und der Rock war aus weißem Stoff, der von zwei schwarzen Streifen durchzogen wurde.

Clara hatte es extra für Rose entworfen, die beim Weihnachtsessen bei Hugos Eltern erwähnt hatte, dass sie sich schon lange kein wirklich schickes Kleid geleistet hatte, das sie zur Silvesterparty von ihren Schwiegereltern anziehen konnte. Also hatte Clara sich gleich an die Arbeit gemacht und auch Hilfe von Hugo bekommen, der versucht hatte, sich daran zu erinnern, was für Kleider Rose sonst gerne trug (es hatte nicht sehr gut funktioniert, aber Scorpius wusste glücklicherweise besser Bescheid). Leider hatte sie es nicht geschafft, es bis Silvester fertig zu stellen, da sie durch ihren viel zu dicken Bauch längst nicht mehr so schnell nähen konnte wie früher (und die Heiler ihr eigentlich verboten hatten, überhaupt noch zu arbeiten), aber dadurch, dass sie jetzt schon seit sieben Tagen überfällig war, hatte sie noch geschafft, es vor der Geburt fertig zu stellen (auch wenn sie ihre Kolleginnen hatte bestechen müssen, damit die den Großteil der Arbeit erledigten und sie nur noch bei den Feinarbeiten Hand anlegen musste).

"Nächstes Silvester kannst du es tragen", sagte Clara mit einem traurigen Unterton. Es war das erste Mal, dass sie etwas nicht bis zu dem Termin, den sie sich gesetzt hatte, fertig bekommen hatte.

"Ach, da findet sich viel früher etwas", widersprach Rose. "Mum und Dad haben versprochen, Aiden nächste Woche für eine Nacht zu nehmen, damit Scorpius und ich wieder etwas Zeit für uns haben. Wir wollen essen gehen. Da kann ich es gleich anziehen." Sie grinste verschmitzt. "Und Scorpius kann es mir dann wieder ausziehen."

Clara fing an zu lachen und musste sich den Bauch halten, weil das Baby so durchgeschüttelt wurde. "Dann freu ich mich, dass ich euch etwas gutes tun konnte."

Rose nickte. "Oh ja. Wenn er mich in dem Kleid sehen wird, dann werden wir auf jeden Fall Sex haben." Sie drehte sich noch einmal im Kreis, nickte zufrieden und ging dann wieder in die Umkleidekabine zurück.

Clara seufzte und schloss die Augen, während sie beruhigend über ihren Bauch strich. Durch ihr Lachen war das Baby wieder lebendiger geworden und trat jetzt fröhlich gegen die Bauchdecke. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn Angela ihre Kraft darauf verwenden würde, sich aus ihrer Gebärmutter herauszuwinden, aber die Kleine hatte wohl andere Pläne.

"Rose?", fragte sie schließlich unsicher. Es war ihr etwas unangenehm, die Frage zu stellen, obwohl sie sich schon seit einer Weile damit beschäftigte.

"Ja?"

"Ist das zwischen Scorpius und dir eigentlich noch wie am Anfang? Seid ihr immer noch so scharf aufeinander?"

Rose lachte. "Es ist nicht mehr ganz so. Er war mein erstes Mal, weißt du? Am Anfang war der Sex etwas merkwürdig, aber nachdem ich mich daran gewöhnt habe, hat es riesigen Spaß gemacht und ich konnte gar nicht mehr genug davon kriegen, was in Hogwarts gar nicht so einfach ist, wenn du verstehst, was ich meine."

Clara grinste. "Oh ja." Es war wirklich nicht einfach, genug Privatsphäre zu finden, damit man ungestört sein konnte. Irgendeiner fand einen immer irgendwann, ob das nun der Hauslehrer, Peeves, die Vertrauensschüler oder die Exfreundin des Freundes war.

"Nach Hogwarts sind wir dann zusammen in eine Wohnung gezogen und die ersten paar Wochen hätten wir das Bett am liebsten gar nicht mehr verlassen. Aber dann wurde meine Ausbildung immer schwieriger und Scorpius musste immer mehr arbeiten und dann waren wir meistens viel zu müde für Sex." Sie seufzte. "Dann ist Scorpius für dieses eine Jahr nach Amerika gegangen und immer wenn wir uns dort gesehen haben, konnten wir die Finger nicht mehr voneinander lassen." Rose zog den Vorhang der Umkleide zur Seite. Sie trug wieder Jeans und Pullover und hatte das Kleid über dem Arm. Clara hievte sich aus dem Stuhl hoch und nahm ihr das Kleid aus der Hand, um es transportfähig zu verpacken.

"Und jetzt ... ich glaube, wir haben eine gute Balance gefunden, trotz Arbeit und Kindern noch genug Zeit für uns und für sowas zu haben. Nur während meinen Schwangerschaften haben uns die Heiler verboten, Sex zu haben, weil das ein zu großes Risiko für mich war." Sie seufzte enttäuscht. "Was schade war, weil ich zu der Zeit ziemlich scharf auf ihn war."

