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Fanfiction

Baby an Bord - Familientreffen

von ChrissiTine

Familientreffen

"Alles in Ordnung?", fragte Hugo besorgt und musterte Clara von oben bis unten. Sie sah etwas blass aus und hatte Ruß auf der Nasenspitze. Er hob seine Hand und wischte es weg.

"Ja, schon. Diese Wirbelei ist nur etwas unangenehm.", murmelte sie. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete tief durch. Dann öffnete sie sie wieder und lächelte Hugo an. "Wirklich, Hugo. Mach dir keine Sorgen. Es ist alles bestens."

Er nickte nicht sehr überzeugt. Aber bevor er wirklich sicher gehen konnte, wurde er von seiner Großmutter umarmt, die ihn glücklich an sich drückte. "Es ist so schön, dich zu sehen, Hugo! Es ist schon so lange her, seit du das letzte Mal hier warst.", rief sie begeistert. Sie ließ ihn wieder los und musterte ihn von oben bis unten. Er schob peinlich berührt die Hände in die Hosentaschen. Er bekam jedes Mal ein schlechtes Gewissen, weil er sie so selten besuchte.

Nachdem seine Großmutter mit ihrer Inspektion bei ihm fertig war (und wie immer festgestellt hatte, dass er viel zu dünn und seine Haare viel zu lang waren), wandte sie sich neugierig Clara zu. Hugo beeilte sich, die beiden einander vorzustellen. Clara streckte lächelnd ihre Hand aus, aber seine Großmutter wollte davon nichts wissen und zog Clara mütterlich in ihre Arme.

"Es ist so schön, dich kennen zu lernen, meine Liebe!", sagte sie herzlich. "Ich freu mich so, dass es bald ein neues Baby geben wird, das den Fuchsbau mit Leben füllen wird."

"Es ist ja nicht so, als hättest du schon zwölf Enkel und vierzehn Urenkel.", erwiderte Hugos Onkel George lachend, der unbemerkt die Küche betreten hatte. Er schüttelte Hugo die Hand und lächelte Clara zu. Er kannte sie bereits, weil sie einmal im Laden vorbeigeschaut hatte, als er auch da gewesen war. Er hatte Hugo gesagt, dass er verrückt war, weil er nicht mehr mit ihr schlief.

"Es ist immer noch Platz für mehr Kinder", widersprach seine Großmutter überzeugt und drückte George einen Stapel Servietten in die Hand. "Und es ist ja auch nicht so, als würde ich die Kinder dauernd zu Gesicht bekommen."

George hob abwehrend die Hand, die nicht die Servietten hielt. "Sieh mich nicht so an. Fred und Roxy hast du oft genug gesehen, als sie klein waren. Auf alle anderen Kinder und Enkel hab ich keinen Einfluss."

"Aber du könntest Roxy doch mal fragen, ob sie nicht bald heiraten möchte", erwiderte sie hoffnungsvoll.

George lachte. "Roxy? Heiraten? Viel Glück dabei. Soweit ich weiß, hat sie nicht vor, sich jetzt oder jemals in der Zukunft fest zu binden." Roxanne war eine sehr selbstbewusste selbstständige Frau, die absolut nicht vor hatte zu heiraten. Sie hatte zwar nichts gegen feste Beziehungen, aber sie konnte auch gut ohne leben. Eine Einstellung, die Hugos Meinung nach in der Familie viel zu wenig wertgeschätzt wurde.

"Aber auch nur, weil du ihr das nicht schmackhaft genug gemacht hast, George", tadelte sie ihn.

George schüttelte den Kopf. "Mum, du weißt genauso gut wie ich, dass Roxy ihren eigenen Kopf hat und sich von niemandem in ihr Leben reinreden lässt." Er drehte sich um und verließ die Küche wieder. Von draußen konnte man Kinderlachen und Kinderweinen und Erwachsenenstimmen hören.

"Können wir was rausbringen, Grandma?", fragte Hugo hilfsbereit, in der Hoffnung, der Frage nach einer möglichen Hochzeit zu entgehen.

Sie nickte und deutete auf mehrere Tellerstapel und einen riesengroßen Berg Besteck. "Sucht euch was aus", sagte sie lächelnd und trat an den Herd, um mit ihrem Zauberstab in einem der Kochtöpfe zu rühren.

Heute war der 31. August 2040. Es war der letzte Ferientag und die gesamte Familie Weasley hatte sich zum Familienessen versammelt, um ein letztes Mal zusammen sein zu können, bevor die ältesten Kinder von Hugos Cousinen und seiner Schwester nach Hogwarts gingen. Diese Tradition war vor Jahren begonnen worden, schon als Hugo selbst noch nach Hogwarts gegangen war. Dann wurde sie ein paar Jahre ausgesetzt, weil alle Enkel bereits mit Hogwarts fertig und die neuen Urenkel noch nicht alt genug waren, um nach Hogwarts zu gehen. Aber Hugos Großeltern hatten die Tradition wieder aufgegriffen, als Dora, die Tochter von Victoire und Ted zum ersten Mal nach Hogwarts kam. Jetzt würde sie bereits in die fünfte Klasse gehen. Auch Remus, Doras kleiner Bruder, und Diana, Hugos Nichte, hatten bereits ein Jahr hinter sich. Jeremy, Mollys Sohn, kam bereits in die vierte Klasse und Michelle, Mollys Tochter, würde dieses Jahr die erste Klasse besuchen. Hugo kam es unwirklich vor, dass diese Kinder, die er alle schon als Babys gekannt hatte, bereits in Hogwarts waren. Und soweit er gehört hatte, hatte Dora bereits einen festen Freund. Er schüttelte den Kopf. Es war verrückt.

Er stieß die Küchentür auf und trat in den Garten. Es waren fünf große Tische aneinander gereiht, an denen jeweils zehn Personen Platz fanden. So entstand eine sehr lange Tafel, die Hugo an die Haustische in Hogwarts erinnerte. Die waren auch ungefähr so lang gewesen. Drei von ihnen waren schon komplett gedeckt, auf dem vierten verteilte Dora gerade die Servietten, die George vorhin nach draußen gebracht hatte und der fünfte war noch leer. Hugo und Clara stellten die Teller auf dem Tisch ab und kurz darauf spürte Hugo, wie ihn jemand heftig gegen ihn stieß und ihn umarmte. Er schaute nach unten und sah seinen Neffen Aiden, der ihn anstrahlte.

"Onkel Hugo!", rief er glücklich.

Hugo grinste ihn an und zerzauste ihm das Haar, in dem sich einige Blätter verfangen hatten. Hugo fragte sich jedes Mal aufs neue, wie der Junge es schaffte, einen halben Wald auf dem Kopf zu tragen.

"Schau mal, wie braun ich geworden bin!", rief er und streckte ihm seinen Arm entgegen. "Und ich hab schwimmen gelernt! Ich durfte sogar ganz weit raus ins Meer schwimmen. Ich bin viel weiter als Di gekommen, stell dir das vor!", erzählte er ihm begeistert. Rose und Scorpius hatten es vor zwei Wochen endlich geschafft, in das Ferienhaus der Malfoys zu fahren. Gestern waren sie zurückgekehrt und anscheinend hatten sie diesen kurzen Urlaub in vollen Zügen genossen.

