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Fanfiction

Zoe Dumbledore und der Stein der Weisen - Abschiede und gute Aussichten

von Gwendolyn D.

Zoe schlug die Augen auf und starrte an eine weiße, schmucklose Decke. Sie fühlte sich matt und kraftlos und jedes einzelne ihrer Glieder schmerzte. Ihr Kopf glitt nach rechts. Dort auf dem grün-weißem Nachtisch stand ein Strauß mit weißen Lilien. Ungläubig hielt Zoe den Atem an, diese Situation kam ihr so bekannt vor.
„Du magst doch Lilien?“ Es war weniger eine Frage gewesen, sondern vielmehr der Versuch auf sich aufmerksam zu machen.
Zoe drehte langsam den Kopf nach links. Dort auf einem Stuhl neben ihrem Bett saß ihr Großvater und lächelte sie aufheiternd an. Ihr Blick glitt kurz durch den sterilen Raum. Sie musste im Krankenflügel liegen.
„Du hast mir gar nichts, von deinem magischen Tattoo erzählt.“
Zoe wollte ihren bloßen Arm heben, doch sie schaffte nur einige Zentimeter und ließ ihn wieder auf die Bettdecke sinken. Sie sah an sich herab und betrachtete das kaum erkennbare Mal auf ihrem Unterarm.
„Es ist nicht immer da“, versuchte Zoe zu erklären, doch ihr Großvater ging nicht weiter darauf ein.
„Möchtest du mir erklären, was gestern Nacht in den Kerkern geschehen ist?“
Zoe schloss einige Sekunden gequält die Augen und versuchte sich zu erinnern.
„Ich weiß es nicht genau“, sagte sie schließlich beschämt. „Ich kann mich nicht an alles erinnern. Ich … Manchmal bin ich zu mir gekommen, ohne zu wissen, wie ich an diesen Ort gelangt bin. Und gestern … gestern war es genauso.“
„Warum, bist du mit dieser Sorge, nicht direkt zu mir gekommen, Zoe?“
„Ich … Ich hab zunächst gedacht, ich würde Schlafwandeln. Und … ich“ Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. „Ich hatte Angst verrückt zu werden.“
„Verrückter als ich?“ Er lächelte schelmisch, doch Zoe war so gar nicht nach Lachen zu mute. „Du standst unter dem Imperiusfluch, Zoe. Das ist einer der drei Unverzeihlichen Flüche und es ist der Grund, warum du dich nicht an die Zeit erinnerst, in der du dem ausführenden Zauberer gehorcht hast.“ Er machte eine Pause.
Es schien fast so, als wollte er etwas anfügen, doch anscheinend entschied er sich anders.
„Ich dachte“, sagte sie schließlich. „Okklumentik könnte mir dabei helfen mich zu erinnern.“
„Okklumentik kann dir tatsächlich dabei helfen, den Imperiuszauber abzuwehren, doch das erfordert eine fortgeschrittene, magische Ausbildung.“ Er machte eine kurze Pause, bevor er nachhakte. „Hast du deshalb Professor Snape um die schriftliche Erlaubnis, für ein Buch aus der Verbotenen Abteilung gebeten?“
Zoe zog überrascht die Brauen hoch und spürte, wie sie ein wenig errötete: „Ja“, sagte sie schließlich und starrte dabei die Decke an.
Professor Snape musste es ihm erzählt haben. Ihre Gedanken schweiften zu ihrem Tränkelehrer und sie spürte deutlich eine Erleichterung. Er war es nicht gewesen, der hinter dem Stein her gewesen war. Ihr Vertrauen zu ihm war berechtigt gewesen, denn Harry hatte mit seiner Vermutung falsch gelegen.
Ihr Magen krampfte sich ruckartig zusammen. Was war nur aus Harry geworden? Er hatte mit Quirrell auf dem Boden gekämpft und war dann zusammen mit ihm regungslos liegengeblieben. Wollte sie überhaupt wissen was geschehen war?