Clara nickte. "Ich weiß, was du meinst." So scharf auf Sex wie vor zwei Monaten war sie selten gewesen und sie hatte keine Ahnung warum. Aber Hugo hatte glücklicherweise absolut nichts dagegen gehabt, ihr beim Stillen dieses Bedürfnisses zu helfen.

"Aber wieso fragst du?", wollte Rose wissen, die ihr aufmerksam dabei zusah, wie sie das Kleid verpackte.

Clara zuckte mit den Schultern und starrte stur auf ihre Hände. "Ich weiß auch nicht ... das zwischen Hugo und mir ist nur ... wir hatten so wenig Zeit zu zweit, in der wir zusammen waren und das Baby sollte jede Sekunde kommen ... und jetzt wird schon wieder alles anders werden, obwohl es gerade erst so schön zwischen uns geworden ist ..."

Sie biss sich auf die Lippe und brach ab. Rose legte einen Arm um sie und drückte sie aufmunternd. "Du hast also einfach Angst", stellte sie treffend fest.

Clara nickte. Sie hatte schreckliche Angst. "Es ist nur alles so neu ... meine Beziehung mit Hugo verändert sich laufend. Kaum waren wir Freunde, hab ich mich in ihn verliebt und jetzt haben wir uns an diese Beziehung zu zweit gewöhnt, da kommt schon jemand drittes hinzu, der absolute Priorität haben wird ... und ich weiß nichts über Babys. Ich hab keine Ahnung von ihnen! Ich weiß nicht, wie man sie wickelt, wie man sie füttert, wie man sie badet, wie man weiß, was sie haben, wenn sie weinen, wie man sie zum Schlafen bringt, ich weiß nichts! Absolut nichts! Und Hugo ist so davon überzeugt, dass ich eine gute Mutter sein werde, dabei hab ich keine Ahnung. Und er weiß so viel. Er weiß alles über Babys. Er kann das alles. Und wenn er sieht, dass ich nichts kann, dann wird er mich nicht mehr lieben und dann ..."

Dicke Tränen liefen ihr mittlerweile über die Wangen und sie wurde von Schluchzern geschüttelt, die sie nicht kontrollieren konnte. Rose schlang die Arme um sie und Clara schluchzte in ihre Schulter, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte. Wie sie ihre Hormone hasste! Seit Monaten hatte sie ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle, auch wenn sie selten so außer Kontrolle gerieten wie jetzt. Sie wusste, dass ihre Ängste irrational waren. Hugo würde nicht plötzlich aufhören sie zu lieben, nur weil sie nichts von Babys wusste. Er würde schrecklich lieb und fürsorglich zu ihr sein und ihr zeigen, was er alles wusste und sie würde das schon schaffen. Ob sie allerdings seine Erwartungen erfüllen und diese fantastische Mutter sein würde, die er jetzt schon in ihr sah, wagte sie zu bezweifeln. Und dabei wollte sie ihn nicht enttäuschen. Und Angela auch nicht. Sie am allerwenigsten. Sie wollte diese tolle Mutter sein, die ihre Mum für sie gewesen war, aber mit jedem Tag schien ihr diese Aufgabe schwieriger vorzukommen. Hoffentlich würde sie nicht versagen. Hoffentlich nicht.

"Ganz ruhig", sagte Rose beruhigend und strich ihr über die Haare. Diese Geste war so nett, dass sie wieder von vorne anfing zu weinen. Sie wurde von Rose in ihren Stuhl verfrachtet und bemühte sich, tief zu atmen, weil Rose ihr das ständig zuflüsterte.

Es dauerte gut und gerne fünf Minuten, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Und als das endlich der Fall war, spürte sie wieder, wie stark Angela sie trat und legte eine Hand auf ihren Bauch. Leider beruhigte ihre Tochter das nicht. Sie nahm das Taschentuch, das Rose ihr hinhielt, dankend an und putzte sich lautstark die Nase.

"Danke", schniefte sie peinlich berührt. Sie war noch nie so zusammengebrochen. Was dachte sie sich eigentlich dabei? Was würde Rose jetzt über sie denken?

"Mach dir keine Sorgen", sagte Rose mit einem aufmunternden Lächeln. "Du bist nicht die erste, der das so geht. Ich hatte auch keine Ahnung von Babys, als ich Diana bekommen hab."

"Ach nein?", fragte Clara hoffnungsvoll. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Nein. Alle meine Cousinen und Cousins waren schon keine Babys mehr, als ich alt genug war, um sie auf den Arm zu nehmen und als Vic und Molly ihre Babys bekommen haben, war ich so mit meiner Ausbildung beschäftigt, dass ich mir nie die Mühe gemacht habe, sie zu besuchen und Zeit mit den Kindern zu verbringen. Glaub mir, kurz vor der Geburt war ich auch leicht panisch."

"Wirklich?" Wenn es Rose auch so gegangen war ... Rose war eine tolle Mutter. Für Aiden und Diana war sie die beste Mutter auf der ganzen Welt. Und auch Hugo war beeindruckt von seiner großen Schwester. Wenn Rose auch diese Zweifel gehabt hatte ... vielleicht würde es wirklich nicht so schlimm werden.

"Auf jeden Fall", bestätigte Rose heftig nickend. "Aber man lernt ziemlich schnell. Und in den ganzen Babybüchern, die ich gelesen hab, standen auch viele hilfreiche Sachen."

