von ChrissiTine
Weihnachten
"Onkel Hugo, wieso seid ihr so spät dran?", wollte Diana wissen, nachdem sie die Tür aufgerissen und Hugo und Clara erblickt hatte. "Wir haben schon gedacht, dass ihr gar nicht mehr kommt." Sie schaute prüfend auf Claras riesigen Bauch und zog eine enttäuschte Miene, weil das Baby anscheinend immer noch nicht gekommen war.
"Es tut mir Leid, Schokofröschchen. Wir hatten ein paar Probleme in der Küche." Er hob den Plastikbehälter hoch, den er in der Hand hielt. Clara hatte darauf bestanden, einen Braten zu ihrem Familienessen mitzubringen. Und obwohl das Rezept sehr einfach klang, hatte es sich nicht als einfach herausgestellt. Aber letzten Endes roch der Braten zumindest genießbar. Vielleicht schmeckte er auch so.
"Schon okay", erwiderte Diana mit einem strahlenden Lächeln und umarmte Hugo. Dann versuchte sie Clara zu umarmen, schaffte es aber nicht, ihre Arme ganz um Claras Bauch zu kriegen.
"Und, wie ist es in der Schule? Gestern Abend warst du ja so belagert, dass wir gar keine Gelegenheit dazu hatten, uns zu unterhalten.", fragte Hugo interessiert und folgte Diana in sein Elternhaus. Er gab ihr den Behälter und nahm erst Clara den Mantel ab, bevor er seine Jacke auszog und an die Garderobe hängte.
"Es ist ganz toll. Geschichte der Zauberei ist ziemlich langweilig, aber Zaubertränke ist wirklich klasse. Die Tränke sind viel spannender als die vom letzten Jahr. Ich freu mich schon, wenn wir richtig tolle Träne durchnehmen, sowas wie den Vielsafttrank oder Amortentia oder Felix Felicis."
Hugo schaute seine Nichte kopfschüttelnd an. So viel Interesse an Zaubertränken hatte bisher nur Ted Lupin gezeigt. Rose war zwar auch exzellent darin gewesen, aber längst nicht so leidenschaftlich wie Ted. Und auch wenn er selbst ganz gut in dem Fach gewesen war, so war es ihm doch nie gelungen, eine solche Begeisterung an den Tag zu legen wie seine kleine Nichte. Sie schaffte es doch tatsächlich, ausführliche Diskussionen mit Ted zu haben, einem der führenden Zaubertränkebrauer des Landes.
"Du bist wie deine Grandma, Di.", sagte er schließlich. "Ich glaube, sie hat den Vielsafttrank schon in der dritten Klasse gebraut."
"Es war die zweite Klasse, Hugo", widersprach Rose, die aus dem Esszimmer kam und ihren Bruder vorsichtig umarmte. Er hatte sich mittlerweile schon ziemlich gut erholt von seinem Unfall, aber weh taten seine Knochen schon noch manchmal. Er hatte wirklich verdammt viel Glück gehabt. "Und das war eine Ausnahmesituation. Also komm bitte nicht auf die Idee, es deiner Großmutter nachzumachen, Di.", sagte sie dann ermahnend zu ihrer Tochter. Die schüttelte mit großen Augen den Kopf.
"Bestimmt nicht, Mum. Das ist wahnsinnig schwierig. Ich weiß doch noch überhaupt nicht genug. Außerdem ist das bestimmt auch verboten.", überlegte sie und ihre Augen wurden noch größer, wahrscheinlich, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass ihre Großmutter jemals die Regeln gebrochen hatte. Hugo konnte es sich manchmal auch nicht vorstellen.
"Das ist es, mein Liebling. Und jetzt bring das Essen von Onkel Hugo in die Küche zu dem anderen Essen und sag Aiden, dass er seine Kamera wegpacken und sich an den Tisch setzen soll." Diana nickte und verschwand durch eine Tür in der Küche. "Wir haben Aiden zu Weihnachten einen Fotoapparat geschenkt. Er hat ihn noch immer nicht aus der Hand gelegt.", erzählte Rose kopfschüttelnd. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich glaube, er hat schon mindestens drei Filme verschossen. Von den unwichtigsten Sachen. Von dem Kartoffelpürree, das wir zum Mittagessen hatten. Von dem zerknüllten Geschenkpapier unter dem Baum. Seinem unaufgeräumten Zimmer. Und ständig bittet er Scorpius und mich, dass wir uns küssen, damit er das fotografieren kann. Sonst sagt er immer, dass ihm davon schlecht wird." Sie verdrehte die Augen. "Versteh einer meinen Sohn."