Ihr Großvater wartete geduldig und sah dabei aus dem Fenster. Und endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, wagte Zoe es, ihn einfach danach zu Fragen.
„Was“ Sie schluckte, „ist mit Harry passiert?“
„Er liegt im Zimmer nebenan und schläft. Er ist sehr erschöpft, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Madame Pomfrey wird ihn schon wieder hingekommen.“
„Und – Professor Quirrell?“
„Professor Quirrell ist gestorben, Zoe.“
Die junge Hexe versuchte vergeblich sich in dem Bett aufzurichten.
„Ich … ich verstehe nicht“, sagte sie schließlich und sank in das Kissen zurück.
Dumbledore seufzte leise.
„Erinnerst du dich, an das Gesicht, auf seinem Hinterkopf?“
Zoe schauderte und nickte.
„Das war Lord Voldemort“, erklärte Dumbledore und Zoe zuckte beim Klang dieses Namens unwillkürlich zusammen. „Er muss ihn bei seiner Weltreise getroffen haben und er hat seiner gestaltlosen Existenz gestattet, in seinem Körper zu wohnen, bis er seinen Weg finden würde, um sich einen neuen zu erschaffen. Als die anderen Professoren und ich, zu euch gestoßen waren ist Voldemort geflohen und er überließ Professor Quirrell seinem Schicksal.“
„Dann gibt es ihn wirklich noch?“, fragte Zoe mit Angst in der Stimme.
„Ja. Voldemort existiert noch. Nicht als Mensch, so wie du und ich, doch ein Teil von ihm ist fast noch lebendig!“
Die grauenerregende Erinnerung an das bleiche, rotäugige Gesicht auf dem Hinterkopf ihres Lehrers schnürte Zoe fast die Kehle zu.
„Wird er zurückkommen?“, fragte sie heiser.
„Er wird es zumindest immer wieder versuchen“, sagte ihr Großvater.
„Aber dann müssen wir den Stein an einen anderen Ort verstecken!“
Ein mildes Lächeln zuckte über das Gesicht des Schulleiters, bevor dieser antwortete: „Voldemort wird den Stein nicht bekommen. Wir haben ihn, in Absprache mit Nicolas Flamel, zerstört.“
„Oh.“
Es folgte wieder Stille, in der Zoe versuchte all die neuen Informationen zu verarbeiten. Ihr wurde allmählich schwindelig dabei und sie beschloss ein andermal darüber nachzudenken. Eine Sache, jedoch musste sie noch wissen. Es war nur ein winziger Keim der Hoffnung der in ihr aufblühte, doch vielleicht war es die Chance, das zurückzubekommen, was sie sich so sehnlichst wünschte.
„Großvater?“
„Ja?“
„Da in dem Raum. Da war ein Spiegel.“
„Der Spiegel Nerhegeb, ich erinnere mich.“
„Nun“, sagte Zoe und suchte nach den besten Worten, um zu erklären. „Quirrell, hatte mir befohlen hineinzusehen. Und … und da sah ich Mum und Dad.“
Dumbledore nickte stumm undlächelt traurig.
„Der Spiegel Nerhegeb zeigt nicht dein Antlitz, sondern dein Herzbegehren?“, erklärte er schließlich milde.
„Dann … dann waren sie nicht echt?“, schloss Zoe bekümmert.
„Ja und nein“, antwortete Dumbledore. „Sie sind solange echt, Zoe. Solange sie in dir sind: in deiner Erinnerung und in deinem Herzen.“
„Ich dachte nur … vielleicht gäbe es einen Weg – sie wiederzusehen …“
„Man kann die Toten nicht zurückholen, Zoe, und glaub mir, dass ist besser so. Nicht nur für uns, sondern auch für die Verstorbenen. Wenn sie aus der Welt zurückkehren, in der sie ankamen, dann sind sie hier nicht mehr als ein Schatten ihrer selbst. Eine knappes Abbild ihrer Persönlichkeit und nicht der Mensch, der in unserer Erinnerung weilt.“
„Sowas wie ein Geist?“
„Ja, Geister sind Zurückgekehrte.“
Zoe seufzte und drückte sich die Decke näher an den Körper. Sie war furchtbar müde, doch sie hatte Angst vor, dem was sie träumen, könnte wenn sie der Müdigkeit nun nachgab. Doch es dauerte nur wenige Minuten, da war sie schon fast dabei ins Reich der Träume abzudriften, wenn nicht die behutsame Stimme ihres Großvaters wieder den Fokus auf ihn gelenkt hätte.