Clara nickte. Sie hatte auch einige Bücher gelesen, aber irgendwie war ihr das alles viel zu abstrakt und kompliziert vorgekommen. Als Achtjährige hatte sie von ihrer Mutter ein Meerschweinchen zum Geburtstag bekommen und zwei Monate davor schon angefangen, die ganzen Ratgeber zu lesen, die sie zu dem Thema hatte finden können. Sie hatte alles gewissenhaft studiert, aber nur die Hälfte von allem, was sie gelesen hatte, hatte sie wirklich verstanden. Die ganzen Bücher waren erst richtig hilfreich gewesen, als sie ihr Meerschweinchen schließlich gehabt hatte. Sie hoffte, dass es bei Angela nicht anders sein würde, auch wenn es sie schon etwas störte, dass sie ihr Kind mit einem Nagetier verglich.

"Und du hast Recht, Hugo hat mehr Ahnung von Babys als du, aber das kann auch ein großer Vorteil sein. Ich hab mehrere Tage gebraucht, bis ich Scorpius dazu gekriegt hab, eine Windel zu wechseln." Sie lächelte erinnerungsselig und Clara musste grinsen. "Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, wird Hugo dir bestimmt gerne helfen. Er freut sich, wenn er mit seinem Baby-Wissen angeben kann, glaub mir."

Clara nickte erneut. Das klang gar nicht so schlecht. Das klang sogar sehr gut. Hugo würde sich nie über sie lustig machen. Er würde ihr helfen und ihr alles bestimmt so oft zeigen, bis sie es auch konnte.

"Und eins verspreche ich dir, Clara. Nur, weil du keine Ahnung von Babys hast, weil du nie mit einem zu tun hattest, wird Hugo dich nicht für eine schlechte Mutter halten. Und er wird auch nicht aufhören, dich zu lieben. Bestimmt nicht. Du würdest doch auch nicht einfach aufhören, ihn zu lieben, wenn er keine Ahnung davon hätte."

"Ja", seufzte Clara. Wegen so etwas würde sie nie aufhören, ihn zu lieben. Sie war davon überzeugt, dass sie nie aufhören würde, ihn zu lieben.

"Mach dir keine Sorgen", versicherte Rose ihr und reichte ihr die Hand, damit Clara aus dem Stuhl aufstehen konnte. "Es wird sich alles finden. Ihr schafft das schon."

"Hoffentlich", erwiderte Clara und machte damit weiter, das Kleid zu verpacken.

"Habt ihr schon Pläne für nach der Geburt?", wollte Rose dann nach einer Weile wissen, während sie sich gegen die Wand lehnte und fasziniert beobachtete, wie ihr wunderschönes Kleid hinter vielen Plastikbahnen verschwand.

Clara strich sich ein paar Haarsträhnen hinter die Ohren und schaute Rose verwirrt an. "Was meinst du? Welche Windelmarke wir benutzen werden?" Sie richtete sich auf und stemmte eine Hand in ihren Rücken. Er tat ihr schon seit Tagen unheimlich weh.

"Nein. Ich meine, wie lange ihr in der Wohnung bleiben wollt."

Clara runzelte die Stirn. Warum sollten sie nicht mehr in der Wohnung bleiben? Hatte Hugo nur einen befristeten Vertrag und wurde irgendwann rausgeworfen? Sie dachte, dass die Wohnung ihm gehörte. Oder wurde sein Haus auch abgerissen?

"Wieso? Müssen wir ausziehen?", fragte sie mit einem leichten Anflug von Panik. Sie liebte Hugos Wohnung. Die Wohnung war toll. Groß, gemütlich, mit einer Dachterrasse, auf der man wunderbar den Sonnenuntergang beobachten konnte. Außerdem war das Kinderzimmer so schön hergerichtet. Wenn Hugo nicht da war, dann verbrachte sie Stunden in dem Schaukelstuhl, der in einer Ecke stand, und stellte sich vor, wie sie Zeit mit ihrer Tochter hier verbringen würde. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten, Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. So sehr sie die Schwangerschaft auch genossen hatte, mittlerweile wollte sie nur noch, dass sie endlich vorbei war, weil sie sich von Tag zu Tag mehr wie ein Wal fühlte. Auch wenn sie immer noch Angst hatte zu versagen, wollte sie trotzdem endlich ihr Kind kennenlernen.

Rose schüttelte lachend den Kopf. "Ihr müsst überhaupt nicht ausziehen. Ich dachte nur, dass ihr vielleicht ausziehen wollt."

"Wieso?" Clara hielt das verpackte Kleid hoch und musterte es prüfend, bevor sie zufrieden nickte und es Rose überreichte. "Wieso sollten wir ausziehen wollen?"

"Eure Wohnung liegt mitten in der Stadt. Sie ist schön und sie ist groß und sie ist auch sehr sauber, seit du eingezogen bist, aber mit Kind wird sie trotzdem schnell klein werden. Außerdem wird die Kleine kaum Auslauf haben, wenn sie größer wird. Und falls ihr irgendwann noch ein zweites Kind haben wollt, dann wird es wirklich eng."