Hugo lachte. Er betrat das Esszimmer und rückte sofort einen Stuhl für Clara zurecht, damit diese sich setzen konnte. Sie hatte bis vor zwei Wochen gearbeitet, um einige Bestellungen noch rechtzeitig fertig zu bekommen und sich dabei viel zu sehr überlastet. Die Heiler hatten ihr verboten, noch einen Fuß in das Atelier zu setzen, eine Nadel oder einen Stift in die Hand zu nehmen. Sie hatten ihr dringend dazu geraten, sich hinzulegen und auszuruhen und sogar mit strenger Bettruhe gedroht, um zu verhindern, dass ihre Fruchtblase frühzeitig platzte.
Er war zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise schon wieder so weit auf den Beinen gewesen, dass er darauf achten konnte, dass Clara sich an die Anweisungen hielt. Er gab es nicht gerne zu, aber er hatte große Angst davor, dass ihr oder dem Baby irgendetwas passieren könnte. Er wollte sie nicht verlieren, nachdem er sie endlich gefunden hatte.
Sie setzte sich, lächelte ihn kurz an und stöhnte dann auf.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Hugo besorgt.
Sie verdrehte nur die Augen. "Es ist alles in Ordnung. Ich fühl mich einfach nur beschissen.", erwiderte sie genervt.
Hugo öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Rose warf ihm einen Blick zu und schüttelte nur den Kopf. Mitfühlend schaute sie zu Clara. "Ich weiß, wie du dich fühlst. Die letzten Wochen sind die allerschlimmsten. Du darfst nichts mehr machen. Du willst irgendetwas tun, aber du fühlst dich viel zu fett dafür. Die Überführsorglichkeit aller anderen ist zwar ganz süß, aber geht dir auch schrecklich auf die Nerven."
Clara nickte seufzend und schaute auf ihren Bauch. "Wie hast du das überlebt, Rose? Wie hast du das sogar zweimal hingekriegt?"
Rose zuckte mit den Schultern und fing an, ein paar Gabeln auf dem Esstisch zu verteilen. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau. Ich weiß nur noch, dass es bei Diana schlimmer war als bei Aiden. Bei ihr hab ich strenge Bettruhe verordnet bekommen. Ich durfte nur noch aufstehen, um auf die Toilette zu gehen und zu duschen. Mehr nicht. Und das ab der vierunddreißigsten Woche. Das war wirklich kein Spaß." Sie seufzte.
Hugo warf ihr einen bewundernden Blick zu. Das klang wirklich ziemlich scheiße. Er wusste, wie sehr es ihn vor ein paar Wochen angekotzt hatte, dass er sich nicht so bewegen konnte, wie er wollte.
"Wow", murmelte Clara.
Rose zuckte mit den Schultern. "Es war meine Schuld. Ich bin ungeplant mit Di schwanger geworden und war noch mitten in der Ausbildung. Ich hab versucht, so viel Arbeit wie möglich noch zu erledigen, bevor ich pausieren musste. Außerdem gab es eine große Prüfung, auf die ich Tag und Nacht gelernt habe. Ich hab sie geschrieben, bestanden und dann bin ich zusammengebrochen. Es war eigentlich nichts ernstes, ich war nur völlig überarbeitet. Und die Heiler hatten Recht, mir die Bettruhe zu verordnen, sonst wäre es bestimmt zu einer Frühgeburt gekommen.
Bei Aiden wusste ich dann ungefähr, was mich erwartet. Außerdem war ich da schon eine fertig ausgebildete Heilerin. Mein Arbeitsplatz war mir sicher. Wegen Di hab ich damals sowieso nur fünfundsiebzig Prozent gearbeitet und ab der fünfundzwanzigsten Woche hab ich das dann auf fünfzig Prozent runtergeschraubt. Ich hab besser auf meinen Körper gehört und mich nicht mehr so überlastet. Außerdem hat Scorpius mir sehr geholfen. Ohne ihn hätte ich das alles nicht geschafft."