„Madam Pomfrey wünscht, dass du noch eine Nacht hier bleibst, doch morgen Früh wird sie dich entlassen. Du solltest Professor Snape einen Besuch abstatten – ich habe unseren Tränkemeister schon lange nicht mehr so besorgt gesehen.“
Sie konnte sein Lächeln nicht sehen, denn ihre Augen waren wie von selbst wieder zugefallen. Doch Zoe nickte schwach.
„Und, Zoe“, sie öffnete die Augen einen Spalt breit und sah den Ernst in dem Gesicht ihres Großvaters, während er sich erhob, „bitte komm das nächste Mal gleich, mit deinen Sorgen zu mir! Ich kann dir nur helfen, wenn ich weiß, was dich bedrückt!“
„Mhmm!“, nuschelte Zoe.
Dumbledore beugte sich hinab und drückte seiner Enkelin einen Kuss auf die Stirn, doch Zoe war bereits eingeschlafen.

Zoe fühlte sich nächsten Tag fast schon wieder putzmunter. Madam Pomfreys Pflege hatte Wunder bewirkt. Nachdem sie Zoe noch einmal gründlich durchgecheckt hatte, wurde diese entlassen und bereits im Wartezimmer – zu ihrer großen Freude – von Ron und Hermine empfangen.
Zoe war sichtlich erleichtert, dass die beiden sie so herzlich begrüßten und ihr in keinster Weise Vorwürfe machten. Sie hatte sich bereits darum gesorgt, wie sie ihren Freunden alles erklären sollte, doch offensichtlich war ihr dieses Laster bereits von ihrem Großvater von den Schultern genommen worden.
Da sie nach den Prüfungen keinen Unterricht mehr hatten, gingen die drei hinunter zum See und faulenzten im Sonnenschein, während Ron und Hermine kein Detail bei der Erzählung ihres Abenteuers ausließen. Sie erzählten Zoe, wie sie an Fluffy vorbeigekommen waren, dass Hermine die brillante Idee hatte, wie sie die Pflanze, die offensichtlich eine Teufelsschlinge gewesen war, in Schach hielten. Von ihrer gemeinsamen Jagt nach dem richtigen Schlüssel und Ronalds glorreiches Schachduell, mit seiner Opfereinlage.
Alles in allem waren sie sehr zufrieden mit sich selbst und nur der Umstand, dass Harry noch immer alleine im Krankenflügel lag, warf einen Schatten auf die drei Freunde. Sie hatten sich fest vorgenommen Harry so bald wie möglich zu besuchen, doch immer, wenn sie am Krankensaal ankamen, scheuchte die strenge Madame Popfrey sie wieder davon mit dem Kommentar: „Mister Potter braucht noch viel Ruhe, kommen sie ein andermal wieder!“
Poppy hatte jedoch nicht mit der harnäckigkeit von ihnen gerechnet. Am dritten Tag, nachdem sie zufällig erfahren hatte, dass Harry erwacht war, ließen sie sich nicht so einfach abschütteln. Sie bettelten und feilschten um jede Minute, doch Madam Pomfrey blieb hart.
„Nur fünf Minuten“, erklang Harry bettelnde Stimme aus seinem Zimmer, als er Zoe, Hermine und Ron bemerkte.
„Kommt nicht in Frage“, schmetterte die Krankenschwester seinen Wunsch ab und wuselte in sein Zimmer gewuselt.