"Also meinst du, wir sollten uns eine größere Wohnung suchen?" Sie verstand Roses Argumente, aber der Gedanke, schon wieder umzuziehen (das dritte Mal in zwei Jahren), bereitete ihr Bauchschmerzen. Sie wollte nicht schon wieder ihren ganzen Kram in Kisten packen und neu streichen und ihre Möbel verrücken. Sie fühlte sich wohl, wo sie war.

"Ich spreche von einem Haus", erwiderte Rose und nahm die Umhänge von ihr und Clara vom Haken neben der Tür, bevor sie Clara durch einen Flur in den Verkaufsraum folgte. "So ein richtig schönes Haus mit zwei oder drei Etagen und einem Garten, der an einer Straße liegt, wo nicht viel Verkehr herrscht und wo du dir keine Sorgen machen musst, dass Angela überfahren wird, wenn du sie mal unbeaufsichtigt lässt."

"Ein Haus?", fragte Clara mit leuchtenden Augen. Sie hatte noch nie in einem Haus gewohnt. Als ihre Eltern noch verheiratet waren, hatten sie in einer Wohnung gewohnt, die etwas kleiner war als die von Hugo. Nachdem ihre Eltern sich hatten scheiden lassen, hatte sie in einer Wohnung gewohnt, die fast so klein war wie ihre alte in dem abgerissenen Haus. In Paris hatte sie in einer kleinen Streichholzschachtelwohnung gewohnt und die, die sie sich mit Pierre geteilt hatte, war auch nicht größer gewesen. Von einem Haus hatte sie als kleines Mädchen immer geträumt. Genau wie von einer typischen spießigen Familie, Vater, Mutter und Kind, nachdem ihre Eltern sich getrennt hatten. Jetzt würde sie das vielleicht haben können. Genau, wie sie es sich erträumt hatte.

"Ja, ein Haus", bestätigte Rose. "Ich kann mich noch erinnern, wie klein die Wohnung von Scorpius und mir geworden ist, nachdem Diana auf die Welt gekommen ist. Ich bin an einen Punkt gekommen, an dem ich den Eindruck hatte, dass die Wände auf mich zukommen und mich zermatschen würden. Und als wir dann ein Haus gefunden haben, das wir uns leisten konnten und das schön war, das war fantastisch. Ich hatte frische Luft zum Lernen, ich musste nicht immer einen halben Kilometer mit dem Kinderwagen zum Park laufen, damit Di mal auf einer Schaukel sitzen konnte und wir hatten alle unseren Freiraum."

Clara hörte aufmerksam zu und konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken sich verselbstständigten. Ein Haus wäre himmlisch. Eins von diesen völlig klischeehaften mit einem weißen Gartenzaun und einem kleinen Weg, der zur Haustür führte und der mit Primeln oder Tulpen oder Rosensträuchern oder Sonnenblumen gesäumt war und einem großen Garten mit einer Schaukel. Und einer Rutsche. Auf jeden Fall mit eine Rutsche. Sie hatte schon immer eine Rutsche haben wollen.

Sie seufzte verträumt. Ein Haus wäre wirklich großartig.

"Ich glaube, dass das Haus neben Lilys schon eine ganze Weile leersteht. Vielleicht solltet ihr es euch mal ansehen. Lily wäre bestimmt begeistert, wenn Hugo in ihrer Nähe wohnt. Und Robbie ist nicht viel älter als Angela, also hätte sie immer jemanden zu spielen.", fuhr Rose begeistert fort.

Clara drehte sich um und schaute Rose misstrauisch an. "Warum hast du dir darüber so viele Gedanken gemacht?" Das klang nicht so, als wäre es eine Idee, die Rose vor zwei Minuten gekommen war.

Rose zuckte mit den Schultern. "Einfach nur so."

"Einfach nur so? Du weißt einfach nur so, dass neben Lily ein Haus frei wird, das wir kaufen könnten? Einfach so?" Sie wusste, dass Rose ein gutes Herz hatte und ihren Bruder liebte, aber dass sie sich so viele Gedanken darüber machte, kam ihr ungewöhnlich vor. Sie selbst hatte sich seit Jahren kaum Gedanken über ihre abscheulichen Halbschwestern gemacht.

Rose seufzte. "Ich will einfach nur, dass ihr glücklich seid. Ich hab Hugo noch nie so gesehen, so zufrieden, so glücklich, so ... keine Ahnung. Aber ich hab ihn noch nie so gesehen und ich weiß, dass das an dir liegt. Er liebt dich wirklich und du liebst ihn und ihr macht euch glücklich. Bis jetzt ist er immer an die Falschen geraten. Er hat sie geliebt, aber sie ihn meistens nicht und wenn doch, dann wollten sie ihn völlig ändern und jemanden aus ihm machen, der er nicht war. Besonders Collette." Rose verzog das Gesicht und Clara erinnerte sich schaudernd an die Zeit, in der sie das Hochzeitskleid für Hugos Exfreundin genäht hatte. Nichts war gut genug, mit nichts war sie zufrieden und ständig hatte sie abfällige Kommentare über Clara gemacht. Schließlich hatte Clara versucht, sie an eine ihrer Kolleginnen zu verweisen, aber Collette hatte merkwürdigerweise auf Clara selbst bestanden. Leider.

