von ChrissiTine
Old Endings and New Beginnings
Hugo schaute amüsiert über den Rand des Tagespropheten. Clara tauchte alle zwei Minuten im Wohnzimmer auf, ging ziellos durch den Raum und verließ ihn dann wieder. Sie kaute nonstop auf ihrer Unterlippe herum und schaute ihn unsicher an. Hin und wieder murmelte sie auch etwas unverständliches und schüttelte dann den Kopf. So nervös und unsicher hatte er sie noch nie erlebt. In den letzten Monaten hatte er sie fast nur zielstrebig gesehen: Sie hatte genau gewusst, was sie wollte. Sei es, dass sie das Baby behalten oder sein Geschlecht nicht wissen wollte oder was sie essen wollte und was nicht. (Einmal hatte er sogar ein Telefongespräch mitangehört, bei dem sie unglaublich klar und streng ihrer Näherin mitgeteilt hatte, was an dem Kleid zu ändern war und was nicht und was miserabel gelöst worden war. Sie war ihm so sexy vorgekommen wie noch nie.) Aber was ihren Vater betraf, wirkte sie eher wie ein unsicherer Teenager, der nicht enttäuscht werden wollte und versuchte, sich nicht allzu viele Hoffnungen zu machen.
Es war jetzt zwei Wochen her, seit sie Claras Vater getroffen hatten. Es war zehn Tage her, seit er Clara auf ihrem Handy angerufen und um ein Gespräch gebeten hatte. Vor einer Woche hatte sie ihn zurückgerufen und eingewilligt, sich mit ihm zu treffen. Und heute war es soweit.
Und Clara war alle zehn Minuten bereit, einen Rückzieher zu machen. Hugo hatte angeboten, sie zu begleiten, aber sie hatte abgelehnt. Und obwohl ein Teil von Hugo ihr unheimlich gerne helfen und für sie da sein wollte, war ein anderer Teil von ihm auch sehr erleichtert, dass sie sich alleine mit ihrem Vater treffen wollte. Das war eine Sache zwischen ihr und ihrem Vater und er sollte sich nicht einmischen. Das hatte er ohnehin schon viel zu sehr getan. Obwohl ihr Vater sein Versprechen gehalten und Hugos Hilfe mit keinem Wort erwähnt hatte. Aber diese problematische Beziehung mit ihrem Vater reichte so weit zurück, dass Hugo da wirklich nichts zu suchen hatte. Das war etwas, das nur Clara und ihren Vater etwas anging.
"Vielleicht sollte ich doch absagen", sagte Clara zum dritten Mal an diesem Abend, als sie im Wohnzimmer auftauchte. Sie hatte ihren Pferdeschwanz wieder geöffnet, den sie bei ihrem letzten Abstecher im Wohnzimmer noch getragen hatte. "Seit ich sechzehn war, bin ich wunderbar ohne Vater ausgekommen. Ich weiß sowieso nicht, was der jetzt von mir will."
Hugo verdrehte die Augen und warf verstohlen einen Blick auf seine Armbanduhr. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis Clara aufbrechen würde. Er würde sich dieses Theater also noch eine halbe Stunde lang anhören müssen.
"Vielleicht will er sich mit dir versöhnen. Kann doch sein. Oder er hat dich vermisst. Ihr habt euch schließlich seit dreizehn Jahren nicht gesehen.", schlug er in einem beruhigenden Tonfall vor. Er war sich sicher, dass ihr Vater das wollte. Und er war sich auch sicher, dass Clara wieder eine Beziehung zu ihm haben wollte. Er hoffte nur, dass der Mut sie nicht noch in letzter Sekunde verließ.
Clara schaute ihn unsicher an und anschließend an sich hinunter. Sie trug das schwarze Kleid, das er ihr geschenkt hatte. "Vielleicht sollte ich mir was anderes anziehen. Ich will nicht zu schick aussehen. Er soll bloß nicht denken, dass ich mich für ihn zurecht gemacht habe."
Sie verließ das Wohnzimmer wieder und kurz darauf hörte er, wie ihre Schlafzimmertür ins Schloss fiel.
Hugo seufzte. Clara würde zu diesem Treffen gehen. Hoffentlich. Vielleicht würde sie sich sogar mit ihrem Vater vertragen. Aber vielleicht hatte er sie auch zu sehr verletzt und die Wut, die sich gegen ihn angestaut hatte, war zu groß, als dass beide damit fertig werden würden. Ihr Vater schien auf jeden Fall bereit zu sein, einen neuen Anfang zu wagen. Und vielleicht würde Angela dann auch wirklich zwei Großväter haben (obwohl sein Vater lautstark verkündet hatte, dass er kein Problem damit hatte, der einzige Großvater für Angela zu sein und er die Kleine nach Strich und Faden verwöhnen würde, womit er fest rechnete).
Aber eines wusste Hugo: Clara würde es mit Sicherheit bereuen, wenn sie sich nicht mit ihrem Vater traf.
Und das wusste sie auch. Selbst wenn sie es sich gerade nicht eingestand. In fünf Minuten würde sie das vielleicht wieder tun. Und sich dann wieder ausreden. Und so würde das dann weitergehen, bis sie ging. (Das wusste er, weil das schon seit zwei Stunden so lief, zwei seeeeehhhhhr langen Stunden.)
Er schaute überrascht auf, als er ein unerwartetes Geräusch hörte. Die Flammen im Kamin loderten auf und wurden grün. Hugo zerbrach sich den Kopf darüber, ob irgendjemand, den er kannte, sich angekündigt und er das vergessen hatte. Vielleicht kam auch einfach so jemand vorbei. Fred machte das manchmal, wenn ihm bei sich zu Hause die Decke auf den Kopf fiel und er Gesellschaft haben wollte. Oder Lily wollte um der alten Zeiten Willen mal wieder vorbei schauen. Allerdings hatte sie das nach der Geburt ihres ersten Kindes nie wieder gemacht. Sie hatte sich mindestens einen Tag vorher angekündigt. Und auch sonst rief jeder aus seiner Familie vorher an, wenn er vorbei kommen wollte, und wenn es nur zehn Minuten waren. Aber vielleicht erwartete Clara ja jemanden und hatte nur vergessen, ihm Bescheid zu sagen. Oder Andrea kam spontan auf die Idee, vorbei zu kommen (sie hatte das einmal gemacht und ihn und Clara in einer etwas kompromitierenden Position vorgefunden und danach versprochen, immer vorher anzurufen. Aber vielleicht hatte sie das auch vergessen.).
Einen Moment später wurde seine Frage allerdings beantwortet, denn sein bester Freund Tommy kletterte mit einer großen Reisetasche über der Schulter aus dem Kamin. Er schaute den völlig perplexen Hugo grinsend an. "Hi!"
Hugo schüttelte ungläubig den Kopf. Er brauchte ein paar Sekunden, bis ihm wirklich klar wurde, dass sein bester Freund vor ihm stand, den er seit Monaten nicht mehr gesehen hatte, abgesehen durch einen Kamin. Dann schmiss er die Zeitung neben sich und sprang auf. Glücklich umarmte er seinen besten Freund. "Was machst du hier? Hast du kein Training?" Er hätte in so gerne wiedergesehen, aber Tommy hatte immer darauf bestanden, dass er nicht wegkonnte aus Lissabon.