Hugo nickte lachend. "Fantastisch, Aiden. Wenn du dann in Hogwarts bist, kannst du es mit dem Riesenkraken aufnehmen."

Aidens Augen leuchteten auf und er nickte begeistert.

"Aiden, komm schon!", rief sein Cousin Frank, Mollys anderer Sohn, ihm zu. "Du bist dran mit zählen."

Aiden nickte und rannte zu den anderen. Sobald er bei ihnen angekommen war, stoben die Kinder auseinander und rannten in alle Richtungen davon. Wahrscheinlich spielten sie verstecken.

Hugo sah sich um. Einige seiner Onkeln und Tanten standen beieinander und unterhielten sich, während einige seiner Cousinen und Cousins in der Küche verschwanden, um das restliche Geschirr zu holen. Lily und Als Frau Tia standen bei einem Laufstall, der im Garten aufgestellt worden war, und unterhielten sich lachend. Er konnte sehen, wie der sieben Monate alte Robert und der sechs Monate alte Lucas mit einem Plüschquaffel spielten. Seine Eltern sprachen mit Harry und Ginny, während Al, James und Louis einige Stühle vor sich herschweben ließen.

Die ganze Familie, die heute hier versammelt sein sollte, umfasste ungefähr fünfzig Leute und Hugo hatte den Überblick schon längst verloren. Manchmal war er froh, wenn er überhaupt alle Kinder seiner Cousinen und Cousins auseinanderhalten und sich an ihre Namen erinnern konnte. Es war schon eine riesengroße Familie.

"Wow", flüsterte Clara, die sich mit großen Augen umschaute. "Und du bist mit allen verwandt?", fragte sie ungläubig.

Hugo lachte. "Wenn du alle mitzählst, die angeheiratet sind, dann ja.", erwiderte er. "Manchmal kommen auch noch Freunde von irgendwem, aber ich glaube, dieses Jahr hat sich keiner angesagt. Zumindest hat Mum nichts erwähnt."

Er hatte erst gestern mit seiner Mutter gesprochen, die extra im Scherzartikelladen aufgetaucht war, um sicherzugehen, dass er auch ja heute kommen und Clara mitbringen würde, damit sie die ganze Familie kennen lernen konnte. Hugo war sich nicht sicher gewesen, ob er Clara das wirklich zumuten konnte, aber seine Mutter hatte nur lachend gesagt: "Sie muss die Familie irgendwann kennen lernen. Wenn sie es jetzt macht, hat sie es wenigstens schon hinter sich."

"Hugo!"

Er drehte sich um und sah Rose auf sich zukommen. Sie trug ebenfalls einen Tellerstapel, den sie auf dem Tisch abstellte. Sie schwang ihren Zauberstab und alle Teller verteilten sich, auch die, die Hugo und Clara vorhin mitgebracht hatten. Auch sie war braun gebrannt und strahlte eine Ruhe und Zufriedenheit aus, die er schon lange nicht mehr an seiner großen Schwester gesehen hatte. Sie hatte den Urlaub nach all dem Stress im Krankenhaus und dem Tod ihres Großvaters wirklich gebraucht.

Er umarmte sie lächelnd. "Du siehst toll aus, Rose", sagte er anerkennend.

Sie lächelte. "Danke. Du bist heute schon der zehnte, der mir das sagt. Man könnte meinen, dass ich sonst immer furchtbar ausschaue." Sie strich sich ein paar Haare aus der Stirn, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten.

Er schüttelte den Kopf. "Nicht furchtbar. Nur müde."

Sie zuckte mit den Schultern und sah über Hugos Schultern zu den spielenden Kindern. "Müde war ich auch in den letzten zwei Wochen. Aber es war stressfrei. Und Aiden ist sogar ohne Theater ins Bett gegangen. Schon vor seiner eigentlichen Schlafenszeit."

Hugo grinste und legte seiner Schwester einen Arm um die Schultern. "Dann war das wohl ein sehr erfolgreicher Urlaub."

"Das kannst du laut sagen", erwiderte sie und seufzte sehnsüchtig. "Ich wünschte nur, dass wir noch länger hätten bleiben können. Es war so schön ruhig und das Meer war fantastisch und wir hatten endlich mal alle Zeit füreinander. Ich musste nicht ins Mungos und Scorpius nicht ins Ministerium und wir konnten es einfach nur genießen. Es ist so lange her, dass es nur uns vier gab." Sie schaute verträumt zu Scorpius, der gerade, einen Kochtopf tragend, aus dem Haus kam und dabei dem zwölfjährigen Remus zuhörte, der ihm begeistert irgendetwas erzählte.

"Wo wart ihr denn?", wollte Clara wissen, die die Geschwister bisher schweigend beobachtet hatte.

"Im Strandhaus von meinen Schwiegereltern. Sie haben erst vor kurzem eins in der Nähe von Edinburgh gekauft und uns eingeladen. Das erste Wochenende waren sie auch da, aber dann haben sie uns alleine gelassen, weil sie wieder zur Arbeit mussten.", erklärte Rose, während sie immer noch Scorpius anschaute. Hugo wurde der Blick langsam unangenehm und er räusperte sich laut.

Rose schreckte auf und schüttelte den Kopf. Sie löste sich von Hugo und lächelte Clara an, bevor sie sie umarmte.

"Und du? Wie geht es dir? Oder besser gesagt euch?"

Clara lächelte und strich kurz über ihren Bauch. Er war etwas gewachsen, seit sie bei Rose und Scorpius zum Essen gewesen waren, aber wenn man nicht wusste, dass Clara schwanger war, dann fiel er noch nicht auf.

"Eigentlich ziemlich gut", erwiderte sie. "Mir wird nicht mehr von allem schlecht und auch nicht mehr so schnell schwindelig, aber ich hatte letzte Woche in der Arbeit ziemlich viel Stress. Die Hogwartsbriefe sind erst vor acht Tagen verschickt worden und deshalb sind letzte Woche hunderte von Kindern in den Laden gekommen, die alle neue Schulumhänge brauchen und das alles zu nähen war eine Heidenarbeit."

Rose nickte. "Ich kann's mir vorstellen. Diana und ich waren gestern in der Winkelgasse, um noch alles für ihr neues Schuljahr zu besorgen und die Geschäfte waren alle überfüllt. Ich hab mich schon immer gefragt, warum die Briefe immer erst so spät verschickt werden. Ich meine, es sind zwei Monate Ferien, da kann man sie doch auch früher wegschicken."

"Ich glaube ja, dass das irgendwas mit den ZAG-Ergebnissen zu tun hat. Das Ministerium und die Lehrer brauchen bestimmt eine Weile, bis alles korrigiert ist und die Schüler müssen ja wissen, welche Fächer sie im nächsten Jahr belegen können.", erwiderte Clara nachdenklich.

Rose nickte. "Das mag ja alles sein, aber dann könnte man doch wenigstens die Briefe für die anderen sechs Jahrgänge schon eher rausschicken. Das wäre doch so viel einfacher."