„Sie haben Professor Dumbledore ja auch hereingelassen ...“
„ja, natürlich, er ist der Schulleiter, das ist etwas ganz anderes. Du brauchst Ruhe.“
„Ich ruhe doch, sehen Sie, ich liege im Bett und alles. Ach, bitte, Madam Pomfrey ...“
„Na, meinetwegen“, sagte sie. „Aber nur fünf Minuten.“
Sie drei Freunde strahlten über das ganze Gesicht, als die Krankenschwester, sichtlich genervt, ihnen ein Zeichen gab, dass sie eintreten durften.
„Harry!“, Hermine schien kurz davor zu sein Harry um den Hals zu fallen. „O Harry, wir dachten schon, du würdest - Dumbledore war so besorgt -“
„Die ganze Schule spricht darüber“, sagte Ron. „Was ist denn wirklich passiert?“
Zoe traf Harrys Blick und sah beschämt zu Boden, doch als er die Version seiner Gesichte zu erzählen begann, lauschte Zoe dieser ebenso gespannt wie Ron und Hermine.
„Der Stein ist also vernichtet?“, sagte Ron schließlich.
„Flamel wird einfach sterben?“
„Das habe ich gesagt, aber Dumbledore glaubt, dass – wie war es noch mal? – ‚für den gut vorbereiteten Geist der Tod nur das nächste große Abenteuer ist‘.“
„Ich hab ja immer gesagt, dass er völlig von der Rolle ist“, sagte Ron und stieß Zoe in die Rippen, so dass sich keiner der vier ein Lächeln verkneifen konnte.
„Und was ist mit euch geschehen?“, sagte Harry und fixierte Ron und Hermine.
„Nun, ich bin rausgekommen“, sagte Hermine. „Ich habe Ron aufgepäppelt - das hat eine Weile gedauert wir sind zur Eulerei hochgerast, um Dumbledore zu benachrichtigen, und da laufen wir ihm in der Eingangshalle über den Weg - er wusste schon Bescheid und sagte nur: ‚Harry ist hinter ihm her, nicht wahr?‘ und ist losgesaust in den dritten Stock.“
„Glaubst du, er wollte, dass du es tust?“, sagte Ron. „Wo er dir doch den Umhang deines Vaters geschickt hat und alles?“
„Großvater hat dir den Tanumhang geschickt?“, fragte Zoe verblüfft.
Harry nickte und erklärte: „Er hat gesagt, er hätte meinem Vater gehört. Er hatte ihm Dumbledore vor seinem Tod ausgeliehen.“
„Aber dann muss er ja schon stein alt sein - mindestens“
„Also“, unterbrach Hermine die beiden, „wenn das stimmt - möchte ich doch sagen - das ist schrecklich, du hättest umgebracht werden können.“
„Nein, ist es nicht“, sagte Harry nachdenklich. „Er ist ein merkwürdiger Mensch, dieser Dumbledore. Ich glaube, er wollte mir eine Chance geben. Er weiß wohl mehr oder weniger alles, was hier vor sich geht. Ich wette, er hat recht gut geahnt, was wir vorhatten, und anstatt uns aufzuhalten, hat er uns gerade genug beigebracht, um uns zu helfen. Dass er mich herausfinden ließ, wie der Spiegel wirkt, war wohl kein Zufall. Mir kommt es fast so vor, als meinte er, ich hätte das Recht, mich Voldemort zu stellen, wenn ich konnte ...“
„Du wusstest, wie der Spiegel funktioniert?“, fragte Zoe überrascht.
„Ja“, sagte Harry und grinste Ron an. „Ich habe ihn damals entdeckt, als ich mich in die Verbotene Abteilung geschlichen hatte, um nach Nicolas Flamel zu suchen. Und irgendwann ist Dumbledore einfach aufgetaucht und hat mir erklärt, was der Spiegel zeigt.“
„Das sind wirklich, recht seltsame Zufälle“, gab die Slytherin schließlich zu.
„Ja, Dumbledore ist auf Draht, allerdings“, sagte Ron stolz.