"Und jetzt ... du willst ihn nicht verändern. Du liebst ihn, wie er ist und du machst ihn glücklich und ich möchte nur, dass das weiterhin so bleibt zwischen euch. Ich hab das alles schon durchgemacht und ich weiß, was für Probleme auftauchen können und ich will euch einfach helfen. Außerdem weiß ich, wie sehr Hugo und Lily es vermissen, Zeit miteinander zu verbringen und ich weiß, dass ihr euch auch mögt und mir hat das Haus immer gefallen und wenn es euch auch gefallen sollte ..." Sie zuckte mit den Schultern. "Ihr müsst nichts tun, was ihr nicht wollt. Ich dachte nur, dass ich es mal anspreche."

Clara nickte und schluckte den Kloß herunter, den sie im Hals hatte. Rose hatte keine Ahnung, wie viel es ihr bedeutete, so von Hugos Familie akzeptiert zu werden. Seit der Scheidung ihrer Eltern hatte sie von einer Familie geträumt, in der sich alle vertrugen und man gerne zusammen war. Jetzt hatte sie das alles. Sie hatte ihre große Liebe gefunden und würde eine Tochter bekommen und mit einem Mal eine Großfamilie, die sie liebte und behandelte, als wäre sie eine Blutsverwandte.

Sie umarmte Rose, bevor sie sich davon abhalten konnte. "Danke, Rose. Vielen Dank." Sie fuhr sich mit ihrem Handrücken über die Augen. "Ich werde mit Hugo über das Haus sprechen. Wir werden sehen."

Rose lächelte. "Gut." Sie öffnete die Tür und betrat den großen Verkaufsraum. Momentan war nicht viel los. Eine ältliche Frau sah sich die Auswahl der Küchenschürzen an und Aiden stand auf einem Podest, wo ihm ein neuer Festumhang abgesteckt wurde. Er sah schrecklich unglücklich aus und warf Rose einen flehentlichen Blick zu. "Muss das wirklich sein, Mum?", fragte er gequält.

"Ja, Aiden, das muss sein. Dein letzter Festumhang ist dir fast schon zu klein und außerdem ist er viel zu billig.", erklärte Rose, stellte sich neben ihn und strich ihm über seine blonden Haare.

"Zu billig?", fragte Clara mit hochgezogenen Augenbrauen und ließ sich in den Stuhl sinken, der dem Podest am nächsten war. Sie stöhnte auf, als ein Tritt sie besonders hart traf.

Rose verdrehte die Augen. "Scorpius' Großvater hat mir auf der Silvesterparty gesagt, dass es eine Frechheit von mir ist, meinen Sohn auf ihre vornehme Party mitzunehmen, wenn er mit einem Putzlappen bekleidet ist."

"Urgroßvater ist ein Arschloch", erklärte Aiden Clara grinsend und wurde von Rose mit einem strengen Blick bedacht.

"Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du solche Wörter nicht in den Mund nehmen sollst!"

Aiden murmelte eine Entschuldigung und schaute beschämt auf den Boden. Rose drehte sich um und beugte sich zu Clara herunter. "Aber er hat Recht. Lucius Malfoy ist ein Arschloch." Clara lachte. Sie hatte noch nie etwas Gutes über ihn gehört. "Als Scorpius mich heiraten wollte, hätte er ihn am liebsten enterbt. Glücklicherweise liebt Narcissa Scorpius abgöttisch und hätte das nie zugelassen. Aber Lucius bestreitet immer noch, dass ich zur Familie gehöre, wenn ihn jemand fragt." Rose verdrehte erneut die Augen. Clara war sich sicher, dass es ihr mehr ausmachte, dass Lucius sie nicht akzeptierte, als sie sagte.

"Mum, wie lange noch?", fragte Aiden genervt und schaute sie so herzzerreißend an, dass Clara sofort schwach geworden wäre.

"So lange, bis diese nette Lady hier fertig ist.", erwiderte Rose und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Louise ist sehr schnell", versicherte Clara Aiden zwinkernd. "Sie muss nur deine Größe abstecken, dann bist du fertig."

Aiden atmete erleichtert auf und lächelte Clara dankbar an. "Warum machst du das nicht, Tante Clara?"

Clara lächelte. Sie liebte es, wenn er sie Tante Clara nannte. Es war so, als würde sie wirklich offiziell zu dieser Familie gehören. Als würde sie Hugos Frau sein.

Sie deutete auf ihren Bauch. "Weil ich mit dem Ding nicht mehr nah genug an dich herankomme." Aiden verdrehte die Augen und stöhnte gequält auf. "Und je mehr du meckerst, desto langsamer wird Louise.", fügte sie hinzu. Rose lächelte sie dankbar an.

Tatsächlich war Louise fünf Minuten später fertig und Aiden sprang glücklich vom Podest. "Wir haben momentan viel zu tun, weil alle ihre Kleider umnähen lassen wollen, die sie zu Weihnachten geschenkt bekommen haben, deshalb könnte es sein, dass der Umhang erst in einer Woche fertig ist", erklärte Louise Rose, während Clara versuchte, ohne Hilfe aus dem Stuhl aufzustehen. Sie schaffte es, nachdem Aiden ihr einen kleinen Schubs versetzt hatte.