"Du kannst es ja Neville vorschlagen, wenn du ihn das nächste Mal siehst", schlug Scorpius vor, der den Topf auf dem Tisch abgestellt und sich zu ihnen gesellt hatte. Er legte die Arme um die Taille seiner Frau und Rose lehnte sich entspannt an ihn.

"Das werde ich auch tun", sagte sie entschlossen. "Es wäre für alle sehr viel einfacher"

"Allerdings", nickte Clara und lächelte Scorpius zu. "Hallo."

Scorpius erwiderte das Nicken. "Gleichfalls", grinste er. "Du siehst ziemlich müde aus", stellte er fest.

Clara seufzte. "Hast du eine Ahnung, wie viele Schüler es gibt, die neue Umhänge für die Schüle brauchen? Ich sag's dir: Zweihundertsiebenundvierzig. Und weißt du, wie viele Angestellte es bei Madam Malkins gibt, die sich um diese Umhänge kümmern müssen? Acht. Und weißt du außerdem, wie lange wir Zeit haben, um diese Umhänge anzufertigen? Eine halbe Stunde. Und jetzt sag mir, Scorpius, wie du aussehen würdest, wenn du dir eine Woche lang die Finger wundgenäht hättest." Hugo warf einen Blick auf ihre Hände. Sie sahen so perfekt wie immer aus.

Scorpius pfiff anerkennend. "Respekt, Clara. Dann nehme ich meine vorige Bemerkung zurück. Du siehst wahnsinnig gut aus."

Clara lachte. "Vielen Dank für das Kompliment." Sie seufzte. "Ich bin froh, dass das jetzt vorbei ist. Ich kann schon kein Schwarz mehr sehen."

Rose sah an sich herunter. Sie trug ein schwarzes Top. "Oh", sagte sie.

Clara lief rosa an. "Entschuldige, Rose, ich wollte nicht ..." Sie schaute zu Hugo, der ein Grinsen im Gesicht hatte, und fing an zu lachen. "So hab ich das eigentlich nicht gemeint."

"Ich versteh schon", erwiderte Rose und zwinkerte ihr zu. "Ich bin auch froh, wenn ich keine limonengrünen Umhänge sehen muss. Es reicht schon, dass sich Aiden jeden zweiten Tag irgendwie sein Knie aufschlägt oder seinen Fuß verknackst. Erst vor drei Tagen wollte er sich Tee machen und hat sich seine rechte Hand verbrannt, weil er die Kanne nicht hat tragen können." Rose schüttelte den Kopf. Hugo hatte sie einmal erzählt, dass sie in der Arbeit so viel mit kranken Menschen zu tun hatte, dass sie zu Hause eigentlich davon verschont werden wollte. Allerdings hatte sie einen Sohn, der diesen Wunsch viel zu oft zunichte machte.

"Autsch!" Clara verzog das Gesicht, aber Rose winkte ab.

"Keine Sorge. Diese Sprüche kann ich im Schlaf.", versicherte sie ihr.

Scorpius nickte. "Selbst ich kann die mittlerweile ohne Probleme."

"Und das will schon was heißen!", warf Hugo ein. "Aua!" Er rieb sich das Schienbein an der Stelle, an der Rose ihn getreten hatte. "Das war ein Scherz!", sagte er augenverdrehend. "Uff!", stöhnte er eine weitere Sekunde später. Diana war mit voller Wucht gegen ihn geknallt und umarmte ihn stürmisch.

"Onkel Hugo!", rief sie glücklich

Hugo drückte sie lachend an sich. "Schokofröschchen! Wie schön, dass du wieder da bist." Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verwuschelte anschließend ihre buschigen blonden Haare, die ihr nicht mal mehr bis auf die Schultern fielen. "Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht? Das letzte Mal, als ich dich gesehen hab, waren die doch mindestens dreimal so lang."

"Abgeschnitten!", rief sie begeistert. "Das hat immer so ewig gedauert mit dem Haare föhnen, deshalb musste ich immer zehn Minuten früher aus dem Wasser als Aiden."

"Sie hat schließlich so lange gebettelt, bis ich mit ihr zum Friseur gegangen bin, der ihr das meiste abgeschnitten hat", erklärte Rose und schaute wehmütig auf den Kopf ihrer Tochter. Hugo hatte das Gefühl, dass sie längst nicht so begeistert wie Diana von dieser Entscheidung war.

"Ich finde die Frisur toll", sagte Clara lächelnd. Es war kein Wunder, dass ihr Dianas Frisur gefiel, da ihre blonden Haare auch nicht viel länger waren. Einen Moment später wurde auch sie von Diana umarmt. Gespannt legte sie eine Hand auf Claras Bauch und starrte konzentriert darauf.

"Man spürt ja immer noch nichts", sagte sie schließlich enttäuscht. Schon als sie sich kennen gelernt hatten, hatte Diana gehofft zu fühlen, wie das Baby trat. Sie war fasziniert von schwangeren Frauen.

"Ich hab dir doch gesagt, dass man das noch nicht spürt", erwiderte Rose.

"Ich weiß, Mum, aber ich hab gedacht, dass es vielleicht doch klappt.", erwiderte Diana und verstärkte den Druck ihrer Hand. Clara verzog kurz das Gesicht und Hugo beeilte sich, seine Nichte sanft wegzuziehen. Clara schaute ihn dankbar an und legte ihre eigene Hand auf die Stelle.

"Und freust du dich schon auf das neue Schuljahr?", wollte er wissen.

Diana nickte. "Ja! Ich hab heute schon in den neuen Büchern gelesen, die Mum und ich gestern gekauft haben. Ich wollte sie eigentlich mit in den Urlaub nehmen, aber da waren die neuen Bücherlisten noch nicht da, deshalb hatte ich nur die Bücher vom letzten Schuljahr, und die konnte ich alle schon auswendig.", erzählte sie. Sie seufzte. "Und dabei hab ich mich so gefreut, das neue Zaubertrankbuch am Strand zu lesen."

Hugo konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Scorpius fassungslos den Kopf schüttelte. Hugo konnte ihn verstehen. Diese große Motivation zu lernen hatte Diana eindeutig von ihrer Mutter. Hugo konnte sich erinnern, wie Rose auch immer in den Ferien in ihren neuen Büchern gelesen hatte, sobald sie sie in der Winkelgasse gekauft hatte, und konnte bis heute nicht verstehen, warum ihr das so einen Spaß gemacht hatte. Er hatte häufig nicht mal dann in den Büchern gelesen, wenn es seine Hausaufgabe gewesen war.

"Das war auch gut so, Di", erwiderte Scorpius entschlossen. "Der Urlaub war dazu da, um sich zu erholen und nicht, um zu lernen."

"Aber Lernen ist doch erholsam", sagte Diana verständnislos. Scorpius schien unfähig, etwas darauf zu erwidern.

Rose öffnete den Mund, wurde aber von ihrer Großmutter unterbrochen, die laut verkündete, dass das Essen fertig war. Sofort strömten viele Erwachsene in den Fuchsbau, um das ganze Essen nach draußen zu bringen, während die Kinder darum stritten, wer neben wem sitzen wollte.

Clara machte Anstalten, auch in die Küche zu gehen um zu helfen, aber Hugo nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf. Er führte sie zu dem Tisch in der Mitte und zog einen Stuhl hervor, damit sie sich setzen konnte.