Clara fing an zu grinsen. "Ohne ihn wärst du aber auch nicht schwanger geworden.", merkte sie an.
Rose lachte. "Das stimmt." Sie schnippte mit ihrem Zauberstab und die Teller flogen aus dem Geschirrschrank zum Tisch. "Diana war nicht geplant, aber ich bin froh, dass wir sie und Aiden haben. Ohne die beiden wäre es schrecklich."
Hugo legte den Kopf schief. Er erinnerte sich an etwas, das sie ihm vor einiger Zeit gesagt hatte. "Ich dachte, du freust dich darauf, endlich wieder mit Scorpius allein zu sein."
Sie nickte. "Das stimmt auch. Aber auch nur, weil ich weiß, dass meine beiden Kinder in Hogwarts in Sicherheit sind. Wenn wir keine Kinder hätten ... ich weiß nicht", murmelte sie. "Ich glaube, wir wären irgendwann ziemlich einsam geworden." Sie zuckte mit den Schultern. "Ich kann es mir eigentlich gar nicht richtig vorstellen. Sie sind schon viel zu lange ein Teil unseres Lebens. Ich weiß eigentlich überhaupt nicht mehr, wie das war, als es nur Scorpius und mich gegeben hat.", sagte sie nachdenklich und starrte auf den Teller, der vor ihr stand.
Hugo nickte. "Ich weiß. Es ist schwer, sich irgendetwas ohne Aiden vorzustellen. Der Wirbelwind bringt wirklich alles durcheinander."
Einen Moment später war besagter Wirbelwind auch schon ins Esszimmer gestürmt. Er hielt sofort seine Kamera hoch und bat Hugo und Clara darum, sich zu küssen. Hugo beugte sich zu Clara hinunter und gab ihr einen kurzen Kuss. Er hörte, wie Aiden mehrmals auf den Auslöser drückte.
"Toll", rief er. "Grandma und Grandpa hab ich auch schon. Auf der Silvesterparty frag ich dann auch noch Grandpa Draco und Grandma Astoria."
Rose schaute ihn stirnrunzelnd an. "Ich bin mir sicher, dass die beiden das sehr gerne für dich machen werden, aber warum sammelst du davon Fotos? Du magst es doch sonst überhaupt nicht, wenn dein Dad und ich uns küssen."
Aiden zuckte mit den Schultern. "Einfach so", sagte er schnell und hob wieder seine Kamera. Er schoss ein Foto von Rose und machte dann mit dem Besteck weiter. "Du bist wirklich hübsch heute, Mum", sagte er dann grinsend.
Rose lachte und fuhr ihm durch seine blonden Haare. "Vielen Dank, mein Sohn."
"Du untertreibst, Aiden", widersprach Scorpius, der jetzt mit Hugos Mum das Esszimmer betreten hatte. Er ging zu Rose, schlang die Arme von hinten um sie und küsste sie auf die Wange. "Deine Mum ist wunderschön."
Rose lächelte und Hugo bemerkte, wie sich ihre Wangen rosa verfärbten.
"Und, Scorpius, du meinst wirklich, dass er sich mit einer Abmahnung zufrieden gibt?", fragte Hugos Mutter jetzt mit einem professionellem Gesichtsausdruck. Sie und Scorpius hatten anscheinend über die Arbeit gesprochen, bevor sie hereingekommen waren. "Das, was er gemacht hat, war eine ernste Sache, also wenn er das nicht ernst nimmt ... Man kann Muggel nicht einfach so verhexen."
"Ich weiß, Hermine", erwiderte Scorpius und ließ widerstrebend Rose los, die in der Küche verschwand. "Aber ich hab mit ihm geredet und mir schien es so, als wäre das wirklich nur eine einmalige Sache. Ich hoffe, das passiert nicht noch mal. Wenn doch, dann darfst du ihn gerne vor Gericht laden und ihn fertig machen. Ich würde dir vielleicht sogar dabei helfen."
Hugos Mum lachte. Dann fiel ihr Blick auf Clara und Hugo. Sie eilte um den Tisch herum und umarmte Hugo. Clara wollte aufstehen, aber Hermine schüttelte den Kopf. "Bleib sitzen, Clara. Ich weiß, wie man sich in der achtunddreißigsten Woche fühlt."