"Das ist kein Problem. Ich hoffe sehr, dass er das Ding für eine ganze Weile nicht brauchen wird", erwiderte Rose lachend und unterschrieb den Auftrag, während Aiden unauffällig versuchte, einer Schaufensterpuppe unter den Rock zu schauen. Er schrie laut auf, als die Puppe ihn auf den Hinterkopf schlug und ihn tadelnd anblickte.

"Das ist unerhört! Unerhört! Ich brauche dieses Kleid bis nächste Woche und verlange Ihre beste Designerin! Ich bestehe auf Ihre beste Designerin! Ich zahle ein Vermögen und ich will verdammt noch mal das Beste vom Besten! Und dieser Fetzen, den Sie mir da unter die Nase halten, ist es eindeutig nicht! Also schaffen Sie mir Clara Hearts sofort heran!"

Clara drehte sich um und starrte zur Kasse. Sie traute ihren Augen kaum. Da stand Collette Byrons in einem Designerkleid von Gustave und bedachte das beste Kleid, das sie momentan im Laden hatten, mit Blicken, durch die es eigentlich in Flammen hätte aufgehen müssen. Bei dem Anblick von Hugos Exfreundin verspürte sie ein unangenehmes Ziehen im Bauch. Das Baby konnte ihre Abneigung bestimmt spüren.

Collette drehte sich um und erblickte Clara. Sofort ließ sie Samantha, eine der Verkäuferinnen, stehen und eilte mit klackernden Absätzen auf sie zu. Sie war viel zu stark geschminkt und trug Schmuck im Wert von mehreren tausend Galleonen, ihr Haar war kunstvoll frisiert und sie sah aus, als wäre sie zu einem Staatsbankett eingeladen und nicht so, als würde sie einen kleinen Einkaufsbummel machen. Was hatte Hugo nur an ihr gefunden?

"Clara, Schätzchen, gut, dass Sie da sind. Diese schreckliche Person da hinten wollte mir weißmachen, dass Sie nicht da sind und die nächsten Monate auch nicht verfügbar sein werden." Sie beugte sich vor und hauchte Clara zwei Küsschen auf die Wangen. Clara konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Aiden sich hinter Rose versteckte, die aussah, als würde sie Collette am liebsten verprügeln wollen.

"Ich brauche unbedingt ein ganz schickes Abendkleid für ein unglaublich wichtiges Dinner meines Mannes nächste Woche", rief Collette und ignorierte geflissentlich den Rest der Leute. "Da fällt mir ein, schauen Sie mal." Sie hielt ihre Hand hoch, um Clara einen Ring mit einem Diamanten zu zeigen, der größer war als die Rassel, die sie letzte Woche gekauft hatte. "Den hat mir Bernard zu Weihnachten geschenkt. Traumhaft, nicht wahr?" Sie schaute Clara hoffnungsvoll an, aber die zeigte keine Reaktion. Sie verspürte schon wieder dieses Ziehen im Bauch und hätte sich am liebsten hingelegt und ihre Ruhe gehabt. "Aber egal. Ich brauche sofort ein Kleid. Also machen wir uns an die Arbeit."

Clara seufzte und rieb sich ihren Bauch. Es war ihr egal, wie viel Geld diese Frau ausgeben konnte, sie würde den Teufel tun und sie noch einmal bedienen. Sie hatte schon die Schnauze voll von ihr gehabt, bevor sie gewusst hatte, dass sie die Exfreundin von Hugo war. Jetzt verabscheute sie sie regelrecht.

"Mrs McLaggen, es tut mir schrecklich Leid, aber ich kann Ihr Kleid nicht entwerfen. Ich kann jede Minute mein Baby bekommen und die Heiler haben mir verboten zu arbeiten", sagte sie mit ihrem süßesten Lächeln, das sie für die schlimmsten Kunden reserviert hatte.

Collettes Blick fiel auf ihren Bauch, der ihr anscheinend erst jetzt aufgefallen war, und betrachtete ihn wie ein ekliges Insekt, das sie am liebsten zertreten würde. Instinktiv legte Clara beide Hände schützend darauf. Sie hätte Angela liebend gern die Ohren zugehalten, damit sie dieser schrecklichen Frau nicht zuhören musste.

Collette seufzte schwer und ließ ihren Blick durch den Laden schweifen, bis er an dem Kleid hängen blieb, das Clara für Rose gemacht hatte. Ihre Augen leuchteten auf und Clara schwante schlimmes.

"Dieses Kleid ist toll!", rief Collette begeistert. Sofort drückte Rose es an sich und warf der Exfreundin ihres kleinen Bruders einen mörderischen Blick zu.

"Nur über meine Leiche!"

Collette lachte hämisch und ignorierte Rose. "Ich zahle Ihnen das dreifache, was Rose dafür gezahlt hätte."

Es verschaffte Clara außerordentlich viel Genugtuung, den Kopf zu schütteln. "Tut mir Leid, aber das Kleid gehört Rose."