"Glaub mir, es gibt genug Leute, die dabei helfen, das Essen heraus zu schaffen."

Clara nickte. "Rose und Scorpius sehen wirklich ziemlich erholt aus", sagte sie lächelnd und schaute zum einen Ende der Tafel, wo Diana sich mittlerweile neben Dora und Remus gesetzt hatte und wo Aiden noch mit Frank um einen Platz stritt.

"Ja. Aber als wir bei ihnen zum Essen eingeladen waren, waren sie kurz davor, zu verreisen. Sie haben beide sicher noch einige Überstunden gemacht, damit sie nicht gestört werden, wenn sie mal weg sind."

Sie waren vor zweieinhalb Wochen bei ihnen gewesen, damit Roses Familie Clara kennen lernen konnte. Hugo hatte sich gedacht, dass es einfacher war, wenn sie erst seine Schwester kennen lernte und später seine Eltern, damit das nicht zu viel auf einmal wurde. Sie war längst nicht so nervös gewesen wie er, als er Andrea kennen gelernt hatte, aber einige Gedanken hatte sie sich trotzdem gemacht. Sie hatte Hugo damals dreimal angerufen, weil sie sich nicht sicher gewesen war, was sie anziehen sollte.

Aber es hatte alles einwandfrei geklappt. Sie hatte sich sofort mit Rose verstanden, mit Scorpius herumgealbert und Diana und Aiden ins Herz geschlossen. Es war ein ungezwungenes, lustiges und schönes Essen geworden und sie hatten sich vorgenommen, das bald zu wiederholen, auch wenn Diana dann fehlen würde, weil sie in Hogwarts war. Hugo war nicht umhin gekommen, daran zu denken, dass ein Essen mit Collette und seiner Familie nie so locker über die Bühne gegangen waren. Und einmal mehr hatte er sich zu fragen begonnen, ob sein Dad nicht doch Recht gehabt hatte, als er gesagt hatte, dass Collette nicht die Richtige für ihn gewesen war.

Letzte Woche waren sie beide dann bei seinen Eltern zum Essen gewesen und auch hier lief wieder alles problemlos. Es war richtig unheimlich, wie problemlos und einfach alles war. Er verstand sich mit Clara. Rose und Scorpius verstanden sich mit Clara. Seine Eltern verstanden sich mit Clara. Und er verstand sich mit ihrer Mutter. So viel Glück hatte er sonst nie. Irgendetwas musste doch schief gehen. Gut, wenn man vielleicht die ungewollte Schwangerschaft zählte und die Folgen, die er nun lebenslang zu tragen haben würde, war vielleicht doch schon genug schief gelaufen ... Trotzdem kam ihm das alles viel zu einfach vor.

Er stand auf, als er sah, wie seine Eltern auf ihn zukamen, um sie zu begrüßen. Auch Clara kam hinzu und wurde herzlich von beiden umarmt. Hugo stellte sie dem Teil der Familie vor, der gerade in der Nähe war und dann setzten sich auch schon alle wieder hin, damit man mit dem Essen beginnen konnte.

Gegenüber von Hugo und Clara saßen Ted, wie immer mit blauen Haaren, und Victoire, die auch mit vierzig Jahren nichts von ihrer strahlenden Schönheit eingebüßt hatte. Neben Clara saßen Rose und Scorpius, neben Hugo saßen Lily und Henry und ihnen gegenüber hatten sich Al und Tia niedergelassen. James und seine Frau Julia saßen auf der anderen Seite von Ted und Victoire. Am einen Ende der riesigen Tafel saßen die ganzen Kinder, die schon selbstständig essen konnten, am anderen Ende die erwachsenen Erwachsenen, also Hugos Onkel, Tanten und Eltern. Die zweijährige Amanda saß in ihrem Hochstuhl neben ihrer Mutter Tia, die zweijährige Elizabeth neben ihrem Vater Henry und der ebenfalls zweijährige Jacob saß neben seiner Mutter Dominique ungefähr sieben Plätze von Hugo entfernt. Die Tische schienen jedes Jahr voller zu werden.

"Und die kleine Dora hat wirklich schon einen Freund?", wollte Lily gerade von Victoire und Ted wissen. "Hab ich das wirklich richtig verstanden?"

Ted seufzte gequält und nickte. "Ja, hat sie. Schon seit über vier Monaten." Er verzog das Gesicht.

Lily schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich hab wirklich gedacht, dass James einen Scherz gemacht hat, als er mir das erzählt hat. Sie kann doch schon unmöglich so alt sein, dass sie einen Freund hat."

"Ich hab genau das gleiche gesagt", erwiderte Ted zustimmend und schaute Victoire mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Victoire schüttelte lachend den Kopf. "Und dann hab ich ihm gesagt, dass ich fast ein Jahr jünger war als Dora, als ich meinen ersten Freund hatte. Das schien er irgendwie verdrängt zu haben."

"Das hab ich überhaupt nicht!", widersprach Ted sofort. "Aber bei Dora ist das doch was völlig anderes. Ich meine, sie ist immerhin meine Tochter."

"Und ist er wenigstens nett?", wollte Rose wissen und deutete auf die Schüssel mit dem Kartoffelbrei. Hugo gab sie ihr.

Ted seufzte noch gequälter. "Das ist ja das Problem." Hugo schaute ihn stirnrunzelnd an. War dieser Freund vielleicht ein ignorantes arrogantes Arschloch? Was machte Dora bloß mit so einem Kerl? "Der Junge ist viel zu nett." Er spießte ein Würstchen auf. "Man kann ihn gar nicht hassen."

Victoire schaute ihn mitleidig an und küsste ihn auf die Wange. "Nimm's nicht so schwer. Sie wird immer dein kleines Mädchen bleiben. Aber du bist eben einfach nicht mehr der einzige Mann in ihrem Leben. Das musst du akzeptieren."

"Das sagst du so einfach", murmelte Ted und biss von dem Würstchen ab. "Es ist so schwer, sie nicht mehr als dieses kleine süße unschuldige Mädchen zu sehen. In zwei Jahren wird sie volljährig." Er erschauderte. "Ich will mir das gar nicht vorstellen. Und das schlimmste ist, dass du ihr die ganzen Verhütungssprüche beigebracht hast.", sagte er vorwurfsvoll zu seiner Frau.

Scorpius spuckte den Kürbissaft, den er gerade getrunken hatte, wieder zurück in sein Glas. "Verhütungssprüche? Sie kennt schon die ganzen Verhütungssprüche?" Hugo sah zum Ende der Tafel, wo Dora saß. Sie hatte heute pinkes Haar und lachte über etwas, das eines der anderen Kinder gesagt hatte. Hugo kam es falsch vor, dass sie überhaupt wusste, was Sex war.

Victoire nickte. "Natürlich kennt sie die. Ich hab sie schon aufgeklärt, als sie zwölf war. Und ich hab sie ihr noch mal in einem Brief geschrieben, nachdem sie uns geschrieben hat, dass sie mit jemandem zusammen ist."