Clara lächelte ihr zu und umarmte sie im Sitzen. "Danke, Hermine. Ich komme mir so unhöflich vor, aber im Moment sitze ich wenigstens halbwegs gemütlich." Sie seufzte frustriert.
Hermine klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. "Du hast es bald geschafft."
"Ich hoffe das sehr." Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. "Ich hab es eigentlich viel mehr genossen als ich gedacht habe, schwanger zu sein, aber jetzt geht es mir nur noch auf die Nerven. Ich kann mich nicht bewegen, ich kann nicht mehr richtig schlafen, ich kann keine Kleider mehr nähen, nicht mal mehr vernünftig spazieren gehen kann ich. Ich will einfach nur, dass es vorbei ist."
"Ich wünschte, ich könnte dir helfen, Clara.", erwiderte Hermine und schaute sie traurig an. "Aber ich kann dir einen Tipp geben: Sex hilft manchmal dabei, die Wehen auszulösen."
"Ach ja?", fragte Scorpius stirnrunzelnd. "Warum hat uns das niemand gesagt?"
"Weil ich eine Risikoschwangere war, Scorpius.", erklärte Rose, die jetzt einige Töpfe vor sich herschweben und sanft auf dem Tisch landen ließ. Diana folgte ihre Mutter mit dem Braten in der Hand, den Clara und Hugo gekocht hatten. "Das wäre eher gefährlich als hilfreich gewesen."
"Oh", sagte Scorpius enttäuscht.
Hugo schüttelte den Kopf. Mittlerweile konnte er doch Sex mit Rose haben, wann er wollte. Aber der Gedanke, dass Sex Wehen auslösen konnte, war gar nicht schlecht. Dann konnte er ja doch etwas tun, um ihr zu helfen. Und es würde vielleicht sogar Spaß machen.
"Allerdings funktioniert das glaube ich erst, wenn dein Stichtag schon verstrichen ist.", überlegte Hugos Mutter stirnrunzelnd. "Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, was in den Büchern stand." Hugo schaute sie mit schiefgelegtem Kopf an. Normalerweise konnte sie sich doch an alles erinnern. Besonders die unwichtigen Sachen. Und einmal, wenn etwas wirklich hilfreich hätte sein können, da hatte sie es vergessen. Na super.
Seine Mutter lächelte verschmitzt. "Aber ihr habt bestimmt nichts dagegen, es schon früher auszuprobieren."
Clara lachte und Hugo sah seine Mutter kopfschüttelnd an. Er hätte nie gedacht, so etwas von ihr zu hören zu kriegen. Sie forderte ihn ja praktisch dazu auf, mit Clara zu schlafen.
"Ron und ich haben das bei dir gemacht, Hugo", fuhr sie fort. "Rose kam früher als geplant, aber du wolltest einfach nicht rauskommen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es auch funktioniert hat." Sie lachte. "Aber Spaß hat es wenigstens gemacht."
Hugo schüttelte den Kopf und hob abwehrend eine Hand. "Hör bitte auf, Mum. Ich will sowas nicht hören. Niemals." Er verzog das Gesicht und konnte in diesem Moment Aiden voll und ganz verstehen, wenn der sein Gesicht verzog, weil Rose und Scorpius sich küssten.
"Was willst du nicht hören, Hugo?", wollte sein Vater wissen, der ebenfalls einen Kochtopf trug, den er auf dem Tisch abstellte. Er lächelte seinen Sohn und dessen Freundin an und umarmte die beiden ebenfalls. "So, das Essen ist fertig. Bitte setzt euch."
Alle nahmen schnell ihre Plätze ein und luden ihre Teller mit Essen voll. Alles schmeckte fantastisch, nur der Braten von Hugo und Clara war scheußlich. Hugo verkündete nach dem ersten Bissen, das bloß keiner davon essen sollte, weil das wahrscheinlich nicht ungefährlich sein würde und sie dann nur von Glück sprechen konnten, eine Heilerin am Tisch sitzen zu haben.
"Und bei euch läuft das jedes Jahr so ab?", fragte Clara schließlich. "Ihr habt am vierundzwanzigsten eine große Party im Fuchsbau, dann ein Abendessen bei euch am nächsten Tag und an Silvester ..."
