von Viola92
Scorpius:
Perplex sah ich mich um. Als James von der 'ganzen Familie' gesprochen hatte, da hatte er wirklich die GANZE Familie gemeint! Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mich Lily beim Weglaufen angeschlossen und nicht geholfen, sie hierher zu zerren.
„Das hast du nun davon.“, flüsterte sie da auch schon bösartig in mein Ohr. Ein Schauer lief mir über den Tücken, als ich ihren Atem an meinem Hals spürte. Doch so schnell sie sich zu mir rüber gebeugt hatte, so schnell war sie auch schon wieder weg. Ihre Großmutter Mrs. Weasley kam nämlich mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, und im Gefolge hatte sie all die anderen Weasleys. Ja, ihr habt richtig gehört, alle Weasleys waren da. Überall, wo man hinsah waren rote Haare. Ich hatte das Gefühl, in einer Werbung für Haarfärbemittel gelandet zu sein! Doch, als ich genauer hinsah, erkannte ich dort hinten am anderen Ende des Raumes tatsächlich auch einen blonden und einen schwarzen Haarschopf. Wirklich eine willkommene Abwechslung.
Harry:
„Nun Malfoy, sieht so aus, als wären unsere Kinder tatsächlich wieder da.“, bemerkte ich und wies mit der Hand zu den beiden Ankömmlingen herüber, die sofort von der gesamten Familie umringt wurden. Draco Malfoy nickte darauf nur hoheitsvoll, in manchen Dingen hatte er sich seit der Schulzeit wirklich gar nicht verändert. Wir schwiegen wieder, wie immer, wenn wir nichst geschäftliches zu bereden hatten. So viele Jahre Feindschaft ließen sich eben nicht einfach so vergessen. Mehr als Akzeptanz würde zwischen uns wohl nie herrschen.
„Wir werden einen Termin für die Hochzeit finden müssen.“, bemerkte der Blonde irgendwann, während ich noch ganz darin vertieft war meine Tochter zu betrachten, meine kleine Lily.
„Hochzeit?“, fragte ich alarmiert, „Die beiden werden heiraten?“ Hatte ich da irgendwas verpasst?
„Natürlich!“, Draco schnaubte malfoylike, „Scorpius kommt aus einer alteingessenen, respektablen Familie, da lasse ich es doch nicht zu, dass er einfach so mit einem Mädchen herumbandelt.“
„Dieses Mädchen“, zischte ich unterdrückt zurück, „ist zufälligerweise MEINE Tochter.“
„Das ist mir schon klar, Mr. Potter.“, erwiderte Malfoy, „Würde sie nicht ebenfalls aus einer Familie mit altem Blut kommen, dann hätte ich diese Beziehung gar nicht erst akzeptiert.“
Ich sah mein Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen an. Doch schließlich beschloss ich diese Bemerkung einfach mit einem Kopfschütteln abzutun. Ein Malfoy war und blieb nun mal ein Maylfoy.
Draco:
Es war wirklich komisch hier mit Potter zu sitzen und sich über unsere Kinder zu unterhalten. Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren prophezeit, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Vielleicht hatte Professor Trelawney das damals gemeint, als sie mir großes Unglück für meine Zukunft und meine Nachkommen vorhergesagt hatte. Ich musste Grinsen, nein, als zu großes Unglück konnte man das jetzt nicht bezeichnen. Nach alten Maßstäben hätte es gewiss bessere Partien für Scorpius gegeben. Aber auch, wenn ich ein Malfoy war, so war ich doch ein moderner Mann, und in der heutigen Zeit war kaum eine Partie vorteilhafter, als eine Potter. Das würde sehr gute Publicity für den Namen Malfoy sein. Wobei, zumindest mir selbst gegenüber musste ich eingestehen, dass das Mädchen mir auch so ganz sympathisch war, nur würde das nie jemand zu hören bekommen. Eine weitere Tatsache, die niemals an die Öffentlichkeit gelangen würde, war, dass ich ehrlich gesagt schon ziemlich gespannt darauf war, was wohl dabei herauskam, wenn man Potter und Malfoy zusammen mixte. Nun sicher war, ihre Kinder würden die beiden ordentlich in Atem halten.
„Die Hochzeit findet übrigens auf dem Manor statt.“, forderte ich dann, nur um Potter ein wenig zu ärgern.
„Kommt gar nicht in Frage!“, protestierte dieser auch schon sofort, ja Potter hatte sich seit der Schulzeit in dieser Hinsicht kaum verändert.
„Wir wäre es, wenn wir diese Frage in einem Duell klären?“, schlug ich vor und sah meinen Gegenüber fest in die Augen. Ich zog meinen Mantel zurück und hielt ihm meine Hand hin, bereit zum Einschlagen.
„Einverstanden!“, erwiderte dieser und schlug ein. Das abenteuerlustige Funkeln in seinen Augen entging mir dabei nicht. Er war noch genauso leicht zu provozieren wie früher und besaß noch dasselbe Geschick dafür sich in Schwierigkeiten zu bringen (zumindest deutete der Blick seiner Frau darauf hin). Ein Potter war und blieb nun mal ein Potter.
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