"Sieh mich nicht so an, Scorp", erwiderte Ted abwehrend. "Wenn es nach mir gegangen wäre, dann würde sie das Wort Sex nicht mal kennen."

Victoire verdrehte die Augen. "Als ob es besser wäre, sie nicht darüber aufzuklären. Ich bin genauso wenig damit einverstanden, wenn sie jetzt schon daran denkt, wie du, aber ich werde den Teufel tun und sie blind in diese Sache laufen lassen. Irgendwann wird es zu einer Situation kommen, in der sie die Sprüche braucht und dann soll sie auch vorbereitet sein. Du bist der Letzte, der sich über eine ungeplante Teenagerschwangerschaft freuen würde." Sie schaute ihren Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ted murmelte etwas unverständliches und trank einen Schluck Kürbissaft. Er wünschte sich jetzt bestimmt, dass da etwas stärkeres drin wäre. Zumindest hätte Hugo das an seiner Stelle getan.

"Ich bin froh, dass wir mit Di noch nicht so ein Problem haben", sagte Scorpius schließlich. Rose schluckte und schaute stur auf ihren Teller. Scorpius riss die Augen auf und sah seine Frau ungläubig an. "Sag mir jetzt bitte nicht, dass Diana diese Sprüche auch schon kennt." Rose schwieg. Hugo hatte selten gesehen, dass Blut so schnell aus einem Gesicht entweichen konnte. Scorpius sah kalkweiß aus. "Rose!"

"Du hast sie wirklich schon aufgeklärt?", fragte Hugo ungläubig. Es fiel ihm schon schwer, Dora als jemanden zu sehen, der wusste, was Sex war und der ihn wahrscheinlich zumindest in Erwägung zog (er konnte sich noch erinnern, wie er mit fünfzehn drauf gewesen war und außerdem hatte er schon mit vierzehn zum ersten Mal mit jemandem geschlafen), aber Diana, seine kleine, liebe, süße, unschuldige Nichte? Er würde jeden Jungen eigenhändig erwürgen, der auch nur in ihre Nähe kam. Und wenn er dazu zu spät kam, dann würde er zumindest Scorpius dabei helfen, die Leiche zu vergraben.

Rose nickte. "Selbstverständlich. Ich hab ihr auch die Sprüche erklärt, aber an denen hatte sie noch kein großes Interesse. Sie hat gemeint, dass sie mich das später noch einmal fragen würde, wenn sie sie dann brauchen wird."

Scorpius schluckte und schob seinen Teller von sich. "Ich glaube, ich werde heute nichts mehr essen. Mir ist schlecht." Hugo stimmte ihm im Stillen zu.

"Wem sagst du das", murmelte Ted, der auf sein aufgespießtes Würstchen starrte.

Lily lachte. "Ihr Männer seid doch wirklich Idioten!"

Ted schüttelte den Kopf. "Das sagst du jetzt, Lily. Jetzt, wo deine Liz noch unschuldig am Tisch sitzt und ihr Plastikbesteck auf den Boden schmeißt. In zehn Jahren, wenn sie dann zwölf ist, wirst du das anders sehen. Oder in dreizehn Jahren, wenn sie damit anfängt, Jungs nach Hause zu bringen, die an nichts anderes als Sex denken können."

Victoire verdrehte die Augen. "Also wirklich, Ted! Jetzt übertreibst du aber."

Er schüttelte vehement den Kopf. "Oh nein, Vic! Ich hab völlig Recht. Und weißt du, wieso ich Recht habe? Weil ich noch genau weiß, wie ich mit fünfzehn oder sechzehn getickt habe, und da hatte ich nichts anderes im Kopf! Stimmt doch, oder?" Ted schaute sich um. Scorpius, James, Hugo, Al und Henry nickten alle.

"Na dann siehst du ja, wie sinnvoll es ist, dass Dora die ganzen Sprüche kennt.", erwiderte Victoire grinsend. "Du könntest ihr natürlich auch den Trank brauen, dann muss sie die Sprüche gar nicht -"

"Nein!", rief Ted und war jetzt so weiß wie Scorpius. "Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein! Ich werde das doch nicht auch noch aktiv unterstützen! Ich bin doch nicht bescheuert!" Er schüttelte den Kopf und es sah so aus, als würde diese Vorstellung ihm wirklich Schmerzen zufügen.

Victoire zuckte mit den Schultern. "Bitte, wie du willst, Grandpa"

Ted umklammerte seine Gabel so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er machte Anstalten, aufzustehen. "Jetzt reicht's! Diesen Mistkerl knöpfe ich mir vor! Ich werde ihn so lange verfluchen, bis er sich wünscht, nie geboren worden zu sein!"

Victoire legte ihm schnell die Arme auf die Schultern, um ihn in seinem Stuhl zu halten. "Jetzt mach mal halblang! Es ist doch gar nicht gesagt, dass Dora und Scott überhaupt Sex haben. Mir hat sie erst letzte Woche erzählt, dass sie noch lange nicht soweit ist. Also gibt es gar keinen Grund zur Sorge." Sie lächelte ihn an und Ted schien sich wieder etwas zu beruhigen. "Aber du musst dich wohl oder übel damit abfinden, dass sie jetzt erwachsen wird. Sie ist verliebt und sie hat einen Freund und irgendwann wird sie Sex haben. Ob jetzt mit ihm oder in zwei Jahren mit jemand anderem spielt keine Rolle. Das wichtige ist, dass du dich damit abfindest. Dass du es akzeptierst und ihre Entscheidungen ebenfalls, weil wir ihr und ihrem Urteil trauen können. Du wärst auch nicht begeistert gewesen, wenn mein Dad dich dafür foltern wollte, dass du mit mir geschlafen hast." Ted schüttelte entsetzt den Kopf. "Na siehst du."

Ted seufzte besiegt. "Du hast es gut, Hugo.", sagte er schließlich. Hugo schaute ihn überrasch an. Warum hatte er es gut? Weil es keinen Vater gab, der ihn dafür foltern wollte, dass er mit Clara geschlafen hatte? "Dein Kind ist noch nicht geboren. Du musst dir noch keine Gedanken darüber machen, ob es nicht noch viel zu jung ist, um über Sex aufgeklärt zu sein. Und für die nächsten Monate kannst du dir sicher sein, dass es auch niemanden kennen lernt, mit dem es Sex haben möchte."

Rose und Clara lachten. Hugo schaute auf Claras Bauch. Ja, da war das Baby für die nächsten Monate noch sicher.

"Wann kommt das Baby denn?", wollte Tia wissen, während sie Auflauf auf ihren Teller legte. Sie schaute zu Amanda und konnte ihr gerade noch die Rose, die als Tischdekoration diente, aus der Hand nehmen, bevor sie darauf herumkaute.

Clara schluckte schnell herunter, was sie im Mund hatte. "Oh, ähm ... also, der Geburtstermin ist für den zehnten Januar ausgerechnet. Es dauert also noch etwas.", sagte sie und strich sich nervös ein paar Haare aus der Stirn. Die plötzliche Aufmerksamkeit war ihr wohl nicht ganz so angenehm.