"An Silvester hat zumindest in unserem Familienzweig immer jeder gemacht, was er wollte", erklärte Ron. "Das mit dem Abendessen für die Familie am fünfundzwanzigsten Dezember ist auch nur bei uns Tradition. Aber die Familienfeier im Fuchsbau ist jedes Jahr für alle Familienmitglieder, die kommen können und wollen und für alle Freunde, die auch dabei sein wollen. Wir hätten unser Essen vielleicht auch mal an Silvester veranstaltet, aber -"
"Meine Eltern geben jedes Jahr eine Silvesterparty, zu der wir eingeladen sind", fügte Scorpius hinzu. "Sie sind zu Weihnachten bei irgendwelchen Freunden in den Alpen eingeladen. Sie feiern dort Weihnachten, seit Rose und ich verheiratet sind und wir versuchen, unsere eigenen Traditionen aufzubauen. Aber die Party geben sie schon, so lange ich denken kann und meine Mum würde mich umbringen, wenn wir nicht kommen würden. Außerdem finden die beiden", er nickte mit dem Kopf in Richtung Aiden und Diana, "die Party jedes Jahr klasse und freuen sich immer riesig darauf."
Die beiden Kinder nickten mit vollen Mündern.
"Ja, die Pary isch gansch toll.", bestätigte Aiden und nahm sich noch ein Steak.
Clara lachte. "Also gehört Silvester ganz uns beiden?", fragte sie Hugo dann mit einem Funkeln in den Augen.
Hugo nickte. "Silvester gehört uns. Wir können machen, was du willst. Oder auch gar nichts." Er grinste. Er wusste, dass sie momentan kaum noch Energie zu irgendetwas hatte und heute mehr auf den Beinen war als in der ganzen vergangenen Woche. Er wollte sie nicht überanstrengen. "Von meiner Terasse aus kann man wunderbar die Feuerwerke sehen. Magische und nichtmagische."
Clara strahlte. "Ich liebe Feuerwerke.", sagte sie schwärmerisch.
Hugo nickte. "Ich auch."
/-/
"Wow, das Babybuch ist toll", sagte Clara fasziniert und blätterte das Buch begeistert durch, das Ron und Hermine ihr geschenkt hatten.
"Ich dachte mir, dass du deine kreative Seite hier wenigstens ein bisschen ausleben kannst", erklärte Hermine lächelnd. "Wenn du schon nicht mehr nähen und neue Entwürfe zu Papier bringen darfst."
"Und vielen Dank auch für das Kochbuch", sagte Hugo und hielt das Buch hoch, das er bekommen hatte. "Aber nach dem heutigen Versuch ist es wahrscheinlich besser, wenn ich mich nicht mehr in die Küche traue."
Sein Dad schüttelte den Kopf. "Ich weigere mich zu glauben, dass du das miserable Kochtalent deiner Mutter geerbt hast." Er zuckte zusammen, als seine Frau ihn in dem Arm boxte.
"Ron, so schlecht bin ich auch nicht", verteidigte sie sich mit leicht erröteten Wangen.
"Oh doch, Mum, du bist so schlecht", widersprach Rose lachend. "Aber das ist nicht schlimm. Dafür kannst du andere Sachen."
"Genau, Hermine", nickte Ron. "Es ist nicht schlimm. Das ganze ist nur dazu da, um meinem Ego gut zu tun. Es tut gut, bei etwas anderem besser als du zu sein als nur beim Quidditch spielen. Wenigstens ein ganz kleiner Erfolg."
"Ron -"
"Du weißt, dass ich dich so liebe, wie du bist, Hermine. Und unsere Kinder tun genau das gleiche." Er schaute ihr in die Augen. Sie lächelte. Er beugte sich vor und küsste sie.
Aiden riss seine Kamera hoch und schoss ein Foto.
Hugo schaute zu Clara und musste auch lächeln. Ob sie wohl in vierzig Jahren auch so sein würden? So verliebt und glücklich und zärtlich? Diese öffentliche Zurschaustellung der Liebe seiner Eltern war ihm zwar häufig etwas unangenehm, aber es war trotzdem gut zu wissen, dass sich seine Eltern nach vierzig Jahren Ehe immer noch so liebten wie früher.
"Sie sind süß", flüsterte Clara ihm grinsend zu. "Meine Eltern waren nie so. Noch nicht mal, als sie miteinander verheiratet waren."
Hugo seufzte und lehnte sich zu ihr. "Aber wir werden so sein, versprochen? Damit Angela auch ganz schlecht werden kann."