„Hör mal, du musst für die Jahresabschlussfeier morgen wieder auf den Beinen sein. Die Punkte sind alle gezählt und Slytherin hat natürlich gewonnen - du warst beim letzten Quidditch-Spiel nicht dabei, Ravenclaw hat uns weggeputzt ohne dich - aber das Essen ist sicher gut.“
„Ihr habt jetzt fast fünfzehn Minuten gehabt, nun aber RAUS“ Sie zuckten alle vier zeitgleich zusammen, als Madam Pomfrey in das Krankenzimmer herein gerauscht kam und sie hinaus scheuchte. Doch nun, da sie sich von Harrys Unversehrtheit mit eigenen Augen überzeugen konnten, war ihr Tag gerettet.
Zoe verbrachte auch die restliche Zeit mit den Gryffindors, da sie keine Lust auf Pansys Sticheleien oder Dracos Hochnäsigkeit hatte. Durch die viele Zeit, die sie mit ihren Freunden das Schuljahr über verbracht hatte, war sie für die meisten Slytherins eine Aussätzige geworden, denen sie genauso wenig Achtung entgegen als sei Zoe wirklich eine Gryffindor. Sie konnte wirklich froh sein, dass wenigstens Daphne und Tracey anders waren. Die betrachteten die Enkelin des Schulleiters zwar noch immer als Sonderling, aber sie behandelten sie zumindest, wie eine gleichwertige Mitschülerin. Die beiden waren Zoes einziger Lichtblick in ihrer Klasse.
Aus dem Grund, brauchte Zoe sich auch gar nicht zu Fragen, an welchem Tisch sie zur Abschlussfeier sitzen würde. Die Große Halle war in Slytherins Farben, Grün und Silber, geschmückt und als sich Zoe zu Ron und Hermine gesellte, musste sie überrascht feststellen, dass Harry noch immer fehlte.
„Wo bleibt er denn?“, fragte sie an Hermine gewandt, doch in diesem Moment löste sich ihre Frage von selbst.
Das Gemurmel in der Halle verstummte auf einen Schlag und die Köpfe aller drehten sich Richtung Eingang. Dort stand Harry, etwas verunsichert, doch dann hatte er sich orientiert und steuerte zielstrebig auf den Gryffindortisch zu, während alle anderen Schüler auf einmal heillos durcheinander redeten und zu einem regelrechten Dröhnen anschwoll.
Glücklicherweise kam nur wenige Augenblicke später Dumbledore herein. Das Geplapper erstarb.
„Wieder ein Jahr vorbei!“, rief Dumbledore ausgelassen.„Und bevor wir die Zähne in unser köstliches Festessen versenken, muss ich euch mit dem schwefligen Geschwafel eines alten Mannes belästigen. Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eure Köpfe ein wenig voller als zuvor ... ihr habt jetzt den ganzen Sommer vor euch, um sie wieder hübsch leer zu räumen, bevor das nächste Schuljahr anfängt ... Nun, wie ich es verstehe, muss jetzt dieser Hauspokal überreicht werden, und auf der Tabelle sieht es wie folgt aus: an vierter Stelle Gryffindor mit dreihundertundzwölf Punkten; an dritter Hufflepuff mit dreihundertundzweiundfünfzig; Ravenclaw hat vierhundertundsechsundzwanzig und Slytherin vierhundertundzweiundsiebzig Punkte.“
Der Slytherintisch brach in unaufhaltsamen Jubel aus. Zoe sah hinüber und erkannte, wie sich Daphne und Tracey in den Arm fielen, während Zoe etwas verhalten klatschte und sich dafür zornige Blicke einiger Gryffindors einfing.
„ja, ja, gut gemacht, Slytherin“, sagte Dumbledore. „Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden.“
Es wurde schlagartig wieder still in der Halle und das Lächeln vieler Slytherins schien auf deren Gesichtern zu gefrieren.
„Ähem“, sagte Dumbledore. „Ich habe hier noch ein paar letzte Punkte zu vergeben. Schauen wir mal. ja ... Zuerst - an Mr. Ronald Weasley ...“
Rons Ohren verfärbten sich auf einem Schlag dunkelrot und allmählich passte sich auch seine Gesichtsfarbe an.