Tommy schüttelte den Kopf. "Ich hab dir doch vor Monaten schon gesagt, dass ich dieses Wochenende frei habe." Hugo nickte, auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte. Aber das war ja jetzt auch scheißegal. "Und weil du gesagt hast, dass du nicht nach Lissabon kannst, dachte ich mir, ich schaue einfach hier vorbei." Er verließ das Wohnzimmer und ging zielstrebig zu seinem ehemaligen Zimmer.
"Warte!", rief Hugo, der ein paar Sekunden brauchte, bis er erkannte, was Tommy vorhatte, und sprintete hinter ihm her. Er hatte schon so lange nicht mehr mit Tommy gesprochen, dass er ihn noch gar nicht über die neuesten Entwicklungen hatte informieren können. Er hatte so viel zu tun gehabt im Laden und mit diesem blöden Schuh, der immer noch nicht fliegen wollte und mit Clara und seinem wieder aufgelebten Sexleben, dass er Tommy immer verpasst hatte am Kamin. "Du kannst nicht in dem Zimmer -"
"Was zum Teufel!", rief Tommy fassungslos. Er hatte die Tür geöffnet und starrte ungläubig auf das Bild, das sich ihm bot.
Hugo und Clara hatten die letzten Wochen dazu genutzt, das Zimmer in ein Kinderzimmer umzumodeln. Clara war in Hugos Zimmer umgezogen, nachdem sie einander ihre Gefühle gestanden hatten und sie hatten sich dazu entschlossen, doch nicht den kleinen Raum, in dem Hugos Werkstatt war, als Kinderzimmer zu nutzen, wenn das große Zimmer jetzt frei war.
Aus diesem Grund war eine Wand jetzt in blassem Rosa gestrichen. An der Wand stand der Wickeltisch und daneben ein Schaukelstuhl, den Clara in einem Muggelkaufhaus gefunden hatte. Die Kommode von Claras Mutter stand neben dem Wickeltisch. Das Babybett stand in der gegenüberliegenden Ecke. An die Wand hatte Clara einige Schnatze gemalt, passend zu den Vorhängen des Bettchens. Die ganzen Kuscheltiere waren in einer Ecke gestapelt und Claras Ultraschallbilder hingen alle vergrößert und gerahmt an der Wand. Außerdem gab es mittlerweile auch einen Gipsabdruck von ihrem Bauch, den Lily und Rose mit tatkräftiger Unterstützung von Elizabeth, Haley, Amanda und Aiden angefertigt hatten.
"Was ist das denn?", fragte Tommy schockiert. "Was hast du mit meinem Zimmer gemacht?"
Hugo zuckte mit den Schultern. "Irgendwo muss das Baby ja schlafen." Warum machte Tommy das so viel aus? Er wohnte schon seit mindestens einem Jahr in Lissabon. Hatte er gedacht, dass Hugo das Zimmer unverändert lassen würde, nachdem er die ganze Wohnung gekauft hatte?
"Ja, aber doch nicht in meinem Zimmer!", widersprach er aufgebracht. "Warum denn nicht in deiner Werkstatt? Da hätte es auch Platz gehabt! Warum mein Zimmer?"
Warum sollte sich sein Kind denn mit einem kleinen Zimmer zufrieden geben, wenn es auch ein größeres haben konnte? Und warum zum Teufel störte es Tommy so? Er wohnte doch nicht mehr hier. Er hatte eine eigene Wohnung, von der er immer geschwärmt hatte und die wirklich toll war. Es war doch nur ein Zimmer.
Er öffnete den Mund, um Tommy genau das zu sagen, kam aber nicht dazu, da Clara sich diesen Augenblick ausgesucht hatte, um aus ihrem Schlafzimmer zu kommen. Mittlerweile hatte sie dunkle Hosen an und ein weißes Oberteil. Ihre Haare waren wieder zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und sie hatte dezent Make-Up aufgelegt. Sie schien endlich fertig zu sein. Merlin sei Dank! Das Theater war vorbei. Und wie es schien genau zur rechten Zeit, denn wahrscheinlich würde er mit Tommy alle Hände voll zu tun haben, so wie der sich aufregte.
"Hugo, hast du meine Stiefel gesehen? Du weißt schon, die gelbbraunen aus Fell." Sie schaute ihn fragend an und bemerkte erst auf den zweiten Blick, dass noch jemand in der Wohnung war. "Hallo", sagte sie überrascht zu Tommy. "Wer sind Sie denn?"
"Ich?", fragte er und starrte Clara an wie ein Geist. "Ich bin Tommy. Ich wohne hier. Wer sind Sie?"
Hugo stieß ihm mit dem Ellbogen in die Rippen. Tommy sah ihn wütend an. "Tommy, das ist Clara." Er erwiderte den wütenden Blick. Was war nur mit ihm los? So unhöflich benahm er sich doch sonst nie. Er war immer nett und lustig und kam eigentlich wunderbar mit allen Leuten zurecht. Selbst zu Collette war er immer sehr freundlich gewesen, freundlicher als seine ganze Familie, obwohl sie manchmal wirklich zickig gewesen war. Aber das hier ... das war überhaupt nicht seine Art. "Außerdem wohnst du nicht mehr hier, sondern in Lissabon, falls du es vergessen haben solltest."
Clara ignorierte Tommy nach einem Schulterzucken von Hugo, zog ihren Zauberstab und rief die Stiefel herbei. Sie kamen aus dem Wohnzimmer angeflogen. Sie fing sie auf und zog sie an, wobei sie sich an Hugo festhielt, um nicht umzufallen. Erwartungsvoll schaute sie ihn an. "Und? Wie sehe ich aus?"
"Wunderbar", erwiderte Hugo sofort. "Nicht zu freizeitmäßig, aber auch nicht zu schick." Das war eine sehr gute Antwort, wie er fand, da Clara in den letzten zwei Stunden mehrere Kombinationen aus genau diesen Gründen abgelehnt hatte. Und es wurde langsam wirklich Zeit für sie zu gehen, wenn sie pünktlich sein wollte.
"Also ich finde, die Klamotten machen Sie wahnsinnig fett", merkte Tommy an und verschränkte die Arme vor der Brust. Er legte den Kopf schief. "Aber vielleicht sind es auch gar nicht die Klamotten ..."
"Was?", fragte Clara erschrocken und schaute sofort an sich herunter.
Hugo rammte Tommy erneut den Ellbogen in die Rippen, dieses Mal mit sehr viel mehr Kraft. "Halt sofort den Mund!", zischte er ihm zu. Clara hatte ihren Zauberstab noch in der Hand und Hugo konnte für nichts garantieren.
"Du siehst toll aus", versicherte er Clara noch einmal. "Und du bist nicht fett.", fügte er hinzu. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr. "Außerdem musst du jetzt los, wenn du nicht zu spät kommen willst."
Clara nickte. Sie sah unsicher auf ihren Bauch. Hugo beugte sich vor und küsste sie, zum einen, um sie davon zu überzeugen, dass er sie begehrenswert fand (und das tat er, sogar sehr), und zum anderen, um sie zu beruhigen. Das hatte es bisher immer. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und er hätte sie am liebsten nicht wieder losgelassen.