Clara lachte und nickte. "Ja, bitte." Sie wandte ihren Blick ab und schaute zu Aiden, der seine Kamera mittlerweile neben sich gelegt hatte und begeistert alle neuen Quidditch-Sammelkarten durchging, die sein Großvater ihm geschenkt hatte und zu Diana, die sich bereits in das Vorwort des Zaubertrankbuches für ambitionierte kleine Hexen vertieft hatte, das Hugos Mutter ihr gekauft hatte.
Auch wenn er hoffte, dass ihre Kinder nicht ganz so verquer sein würden wie der Rest der Familie. Aber sie waren Weasleys, deshalb sollte er diese Hoffnung wohl doch lieber schnell begraben. Und vielleicht war das auch besser so. Seine Familie war die beste die er kannte und er hätte mit niemand anderem tauschen wollen. Selbst wenn sie einen manchmal in den Wahnsinn treiben konnte. Aber das gehörte auch dazu.
TBC ...
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A/N: Ich weiß, dass in dem Kapitel nicht so viel passiert ist und ich hab eine Weile überlegt, ob ich es überhaupt online stellen soll, aber im Endeffekt hat es mir doch ganz gut gefallen, also hoffe ich, dass es euch auch so geht.
Dann kündige ich schon mal im voraus an, dass ihr euch schon an den Gedanken gewöhnen könnt: Am 20. September fahre ich für zwei Wochen in den Urlaub, dass heißt, dass es nach dem Kapitel am nächsten Sonntag eine zweiwöchige Pause geben wird. Ich hoffe, ihr werdet sie alle heil überstehen ;).
@klothhilde: Ich hab Roxanne und Lucy auch sehr gerne. Zusammen mit Hugo geben sie ein tolles Gespann für den Scherzartikelladen ab. Und Angela wird jetzt wirklich nicht mehr lange auf sich warten lassen.
@Krummbein: Ich hab Roxanne und Lucy auch sehr gerne. Zusammen mit Hugo geben sie ein tolles Gespann für den Scherzartikelladen ab. Obwohl sie sonst ein bisschen zurückhaltender sind, was Hugos Beziehungen angeht. Ich freu mich, dass ich mit dem Unfall so überraschen konnte, ein kleiner Schock hier und da, wenn das Ende schon bekannt ist, muss sein. Was Hermine und Ron angeht, nach dem kleinen Auftritt in diesem Kapitel werden sie nur noch kurz zur Geburt in Erscheinung treten und sich sonst sehr zurückhalten. Aber vielleicht schreibe ich noch ein Outtake über das letzte Kapitel aus einer anderen Sicht, dann würden die beiden wahrscheinlich eine größere Rolle bekommen.
@Dolohow: Ich muss dich leider enttäuschen, in dieser FF wird Hugo Clara keinen Antrag mehr machen, dazu ist es für ihn noch zu früh in der Beziehung. (Nachdem er mit diesem Vorhaben bei Collette so böse gescheitert ist, will er es diesmal sehr ruhig angehen.) Aber vielleicht schreibe ich mal eine Momentaufnahme darüber, für den Antrag scheinen sich einige Leute zu interessieren.
@Kalliope: Auf die Idee, dass er ihr jetzt gleich einen Antrag macht, wäre ich gar nicht gekommen, muss ich gestehen (aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich zeitlich ungefähr schon weiß, wann er sie fragen wird und weil ich entschieden habe, dass es für die beiden noch viel zu früh wäre, jetzt zu heiraten, die brauchen noch etwas Zeit). Und zu kitschig wäre es wahrscheinlich auch gewesen.
@Schwesterherz: Ich wollte etwas überraschendes in die Geschichte einbauen, besonders, weil ja durch Hugos 10 kleine Dinge das Ende der FF schon bekannt war, bevor ich überhaupt angefangen habe, sie zu schreiben, und ich freu mich, dass das anscheinend gut gelungen ist. Ich liebe solche dramatischen Szenen, in denen den anderen Charakteren klar wird, wie sehr sie doch an der verletzten Person hängen und tja, Clara ging es auch so. Danke für dein Lob.
@Leni-04: Vielen Dank für deinen Kommentar. Solche Ironie liebe ich auch und manchmal gelingt es mir ganz gut, sie einzubauen.
@Kati89: Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar.
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