von Lara the Lioness
Seit meinem Abschluss der Aurorenausbildung wurden die Tage zur Routine. Jeden Tag stand ich auf, machte mich für die Arbeit fertig, ging runter, um zu frühstücken und schließlich apparierte ich ins Ministerium. Selbst dort war jeder Tag gleich. Es warteten ein voller Schreibtisch und ein Dutzend Memos auf mich. Das einzig spannende waren nur noch die seltenen Außeneinsätze, doch auch die wurden immer langweiliger.
Eines Morgens kam ein knallroter Memo zu mir geflogen. Trotz seiner Farbe schenkte ich ihm keine Beachtung. Statt dessen kippelte ich lieber auf meinem Stuhl und laß mit auf dem Schreibtisch liegenden Beinen den Tagespropheten. Ich bemerkte ihn erst, als er anfing gegen meinen Kopf zu fliegen. Meine Haare nahmen sofort seine Farbe an und mit einem für meine Verhältnisse gut gezielten Schlag brachte ich ihn dazu aufzuhören. Der Memo fiel wie ein abgeschossenes Flugzeug zu Boden. Da ich ihn aufheben wollte legte ich die Zeitung weg, nahm ich meine Füße vom Tisch und als ich alle vier Beine meines Stuhls wieder auf den Boden stellen wollte, kippte ich nach hinten. Mit einer Hand hob ich den Memo auf mit der anderen hielt ich meinen schmerzenden Kopf. Als ich ihn auseinander faltete, laß ich:
Tonks, melden sie sich sofort in meinem Büro!
Shacklebolt
Auf dem Weg zu seinem Büro dachte ich darüber nach, warum er mich sprechen wollte. Hatte ich (mal wieder) etwas ausgefressen?
Es sollte sich herausstellen, dass es nicht an mir lag. Den Genauen Grund erfuhr ich trotzdem nicht. Shacklebolt sagte nur, dass es wichtig sei, dass ich ihn von nun an ruhig nur noch Kingsley nennen konnte und dass ich mich nach der Arbeit noch mal bei im melden sollte. Es war, als säße ich auf heißen Kohlen. Ich war so neugierig, ich wollte wissen, was da so Wichtiges war. Als ich auf die kleine Uhr sah, die mein Vater mir geschenkt hatte, war ich mir nicht sicher, ob sie funktionierte. Ich hatte das Gefühl nach Ewigkeiten wieder Blicke auf sie zu werfen, doch meistens waren kaum fünf Minuten vergangen.
Endlich wurde es vier Uhr und ich schleuderte förmlich meine Sachen in meine Tasche und lief so schnell und sicher ich konnte los. Als ich in Shackelbolts Büro kam, packte er mich am Arm und disapparierte mit mir. In einer schäbigen Gasse kamen wir an. Ich machte gerade den Mund auf um zu fragen, was wir hier wollten, da fragte er bereits:
„Tonks, glaubst du das, was Potter und Dumbledore erzählen?“
Was war das denn für eine merkwürdige Frage? Sofort nach meinem „Ähm“ fragte er weiter:
„Kannst du Geheimnisse für dich behalten?“ War das hier etwa eine Muggel-Quizshow?
„Ähm…ja…äh…ich denke schon…“
Shacklebolt sprach weiter: „Wir sind hier am Grimmauldplatz. Hier, nimm das!“
Er gab mir einen kleinen Papierfetzen. Ich wusste nicht was ich damit sollte und steckte ihn in meine Hosentasche.
„Und was jetzt?“
„Mein Gott, Tonks“, sagte Kingsley in einem vorwurfsvollen Ton, „Du sollst das lesen!“
Schnell zog ich das Zettelchen wieder hervor und ich bemerkte die schöne, verschnörkelte Schrift:
Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauldplatz Nummer zwölf, London.
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