„. .. für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte.“
Die Gryffindors verfielen ihn Jubelschrei, dass dem der Slytherins in nichts nachstand. Dazwischen misschte sich die Stimme von Rons älterem Bruder Percy, der stolz jedem verkündete, was sein Bruder geleistet hatte, der es hören wollte.
Es dauerte einige Sekunden, bis wieder Ruhe einkehrte und Dumbledore weitersprach: „Zweitens - Miss Hermine Granger ... für den Einsatz kühler Logik im Angesicht des Feuers verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte.“
Hermine vergrub ihren Kopf in Zoes Schultern und schniefte laut, doch das ging im allgemeinen Applaus unter.
„Drittens - Mr. Harry Potter ...“, sagte Dumbledore. In der Halle wurde es totenstill. „... für seine Unerschrockenheit und seinen überragenden Mut verleihe ich Gryffindor sechzig Punkte.“
Der erneute Beifall war ohrenbestäubend, doch Zoe drehte ihren Kopf Richtung Hermine, die Harry umarmt hatte und versuchte über das Getöse zu schreien: „Gryffindor jetzt vierhundertundzweiundsiebzig Gleichstand!“ Doch ihre Worte wurden von kaum jemand erhört.
Dann hob Dumbledore plötzlich die Hand und die Schüler verstummten.
„Es gibt viele Arten von Mut“, sagte Dumbledore lächelnd. „Es verlangt enges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Deshalb vergebe ich zehn Punkte an Mr. Longbottom.“
Der anschließende Lärm stellte alles Vorangegangene in den Schatten. Harry, Ron und Hermine waren aufgesprungen, so wie viele andere Gryffindors. Zoe klopfte dem erstarrten, bleichen Neville anerkennend auf die Schulter und nach und nach begann auch der Hufflepuff- und Ravenclawtisch in den Beifall mit einzustimmen, als diese begriffen hatten, dass Slytherin nicht gesiegt hatte.
Der grün-silberne Tisch war der einzige, der nicht in den Jubel einstimmte.
„Das heißt“, rief Dumbledore über den stürmischen Applaus hinweg, „wir müssen ein wenig umdekorieren.“
Er klatschte in die Hände. Im Nu waren die grünen Girlanden scharlachrot und das Silber hatte sich in Gold verwandelt; die riesige Schlange der Slytherins verschwand und ein gewaltiger Gryffindor-Löwe trat an ihre Stelle. Professor McGonagall empfing stolz die Glückwünsche der anderen Hauslehrer.
Es war für Zoe ein unvergesslicher Abend gewesen. Nachdem sich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, waren die Zeugnisse erschienen und nach etwa einer Viertelstunde Vergleichen und Ausfragen hatten sie festgestellt, dass keiner von ihnen durchgefallen war. Sowohl Ron und Harry hatten mit guten Noten bestanden. Hermine war sogar Jahrgangsbeste geworden und bis auf den Ausreißer in Zaubereigeschichte, den Zoe mit ihrem Ohnegleichen in Zaubertränke ausglich, war sie ebenfalls zufrieden mit ihren Noten.
Danach konnten sie in aller Ruhe die Köstlichkeiten des Abschiedsbanketts genießen, während sie Pläne für die Ferien schmiedeten und für Dracos Rauschmiss im kommenden Jahr schmiedeten.
Die Jungs waren gerade damit beschäftig, zusammen mit Oliver Wood zu spekulieren, wer nächstes Jahr die freien Plätze in der Qudidditchmannschaft besetzten würde, als sich Hermine zu Zoe umwandte.
„Ich hab mir was überlegt!“, sagte sie strahlend, während sie Zoe einen Zettel in die Hand drückte.
Diese sah überrascht auf und faltete ihn auseinander während sie fragte: „Was denn?“
„Nun ja, hier in Hogwarts wird es ganz alleine ziemlich öde sein, oder? Ich dachte wenn du in den Ferien zu mir kommst, dann könnten wir zusammen was unternehmen und die Schulsachen kaufen gehen.“
Zoes Herz machte einen freudigen Hüpfer, als sie erkannte, dass es eine Adresse war, die Hermine auf das Stück Pergament geschrieben hatte. Sie sah wieder auf, in Hermines strahlende, braune Augen.
„Das wäre toll!“, antwortete sie ein wenig überwältigt.
„Super!“, rief Hermine freudig und klatschte in die Hände. „Dann schick mir eine, Eule in der zweiten Woche, damit wir was ausmachen können.“
Zoe nickte und genoss den restlichen Abend ausgiebig.

Der Abschied am nächsten Morgen von den Slytherins war ein wenig spartanischer. Sie half Tracey und Daphne beim packen, während sie ihren Ferienplänen nur mit halben Ohr lauschte und begleitete sie in die Eingangshalle, ohne Dracos Sticheleien zu beachten. Sie wünschte ihnen förmlich, schöne Ferien und schlängelte sich dann durch die Menge um sich noch einmal richtig von Harry, Ron und Hermine zu verabschieden. Es dauerte nicht lange, bis Hagrid zu ihnen stieß, um die Erstklässler hinab zu den Booten zu führen, die sie wieder über den See fahren würden. Kurz darauf passierten die restlichen Schüler ebenfalls die Halle und tappten zu den wartenden Kutschen hinab und als die Schüler weg waren war es mit einem Male mucksmäuschen Still im Schloss.
Zoe stand noch einige Minuten in der Halle herum und starrte auf die genullten Stundengläser, während das gesamte Schuljahr vor ihrem geistigen Auge Revue passierte. Was so grausam begonnen hatte, hatte sie letzten Endes doch zum Guten gewandt. Zoe freute sich auf die Ferien und auf den Besuch bei Hermine. Sie war froh nicht mehr alleine zu sein und es war einfach ein tolles Gefühl, jemanden an seiner Seite zu wissen. Sie hätte Bäume ausreißen können vor Glück – oder Drachen zähmen. Zoe kicherte bei der Erinnerung an Norbert.
„Sie kommen erstaunlich gut mit diesen Gryffindors zurecht“, stellte eine samtig, weiche Stimmte hinter ihr trocken fest.
Zoe wandte sich zu dem Tränkelehrer um, der seinen Reisemantel trug und der einen kleinen Koffer mit sich führte und schenkte ihm ihr herzlichstes Lächeln.
Sie seufzte selig, und ging ihm entgegen.
„Ach Professor, es kommt nicht darauf an, in welches Haus uns der Hut steckt, sondern was wir daraus machen!“, sagte sie fröhlich und umarmte ihn in Bauchhöhe. „Schöne Ferien, Professor!“
Sie ließ ihren Hauslehrer stehen und schlug, fröhlich summend, den Weg zum Schulleiterbüro ein, ohne auf dessen perplexe Miene zu achten.
Snape hingegen schüttelte ungläubig den Kopf. Es gab immer wieder Momente, da war Zoe Dumbledore ihrer Mutter einfach unglaublich ähnlich.


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So, Teil 1 von 7 ist geschafft.
Leider habe ich derzeit aus beruflichen Gründen kaum Zeit zum weiterschreiben. Meine HP-Saga hat zwar schon viele Kapitel, allerdings sind diese weit gestreut und oft fehlen die Lüfüller.

Daher muss ich euch um ein wenig Geduld bitten.
Das erste Kapitel von Zoe Dumbledore und die Kammer des Schreckens habe ich bereits online gestellt, zum reinschnuppern :o).

Ansonsten vielen Dank an meine treuen Leser und die Geduldigen, die die trotz der langen Pausen zwischen den Chaps durchhalten und vor allem an meine Kommischreiber!

Ich hoffe, ich kann euch weiterhin begeistern und ihr habt Spaß mit meiner Geschichte.

LG Gwen


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