"Schade", murmelte Rose. Sofort drehten sich alle Köpfe verwundert zu ihr um. Hugo fragte sich auch, was so schade daran sein sollte. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde es noch Jahre dauern, bis das Baby kam. "Diana hat sich nur so darauf gefreut, das Baby im Krankenhaus zu besuchen. Sie war schon so traurig, weil sie Luke und Robbie nicht gleich nach der Geburt sehen konnte."

Diana liebte Babys. Seit sie sprechen konnte, hatte sie ihre Eltern angebettelt, sofort alle neu geborenen Familienmitglieder zu besuchen, angefangen bei ihrem Bruder Aiden. Die einzigen Babys, die sie nicht im Krankenhaus hatte besuchen können, weil sie bereits in Hogwarts war, waren Robert, der Sohn von Lily, und Lucas, der Sohn von Albus, gewesen.

"Aber Babys kommen doch selten wirklich am errechneten Termin", wandte Tia ein. "Haley kam vier Tage zu spät und Amanda zwölf zu früh. Luke war allerdings fast pünktlich, er war nur einen Tag zu früh." Sie lächelte Al zu und strich Amanda über ihre fast schwarzen Haare. "Also vielleicht hat Diana ja Glück und das Baby kommt früher. Die ersten paar Tage im Januar ist sie doch noch da."

Rose nickte und schaute zu Clara. "Meinst du, du kannst da was machen?", fragte sie lächelnd.

Clara zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Mal sehen. Vielleicht hört es ja auf mich", sagte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch.

Al schüttelte den Kopf. "Da würde ich mir keine Hoffnungen machen. Ich hab Amanda damals angefleht, ja nicht um die Zeit zu kommen, in der die Tornados gegen die Wimbourner Wespen spielen. Louis hat extra Karten besorgt, weil das Spiel so spannend werden sollte. Und was ist passiert? Mitten im Spiel hat mir Tia über den Zwei-Wege-Spiegel mitgeteilt, dass ihre Fruchtblase geplatzt ist. Eine halbe Stunde später ist der Schnatz gefangen worden und ich hab das verpasst.", erinnerte sich Al mit enttäuschter Miene. "Sie hat nicht mal eine Stunde warten können."

Tia verdrehte die Augen. "Und ich wette, das wird er ihr für den Rest ihres Lebens vorwerfen. Noch auf ihrer Hochzeit wird er davon anfangen."

Al schluckte. "Jetzt fang bitte nicht von einer Hochzeit an. Sie ist erst zwei. Wir haben noch viel Zeit, um uns über sowas Gedanken zu machen."

Tia lachte. "Da hast du Recht. Und vielleicht wird sie ja auch lesbisch, dann müssen wir uns darüber gar keine Sorgen machen."

Al riss die Augen auf und wurde blass. James lachte lauthals los und verschluckte sich an einem Stück Hühnchen. Julia schlug ihm beherzt auf den Rücken. "Wag es ja nicht, irgendetwas zu sagen", flüsterte sie ihm streng zu. "Al hat es immerhin geschafft, drei Kinder zu zeugen. Du hast noch kein einziges." James wurde rot und schaute seine Frau böse an.

Jetzt war es an Al zu lachen. "Da hat sie völlig Recht. Selbst Hugo hat es vor dir geschafft, ein Kind zu bekommen. Hast du etwa Probleme, Brüderchen? Kriegst du keinen hoch?"

James schnaubte erzürnt und warf ein Brötchen nach seinem Bruder, der sich aber geistesgegenwärtig duckte, und so traf es den kleinen Frank am Kopf. Der sah sich verwirrt um und schubste schließlich Aiden, den er für den Übeltäter hielt. Der revanchierte sich, indem er ihm eine Portion Erbsen ins Gesicht warf.

Rose verdrehte die Augen, trat James gegen sein Schienbein und stand seufzend auf, um für Ordnung zu sorgen. "Vielen Dank, James!", zischte sie ihm wütend zu.

"Al hat angefangen", maulte James beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Clara hatte sich das ganze amüsiert angeschaut. Hugo beobachtete zufrieden, dass sie sich anscheinend doch ziemlich wohl im Kreis seiner Familie fühlte. Er hatte gehofft, dass es so sein würde. Denn wenn es anders sein sollte, dann würde das in den nächsten Jahren alles sehr verkomplizieren. Seine Familie nahm einen großen Platz in seinem Leben ein und wenn die Mutter seines Kindes seine Familie nicht mochte, dann würde es alles sehr viel schwieriger machen. Es würde so schon nicht einfach werden.

"Du siehst, wir sind alle über dreißig und verhalten uns unserem Alter entsprechend", sagte Victoire lachend und beobachtete, wie Rose mit Aiden und Frank sprach, die sie beide geknickt anschauten. "Ich weiß noch, wie Rose damals völlig fertig zu mir gekommen ist, als sie festgestellt hat, dass sie schwanger ist", sagte sie nachdenklich. "Sie hatte so viel Angst. Sie war sich nicht sicher, ob sie so jung eine gute Mutter sein würde."

Hugo schaute zu seiner Schwester. Er hatte gewusst, dass Diana nicht geplant gewesen war, doch als Rose ihm davon erzählt hatte, dass er Onkel wurde, war sie selbstsicher und glücklich darüber gewesen, ein Baby zu bekommen. Aber wenn selbst Rose anfangs Zweifel an sich hatte, die kluge, selbstbewusste Rose, die alles schaffte, was sie sich in den Kopf setzte und die ihre Kinder vergötterten, dann würde er es vielleicht auch ganz gut hinkriegen. Hoffentlich.

"Sie ist eine fantastische Mutter", sagte Scorpius lächelnd, der Rose ebenfalls beobachtete.

"Ich glaube, die einzige, die wirklich daran gezweifelt hat, war Rose selbst", erwiderte Al. "Obwohl ich zugegebenermaßen wirklich sehr beeindruckt davon bin, wie gut sie mit Aiden umgehen kann."

Scorpius nickte. "Davon bin ich auch beeindruckt. Ich schaff das nicht, ihn so unter Kontrolle zu halten. Wenn ich ihn ins Bett bringen muss, dann dauert das immer eine gute Stunde länger als bei Rose. Ich hab keine Ahnung, was sie anders macht."

"Das ist wohl das Talent, das Mütter haben", sagte Al schulterzuckend. "Tia kriegt Haley auch sehr viel schneller ins Bett und die macht wirklich nichts anderes als ich. Ich hab ihr schon häufig zugeschaut."

Tia zuckte lächelnd mit den Schultern. "Es ist eine Gabe", sagte sie geheimnisvoll.

"Was ist eine Gabe?", wollte Rose wissen, die mittlerweile ihr Gespräch mit Frank und Aiden beendet hatte. Sie hatte einige Erbsen auf ihrem T-Shirt, die Scorpius lässig wegzauberte. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und zog einen Teller voller Steaks zu sich.

"Die eigenen Kinder ins Bett zu kriegen", erklärte Lily. "Wobei ich gestehen muss, dass Henry das besser kann als ich. Liz beschwert sich immer, dass ich sie nicht richtig zudecke."

"Das ist auch wirklich nicht einfach", nickte Henry. "Man muss immer erst die linke untere Ecke der Decke auf das Bett legen und dann die linke obere Ecke und dann hat sie meistens irgendwelche Sonderwünsche." Er schüttelte den Kopf.