"Das fünffache!"

"Nein."

"Das sechsfache!", rief Collette und stemmte ihre perfekt manikürten Hände in die gertenschlanken Hüften. Clara war nie so dünn gewesen, selbst vor ihrer Schwangerschaft nicht. Und jetzt erst recht nicht. Sie war wirklich ein Wal geworden. Warum musste Hugos Exfreundin nur so eine Bohnenstange sein? Da fühlte sie sich noch zehnmal dicker als sie es ohnehin schon war.

"Tut mir wirklich Leid, aber wie schon gesagt, das Kleid gehört Rose. Es ist ein Geschenk und Sie werden es für kein Geld der Welt bekommen." Herrlich, wie gut das tat. Merkwürdig. Normalerweise war sie nie so schadenfroh.

"Dann machen Sie mir eben auch so ein Kleid.", versuchte Collette es anders. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als Clara erneut den Kopf schüttelte.

"Dieses Kleid ist ein Unikat. Und wie ich Ihnen schon gesagt habe, es ist mir verboten worden, auch nur eine Nadel anzurühren." So schlimm war es natürlich nicht, seit sie sich zur Zufriedenheit der Heiler geschont hatte, aber das brauchte diese aufgeblasene Ziege nicht zu wissen. Clara fragte sich ernsthaft, was Hugo an dieser schrecklichen Person gefunden haben mochte. "Sie dürfen sich aber gerne unser reichhaltiges Angebot anschauen und wenn Sie an nichts Gefallen finden, wird eine meiner Kolleginnen Ihnen sehr gerne behilflich sein."

Collette richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und funkelte Clara wütend an. "Sie wissen wohl nicht, wen Sie hier vor sich haben, Sie dumme fette Kuh!"

Clara lächelte sie weiterhin freundlich an. Was glaubte diese Person eigentlich? Dass sie mit Beleidigungen mehr erreichen würde als mit Geld? "Doch, natürlich weiß ich das. Sie sind die Person, die das Kleid von Rose nicht bekommen wird." Sie drehte sich zu Rose, Aiden und Louise um, die sie alle begeistert anstarrten. "Na los, gehen wir nach Hause."

Rose und Aiden nickten und setzten sich in Bewegung, um den Ausgang anzusteuern. Clara warf Collette einen letzten Blick zu, den diese vor Wut bebend erwiderte. Clara ging hocherhobenen Hauptes an ihr vorbei, als sie plötzlich einen starken Schmerz verspürte und sich stöhnend zusammenkrümmte. Sofort war Rose an ihrer Seite.

"Was ist los? Geht es dir gut?"

Clara versuchte tief durchzuatmen. "Ich weiß nicht", wimmerte sie und spürte einen Moment später etwas Nasses an ihrem Bein. Sie schluckte und versuchte, die aufkommende Panik zu bekämpfen. "Ich glaube, es ist so weit. Die Fruchtblase ist geplatzt."

Roses Augen wurden groß und ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, bevor es einem besorgten Ausdruck Platz machte. Sofort schob sie Clara auf ihren Stuhl zurück, kniete sich hin und befühlte Claras Bauch. Dann wandte sie sich an Louise, die das Ganze mit offenem Mund verfolgte.

"Könnten Sie vielleicht meinem Bruder Bescheid sagen? Er ist im Scherzartikelladen."

Clara warf ihr einen flehentlichen Blick zu und Louise nickte. Sofort eilte sie aus dem Laden, vorbei an einer zur Salzsäule erstarrten Collette und einem verwirrten Aiden.

"Ganz ruhig, Clara", sagte Rose beruhigend. "Hugo wird gleich da sein und dann geht ihr ins Krankenhaus. Alles wird gut."

Clara nickte. Sie hatte sich zwar danach gesehnt, dass es endlich losging, aber jetzt, wo es so weit war, bekam sie schon etwas Angst. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwarten würde und wie schlimm es werden würde. Sie hoffte nur, dass Hugo bald auftauchte, denn ohne ihn würde sie das auf keinen Fall durchstehen können.

"Mum?", fragte Aiden verzagt und kam langsam näher. "Was ist los? Warum hat Tante Clara Schmerzen? Und warum muss sie ins Krankenhaus?"

Rose lächelte. "Deine Tante bekommt jetzt ihr Baby. Bald wirst du deine Cousine kennen lernen können."

Aiden schaute sie mit großen Augen an. "Wirklich?", rief er. "Cool!"

"Einen Moment mal!", meldete sich Collette zu Wort. Clara stöhnte auf. Sie hatte ganz vergessen, dass diese blöde Kuh noch da war. "Ich verstehe nicht ganz"

"Na das ist ja nichts neues", murmelte Rose missmutig und Clara lächelte.

"Was hat Hugo damit zu tun, dass sie ihr Baby bekommt?"

Rose drehte sich um und schaute Collette selbstzufrieden an. "Ach, weißt du das gar nicht? Dabei stand es doch in allen Zeitungen! Wie dumm. Hugo ist der Vater."