"Du musst gehen", murmelte er ihr zu, nachdem er sich mit einiger Anstrengung von ihr gelöst hatte. Sie biss sich nervös auf die Lippe und er sah sie aufmunternd an. "Du schaffst das schon. Pass auf euch auf." Sie seufzte und ließ ihn los. Sie nickte Tommy zu, der das Nicken nicht erwiderte und ging zur Garderobe, um ihren Mantel zu holen. Sie hatte ihn an, bevor Hugo ihr hatte helfen können.
Sie lächelte ihm noch einmal zu und disapparierte dann.
Erleichtert lehnte Hugo sich gegen die Wand und atmete tief durch. Er hatte schon befürchtet, dass Clara doch nicht gehen würde. Und Tommy hatte ihr bei ihrer Nervosität nicht gerade geholfen.
"Was war das denn?", rief Tommy aufgebracht und deutete auf die Stelle, an der Clara verschwunden war. "Was macht sie hier? Und was soll diese Knutscherei? Er nahm die Reisetasche von der Schulter und stellte sie im Kinderzimmer auf den Boden, bevor er sich zu Hugo umdrehte und die Hände in die Hüften stemmte. "Was soll diese Scheiße?"
Hugo seufzte und ging in die Küche. Er hörte, wie Tommy ihm folgte. "Clara wohnt hier", sagte er und öffnete einige Schränke auf der Suche nach Alkohol. In der Küche hatte Clara nichts verändert und er wusste, dass es irgendwo noch eine Flasche Feuerwhiskey geben musste. Tommy brauchte dringend was zu trinken. Und er auch.
"Sie wohnt hier?", rief Tommy laut und schaute Hugo kopfschüttelnd an. "Sie wohnt hier? Warum zum Teufel wohnt sie hier?"
Hugo schlug die letzte Schranktür zu und zog seinen Zauberstab. Er würde diese verdammte Flasche Feuerwhiskey herzaubern, koste es, was es wolle. "Accio Feuerwhiskey!" Er wartete über eine Minute, aber die Flasche kam nicht und Tommy schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Verdammt.
"Ihr Haus wurde abgerissen.", sagte Hugo schließlich seufzend. "Sie wusste nicht, wohin sie sollte. Und ich hatte ein Zimmer frei, deshalb hab ich ihr angeboten, dass sie zu mir ziehen kann."
"Und?"
"Und was?"
"Und warum hast du sie vorhin geküsst? Ich dachte, zwischen euch läuft nichts. Als wir uns das letzte mal gesprochen haben, hast du gesagt, dass da nichts läuft."
"Ach so, das", erwiderte Hugo und setzte sich auf einen Küchenstuhl. Müde rieb er sich die Augen. Erst hatte er zwei Stunden miterleben dürfen, wie Clara sich verrückt machte und kaum war sie beruhigt, musste er sich mit Tommy herumschlagen. Dabei war das doch wirklich keine so große Sache mehr. Größer als die Neuigkeit, dass er Vater wurde, war sie bestimmt nicht.
"Ach so, das", äffte Tommy nach. "Genau das! Was soll das?"
"Ich hab mich in sie verliebt", erwiderte Hugo schulterzuckend. "Und sie sich in mich."
"WAS?" Tommy schaute ihn entsetzt an. "Hast du sie noch alle? Spinnst du? Wie kannst du dich nur in sie verlieben?"
Hugo schaute ihn verwundert an. Was war nur los mit Tommy? Normalerweise regte der sich doch nicht so auf. Eigentlich hatte er gedacht, dass sein bester Freund sich über diese Nachricht freuen würde. Es war doch schön, dass er sein Leben wieder so gut auf die Reihe gekriegt hatte, besonders wenn er bedachte, was für ein Chaos es noch vor ein paar Monaten gewesen war.
"Was ist denn bitte daran so schlimm, dass ich mich in die Mutter meines Kindes verliebt habe?", fragte er verwirrt.
"Da fragst du noch? Schau dich doch um! Sie macht sich hier breit, sie funktioniert mein Zimmer zu einem Kinderzimmer um, sie streicht alles neu, sie verrückt die Möbel, sie schleppt neue Möbel an, am Ende wird sie dich noch aus der Wohnung werfen! Pass bloß auf! Wahrscheinlich ist sie sowieso nur hinter deiner Kohle her!"
"Was soll das denn? Hörst du dich eigentlich selbst noch reden?"
Hugo war aufgesprungen und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, Tommy zu verhexen. Wie konnte er es wagen, so über Clara zu sprechen! Clara war eine umgängliche, liebe, nette, wunderschöne Frau, die keiner Fliege etwas zu Leide getan hatte. Er hatte sie davon überzeugen müssen, hier einzuziehen und sie hatten ihn immer erst gefragt, wenn sie etwas in der Wohnung hatte verändern wollen. Und dass, obwohl er ihr gesagt hatte, dass sie mit der Wohnung anstellen konnte, was sie wollte. Sie hatte diese Anschuldigungen nicht verdient. Ganz zu schweigen von den Beleidigungen.
Er atmete tief durch und zählte bis zehn. "Lass uns gehen.", sagte er schließlich.
"Wohin?", fragte Tommy verständnislos.
"In den Tropfenden Kessel", erwiderte Hugo. "Ohne Alkohol kann ich dich heute nicht ertragen. Also wenn du nicht sofort wieder nach Portugall verschwinden willst, dann lass uns gehen. Sonst kann ich wirklich für nichts garantieren."
/-/
"Tommy, hey, dich hab ich ja schon ewig nicht mehr gesehen!", sagte Hannah Longbottom, die Wirtin des Tropfenden Kessels, lächelnd. "Wie ist das Leben in Lissabon? Die Zeitungen überschlagen sich ja mit Lob über dich."
Tommy lächelte geschmeichelt. Als er Mitglied der Chudley Cannons gewesen war, hatte er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, obwohl er die Gewinnchancen als Treiber erheblich nach oben geschraubt hatte. Trotzdem war der Rest der miserablen Mannschaft nicht in der Lage gewesen, etwas aus diesen Chancen zu machen. Einmal war aus purem Zufall der Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft bei einem Spiel gewesen (seine Nichte hatte das Spiel unbedingt sehen wollen). Er war von Tommys Leistung so beeindruckt gewesen, dass er ihn sofort in sein Team geholt hatte, erst als Ersatztreiber, aber kurz darauf als beständiges Mitglied, das immer eingesetzt wurde. Eigentlich war es nicht üblich, Spieler aus anderen Ländern in die Nationalmannschaft zu holen, aber keiner der portugiesischen Treiber hatte so gute Leistungen wie Tommy erbracht und für ihn war es die Chance seines Lebens gewesen. Bei der Weltmeisterschaft vor wenigen Monaten hatte sich das Team viel besser gemacht als in den Jahren zuvor und erst im Achtelfinale geschlagen geben müssen.
"Ich tu, was ich kann.", erwiderte Tommy stolz. "Aber so toll ist das Leben in Lissabon auch nicht."
"Ach nein?", fragte Hugo überrascht. Bisher hatte Tommy immer von dem Leben dort geschwärmt. Und er selbst war auch begeistert gewesen, als er Tommy dort besucht hatte. Es war fantastisch.
"Nein", erwiderte Tommy schroff und schaute wieder zu Hannah. "Hast du einen Tisch für uns? Und irgendeinen starken Drink für Hugo?"
Hannah schaute fragend zu Hugo, der heftig nickte. Sie zog die Augenbrauen hoch. "Was sagt Clara dazu?"
Hugo lachte. Als gute Freundin der Familie kannte sie natürlich auch die ganze Geschichte von ihm und Clara. Außerdem gehörte sie theoretisch sogar offiziell zur Familie, da ihr Sohn Frank mit der Tochter von Harrys Cousin Dudley verheiratet war.
"Sie würde den Drink wahrscheinlich noch bezahlen. Und wenn sie nicht schwanger wäre, dann hätte sie selbst einen getrunken, wenn sie jetzt hier wäre.", erwiderte Hugo wie aus der Pistole geschossen. Da war er sich ganz sicher.
Hannah lachte. "Gute Antwort", sagte sie und wies auf einen Tisch in der Ecke. "Der da hinten ist frei. Ich bring euch gleich die Drinks." Sie lächelte ihnen zu und verschwand dann hinter der Bar.
Tommy ging voraus zu dem Tisch und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Hugo tat es ihm nach.
"Was ist eigentlich mit dir los?", wollte Hugo wissen und sah Tommy forschend an. "Du verhälst dich völlig untypisch. So unfreundlich und mies gelaunt bist du sonst nie. Also, was ist los? Hast du Probleme beim Training?"
Tommy schüttelte den Kopf.
"Was dann?"
"Ich will wieder bei dir einziehen."
"WAS?" Hugo starrte seinen besten Freund fassungslos an. Warum in aller Welt wollte Tommy wieder bei ihm einziehen? In Portugal lief doch alles wunderbar. Außerdem konnte er Clara nicht so einfach rausschmeißen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er sie gar nicht rausschmeißen wollte. Er hatte noch nie mit einer Frau zusammengelebt, die nicht seine Mutter oder Schwester war und er war immer noch überrascht, wie einfach und problemlos alles lief. Und wie glücklich er war. Er wollte nicht mehr ohne sie einschlafen und aufwachen. Und das würde er auch nicht. "Wie ... wieso denn? Und wie hast du dir das überhaupt vorgestellt? Ich hab keinen Platz in der Wohnung."
Tommy zuckte mit den Schultern. "Ich wusste ja vorhin noch nicht, dass diese Clara sich in der Wohnung breit gemacht hat."
"Sie hat sich nicht breit gemacht, verdammt noch mal! Ich hab ihr angeboten, dort zu wohnen. Außerdem ist es mein gutes Recht, mit meiner schwangeren Freundin zusammen zu wohnen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du dich plötzlich aus irgendeiner unerklärlichen Laune heraus dazu entscheidest, wieder zurück zu kommen." Tommy öffnete protestierend den Mund, aber Hugo sprach weiter, bevor er einen Ton sagen konnte. "Und komm ja nicht auf die Idee, dass ich sie rausschmeißen soll. Das werde ich nicht tun. Und warum in aller Welt willst du überhaupt zurück? Du bist doch so erfolgreich wie noch nie. Vor ein paar Monaten hast du noch gesagt, dass du nie wieder nach England zurück willst." Das ergab doch alles überhaupt keinen Sinn.
Tommy zuckte erneut mit den Schultern. "Einfach so. London fehlt mir. Meine Familie fehlt mir. Du fehlst mir."
Hugo lachte humorlos. "London fehlt dir? Ich dachte, hier ist es stinklangweilig. Deine Mutter fehlt dir? Ich dachte, ihr habt euch das letzte Mal vor fast einem Jahr unterhalten. Ich fehle dir? Ich fühl mich ja sehr geschmeichelt, Tommy, aber nur wegen mir zurück zu kommen ist, glaube ich, ein zu großes Opfer. Das kann ich nicht annehmen. Besonders, wenn du die Mutter meines Kindes beleidigst. Denn sie kann überhaupt nichts dafür." Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, Tommy einen der Blicke seiner Mutter zuzuwerfen, durch die er sich als kleiner Junge immer noch viel kleiner gefühlt hatte.
"Wofür?", fragte Tommy missmutig.
"Für den Grund, wegen dem du wieder bei mir einziehen möchtest." Er schaute demonstrativ auf seine Armbanduhr. "Den du mir übrigens noch immer nicht gesagt hast."
"Ich hab's dir doch schon gesagt", erwiderte Tommy trotzig.
Hugo schüttelte den Kopf. "Ich bitte dich, was du gesagt hast, waren irgendwelche absurden Ausflüchte. Ich bin so kurz davor", Hugo hielt Daumen und Zeigefinger in die Höhe und zeigte seinem besten Freund, dass sie sich fast berührten, "meinen Dad darum zu bitten, dass er dich wieder nach Lissabon schleift. Und ich schwöre dir, er wird dafür sorgen, dass du auch dort bleibst. Vielleicht sollte er auch noch einen kleinen Aufenthalt im Krankenhaus einplanen, damit sie deinen Kopf durchchecken können. Dein Verhalten ist nämlich alles andere als normal."
Tommy presste stur die Lippen aufeinander und starrte auf die Tischplatte.
Hugo stöhnte. Das war ja schlimmer als mit einem Kleinkind. Nicht mal Aiden war so stur - und der hatte den Dickkopf seiner Mutter geerbt.
Hannah kam lächelnd an ihren Tisch und stellte zwei Gläser mit klarer Flüssigkeit vor ihnen ab. Sie sah Hugo mit hochgezogenen Augenbrauen an und deutete mit ihrem Kopf unauffällig auf Tommy, aber Hugo schüttelte nur den Kopf.
Er nahm sein Glas und trank einen großen Schluck. Er erschauderte. Hannah hatte ihm wirklich irgendwas sehr starkes vorgesetzt. Die Frau war klasse.
"Also was ist es? Ist irgendwas mit dem Team nicht in Ordnung?", forschte Hugo schließlich nach. Irgendetwas stimmte ganz eindeutig nicht mit seinem besten Freund und er wollte verdammt noch mal wissen, was los war. Einfach so würde der nie im Leben diese riesige Chance für seine Karriere sausen lassen und so mir nichts dir nichts wieder nach London zurück gehen. Nie im Leben.
Tommy schüttelte den Kopf.
"Dann ist es eine Frau", schlussfolgerte Hugo. Etwas anderes war nicht möglich. Nur eine Frau konnte so eine Macht über einen Mann haben.
Tommy seufzte. Er ergriff sein Glas und trank es in einem Zug leer. Danach hustete er fast zwei Minuten lang. Hugo schlug ihm auf den Rücken. Jetzt kamen sie der Sache schon näher. Und eigentlich hätte er auch gleich darauf kommen können. Natürlich war es eine Frau!
"Was ist passiert?", fragte er mitfühlend. Frauen konnten so grausam sein. Wenn er nur an Collette dachte ...
Tommy schaute ihn gequält an. Er seufzte erneut. "Es war mein Fehler. Es war alles mein Fehler. Ich war ein riesengroßer Idiot."
"Das ist ja nichts neues.", erwiderte Hugo. Tommy schaute ihn finster an. Aber es stimmte. Tommy hatte es sich schon mit einigen verscherzt, meistens aus dem Grund, dass er weglief, wenn es zu ernst für ihn wurde.
"Sie heißt Carlotta Santos. Sie ist eine Vollblutportugiesin, hat ein tolles Lächeln und ist wahnsinnig gut im Bett." Ein kleines Lächeln umspielte kurz seine Lippen. "Ich hab sie beim Einkaufen an der Käsetheke kennen gelernt. Es hat zwischen uns gefunkt und die ersten paar Monate waren wirklich fantastisch. Mit ihr gab es viel zu lachen, jede Menge guten Sex und tolle Parties. Ich kann gar nicht beschreiben, wie fantastisch alles war."
Hugo erinnerte sich dunkel daran, dass Tommy irgendwas von ihr erzählt hatte bei ihren letzten Gesprächen. Aber er war so abgelenkt gewesen durch seine eigenen Probleme, dass er nie genau genug hingehört hatte. Außerdem hatte Tommy ständig irgendwas mit irgendwelchen Frauen. "Und was ist schief gelaufen?"
Tommy zuckte mit den Schultern. "Sie hat irgendwann angefangen, dauernd von der Zukunft zu sprechen. Davon, dass sie sich eine große Hochzeit wünscht, bei der alle ihre Freunde und ihre ganze Familie dabei sein soll. Davon, dass sie mindestens vier Kinder haben möchte und unbedingt ein großes Haus am Meer, damit sie jeden Morgen schwimmen gehen kann. Sie hat gar nicht mehr damit aufgehört. Und wenn wir bei ihrer Familie waren, dann haben die auch ständig davon angefangen. Wann ich denn den Ring kaufen möchte, ob ich dabei Hilfe von einer ihrer vier Schwestern haben will oder ob ich vielleicht sogar den Ring ihrer Urgroßmutter haben möchte." Tommy schüttelte sich. "Ich hab das Ding gesehen. Scheußlich." Er verzog das Gesicht und fing an, mit einem Bierdeckel herum zu spielen. "Das Problem war, dass ich überhaupt keinen Bock darauf hatte, zu heiraten. Ich wollte nicht über die Zukunft nachdenken oder darüber, wie viele Kinder ich denn haben will oder was für einen Ring ich kaufen soll. Darüber wollte ich nicht nachdenken, bevor ich vierzig bin. Ich wollte das alles nicht. Besonders, nachdem du dich in diese Scheiße mit dem Baby reingeritten hast." Es erforderte viel Willenskraft für Hugo, ihm keine reinzuhauen. "Und dieses Gerede wurde immer mehr und der Druck wurde immer größer und ich bekam immer mehr Schiss, weil alle etwas von mir erwartet haben, wofür ich noch absolut nicht bereit bin. Und wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich auch nicht, dass ich überhaupt irgendwann für sowas geeignet sein werde. Also hab ich schließlich Schluss gemacht, weil ich das alles nicht mehr ausgehalten habe."
"Und deshalb willst du zurück kommen", nickte Hugo. Das leuchtete ein. Obwohl es trotzdem Schwachsinn war. Er konnte doch nicht einfach seine Karriere hinschmeißen. Wenn er das gemacht hätte, nachdem Collette ihm das Herz gebrochen hatte ... Außerdem lief das bei Tommy doch ständig so. Er hatte schon einige nette Freundinnen gehabt, aus denen vielleicht etwas hätte werden können und er hatte immer spätestens nach ein paar Monaten Schluss gemacht. Das war doch nichts neues. Also was war dieses Mal so anders, dass Tommy alles, wofür er hart gearbeitet hatte, hinschmeißen wollte? James hätte das nie gemacht. Für keine Frau der Welt hätte er Quidditch sausen lassen. Niemals. Hugo hatte immer geglaubt, was Quidditch betraf, war Tommy ganz genauso.
Tommy schüttelte den Kopf. "Nein ... Naja, im Grunde schon, aber es ist anders, als du denkst. Ich hab schon vor fast drei Monaten Schluss gemacht. Und es hat mich eigentlich gar nicht gestört. Ich hab mich gut gefühlt. Carlotta hat mir viel weniger gefehlt, als ich erwartet hab. Es hat längst nicht so weh getan wie die Trennung von anderen Frauen. Es war alles in Ordnung." Er seufzte und trank einen Schluck aus Hugos Glas. Hugo hielt ihn nicht auf. Er brauchte den Alkohol längst nicht so dringend. "Und dann ist sie plötzlich wieder aufgetaucht. Sie hat beim Training zugesehen. Kam zu einem Spiel. Ich hab gedacht, vielleicht will sie mich wieder zurück und ich hab mir schon überlegt, wie ich ihr am besten sagen kann, dass ich nichts mehr von ihr will. Dass das mit uns vorbei ist." Er trank noch einen Schluck und fing wieder an zu husten. "Und dann hab ich gesehen, wie sie mit unserem Ersatzsucher herumgeknutscht hat. Hinter den Umkleideräumen. Die beiden sind so zur Sache gegangen, dass sie beinahe gleich dort Sex gehabt hätten." Er erschauderte und schüttete den Rest der Flüssigkeit herunter. "Und vor drei Tagen hat einer aus dem Team Geburtstag gehabt und eine riesen Party geschmissen. Alle waren eingeladen. Carlotta war auch da. Und sie hat diesen potthässlichen Ring ihrer Urgroßmutter getragen."
Tommy schaute Hugo gequält an und rutschte etwas tiefer auf seinem Stuhl. Er wirkte schrecklich müde. "Ich kann nicht mehr dort bleiben", flüsterte er schließlich mit schmerzerfüllter Stimme. "Ich kann nicht dort bleiben und sehen, wie sie mit einem anderen Mann glücklich wird. Ich hätte der Mann an ihrer Seite sein sollen."
Hugo runzelte die Stirn. "Ich dachte, dass du über sie hinweg bist."
"Das dachte ich auch", erwiderte Tommy frustriert. "Aber jedes Mal, wenn ich sie mit ihm sehe, dann würde ich ihn am liebsten verprügeln oder irgendwas kurz und klein schlagen. Ich kann nicht dort bleiben und bei ihrer Hochzeit dabei sein und zusehen, wie sie ihre vier Kinder bekommt und dieses verdammte Haus an diesem verdammten Meer. Ich kann das nicht, Hugo."
Hugo seufzte. Er wusste genau, wie es war, wenn die große Liebe jemand anderen heiratete und mit jemand anderem glücklich war, wenn man selbst so totunglücklich war, dass man am liebsten sterben wollte, um diesen Leiden ein Ende zu setzen (sehr dramatisch, aber trotzdem). Es war so unfair.
"Das kann ich verstehen. Das kann ich sehr gut verstehen.", sagte Hugo schließlich. "Aber deswegen kannst du nicht alles hinschmeißen."
"Doch, das kann ich", erwiderte Tommy patzig. "Das kann ich sehr wohl. Und das werde ich auch." Hugo schüttelte ungläubig den Kopf. "Stell dir vor, du müsstest Collette jeden Tag sehen!"
Hugo schluckte. Das war keine schöne Vorstellung. Jeden Tag mitansehen zu müssen, wie glücklich sie mit einem anderen Mann war, der dabei war, das Leben mit ihr zu leben, das er sich gewünscht hatte. Aber Tommy hatte dieses Leben gar nicht gewollt. Er hatte mit dieser Carlotta Schluß gemacht. Er war nicht von ihr betrogen worden. Er hatte die Beziehung willentlich beendet. Er war nicht vor vollendete Tatsachen gestellt worden, so wie Hugo.
"Du siehst sie doch gar nicht täglich."
"Aber oft genug. Und zu ihrer Hochzeit wird bestimmt das ganze Team eingeladen. Und dann kommt sie immer mit, wenn wir irgendwo anders irgendwelche Spiele haben."
Hugo seufzte. "Du musst ja nicht zu ihrer Hochzeit gehen. Und sie wird bestimmt nicht ihre ganze Zeit mit eurem Team verbringen."
Tommy schloss gequält die Augen. "Mach es nur noch schlimmer, Hugo. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was die beiden alleine alles machen werden." Er verzog das Gesicht.
"Ich kann das ja alles verstehen, Tommy, aber du musst doch trotzdem nicht dein ganzes Leben deshalb aufgeben. Du bist in der Nationalmannschaft! Ihr seid bei der letzten WM bis ins Achtelfinale gekommen! Deine Karriere ist in den letzten Monaten steil nach oben geschossen. Dort bist du wahrscheinlich ein Star. Und das alles willst du für eine Frau aufgeben, die du verloren hast? Wirklich? Nachdem du so lange davon geträumt hast, so weit zu kommen? So eine Gelegenheit hast du vielleicht nie wieder!"
"Das ist mir egal!", widersprach Tommy verzweifelt. "Das ist mir egal! Ich halte das einfach nicht mehr aus! Ich kann nicht mehr." Er schaute Hugo hoffnungslos an. "Du weißt doch gar nicht, wie das ist."
Hugo lachte auf. "Ich weiß nicht, wie das ist? Hast du sie noch alle? Ich hab eine Frau geschwängert, als ich so drauf war wie du!"
"Und sieh dir an, was daraus geworden ist. Du hast deine große Liebe gefunden. Du bist glücklich geworden. Vielleicht werde ich ja auch glücklich, wenn ich wieder hier bin."
Hugo schüttelte den Kopf. "Das kann man nicht vergleichen. Dass ich Clara geschwängert hab, war eine riesengroße Dummheit. Ich hab mir wochenlang deshalb in den Arsch getreten. Dass dabei dann so viel Gutes rausgekommen ist, das war wahrscheinlich Schicksal. Damit ich Clara finde. Aber das heißt noch lange nicht, dass du deine Zukunft aufgeben sollst und dann damit glücklich sein wirst. Was willst du denn hier machen?"
"Mich nimmt schon irgendein Team", erwiderte er schulterzuckend.
"Ja, aber nicht die Nationalmannschaft. Du wirst vielleicht nie wieder so hochkarätiges Quidditch spielen. Du wirst vielleicht nie wieder so einen Erfolg haben. Willst du das wirklich alles wegen einer Frau aufgeben, von der du dich getrennt hast?" Hugo schaute ihn durchdringend an. Tommy schwieg und wandte den Blick ab. "Das kann doch nicht dein Ernst sein. Ich weiß, dass es weh tut. Aber es wird wieder besser. Ich hab Collette monatelang nachgetrauert und jetzt habe ich Clara und bin glücklich. Wirklich glücklich.
Vertrau mir. Es wird wieder besser werden. Du wirst jemand anderen finden. Jemanden, der nicht so unbedingt heiraten will wie diese Carlotta. Oder jemanden, den du wirklich heiraten möchtest." Tommy seufzte. "Wenn du wirklich darüber nachdenkst, glaubst du, dass du mit ihr hättest glücklich werden können? Richtig glücklich?" Er hatte lange gebraucht, um es sich einzugestehen, aber er selbst wäre mit Collette niemals wirklich glücklich geworden. Er hätte seine Zeit damit verbracht zu versuchen, sie glücklich zu machen und er selbst wäre auf der Strecke geblieben.
Mit Clara war das völlig anders. Sie ließ ihn Quidditch schauen, wenn er wollte, und sie selbst war ebenfalls begeistert bei der Sache. Sie verbrachte gerne Zeit mit seiner Familie. Sie lachte wirklich über seine Witze. Sie wusste, was er brauchte. Sie verstand, wenn er Zeit für sich haben wollte und sie versuchte nicht dauernd, ihn zu etwas zu überreden, was er nicht wollte.
Und er war überraschend gut darin zu wissen, was sie glücklich machte. Er wusste, mit was für Geschenken er ihr eine Freude machen konnte. Er wusste, was für Essen er ihr mitbringen konnte und wovon ihr schlecht wurde. Er wusste, wie er mit ihrem Baby sprechen musste, damit es aufhörte sie zu treten, wenn sie schlafen wollte. Und er wusste, was er zu ihr sagen musste, damit dieses bezaubernde Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
"Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich, dass es dir gar nicht wirklich um Carlotta geht. Du hast selbst gesagt, dass es dir nach der Trennung gut gegangen ist. Du hast sie nicht geliebt. Es passt dir nur nicht, dass es jemand anderen gibt, der sie glücklich machen kann. Dass sie jemand anderen gefunden hat, der ihr so viel bedeutet wie du. Und vielleicht sogar mehr." Das war die viel wahrscheinlichere Erklärung. Vielleicht hätte er schon früher bei einer anderen so reagiert, wenn er ihr Glück mit einem anderen Mann ständig vor Augen gehabt hätte. Und vielleicht hatte er diese Carlotta auch wirklich geliebt. Aber es war trotzdem nicht genug gewesen, um sich eine Zukunft mit ihr vorstellen zu können. Und dafür den Rest seiner Zukunft kaputt zu machen - das war doch wirklich Schwachsinn.
Tommy schaute finster auf die leeren Gläser, die vor ihm standen.
"Du hast kein gebrochenes Herz, Tommy. Nicht wirklich. Du hast nur ein sehr gekränktes Ego. Und du kannst mir glauben, wenn du jetzt wieder zurück kommst, dann wirst du es für den Rest deines Lebens bereuen."
Tommy seufzte.
Hugo drehte sich um und winkte Hannah zu. Er deutete auf die leeren Gläser. "Können wir noch zwei haben?"
/-/
"Also, du kannst das Gästebett haben, das in meiner Werkstatt steht oder die Couch im Wohnzimmer.", sagte Hugo und machte mit einem Schwenk seines Zauberstabes das Licht in der Wohnung an. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war fast zwölf und Claras Mantel hing noch nicht an der Garderobe. Hoffentlich bedeutete das, dass sie sich sehr gut mit ihrem Vater verstand und nicht, dass ihr oder dem Baby etwas passiert war.
Hugo seufzte. Es war eigentlich nicht seine Art, so übervorsichtig zu sein, aber er hatte sich letzte Woche ein Buch über Schwangerschaft bei Flourish & Blotts gekauft und es war ihm wie ein Horrorbuch vorgekommen. Es gab so viele Dinge, die Clara oder ihrer Tochter während der Schwangerschaft passieren konnten, das war schon richtig unheimlich. Am liebsten hätte Hugo Clara ins Mungos gesteckt und vierundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche überwachen lassen, damit er sicher sein konnte, dass ihr und Angela auch ja nichts passierte. Aber er bezweifelte, dass Clara da mitspielen würde.
"Das kommt drauf an", erwiderte Tommy und riss Hugo aus seinen Gedanken. "Auf welchem von beiden hattet ihr noch keinen Sex?"
Hugo grinste.
Tommy stöhnte auf. "Also schön, ich nehm das Gästebett. Da hab ich wenigstens Ruhe."
Hugo schaute ihn warnend an. "Aber wenn du irgendeine meiner Zutaten auch nur anrührst, dann bringe ich dich um, das weißt du."
Tommy nickte und hob abwehrend die Hände. "Würde ich nie wagen. Ich weiß, dass die Zutaten allein schon genügen, um jemanden umzubringen."
"Nur in einer ganz blöden Kombination", erwiderte Hugo lachend, ging zu seiner kleinen Werkstatt und machte die Tür auf. An der gegenüberliegenden Wand war ein riesiges Regal, das nur durch das Fenster unterbrochen war. Es standen viele verschiedene Zutaten in kleinen Dosen in dem Regal. Auf der rechten Seite war eine Werkbank, wo Hugo die Kombinationen testete, wenn ihm mitten in der Nacht etwas neues einfiel oder er zu Hause eine Idee ausprobieren wollte. Seine Sammlung hier war längst nicht so beeidruckend wie ihre Sammlung im Scherzartikelladen, was daran lag, dass sie fast alle Experimente dort durchführten. Das hier war nur dazu da, um mögliche Geistesblitze sofort zu verwirklichen. Häufig hatte das funktioniert.
Auf der anderen Seite stand das Bett, in dem Clara zuvor geschlafen hatte, nur etwas kleiner gezaubert, damit es im Zimmer nicht störte. Und ein Teil des Krempels, der vorher in Tommys altem Zimmer gewesen war und von dem Hugo sich nicht trennen konnte. Außerdem waren einige von Claras Entwürfen auch da, obwohl sie die meisten in einer Mappe im Schlafzimmer aufbewarte. Hugo hatte keine Ahnung, wie sie hierher gekommen waren. Aber vielleicht hatte Clara sie aussortiert und wollte sie nur nicht wegschmeißen.
Hugo vergrößerte das Bett mit einem Zauber und ging dann in den Flur, um Bettwäsche aus dem Wäscheschrank zu holen. Er drückte sie Tommy in die Hand. "Den Rest kannst du selber. Du weißt ja, wo alles ist." Tommy nickte und verschwand in der Werkstatt.
Hugo wollte gerade in die Küche gehen, um sich ein Glas Wasser zu holen, als er einen Knall hörte und Clara plötzlich vor ihm stand. Sie hatte ganz rote Wangen und ein glückliches Lächeln im Gesicht. Sie erblickte Hugo und fiel ihm um den Hals. Sie küsste ihn stürmisch.
"Danke", flüsterte sie. "Danke, danke, danke, danke, danke."
Hugo strich ihr ein paar Strähnen aus der Stirn und lächelte sie an. "Das Treffen mit deinem Dad ist also gut gelaufen?"
Sie nickte und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor sie in die Küche ging, sich ein Glas aus einem der Schränke nahm und es mit Wasser füllte. Sie trank es aus, nahm ein weiteres Glas aus dem Schrank, füllte es ebenfalls mit Wasser und reichte es Hugo. Er grinste und nahm es dankend entgegen.
"Es war toll. Es war einfach fantastisch.", sagte sie begeistert und zog ihren Mantel aus. Sie hängte ihn über die Stuhllehne und setzte sich dann auf den Stuhl. Eine Hand legte sie auf ihren Bauch. "Wir haben geredet. Stundenlang geredet. Über alles, was in seinem Leben passiert ist und in meinem. Er hat sich dafür entschuldigt, dass er sich nicht mehr gemeldet hat und ich hab mich entschuldigt, weil ich auch nicht versucht habe, die Situation zwischen uns zu verbessern. Aber das war eigentlich gar nicht mehr so wichtig."
Sie atmete durch und ergriff Hugos Hand. Sie drückte sie zärtlich.
"Ich hab das Gefühl, dass ich wieder einen Dad habe. Ich weiß zwar, dass ein einziger Abend die letzten Jahre nicht ungeschehen machen kann, aber ich glaube, dass das ein guter Anfang ist. Ein sehr guter Anfang."
Hugo schaute sie erleichtert an. Er hatte gehofft, dass es so laufen würde. Diese Kälte, mit der Clara ihrem Vater damals begegnet war, das war einfach nicht sie. Das hätte sie unmöglich durchgehalten. Sie wollte ihren Vater wieder haben. Die letzten dreizehn Jahre hatten sie verloren, aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch den Rest ihres Lebens verpassen mussten.
Sie stand wieder auf und umarmte ihn erneut. Er legte ihr die Arme um ihre nicht mehr vorhandene Taille und zog sie so nah wie möglich zu sich heran. "Wird dein Dad sehr enttäuscht sein, wenn er nicht der einzige Grandpa für Angela sein wird?"
Hugo schüttelte lachend den Kopf. "Ich glaube, er wird das verkraften können."
"Gut", lächelte Clara und schaute nach unten. Hugo hatte eine seiner Hände von ihrem Rücken genommen und auf ihren Bauch gelegt. Sie legte ihre Hand darüber und verschränkte ihre Finger mit seinen. "Er findet dich sehr nett. Und er will dich nicht umbringen, weil du mich geschwängert hast."
"Da bin ich aber erleichtert", erwiderte Hugo. Und das war er tatsächlich. Er freute sich darüber, dass er so ohne weiteres von ihren Eltern akzeptiert worden war. Dass es keine beleidigenden Kommentare und versteckte oder offene Drohungen geben würde. Er hatte keine Ahnung, warum er solche Angst davor gehabt hatte, aber es war so. Eltern von Freundinnen hatten ihm schon immer Angst gemacht.
"Und er hat gesagt, dass ich eine gute Mutter sein werde", flüsterte Clara und Tränen standen plötzlich in ihren Augen.
Hugo hob seine Hand und wischte sie weg. "Du wirst eine fantastische Mutter sein. Angela hätte keine bessere bekommen können." Davon war er überzeugt. Für sein Kind konnte es keine bessere Mutter geben als Clara.
Clara schluckte. Sie streckte sich etwas und küsste ihn. Er hatte das Gefühl, dass seine Knie wirklich weich wurden.
"Oh, Entschuldigung."
Hugo und Clara fuhren auseinander. Tommy stand in der Tür. Er war nur noch mit einer Boxershorts bekleidet, auf der fliegende Schnatze zu sehen waren.
Clara verzog das Gesicht und wandte den Blick ab. Hugo stöhnte auf.
"Er übernachtet hier", sagte er dann schnell zu Clara, die das Gesicht in seiner Brust verborgen hatte. Hugo konnte es ihr nicht verübeln. Auf diese Unterwäsche hätte Tommy wirklich verzichten können. "Ist doch in Ordnung, oder?"
Sie nickte. "Natürlich. Für wie lange?"
Hugo schaute Tommy mit hochgezogenen Augenbrauen an. Darüber hatten sie nicht mehr gesprochen. Tommy seufzte. "Bis Sonntag. Am Montag hab ich Training. Das darf ich nicht verpassen. Beim nächsten Spiel wollen wir England schließlich fertig machen."
Hugo lachte erleichtert. "Träum weiter."
TBC ...
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A/N: So, meine Lieben Leserinnen und Leser, wieder eine Woche rum. Ich hoffe, alle, die noch Ferien haben, genießen sie auch. Ich bin jetzt auch endlich in dem Stadium angekommen, meine Ferien zu genießen (hatte die letzten zwei Wochen mehr um die Ohren als im regulären Semester, hab ich so das Gefühl gehabt, vor allem wegen dieser blöden Hitze letzte Woche, ich mag Regen und Kälte, auch im Sommer). Nachdem sich mein PC nach einer schweren Virusattacke auch wieder erholt hat, hoffe ich, dass ich auch wieder etwas Kreativität für dieses Universum abzweigen kann. Danke wie immer an alle, die hier einen Kommentar hinterlassen, ich freu mich wirklich, dass euch die FF, in die ich gut ein Jahr Arbeit investiert habe, so gut gefällt.
@Krummbein: Auf die Idee mit dem Antrag wäre ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen (und dass ich eine falsche Fährte gelegt hab ... aber ist nicht mal schlecht, ich freu mich immer, wenn ich in einer FF, wo so ziemlich jeder Leser schon von Anfang an ganz genau weiß, worauf das hinausläuft, der Leser auch mal etwas überrascht wird von ein paar Sachen), aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich natürlich schon ungefähr im Kopf hab, wann Hugo Clara einen Antrag machen würde und weil ich weiß, dass das nicht in dieser FF passieren wird.
Es gibt ja bei jeder Beziehung zwei Seiten und bisher haben wir nur Claras Seite gehört, was die Beziehung mit ihrem Vater angeht. Und in den eigentlichen Büchern ist es ja sehr untergegangen, was es für Muggel bedeutet, in die magische Welt eingebunden zu werden. Claras Vater hat es auf Dauer nicht geschafft, damit zurecht zu kommen und irgendwann hat er, genau wie Clara, den einfacheren Weg gewählt und die Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten, was aber nicht bedeutet, dass er das nicht sehr bereut, genau wie Clara. Beide sind verletzt, aber wenn sie sich jetzt Mühe geben, dann kann das noch was werden (sie sind ja in ihrem Leben mittlerweile an einem völlig anderen Punkt als vor 13 Jahren und haben wieder einen anderen Blick auf die Dinge und darauf, was ihnen wichtig ist und ob sie Arbeit in ihre Beziehung investieren möchten und können und wie du nach dem Kapitel gesehen hast, sind beide durchaus bereit, frühere Fehler wieder gut zu machen).
@Lily Luna: Ich weiß, ich war letzten Sonntag spät dran, was daran lag, dass ich am Samstag um viertel vor fünf aufgestanden bin, damit ich um sieben den Zug nach Stuttgart erwische, damit ich dann um elf den TOEFL-Test machen kann (in der Stadt, in der ich wohne, wird er leider nicht angeboten, was ziemlich dämlich ist in Anbetracht der Tatsache, dass wir so eine tolle Uni haben, was Anglistik betrifft). Ich war erst nach Mitternacht zu Hause und dann wollte ich nur noch schlafen und es hat gedauert, bis ich am Sonntag an den PC gekommen bin (und ich muss sagen, ihr hattet Glück, dass ich das Kapitel überhaupt noch online gestellt habe, weil kurz darauf irgendein Virus meinen PC so lahmgelegt hat, dass ich überhaupt nichts mehr machen konnte).
So, aber genug zu meinen Abenteuern am letzten Wochenende. Claras Halbschwestern standen im letzten Kapitel nicht im Fokus, sondern die Begegnung mit ihrem Vater, aber wer weiß, vielleicht kommen die zwei charmanten Blondinen noch irgendwann mal in einer Momentaufnahme oder anderen FF dran, dann wird das Gezicke bestimmt nicht fehlen. Und was die Reaktionen betrifft, wie gesagt, mal sehen. Bei Lucy und Roxy bin ich allerdings schon auf einem ganz guten Weg, soviel sei schon mal gesagt.
@Schwesterherz: Ich gebe zu, es ist ein großer Zufall, dass sie sich ausgerechnet da über den Weg laufen, aber ich finde, es hat trotzdem gepasst. Und nachdem ich schon diese komplizierte Vater-Tochter-Beziehung erfunden habe, wollte ich sie auch nicht unaufgelöst lassen. Vielen Dank für dein Lob.
@Dolohow: Das ist ja wieder so ein großes Lob von dir. Es tut mir Leid, dass ich dir mit dem 20. Kapitel das Herz brechen muss, weil danach Schluss ist mit dieser FF, aber alles schöne muss auch mal zu Ende gehen und eine Schwangerschaft dauert auch nur 9 Monate. Aber mit dem ganzen Universum bin ich ja noch lange nicht fertig und ich denke, es wird durchaus noch Möglichkeiten für diese kleine Familie geben, hin und wieder aufzutauchen.
Dann antworte ich noch schnell auf deinen Kommentar bei All I Need, weil sich das gerade so anbietet: Was die Spitzenautorin angeht weiß ich noch nicht so genau, aber vielleicht wird ja wirklich irgendwann was draus, abgeneigt wäre ich nicht, einfach ist es allerdings auch nicht. Und Rons Reaktion ... Angedeutet wurde sie ja sowohl in den 10 kleinen Dingen als auch hier bei Baby an Bord in Kapitel 2 und weil das viel zu herrlich ist, um es einfach nicht zu schreiben, gibt es natürlich auch ein Kapitel dazu, wie Ron beim ersten Mal darauf reagiert, Opa zu werden. Das Kapitel findest du bei meiner FF Momentaufnahmen unter dem Titel Der größte Schock seines Lebens. Ich hoffe, ich bin einigermaßen an das herangekommen, was du dir vorgestellt hast.
@fanfanfan!!!: Ja, die Familienstellen liebe ich auch. Ich hoffe, du findest eine Lesemöglichkeit, aber selbst wenn nicht, ich werde diese FF bestimmt nicht löschen in der nächsten Zeit, du wirst also noch reichlich Gelegenheit haben, alles nachzuholen, was du vielleicht verpasst.
@Kati89: Danke für deinen Kommentar.
@klothhilde: Es gibt ja bei jeder Beziehung zwei Seiten und bisher haben wir nur Claras Seite gehört, was die Beziehung mit ihrem Vater angeht. Und in den eigentlichen Büchern ist es ja sehr untergegangen, was es für Muggel bedeutet, in die magische Welt eingebunden zu werden. Claras Vater hat es auf Dauer nicht geschafft, damit zurecht zu kommen und irgendwann hat er, genau wie Clara, den einfacheren Weg gewählt und die Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten, was aber nicht bedeutet, dass er das nicht sehr bereut, genau wie Clara. Danke für dein Review.
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