"Das hat sie eindeutig von Lily", warf James ein. "Die war da auch immer so pingelig." Lily ergriff ihrerseits ein Brötchen, um es nach James zu werfen, aber Henry nahm es ihr schnell aus der Hand. Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie fing an zu grinsen und gab ihm einen Kuss. Al und James verzogen das Gesicht.

"Und, Clara, was machst du beruflich?", wechselte Julia das Thema, bevor die Potter-Geschwister noch anfangen würden, sich mit etwas anderem zu bewerfen als Brötchen.

"Ich bin Designerin", erwiderte Clara und nahm sich ein paar Babymöhrchen. "Ich arbeite jetzt bei Madam Malkins."

"Und davor?", fragte Julia interessiert und nahm James ohne hinzusehen sein Brötchen weg, mit dem dieser versucht hatte, unauffällig auf Al zu zielen.

"Davor war ich in Paris bei Gustave Crayone."

Julias Augen wurden groß. "Du warst bei dem Gustave Crayone? Dem bekanntesten Modedesigner der ganzen Zauberwelt? Bei dem kein Kleid weniger als tausend Galleonen kostet?", fragte sie beinahe ehrfürchtig.

Hugo schaute Clara verwundert an. Sie hatte nie erwähnt, dass dieser Designer, bei dem sie gearbeitet hatte, so berühmt war. Wenn Julia ihn nicht mit jemand anderem verwechselte, dann musste Clara ja atemberaubend als Designerin sein.

Sie lief rosa an und nickte. "Ja. Genau bei dem."

"Das ist ja Wahnsinn!", rief Julia begeistert und schaute Hugo dann vorwurfsvoll an. "Du hast gar nicht gesagt, dass Clara bei Gustave Crayone gearbeitet hat." So wie Julia aussah, schien das ein Kapitalverbrechen zu sein

"Ich hab das gar nicht gewusst", sagte Hugo abwehrend und beugte sich zu Clara. "Warum hast du mir das nicht gesagt?", flüsterte er ihr zu.

Sie lächelte ihn unschuldig an. "Du hast nicht gefragt. Außerdem hab ich nicht geglaubt, dass es dich interessieren würde."

"Da hast du Recht gehabt", erwiderte Hugo

Julia schüttelte entsetzt den Kopf. "Wie kann man nur so ignorant sein, Hugo! Crayone macht jedes Jahr Millionen. Er setzt Trends. Und er entwirft fantastische Sachen. Seine Hochzeitskleider sind -" Julia verstummte und schlug sich die Hand vor den Mund. "Oh mein Gott, du bist doch nicht etwa Clara Hearts, oder?"

Hugo schaute Julia verwirrt an. Und da war er nicht der einzige. Auch Rose, Scorpius, Lily, Ted, James, Henry und Albus schienen nicht zu verstehen, was los war. Einzig und allein Tia und Victoire schienen eine Ahnung zu haben, worauf Julia hinauswollte. Sie sahen recht beeindruckt aus.

"Doch, bin ich", nickte Clara. Diesmal schien ihr die Aufmerksamkeit nicht so unangenehm zu sein.

"Dein Hochzeitskleid war doch von ihr, oder?", fragte Tia mit leuchtenden Augen.

Julia nickte. "Ja. Als ich angefragt habe, hatte ich eigentlich gehofft, dass Crayone selbst Zeit hätte, mein Kleid zu entwerfen, aber der war anscheinend schon ausgebucht, deshalb hat er mich an Clara weitergeleitet. Anfangs war ich ziemlich skeptisch, aber im Endeffekt hätte Crayone das Kleid auch nicht besser machen können."

Clara lächelte geschmeichelt. "Vielen Dank. Gustave hat mir in den letzten zweieinhalb Jahren viele Aufträge vermittelt."

"Dann muss er dich ja für ungeheuert talentiert gehalten haben", sagte Julia beeindruckt.

Clara zuckte mit den Schultern. "Zum Teil, ja. Aber er hatte auch ziemlich viel Stress mit seinem Freund Claude. Der hat sich beschwert, dass Gustave kaum noch Zeit für ihn hat. Deshalb hat er sich bemüht, etwas weniger zu arbeiten." Sie schaute auf ihren Teller. Ihre Wangen waren immer noch rosa.

"Du hast es auf jeden Fall fantastisch gemacht. Alle waren begeistert von dem Kleid. Und vor allem war es so schnell fertig."

"Du bist Julia Scott, oder?", fragte sie stirnrunzelnd. "Das Kleid war doch auf den Namen bestellt? Ich glaub nicht, dass eine andere Kundin Julia hieß, aber ich hatte damals wirklich viel zu tun ..." Sie schaute Julia nachdenklich an. Wahrscheinlich versuchte sie, sich Julia in dem angefertigten Hochzeitskleid vorzustellen.

"Ja, genau. Ich wollte mich eigentlich persönlich bedanken, aber nach Paris komme ich so selten ..." Sie strahlte. "Es ist unglaublich, dass ich dich jetzt doch kennen lernen kann."

James hatte die Unterhaltung bisher ungläubig verfolgt. "Du hast also Julias Kleid entworfen und genäht?", fragte er schließlich nach. Clara nickte. "Also haben wir dir sechshunderachtzig Galleonen gezahlt?"

Julia rammte ihm ihren Ellbogen in die Rippen. James stöhnte auf. "Also zu allererst habe ich sechshundertachtzig Galleonen gezahlt und zum zweiten war Clara ihr Geld wirklich bis auf den letzten Knut wert. Sie hat schnell und effizient gearbeitet und sich präzise an meine Wünsche gehalten. Was besseres hätte ich mir gar nicht wünschen können."

"Du verlangst sechshundertachtzig Galleonen für ein Kleid?", fragte Hugo ungläubig. Dieses Bild, das hier gerade entstand, passte überhaupt nicht zu dem Bild, das er sich von Clara gemacht hatte. Er wusste, dass sie Designerin war, aber Madam Malkin hatte er sich nie als eine besonders gute Designerin vorgestellt. Er hätte nie gedacht, dass Clara einmal bei einem Top-Designer gearbeitet hatte, nein, anscheinend sogar bei dem Top-Designer schlechthin. Er hätte nie geglaubt, dass Clara so viel Geld für ein einziges Kleid verlangen konnte und dass die Kundin das dann auch noch bereitwillig bezahlte. Das passte überhaupt nicht zu der Clara, die in einem schäbigen Muggelhaus in einer winzigen Wohnung wohnte, die stinknormale Jogginghosen trug und der ein Fleck auf einem Sofa absolut nichts ausmachte.

"Nicht immer", erwiderte Clara schulterzuckend. "Es wird uns immer ein Limit genannt, in dem wir uns bewegen können und an das wir uns auch meistens halten - außer es gibt so viele Sonderwünsche und Änderungen, dass das einfach nicht möglich ist. So wie bei dem Kleid, dass du nach meinem Ultraschall gesehen hast, Hugo. Da musste ich zweihundert Galleonen mehr verlangen als vereinbart."

Hugo zuckte zusammen. Mittlerweile hatte er sich ganz gut damit abgefunden, dass Collette jetzt verheiratet war, aber weh tat es trotzdem noch.

"Wow", sagte Scorpius beeindruckt. "Und da gibst du dich damit zufrieden, Hogwartsumhänge zu nähen?" Julia fiel beinahe vom Stuhl vor Entsetzen.

Clara zuckte mit den Schultern. "Naja ... In England ist Madam Malkins die bekannteste Designerin und sie hatte gerade eine Stelle frei ... außerdem ist das mit den Umhängen nur ein Ausnahmezustand gewesen. Normalerweise nehme ich andere Aufträge an."

James seufzte. "Schade, dass Hugo dich nicht schon vor anderthalb Jahren geschwängert hat. Dann hätten wir sechshundertachtzig Galleonen sparen können." Er duckte sich geistesgegenwärtig, als er von allen Seiten mit Brötchen beworfen wurde.

TBC ...


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A/N: Ich hoffe, euch hat das Kapitel so gut gefallen wie mir. Ein anderes Kapitel aus diesem Universum, das meiner Meinung nach einen ähnlichen Stil hat und das ich deshalb fast so gern gelesen hab wie das hier (also eins, wo einfach nur ein Teil der Familie zusammenkommt und über das momentane Leben quatsch mit einem, wie ich finde, amüsanten Unterton) ist bei den Momentaufnahmen zu finden, und zwar unter dem Titel Junggesellenabschied. Falls ihr lesen wollt, wie James von Hugos Sexleben schockiert ist, dann schaut mal vorbei ;). Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.


@Dolohow: Danke.

@DarkJanna: Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Und was Hugos und Claras ähnliche Beziehungserlebnisse angeht: Ich brauchte einen Grund, warum Clara in einem einsturzgefährdeten Haus wohnt (weil das später noch wichtig wird) und warum sie so traurig ist, dass sie mit Hugo ins Bett geht, obwohl sie ihn nicht kennt, und den Verhütungsspruch vergisst (weil sie sonst sehr verantwortungsbewusst ist) und ich nehme an, dass es nicht selten vorkommt, dass Menschen von ihren Partnern betrogen werden. Und so war das auch eine Gelegenheit, ein bisschen die verschiedenen Reaktionen auf Betrug zumindest anzudeuten. Hugo hätte Collette wahrscheinlich nicht verlassen, sondern ihr verziehen, wenn sie nicht selbst gegangen wäre, aber auf Dauer wäre er nicht glücklich gewesen mit ihr. Clara hat sich das nicht gefallen lassen und sofort die Konsequenzen gezogen und das würde sie wieder tun. So weiß der gute Hugo wenigstens, woran er bei ihr ist.

@crazygirl: Wow, vielen Dank auch für deinen Kommentar. Ich freu mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. (Und was Tia angeht, ich weiß, dass man schnell mal durcheinander kommt, ich muss manchmal auch eine Weile nachdenken, bis ich die ganzen erfundenen Kinder ihren richtigen Eltern zugeordnet habe, zumindest die, die nicht so oft auftauchen in meinen FFs.)

@Krummbein: Vielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar. Ich freu mich, dass dir das ganze Universum so gut gefällt. Es ist nicht immer ganz einfach, den Überblick zu behalten (ich hab mir deshalb schon einen Stammbaum erstellt und Kalender und Alterstabellen und Schuljahre, damit ich nicht durcheinanderkomme), ich frage mich wirklich, wie JKR das bei ihren sieben Büchern geschafft hat. Das muss ein immenser Aufwand gewesen sein. Aber nachdem ich jetzt schon seit anderthalb Jahren dieses Universum hab, hab ich das ganz gut hingekriegt. Und ich muss gestehen, dass ich selbst sehr überrascht war, was für neue Möglichkeiten sich ständig aus der Grundlage dieser 10 kleinen Dinge ergeben. Dabei hab ich eigentlich nur zufällig damit angefangen (Ich hab sowas auf Englisch gelesen, wo die Autorin insgesamt auf 100 Kapitel gekommen ist und so ziemlich jeden Charakter abgearbeitet hat, und die FF wollte ich ursprünglich übersetzen, aber das hat dann anscheinend schon jemand anders gemacht und deshalb hab ich mir gesagt, schreib ich einfach meinen eigenen 10 Dinge. Ich wäre allerdings nie auf 100 Kapitel gekommen, deshalb hab ich nur die nächste Generation abgearbeitet. Und im Nachhinein war ich dann sehr zufrieden mit dem Ergebnis, noch mehr, als wenn ich die FF einfach übersetzt hätte, weil da zum Beispiel Scorpius und Lily zusammen sind und das passt für mich persönlich einfach nicht. Und daraus hat sich dann alles andere ergeben. So kann's gehen.)
Ich hab versucht, die Beziehung von Hugo und Clara wenigstens halbwegs realistisch darzustellen, deshalb lernen sie sich auch erst noch kennen und fallen nicht gleich übereinander her, weil sie im nüchternen Zustand einfach noch nicht so weit sind. Aber das kommt noch, wie du ja ganz richtig weißt.
Hermine hat, soweit ich mich momentan erinnere, keine so große Rolle wie Ron in dieser FF, einfach deshalb, weil sie fast gänzlich aus Hugos Sicht geschrieben ist und er mit seinen jetzigen Problemen eher zu seinem Dad als seiner Mum gehen würde (wobei Ron ihn ja praktisch gezwungen hat, Hugo hätte von alleine gar nichts erzählt). Aber es gibt noch ein Kapitel über Roses Geburtstag, da ist sie dabei und dann zu Weihnachten nochmal, aber da hat mich irgendwann die Muse verlassen, deshalb ist es nicht ganz so lang und Hermine auch nicht ganz so sehr vertreten.

@klothhilde: Danke für deinen Kommentar. Und was Hugos und Claras ähnliche Beziehungserlebnisse angeht: Ich brauchte einen Grund, warum Clara in einem einsturzgefährdeten Haus wohnt (weil das später noch wichtig wird) und warum sie so traurig ist, dass sie mit Hugo ins Bett geht, obwohl sie ihn nicht kennt, und den Verhütungsspruch vergisst (weil sie sonst sehr verantwortungsbewusst ist) und ich nehme an, dass es nicht selten vorkommt, dass Menschen von ihren Partnern betrogen werden. Und so war das auch eine Gelegenheit, ein bisschen die verschiedenen Reaktionen auf Betrug zumindest anzudeuten. Hugo hätte Collette wahrscheinlich nicht verlassen, sondern ihr verziehen, wenn sie nicht selbst gegangen wäre, aber auf Dauer wäre er nicht glücklich gewesen mit ihr. Clara hat sich das nicht gefallen lassen und sofort die Konsequenzen gezogen und das würde sie wieder tun. So weiß der gute Hugo wenigstens, woran er bei ihr ist.

@Leni-04: Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Ich hoffe, das Kapitel hat dir gefallen.

@Zauberhaft: Und auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Andrea war schon immer ein Fan von Scherzartikeln und sie hat sich dafür interessiert und da ist es ja nur selbstverständlich, wenn sie mal ein bisschen nachhakt, wenn sie jemanden kennenlernt, der direkt an der Quelle sitzt.


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