Collettes Augen wurden groß wie Klatscher und sie starrte Clara mit aufgerissenem Mund an. "Was? Aber ... aber ..." Sie bemühte sich nach Kräften, die richtigen Worte zu finden. Hoffentlich überanstrengte sie ihr Gehirn damit nicht zu sehr. "Seid ihr sicher, dass dieses Balg von Hugo ist? Wahrscheinlich hat sie sich von irgendeinem dahergelaufenen Säufer schwängern lassen und will nur an Hugos Kohle ran."

"Wieso?", erwiderte Rose kalt. "Weil du es so machen würdest?"

Collette holte wütend Luft, um etwas zu erwidern, wurde aber aus dem Konzept gebracht, als die Tür zum Laden aufflog und Hugo mit besorgtem Gesichtsausdruck hereinstürmte. Er lief direkt an Collette vorbei, schien sie aber gar nicht zu bemerken. Er kniete sich neben Rose und nahm Claras Hand.

Sie schloss für einen Moment die Augen. Es tat so gut, dass er da war und ihre Hand hielt. Es ging ihr schon viel besser. Auch die Panik war nicht mehr so groß. Wenn er bei ihr war, konnte sie alles schaffen.

"Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Ist alles in Ordnung mit dir? Geht es dir gut? Tut es sehr weh?"

Clara strich ihm ein paar Haare aus der Stirn. "Es geht mir gut." Dann zwang sie sich zu lächeln, denn die Angst stand Hugo ins Gesicht geschrieben und damit konnte sie nicht umgehen. "Aber es ist so weit. Wir bekommen unser Baby."

Hugo nickte aufgeregt und legte seine freie Hand auf ihren Bauch. "Ja, wir bekommen unser Baby." Er schaute Hilfe suchend zu Rose, die ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte und sich dann aufrichtete.

"Clara, wo hast du den schwangerschaftsfreundlichen Portschlüssel, den du vom Mungos bekommen hast?"

Clara deutete auf ihre Handtasche, die sie vorhin hatte fallen lassen. Die Heiler hatten ihr einen Portschlüssel gegeben, der extra für Schwangere war, damit sie schnell und einfach zum Mungos kommen konnten, wenn die Wehen einsetzten. Er war körperlich nicht ganz so belastend, auch wenn die Reise etwas länger dauerte.

Bevor Rose zur Handtasche kommen konnte, hatte sie Aiden schon aufgehoben und brachte sie Rose, die sofort darin herumwühlte auf der Suche nach dem Muggelschwangerschaftstest, der für diese Art von Schlüsseln witzigerweise verwendet wurde.

"Hallo Hugo!", hauchte Collette, der es wohl nicht passte, dass sich die ganze Aufmerksamkeit im Raum nicht auf sie richtete.

Hugo drehte sich um und nickte ihr zu. "Hi", sagte er kurz angebunden, bevor er sich wieder Clara zuwandte. Er stand auf, beugte sich zu ihr herunter und küsste sie zärtlich. "Es ist so weit."

Clara nickte und stöhnte auf, als sie eine Wehe spürte. Sie krallte sich in Hugos Hand. "Ja, das ist es.", bestätigte sie unnötiger Weise und blickte dann zu Rose, die den Schlüssel gefunden hatte und ihr gab. Clara umklammerte ihn mit ihrer freien Hand und murmelte das Codewort, das ihn aktivierte.

Einen Moment später spürte sie einen leichten Zug an ihrem Nabel. Sie hörte noch, wie Rose ihr viel Glück wünschte, dann waren Hugo und sie in einem Wirbel voller Farben verschwunden und auf dem Weg zu dem größten Abenteuer ihres Lebens.

TBC ...

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A/N: So, nach zwei Wochen Pause geht es hier auch wieder weiter und wie ihr seht, haben wir mittlerweile zum Endspurt angesetzt. Ich hoffe, Claras Sicht hat euch gefallen.


@Dolohow: Also Antrag und Hochzeit ... ich hab im Moment nichts geplant, was das angeht, ich werde mich jetzt eher Mollys Hochzeit widmen (bezüglich Adventskalender 2011) und hab auch schon mal ein paar Sätze zu der Hochzeit von Rose und Scorpius geschrieben. Falls ich mich Hugo und Claras Hochzeit zuwenden sollte, dann würden die beiden glaube ich eine ganze Weile in der Warteschleife festhängen. Den Antrag von James hab ich auch schon irgendwann mal angefangen zu schreiben ... du siehst, ich bin beschäftigt. Ich hab einen ganzen Haufen halbfertiger Geschichten in meinem Ordner, mit denen ich noch nicht zufrieden sind und wo ich leider nie die Zeit habe, sie richtig zu bearbeiten. Aber Hugo und Clara haben ja gerade erst 20 Kapitel bekommen, die beiden brauchen eine Verschnaufspause. Danke für dein Review.

@Kati89: Danke für dein Review und deinen Urlaubswunsch. Mein Urlaub war fantastisch und ich wäre am liebsten im Hotel und dem Pool dort geblieben, anstatt hier im verregneten Deutschland jetzt mein Zimmer zu renovieren ... aber was soll ich machen? Und ich hab noch einen ganzen Haufen Ideen für diese Generation, keine Sorge. Wenn ich jetzt nur noch die Zeit hätte, die auch alle aufzuschreiben ...


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit